*** SÜSS MICROTEC - KEINE BESSERUNG IN SICHT *** - 500 Beiträge pro Seite

[OGGER]

Die Zeichen sind an der Wand:

Nun gibt es Entwicklungen, die koppeln die Fundamentaldaten von der Kursentwicklung ab. Süss ist ein Beispiel dafür. GoingPublic Research wies schon Mitte November auf die sehr schwachen Auftragseingänge hin. Diese sollten eigentlich erneut ein weiteres Ende des Aussichtsflugs auch für Aktionäre einleiten. Doch statt dessen blieb der Auftragseingang in der letzten Ad hoc Meldung hoch und es sollte eine Besserung gegenüber den Vorquartalen in Sicht eingeleutet werden.

Nach 215 Mio. Euro Umsatz im letzten Jahr werden es nun nur noch 130 bis 140 Mio. Euro, und selbst die waren nicht sicher, wobei jetzt 127 Mio. Euro ( unterste Limit - 3 Million Euro )erreicht wurden, wenn man sich die 56,4 Mio. Euro zur Halbzeitbilanz vor Augen hält. Von Q2 auf Q1 ging der Umsatz um weitere 5 % zurück.Q 3 wurde niedriger angekündigt und bei Q 4 abgewartet und Auftragseingänge von Q 3 auf Q 4 verlagert, so daß eine derartige Ad hoc die Anleger noch mehr verunsichert hat.


Jetzt sogar Verluste und 25 % Stellenabbau:
Von Verlusten war bis dato kaum die Rede, schon gar nicht in der Größenordnung. Doch das EBIT brach von +16,3 Mio. Euro vor einem Jahr auf -9,6 Mio. Euro ein. Ein Nachsteuerverlust von 6 Mio. Euro ist das Ergebnis. Zum Jahresende will Süss diesen auf 3 bis 5 Mio. Euro eingegrenzt haben. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Auch wurde ein Stellenabbau von 100 Mitarbeitern angekündigt und nicht von über 250.

Massiv zerschlagen wurde vor allem das Vertrauen von Anlegern. Denn Süss stellte immer wieder die Konjunkturwende in Aussicht, und offenbar glaubten das auch viele. Ohne Kurs-Gewinn-Verhältnis sind die Papiere auf dem aktuellen Kursniveau von 2.65 Euro abgestürzt und geblieben.

Inzwischen hat auch Süss begriffen, dass eine deutlich schwächere Erholung zu erwarten ist, als noch zum Ende des zweiten Quartals oder auch schon zum Ende von Q3/2002 in Aussicht gestellt wurde. Immerhin liegen dieses Mal die Auftragseingänge mit knapp 30 Mio. Euro über dem aktuellen Quartalsumsatz und auch über dem des Vorquartals. Doch sicher kein Grund zum Jubeln. Wäre es so wie die ersten beiden Quartale verlaufen, müsste sich Süss mit 100 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2002 begnügen. Das dritte Quartal wurde demzufolge unter anderem mit Aufträgen aus Asien gekennzeichnet, wobei der Umsatzanstieg im vierten Quartal profitierte. Im Moment jedenfalls ist nichts mehr aus Asien ( China und Taiwan ) zu hören, so daß auch hier die positiven Auftragseingänge aus diesen Ländern in Zukunft nicht mehr zu erwarten sind.

Liquide Mittel von 13 Millionen Euro sind zwar bei einem derzeitigen Kostenreduzierungsprogramm noch ausreichend, jedoch gilt es abzuwarten, was das Unternehmen Ende März den Aktionären bekannt geben wird.

Auch der Abbau von etwa 25 Prozent der gesamten Belegschaft zeigt deutlich die Unsicherheit innerhalb der Gesellschaft zu Lasten der Arbeitnehmer. 750 Mitarbeiter müssen derzeit weltweit bezahlt werden, hinzu kommen die einzelnen Mieten und Anschaffungen auch im Entwicklungsbereich. Sollte Süss nicht grundlegend innerhalb der nächsten Monate überproportionale Auftragseingänge verzeichnen können müssen sich wohl wieder 25 Prozent der Belegschaft auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber machen.

Auch im Zahlenwerk der Konzerntochter Infineon hätte das Unternehmen gewaltige Abschreibungen auf seine Lagerbestände vornehmen müssen, doch Konzernlenker Schumacher, in Sorge um den Aktienkurs, verschob einen Teil der gewinnschmälernden Buchung aufs nächste Jahr. Wir hoffen natürlich nicht, dass die Süss Gesellschaft solchen Beispielen folgen wird.

Ob Kinowelt oder GUB, Lipro oder G.Logistics - unter dem Niedergang ehemals hochbewerteter Firmen leiden für gewöhnlich nur die kleinen Aktionäre, während die Gründer und Großanleger mit gefüllten Taschen rechtzeitig das Weite suchen.


Fazit
Probleme im Geschäft, ein Management mit Kommunikationsschwierigkeiten und Abgang des technischen Vorstands Claus Lichtenberg spiegeln eine abstürzende Kursbewegung ohne Erholung. Darüber hinaus verbrennt die Gesellschaft regelmäßig Fremdkapital in merhsteligen Millionenbereich ohne hierzu jemals eine Stellungnahme abzugeben, für was die Gelder verwendet wurden.

