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    Agenda 2009 - oder es könnte so einfach sein.... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.05.03 12:20:49 von
    neuester Beitrag 13.06.03 09:32:00 von
    Beiträge: 38
    ID: 735.921
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      Avatar
      schrieb am 25.05.03 12:20:49
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der von mir hochgeschätzte Solarförderverein (www.sfv.de) bzw. Herr von Fabeck haben folgende Rechnung aufgestellt:



      Der Staat und die Sozialversicherungen brauchen Geld.

      Bisher erhalten sie es auf folgende Weise:

      150 Mrd EUR Lohn- und Einkommensteuer
      140 Mrd EUR Umsatz- und Einfuhrumsatzsteuer
      167 Mrd EUR sonstige Steuern einschl. Zölle
      190 Mrd EUR Sozialbeiträge
      --------------------------------------------
      647 Mrd EUR insgesamt für alle Steuern und Sozialbeiträge

      Wir wollen hier nicht über die Höhe der Einnahmen oder Ausgaben streiten, sondern die Quelle der Einnahmen grundsätzlich zur Diskussion stellen.

      Würde man diese Einnahmen durch eine Besteuerung sämtlicher - in der Bundesrepublik Deutschland verbrauchter - Primärenergie ersetzen, so müsste jede Kilowattstunde Primärenergie mit einer Steuer von 16 Cent belastet werden.

      Die 16 Cent ergeben sich aus dem o.a. Finanzbedarf (647 Mrd EUR)
      und dem Gesamtverbrauch in der BRD (4000 Mrd kWh).
      Sollte der Verbrauch sinken, kann die Energiesteuer angehoben werden; die Belastung bleibt damit unverändert.

      Kein Ärger mehr mit dem Finanzamt! Sie zahlen ÜBERHAUPT keine Steuern (außer der Energiesteuer von 16 Cent/kWh) und keine Sozialabgaben.
      Der Bund, die Länder, die Kommunen und die Sozialversicherungssysteme hätten trotzdem die gleichen Einnahmen wie bisher.

      Keine Lohnnebenkosten mehr!

      Die Renten, die Arbeitslosengelder, die Sozialhilfe und die Krankenversicherungsleistungen sowie alle sonstigen Verpflichtungen des Staates und der Kommunen werden aus der Energiesteuer bezahlt.

      Was wären die Folgen?

      Alle Waren und Dienstleistungen, die mit hohem Energieverbrauch verbunden sind (z.B. Produkte mit einem hohen Anteil von Aluminium) würden teurer.

      Alle Waren und Dienstleistungen, die mit hohem Personalaufwand erbracht werden, werden billiger (z.B. Friseur sowie alle handgefertigten Produkte).

      Die Bevölkerung bevorzugt dann alle Waren, die mit hohem Personalaufwand hergestellt werden und nimmt Dienstleistungen vermehrt in Anspruch.

      Die Konsequenz: Unternehmer eröffnen und erweitern personalintensive Betriebe und verkleinern oder schließen energieintensive Betriebe.
      Arbeitslosigkeit hätte ein Ende
      Soziale Sicherungssysteme werden wieder finanzierbar
      Energieverschwendung hätte ein Ende

      Das wäre das Ende der ökologischen Steuerreform - genauer gesagt - ihr idealtypischer END-Zustand.

      Weitere Informationen zur Ökologischen Steuerreform finden Sie auf unserer Internetseite unter dem alphabetisch eingeordneten Stichwort "Ökosteuer".



      So, das war´s. Sicherlich geht es nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Aber es ist meines Erachtens der einzig richtige Weg. Oder?

      Übrigens gibt es auf den Seiten des SFV noch kritische Anmerkungen zur Agenda 2010.
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 12:33:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      :laugh: :cry: :lick: :cool: :lick: :rolleyes: :confused: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 12:35:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      @Bäcker

      Du könntest ebenso mit der Axt durch die deutsche Gewerbelandschaft fahren.

      Hab ich ja noch nie gehört, sowas.

      Oder überall wieder Rasen sähen, ginge doch auch, oder?:O


      Hast Du Dir jemals in Deinem Leben über die Existenz anderer Betriebe und Arbeitsstätten Gedanken gemacht?

      Jemals über europa/weltweite Wettbewerbsfähigkeit nach gedacht?

      Energie ist ein Thema, was jeden Betrieb interessiert, Kosten minimieren halt!
      War immer so, wird nur hoch polemisiert von Ökofanatikern.

      Und es gibt verdammt noch mal auch andere Energieträger, als Solar.

      So, wie z.B. die Windmühlen gefördert werden, so ist es richtig.

      Schon der verlängerte Mwst, genannt Ökosteuer, ist ein riesen Fehler, eine direkte Kaufkraftabschöpfung.

      Im Ernst, Veränderungen sind bitter nötig, aber doch mit Fingerspitzengefühl, sonst noch mehr Pleiten.

      so long
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 12:47:42
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die Idee hat eine ganz gute Seite: die extreme Vereinfachung des Steuersystems.

      Man stelle sich vor, welchen Aufwand das heutige Steuersystem verursacht. Heerschaaren von Finanzbeamten, Gebäuden, Gesetzgebungsaktivitäten, Finanzgerichte, Steuerberater, Wirtschaftsberatungsfirmen, Lohnsteuerhilfevereine usw. usw. - alles überflüssig!

      Hunderttausende von Beschäftigten würden frei und könnten sich produktiver Arbeit zuwenden.

      Darüber sollte man wirklich mal ernsthaft nachdenken!
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 13:00:02
      Beitrag Nr. 5 ()
      # 1

      Sollte der Verbrauch sinken, kann die Energiesteuer angehoben werden; die Belastung bleibt damit unverändert.

      Allein dieser Satz zeigt die Idiotie des Denkansatzes.
      Egal, ob im wirtschaftlichen oder privaten Bereich, das
      Bestreben, Energie zu sparen, wird durch die Anhebung
      des Steuersatzes auf Energie konterkariert.

      Auf die Kindererziehung übertragen hieße das:
      Für jede Verfehlung erhält das Kind je drei Schläge auf
      den Hintern. Sollten die Verfehlungen zurückgehen, wird
      die Zahl der Schläge pro Verfehlung erhöht.
      :D

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      Avatar
      schrieb am 25.05.03 13:09:52
      Beitrag Nr. 6 ()
      #1
      ....Kein Ärger mehr mit dem Finanzamt! Sie zahlen ÜBERHAUPT keine Steuern (außer der Energiesteuer von 16 Cent/kWh) und keine Sozialabgaben.
      Der Bund, die Länder, die Kommunen und die Sozialversicherungssysteme hätten trotzdem die gleichen Einnahmen wie bisher.....

      Aber sicher habe ich noch Lohnnebenkosten. Ich zahle ja Beiträge für RV, KV und ALV. Was Du sicherlich meinst sind die Bundeszuschüsse dafür.

      Wer weiß ob man dann noch Arbeit hat, wenn ein prodzierendes Gewerbe dermassen hohe Energiesteuer zu bezahlen hat!
      Avatar
      schrieb am 25.05.03 13:13:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      Maka,
      ich mach `s kurz,Idiotie ist die richtige Bezeichnung;)
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 06:50:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      Eines sollte jedem klar sein. Es ist natürlich nicht so, daß wir einfach mal so zum Jahreswechsel unser Steuersystem umstellen können. Das dauert schon ein paar Jahre. Im Prinzip ist es ja, mit ein paar Unterschieden, so wie die Ökosteuer, die es ja in vielen Ländern Europas schon gibt!



      @Rhum56

      "Hast Du Dir jemals in Deinem Leben über die Existenz anderer Betriebe und Arbeitsstätten Gedanken gemacht?"

      Als selbständiger Handwerker hab´ich das sehr wohl. Das Problem in meiner Branche sehe ich so: Als Handwerker habe ich einen sehr hohen Personaleinsatz. Die Industrie hat einen verhältnismäßíg höheren Energieeinsatz (mehr Maschinen, Transporte). Wenn es weitergeht wie bisher, machen noch sehr viele Handwerker dicht. Aber in Zeiten der Globalisierung können wir ja unser Brot in Frankreich herstellen und zu uns transportieren.

      "Jemals über europa/weltweite Wettbewerbsfähigkeit nach gedacht?"

      Zugegeben, da sehe ich Probleme. Eine europaweite Lösung wäre natürlich das beste.


      @makaflo

      Wie effektiv so ein System der ständigen Erhöhung ist, sieht man am besten an unserem jetzigen System.
      Seit vielen Jahren werden die Lohnkosten immer höher. Es wird immer mehr Personal eingespart. So steigt die Produktivität ständig. Was wir brauchen ist aber keine Steigerung der Personalproduktivität, sondern der Energieproduktivität.

      @FCO

      Das mit den Lohnnebenkosten kann ich Dir so genau auch nicht sagen. Der Artikel ist ja nicht von mir. Aber ich würde schon sagen, daß die Beiträge zur Sozialversicherung auch dabei sind.
      Ob es sich das produzierende Gewerbe leisten kann?

      1. Entlastung durch Senkung der Lohnnebenkosten
      2. Die Energiesteuer wird langfristig erhöht. Die Industrie
      hat Zeit, die Produktion umzustellen auf energiesparendere Produktionsmethoden.
      3. Langfristig steigen die Energiepreise. Eine energieoptimierte Produktion hat dann Wettbewerbsvorteile.


