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    Verschwörungstheorien und Arbeitsweise Massenmedium am konkreten Beispiel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.07.03 15:15:02 von
    neuester Beitrag 09.07.03 17:36:19 von
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      schrieb am 09.07.03 15:15:02
      Beitrag Nr. 1 ()
      dieses Textes:



      Ullrich Fichtner - DER SPIEGEL 42/2002 - 14. Oktober 2002

      "Die September-Lüge


      Spinner? Aufklärer? Unbelehrbare? Verschwörungstheoretiker sehen die CIA, den Mossad oder andere Dienste in die Anschläge des 11. September verwickelt. Besonders deutschen Intellektuellen passen solche Theorien in die antiamerikanische Weltanschauung.


      Trocken und heiß zog der 9. September über Toronto auf, Montag vor fünf Wochen, für Punkt 10 Uhr Ortszeit war Delmart "Mike" Vreelands Verhandlung bei Gericht angesetzt, aber Vreeland kam nicht, und so begann, im Wirrwarr der Geschichten, schon wieder eine neue. Tags darauf sagte Vreelands Anwalt Paul Slansky ins Telefon, unaufgeregt, wie vor Gericht, er fürchte, sein Mandant sei "zum Schweigen gebracht worden", also womöglich: tot, womöglich: ermordet.
      Stimmt das, so wird die Suche nach den Tätern schwer werden, denn stimmen die Aussagen, die Vreeland bis zu seinem Verschwinden machte, dann hatte er Feinde ohne Zahl, darunter alle Geheimdienste der USA und Kanadas, die irakische Regierung und die russische, dazu diverse Drogenringe, ein paar amerikanische Mafia-Clans, und zusätzlich hatten sich die Polizeiapparate von mindestens vier US- Bundesstaaten gegen ihn verschworen.

      Es ist der Stoff, aus dem Geschichten sind. Drehbücher. Romane. Nach Delmart Vreelands eigener Aussage, gegliedert in 64 Punkte, 15 A4-Seiten lang, beeidigt vor den kanadischen Behörden am 7. Oktober 2001, war er lange Jahre ein Geheimagent der U. S. Navy im Rang eines Leutnants, ein 007 im Dauereinsatz mit großer Legende.
      Im Spätsommer 2000 will er, als Maulwurf in Moskau, brisante Papiere abgegraben haben, aus denen er ein Jahr später, einen Monat vor dem 11. September, gelernt haben will, dass sich bald ein großer schwarzer Tag in die Weltgeschichte einbrennen könnte. Er kritzelte Namen von Gebäuden auf einen Zettel, Pentagon, White House, dazu Pfeile, Buchstaben, Ausrufezeichen. Waren das die Notizen eines Mitwissers? Eines Kronzeugen gegen die offizielle Version? Oder doch nur Spielchen eines phantasiebegabten Ganoven?


      Es ist der Stoff, aus dem Geschichten sind. Und Verschwörungstheorien: Wussten die US-Geheimdienste alles vorab? Ahnte das Weiße Haus, was auf Amerika zukommt? Bastelten sich die Vereinigten Staaten ein Motiv für den Clash of Civilizations, für den Krieg gegen den Islam? Was wird gespielt? Wem nützt es? Wer hat kein Alibi? Wo raucht ein Revolver?

      So fragen sich seit einem Jahr die Wahrheitssucher, Hobby-Ermittler, Verschwörungstheoretiker in aller Welt, für sie ist Vreelands Fall nur einer von vielen, der die Zweifel nährt und die kritische Phantasie beflügelt. In Deutschland hat Mathias Bröckers ein Buch verfasst, das den Tag des Terrors als Komplott böser Mächte einschließlich des Weißen Hauses und der Bush-Familie erscheinen lässt. In Frankreich hat Thierry Meyssan mit "L`Effroyable Imposture" ("Der fürchterliche Betrug " ) einen Bestseller platziert, in dem behauptet wird, der Anschlag auf das Pentagon habe so nie stattgefunden.

      Rund um den Globus finden sich die Amateure solcher Wahrheiten per Computer in Foren vernetzt und per Newsletter verbündet. Sie jagen ihre Schlüsselbegriffe in Sachen 11. September, all die vermeintlichen Indizien, Gerüchte, auch ihre Wahnideen durch die Suchmaschinen Google, Lycos, Yahoo, drehen ihre Spekulationen durch den Wolf des Internet, tauschen Spuren aus wie kostbare Briefmarken und arbeiten selbstgewiss an der "Wahrheit" hinter der offiziellen "Version".

      Wortführer der "alternativen Ermittlung" sind Ex-Polizisten wie Michael Ruppert aus Kalifornien oder der Ökonom Michel Chossudovsky aus Kanada, man trifft sich online im "Guerrilla News Network" oder debattiert "what really happened" auf gleichnamigen Internet-Seiten. Immer gesellen sich namenlose Ex-Geheimdienstler hinzu, Ex-Feuerwehrleute, vorgebliche Versicherungsfachleute aus Mexiko und München, anonyme Ingenieure, die in den Nebel fragen, alles besser wissen, besser als die Polizei, als die Untersuchungsausschüsse, als die "Mainstream-Medien".
      Für ihre großen Gegenthesen haben sie nicht einen einzigen Beweis. Aber sie sind sich ihrer Sache ganz sicher.
      "Ich stelle nur Fragen", sagt Andreas von Bülow, 65, Ex-Staatssekretär, Ex-Minister, 25 Jahre war er Abgeordneter der SPD im Bundestag, "ich würde mich nie aufschwingen zu sagen, wer es war."

      Goldener Oktober, draußen Bonn-Bad-Godesberg, vor den Fenstern des Hotels "Dreesen" geht der Rhein, darüber ein Himmel, so klar, wie der am 11. September. Viele Interviews hat Bülow im ablaufenden Jahr gegeben, hat sich ins Fernsehen gesetzt, an Radiomikrofone, hat in "Konkret" und "Tagesspiegel" über die "wahren Hintergründe" des 11. September geredet, hat die "amtliche Verschwörungstheorie" hinterfragt, bezweifelt, abgetan. Jedes Mal klang er dabei wie einer, der mehr weiß, als er verrät. Der einen Trumpf hat, der erst noch kommt.

      "Die offizielle Version ist eine Lüge aus Tausendundeiner Nacht, das ist klar", sagt Andreas von Bülow, als wären die Drahtzieher der Qaida nicht identifiziert und festgenommen worden, als ginge mittlerweile die arabische Welt nicht selbst davon aus, dass am 11. September Bin Laden aktiv wurde im geschundenen Namen Allahs. Nein, mit Bin Laden sei eine "Fehlspur" gelegt worden, "breit wie von einer trampelnden Elefantenherde. Gegen den gleichgerichteten Strom der Medienberichterstattung kommt man jetzt natürlich nicht mehr an". Bülow ist mit dem Fahrrad zum Treffen gekommen, es gefällt ihm, gefragt zu sein, er wirkt wie ein zu junger Pensionär.

