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    Wann wächst endlich Gras... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.01.02 14:15:35 von
    neuester Beitrag 03.01.02 14:41:34 von
    Beiträge: 15
    ID: 528.247
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      schrieb am 02.01.02 14:15:35
      Beitrag Nr. 1 ()
      über die geschenisse vom 11. september !?!?

      die mainstreammedien, politiker und fehlende untersuchungssauschuesse werden sicherlich ihren tatkräftigen beitrag leisten und selbst wenn in einigen wochen, monaten oder jahren involvierte terroristen, geheimdienstleute oder direkt oder indirekt am anschlag beteiligte personen den mantel des schweigens lüften wird es halt auf seite "unbedeutendes" veröffentlicht und niemanden mehr interessieren...

      interesse ??? gone with the wind

      geht man den unbequemen weg und legt die BILD für einen moment beiseite, entzieht sich kurz der berieselung von im-krieg-stirbt-die-wahrheit- zuerst-propagandaberieselungsanstalten und die nase, sei es auch nur ein unfall, verirrt sich in einem begrenztem-kreis-nachgefragtem-buch (andreas von bülow "im namen des staates", ben manshea "the profits of war", "clash of civiliziatin" usw.) ... ACHTUNG!!! hat mehr als 160-sms zeichen... wird man die dinge mit etwas kritischeren augen sehen...

      eins haben diese bücher alle gemein !
      sie widersprechen immer und always der seinerzeit publizierten version und konfrontieren den leser mit hintergrundinformationen und kritischen frage n, die heute und/oder eben damals niemand stellt/-e. tja und es gibt auch antworten nur passten diese halt nicht in die gewünschte und auch geschaffte lass-uns-endlich-losbomben-atmosphäre... george orwell`s hasssitzungen aus 1984 lassen grüssen...

      is doch zum beispiel interessant, wenn man erfährt, dass 1980 die reagan- bush-combo in paris mit dem damaligen khomeni regime darüber verhandelt hat, die US-geiseln doch bitte NICHT freizulassen... zumindest solange jimmy carter noch präsident ist... und dafür milionenkredite und waffenlieferungen in aussicht stellte.
      irgendwie müssen die verhandlungen damals erfolgreich verlaufen sein... jimmy carter verlor die wahl 1980 ( irangeiseln waren damals wahlkampfthema Nr.1 )... und just am tag von reagans ernennung werden die 52 geiseln freigelassen...

      bin mir sicher, dass es auch damals einsame rufer in der wüste gab, die sich ...mit diesen doch zumindest zum damaligen zeitpunkt vollkommen abwegigen thesen... zum aussenseiter gemacht haben ...

      tja ... über diese geschichte ist gras gewachsen und es gibt unendlich mehr davon.

      im interesse einer freien und uneingeschränkten meinungsbildung kann man nur hoffen, dass irgendwann mal gras über die vorgänge vom 11.9 wächst und folgende fragen beantwortet werden...

      1. wer steckt hinter den shortpositionen ?
      es gab schon veröffentlichungen diesbezüglich, nur leider nicht mit dem UBL-link, den sich alle so sehr gewünscht haben und so fanden sie auch nicht den weg in die mainstreammedien...

      2. wie kann es sein, dass der ausweis von m. atta drei blocks vom WTC gefunden wird, aber keine der blackboxes das feuer überstanden hat.

      3. was ist mit den aufzeichnungen vom funkverkehr zwischen piloten und towern passiert... warum werden sie nicht veröffentlicht ?

      4. CUI BONO ?

      5. wie kann ein flugschüler, den die fluglehrer als unterdurchscnittlich bewertet haben, über dem pentagon ein manöver... 270° turn, 7000 m höhenverlust in 2,5 minuten (ne art 3/4 salto, der strommasthöhe endet)... unbeschadet überstehen ?



      sie werden beantwortet, nur interessiert es dann niemanden mehr und das lügen kann weitergehen...

      :mfg
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 14:26:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      eine Antwort auf diese Fragen wirst Du hier nicht bekommen, wahrscheinlich wirst Du beschimpft und als linker Sozialschmarotzer hingestellt.

      Ich hätte da auch noch ein paar Fragen, lass es aber lieber sein, da sowieso nichts dabei rauskommt.