      @ opti

      Ein überflüssiger Beitrag.
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 10:01:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ Bäcker,

      und was verstehst du unter einer "Steigerung der Energieproduktivität"?
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 11:07:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Bäcker

      Wenn Du also Handwerker bist, brauchst Du keine Maschinen, keine Fahrzeuege????
      Die Energiekosten träfen Dich doch auch.
      Hab auch Handwerker, brauche viel Energie. Das ist einer der Punkte, wo wir Deutschen uns aus dem Wettbewerb ausklinken, weil in Folge hoher Energiekosten so manches Produkt hier nicht mehr wirtschaftlich hergestellt werden kann, weil in der selben Folge der handwerker auch zu teuere wurde.(Allein schon die Anfahrtskosten:O)

      Und was sollen die Maschinen der Industrie mit Handwerkerarbeitsplätzen zu tun haben????

      Nä mei Libber, das klingt zu einfach, was Du da schreibst, oder besser: Zu schön, um wahr zu sein.

      so long
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 13:28:37
      Beitrag Nr. 11 ()
      @makaflo

      = Produktivität (oder Output) je eingesetzter Einheit Energie ( z. B. kwh). Vielleicht wäre der Ausdruck "Energieeffizienz" besser.

      @Rhum56

      Natürlich brauche ich Maschinen, auch Autos. Bäckereien sind die Betriebe mit dem höchsten Energieverbrauch im Handwerksbereich. Und Backwaren für 100 Verkäuferinnen müssen auch erst mal ausgefahren werden. Und bitte nicht immer vergessen, das beim Personal kräftig gespart wird bei einer Ökosteuer.
      Im Gegensatz zum Handwerk braucht die Backwarenindustrie aber noch mehr Energie für Maschinen und Transport. Da sind Hallen, so groß wie meine mit 15 Mitarbeitern mit vielleicht 3 Leuten besetzt.Alles andere machen Maschinen. Die produzierten Waren werden alle, gerade noch warm aus dem Ofen, tiefgefroren und in riesigen Tiefkühlzellen gelagert. Von dort werden die Artikel im gesamten Bundesgebiet (bzw. Europa) verteilt.
      Die meisten dieser Vorgänge (außer Backen und ein bißchen regionaler Transport) fallen beim Bäcker nicht an. Das gleiche gilt natürlich auch für die Rohstoffbeschaffung.

      Wenn wir jetzt also (Bäcker) Handwerk und Industrie gegenüberstellen und jedem die Hälfte Marktanteil zugestehen - welche dieser Gruppen hat wohl das höhere Steueraufkommen?
      Ich würde sagen das Handwerk. Aber wer zahlt die Steuern (und Sozialversicherung) wenn die Handwerksbäcker immer weniger werden?

      Es wird endlich Zeit, daß wir das knappe Gut Energie einsparen und wieder mehr Menschen Arbeit geben. Nur immer zu sagen, wir brauchen mehr Wachstum zur Vollbeschäftigung - das funktioniert schon seit Jahrzehnten nicht.
      Avatar
      schrieb am 26.05.03 18:19:17
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Bäcker

      Du ziehst das Pferd von hinten auf. Mag sein, das Du Dich im Bäckerhandwerk auskennst, der Kern ist ein ganz anderer, tut mir leid.
      Auch andere Handwerksbetriebe brauchen viel, eventuell sogar mehr Energie, nimm mal die Autolackierer mit ihren Schnelltrockenkammern.

      Jedewede Kosten verringern den Wettbewerbsvorteil, es zählen Energiekosten und alles rund um das Gewerbe, egal welche Branche.Alle Kosten erhöhen den Verkaufspreis der Stunde und des Produktes.
      Nun haben wir um Deutschland ganz anders gestaltete Energiekosten, als in den Nachbarländern, also da schon den ersten Punkt, weshalb Deine Theorie nicht auf gehen kann.
      Schon allein die Angleichung an unsere nachbarländer würde so manchen Arbeitsplatz in D retten, bzw. wiederbeleben. Genau da hat ja auch unsere Regeierung ein ideologisches Eigentor geschossen. Es war allerdings auch die CDU daran beteiligt u.a. wollen wir nicht vergessen.

      Und bitte niemals vergessen, unsere verlängerte Mwst., genannt Ökosteuer ist in allen Energieen drinn, Strom/Gas/Öl. Sie multipliziert sich in der Wertschöpfungskette in alle Verkaufspreise, was wiederum die durch sie verursachten Kosten einfach erklären.

      Nun liegt also das Kind im Brunnen, Umsätze sinken, Erträge sinken, Bilanzen sinken, Arbeitnehmer werden frei gesetzt, ein normaler Teufelskreislauf.
      Da willst Du mit erhöhten Energiekosten was ausrichten?
      Kann nit gehen.

      Dabei ist es in sofern schade, weil Du ja eine eneorme Bürokratismusreduktion dabei auf gezeigt hast.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 06:22:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Rhum56


      "Auch andere Handwerksbetriebe brauchen viel, eventuell sogar mehr Energie, nimm mal die Autolackierer mit ihren Schnelltrockenkammern."

      Nun, das habe ich nie bezweifelt. Aber:
      Vor der Trockenkammer muß je erst lackiert werden, hier werden Personalkosten gespart. Gleicht sich also wieder aus. Auch im Lackierergewerbe sind wahrscheinlich die Personalkosten erheblich höher als die Energiekosten.
      Abgesehen davon, braucht man diese "Schnell"trockenkammern? Geht es nicht auch langsam? Oder gibt es andere Lacke, andere, weniger Energie verbrauchende Trockner? Leider sind die meisten so eingefahren in ihre Produktionsweisen, daß sie über andere Möglichkeiten gar nicht nachdenken.

      "Jedewede Kosten verringern den Wettbewerbsvorteil, es zählen Energiekosten und alles rund um das Gewerbe, egal welche Branche."

      Also an dieser Stelle nochmal: Bitte nicht die Entlastungen auf der Personalseite vergessen!


      " Nun haben wir um Deutschland ganz anders gestaltete Energiekosten, als in den Nachbarländern, also da schon den ersten Punkt, weshalb Deine Theorie nicht auf gehen kann."

      Vor kurzem wurde EU-weit eine Mindestbesteuerung fast aller Energieprodukte beschlossen. Zwar noch ein kleiner Schritt, aber ein gewisser Vorteil ist es. Und die Erkenntnis, daß Energie zu billig ist, wohl auch.


      "Und bitte niemals vergessen, unsere verlängerte Mwst., genannt Ökosteuer ist in allen Energieen drinn, Strom/Gas/Öl"

      Bitte nicht vergessen, die MWSt. ist im obigen Konzept gar nicht mehr enthalten. Dadurch sind die Waren natürlich billiger bzw. genauso teuer. Und dadurch entfaltet sich wieder die Lenkungswirkung: Hoher Energieverbrauch - hohe Preise - weniger Nachfrage und umgekehrt. Umweltfreundliche Produkte werden billiger.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 17:52:28
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Bäcker

      Das mit dem Lackierer war nur ein Beispiel. Kenn ich mich zufällig mit aus, Du anscheinend nicht.
      Lacke sind Ölprodukte, die im zuge der Herstellung mehrfach mit Energie zu einem Kundenendpreis gelangten, schon heute so hoch, das die Kunden reihenweise weg laufen, weil es so teuer geworen ist. Daher mein Einwand zu Deiner Theorie, nur ein Beispiel, wie gesagt. Es gibt noch viele andere.
      VK Autolackierer aktuell Bundesschnitt ca. 81,-EURO + 50% Material +Mwst., heftig!

      Man darf nicht vergessen, die Branchen haben sich alle unterschiedlich entwickelt, ertragsstarke und weniger ertragsstarke.
      Mit Deinem Konzept würdest Du sie alle in den gleichen Topf werfen, es wäre ein Desaster für den Fortbestand so mancher Gewerbezweige, weil es vielfach nicht umsetzbar wäre, sprich auf den Kunden zu übertragen wäre.

      Das haben wir doch schon in der Vergangenheit erlebt, nimm mal die Aluminium verarbeitenden Betriebe, wo sind sie geblieben?

      Und das ist m.M.n. der Kern des deutschen Arbeitsplatzproblemes. Durch kostentreiberei wurden die Betriebe ins Ausland gejagt, es ist noch nichtmals gebrochen, aber mit weiteren Kosten wird es auf jeden Fall verschärft.

      Wir stehen da m.M.n. an der Grenze zu einem arbeitsökonomischen Desaster in Deutschland, oder anders: Die Sch.... steht Oberkante Unterlippe.
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 20:00:30
      Beitrag Nr. 15 ()
      @Rhum56

      Nur eine kurze Frage:
      Was heißt VK Autolackierer?
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 20:20:04
      Beitrag Nr. 16 ()
      @Bäcker

      Verkauf Stundenverrechnugssatz
      Avatar
      schrieb am 27.05.03 20:40:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ganau das gleiche Thema wurde hier vor ein paar Tage oder Wochen bereits disskutiert.
      Frage mich doch, warum man den Abschreibern immer wieder antwortet.
      Avatar
      schrieb am 30.05.03 06:18:44
      Beitrag Nr. 18 ()
      @kakoline

      Wenn Du ein Problem damit hast, dann brauchst diesen Thread ja nicht zu beachten.

      @Rhum 56

      Zu Deiner obigen Rechnung. Dieser Stundensatz ist ja um einiges höher als die Materialkosten. Davon sind wohl die Hälfte Personalkosten. Material und Personal also in etwa gleich hoch. Können also um den gleichen Prozentsatz ent- bzw. belastet werden. Außerdem fiele langfristig die MWSt. weg.