      Er sagt, egal, wer auch immer dahinter stecke, in Wahrheit gehe es darum, die globale Tagesordnung der nächsten 50 Jahre festzuklopfen, um den Zugriff der einzig übrig gebliebenen Supermacht auf Öl, Gas und andere Bodenschätze sicherzustellen. Deshalb werde der islamische Terrorismus und jetzt der ölreiche Irak ohne hinreichenden Beweis zur globalen Bedrohung "hochgefälscht, und ich", sagt Bülow, "tue, was in meinen Kräften steht, um gegen dieses Hochkitzeln einer neuen Feindschaft mit dem Islam Front zu machen".
      Aber was geschah am 11. September? Wer war es? "Das fragen mich viele", sagt Bülow. Dann greift er wahllos in die Kiste mit den üblichen Verdächtigen. CIA, sagt er, als wäre das Kürzel allein schon ein Skandal. Mossad, sagt er, echauffiert. Mafia. Machtzirkel. Finanzelite. Imperium USA. Andreas von Bülow sitzt im Bonner Hotel "Dreesen" vor einem Salat von Tafelspitz, hat keinen Trumpf mehr und sagt ernst: "Ich verlange eine Untersuchung."

      Als hätte es nie eine gegeben. Ende September erstattete in Washington ein Team von Ermittlern Bericht über Wissen und Vorwissen der US-Geheimdienste in Sachen 11. September. 24 Polizisten, Juristen, Innenrevisoren hatten daran ein Jahr lang gearbeitet, im Auftrag des Kongresses, ein Jahr lang hatten sie Menschen und Dokumente befragt, Aktentürme bewegt, Datenbanken, und sie kamen, angeführt von Eleanor Hill, einer Top-Anwältin aus Washington, zweifelsfrei zu dem Schluss, dass die Geheimdienste fürchterlich versagt hatten.

      CIA, FBI, all die anderen, laut Bericht hatten sie deutlich vor dem 11. September alle Elemente der heraufziehenden Katastrophe zusammen. Es gab, verstreut in den Apparaten, das Wissen über Terrorplots mit Zivilflugzeugen; man hatte gehört, in fehlgehenden Memos, von einer auffälligen Präsenz junger Araber an US-Flugschulen; man war, ahnungslos, dem Terrorpiloten Hani Hanjour schon fast auf den Fersen; man konnte rechnen, diffus, mit Gefahren für Wolkenkratzer; und alle Beteiligten kannten, seit Jahren, Osama Bin Laden, seine Helfer, seinen Terrorapparat, seine Kriegserklärungen - nur: Am Ende sahen sie alle das Muster nicht, nicht den Wald vor Bäumen. Am Ende konnten sie nur, nach dem Schlag, der Welt sehr schnell mitteilen, wer mutmaßlich das Massaker angerichtet hatte.

      So viel immerhin fanden die zwei Dutzend Ermittler, dass die Geheimdienste der USA unfähig sind. Sie fanden Strukturfehler, Missgunst, Inkompetenz. Sie ermittelten Eitelkeiten, Korpsgeist, Engstirnigkeit. Eine Verschwörung fanden sie nicht. Nicht in den Papieren von 14 US-Behörden, darunter alle Geheimdienste des Landes. Nicht in 400 000 Blatt Akten, die sie sichteten seit April 2002 in Tag- und Nachtarbeit. Nicht in 66 000 Blatt Gesprächsnotizen, Telefonlisten, Memos, E-Mails, die sie ihrem Bericht als Anhang beigaben. Nicht in 400 Interviews, die sie führten mit allen Geheimdienstlern, die mit dem 11. September irgendetwas zu tun hatten.

      Doch die Freunde der Verschwörungen sind nimmersatt im Zweifeln und Fragen und Stochern. Zum Beispiel das Pentagon: Flog denn wirklich eine Boeing in die Südwest-Fassade, American Airlines 77, am Steuerhorn der Terrorist Hani Hanjour? Wieso existieren keine Fotos, keine Videos vom Einschlag, noch nicht einmal große Trümmer der Maschine, überhaupt keine begreifbaren, sichtbaren Beweise dafür, dass ein Flugzeug ins Gebäude krachte?
      Dutzende Internet-Seiten widmen sich allein diesem "Pentagon-Mysterium", der "Pentbomb". Auch Thierry Meyssans Buch zitiert Experten herbei, die behaupten, dass die Explosion anders hätte aussehen müssen; dass sie ganz andere Spuren hätte hinterlassen müssen; dass ein ungeübter Pilot die Aktion nicht habe ausführen können; dass alles viel eher, zum Beispiel, für eine Autobombe spreche oder für eine Rakete; dass, gut möglich, gar kein Terrorakt stattfand. So fragen sich die Wahrheitssucher Stück für Stück fort aus der Realität.

      Hinweise, die gegen die eigene Mundzu-Mund-Ermittlung sprechen, landen im Schubfach Propagandalüge. So ignorieren die Verschwörungstheoretiker die Existenz all derjenigen, die am Tag der Ereignisse die große Boeing kommen und im Pentagon explodieren sahen, sie nehmen keine Notiz von Dutzenden Augenzeugen, die den Hergang detailreich beschrieben in Gesprächen mit Nachrichtenagenturen, Zeitungen, Fernseh- und Radiostationen.

      Die Netzwerker, sie ahnen nichts von der Höllenkraft der Physik, die ein Flugzeug mit Leichtigkeit in Fetzen und Klumpen zerlegt. Manche übersehen gar, dass in den Tagen danach 125 Menschen beerdigt wurden, die Opfer aus dem Gebäude. Und dass 59 Menschenleben ausgelöscht waren, die Passagiere und Crew der entführten Boeing 757, American Airlines 77.

      Sie wollen es nicht wissen. Sie wollen an Legenden stricken. Wichtig sein im Cyberspace. Punkte sammeln im größten Computerspiel aller Zeiten, im verzwicktesten Rätselraten seit der Ermordung John F. Kennedys. Seit Pearl Harbor. Dabei bauen sie sich ihr eigenes Googlegate.
      Widersprüche lösen sich auf in einem System endloser Querverweise, in dem alles mit allem zusammenhängt und in dem entweder alles stimmen muss - oder gar nichts stimmen kann. Unmöglich etwa, im Detail gegen eine These wie diese zu argumentieren: dass die "geopolitischen Schachmeister" im Weißen Haus und im Pentagon "zwei Türme" geopfert hätten, um auf lange Sicht besser dazustehen im Kampf um die "globale Vorherrschaft".

      So etwas glaubt man - oder man lässt es lieber. Geschrieben hat es Mathias Bröckers in seinem Buch über die "Verschwörungen" des 11. September, das sich in den ersten drei Tagen nach Erscheinen im September 5000-mal verkauft hat und im ersten Monat auf dem Markt mehrere Auflagen erlebte. Bröckers, 48, er nennt sich einen "Konspirologen", hat einen Bestseller des Unbehagens verfasst. Er trinkt Milchkaffee im West-Berliner Café "Einstein", er ist aufgeräumter Stimmung, er raucht kurze Zigaretten ohne Filter. Er sagt, die Sonnenbrille auf die Stirn geschoben: "Es geht doch hier nicht darum, Herrn Bush irgendwie dumm anzupissen", und das sagt er, als müsste "Herr Bush" ihn, Bröckers, kennen. Oder fürchten.
      Er jedenfalls wusste gleich, als American Airlines 11 eben in den Nordturm eingeschlagen war, dass an der ganzen Sache etwas zum Himmel stank. Stinken musste. Es war so ein Gefühl. Und als im Fernsehen bald der Name Bin Laden fiel, "urplötzlich", wusste Bröckers, was läuft. "Da habe ich angefangen, ein paar Fragen zu stellen." Nach der Verschwörung. Von oben.

