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    Wir koennen Alles - ausser Deutsch!? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.12.01 10:54:29 von
    neuester Beitrag 04.12.01 14:44:58 von
    Beiträge: 19
    ID: 516.420
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      schrieb am 04.12.01 10:54:29
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Deutsche Sprache, schwere Sprache" - titelt Spiegel online
      in einem Artikel ueber die jetzt viel besprochene OECD-Studie
      Pisa. Darin wurde u.a. die Lese- und Textkompetenz von Jugend-
      lichen in verschiedenen Laendern untersucht.
      Ergebnis: Von 32 Staaten schafften es die Deutschen auf Platz
      25. "Besonders im Lesen, Rechnen und den Naturwissenschaften
      gehoeren sie zu den schlechtesten."
      Ich persoenlich frage mich noch, ob das auch damit zu tun hat,
      dass fast nur noch Bereiche wie IT und Mathematik einen Stellen-
      wert in unserer Gesellschaft haben und weniger Deutsche Literatur
      und Sprache, Geschichte und Philosophie? Gibt es eine wichtigere
      Berufgruppe in diesem Staat als Ingenieure? (Auch wenn man sie
      lieber nicht auf Kernkraftwerke los laesst?)
      Alle reden ueber Gates, keiner ueber Grass.
      Windows NT ist wichtiger als Walser oder Sloterdijk.
      Was zaehlen Dichter und Denker im Land der Bremser und Regulierer?
      Hohe Steurquote aber niedriges Bildungsiveau?
      Ich weiss natuerlich, dass ich mit diesen, zum Teil etwas
      laengeren Saetzen, auch hier wieder Einige ueberfordern und damit
      Unmut auf mich ziehen werde.
      Aber ich tue es gerne.

      T.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:00:29
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ne, die sind so "cooool", die haben das nicht nötig und notfalls leben sie von der Sozialhilfe.

      Guck dir mal ein paar Talkshows an - dann weisst du, was los ist.

      *graus*
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:03:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ich schließe mich eurer beider Statements zu 100% an
      (gestehe aber auch ein, dass ich nicht weiss was man
      dagegen tun kann)

      Gruss HJS
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:13:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Meiner Meinung nach eindeutig ein Problem der zunehmenden Verweichlichung unseres Schulsystems. Hat das Kind schlechte Noten, ist der Lehrer daran schuld. Eltern entscheiden selbst, ob ihre armen Sprösslinge in den ersten Jahren überhaupt benotet werden, um sie vor dem schröcklichen Leistungsdruck unserer Gesellschaft zu bewahren. Sie schicken ihre Kinder sogar absichtlich erst mit sieben in die Schule, um sie noch "ein wenig Kind sein zu lassen". Hier stellt sich die Frage, ob dem Kind damit wirklich gedient ist. Je älter, desto schwerer tut es sich beim Lernen. Wer einmal versucht hat, gegen einen Dreijährigen Memory zu spielen, weiß, wovon ich rede.
      Das Abitur schafft mit ein wenig Mühe mittlerweile jeder, es ist kein sonderlicher Maßstab mehr. Ich selbst habe damals in der Kollegstufe Ergänzungsunterricht für schwache Fünftklässler gegeben und was mir da begegnete, war erschreckend. Nur wenige Jahre nach mir wuchs eine Generation von Gymnasiasten heran, die tatsächlich pro Diktatseite locker zehn Fehler produzierte. Diese wären zu meiner Zeit gerade mal so in die Realschule gekommen.

      Zudem ist unser System auch nicht wirtschaftlich effektiv. Meine Mutter (aus Böhmen) war mit 23 Jahren fertig ausgebildete Ärztin. Ich glaube nicht, dass sie deswegen ihren Job weniger professionell ausführt als ein Arzt, der bis dahin drei Jahre länger gebraucht hat. Kein Wunder, dass die Rentenkassen leer sind.

      Pecman
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:13:31
      Beitrag Nr. 5 ()
      Stimme nicht ganz zu.

      Lesen hat mir Spass gemacht (als Kind) und macht mir jetzt auch Spass. Aber wenn wir in der Schule was lesen mussten wurde mir der Spass daran durch die Interpretiererei gründlich verdorben.