      Ich sehe kein deutsches Arbeitsplatzproblem. Für mich gibt es international ein Arbeitsplatzproblem. Welches Land hat keine Arbeitslosen? Das Problem sind nicht die hohen Kosten, sondern die hohen Personalkosten. Davon müssen wir runter, durch Belastung anderer Produktionsfaktoren.
      Denn Arbeit gäbe es genug, z. B. in den Bereichen Bildung, Dienstleistung und Pflege. Diese Arbeit würde duch eine Energiesteuer wieder besser bezahlbar = mehr Arbeitsplätze.
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 08:27:09
      Beitrag Nr. 19 ()
      Mein lieber Bäcker, so rechnet kein Handwerker-höchstens ein Lehrer!!!;)
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 09:44:08
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Bäcker

      Ich würde Dir mal empfehlen, Deine Idee mit einigen Handwerksbetrieben verschiedener Branchen zu diskutieren. Zieh Dir aber zur Vorsicht einen Krachhut auf, könnte gefährlich werden.

      Du machst es Dir viel zu einfach und ich will mich nicht ständig wiederholen. Ich dachte, ich hätte Dir nachvollziehbar Erleuterungen gegeben. Auch ich kenne nicht alle Branchenstrukturen, weiss aber, das in der Vergangenheit auch schon große Scherbenhaufen angerichtet wurden durch eklatant falsche Arbeitsmarktgesetzgebung.

      Schau mal in meinen Thread: Dossier: Wohin treibt Deutschland, besonders #1.
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 17:12:29
      Beitrag Nr. 21 ()
      @ fortunata

      bist Du Handwerker?

      Ich schon!


      @rhum56

      Deine Behauptung, ich mache es mir zu einfach möchte ich hiermit zurückgeben. Und dazu noch ein ganz neuer Artikel vom SFV. Kannst ihn ja lesen - wird aber wohl nicht viel Sinn haben.

      [sfv-rundmail] 03.06.2003 Moderne Wirtschaft - Veraltetes Steuersystem


      Manchmal gelingt aus einer anderen Perspektive
      ein erhellender Blick auf schwierige
      Zusammenhänge. Was bisher unendlich kompliziert
      erschien, wird plötzlich durchsichtig
      und begreifbar. So geht es uns Solarleuten,
      wenn wir uns nicht nur für die Gewinnung
      sondern auch für die Verwendung von Energie
      interessieren und einen aufmerksamen Blick
      in das komplizierte Räderwerk der Wirtschaft
      tun. Uns interessiert natürlich besonders deren
      Antriebsmaschine.

      Der Antrieb unserer Wirtschaft erfolgt - wie
      sich das für eine moderne Maschinerie gehört -
      längst nicht mehr durch Sklaven oder
      Galeerensträflinge, durch Zugochsen oder durch
      Pferdegespanne, und kaum noch durch die
      Muskelkraft der Arbeiter, sondern fast ausnahmslos
      durch Energie, nämlich Öl, Kohle, Erdgas und Strom
      aus den unterschiedlichsten Quellen. Sogar die
      Grundstoffe und Halbzeuge, die in den vielfältigen
      Unternehmen unserer Volkswirtschaft zu fertigen
      Produkten umgeformt werden, werden nur noch selten
      vom fleißigen Köhler im wilden Wald, vom kräftigen
      Steinhauer im Steinbruch oder von der emsigen
      Spinnerin auf dem Heidschnuckenhof bereitgestellt;
      sie werden vielmehr in den großen Werken der
      chemischen Industrie aufbereitet, in der
      Aluminiumschmelzerei, im Kabelwerk, in der
      Zementfabrik; ebenfalls mit Hilfe von Energie.

      Der bisherige "Produktionsfaktor Arbeit" wird - so
      stellen wir fest - zunehmend ersetzt durch den
      Produktionsfaktor "Energie".

      Und nun die große Überraschung: Alle bei uns im
      Lande wissen, woher die Betriebe ihren Lebenssaft
      bekommen. Alle wissen, dass Energie unsere
      Wirtschaft in Gang hält, doch das Finanzamt
      besteuert weiterhin - als lebten wir noch in der
      ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts - den
      fleißigen Lohnarbeiter, den geschickten Handwerker,
      die aufopfernd pflegende Krankenschwester - und
      lässt die Energie im Wesentlichen ungeschoren.

      Wie wenig der Produktionsfaktor Energie für die
      Finanzierung der Staatsaufgaben herangezogen wird,
      zeigt sich in Folgendem: Die Einnahmen aus Lohn-
      und Einkommensteuer und aus den Sozialabgaben
      betragen weit mehr als das Zehnfache der
      Einnahmen aus der Energiebesteuerung.

      Wir dürfen es ruhig offen sagen: Unserem modernen
      Wirtschaftssystem steht ein lächerlich veraltetes
      Steuersystem gegenüber. Und die Konsequenzen daraus
      sind verheerend.

      Die ursprüngliche Idee der Lohn- und Einkommensteuer
      war es, die benötigten Gelder für die
      Staatsfinanzierung dort abzuschöpfen, wo die
      Wirtschaft ihren Antrieb hernahm; nämlich beim
      "Produktionsfaktor" Arbeit. Doch weder die
      Wirtschaftswissenschaftler noch die Steuerfachleute
      haben die Konsequenzen daraus gezogen, dass für die
      Produktivität der Wirtschaft heutzutage andere
      Produktionsfaktoren wichtiger geworden sind als die
      menschliche Arbeitskraft, nämlich der Einsatz von
      Energie (und in den letzten Jahren der Einsatz der
      Kommunikationstechnologie).

      Wie verhalten sich nun die Unternehmer unter den
      gegebenen Bedingungen? Für Unternehmer, die im
      harten Konkurrenzkampf stehen, zählen keine
      Sentimentalitäten, sondern ausschließlich
      Nützlichkeitserwägungen. Und wie weit sich
      inzwischen die Gewichte zwischen den
      Produktionsfaktoren Arbeit und Energie auf der
      Nützlichkeitsskala verschoben haben, zeigen die
      wirtschafts-wissentschaftlichen Untersuchungen von
      W. Eichhorn und R. Kümmel, die wir bereits
      verschiedentlich erwähnt haben. Im Durchschnitt
      über die gesamte Volkswirtschaft gilt danach
      Folgendes:

      1.) Die Steigerung des Energieeinsatzes
      um einen kleinen Prozentsatz, z.B. ein Prozent,
      wirkt sich auf das Unternehmensergebnis
      fünfmal besser aus, als wenn man das Personal
      um ein Prozent aufstocken würde.

      2.) Eine Steigerung des Energieeinsatzes um
      ein Prozent kostet nicht einmal ein Zehntel so
      viel wie die Aufstockung des Personals um ein
      Prozent.

      Kurz gesagt: Energieeinsatz lohnt sich mehr und
      kostet außerdem noch weniger als Beschäftigung
      von Personal. Da ist es kein Wunder, dass
      Unternehmer ihre Unternehmen durch Entlassung
      von Personal sanieren und dass die Börsen die
      Ankündigung von Massenentlassungen durch steigende
      Aktienkurse belohnen. Da ist es auch kein Wunder,
      dass die Arbeitgeber mit zunehmender Härte fordern,
      alle Schutzvorschriften, die sie bei der "Freisetzung"
      von Arbeitskräften behindern, wieder außer Kraft zu
      setzen. Und da ist es auch kein Wunder, dass die
      Arbeitslosigkeit von Jahr zu Jahr zunimmt und die
      Finanzierung der Staatsaufgaben und der sozialen
      Sicherungssysteme immer fraglicher werden, weil
      ihnen die Steuerzahler abhanden kommen. Denn
      Arbeitslose zahlen keine Steuern mehr und erbringen
      keine Leistungen zur Finanzierung des sozialen
      Sicherungssystems.

      Deshalb empfiehlt der SFV die Heranziehung der
      "Energie" anstelle der "Arbeit" zur Finanzierung der
      Staatsaufgaben und der sozialen Sicherungssysteme.

      Wollen Sie Weiteres dazu erfahren? "Ökologische
      Steuer- und Finanzreform" heißt das Stichwort.


      Ihr Geschäftsführer
      Wolf von Fabeck
      Avatar
      schrieb am 03.06.03 19:49:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      @Bäcker

      Stimmt, macht aber doch nix, man kann ja auch mal unterschiedlicher Meinung bleiben, soll ja bei uns erlaubt sein:D

      Ich versuche, aus meiner Sicht mit umsetzbaren, realistischen Argumenten auf zu zeigen ,was geändert werden könnte und sollte.
      Ich weiss bestimmt nicht alles, mögen mir viele überlegen sein, macht nix.

      Aber mal ehrlich, welche Chance gibst Du Deinem Modell?
      Ich sehe da wenig Chancen, deshalb hab ich auch so argumentiert.
      In diesem Land ist ja viel möglich, wir werden sehen:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 06:03:53
      Beitrag Nr. 23 ()
      @Rhum

      Welche Vorschläge hast Du eigentlich, um die Arbeitslosigkeit zu verringern (ist ja wohl das Hauptproblem - sind wir uns da einig?)?
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 06:15:47
      Beitrag Nr. 24 ()
      Nr.1
      Ein total bescheuerter Vorschlag!!!!!
      Diese System würde vielleicht funktionieren, wenn weltweit dieses Besteuerungssystem eingeführt würde.
      Trotzdem ist diese Besteuerung total sozial ungerecht; Familien mit Kindern werden total belasted; Ledige mit wenig Energieverbrauch erheblich begünstigt.
      Aus Deutschland würden die restlichen Unternehmen auswandern und die Produktionen dorthin verlegen , wo der Energieverbrauch günstiger besteuert wird; Folge : Massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit; der totale finzielle Bankrott in Deutschland ist gegeben, da die Leute die teuere Energie nicht mehr bezahlen können !!!