      Gruß,

      Cash
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 14:39:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja Ja.

      Bin Laden ist unschuldig und alle Amerikaner sind Verbrecher, die den 11.09. selbst inszeniert haben.

      Über die Feiertage nicht zur Besinnung gekommen? Schade!
      Zu neuen Gedanken hat`s nicht gereicht, aber wenigstens zu einer neuen ID.
      Willkommen in 2002.
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 15:32:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Zwei erstaunliche Interviews mit Peter Scholl-Latour und Andreas v. Bülow in der Zeitschrift "Konkret"
      "Arafat ist semitischer als Scharon"
      Interview mit dem Orient-Experten Peter Scholl-Latour. Für KONKRET diskutierten Hermann L. Gremliza und Jürgen Elsässer (Aus: Konkret, November 2001, http://www.juergen-elsaesser.de )

      Der Journalist Peter Scholl-Latour war nach den Anschlägen von New York und Washington in ungezählten Talkshows der Islam- und Araber-Experte. Bei der Verleihung des "Deutschen Fernsehpreises" durch ARD, ZDF, RTL und SAT.1 am ersten Tag der Bombardierung Kabuls brachte ihm das Publikum stehende Ovationen. Warum? Jürgen Elsässer und Hermann L. Gremliza haben Scholl-Latour besucht und aus ihm die Ansichten herausgefragt, die ihn so beliebt gemacht haben. Ein Interview und ein Meta-Interview zugleich:

      konkret: Herr Scholl-Latour, Sie gelten in den deutschen Medien als der große Islam-Kenner. Haben Sie ein Ereignis wie das Attentat von New York erwartet?

      Scholl-Latour: Daß es in dieser Form kommen würde, hat auch mich völlig überrascht. Ich habe mit Entsetzen, aber auch mit unglaublichem Staunen gesehen, daß so etwas möglich ist. Es waren die spektakulärsten Bilder, die ich je gesehen habe. Aber ich habe seit langem darauf hingewiesen, daß irgendeine gewalttätige Reaktion eines Tages kommen wird. Ich hatte gedacht, die Terroristen würden warten, bis sie Massenvernichtungswaffen hätten ...

      konkret: Sie nennen das eine "gewalttätige Reaktion". Eine Reaktion auf was?

      Scholl-Latour: Ich habe mich gerade beim Schreiben meines neuen Buches intensiv mit Afrika beschäftigt. Ich war im Kongo, ich war auch in Angola, in Sierra-Leone, in Liberia und so weiter. Wir reden immer über die Globalisierung wie über ein Heil. In Afrika hat der Welthandel, wie Helmut Schmidt sagt, die Form des Raubtierkapitalismus angenommen. Die ölreichen arabischen Länder können sich wehren. Aber Afrika wird mit einer Skrupellosigkeit ausgebeutet, die schlimmer ist als zur Kolonialzeit. Zur Kolonialzeit, zumindest in den letzten Jahrzehnten, wurden Schulen, Hospitäler, Straßen gebaut. Die Verwaltungsbeamten, die britischen wie die französischen, haben als Herren gelebt, aber sie kümmerten sich um ihre Leute. Heute fallen wir zurück in die blutige Zeit, als Leopold II. den Kongo als seinen Privatbesitz ausplünderte.

      konkret: Sie reden wie ein Antiimperialist. Gleichzeitig warnen Sie vor der Aggressivität des Islam.

      Scholl-Latour: Das tue ich gar nicht. Das ist das Gerede von deutschen Orientalisten, die ja im Grunde Agnostiker sind, um nicht zu sagen Atheisten, und mit Religion nichts anfangen können.

      konkret: Bis vor wenigen Jahren waren die Gesellschaften im Bereich des Islam auf dem Weg der Säkularisierung. Die enge Verknüpfung von Religion und Politik ist eine neuere Entwicklung. Wie ist es dazu gekommen?