      Wichtig ist meines Erachtens bei den Kindern Begeisterung für das (Kennen)lernen von neuen Sachen zu erhalten. Das Interesse daran hat jedes Kind, es verlernt es nur mit der Zeit. (TV, Eltern ohne Zeit, keiner liest mehr ein Buch vor, ...)

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      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:15:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      War es nicht sehr interessant zu sehen, wie nach den
      Ereignissen vom 11. September in Presse und Fernsehen und
      auch in der Oeffentlichkeit, Menschen mit einer Ausbildung
      als Orientalist, Sprachwissenschaftler, Politologe oder auch
      Theologe ploetzlich wieder begehrt waren und um ihre Ein-
      schaetzungen gebeten wurden. Vorher waren diese Berufsgruppen
      doch ziemlich von der Bildflaeche verschwunden, vom Erlernen
      derselben wurde sogar massiv
      abgeraten. Da schien doch ein bisschen auf, dass digitale
      Kompetenz allein nicht ausreicht um die komplexen Probleme
      unserer Gegenwart und Zukunft zu bewaeltigen.
      Und noch Etwas: Sprachkompetenz bedeutet eben auch Zuhoeren
      und Verstehen koennen - auch und gerade etwas kompliziertere
      Zusammenhaenge. Die Welt ist nicht nur schwarz oder weiss, gut oder boese
      - nein sie ist wirklich unendlich vielfaeltig
      und kompliziert. Und wer einen kleinen Zipfel davon mitbekommen
      moechte der muss sich anstrengen ohne Ende - vor allem mit dem Kopf!

      t.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:17:49
      Beitrag Nr. 7 ()
      das ist das ergebnis von multi-kulti
      und vereinigtem europa. die eigene
      kultur bleibt dabei auf der strecke.
      wahrscheinlich erst der anfang von dem
      elend.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:19:46
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich glaube, die angesprochenen WO`ler werden sich nicht melden, weil sie den Text nicht lesen ksnnen.

      Diese Entwicklung in Deutschland hat natuerlich mehrere Gruende:

      1. Akuter Lehrermangel (d.h. es werden eben nicht die benoetigten Lehrer eigestellt)
      2. Viele Eltern nehmen sich keine Zeit mehr, sich sinnvoll mit ihren Kindern zu beschaeftigen und ihnen etwas beizubringen (man siehe nur, was fuer ein Schrott im Weihnachtsgeschaeft gekauft wird).
      3. Viele Eltern sind ganz einfach unfaehig zum Erziehen (Moegliche Folge des Wohlstandes)
      3. Ueberfremdung in Deutschland (in vielen Klassen beherrschen nicht mal 50 % die deutsche Sprache)
      4. Zu lascher Unterricht, schon in der 1. Klasse

      Die Statistik sieht zwar vernichtend aus, es wird aber noch wesentlich schlimmer kommen.

      egu
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:19:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      @michelfeld

      Und konsequente Kleinschreibung ist der bewahrenswerte
      Hoehepunkt deutscher Kultur?

      t.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:26:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      @egu69

      Ich stimme dir im Grossen und Ganzen zu - warne aber davor
      jetzt in eine repressive Richtung abzugleiten.

      @alle
      Damit ich nicht missverstanden werde: Wir brauchen eine
      profunde
      Kenntnis unserer Muttersprache. Und wir brauchen
      Fremdsprachenkenntnisse. Das Eine ist ohne das Andere
      nicht moeglich. Nur so ist die Welt in ihrer faszinierenden
      Vielfalt und sind die Menschen aller Herren Laender zu
      verstehen. Dieses Verstaendnis traegt wesentlich dazu bei
      Aengste und Konflikte zu verhindern.
      Mit irgendwelchen national orientierten oder fremdenfeindlichen
      Denkmustern habe ich nichts zu tun!

      t.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:27:22
      Beitrag Nr. 11 ()
      t.krger-
      muss ich mich nun entschuldigen,
      weil ich nur eine hand habe?
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:30:20
      Beitrag Nr. 12 ()
      @michelfeld

      Wenn dem so ist, bitte ich um Nachsicht.
      Man kann das hier natuerlich schlecht
      erkennen.

      t.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:41:52
      Beitrag Nr. 13 ()
      Den Deutschen fehlt es nicht an Fremdsprachenkenntnissen oder an Kenntnissen ueber fremde Voelker, sondern, und genau das ist das Problem, an Grundwissen Ùber unsere eigene Sprache, Kultur, usw. Hier fehlt es den Deutschen ueberhaupt.