      Ergebnis: Ein total schwachsinniger Vorschlag in Nr. 1 !!!!
      Avatar
      schrieb am 05.06.03 13:48:53
      Beitrag Nr. 25 ()
      Vorschläge zur Veränderung?


      England konnte es, Korea konnte es, Thailand konnte es, nur Deutschland nicht????:O


      Deutschland wurde mal beneidet für Geradlinigkeit und Rechtschaffenheit. Ein Arbeitnehmer ging für "seine" Firma arbeiten. Er wusste, mir geht es gut, wenn es der Firma gut geht.
      Was haben wir heute?
      Das korrupteste Greifertum aus Europa, höher noch, als in Italien. Leistung ist out. Es fängt bei Arbeitnehmer an,(gibt noch Ausnahmen) geht über die öffentliche Verschwenderhand bis in höchste Regierungsetagen und hat marktwirtschaftliche Gründe, die hausgemacht sind durch falsche Gesetze.(verweise auf Ogger: Überleben in der Betrügerwirtschaft - Die Ego-AG)lustig und traurig zu lesen.

      Wenn es also diese, oder eine andere Regierung, nicht schaffen, eine grundlegende, marktwirtschaftlich orientierte VERÄNDERUNG unter vorbildlicher Eigenbeteiligung auch der öffentlichen Hand um zu setzen, werden wir in absehbarer zeit vor einem immer größeren Scherbenhaufen stehen. Es wird ein Fiasko, glaube mir.

      Veränderungen?

      Jeder kleine Frontkämpfer im Mittelstand kann sie Dir listen, der aber wird permanent bekämpft und ausgeraubt.

      Steuereinnahmen sinken, na dann rauf mit Grundbesitzabgaben, 1%?, nee gleich 8%. Abwasserabgaben, die fließen doch auch ins kommunale Säckel. 1%?, nee gleich 30%. Nächste Jahr finden wir was neues, oder nehmen einfach noch mehr.....
      Ökosteuer, welch eine gigantische Namensbildung, hat bestimmt Millionen gekostet, diesen Kunstbegriff für eine weitere neue Mwst. zu finden. Wer bezahlt sie? Na die gleichen, die auch die Mwst. bezahlen. Wem kommt sie zugute? Allem, nur nicht der Umwelt und den Rentnern, schon allein deshalb, weil die mit jedem Konsum wieder selber in die Ökosteuer einzahlen, welch ein Schwachsinn!

      So wundern wir uns nun, nachdem wir, u. a., den gewerblichen täglichen Straßenverkehr mit sündhaft teueren Rückbaumaßnahmen der unsinnigsten Art befriedet haben, das jegliche Kosten sich permanent zur Perversion erhöhen, sodass heute in den gigantischen sogenannten "Lohnnebenkosten" sich soviel Scheiße hochaddiert, das der normale Handwerke eben mittlerweile 8-10 Stunden arbeiten muss, um sich eine Stunde des Kollegen zu erlauben. Und wer will und tut das? Keiner!(z.B. Karosseriestunde in D Schnitt ca 83,-€ + Mwst./Gesellenlohn netto in der Tasche: ca 11,-bis 13,- €/Std.)
      Fazit:
      Im Handwerk entstand so z.B. eine 100% Schattenwirtschaft mit dem nur logischen Folgestrudel des Verlustes der Arbeitsplätze im gleichen Segment.

      Nicht das Ausland muss uns angepasst werden, wir müssen uns anpassen. Friss, oder stirbt, heißt die Devise.

      Steuerangleichung mit den umliegenden Staaten/(z.B. LKW.)Steuergerechtigkeit und Vereinfachung bei uns(Großkonzerne sollten nur hier ihre getätigten Investitionen abschreiben können, wenn sie auch hier getätigt wurden).....Gewerbesteuer wieder für alle, dafür deutlich weniger für jeden. Jetzt zahlt nur der Einzelkämpfer/Mittelstand.

      IHK Zwangsmitgliedschaft abschaffen.
      Versicherungsleistungen der Berufsgenossenschaften auch für private Versicherer zulassen, die Zwangsmitgliedschaft abschaffen, Private könnten es für 1/5tel!!!!

      Arbeitslose dürfen keinesfalls besser gestellt werden, wir arbeitende bei den Sozialleistungen.
      Alle von der Kommunistin Ulla Schmidt eingeleiteten Maßnahmen rückgängig machen, statt dessen die bewehrte 80% Regelung wieder her, sie tat keinem weh, brachte aber in die 98er Bilanzen Milliarden in die Krankenkassen PLUS!!!

      Wettbewerb , wo immer es geht, wenn man auch dabei mal zu den Nachbarländern schauen muss, nicht immer das Feigenblatt vor die Hose halten.
      Privatisierung ebenfalls, wo immer es geht. Auflagen und Verbote im Gewerbebereich kräftig durchforsten.

      Kündigungsschutz durchforsten, 98% aller Arbeitsverhältnisse enden am Gericht, KRANK:O

      Wir müssen unter allen Umständen das Kostengebirge insgesamt um mindestens 30% reduzieren, beinahe egal wie, denn die Gefahren lauern im Nachbarausland und Fernost. Unser technischer Know How Vorsprung ist dahin geschmolzen, in den meisten Branchen ist uns Asien ebenbürdig, ja teilweise schon überlegen. Somit droht eine Materiallawine von dort hier für die allermeisten Produktionsstandorte.

      Dann haben wir ein gigantisches Problem mit der Finanzierung des Mittelstandes und der Existenzgründer. Es wird von der Politik und den Massenmedien überhaupt nicht realistisch dargestellt!! Keiner will noch Existenzgründer finanzieren, keiner greift dem Mittelstand zur Hilfe, wenn selbst erklärbare Situationen um eine Finanzhilfe da sind. Verweise auf KfW etc. sind schwachsinnig, dort wird nur ein Microteil dessen geregelt, von dem, wo der dringende Bedarf ist.
      Wenn wir schon nicht mehr Existenzgründer wirklich förden, haben wir nicht nur eine demographisches Problem, sonder binnen zehn Jahren kein Fundament mehr in unserer Marktwirtschaft, eine wirtschaftsökologische Tragödie.
      Dazu muß man in die Tiefe gehen, was unser Finanzsystem angeht. Als erstes Basel II abschaffen, die alte Regelung vorerst erhalten.
      Die Bankenwelt hat im letzten Jahrzehnt sicherlich auch hausgemachte Probleme geschaffen, die jetzt schmerzen, sich rächen.
      Dennoch, das mangelhafte Risikoengagement ist auf die volle Verantwortlichkeit der Vorstände zurück zu führen. Hier ist anzusetzen.
      Wenn also so ein Betrieb mal eine „Überbrückung“ braucht, dann kann man dadurch auch weitere Arbeitslosigkeit vermeiden. Daher sollte in dem Fall eine prozentuale Entlastung der Vorstände für solche Situationen aus dem Arbeitslosengeld gestellt werden. Höhe muß erarbeitet werden. Gleichzeitig sollte eben dieses Arbeitslosengeld für den einzelnen deutlich begrenzt werden, ein Mindestsatz sollte bleiben, der gigantische Verwaltungswasserkopf der BA ganz kräftig ausgemistet werden unter marktwirtschaftlichen Vergleichsaspekten, was Verwaltung angeht
      Dann sollte das amerikanische Modell der Mindestlöhne übernommen werden, heißt: Wenn ein AL einen Job unter dem Mindestlohn annimmt, sollte die BA ihm den Rest zahlen, billiger, als AL zu akzeptieren, gleichzeitig Kaufkraftförderung.

      Die Kaufkraftförderung ist eine der größten Aufgaben: Nur so kommt Konsum, kommt Gewinn und gute Bilanzen, kommen dann endlich auch Steuereinnahmen.

      Dann muss der Familienpolitik ein ganz neues Gewicht beigemessen werden. Es muss wieder eine Freude sein, in Deutschland Kinder zu haben, die gut ausgebildet und erzogen werden. Thema zu komplex, um es hier zu behandeln


      Brauchst Du noch mehr? Könnte noch einen Roman los lassen.

      Anbei, bin Selbständiges "Gewerbeschwein", alles alleine aufgebaut und in meiner Branche ganz gut dabei, möchte es auch bleiben. Habe aber aus langjähriger Erfahrung für Sozialromantiker nichts übrig.

      Die Agenda 2010 sollte selbstverständlich voll um gesetzt werden ,nur schneller!

      so long
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 05:30:10
      Beitrag Nr. 26 ()
      @LauraG.

      Wegen durchschnittlicher Energiekosten von 3 - 4% bei Industriebetrieben braucht noch kein Betrieb auswandern, auch wenn Energie noch teurer würde. Eher lagern Betriebe wegen der Personalkosten aus, und die sollen mit der Ökosteuer ja gesenkt werden. Außerdem wird das Schreckgespenst Auswanderung wohl etwas übertrieben dargestellt.
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 10:24:26
      Beitrag Nr. 27 ()
      @rhum 56

      Wow, nicht gerade wenig.
      Sicher hast Du bei vielen Punkten recht, vielleicht sogar bei den meisten. Allerdings können viele Maßnahmen nur zusätzlich sein.
      "Ökosteuer, welch eine gigantische Namensbildung, hat bestimmt Millionen gekostet, diesen Kunstbegriff für eine weitere neue Mwst. zu finden."
      Die Idee bzw. die Bezeichnung Ökosteuer war umsonst. Schon lange vor der Einführung wurde sie von Greenpeace gefordert. Eine Studie des DIW zeigte damals schon die Richtigkeit dieser Idee. Hätte man sie damals schon eingeführt, behutsam aber lange vorausplanend, hätten wir heute z. B. ganz andere Autos (mit weniger Verbrauch) und bräuchten nicht über die Energiepreise jammern.