      Scholl-Latour: Die Säkularisierung der islamischen Welt hat begonnen mit Napoleons Feldzug in Ägypten. Das war der Durchbruch. Aber das westliche Modell war so überzeugend für diese Länder nicht. Das Leitbild des Islam ist nicht die Spaltung der Gesellschaft in politische Parteien, sondern die Einstimmigkeit des Gottesvolks, die die Einzigkeit Gottes widerspiegelt. Das steckt in den Leuten ganz tief drin und kommt nun wieder hoch. Die Einflüsse von außen, durch die Engländer und die Franzosen, haben doch nur einen kleinen Teil des Bürgertums erfaßt. Und dann kam die Gründung Israels. Ich war im Libanon, als der Konflikte sich zuspitzte, nach dem ersten Suez-Krieg. Wir warteten auf einen Durchbruch des Säkularismus in der arabischen Welt. Wir haben auf die Palästinenser gehofft und auf die Algerier und darauf, daß Israel - ein moderner, ein säkularer Staat - ein Modell setzen würde, dem die Araber nacheifern. Aber was entstand, war - zumindest in den Augen der Muslime - ein jüdischer Gottesstaat.

      konkret: Was die Palästinenser damals antrieb, war nicht Religion, sondern soziale Revolution.

      Scholl-Latour: Die PLO ist komplizierter als man denkt. Es gab da die Fatah, die immer muslimisch war in einem gemäßigt sunnitischen Sinne - Arafat ist immer ein Moslem gewesen. Es gab die Volksfront von George Habasch, einem Christen. Der erste Terror war das Werk von Christen. Diese Christen waren auch die Träger der Säkularisierung und des arabischen Nationalismus. Sie lebten in der Furcht, daß der Islam wieder hochkommt und sie zum Status von Schutzbefohlenen wieder absinken würden. Sie wollten sich erst über den Nationalismus, dann auch über den Marxismus integrieren. Beides ist fehlgeschlagen.

      konkret: Und wer hat den Sieg des Islamismus auf dem Gewissen?

      Scholl-Latour: Israel hat zweifellos dazu beigetragen. Nasser war ein arabischer Nationalist. Die arabische Welt war damals im nationalistischen Rausch von Marokko bis zum Golf. Nasser ist immer wieder von Israel besiegt worden. Schließlich haben die Araber gesagt, die westlichen Ideale bringen uns den Durchbruch nicht. Wer kann uns diesen Durchbruch bringen? Dann doch wohl der Islam. Später kam Khomeini, der dem Islam zweifellos einen gewaltigen Impuls gegeben hat. Er hat den Schah vertrieben, der eine Kreatur der Amerikaner war.

      konkret: Sie sagten: Israel, nicht USA.

      Scholl-Latour: Amerika wird im Orient oft mit Israel gleichgesetzt. Man ist dort überzeugt, daß Israel ohne Amerika nicht überleben kann.

      konkret: Wenn man Ihrer Argumentation folgt, hätte Israel, um den Fundamentalismus zu verhindern, Nasser nicht besiegen dürfen.

      Scholl-Latour: Wenn ich beobachte, was sich abspielt, entwerfe ich keine Wunschszenarien. Nasser war der einzig wirklich große Repräsentant des arabischen Nationalismus. Schon Sadat war viel mehr Moslem als Nationalist.

      konkret: Welche Rolle hat der Zusammenbruch der sozialistischen Staaten für die Entwicklung des Islam gespielt?

      Scholl-Latour: Einerseits war der Zusammenbruch der Sowjetunion eine Katastrophe für die arabischen Frontstaaten. Die Russen hatten ein Gegengewicht geschaffen, und heute sieht man, daß das im Grunde ganz heilsam war. Es eskalierte nie über ein gewisses Maß hinaus. Als z.B. Israel sich im Jom-Kippur-Krieg in einer sehr kritischen Lage befand, wurde wohl der Einsatz von Nuklearwaffe ins Auge gefaßt. Als Reaktion waren die Russen drauf und dran, unter eigener Aufsicht Atomwaffen nach Ägypten zu bringen. Schließlich haben sich Russen und Amerikaner verständigt, daß es nicht zum Äußersten kam.

      konkret: Heute buhlen die neuen Weltmächte, die USA und die Europäer, die angeblich gemeinsam den islamistischen Terror bekämpfen, um den Gottesstaat Iran, der ein Großfinanzier dieses Terrors ist.

      Scholl-Latour: Das sind Märchen. Die Iraner haben in der Gaststätte "Mykonos" hier in Berlin ihre aufsässigen Kurdenführer zusammengeschossen. Das war eine interne Bürgerkriegsaffäre. Die deutsche Justiz hat sich unklug benommen, den obersten religiösen Führer Khamenei da mit hineinzuziehen. Das hätte sie bei keinem anderen Staat gemacht.

      konkret: Aber der Iran finanziert auch die Hisbollah.