      Wenn ich z. B. in einem Ratequiz im Fernsehen sehe, wie eine Lehrerin und ein Ingenieur nicht wissen, woraus Sauerkraut besteht, dann ist es nicht mehr weit her mit der Intelligenz.

      Man mu¤ heute als Deutscher zuerst den Koran lernen, oder saemtliche Pokemon-Namen auswendig kennen, bevor man ein Basiswissen angelernt bekommt.

      Das ewige Gesuelze ueber Multikultur kann ich schon lange nicht mehr hoeren. Wir muessen erst mal wieder lernen, Deutsche zu werden.


      egu


      (Jetzt kommen mit Sicherheit wieder bloede Antworten, was denn Sauerkraut mit diesem Thema zu tun hat.)
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:54:51
      Beitrag Nr. 14 ()
      @egu69

      Ich bin gerne bereit Deutsch zu lernen - ein Leben lang.
      Natuerlich muss auch jeder lernen ein Mensch zu sein unter
      anderen Menschen.
      Aber niemand muss lernen Deutscher oder Deutsche zu sein.
      Was ist das denn ueberhaupt: Holsteiner oder Bayer,
      Westfale oder Schwabe, ein Mensch tuerkischer Abstammung
      mit deutschem
      Pass oder ein deutschstaemmiger Russland-Rueckkehrer mit
      schlechten Deutschkenntnissen? Ein Sauerkraut-"Fresser" oder
      einer der bei McDonalds einkehrt? Biertrinker oder Bordeaux-
      Freund? Italienurlauber oder Seychellen-Heimsucher.
      Alt-68er oder Trachtenvereinler? Kaninchenzuechter oder
      Weltenbummler? Katholik oder Atheist? Moslem oder Adventist?
      Einer der in Niebuell wohnt und vorzugsweise Nordfriesisch,
      Platt oder Daenisch spricht oder einer Aus Loerrach mit
      markantem schweizerdeutschem Akzent? Der Breisgauer, der
      seine Broetchen im Elsass verdient? Der schwarzafrikanische
      Fussballer der in deutschen Stadien bejubelt wird?

      Ich mache jetzt Schluss - seit Goethe sind wir Deutschen
      ganz schoen schreibfaul geworden!

      t.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 11:56:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      Der Bildungsnotstand wurde bei Christiansen auch diskutiert. Der Standpunkt, den Ländern die Bildungskompetenz zu entziehen und auf den Bund zu verlagern, fand ich lobenswert. Als bundesweites Modell könnte hier Bayern dienen, die offensichtlich die besten Ergebnisse erzielen.

      Wahrscheinlich werden wir (Eltern) uns aber damit abfinden müssen, dass wir für eine vernünftige Ausbildung unserer Kinder zukünftig Schulgeld bezahlen müssen. Hierzu sind zwei Ansätze denkbar:

      1. Es gibt kostenlose Staatsschulen mit dem bekannten Bildungsergebnis, Gewalt und Drogenhandel auf den Schulhöfen. Dies ist die bisherige Schulform - wir brauchen schließlich auch in Zukunft noch Dealer!

      2. Es gibt kostenpflichtige Privatschulen, die eine vernünftige Ausbildung sicherstellen und deren Lehrer ihrer Aufsichtspflicht nachkommen. Die Finanzierung ist Sache der Eltern.

      Wahrscheinlich wird es in diesem Land wieder zu einer sozialistischen Variante des ersten Modells kommen. Die Staatsschule wird kostenpflichtig - mit einkommensabhängig gestaffelten Beiträgen (wie derzeit beim Kindergarten). Diese Mittel werden dann für die schlechtesten Schüler aufgewendet, damit auch die letzte Dumpfbacke noch irgendwie das Abi ergattern kann und sich bloß nicht benachteiligt fühlt.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 12:43:27
      Beitrag Nr. 16 ()
      @sturzflug: Du sprichst mir wirklich aus dem Herzen. So ging es mir auch.