      "Im Handwerk entstand so z.B. eine 100% Schattenwirtschaft mit dem nur logischen Folgestrudel des Verlustes der Arbeitsplätze im gleichen Segment."
      Schwarzarbeit ist wirklich ein großes Problem. Gibt es auch "Schwarzenergie" (außer vielleicht in grenznahen Bereichen)? Würde meiner Meinung nach auch für Steuerverlagerung hin zur Energie sprechen.


      In #22 fragst Du nach den Chancen. Na ja, solange die Mehrheit der Deutschen Bild-Zeitung liest und diese einseitige Stimmungsmache glaubt, gibt es wenig Chancen.
      Wenn mal mehr Menschen an den entscheidenden Stellen nachdenken würden über die Energieversorgung in zehn Jahren, wären die Chancen erheblich größer.
      Avatar
      schrieb am 08.06.03 12:31:38
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Bäcker

      Das die Greenpisser die Steuer forderten, weiß ich natürlich, verstehe meine Drastellung bitte mehr als aufrütteln.
      GP hat diesen sich daraus entwickelnden Zusammenhang damals nicht so sehen können. Im übrigen ist die Forderung aus einer Zeit, wo die gemeinsame Währungsunion und der offene EU-Markt ohne Grenzen noch nicht sichtbar, geschweige denn Realität würde.

      Das ist aber jetzt der Fall, weshalb man das Ganze mal anders beleuchten muß. Es ist schlicht und ergreifend nicht mehr durchsetzbar in einem gemeinsamen Markt. Jeder kleine Kaufmann/Privatmann erkennt das, nur unsere Querkopfpolitiker nicht.:O

      Das wir jetzt ganz andere Autos hätten, da wiederspreche ich Dir heftig!
      Der Kraftstoffverbrauch ist seit mindestens 20 Jahren ein erheblicher Kaufgrund, da braucht es nicht extra einer Ökosteuer.

      Ich seh es genau umgekehrt, Energie ist ein Faktor, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutlich beeinflußt, der daher auf günstigem Niveau liegen sollte und mit Anreizen, wie z.B. bei der Steuerbefreiung von abgasarmen Autos, gefördert werden sollte. Das erhält und schafft Arbeitsplätze in energieintensiven Bereichen Was meinst Du, warum ich die Aluminiumverarbeitung ansprach? Na, weil das heute in Östereich gemacht wird, weil in Deutschland zu teuer. Ist nur ein Beispiel, wenn man aber mal ehrlich durch die Produktionslandschaft aller Branchen geht, findet man noch viele.



      Das mit der "Bildzeitungsbildung", bin ich voll auf Deiner Seite, spiegelt sich in so manchem Beitrag auch hier im Board wieder. Es gibt so viele Verblendete unter uns, das mir dabei Angst und Bange wird. Es sind die Leute, die dem Herdentrieb hoffnungslos unterliegen. Wo laut und schlagfertig gebrüllt wird, da laufen sie hinterher. Wenn eines Tages die Panzer vor der Tür stehen, würden sie aufgeschreckt fragen, wo die denn her kommen?
      Im Ernst, gerade dieses dumme hinterherlaufen macht mir Angst, zeigt mir irgendwie, das die Geschichte sich immer wiederholen kann. Die deutsche Seele ist geradezu dazu predesziniert dafür, immer den extremen Weg zu gehen. So, wie wir nun den extremen Weg der Umwelt gegangen sind, kann es bald einen anderen extremen Weg geben, leider, denn ich glaube nicht, das der dann von Vernunft gestaltet wird.

      bis dann
      Avatar
      schrieb am 09.06.03 19:27:07
      Beitrag Nr. 29 ()
      @rhum56

      Leider erkennen die meisten der kleinen Kaufmänner/Privatleute aber nicht den Zusammenhang zwischen nachhaltiger Steuerpolitik und Klimaproblem und Erdölabhängigkeit. Nichts kann unsere Wirtschaft so schädigen wie eine Abhängigkeit vom Öl. Gehört leider auch zu diesem Thema.
      Förderung und Anreize ist nicht schlecht, aber den meisten Menschen müssen es am Geldbeutel merken, um sich zu verändern.
      Wer kauft sich den freiwillig ein kleineres Auto mit weniger Verbrauch, wenn er sich ein großes leisten kann? Die technischen Möglichkeiten für eine Halbierung des Spritverbrauchs sind vorhanden, nur es fragt keiner danach.

      Das die Aluverarbeitung nach Österreich geht, ist eigentlich zu begrüßen. Dort sind wohl nicht allzuviele Arbeitsplätze betroffen. Und der Strom in Österreich wird mit Sicherheit umweltfreundlicher erzeugt! (Von den Österreichern können wir noch viel lernen!)
      Avatar
      schrieb am 10.06.03 13:30:24
      Beitrag Nr. 30 ()
      @Bäcker

      Du bist mir einfach zu umweltlastig. Der ganze Zinober, der um die Umwelt gemacht wird, ist in meinen Auge absolut übertrieben. Dieser Planet hat schon durch Naturkatastrophe erheblich mehr wegstecken müssen, es auch getan.Darüber ninaus ist in den letzten Jahren schon sehr viel erreicht worden in Punkto Umweltschutz.

      Hungernde Arbeitslose sind ebenfalls in der Wertigkeit sehr hoch anzusiedeln.

      Hier gilt es, mal wieder eine Vernunft rein zu bringen.
      Mir ist es nicht egal, wenn Produktionsstätten ins Ausland verlegt werden, was ja umweltmäßig nix bringt, im Gegenteil. Andere Länder, andere Umweltgesetze, Du verstehst.
      Wenn alle nur kleine Autos kaufen würden, was glaubst Du, wieviel neue Arbeitslose es dann gäbe?
      Bei den großen Autos wird das Geld verdient, bei Zulieferer, bei Hersteller und beim Handel.

      Tut mir leid, aber mit Deiner Einstellung müßtest Du den Thread anders benennen.
      Avatar
      schrieb am 10.06.03 18:51:21
      Beitrag Nr. 31 ()
      @rhum 56

      Was meinst Du mit hungernden Arbeitslosen?? Sind sie in Deiner Wertigkeit hoch anzusetzen?

      In punkto Umweltschutz viel erreicht? Wir haben es geschafft, daß wir Erdöl - in Jahrmillionen entstanden - seit der Industrialsierung in sagen wir mal 100 Jahren (gut geschätzt) aufgebraucht haben.
      Wir haben´s geschafft, daß bei so einem Wetter wie heute die Kinder und alten Leute nicht mehr draußen spielen sollen, die Autos dürfen aber uneingeschränkt fahren!
      Wir haben´s geschafft, daß Menschen in Bangladesh oder auf Südseeinseln wegen Klimaerwärmung ständig unter Überschwemmungen leiden.
      Wir schaffen´s auch noch, daß wir einer Milliarde Chinesen Autos verkaufen, die sie von der Größe her gar nicht bräuchten.

      Und da redest Du von "Vernunft reinbringen".
      Avatar
      schrieb am 10.06.03 19:36:17
      Beitrag Nr. 32 ()
      @Bäcker

      genau so hab ich mir das gedacht, es schimmerte irgendwie in Deiner Argumentation durch.
      Ne Eiszeit gab es sicher nicht, ne?
      Geh mal in die historischen Wetteraufzeichnungen. Was hier als "Klimaveränderung" gepriesen wird, war alles schon mal da, und zwar vor der Industrialisierung! Auch hochwasserkatastrophen gab es in weit größerem Ausmaß. Denk nur mal darüber nach, wie groß die Auen sind und waren, alles Natur, gelle.
      Niemand hat stichhaltig einen Nachweis erbracht, das unsere Industrialisierung den Klimaeffekt hervor gebracht hat. Obwohl, das gebe ich gerne zu, die Argumente durchaus nachvollziehbar sind, es gab auch immer nachvollziehbare Gegenargumente, das ist Fakt.

      Und das mit den Ölresourcen wollen wir mal nicht so eng sehen, neue Techniken sind weit fortgeschritten, werden sich durchsetzen. Da fällt mir noch ein:
      1910 hat man vor prognostiziert, das New York 1950 im Pferdemist ersticken wird. Und, es kam das Auto:D

      Hungernde Arbeitslose, was ich damit meinte? Ganz klar, unser Sozialsystem ist kaputt, nicht mehr finanzierbar. Du wirst bald sehen, wie man den AL ans Portemonai geht, dann werden einige echt ins schleudern kommen.

      Im Erkennen dieser Zusammenhänge finde ich es schon beinahe unverschämt, die Interessen der AL hinter irgendwelche, kaum nachvollziehbaren, Umweltgedanken/Wünsche zu stellen. Es handelt sich da nämlich um Menschen, nicht um Rasen und Frösche.

      Deutlich genug?
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 06:13:09
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Rhum56

      Meinst Du wirklich, mir geht´s um die Frösche? Nein, mir geht es um die Menschen, vor allem meine Kinder.