      Scholl-Latour: Die Hisbollah ist nun einmal eine Befreiungsbewegung.

      konkret: Das sind Terroristen.

      Scholl-Latour: Wie sollen Sie es denn sonst machen? Wie haben sich die Iren befreit? Sie haben Bomben geworfen. Die Hisbollah hat nicht systematisch Zivilisten getötet, sie hat vor allem israelische Armeepatrouillen beschossen.

      konkret: Kann man eine Bewegung wie die Hisbollah, deren Vorstellungen ganz am Iran orientiert sind, wirklich eine Freiheitsbewegung nennen?

      Scholl-Latour: Betrachten Sie den Iran als Hort der Finsternis?

      konkret: Als einen unter anderen.

      Scholl-Latour: Dann blicken Sie mal nach Saudi-Arabien. Der Iran ist weit liberaler als Saudi-Arabien oder Ägypten. Im Iran wird immerhin gewählt, da sitzen Frauen im Parlament und neben drei Christen auch ein Jude. Das ist in anderen islamischen Staaten kaum vorstellbar.

      konkret: Mit Freiheit, wie wir sie verstehen, hat das iranische System nicht das geringste zu tun.

      Scholl-Latour: Wir müssen aufhören zu predigen, daß unser westliches Demokratieverständnis für die ganze Welt gelten soll. In solchen Erklärungen steckt viel Arroganz, vor allem von Seiten der Deutschen. Wir hätten doch Adolf Hitler behalten, wenn die Amerikaner nicht gekommen wären. Stellen wir uns also nicht auf einen zu hohen Sockel. Heute hätten wir doch vermutlich ein Nach-Hitler-Regime, eine gemäßigte Form des Nationalsozialismus.

      konkret: Aber von deutscher Seite herrscht doch gar kein Hochmut gegenüber dem Iran, sondern eher ein großes Entgegenkommen.

      Scholl-Latour: Mit gutem Grund. Warum sollen wir ausgerechnet die amerikanischen Kreuzzüge gegen den Iran mitmachen? Wir hatten zum Iran immer gute Beziehungen, schon das Kaiserreich. Es liegt auch manches im argen im Iran. Aber wenn Sie dort ankommen, stellen Sie fest, daß jeder Mensch auf das eigene Regime schimpft, und zwar ganz offen. Das finden Sie in keinem anderen muslimischen Land. Und wenn Sie in eine Zeitungsredaktion kommen, kann es ihnen passieren, daß der Chefredakteur eine Frau ist, die allerdings verschleiert auftritt. Nach Saudi-Arabien hingegen, einem engen Verbündeten der USA, dürfen Sie kein christliches Kreuz mitnehmen. Die Swiss Air hatte Schwierigkeiten mit ihrem Kreuz auf der Heckflosse. Sie dürfen auch keine Bibel mitnehmen, dafür finden Sie aber auf Ihrem Nachttisch die "Protokolle der Weisen von Zion".

      konkret: Eine These: Der Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon war für die arabische Welt und die islamischen Staaten ein großer politischer Erfolg. Er hat den USA vor Augen geführt, wie verletzlich ihre Gesellschaft trotz ihres ungeheuren militärischen Arsenals ist und daß sie im Kampf mit dem von Deutschland geführten Europa um die Weltmacht nur mithalten können, wenn sie sich mit dem Islam arrangieren. Der Anschlag auf New York und Washington hat politisch vor allem Israel getroffen. Was meinen Sie?

      Scholl-Latour: Von wem stammt das?

      konkret: Von uns.