      Bröckers, langjähriger Journalist, als Autor bislang mit einem Werk über Hanf in Erscheinung getreten, begann die Arbeit an einem "konspirologischen Tagebuch", das heißt, er verbrachte Tage und Nächte am Computer, schürfte nach Verschwörungsstoff im Ozean des Internet und verquirlte seine Fundstücke zu Kommentaren für die "taz" und den Online-Dienst "telepolis".

      Die Leser waren begeistert. Viele Menschen stellten sich Fragen in jenen Tagen. Viele hatten und haben, bis heute, so ein Gefühl. Wie Bröckers. Wie Bülow. Dass etwas faul sein müsse, weil doch in Sachen USA immer irgendetwas faul ist. Weil doch seit 40, 50 Jahren schon das alte Lied gesungen wird in immer neuen Strophen, bei Tisch, beim Bier, auf Partys: Pearl Harbor. Watergate. Vietnam. Irangate. Öl. Und jetzt also: Pentagate?

      "Ich stelle nur Fragen", sagt Bröckers. Zum Beispiel: Warum blieb Bush so "merkwürdig ungerührt", als er die Nachricht aus New York bei seinem Auftritt in der Schule hörte? "Vielleicht weil die ,Schurken` den verabredeten Zeitpunkt eingehalten hatten?" Und organisiert Bush seine Regierung nicht wie einen Geheimbund?

      So fragt sich Bröckers 360 Seiten lang über den eigenen Amerika-Komplex aus und bebildert wie nebenbei den tiefen Argwohn vieler deutscher Linker und Intellektueller gegen die Übermacht USA. Bröckers` Buch dokumentiert die Denkart eines deutschen Milieus, das sich zwischen Woodstock und "Brainwashington" politisierte, knapp zu jung für 1968, viel zu alt für 1989, aber unerschütterlich im Glauben an die Macht der eigenen Weltsicht, der sich die Wirklichkeit zu fügen hat, nicht umgekehrt.

      Die Aktivisten dieser Weltanschauung begreifen die Attentate des 11. September nicht als Anschlag aufs eigene Denken, sondern machen daraus ein Komplott all der machtbesessenen Täuscher, denen sie schon zu Schulzeiten nicht über den Weg trauten. Dabei will es den Zweiflern heute plausibler vorkommen, dass der gesamte Regierungsapparat der USA, das Militär, die staatlichen zivilen Institutionen von Luftüberwachung bis Feuerwehr in einen gemeinschaftlichen Massenmord verstrickt sind, als dass die USA attackiert wurden von einer islamistischen Terroristenbande. Was für manchen Rechten die "Auschwitz-Lüge" ist, könnte für manchen Linken die "September-Lüge" werden. Eine verdrängte Wahrheit, um die Weltanschauung nicht verändern zu müssen.

      Die "alternativen Aufklärer" - in Deutschland Bröckers, Bülow und Co., in Frankreich Meyssan und die Seinen, in Amerika die Rupperts und Chossudovskys -, im Fieber des Bestätigungswahns alter Weltbilder behindern sie die Wahrheitsfindung mehr, als dass sie sie beförderten. Sie vergeuden ihre Energie in den Maschen des World Wide Web, statt im konkreten Hier und Jetzt fehlende Fakten auszuforschen.

      So ist etwa noch lange nicht befriedigend geklärt, wie am 11. September die Luftraumüberwachung arbeitete, das heißt: nicht arbeitete, wann sich die Kampfjets der Air Force an jenem Tag wo genau befanden, warum die US-Hauptstadt Washington mit all ihren symbolischen Monumenten einem Angriff derart schutzlos ausgeliefert war.

      Es sind Fragen offen nach den Flugschreibern, allen Flugschreibern, besonders aber jenen der American Airlines 77, die ins Pentagon jagte, und denen der United Airlines 93, die in Pennsylvania niederging. Es gilt, grundsätzlich, das Gebaren der US-Geheimdienste zu durchleuchten, denen gefährliche Nähe zu den Taliban, zu islamischen Terrorgruppen, selbst zu Bin Laden und der Qaida nachgesagt werden.

      Es gibt, auch ohne den Glauben an die Weltverschwörung, genug Fragen, genug Stoff, aus dem reale, beunruhigende Geschichten gemacht sind. Aber die irrealen gedeihen besser. Sie wuchern wie Urwald, weil jeder mitreden darf, der einen Computer hat und eine Telefonbuchse.

      Es war, in Wirklichkeit, der Mossad.

      Es war die CIA.

      Es war Gottes Strafe.

      Es war der Satan selbst.

      14 ist die Quersumme von 09/11/2001, folglich waren es die Illuminaten.

      Die USA werden von einer geheimen Parallelregierung geführt, die sich in unterirdischen Bunkern versteckt hält.
      Man kann den neuen 20-Dollar-Schein so falten, dass "OSAMA" zu lesen ist.

      So will sich alles auflösen in Interpretationen, Gerüchte, Hirngespinste. Die Fakten werden zu Splittern in einem Kaleidoskop, das je nach Drehung neue Bilder gaukelt.

      Aber die Wirklichkeit ist schwerer zu fassen. Sie findet nicht im Internet statt, wo die Weltverschwörung immer nur zwei Mausklicks entfernt liegt. Und wo die Antwort auf alle Fragen Google heißt."

      Quelle: DER SPIEGEL 42/2002
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 15:19:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      Fichtners September-Lüge
      Betrachtungen von Andreas Neumann über den Artikel `Mythen - Die September-Lüge` von Ullrich Fichtner im `Spiegel`, Ausgabe 42/2002

      Bild aus `Spiegel`, Ausgabe 42/2002, Seite 6
      Bildunterschrift: "`Teufelsfratze` auf einer Internet-Seite"

      "Aus den Berichten der amerikanische Congreß-Ausschüsse ergibt sich, daß die CIA selbstverständlich alle internationalen und ausländischen Nachrichtenagenturen mit Mit- und Zuarbeitern durchsetzen. Sie kann ausländische Redaktionen und Journalisten mit exklusiven Nachrichten aber auch mit Geld pflegen. Unerwünschte Nachrichten können so ferngehalten, eingedämmt und die eigene Sicht der Dinge eingeschleust werden. Oft hilft doch schon die kostenfreie Einladung zu Kongressen und Tagungen an die schönsten und interessantesten Orte Amerikas. Der Journalist ist frei von seiner Redaktion, hat interessante Nachrichten, die Redaktion ist frei von Kosten."

      Dieses Zitat stammt nicht aus dem Artikel, den Ullrich Fichtner für den `Spiegel` geschrieben hat und der in Ausgabe 42/2002 veröffentlicht ist. Nein, dieses Zitat stammt von Andreas von Bülow und erschien in der Marburger Tageszeitung `Oberhessische Presse` vom 5.4.2002. Offensichtlich hat dort niemand dafür gesorgt, daß das Interview mit Andreas von Bülow nicht erschien oder gar nicht erst geführt wurde.

      Fichtner, der beteiligt ist an dem Spiegel-Buch `Was wirklich geschah`, läßt diejenigen, die es zu verunglimpfen gilt, natürlich nicht mit solchen Äußerungen zu Wort kommen. Stattdessen lesen wir bei Fichtner im `Spiegel`, von Bülow habe sich ins Fernsehen gesetzt, an Radiomikrofone, habe über die `wahren Hintergründe` des 11. September geredet, habe die `amtliche Verschwörungstheorie` hinterfragt, bezweifelt, abgetan. Wie er argumentiert, erfahren wir sicherheitshalber nicht.