      Leider sieht die Mehrheit der Forscher eine Klimaveränderung, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Menschen zurückzuführen ist. Einige wenige wollen halt auch mal in die Medien kommen oder werden von Esso + Konsorten gesponsert und behaupten das Gegenteil.
      Leider gibt es diesen Cowboy aus Amerika, der weiß, daß ihm in 10 - 15 Jahren das Öl ausgeht und holt sich neues mit Waffengewalt.
      Und wir sind nicht mehr im Jahre 1910, sondern im Jahre 2003 und Firmen wie BP sehen eine momentane Reichweite des Öls von ca. 43 Jahren. Heute weiß man, wie unser Erdöl entstanden ist. Und wer ein bißchen gesunden Menschenverstand hat, weiß daß es nicht gut sein kann, wenn wir alles verbrennen. Die Menschheit will ja noch ein paar Jahrtausende auf diesem Planeten aushalten.
      Leider ist unser Sozialsystem kaputt. Eine kleine Schuld tragen Auswüchse, die man durchaus abschaffen sollte. Aber das Hauptproblem ist, daß immer weniger Arbeitnehmer für immer mehr Arbeitslose, Rentner.... bezahlen müssen. Unser Sozialsystem wurde Anfang des 20. Jhdt. von einem Herrn Bismarck begonnen und seitdem im Prinzip nicht verändert. Das kann einfach nicht mehr gutgehen.
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 11:32:56
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Bäcker

      Natürlich geht es mir auch um die Kinder. Was nützt es aber, welche zu haben und keinen Job?
      Für mich ist daher oberstes Gebot: Alle Jobs müssen im Land bleiben !

      Wenn also mal einer anders argumentiert, wurde er von einem Ölkonzern gesponsert??
      Bischen einfach, man sollte schon den gesunden Menschenverstand nutzen.

      Über die Cowboy-Politik möchte ich mich nicht so gerne äußern, bin da gespalten. Es gab Argumente für den Krieg, es sieht aber so aus, als das Deine Variante stimmt, was ein mieses Licht auf unseren "Westernhelden" wirft.Denke, er kriegt noch sein Fett ab, abwarten.
      Das das Öl in so kurzer Zeit ausgeht, halte ich für Populismuß, nicht realistisch.

      Frapierend in der Arbeitslosensituation ist auch, das es etliche z.B. Handwerksbetriebe gibt, die händeringend nach Mitarbeitern suchen, was nach einer schärferen Korrektur unseres Soz.Syst. schreit, wie Du es ja auch forderst.

      so long
      Avatar
      schrieb am 11.06.03 20:42:44
      Beitrag Nr. 35 ()
      @rhum 56

      Na gut, es muß nicht unbedingt ein Ölkonzern sein, wie folgender Artikel aus der "Zeit" zeigt:

      Wenn ich derzeit meine Arbeit als Klimaforscher erwähne, höre ich oft: Es ist ja wohl sehr umstritten, ob der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist. Verfolgt man in diesem Sommer die Medien, kann man durchaus diesen Eindruck gewinnen. Doch spiegelt der Streit in den Talkshows auch die wissenschaftliche Debatte wider?

      Der zentrale Bezugspunkt aller Diskussionen um das Klima sind die Berichte des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), auf Deutsch oft als der Klimabeirat der Vereinten Nationen bezeichnet. Sein jüngster Bericht vom Mai 2001, an dem über 2000 Wissenschaftler mitarbeiteten, fasst den Kenntnisstand der Klimaforschung folgendermaßen zusammen: Die Erde hat sich im vergangenen Jahrhundert bereits um 0,6 bis 0,8 Grad erwärmt. Nur ein kleiner Teil davon ist auf Schwankungen in der Sonne zurückzuführen, der größte Teil geht auf das Konto des Menschen. Durch die Erwärmung schmelzen Gletscher, und Extremniederschläge nehmen zu. Wirtschaften wir so weiter, wird sich die Erde in diesem Jahrhundert nochmals um 1,4 bis 5,8 Grad erwärmen.

      Wenn so viele Wissenschaftler sich auf so eindeutige Aussagen einigen, deutet dies auf einen erstaunlichen Konsens hin. Trügt der Schein dieser Übereinstimmung? Gibt es gewichtige fachliche Argumente, die vergessen, heruntergespielt oder gar unterdrückt worden sind?

      Meine Spurensuche beginnt mit einem Telefonanruf: Ein Journalist fragt nach einer Stellungnahme zur "neuen Studie von Peter Neumann-Mahlkau, die zeigt, dass der Mensch nicht am Klimawandel schuld ist". Ich bin überrascht - seit 15 Jahren arbeite ich in der Klimaforschung, doch dieser Name ist mir noch nie begegnet. Kein Problem, denke ich, schließlich gibt es eine umfassende Datenbank, den Science Citation Index, in dem sämtliche Artikel der wissenschaftlichen Fachzeitschriften (8661 an der Zahl) seit 1975 katalogisiert sind. Fehlanzeige. Neumann-Mahlkau, ein pensionierter Geologe, hat seit 1975 keine eigene Forschungsarbeit publiziert.

      Seine "neue Studie" bekomme ich am nächsten Tag auf den Tisch, als Sonderdruck verteilt vom Verband der Braunkohleindustrie. Es handelt sich um einen populärwissenschaftlichen Artikel, in dem Lehrbuchwissen der Klimageschichte referiert wird, wie ich es (allerdings auf aktuellerem Stand) auch den Studenten in meinen Paläoklimatologievorlesungen vermittle. Neumann-Mahlkau folgert: Klimawandel gab es schon immer, nicht nur durch CO2. Wer würde das bestreiten? Seine Behauptung, CO2 habe keine Wirkung, folgt daraus allerdings nicht.

      Suchen wir also weiter. Bei Sabine Christiansen vertrat kürzlich Horst Malberg von der Freien Universität Berlin die These, der derzeitige Klimawandel bewege sich im normalen Schwankungsbereich, 1790 sei es sogar schon einmal deutlich wärmer gewesen als heute. Ist das ein wissenschaftlicher Widerspruch zum Bericht des IPCC? Der sagt nämlich, in den neunziger Jahre sei es nach den vorliegenden Daten "sehr wahrscheinlich" wärmer als jemals zuvor in den vergangenen 1000 Jahren gewesen.

      Doch es stellt sich heraus: Malberg spricht von einzelnen Regionen. Kein Klimaforscher behauptet, es sei überall wärmer als seit 1000 Jahren, dies gilt nur für den Mittelwert über die gesamte Nordhalbkugel. Einzelne Orte sind wenig aussagekräftig; erst die globale Gesamtschau belegt die ungewöhnliche Erwärmung.

      Malberg sagt weiter: Nach seinen Untersuchungen seien zwei Drittel der Erderwärmung auf die Sonne zurückzuführen, nur ein Drittel auf den Menschen. Endlich eine wissenschaftliche Aussage, die klar dem IPCC-Bericht widerspricht. Diese Untersuchung will ich sogleich im Detail nachlesen. Doch der Blick in die Datenbank ergibt: In Malbergs Publikationsliste findet sich nichts zum Einfluss der Sonne auf das Klima. Sollte er etwa seine Ergebnisse im Fernsehen verbreiten, bevor er sie auf üblichem Wege den Fachkollegen zur Diskussion stellt?

      Die Rolle der Sonne wird übertrieben

      Wie ein Wissenschaftsstreit normalerweise funktioniert, zeigt das Beispiel seiner dänischen Kollegen Friis-Christensen und Lassen. Sie veröffentlichten 1991 eine Korrelation des Sonnenfleckenzyklus mit der Erdtemperatur im Top-Journal Science und folgerten: Die Erwärmung ist größtenteils auf die Sonnenaktivität zurückzuführen. Dänische Kollegen erhielten die Originaldaten und konnten zeigen, dass die gute Korrelation mit den ungefilterten Rohdaten nicht nachvollziehbar war und auf einem statistischen Trick beruhte. Knud Lassen selbst zog vor über zwei Jahren seine Kurve zurück und ersetzte sie auf der Grundlage aktuellerer Daten durch eine neue. Diesmal folgerte er: Durch die Sonnenaktivität hätte sich das Klima in den vergangenen 25 Jahren nicht aufheizen dürfen, die starke Erwärmung gerade in diesem Zeitraum deutet auf den Einfluss des Menschen hin.

      In Deutschland wirbt vor allem Ulrich Berner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe für die These vom dominanten Einfluss der Sonne auf das Klima: mit einem Buch (Klimafakten), einem Faltblatt und neuerdings einer Kurzversion des Buches, alle durch den Verband der Braunkohleindustrie großzügig unter Politikern und Journalisten verteilt. Dem Spiegel war es eine Geschichte wert. Doch der Citation Index verrät: Auch Berner hat keine eigene Forschungsarbeit zum Thema publiziert. Vielmehr argumentiert er mit der alten Sonnenkurve von Friis-Christensen und Lassen; die wurde auch neben seinem Spiegel -Interview im Juni 2001 abgedruckt - leider ohne jeden Hinweis auf die neue Version der Lassen-Kurve, die das Gegenteil seiner These belegt.

      Auch zum Treibhaus hat Berner Klimafakten zu berichten: Er betont, der Mensch trage nur zwei Prozent zu diesem Effekt bei. Der Laie atmet auf. Doch auch hier schlummert kein Wissenschaftsstreit - die Zahl entstammt dem IPCC-Bericht. Streiten kann man höchstens darüber, wie Berner diesen Wert in seiner Öffentlichkeitsarbeit einsetzt: nämlich meist ohne zu erwähnen, dass der gesamte (natürliche) Treibhauseffekt etwa 33 Grad Celsius ausmacht; ohne ihn herrschte auf der Erde lebensfeindliche Kälte. Eine kurze Überschlagsrechnung macht auch dem Laien klar: Eine Verstärkung durch den Menschen um zwei Prozent passt gut zu der gemessenen Erwärmung von 0,7 Grad in den vergangenen 100 Jahren.

