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    Donnerstag - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 31.10.02 18:16:01 von
    neuester Beitrag 31.10.02 18:25:16 von
    Beiträge: 2
    ID: 654.107
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      schrieb am 31.10.02 18:16:01
      Beitrag Nr. 1 ()
      4.Teil

      Donnerstag

      "Weißt du was?" sagte der Sandmann` "fürchte dich nur nicht; hier wirst du eine kleine Maus gewahren!" und dabei hielt er ihm seine Hand mit dem leichten, niedlichen Tierchen hin. "Sie ist gekommen, dich zur Hochzeit einzuladen. Hier sind zwei Mäuschen, die heute Nacht in den Ehestand treten wollen. Sie wohnen unter dem Fußboden in deiner Mutter Speisekammer."

      "Aber wie kann ich mich durch das kleine Mäuseloch im Fußboden hindurchdrängen?" fragte Hjalmar.

      "Laß mich nur machen!" versetzte der Sandmann. "Ich will dich schon klein genug bekommen!" Darauf benetzte er Hjalmar mit seitier Zauberspritze, der nun sofort kleiner und kleiner wurde, bis er zuletzt nur fingergroß war. "Nun kannst du dir vom Zinnsoldaten die Kleider borgen, ich denke, sie werden dir jetzt schon passen, und es nimmt sich gut aus, sich in Gesellschaft in Uniform zu zeigen."

      "Jawohl!" sagte Hjalmar` und dann war er im Augenblick wie der niedlichste Zinnsoldat angekleidet.

      "Wollen Sie nicht so freundlich sein, sich in Ihrer Frau Mutter Fingerhut zu setzen?" sagte die kleine Maus, "dann werde ich die Ehre haben, Sie zu ziehen!"

      "0 Himmel! Will sich das Fräulein vielleicht selbst bemühen!" sagte Hjalmar, und so fuhren sie zur Mäusehochzeit.

      Zuerst gelangten sie in einen weitläufigen Gang unter dem Fußboden, der nicht höher war, als daß sie ohne anzustoßen mit dem Fingerhut darin fahren konnten, und der ganze Gang war mit faulem Holz er leuchtet.

      "Riecht es hier nicht prächtig?" sagte die Maus, die ihn zog, "der ganze Gang ist mit Speckschwarten eingerieben! Es kann nichts Vortrefflicheres geben!"

      Nun kamen sie in den Brautsaal hinein; hier standen zur Rechten alle die kleinen Mäusefräulein, und die zischelten und tuschelten, als ob sie sich über einander lustig machten. Zur Linken standen alle jungen Mäuseherren und strichen sich mit der Pfote den Schnauzbart; aber mitten im Kreis erblickte man das Brautpaar. Sie standen in einer aus gehöhlten Käserinde und küßten sich vor aller Augen ganz erschrecklich viel, denn sie waren ja nun Verlobte und sollten gleich Hochzeit halten.

      Immer mehr und mehr Fremde erschienen; es fehlte nicht viel, so hätten die Mäuse einander totgetreten; dazu hatte sich das Brautpaar mitten in die Tür gestellt, so daß man weder hinein noch hinaus gelangen konnte. Wie der Gang, so war auch das ganze Zimmer mit Speck schwarten eingerieben; das war die ganze Bewirtung; indes wurde zum Nachtisch eine Erbse vorgewiesen, in die eine kleine Maus aus der Familie die Namen des Brautpaares hineingebissen, d.h. die ersten Buchstaben. Es war etwas ganz Außerordentliches.

      Alle Mäuse versicherten, es wäre eine ausgezeichnete Hochzeit und die Unterhaltung wäre sehr angeregt gewesen.

      Dann fuhr Hjalmar wieder nach Hause. Er war zwar in vornehmer Gesellschaft gewesen, hatte aber auch gehörig zusammenkriechen, sich klein machen und in Zinnsoldaten-Uniform erscheinen müssen.



      Fortsetzung folgt... :)

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      schrieb am 31.10.02 18:25:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Ameise


      Die kleinen Ameisen liefen hurtig umher, nachdem ein dicker, herabgefallener Ast auf ihren Bau gestürzt war. Eine Hälfte war völlig zerstört, die Larven lagen verstreut um den Bau herum und bald würden Vögel kommen, um die einfache Beute zu erhaschen.

      Während ein Teil der Ameisen die Larven einsammelte und hastig zurücktruge, arbeiteten die anderen daran, den Bau zu reparieren. Im geordneten Chaos liefen die Tierchen umher, scheinbar planlos. Für den Betrachter von außen war es nur ein hektisches Gewimmel.

      Das dachte sich auch der dicke Käfer, der ein Sonnenbad auf einem Blatt genoß und sich fragend mit seinen Fühlern über den Kopf strich.

      All dieses Gerenne, dachte er träge bei sich.

      "He Du", rief er einer Ameise zu, die gerade eine Tannennadel auf ihrem Rücken balancierte.

      Die Ameise sah nach oben und fragte zurück: "He Du, was willst Du denn?"

      "Was rennt ihr denn so herum?"

      "Na siehst Du nicht, was los ist?", fragte die Ameise erstaunt.

      "Klar seh` ich das, aber das bringt doch nichts. Sieh Dir doch an, Euer halbes Haus ist zerstört, alle Larven verteilt. Was wollt ihr Superzwerge da noch groß reparieren?"

      "Wirst schon sehen", sprach die Ameise keck, und trug eilig die Nadel auf den Bau, um sofort wieder nach unten zu laufen und eine neue aufzunehmen.

      Der Käfer gähnte müde und dachte sich: "Die armen kleinen, sie sind so dumm und geben sich doch so viel Mühe." Und somit schlief er ein.

      Als er nach nicht allzulanger Zeit wieder aufwachte, wischte er sich mit den Vorderbeinchen mehrmals über die Augen. Der Bau war makellos. Keine einzige Larve lag mehr am Boden und die Ameisen waren wieder völlig ruhig und gelassen. Um besser sehen zu können, krabbelte der Käfer neugierig näher an den Blattrand, verlor aber das Gleichgewicht und fiel hinunter.

      "Hilfe, Hilfe", schrie er völlig verzweifelt, als er auf dem Rücken landete und nun hilflos mit seinen Beinchen in der Luft ruderte. Aber er schaffte es nicht, sich wieder umzudrehen.

      "Hey Du", rief die Ameise von vornhin. "Was machst Du denn da?"

      "Frag` nicht so dumm, hilf mir lieber", mopste der Käfer.

      "Wie soll ich Superzwerg Dir Klops denn helfen?", fragte die Ameise neckisch

      "Was weiß ich, hilf mir, ich kann mich nicht alleine umdrehen", und der Käfer fing beinahe an zu weinen. :laugh:

      "Ach nun heul` doch nicht gleich, so groß und so schnell verzweifelt? Du, ich sag Dir was: Ich hol` jetzt meine Freunde."

      Emsig lief die Ameise in den Bau zurück und der Käfer meinte, sie käme nie wieder, so lange erschien es ihm, wie er da alleine auf dem Rücken lag.

      "Dicker, schlaf nicht ein, wir sind schon da", riefen die Ameisen fröhlich im Chor. Gemeinsam drehten sie den Käfer wieder auf seine Beinchen. Der war überglücklich und bedankte sich herzlich.

      "Siehst, man muß nicht groß sein, um anderen zu helfen", strahlte die kleine Ameise und lief schnell mit ihren Freunden zurück in den Bau.


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