checkAd

    Wer traut sich bessere Prognosen zu? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.09.03 04:38:05 von
    neuester Beitrag 05.09.03 08:10:44 von
    Beiträge: 2
    ID: 772.416
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 183
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 04:38:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Aus der FTD vom 5.9.2003
      Kolumne: Marktauguren auf Sinnsuche

      Prognosen für Aktien, Zinsen und Devisen liegen nicht nur zufällig, sondern mit System daneben. Es könnte sein, dass es uns besser ginge, wenn die Anleger daraus ebenso radikale Konsequenzen zögen.

      Würden Sie einem Arzt vertrauen, dessen Herzoperationen bislang zu 81 Prozent fehl schlugen? Wahrscheinlich nicht - es sei denn, sie wussten nichts vom katastrophalen Ausmaß des Doktorenversagens. Genau so könnte es mit Anlegern und Bankberatern sein. Nach neuen Studien stehen die Erfolgschancen beim Geldanlegen jedenfalls nicht besser als beim zitierten Mediziner - zumindest für die, die auf die Finanzauguren vertrauen. Trotzdem hält sich die Gilde der Marktprognostiker wacker. Noch.

      Was die meisten Anleger finanziell zu spüren bekommen, seit sie das Platzen der Aktienblase 2000 überraschte, ist kein Zufall. Darauf lassen gleich mehrere Auswertungen von Daten aus den vergangenen zehn Jahren schließen*. Ob bei Aktien, Devisen oder Zinsen: Die Fehlprognosen haben bei Finanzanlagen offenbar System, wenn auch ungewollt. Und es könnte volkswirtschaftlich etwas Gutes haben, daraus Konsequenzen zu ziehen.

      Ohne Finanzprognosen wären wir reicher

      Bei mehr als der Hälfte aller Währungsprognosen stimmt am Ende nicht einmal die Richtung, fand der Würzburger Volkswirt Robert Schmidt heraus, als er über gut vier Jahre die Vorhersagen prüfte, die Reuters, Consensus Economics und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) monatlich bei Hunderten Analysten ermittelten.

      Mindestens ebenso bitter fallen nach Berechnungen des Wolfsburger Ökonomen und ehemaligen Finanzanalysten Markus Spiwoks die Tests bei Zins- und Aktienindexprognosen aus. Der Realitätscheck ergab, dass 81 Prozent der Wendepunkte ausblieben, die der Dax laut den Auguren hätte nehmen müssen. Nur 17 Prozent der tatsächlichen Wendungen waren im Schnitt umgekehrt von den vermeintlichen Experten korrekt erwartet worden.

      Was besonders auffällt: Die Fehlprognosen treten erstaunlich regelmäßig und ohne große Unterschiede zwischen den Autoren auf. Und mehr noch: Fast immer korrelieren die Vorhersagen weit stärker mit jenen Kursen, die zum Zeitpunkt der Prognose gerade notiert worden waren, als mit den künftigen, die eigentlich vorhergesagt werden sollten. Kurz: Die Prognostiker machen im Schnitt nichts anderes, als die Vergangenheit fortzuschreiben - die Prognosen laufen mit absurdem Gleichlauf hinterher. Und weil die Realität selten unverändert bleibt, ist das die denkbar schlechteste Prognose.
      Beispiel Euro: Der Höhenflug stoppte schon im Juni, erst Wochen später revidieren die Analysten auch ihre Prognosen - jetzt nach unten.

      Hühnerhaufen-Prinzip

      Was bei Konjunkturprognosen noch einigermaßen funktioniert, geht bei Finanzdaten völlig daneben. Für Firmen und Investoren bedeute es "ein hohes Risiko", wenn sie bei ihrem Währungsmanagement auf Marktprognosen bauten, sagt Devisenforscher Schmidt. Wie Spiwoks unkt, hätte etwa die Deutsche Bank in den 90er Jahren zwar keine guten, aber immerhin bessere Zinsprognosen gemacht, "wenn sie ihre Prognosebemühungen eingestellt" und stattdessen stets die aktuellen Zinsen fortgeschrieben hätte.

      Was das für die Zukunft bedeutet, hängt stark von der Frage ab, ob die Ursachen für das Prognosedebakel zu beheben sind. Was den Analysten fehlt, sind haltbare Modelle dafür, wie und warum Kurse steigen oder fallen (sollen). Derzeit wird die Begründung oft peinlich nachgereicht. Vor ein paar Monaten galten die US-Staats- und Außendefizite noch als klarer Grund für den schwachen Dollar. Jetzt steigt der Dollar ungeachtet noch stärkerer Defizite, und plötzlich liegt das angeblich am höheren US-Wachstum gegenüber Europa - als hätte sich daran irgendetwas geändert.

      Für viele Wirtschaftspsychologen ist das Hühnerhaufen-Prinzip erklärbar: Weil kein Analyst gesichert prognostizieren kann, ist es am unauffälligsten, der Herde zu folgen - und die orientiert sich mangels Modell an sehr einfachen und oft wechselnden Faustregeln.

      ...

      Kommentar:
      Mein Score ist ein wenig besser, solnage ich Analysen für Andere erstelle.

      http://www.ftd.de/pw/de/1062516679784.html?nv=lnen
      Avatar
      schrieb am 05.09.03 08:10:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wie geht`s weiter im Dax ?


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Wer traut sich bessere Prognosen zu?