      Berner vermittelt gern den Eindruck, die These vom Treibhauseffekt werde von so genannten Neoklimatologen vertreten, die das künftige Klima mit Computermodellen simulieren und in einer virtuellen Modellwelt leben; dagegen stünden die Paläoklimatologen, die die Klimageschichte erforschen und anhand harter "Klimafakten" zu ganz anderen Erkenntnissen kommen. Ist das der Kern des Wissenschaftsstreits: Neoklimatologen gegen Paläoklimatologen? Das klingt plausibel, führt aber in die Irre. Auf den Konferenzen der internationalen Paläoklimatologen würden Berners Thesen, wenn sie dort bekannt wären, lediglich ein Kopfschütteln ernten; die führenden Paläoklimatologen, darunter unsere Arbeitsgruppe am Potsdam-Institut, haben selbstverständlich am IPCC-Bericht mitgearbeitet.

      Ich verfolge eine letzte Spur: Der Spiegel bringt zur "Sommer-Sintflut" ein Streitgespräch der Klimatologen Mojib Latif und Heinz Miller. Die begleitende Grafik zeigt eine Rekonstruktion der Temperaturentwicklung der Nordhalbkugel, auf der es so aussieht, als sei es im Mittelalter bereits mindestens genauso warm gewesen wie heute. Vielleicht gibt es neue Daten, die noch nicht vom IPCC berücksichtigt wurden? Weil keine Quelle angegeben ist, frage ich beim Spiegel nach: Es handelt sich um eine alte Grafik aus dem Archiv - aus der Zeit, bevor amerikanische Paläoklimatologen die ersten korrekt geografisch gewichteten Rekonstruktionen für die Nordhalbkugel erstellten. Wieder kein Wissenschaftsstreit - nur eine überholte Kurve.

      Eine echte wissenschaftliche Kontroverse hinter dem Medienspektakel ist nirgends zu finden. Leider - denn Wissenschaft lebt vom offenen und mit Argumenten ausgetragenen Streit. Sie lebt davon, dass Forschungsergebnisse und Interpretationen auf Konferenzen präsentiert und in Fachjournalen publiziert werden - mit allen Informationen, die eine kritische Überprüfung ermöglichen. Innerhalb des IPCC gibt es viele unterschiedliche Positionen zu etlichen Aspekten des Klimawandels. Selbst die heute als weitgehend gesichert geltenden Aussagen des IPCC könnten sich als falsch erweisen - Irrtümer hat es in der Wissenschaft schon früher gegeben. Doch um die derzeitigen Einschätzungen des IPCC zu erschüttern, müssten konkrete neue Daten und Ergebnisse vorgelegt werden - Medienauftritte sind dazu nicht geeignet.

      Die Elbflut zeigt: Es geht beim globalen Klimawandel nicht um eine rein akademische Diskussion. Daher hat jeder Klimawissenschaftler eine große Verantwortung, wenn er sich öffentlich äußert. Eine falsche, auch eine zu lange hinausgezögerte Klimaschutzpolitik kann Menschenleben kosten.
      Stefan Rahmstorf forscht am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und wurde durch seine Arbeiten zur Rolle der Meeresströme bei Klimawechseln bekannt. Seine neueste Studie erscheint kommende Woche in "Nature"



      Mit den Handwerksbetrieben stimmt nicht ganz. Ich würde genug Bäcker finden, aber keine qualifizierten. Es gibt genügend Gesellen, die eben ihre Lehre abgeschlossen haben. Aber die ist die Leistung bzw. Erfahrung zu wenig im Vergleich zu dem, was sie den Betrieb kosten. Wenn die Lohnkosten niedriger wären, könnte ich sagen in nehme zwei Gesellen, die bringen dann auch die erforderliche Leistung. Ist aber leider nicht so.
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 18:31:47
      Beitrag Nr. 36 ()
      @Bäcker

      Ist ja fast schon ein Dossier.

      Den Malberg hatte ich gesehen in der sendung. Muß sagen, es klang realistisch, deshalb kann ich mich noch erinnern, es ist schon was her.
      Aber nun kommen wir vom Thread Theam ab, wo es um unsere Wirtschaftssituation geht.

      Habe nichts dagegen, wenn man Umweltbelastungen vermeiden kann. Nur kein Fanatismuß und bitte auch mal umdrehen, es wurde verdammt viel erreicht in den letzten beiden Jahrzehnten.
      Ganz kurz:
      Der Rhein hat wieder eßbare Fische
      stinkende Müllkippen, wo?
      Kohleheizung, wo?
      Katalysator im Auto, überall.
      stinkende Mopeds, wo?
      Wasseraufbereitung
      Müllentsorgung
      Windmühlen, Fotovoltaik
      u.v.m....

      es läuft erheblich was.

      Nun müssen wir zur Vernunft kommen. Lieber eine nicht so umweltfreundliche Technik hier, unter entsprechenden Auflagen mit Rücksicht auf die Arbeitsplatzexporte, als im Ausland, wo wir eh nix mehr für die Umwelt erreichen können.
      Alle weiteren Maßnahmen NUR im Gleichklang mit der gesamten EU.


      Das muß die Devise werden!
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 22:41:05
      Beitrag Nr. 37 ()
      @rhum56

      Eins ist klar: am besten wäre eine europäische Öko-Steuer. So wie nun z. B. die Mindestbesteuerung von Benzin, die leider noch etwas niedrig ausgefallen ist. Aber die Ökosteuer gibt es schon in einigen europäischen Ländern, so abwegig ist eine gemeinsame ÖS daher nicht mehr.


      Es gibt wohl einen entscheidenden Unterschied zwischen uns. Für Dich ist Umwelt zweitrangig, solange es wirtschaftlich nicht richtig läuft. Für mich gehört beides untrennbar zusammen. Das eine ist die Folge des anderen. Leider muß ich daher nochmal auf einen Artikel des SFV zurückgreifen. Besser und einfacher kann man die Ökosteuer einfach nicht erklären. Wenn Du diesen Artikel nicht kapierst (tschuldigung), kann ich auch nicht mehr helfen.



      Aggressionen gegen die Ökosteuer
      Von Wolf von Fabeck


      Die ?Ökosteuer? hat immer wieder unter Missverständnissen wegen ihres unglücklichen Namens gelitten. Bei ?Einkommensteuer?, ?Tabaksteuer?, ?Hundesteuer? ist jedem klar, was besteuert werden soll. Doch wie soll die ?Ökologie? besteuert werden, fragt sich der Umweltfreund empört und kommt dann leicht auf die Idee, dass wahrscheinlich das Gegenteil von Ökologie besteuert werden soll - er denkt dann an eine Schadstoffsteuer, doch auch damit liegt er falsch.

      Was die ?Ökosteuer? wirklich will, ist aufgrund ihres Namens nicht zu erraten. Wer käme schon darauf, dass hier ein großes Reformwerk vorliegt, welches gleichzeitig die Arbeitslosigkeit von den Wurzeln her beseitigen, zur langfristigen Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme beitragen, die hemmungslose Ausbeutung der Ressourcen stoppen, die Verschwendung von Rohstoffen und das Anwachsen der Müllberge bremsen soll. Eine erbitterte Gegnerschaft aus den Kreisen der Neoliberalen ist der ?Ökosteuer? deshalb gewiss, aber die mit Aggressionen vermischte Ablehnung aus dem Lager der Umweltfreunde ist unverdient und geht weitgehend auf das Konto mangelhafter Information und der verkorksten Namensgebung.
      Umweltfreunde haben schon manches gute Projekt durch verunglücktes Marketing in Schwierigkeiten gebracht. Warum müssen sie aber auch immer wieder ihre Produkte mit möglichst abstoßenden oder unverständlichen Namen belasten? Wer möchte zum Beispiel in der kalten Jahreszeit ein sogenanntes ?Passivhaus? beziehen, das - so muss er befürchten - passiv zusieht, wie er jämmerlich friert, oder wer möchte seinen VW-Diesel künftig mit ?PÖL? betanken (igittigitt! - Mit PÖL ist Pflanzenöl im Gegensatz zum Biodiesel gemeint), und so mancher denkt beim ?EEG? eher an die Diagnose einer Hirnkrankheit als an das erfolgreichste Gesetz zur Markteinführung der Erneuerbaren Energien.


      Am unglücklichen Namen können wir nun nichts mehr ändern, doch können wir die abfällige Abkürzung ?Ökosteuer? wenigstens durch die seriösere Bezeichnung ?Ökologische Steuerreform (ÖSR)? ersetzen, oder von einer ?Steuerreform für Arbeit und Umwelt? sprechen.

      Ich will Ihnen hier nun nicht alle Feinheiten der ÖSR ausbreiten, sondern mich auf die Grundidee beschränken, damit Sie selber erkennen können, ob Sinn und Verstand bei der Verwendung der ?Ökosteuermittel? herrscht.
      Das Problem
      Aus historischen Gründen wird in den meisten Industriestaaten die menschliche Erwerbsarbeit mit Abgaben und Steuern belastet. Lohnsteuer/Einkommensteuer, Sozialversicherung und Rentenversicherung belasten jeden Arbeitnehmer und es ist für ihn in der heutigen Zeit kein Trost mehr, dass sein Arbeitgeber einen Teil dieser Ausgaben für ihn bezahlen muss, denn das verdirbt dessen Bereitschaft, überhaupt noch Personal zu beschäftigen. Beim Arbeitgeber kommt Verdruss auf, wenn er sieht, dass er für seine Angestellten und Arbeiter mehr als doppelt so viel bezahlen muss, wie diese letztlich als Nettolohn zu ihrer Verfügung haben. Letztlich zahlt der Arbeitgeber ja nicht nur den Lohn, sondern direkt und indirekt auch die Steuern seiner Mitarbeiter und die gesamten Sozialabgaben.

      Je mehr Personal ein Unternehmen beschäftigt, desto höher ist seine Steuer- und Abgabenlast. Kein Wunder, dass Unternehmer in Billiglohnländer ausweichen, oder dass sie Produktionszweige stillegen, die viel Personal benötigen.