      Und was schreibt Fichtner über Mathias Bröckers, dessen Buch "Verschwörungen, Verschwörungstheorien und die Geheimnisse des 11.9." bei Zweitausendeins erschienen und zu einem Bestseller geworden ist? "Er trinkt Milchkaffee im West-Berliner Café `Einstein`, er ist aufgeräumter Stimmung, er raucht kurze Zigaretten ohne Filter. Er sagt, die Sonnenbrille auf die Stirn geschoben: `Es geht doch hier nicht darum, Herrn Bush irgendwie dumm anzupissen`, und das sagt er, als müsste `Herr Bush` ihn, Bröckers, kennen. Oder fürchten." Was erfahren wir damit? Nichts!

      Im Grunde genommen ist es Zeitverschwendung, Fichtners Artikel zu lesen. Er enthält so gut wie nichts an Substanz, die zu den Vorgängen rund um den 11. September 2001 einen Erkenntnisgewinn bedeuten würde. Wir erfahren noch nicht einmal die Titel der Bücher, die Mathias Bröckers oder Andreas von Bülow geschrieben haben. Und wir erfahren - natürlich - auch die Internet-Adressen nicht, in denen die angeblichen Verschwörungstheorien verbreitet werden. Und dennoch: Die Lektüre des Artikels ist sehr lohnend. Er ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie von Medien, die sich in den herrschenden Machtstrukturen eingenistet haben, vorgegangen wird, um Gedanken zu unterdrücken oder ins Abseits zu befördern, die die Machtstrukturen und die Rolle der Medien darin kritisch analytisch durchleuchten.

      Interessant ist, wie Fichtner und der `Spiegel` ihren eigenen Artikel einschätzen: Die Wirklichkeit ... finde nicht im Internet statt, schreibt Fichtner in den letzten Zeilen seines Werkes, um damit diejenigen, die im Internet studieren und die dort veröffentlichten Artikel für ihre Recherchen heranziehen, zu verunglimpfen. Nun hat der `Spiegel` aber Fichtners Artikel ins Internet gesetzt. Was nun? Damit hat er sich offensichtlich selbst disqualifiziert. Und er verlangt für den Abruf sogar noch Geld - Geld für ein Pamphlet, das mit Wirklichkeit nichts tun hat. Disqualifiziert hat er damit auch die `New York Times`, die `Washington Post` oder die offiziellen Seiten des Weißen Hauses mit den Reden von US-Präsident George W. Bush - beispielsweise.

      "War es die CIA, der Mossad, der Satan? Hat die US-Regierung das World Trade Center geopfert? Gab es gar keinen Flugzeugangriff auf das Pentagon? Verschwörungstheorien zum 11. September haben Konjunktur. In Büchern und im Internet verbreiten Hobby-Ermittler ihre Legenden, vor allem solche, die ins antiamerikanische Weltbild passen: Osama Bin Laden sei unschuldig, zu al Qaida werde eine `Fehlspur` gelegt - damit sich Amerika endgültig die Weltherrschaft sichern kann." So formuliert der `Spiegel` zusammenfassend auf den Seiten des Inhaltsverzeichnisses und setzt daneben das Bild vom qualmenden World Trade Center, kombiniert mit der Bildunterschrift "`Teufelsfratze` auf einer Internet-Seite". Es wird nicht differenziert, alles wird in einen Topf geworfen, um die ernstzunehmenden und damit gefährlichen Betrachtungen in Mißkredit zu bringen. Als ob Andreas von Bülow, Mathias Bröckers, Michael Ruppert oder Michel Chossudovsky (die in dem Artikel erwähnt werden) oder Andreas Hauß (der in dem Artikel nicht erwähnt wird) jemals derart versponnene Gedanken geäußert hätten, wie sie mit dem Bild von der Teufelsfratze suggeriert werden.

      Den Höhepunkt seiner Diffamierung formuliert Fichtner mit dem Satz: "Was für manchen Rechten die `Auschwitz-Lüge` ist, könnte für manchen Linken die `September-Lüge` werden." Damit reiht sich der `Spiegel` in die Tradition der Propaganda ein, die 1999 einen Höhepunkt erfuhr, als aus den Reihen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland die Verhältnisse in der Bundesrepublik Jugoslawien mit Auschwitz auf eine Stufe gestellt wurden, um den völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Angriffskrieg der Nato zu rechtfertigen, und Auschwitz-Überlebende sich genötigt sahen, in einem "offenen Brief an die Minister Fischer und Scharping" "gegen eine neue Art der Auschwitz-Lüge" öffentlich zu protestieren, denn "Nie wieder Auschwitz" sei untrennbar verbunden mit dem Postulat "Nie wieder Krieg"! (Veröffentlicht als ganzseitige Anzeige in der Frankfurter Rundschau am 23.4.1999) Fichtner ist sich wie Fischer und Scharping offenbar bewußt, daß Vergleiche mit der NS-Zeit besonders in Deutschland gut ankommen - wenn sie sich (im Gegensatz zu Vergleichen mit der NS-Zeit, die die Gefährlichkeit der Strategen des `Krieges gegen den Terror` beschreiben) gegen das Feindbild richten, das zur Führung von Kriegen wieder und wieder aufgebaut wird - heute also zur Führung des `Krieges gegen den Terror`.

      "Die wichtigste Aufgabe der Geheimdienste ist die Täuschung der Öffentlichkeit... Alles wird so verwickelt arrangiert, daß jeder für verrückt erklärt werden kann, der die wirklichen Zusammenhänge erahnt oder darstellt. Umso kommoder ist die Welt eingerichtet für Journalisten, die auf dem Schoß der Geheimdienstleute sitzen und auf die Desinformation zum Füllen ihrer Spalten warten." (Andreas von Bülow in `konkret`, 12/2001) Fichtners Artikel im `Spiegel` liest sich wie einer von denjenigen, die die Aufgabe haben, Kritiker für verrückt zu erklären. Nur ist er seiner Sache offensichtlich zu gerecht geworden. Der Artikel läßt zu deutlich werden, wie mit rethorischen Kniffen aber auch plumpen Unterstellungen Hetze gegen kritisch denkende Menschen betrieben werden soll. Er liefert einen Beleg dafür, wie sich Journalisten im Gefüge der Macht funktionalisieren lassen. Vielen Dank für dieses gelungene Exempel!

      (Spiegel-Artikel kostenlos abrufbar unter: http://www.broeckers.com/SPIEGEL-September-Luege.htm)



      Dreckkübeleien gegen Herrn von Bülow und Mathias Bröckers
      Betrachtungen von Andreas Hauß über den Artikel `Mythen - Die September-Lüge` von Ullrich Fichtner im `Spiegel`, Ausgabe 42/2002

      Wenn Nichtsnutze, Pfeifen, Knilche und Ignoranten beim `Spiegel` von antiamerkanischer Weltanschauung schwafeln. So könnten wir retourkutschen, würden wir auf derselben widerlichen Ebene wie der Klatschspalten-Reporter Fichtner Artikelchen schreiben. (Labeling ohne Zuweisung zu konkreter Person) Aber bei uns wirkt es nicht. Wir haben nicht die Marktmacht, den Nimbus des seriösen `Spiegel`. Also lassen wir es schon allein deshalb sein und analysieren, was Herr Fichtner so von sich gab. Auch im gedruckten `Spiegel`, also vielmillionenfach.