Aus unserer Sicht geht der Gesellschaft das Geld aus und wendet sich mit äußerst stolzen Meldungen an die Öffentlichkeit. Wer zu schnell expandiert, tappt schnell in die Kreditfalle. Weil die Kosten schneller zulegen, als die Zahlungen eingehen, braucht die Gesellschaft immer höhere Bankkredite. Lässt dann die Dynamik nach, wird die Bank nervös und verlangt ihr Geld zurück. Dann ist der Punkt erreicht, an dem die meisten neu gegründeten Unternehmen am neuen Markt scheitern. Das hat damit auch nichts zu tun, wie lange ein Unternehmen bereits vorhanden ist.

Auch Süss erwähnt schnellere Zahlungseingänge bei Forderungen, was zu einem positiven Cash Flow von 5 Mio. Euro geführt hat. Für uns äußerst beunruhigende Meldungen, die zum Nachdenken anregen sollten.

Anleger sollten deshalb die Aktie weiterhin meiden.

Kommt der Turnaround im Halbleiterbereich wird man das schon nicht verpassen.

[Stieber]

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*** SÜSS MICROTEC - KEINE BESSERUNG IN SICHT *** 1 OGGER 27.01.03 17:06:08
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Wohin mit dem neuen Markt 1 OGGER 23.01.03 10:37:11

[Loserin]

und keine Besserung in Sicht

[DrJeanPaul]

@OGGER


Der Vollständigkeit halber sei Dir auch in diesem Thread - wie schon in zwei gleichnamigen zuvor - widersprochen. Durch Dein Verhalten nährst Du die Vermutung, daß von Deinem Text absolut nichts von Dir selbst stammt.

Die Wiederholung von beliebigen Analystenmeinungen macht diese auch nicht glaubwürdiger. Es ist und bleibt Geschwätz, dem Du bereitwillig Publizität verleihst. Du wirst schon Deine - so leicht durchschaubaren - Gründe dafür haben.


Gruß


DJP

[Lonza]

Das Niveau der Diskussionen bei WO ist leider proportional mit dem Index nach unten gerutscht.

Lieber Meister Ogger & Friends, vielleicht solltet ihr euch mal ganz kurz mit dem natürlichen Zyklus (volkstümlich die Schweinekurve) der Halbleiterindustrie befassen. Ein Rückgang des Umsatzes auf 50% des Vorjahres ist in dieser Branche absolut normal. Dann muss man
einen entsprechenden Anteil der Belegschaft entlassen. Das ist auch normal. Speiseeis verkauft man besser im Sommer, Glühwein im Winter, was soll`s. Nicht ganz normal sind die extremen Ausschläge der Aktien, sowohl nach oben als auch nach unten. Wer heute vernünftig Aktien einkauft hat in 2-3 Jahren sein Vermögen gemacht. Ferkel muss man dann züchten wenn niemand Schweine kaufen will. Denkt doch einfach mal nach.:O

[BUS-DRIVER]

Wahre Worte und dazu noch gut geschrieben.

[Friseuse]

Prima Beitrag von Lonza Danke

[DrJeanPaul]

@Lonza und Bus-Driver


Sehe ich auch so.

Habe meine Meinung schon in einem der zahlreichen "Parallell-Threads" von OGGER zum Ausdruck gebracht und bleibe dabei: Süß wird aus meiner Sicht in naher Zukunft - wie man so schön sagt - klar "outperformen", auch wenn die Mehrheit das gegenwärtig offensichtlich anders sieht.

Für mich ist Süß nach wie vor eine der ganz wenigen soliden Firmen am Neuen Markt. An Insolvenz ist m. E. nicht zu denken, auch wenn die Durststrecke noch anhalten sollte. Im Unterschied zu vielen anderen Firmen ist Süß nämlich durchaus kreditwürdig.


Gruß


DJP

[BUS-DRIVER]

Sagt mir doch mal eines.
Ich habe dies schon vor einigen Tagen mal im Board nachgefragt.

Wo sind die ca.35 Mio € von der KE verbucht worden?
Weder bei den Barmitteln noch im Bestand tauchen die auf.
Macht mich doch mal schlau.
mfg

[Friseuse]

Die tauchten auf und gingen wieder in Deckung:O

http://radact.suss.com/radact/view.php?rad_session=679ccc87b…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://radact.suss.com/radact/view.php?rad_session=679ccc87b…

[Friseuse]

Wer kann die Dollarproblematik für mich wechseln und die Personalflucht gleich in einem Aufwasch mit

[Musikpalette]

So,ist wohl doch Besserung in Sicht.
Gruß
MP

[Friseuse]

Die Aktien werden wegen den Kursen nicht besser oder schlechter und wenn doch dann genau umgekehrt zur landläufigen Meinung.

Im Kurs sollte sich nun der EamS Artikel samt Analystengesumpse ausgelaufen haben und die Gegenbewegung laufen. Süss braucht mittelfristig eine andere Umgebung für fröhliches Wachstum und glückliche Aktionäre. Bei den Kursen ist zu 70% eine Insolvenz eingepreist, leicht depri.