      Scholl-Latour: Da sind Elemente von Wahrheit drin. Ich selber kenne ähnliche Täter ganz gut. Ich war auch mit der Hisbollah in der vordersten Linie. Aber jetzt haben wir es mit einer völlig neuen Kategorie von Attentätern zu tun. Deswegen bin ich ratlos. Die ersten, die solche Attentate verübten, waren, wie gesagt, die Christen der Volksfront für Palästina. Dann sind die Bombenleger aus den arabischen Elendsvierteln Palästinas gekommen. Das waren arme, verzweifelte junge Leute, die keine Zukunft mehr sahen und von ihren Koranpredigern eingepeitscht wurden. Die haben Bomben gebastelt, die meist schon in der Garage mit ihren hochgegangen sind. Das ist alles furchtbar dilettantisch, bis auf den heutigen Tag.
      Und jetzt auf einmal kommt da eine perfekte Organisation, entführt vier Flugzeuge. Den Leuten, die sich dort in den Tod steuern, ist es nicht schlecht gegangen. Es sind Leute aus vermögenden Familien. Die meisten stammen aus den Emiraten oder aus Saudi-Arabien, haben jahrelang in der westlichen Gesellschaft gelebt, hätten sich im Grunde doch akkulturieren müssen - und auf einmal ... Das ist für mich ein psychologisches Rätsel. Und dann diese Infrastruktur. Die haben sie doch nicht nur in Franfurt oder Hamburg gehabt. Die muß vor allem in den USA aufgebaut worden sein.
      Im Moment wird so viel gelogen wie seit dem Golfkrieg nicht mehr. Im Golfkrieg haben ungeheuerliche Desinformationen stattgefunden. Sie kennen ja die Geschichte mit den Brutkästen. Ähnliches wird uns heute doch auch aufgetischt. Ich denke an die Anleitung Bin Ladens, auf Englisch auch noch, wie man den Heiligen Krieg führt. Daß ausgerechnet in dem Mietauto der Attentäter die ganzen Unterlagen gefunden wurden, stimmt doch sehr skeptisch. Die Amerikaner haben der Öffentlichkeit noch immer keinen Beweis vorlegen können.

      konkret: Im Gegensatz zu dem, was von dem Cowboy Bush jr. erwartet worden war, hat die US-Regierung nicht ohne Erfolg versucht, mit fast allen islamischen und arabischen Staaten ein Bündnis gegen den Terrorismus zu schließen.

      Scholl-Latour: Das ist doch sehr bequem. Jeder islamische Herrscher, bis auf Khatami, ist illegal an die Macht gekommen, stützt sich auf die Armee und die Geheimdienste. Saudi-Arabien ist unter dem Schleier der Dynastie ie große Finanzierungsquelle des Terrors. In Algerien herrscht eine unerbittliche Militärdiktatur. Daß die Staaten der Uno jetzt einstimmig gegen den Terrorismus stimmen, hat den einfachen Grund, daß sie dann ungestört gegen ihre innere Opposition vorgehen können. Plötzlich sind ja die Tschetschenen keine Freiheitskämpfer mehr. Gerhard Schröder hat das schon relativiert. Und ähnlich ist es überall. Mubarak ist davon abhängig, daß Amerika ihm jedes Jahr 2 Milliarden Dollar ausschüttet. Der König von Jordanien wäre ohne die Amerikaner längst gestürzt.

      konkret: Und wenn die Amerikaner, zur Verbesserung ihres Ansehens in der islamischen Welt, den Palästinensern zu einem eigenen Staat verhelfen?

      Scholl-Latour: Vorübergehend hatte Sharon freie Hand, er konnte machen, was er wollte. Aber die Amerikaner spüren natürlich jetzt, daß das Heilige Land ein Kernproblem ist. Sie werden versuchen, Sharon zu zügeln. Ich habe von Anfang an nicht an den Friedensprozeß von Oslo geglaubt. Wenn Sie Israels Sicherheit garantieren wollen, können Sie nur einen Scheinstaat der Palästinenser zulassen, ein Homeland, ein Protektorat. Wenn ein souveräner palästinensischer Staat gegründet wird, wäre Israel existentiell bedroht.

      konkret: Und wie würden Sie das Problem lösen?

      Scholl-Latour: Gar nicht.

      konkret: Warum?

      Scholl-Latour: Sie meinen auch, daß man alle Probleme lösen muß?

      konkret: Wer ist der eigentliche Gegner der islamischen Welt? Ist das der Westen, sind das die Europäer, sind das die Amerikaner? Sind es die Juden? Der Islam hat ja eine starke antisemitische Komponente.