      Deutschland ist aber auch ein Land der berühmten Mathematiker (einer befindet sich auf dem 10 Mark Schein), aber die sind weitgehend unbekannt.

      Und das die Leistungen in Mathematikkenntnisse so sonderlich gut sind, dass kann ich auch nicht bestätitigen.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 13:47:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      warum ist es denn so ?

      Kinder eifern ihren Eltern nach.
      Sie lernen indem sie kopieren.
      Sie lernen auch, indem sie sich mit Dingen
      beschäftigen, mit denen sich ihre Eltern befassen.

      Zwei meiner 4 Kinder haben ihre Grundschule in Deutschland
      absolviert. Die beiden andern in NL. Und was glaubt ihr ?

      Bis die beiden älteren relativ fehlerfrei schrieben
      und lasen ( Rechtschreibung wurde nicht verlangt )
      vergingen Jahre elterlichen Bemühens !!!!

      Unsere beiden kleinen ( 13 und 7 Jahre alt ) lesen und
      schreiben bereits fliessend D und NL ( ja richtig gehört,
      der kleine mit 7 auch schon ). Und eine Schriftqualität die
      ich nicht erreiche !!

      Allerdings begannen sie beide schon mit 4 eine Art Vorschule
      und haben bis auf einen Tag der Woche Ganztagsunterricht !!

      Man sollte ihnen ab und zu ein Büchlein kaufen.
      Lesen bildet nämlich tatsächlich und es trainiert das Hirn.
      Sucht die Gründe nicht zu weit weg. Sie liegen nahe.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 14:28:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      Und warum koennens die Schweizer besser, hää?
      Wohl weil sie eh nicht richtig Deutsch koennen!

      Gruezi
      t.

      Neuenburg (Reuters) - Ein Fünftel der Jugendlichen in der Schweiz sind gemäss einer
      internationalen Studie nach Ende der obligatorischen Schulzeit für den Einstieg ins Berufsleben
      schlecht vorbereitet. Ein von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
      (OECD) lanciertes und von zahlreichen Ländern durchgeführtes Forschungsprojekt PISA, testete
      Jugendliche aus der ganzen Welt auf ihre
      Kenntnisse in den Bereichen Lesen,
      Mathematik und Naturwissenschaften. Die
      Schweiz schnitt dabei im internationalen
      Vergleich beim Lesen und den
      Naturwissenschaften durchschnittlich ab, wie
      das Bundesamt für Statistik am Dienstag
      mitteilte. Überdurchschnittlich gut sind die
      Schweizer Jugendlichen gemäss der Studie in
      der Mathematik.

      In der Schweiz verfügen rund 20 Prozent der getesteten Jugendlichen am Ende
      der obligatorischen Schulzeit über geringe Lesefähigkeiten. Das heisst, sie
      können nur einen ganz einfachen Text verstehen und interpretieren. Einem
      Drittel dieser Jugendlichen fehlten selbst diese eingeschränkten Kompetenzen
      weitgehend, hiess es weiter.

      Erhebliche Differenzen seien zwischen den Geschlechtern festzustellen. Mädchen hätten beim Lesen im Schnitt besser abgeschnitten,
      in Mathematik würden die Knaben besser zurechtkommen, hiess es in der Studie. Bei den Naturwissenschaften seien nur
      unbedeutende Differenzen entdeckt worden.

      Ein Rolle für den Bildungsstand der Jugendlichen spielt auch die soziale Herkunft. Kinder aus bildungsnahen Elternhäuser hätten bei
      der Studie besser abgeschnitten als Kinder aus weniger gebildeten Häuser. Der Berufsstatus der Eltern trage auch zu besseren
      schulischen Leistungen der Kinder bei, hiess es weiter.
      Avatar
      schrieb am 04.12.01 14:44:58
      Beitrag Nr. 19 ()
      Beim Kinderf.....hätten wir scheinbar mit unserem
      Nachbarland B.den 1 Platz belegt.


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