      Unternehmensberater - inzwischen ein ganzer Berufstand - verdienen gut Geld damit, alternative Produktionsverfahren vorzuschlagen, die mit weniger Personalkosten höhere Gewinne erzielen - die also Personal ?freisetzen?.

      Betrachten wir einmal solche "gewinnbringenden" Produktionsverfahren: In der Regel zeichnen sie sich durch einen hohen Grad an Automatisierung aus. Die Produkte aus solchen Betrieben können wegen ihrer Gleichartigkeit kaum Rücksicht auf individuelle Wünsche der Käufer nehmen, es handelt sich um Massenware, die wegen ihres extrem niedrigen Preises jeder handwerklich hergestellten Ware im Konkurrenzkampf weit überlegen ist. Es lohnt sich nicht einmal mehr, sie reparieren zu lassen. Kein Wunder, dass die Müllberge wachsen und die Ressourcen zur Neige gehen.

      Und nun die entscheidende Frage - warum ist die Massenware so billig? Kaum jemand denkt daran: Massenware ist deshalb so billig, weil die Grundstoffe, aus denen sie gefertigt wird, so billig sind. Und die Grundstoffe sind deshalb so extrem billig, weil sie kostenlos der Erdoberfläche entnommen werden können und mit Hilfe BILLIGER ENERGIE ausgearbeitet werden. Kupfer- und Eisenerze, Kalkstein, Bauxit, Erdöl usw. werden unter hohem Energieeinsatz zu Kupfer, Stahl, Zement, Aluminium, Rohkunststoff usw. ausgearbeitet.
      Paradebeispiel ist die Corus Aluminium GmbH; sie braucht nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 10.08.02 mehr Strom als eine ganze Großstadt mit 350.000 Einwohnern. Und der Strompreis ist für diesen Großabnehmer so skandalös niedrig, dass er streng geheim gehalten wird.


      Kommen wir zu einem Zwischenergebnis: Die hohe steuerliche Belastung der menschlichen Arbeitskraft einerseits und der niedrige Preis für Energie andererseits sind Ursache für mehrere sich gegenseitig noch verstärkende Probleme, nämlich für die Arbeitslosigkeit, für das Elend der sozialen Sicherungssysteme, für die Ressourcenvergeudung, für die Müllberge.
      Die Lösung
      Nach diesem Zwischenergebnis ist die Folgerung, die die Erfinder der Ökologischen Steuerreform gezogen haben, eigentlich naheliegend: Man befreie die menschliche Arbeitskraft in den unteren und mittleren Einkommensgruppen von der Steuer- und Abgabenlast und bürde diese Last der Energie auf.

      Für den Staat und für die Gesamtheit seiner Bürger sei diese Lösung kostenneutral, heißt es meistens, doch das kann leicht missverstanden werden, und außerdem glaubt es keiner so richtig. Deswegen etwas genauer: Die Höhe der Steuern, die dem Staat zufließen, bleibt insgesamt gleich, aber sie wird von anderen gezahlt. Die Kostenneutralität bezieht sich also nicht auf den einzelnen Steuerzahler, sondern auf die Steuereinnahmen des Staates. Im Einzelfall gibt es natürlich Gewinner und Verlierer, darüber sollten wir offen sprechen. Die VERLIERER wissen sehr wohl, was für sie auf dem Spiel steht; und entsprechend heftig ist ihre Gegenwehr. Bedauerlicherweise wissen aber die GEWINNER nichts davon, dass sie zu den Gewinnern zählen sollen, sondern beteiligen sich völlig verbiestert und gegen ihre eigenen Interessen am Widerstand gegen die ÖSR.

      Manche Entwicklungen kann man sich besser vorstellen, wenn man einen Blick auf das Ziel wirft. Stellen Sie sich deshalb wie in einer Vision das politische Fernziel der ÖSR vor: Die Lohn- bzw. Einkommensteuer fallen für die unteren und mittleren Einkommensgruppen weitgehend weg und alle Ausgaben für die Kranken- und Rentenversicherung werden vom Staat übernommen. Ein Aufseufzen der Erleichterung würde durch die Lande gehen, und ich wette, auch Sie wären erleichtert.

      Zur Zeit sind wir allerdings noch lange nicht so weit. Es gibt nur eine Richtungsentscheidung, aber noch keine so weit gehenden konkreten Festlegungen. Infolge der zögerlichen Einführung der ÖSR können zur Zeit durch die Einnahmen aus der ÖSR nur die Beiträge zur Rentenversicherung entlastet werden, und die Entlastungswirkung ist zur Zeit auch noch geringer als der steigende Finanzierungsbedarf infolge der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung. Die ersten Ergebnisse der ÖSR haben deshalb den Anstieg der Rentenbeiträge nicht rückgängig gemacht, ihn nicht einmal verhindern können, sondern ihn nur verlangsamt. Trotzdem zeigt das Ergebnis, dass wir mit Trippelschritten auf dem richtigen Weg sind. Ein Anfang ist gemacht...

      Ein Jahrhundertwerk wie die ÖSR braucht halt seine Zeit und viel Ausdauer und Zielstrebigkeit bei der Umsetzung.

      Aber nun zu den zukünftigen Gewinnern:
      Wer keine Lohn- bzw. Einkommensteuer, keine Krankenkassen- und keine Rentenbeiträge mehr zahlt, kann mit dem, was im nächsten Absatz geschildert wird, gut fertig werden.

      Stellen Sie sich vor, Energie würde durch Besteuerung teurer, langsam aber gleichmäßig. Die Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, das Heizen und das Autofahren würden teurer. Doch auf lange Sicht überwiegen die Vorteile: Der Wettbewerb wird nicht mehr nur durch den Preis, sondern wieder durch die Qualität der Waren entschieden. Die Haltbarkeit und die Garantiezeiten würden sich verlängern. Es würde sich wieder lohnen, Geräte mit kleinen Defekten zur Reparatur zu bringen, anstatt sie auf den Müll zu werfen. Es würden verbrauchssparende Autos und Maschinen nicht nur entwickelt, sondern auch angeboten, und es würden sich mehr Menschen um eine gute Wärmedämmung ihrer Wohnung kümmern.

      Personalintensive Betriebe, der Mittelstand, insbesondere das Handwerk, hätten den größten Vorteil von dieser Regelung.

      Die Zahl der Arbeitslosen würde zurückgehen und eines der bedrückendsten innenpolitischen Probleme wäre gelöst.

      Und - sagen wir es geradeheraus - wer sind die Verlierer? Wo ist die Kehrseite der Medaille?
      Die Verlierer wären solche Konzerne der Großindustrie, die sich nicht umstellen wollen, die weiterhin in billige, unintelligente Massenproduktion investieren wollen und es sich als Erfolg anrechnen, wenn sie ihre Betriebe ?verschlanken? und Personal ?freisetzen? können.
      Schlusswort
      Nach diesem Überblick über Sinn und Zweck der ÖSR wird Ihnen hoffentlich einleuchten, dass die Verwendung der ?Ökosteuer?-Einnahmen zur steuerlichen Entlastung der Arbeit keine Zweckentfremdung von ?eigentlich für die Ökologie bestimmten Mitteln? ist. Aggressionen gegen den vermuteten Missbrauch sind fehl am Platz. Die ÖSR in ihrer derzeitigen Ausgestaltung verfolgt - wenn auch nur sehr zaghaft - genau die Ziele, für die dieses Reformwerk geschaffen wurde: Verminderung der Arbeitslosigkeit, Stabilisierung der sozialen Sicherungssysteme, Vermeidung von Müll, Schonung der Ressourcen und damit der Umwelt.
      Avatar
      schrieb am 13.06.03 09:32:00
      Beitrag Nr. 38 ()
      @Bäcker

      Das ist einzig EINE Meinung, und die ist sowas von verdreht, wie sie nur sein kann.

      Das er SOOO recht hat sieht man ja gerade an unserer Arbeitslosenzahl, die förmlich explodiert! (wohl auch noch aus vielen anderen Gründen):laugh:

      man muß schon verdammt "grün" angehaucht sein, um diesen Quatsch selber zu glauben.

      Ich sag Dir eines, die Realität gilt für uns alle, sie beist uns irgendwann in den A..., wenn wir weiter verbohrten Ideologien hinterher laufen.

      Darüber hinaus legst auch Du, vermutlich unter dem genannten Ideologiezwang leidend, meine Aussage falsch aus.

      Nochmal: Ich habe nichts dagegen, wenn man Umweltpolitik mit Arbeitspolitik verbindet. Nur bitte mit Verstand und nicht Fanatismuß. Der Schwerpunkt muß bei den Arbeitslosen liegen, nicht bei der Umweltpolitik. Tun wir das nicht, läuft die aktuelle Teufelsspiral immer weiter aus dem Ruder.
      Da das System so nicht mehr finanzierbar ist, wird der Arbeitslose bald von einem kleineren Kuchen leben müssen. Der Graben zwischen Arm und Reich wird erneut größer. Die Unzufriedenheit steigt und drückt sich in Agressionen aus, bis hin zum Aufstand und Bürgerkrieg.
      Kannst Du alles in den Geschichtsbüchern nachlesen. Und da macht mir gerade eine solche Einstellung, wie Du sie publizierst Angst. Denn sie negiert die menschlichsten Zusammenhänge, verteufelt zugunsten einer Ideologie geradzu die Realität.


      Tut mir leid, so wirds niemals funktionieren. Alle sollen eine Arbeit haben. Da auch das Wunschdenken bleiben wird, sollte wenigstens ein Ziel in diese Richtung angepeilt werden, keinesfalls aber der Export von Arbeitsplätzen.

      so long


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