      Scholl-Latour: Falsch. Die Araber sind doch authentische Semiten, mindestens so wie die Juden. Sie können höchstens antizionistisch sagen. Antizionistisch, das geben sie auch zu. Antisemitisch können sie gar nicht sein. Abdallah Franghi sieht doch semitischer aus als Ariel Sharon.

      konkret: Wie geht es weiter? Wir fragen nicht, was Sie sich wünschen, sondern was Sie erwarten.

      Scholl-Latour: Ich bin der einzige gewesen, und hätte beinahe deshalb meinen Job verloren, der die Niederlage der Amerikaner in Vietnam sehr früh vorausgesagt hatte. Damals liefen viele, die heute Minister sind, durch die Straßen und riefen "Ami go home!" und "Ho-ho-ho-Chi-min!". Zum gleichen Zeitpunkt war ich mit den Marines am 17. Breitengrad, mit der "First Cav" in Zentral-Annam und mit den Special Forces an der kambodschanischen Grenze. Ich hab diese GIs gemocht, das waren nette Kerle. Ich habe mich wohl gefühlt bei ihnen. Da entsteht ein Gefühl der Solidarität. Nur, ich wußte, daß sie den Krieg nicht gewinnen konnten.
      Ich bin wirklich nicht antiamerikanisch. Ich möchte eher, daß die Amerikaner etwas mehr imperial und etwas weniger merkantil aufträten. Ich habe immer den Verdacht, daß hinter ihrer Politik vor allem die Interessen riesiger Konsortien stehen. Ich wünschte mir, daß sie imperial im römischen Sinne auftreten würden ...

      konkret: Als Zivilisationsbringer?

      Scholl-Latour: Genau.

      konkret: So funktioniert Kapitalismus nicht.

      Scholl-Latour: Wenn ich heute sage, daß es für die Amerikaner nicht gut steht, dann aus folgendem Grunde: Sie drohen sich zu verzetteln. Was soll dieser riesige Flottenaufmarsch? Afghanistan ist ohnehin ein Land, das man nicht unterwerfen kann. Ich habe das leise Gefühl, daß dieser ganze Flottenaufmarsch, der im Grunde für Afghanistan keinen Sinn macht, letzten Endes dem Irak gilt, wo Familie Bush den Feldzug, den sie 1991 nicht zu Ende führte, jetzt vollendet.

      konkret: Dagegen spricht, daß so ein Feldzug die arabische und die islamische Welt erst recht gegen die USA zusammenschweißen würde.

      Scholl-Latour: Nicht einmal. Die Völker hassen sich oft. Die Ägypter mögen die Palästinenser nicht. Die Syrer mögen die Palästinenser auch nicht besonders, Libanon und Syrien sind sowieso zerstritten, zwischen Syrien und Irak besteht eine Erbfeindschaft, die auf das frühe Kalifat zurückgeht. Perser und Araber sind sich spinnefeind; die Saudis betrachtet man als arrogante Protzen. Mein Arabischlehrer, ein Sunnit, dem ich erzählte, daß ich im Jemen gewesen war, sagte: Das sind doch Tiere da unten.

      konkret: Sie halten den amerikanischen Aufmarsch für unvernünftig. Verkörpert die Friedensbewegung, die dagegen demonstriert, die Vernunft?

      Scholl-Latour: Nein, das sind Spinner. Friedensbeweger sind oft Spinner.

      konkret: Was macht Sie so böse auf die Achtundsechziger-Renegaten, die jetzt in Berlin regieren. Wäre es Ihnen lieber, die wären bei ihrer alten Meinungen geblieben?

      Scholl-Latour: Ein bißchen Dezenz würde ich doch von ihnen erwarten. Daß sie ihre Jugendtorheit hatten, selbst wenn Joschka Fischer einen Molotow-Cocktail geschmissen hätte, wäre das keine Tragödie. Aber daß diese Pazifisten sich im Kosovo voll engagiert und dort die ganzen Lügengeschichten mitgemacht haben, das stört. Jamie Shea, der kleine Goebbels der Nato, hat doch keine treueren Gefolgsleute gehabt als die deutschen Journalisten. Und Rudolf Scharping wollte von der amerikanischen Aufklärung Satellitenbilder von Massengräbern haben, um seine Beteiligung zu rechtfertigen. Joschka Fischer hat sogar von einem neuen Auschwitz gesprochen. Je länger die regieren, so hab ich einmal gesagt, desto linker werde ich.

      konkret: Trauern auch Sie, wie so viele Konservative, schon dem Kommunismus hinterher, der ja zumindest ein gewisses Maß an Stabilität in der Welt garantiert hat?

