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    Altbausanierung als Steuermodell, hat einer hier Erfahrungen bzw. eine Meinung? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.03.04 09:36:50 von
    neuester Beitrag 14.04.04 15:55:02 von
    Beiträge: 3
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      Avatar
      schrieb am 26.03.04 09:36:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo zusammen,

      bis jetzt habe ich nur Erfahrungen an den Börsen gesammelt.

      Für die die mich nicht kennen, mein Spezialgebiet sind die Goldexplorer.

      Nun möchte ich evtl. etwas anderes machen und zwar Altbausanierung als Kapitalanlage wg. der Steuerersparniss!

      Hat hier einer von Euch schon Erfahrungen?

      Es wäre nett, wenn hier einer von Euch etwas posten könnte, Beiträöge, Artikel, Links etc....

      Servus

      Tölzer
      Avatar
      schrieb am 31.03.04 12:23:46
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hallo,

      Altbausanierung ist im Prinzip eine tolle Sache. Aus meiner
      Erfahrung sollte man folgenden beachten:
      1) Vor dem Kauf ein UMFASSENDES Bild von dem Sanierungsaufwand
      machen. In jedem Fall Experten dazuziehen. (Statiker,
      Bausanierer, Heizungsbauer, Anstreicher, Fensterbauer,
      Dachdecker etc.)

      2) Wichtig ist die Frage, ob schrittweise oder auf einen
      Schlag eine Sanierung geplant wird (sprich: alle Mieter raus
      und komplett sanieren oder immer dann die Wohnungen sanieren,
      wenn jemand auszieht?).
      Sanierung von Fassade, Dach, Heizung, Fenster, Anstrich
      Treppenhaus geht im Prinzip alles in vermietetem Zustand.
      Dieser Punkt liegt wiederum stark an den Mietern. (Studenten
      z.B. sind i.d.R. nur ein paar Jahre im Haus)

      3) Denkmalschutzobjekt: Abschreibung ist hier zu 2,5% über
      40 Jahre möglich im Gegensatz zu 2% über 50 Jahre.
      Allerdings muss man häufig teurere Baustoffe verwenden
      (Auflagen des Denkmalschutzamtes, unbedingt erkundigen!!)
      wie z.B. bei Holz- anstatt von Kunststofffenstern.

      4) Lage und Mieterzielgruppe:
      Studenten sind zwar kurze Mieter haben aber auch nicht so
      hohe Ansprüche. Allerdings lieben sie auch die kurzen Wege
      (Fahrrad, zu Fuss zur Innenstadt/Uni). Langfristige
      Vermietungen (z.B. Familien) haben den Vorteil der i.d.R.
      geringeren Erhaltungsmassnahmen in den Wohnungen, des
      geringeren Werbungsaufwandes jedoch im Problemfall sind die
      Kündigungszeiten für den Vermieter erheblich!
      Die Lage bestimmt auch die Miete und ebenfalls wichtig ist
      die Überlegung, ob die Miete dauerhaft zu erzielen ist.
      (Wanderungsbewegung, Infrastruktur, Firmen am Ort (hängt
      alles von wenigen Firmen ab?), Lebensqualität, soziales
      Umfeld)
      Ausserdem können weitere Faktoren wie Antennenanschluss,
      Computernetzwerk im Haus ggf. mit kostengünstigem
      Internetanschluss (für Studenten manchmal wichtiger
      als eine warme Heizung ;-) ), Garten, Abstellkeller,
      Waschmöglichkeit im Keller, etc. für den dauerhaften
      Mietertrag wichig sein. Hier könnte man noch viele weitere
      Details auflisten, einfach überlegen, wem man die Wohnung
      anbieten will und was derjenige erwartet. Zusatzleistungen
      erhöhen den Mietertrag bzw. sichern ihn!

      5) Zahl der Wohnungen und Thema Mietausfall:
      Je nach Wohnungszahl im Gebäude macht sich ein immer
      einzukalkulierender Mietausfall bemerkbar.