      Nun, Herr Fichtner, haben Sie sich ja doch nicht mehr bei mir gemeldet. Sie wollten doch auch mich interviewen. Ich hatte Sie schon im Telefonat gefragt, ob das wie bei Nico Haupt laufen solle. Da hatten Sie nicht gewußt, wovon ich sprach. Dann aber haben Sie wohl ein wenig nachgelesen - und sich entschlossen, es nahezu ebenso zu machen wie Ihr dampfplaudernder Kollege in NewYork: per
      Kübelmethode,
      Begriffsokkupation und
      Popanz hauen
      Nett, mich auszulassen.

      Fichtner: "... Es war Gottes Strafe. Es war der Satan selbst. 14 ist die Quersumme von 09/11/2001, folglich waren es die Illuminaten. ..."

      Fichtner: "So will sich alles auflösen in Interpretationen, Gerüchte, Hirngespinste. Die Fakten werden zu Splittern in einem Kaleidoskop, das je nach Drehung neue Bilder gaukelt. Aber die Wirklichkeit ist schwerer zu fassen. Sie findet nicht im Internet statt, wo die Weltverschwörung immer nur zwei Mausklicks entfernt liegt. Und wo die Antwort auf alle Fragen Google heißt."

      Das ist die Methode:
      "So will sich alles auflösen..."
      Will ES sich. Kein handelndes Subjekt außer ES.
      "Die Fakten werden..."
      Soso, sieh an. Was die Fakten so alles treiben. Herr Fichtner: Sie haben zwei konkrete Personen interviewt. Hat einer von denen diesen Scheiß auch nur erwähnt, angedeutet? Sie kübeln Ihren imaginären Dreck über Ihre Interviewpartner, stellen sie in diesen Zusammenhang - vorsichtigerweise allerdings unterschieben Sie solches immerhin nicht als Zitat. Dann würde man Sie nämlich drankriegen, guter Herr Fichtner. Denn Drecks"journalismus" hat auch seine Grenzen.

      Fichtner:"So ist etwa noch lange nicht befriedigend geklärt, wie am 11. September die Luftraumüberwachung arbeitete, das heißt: nicht arbeitete, wann sich die Kampfjets der Air Force an jenem Tag wo genau befanden, warum die US-Hauptstadt Washington mit all ihren symbolischen Monumenten einem Angriff derart schutzlos ausgeliefert war. Es sind Fragen offen nach den Flugschreibern, allen Flugschreibern, besonders aber jenen der American Airlines 77, die ins Pentagon jagte, und denen der United Airlines 93, die in Pennsylvania niederging. Es gilt, grundsätzlich, das Gebaren der US-Geheimdienste zu durchleuchten, denen gefährliche Nähe zu den Taliban, zu islamischen Terrorgruppen, selbst zu Bin Laden und der Qaida nachgesagt werden."

      Beginnen wir mit Fichtners Abgesang: die zitierten Sätze setzt er in GEGENSATZ zu dem, was Bröckers oder von Bülow erforschen. Ja wo sind denn die Artikel im `Spiegel`, die sich mit diesen Fragen beschäftigen? Auf dieser Webseite (www.medienanalyse-international.de) sind sie leicht auszumachen. Das Archiv des Instituts für Medienanalyse und Friedensforschung kann exakte Auskunft über die Prozeduren der Luftraumüberwachung geben, die handelnden Personen des 11.9. benennen. Wer sind Duffy und Nasty, Herr Fichtner? Wo war Myers am 11.9. um 09.00h morgens Ortszeit? "Fragen offen nach den Flugschreibern"? Ja dann benennen Sie die Fragen doch mal, Herr Fichtner! Bisher hat Ihr Blatt doch nur jeden, der diese Fragen stellte, denunziert.

      Fichtner: "Nach Delmart Vreelands eigener Aussage, gegliedert in 64 Punkte, 15 A4-Seiten lang, beeidigt vor den kanadischen Behörden am 7. Oktober 2001, war er lange Jahre ein Geheimagent der U. S. Navy im Rang eines Leutnants, ein 007 im Dauereinsatz mit großer Legende."

      Ja und nun? War er es also nicht? Weiß es der Herr Fichtner vom `Spiegel` besser? Wurde die beeidete Aussage etwa nicht durch einen Aufsehen erregenden Anruf bei seiner Dienststelle aus dem Gerichtssaal heraus bewiesen? Wo ist Vreeland jetzt? Fichtners Methode hier: Ironisieren bis zum Erbrechen - ohne einen Hauch von Klärung, was denn nun wirklich stimmt.

      Fichtner: "So viel immerhin fanden die zwei Dutzend Ermittler, dass die Geheimdienste der USA unfähig sind. Sie fanden Strukturfehler, Missgunst, Inkompetenz. Sie ermittelten Eitelkeiten, Korpsgeist, Engstirnigkeit. Eine Verschwörung fanden sie nicht. Nicht in den Papieren von 14 US-Behörden, darunter alle Geheimdienste des Landes. Nicht in 400 000 Blatt Akten, die sie sichteten seit April 2002 in Tag- und Nachtarbeit. Nicht in 66 000 Blatt Gesprächsnotizen, Telefonlisten, Memos, E-Mails, die sie ihrem Bericht als Anhang beigaben. Nicht in 400 Interviews, die sie führten mit allen Geheimdienstlern, die mit dem 11. September irgendetwas zu tun hatten."

      Und wieder der Zahlenfetisch. Wenn so viele Seiten beschrieben wurden, so viele Ermittler ermittelten - dann muß das ja korrekt sein. Kein Wort des Spiegels zur Forderung der Angehörigenorganisationen nach einer UNABHÄNGIGEN Untersuchungskommission. Und zu blöd zu begreifen, was der Satz bedeutet "Eine Verschwörung fanden sie nicht." Dann waren es also alles Verkehrsunfälle? In dem jämmerlichen Bestreben, sich von `Verschwörungstheoretikern` abzusetzen, sich positiv zu unterscheiden, merkt der Spiegel nicht einmal, dass es um die Aufklärung einer veritablen Verschwörung geht. Nur WER sich verschwor ist offen. Und niemand, der bei Sinnen ist, wird erwarten, unter 400.000 Blatt Akten ein Papier zu finden, das `Verschwörungsvertrag` heißt und von Mueller, Cheney, Bush, oder anderen unterzeichnet wurde.

      Fichtner: "Sie wollen es nicht wissen. Sie wollen an Legenden stricken. Wichtig sein im Cyberspace. Punkte sammeln im größten Computerspiel aller Zeiten, im verzwicktesten Rätselraten seit der Ermordung John F. Kennedys."

      Ein Glück, dass zumindest Fichtner es weiss. "im verzwicktesten Rätselraten" blickt Fichtner immerhin voll durch, strickt bestimmt keine Legenden und will keine Punkte sammeln, nie nicht.

      Fichtner: "Er trinkt Milchkaffee im West-Berliner Café `Einstein`, er ist aufgeräumter Stimmung, er raucht kurze Zigaretten ohne Filter. Er sagt, die Sonnenbrille auf die Stirn geschoben: `Es geht doch hier nicht darum, Herrn Bush irgendwie dumm anzupissen`, und das sagt er, als müsste `Herr Bush` ihn, Bröckers, kennen. Oder fürchten."

      Fichtner: "Goldener Oktober, draußen Bonn-Bad-Godesberg, vor den Fenstern des Hotels `Dreesen` geht der Rhein, darüber ein Himmel, so klar, wie der am 11. September. ... Jedes Mal klang er dabei wie einer, der mehr weiß, als er verrät. Der einen Trumpf hat, der erst noch kommt. ... Bülow ist mit dem Fahrrad zum Treffen gekommen, es gefällt ihm, gefragt zu sein, er wirkt wie ein zu junger Pensionär."

      Fichtner: "Andreas von Bülow sitzt im Bonner Hotel `Dreesen` vor einem Salat von Tafelspitz, hat keinen Trumpf mehr und sagt ernst: `Ich verlange eine Untersuchung.`"

      Aha. Bröckers trinkt Milchkaffee. Mathias - das wußte ich noch nicht von Dir! Verdächtig. Und kein Joint? Was trank, was trinkt von Bülow? Auch Milchkaffee? Warum entsteigt er keiner schwarzen Limousine? Kann er dann noch wichtig sein? Dann werden seine Erfahrungen mit Geheimdiensten im Schalck-Golodkowski-Untersuchungsausschuß wohl so unerheblich sein, dass man sie gleich unterschlagen kann. Es KLINGT so als wisse der eine mehr und als müsse Bush den anderen fürchten. Schön, dass wir vom Hörvermögen des Herrn Fichtner, was bei ihm so klingelt, und dass er was mehr weiß als von Bülow, zumindest aber doch nicht weniger, nun auch wissen.

      Das ist schon genial zusammengestellt, Herr Fichtner. Würde das Verlangen nach einer Untersuchung glaubwürdiger, sinnvoller oder angemessener OHNE den Salat von Tafelspitz? Oder benutzen Sie ironisierende Details etwa, um ein wenig Hetze gegen Untersuchungen zu treiben? Was treibt Sie, eine Zusammenstellung der Worte `Tafelspitz`, `ernst` und `Untersuchung` in einen Satz zu pressen? In welcher Drecksjournaille - Schule lernt man sowas? Welche `Trümpfe` hatte von Bülow denn zuvor, von denen Sie uns NICHT berichten?

      Fichtner: "CIA, FBI, all die anderen, laut Bericht hatten sie deutlich vor dem 11. September alle Elemente der heraufziehenden Katastrophe zusammen. Es gab, verstreut in den Apparaten, das Wissen über Terrorplots mit Zivilflugzeugen; man hatte gehört, in fehlgehenden Memos, von einer auffälligen Präsenz junger Araber an US-Flugschulen; man war, ahnungslos, dem Terrorpiloten Hani Hanjour schon fast auf den Fersen; man konnte rechnen, diffus, mit Gefahren für Wolkenkratzer; und alle Beteiligten kannten, seit Jahren, Osama Bin Laden, seine Helfer, seinen Terrorapparat, seine Kriegserklärungen - nur: Am Ende sahen sie alle das Muster nicht, nicht den Wald vor Bäumen. Am Ende konnten sie nur, nach dem Schlag, der Welt sehr schnell mitteilen, wer mutmaßlich das Massaker angerichtet hatte."

      Herr Fichtner erklärt uns den 11. September, wie er wirklich war. Danke schön aber auch.

      "Am Ende sahen sie alle das Muster nicht"

      Die gute alte Inkompetenz-Theorie. Dass diese eine pure BEHAUPTUNG ist (der x Fakten entgegenstehen), also schlicht die bushistische Verschwörungstheorie darstellt - das wird der Spiegel wohl nicht zugeben. Dass er sich mit der Verbreitung dieser Propaganda zum Handlanger der CIA macht ...

      Fichtner: "Was für manchen Rechten die `Auschwitz-Lüge` ist, könnte für manchen Linken die `September-Lüge` werden. Eine verdrängte Wahrheit, um die Weltanschauung nicht verändern zu müssen."

      Na klar doch. Die finale Bratpfanne über die Skeptiker gezogen. Auschwitz. Dann sind z.B. Jared Israel oder Chaim Kupferberg also auch verkappte Auschwitz-Leugner, oder die unzähligen antiisraelischen, antisemitischen US-Webseiten zu 911 sind nun `links`? Fichtner - Sie langweilen. Dass für Geschreibsel beim `Spiegel` angeblich gut gezahlt wird, stachelt übrigens auch meinen Sozialneid an. Die Welt ist ungerecht - Teil meiner unveränderlichen Weltanschauung.

      P.S. Kennt einer der Spiegelleser nun die Bücher, die Bröckers oder von Bülow schrieben? Nicht einmal diese Information kommt bei Herrn Fichtner über.

      Quelle: http://www.medienanalyse-international.de/spiegel911.html



      Spiegel fordert Gleichschaltung der öffentlichen Diskussion nach dem 11.September
      Leserinnenbrief von Regina Schwarz, ehrenamtliche Wiederaufbauhelferin auf dem Balkan, über den Artikel `Mythen - Die September-Lüge` von Ullrich Fichtner im `Spiegel`, Ausgabe 42/2002

      Kopien dieses Briefes gehen an Chefredakteur des Spiegels, verschiedene Medien, verschiedene Intellektuelle und den Zentralrat der Juden in Deutschland.

      Sehr geehrter Herr Fichtner,

      Mit großer Betroffenheit habe ich Ihren Artikel "Mythen - die September-Lüge" im Spiegelmagazin Nr. 42/2002 gelesen. Ich gehöre auch zu den Menschen, die zu den Hintergründen und Folgen der Anschläge des 11. September, die von Ihnen kritisierten Diskussionen führen.

      Besonders betroffen hat mich Ihre Gleichstellung derjenigen, die Zweifel an der offiziellen Version des 11.September äußern, mit den Ausschwitzleugnern gemacht. Wenn Sie die Menschen, die die offizielle Version des 11. Septembers diskutieren, in einem öffentlichen Medium auch nur ansatzweise mit Nazis vergleichen, begehen Sie eine äußerst üble Nachrede.

      Muß ich mich als Teilnehmerin dieser Diskussion rechtfertigen und erst klarstellen, daß ich weder Zweifel an der Judenvergasung durch die Nazis habe, noch den Tod tausender unschuldiger Menschen, als Folge der Terroranschläge am 11.September und weiterer tausender, als Folge der Kriege gegen den Terror jemals verleugnen würde?

      Sie diffamieren die wenigen Intellektuellen, die noch öffentlich ihren Widerspruch diskutieren als Verschwörungstheoretiker. Dabei benutzen Sie Verschwörungstheorie im Sinne von Lügen-und-Unsinn-Theorie von Spinnern. Für mich definiert sich eine verschwörerischere Tat in einer geheimen Absprache zwischen Menschen, die etwas gemeinsam durchführen, worüber sie die Öffentlichkeit nicht informieren. Insofern würde ich das Geschehen am 11.September als Verschwörung der Täter begreifen. Daher stellt für mich jegliche Theorie darüber eine Theorie über diese Verschwörung dar.

      Als Mensch, der mit seinem Journalisten-Diplom die öffentliche Wahrheitssuche gepachtet hat, äußern Sie die Sorge, daß diese "alternativen Aufklärer" die Wahrheitsfindung behindern.

      Ihrem Anliegen, daß man bei diesem eklatanten, das politische Weltgeschehen bestimmende Ereignis alles tun sollte, um die Wahrheit zu finden, kann ich voll beipflichten. Viele der offenen Fragen, die Sie am Ende Ihres Artikels aufzählen, sind doch durch die von Ihnen genannten Verschwörungstheoretiker als erste gestellt worden? Dagegen haben "Mainstream-Medien" wie der Spiegel dazu beigetragen Widersprüche und Ungereimtheiten zu produzieren.