      6) Steuerersparnis ist zwar gegeben, aber der Trend zu
      geringeren Steuern (siehe Vorschläge zur Steuerreform)
      ist unverkennbar.
      Dadurch wird der Steuerspareffekt geringer!!
      [Langfristig wird eine so extreme Spanne zwischen den
      Steuern in z.B. Tschechien, Slovenien, usw. und unseren
      eigenen nicht aufrecht erhalten werden können.
      Wahrscheinlich wird man sich irgendwann bei etwa 30%-35%
      Spitzensteuern treffen.
      Es wird natürlich im Gegenzug Belastungen über geringere
      Subventionen oder weitere Abgaben geben, die die
      Steuermindereinnahmen (über-)kompensieren, diese (Abgaben)
      sind aber auf die Mieter umlegbar.]

      7) Wenn man sich mit einer Immobilie "behängt" so sollte man
      nicht vergessen woher der Name kommt. Sie ist im wahrsten
      Sinne immobil, also sollte sie nicht zuweit vom eigenen
      Wohnort entfernt sein, wenn man dem Hausverwalter (braucht
      man den??) auf die Finger gucken will.
      Wie sicher ist der eigene Arbeitsplatz, muss man evt. umziehen?

      8) Eigentum verpflichtet. Ein abgedroschener Satz, aber
      dennoch wahr.
      Will man sanieren und sofort wieder verkaufen?
      Wahrscheinlich nicht, da die Spekusteuer dann einen großen
      Teil des Gewinns wegsaugt. Somit eine Festlegung auf mind.
      10 Jahre, also einen nennenswerten Teil des Menschenlebens.

      9) Bei Bausanierungen gibt es Zuschüsse nicht nur von der
      KFW (unbedingt erkundigen, gerade auch was CO2- Minderungs-
      programme oder Sanierung von Wohnraum (max. Förderhöhe pro
      qm beachten!) angeht.
      Wenn du Glück hast und auch noch Zuschüsse der Gemeinde
      und/oder des Landes bekommst (oft aneinander gekoppelt),
      sollte man diese auch mitnehmen.

      10) Bausanierungsnebenkosten bedenken:
      Werden z.B. die Fenster ausgetauscht, so sollte man
      nachträgliche Arbeiten (Beiputz, Malerarbeiten) nicht
      vergessen.

      11) Bauaufsicht und guter Preisvergleich!
      Auch hier kann man einiges sparen, gerade was
      Handwerkerstunden angeht.

      12) Bei begleitender Sanierung (bewohntes Gebäude) ist auch
      eine gute Planung der Sanierungsmaßnahmen wichtig, die
      nicht unterschätzt werden sollte.

      13) Zwangsversteigerungen dürfen in der Liste auch nicht
      fehlen. Aber vorher ein paar mal den Ablauf ansehen.
      Dabei ist ganz wichtig: Man kauft die Katze im Sack, darum
      ist auch i.d.R. ein Abschlag gegenüber dem Verkehrswert
      drin. Auch hier: so viel Infos wie möglich sammeln. Wenn
      man nicht ins Haus kommt, Finger weg!
      Stichwort Risikominimierung!

      14) Achso und das allerwichtigste: Nicht Spitz auf Knopf
      rechnen, man darf sich nicht übernehmen, sonst geht das
      möglicherweise in den Ruin.
      Außerdem muss man eine gewisse Ausdauer mitbringen, sich
      nicht durch kleinere Schwierigkeiten aus dem Rhythmus
      bringen lassen. Hektisches Handeln kosten nur Geld (aber
      das kennst du ja von der Börse ;-) )

      Weiterhin gilt das Motto:
      Die guten Angebote kommen häufiger, als man denkt!
      bzw.
      Die guten Angebote kommen häufiger, je länger man denkt!

      So, das wars erstmal, was mir jetzt gerade so eingefallen
      ist. In welcher Region ist denn dein Investment geplant?

      Viele Grüße und Erfolg
      OCT
      Avatar
      schrieb am 14.04.04 15:55:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo tölzer,

      habe Dir am 13.4.04 eine Antwort geschrieben. Allerdings habe ich es bei Dir in Deinem Postfach hinterlegt.

      Gruss Baschu


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