      An ein paar Beispielen möchte ich Ihnen dies darstellen:

      Am 11.September hat mich die Katastrophe in New York, so wie alle Menschen unglaublich erschüttert. Mein Schwager hat viele Kontakte und Freunde in New York. Ich habe sofort versucht herauszufinden, ob Ihnen etwas passiert ist. Das war über die offiziellen Stellen schwierig.

      So habe ich dann am 12. Sept. eher zufällig erfahren, daß `Yahoo` eine Passier- und Crewliste der entführten Flugzeuge veröffentlicht hat. Durch diese Liste konnte ich erfahren, daß keiner unserer Bekannten an Bord der Maschinen war. Beim Studieren der Namen ist mir aufgefallen, daß eigentlich auch keine Araber an Bord waren. Zu diesem Zeitpunkt war aber schon "offiziell bekannt", daß es arabische Terroristen waren, die die Flugzeuge entführt hatten. Da dachte ich mir, es gäbe ermittlungstechnische Gründe, warum die Namen der Araber auf der Passagier- und Crewliste entfernt worden waren. Kurze Zeit später, wurden aber dann die Ausweise der Entführer, und ein Fluglehrbuch und ein Koran gefunden, so daß man ab dem Zeitpunkt "offiziell wußte", daß es arabische Terroristen waren. Die Namen wurden auch sogleich veröffentlicht. Aber warum hatte man dann zuvor die Namen aus der Liste gestrichen?

      Als dann auf diese Weise "geklärt" wurde, daß es sich um einen Anschlag arabischer Terroristen auf die "zivilisierte Welt" handelte, einen "Clash of Civilizations", haben wir uns alle große Sorgen machen müssen, daß nun der Weltkrieg zwischen den "islamischen" Terroristen, und der "sich verteidigenden zivilisierten Welt" ausbrechen würde.

      Täglich wurde man in den Medien über die Bedrohung durch die Terroristen informiert:

      Hier in Deutschland wurden sofort alle Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Menschen in den Frankfurter Geschäftshochhäusern wurden interviewt und hatten Angst vor Fluggzeugangriffen, grüne Politiker thematisierten die Gefahr von Atomkraftwerken bei Terroranschlägen, viele Institutionen in Deutschland erhielten Sicherheitsschutz, die Folgen von Milzbrandkatastrophen in den U-Bahnen wurden lebensnah vorgeführt.

      Auch im alltäglichen Leben konnte man sich mit den Folgen der Anschläge auseinandersetzen.

      Türkischen Freunden von mir wurde tagtäglich, voller Mißtrauen und mit gesteigertem Rassismus begegnet, weil die Angst vor dem "unbekannten islamischen Terroristen", der jederzeit überall zuschlagen kann, sich ausbreitete.

      Meinen Briefträger fragte ich nach den Sicherheitsmaßnahmen bei der Post, als die Anthraxepidemie in vollem Gange war und in Amerika schon Menschen daran gestorben waren. Widersprüchlicherweise schienen die deutschen Behörden die ganzen Bedrohungen weniger ernst zu nehmen als die Medien, die wochenlang über die Anthraxgefahr berichteten. Auf der deutschen Post in Köln wurden laut meinem Briefträger jedenfalls keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen getroffen.

      Mit einer Freundin, die von Beruf Kamerafrau ist, diskutierte ich über die vielen Menschen, die die Nerven hatten die Flugzeugeinschläge zu filmen. Wie schnell war es diesen Amateuren gelungen in Manhattan, wo nur noch die Autos von Rettungskräften fahren durften, ihre Aufnahmen zu den Fernsehredaktionen zu transportieren. Ich persönlich wäre an deren Stelle nur noch in Panik gewesen und hätte versucht aus New York zu flüchten. Sie sagte, sie wäre darüber auch darüber erstaunt, mit was für einer hochwertigen Ausrüstung, Amateure heutzutage unterwegs seien.

      Ein Bekannter von mir arbeitet als Pilot bei der Lufthansa. Er fragte sich, wie diese Piloten in so kurzer Zeit so ausgebildet werden konnten, daß sie ohne Autopilot ein so schweres Flugmanöver mit einer vollbetankten Maschine schaffen konnten.

      Die ständige Auseinandersetzung und Diskussion mit diesem Thema mit Menschen der verschiedensten Berufsgruppen wurde bei mir durch die Angst und Sorge eines drohenden Weltkriegs ausgelöst. Die Terroristen wollen offenbar eine Weltkrieg, denn es muß ihnen klar sein, daß die USA und die restliche zivilisierte Welt mit Gewalt und Krieg zurückschlägt. Ich setze mich mit den Hintergründen und Fragen auseinander, weil ich verstehen möchte, warum die Täter der Terroranschläge diesen Weltkrieg wollen.

      Wieso löste Mohammed Atta im Auftrag von islamischen Fundamentalisten einen Weltkrieg zwischen den Kulturen aus, gab sogar sein Leben für den Kampf des Islam, wo er doch offensichtlich islamisch-fundamentalistische Werte gar nicht teilte und sich in Sexbars rumtrieb und Alkohol trank?

      Wieso kann man seitens der USA nicht gezielter ermitteln und muß die Gewaltspirale durch das Bombardieren eines ganzen islamischen Landes noch vergrößern?

      Angeblich sind die Terrornetze der Al-Qaida überall auf der Welt verbreitet. So kann man doch durch das Bombardieren eines islamischen Landes gar nichts erreichen, außer noch mehr zu provozieren? Wieso ist es daher nicht sinnvoller, die Täter zu ermitteln, anstatt jede Menge Zivilistinnen in den Tod zu bomben?

      Wieso konnte man zur Aufklärung der Drahtzieher hinter den Terroranschlägen nicht die Aktienspekulanten, die die Aktiengeschäfte auf die Auswirkungen der Anschläge auf den Aktienmarkt tätigten, ermitteln und festnehmen? Ist das Bankgeheimnis wichtiger als ein drohendes Weltterrorszenarium?

      Wieso hat ein deutscher Arzt in einem Krankenhaus in New York ein paar Stunden nach den Anschlägen in einem deutschen Fernsehinterview gesagt, in seinem Krankenhaus kriege man von den tausenden von Verletzten, die nirgendwo mehr untergebracht werden konnten nicht viel mit? Das steht doch im Widerspruch zu dem offensichtlichen Platzmangel in allen New Yorker Krankenhäusern und ein Blutkonservenmangel in ganz Amerika?

      Es geht hier um Widersprüche in der Darstellung eines drohenden "Clashs of Civilization", in dem tausende von Menschen sterben. Und daraufhin ist kann ich in Ihrer Unterstellung, daß es den fragenden Menschen um Ihr Wichtigsein im Cyberspace ginge, um ein Punktesammeln im verzwicktesten Computerspiel, nur ein zynisches Punktesammeln eines arroganten Journalisten erkennen.

      Ich finde, daß es die Pflicht derjenigen ist, die diese NATO-Einsätze von Afghanistan bis Somalia, diese Allianz gegen den Terror mit ihrer Arbeit und ihren Steuergeldern verantworten, sich über den Hintergrund dieses Weltkriegs auseinandersetzen.

      Von den Konsequenzen, dieser Anschläge sind die Bevölkerungen vieler Länder betroffen. In den Kriegen seit dem 1.Weltkrieg sterben immer mehr Zivilisten als Soldaten oder Terroristen. (zu 80 % Frauen und Kinder) Ihre Angehörigen und die verkrüppelten Minenopfer sollten wenigstens diskutieren dürfen, wofür diese Kriege denn stattfinden und was sie ausgelöst hat. Wir als potentielle Opfer und Financiers der Morde an unschuldigen Zivilisten müssen angesichts des uns allen drohenden Todes unsere Fragen, Zweifel und Ängste warum dieser Krieg stattfindet, in die Öffentlichkeit bringen.

      Es wurde einmal die Behauptung aufgestellt, daß in Kriegen, daß erste was getötet wird, die Wahrheit ist. Oft haben Menschen erst im Nachhinein erfahren, daß Kriege auf einer falschen Darstellung der Voraussetzungen geführt wurden. Scheinbar hatten weder die Medien, noch die Medienkonsumenten bei Beginn dieser Kriege eine Chance den wahren Sachverhalt zu erfahren. Und diejenigen, die Zweifel an der offiziellen Darstellung des Kriegsgrunds hatten wurden von den Medien diffamiert und verleugnet.

      So wäre es doch dieses mal eher klug und umsichtig von Menschen auch in Betracht zu ziehen, daß die Medien nicht immer im Vollbesitz der Wahrheit sind und anzunehmen, daß die Objektivität der Medien von Lobbyisten beeinflußt sein könnte.

      Vor ein paar Wochen wurde während des Wahlkampf von einigen Medien die Politikverdrossenheit der jungen Generation angeprangert. Ist in Ihren Augen ein akzeptabler nicht-politikverdrossener Mensch für sie nur jemand, der alle vier Jahre zur Wahl geht und aber auf keinen Fall selbstständig über Politik diskutiert?

      Das Recht, offene Fragen zu stellen gestehen Sie in Ihrem Artikel nur den Untersuchungsausschüssen, der Polizei und den "Mainstream" - Medien zu. Dabei fallen Ihnen in der gleichen Ausgabe des Spiegels fünf Journalistenkollegen in den Rücken. Im Artikel "Kassieren und Abhauen" unterstellen Ihre Kollegen Chistoph Pauly und Wolfgang Reuter vielen sogenannten Experten, daß es sich bei ihren Gutachten um "Kaffeesatzprognosen" handelt. (Nr.42/2002 S.100)

      Im Artikel "die Welt am Abgrund" stellen ihre Kollegen Klaus Wiegrefe, Axel Frohn und Uwe Klussmann fest: "Und eines ist gewiss: Die angeblich so aufgeklärten Strategen in Ost und West erweisen sich im Nachhinein als Politiker, die vor allem unglaubliches Glück hatten. Denn die Kuba-Krise war eine Abfolge von Irrtümern und Fehleinschätzungen auf allen Seiten." (Nr.42/2002 S.139)

      Ihre Kollegen behaupten also, daß sich die Experten, die Politiker und die Journalisten, als die Welt 1962 am Abgrund war, auf allen Seiten geirrt haben. Gelegentlich wurde die Öffentlichkeit damals sogar bewußt getäuscht, wie Ihre Kollegen zweifelsfrei feststellen: "Die US-Öffentlichkeit und die NATO-Verbündeten sollten glauben, daß Kennedy die Raketen ausschließlich aus eigenem Antrieb abzieht."

      Auf Sie wirken die Menschen, die sich verschiedenste Fragen stellen und Diskussionen im Internet führen dilettantisch und lächerlich. Vielleicht können Sie nicht genügend differenzieren um neben blumigen Spekulationen die vielen ernsthaften Diskussionen anzuerkennen. Wie z.B. die Fragestellungen des kanadischen Ökonomen Michel Chossudovski, den sie in Ihrem Artikel in einen Topf werfen mit Ausschwitzlügnern.

      Ich bin mir nicht sicher, ob Sie durch diesen inflationären Gebrauch des Vergleichs mit Ausschwitzlügnern nicht auch gleichzeitig die Opfer der Shoah relativieren.

      Einer der größten Denker der Neuzeit sagte einmal: "Ich bin zwar gegen das, was Sie sagen, aber für Ihr Recht es zu sagen, würde ich mein Leben opfern" (François Marie Voltaire)


      alles von arbeiterfotografie.com
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 16:57:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die freie Presse gibt es nicht überall

      Irak-Konflikt: Solidarität mit Israel und den USA
      "Wir Deutschen sind Israel durch unsere Geschichte besonders eng verbunden. Wann immer das Lebensrecht der Juden und ihres Gemeinwesens bestritten wird – und genau das ist zur Zeit der Fall – müssen wir klar an der Seite Israels stehen.“ Kai Diekmann, Chefredakteur und Herausgeber der bei Axel Springer erscheinenden Bild-Zeitung, fand gestern Abend beim Medientag der Deutsch-Israelischen Woche in der Handelskammer klare Worte. „Wer die Verantwortung aus der Geschichte ernst und annimmt, darf nicht schweigen zum täglichen Terror gegen Israel“, betonte er in seinem Vortrag mit dem Thema: „Uneingeschränkte Solidarität – Warum Massenmedien politisch sein müssen“.
      Natürlich, so Diekmann, müsse eine Zeitung ausgewogen berichten. Leider würde in Deutschland aber ein fester Standpunkt oft mit Intoleranz und Rechthaberei, fehlende Grundsätze mit Liberalität und Großmut verwechselt. Ein Beispiel sei der Irak-Konflikt: „Auf der einen Seite stehen die USA. Ein befreundetes Land, zivilisiert, demokratisch, ein Land, dem wir zu großem Dank verpflichtet sind.“ Auf der anderen stehe ein gefährlicher Diktator. Und trotzdem sähen Tausende in Deutschland die Bedrohung nicht im Irak, sondern auf der anderen Seite des Atlantiks. „Ich behaupte: Weil sie nicht wissen, wo ihr Standpunkt ist.“
      Diekmann forderte, dass Medien im Sinne der Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit politisch sein müssten: „Sie müssen für Klarheit sorgen und sagen auf welchem Boden wir stehen.“ gs

      Artikel erschienen am 21. Mär 2003

      http://www.welt.de/data/2003/03/21/55760.html?search=Diekman…
      Avatar
      schrieb am 09.07.03 17:36:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1,

      "Rund um den Globus finden sich die Amateure solcher Wahrheiten per Computer in Foren vernetzt und per Newsletter verbündet. Sie jagen ihre Schlüsselbegriffe in Sachen 11. September, all die vermeintlichen Indizien, Gerüchte, auch ihre Wahnideen "...
      das Problem mit der Wahrheit hatten die Nazis auch mit dem Reichstagsbrand. Dieser Thread ist seltsamer weise hier im w.o. wegzensiert worden. Warum wohl? Verschwörungstheoretiker gegen die Staatsmacht gab´s in den 30ern also auch. Diese "Amateure" akzeptierten nicht die mit Milliardensummen propagierte Meinung äh "Wahrheit".

      Zum Spiegel in #2 kann man vielleicht jetzt bereits Analogien zum damaligen Spiegel - "Völkischer Beobachter" erkennen. Eine Wandlung wie damals unter der SPD-Kanzlerschaft Brüning, der dafür gesorgt hat, dass das weltweit vernetzte Kapital und die Hierarchien, Hitler an die Macht brachten. Leider (?) ging die Rechnung für viele, die Gewinner sein wollten, nicht auf und sie verloren alles!

      :look:


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