      Scholl-Latour: Natürlich war die Welt sehr viel stabiler. Seit der Kommunismus verschwunden ist, meint der triumphierende Kapitalismus, er habe den Sozialismus ein für allemal besiegt. Aber es hat schon im Altertum soziale Revolutionen gegeben. Die christliche Religion stellte eine soziale Umwälzung dar, und auch der Islam war für die damalige Zeit ein gewaltiger gesellschaftlicher Umbruch. In irgendeiner Form wird der Sozialismus auch wiederkommen.

      "Was wußten die Insider?"
      Interview mit dem Orient-Experten Peter Scholl-Latour. Für KONKRET diskutierten Hermann L. Gremliza und Jürgen Elsässer (Aus: Konkret, November 2001, http://www.juergen-elsaesser.de )

      Was weiß die CIA über den 11. September? Daß selbst der frühere Bundesminister Andreas von Bülow über diese Frage nicht im "Spiegel" oder "Stern" nachdenken darf, sondern bei KONKRET ein Refugium findet, spricht Bände über die Lage der Nation. Mit ihm sprach Jürgen Elsässer

      konkret: Beim Terroranschlag auf das World Trade Center ist noch vieles nicht aufgeklärt. So gab es vor dem 11. September Warnungen sowohl des französischen Geheimdienstes als auch des Mossad. Trotzdem reagierten die US-amerikanischen Behörden völlig unvorbereitet: keine erhöhte Sicherheitsstufe auf den Flughäfen, eine völlig verschlafene und unprofessionelle Reaktion der Luftraumüberwachung und der Flugabwehr.

      von Bülow: Das merkwürdige ist, daß die Amerikaner bis zur Tat völlig ahnungslos waren, und hinterher keine 48 Stunden brauchten, um der Weltöffenlichkeit den Täter zu präsentieren: Bin Laden und sein sagenumwobenes Terrornetz Al Qaida. Was die Warnungen etwa des Mossad anging, würde man schon gerne wissen, was die gewußt haben und was sie weitergegeben haben. Das muß nicht immer dasselbe sein. Zum Beispiel beim Selbstmordattentat islamistischer Täter auf eine US-Kaserne in Beirut Anfang der achtziger Jahre: Der Mossad wußte im voraus den genauen LKW-Typ samt Farbe, den die Täter später benutzten. An die CIA weitergegeben haben sie aber nur die Warnung im allgemeinen, ohne diese Details.

      konkret: Warum?

      v.B.: Begründet wird diese Zurückhaltung bei Geheimdiensten mit dem Quellenschutz: Gibt man die Details preis, sind Rückschlüsse auf den oder die Informanten möglich. Daneben spielen die Geheimdienste, auch die westlichen, natürlich oft gegeneinander, ein bisweilen bizzarres Machtspiel.

      konkret: Also wußte die CIA vielleicht auch diesmal gar nicht soviel?

      v.B.: Das will ich damit nicht gesagt haben. Denken Sie etwa zurück an den ersten Anschlag auf das World Trade Center im Jahre 1993. Damals wurde ja die ganze islamistische Bande geschnappt, die die Akion durchgeführt hatte. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß die Kameraden schon lange vorher von CIA und FBI unterwandert waren. Der Bombenbastler war ein Agent Provocateur des FBI, dessen Führungsoffizier versprochen hatte, die zur Explosion notwendigen Chemikalien rechtzeitig gegen harmlose auszutauschen, so daß die Täter zwar hätten in die Falle gelockt werden können, Schaden jedoch vermieden worden wäre. Doch das Versprechen wurde seitens des FBI nicht eingehalten. 1000 Verletzte und einige Tote waren die Folge. Noch eine Seltsamkeit: Die Mitglieder der Terrorgruppe hatten eigentlich Einreiseverbot in die USA gehabt, standen auf einer Liste des FBI und des State Department. Doch die CIA sorgte dafür, daß dieses Verbot umgangen wurde.
      Das Grauen des 11. September ist ein GAU der amerikanischen Dienste. Insgesamt gibt es 26 an der Zahl, und sie stehen in Konkurrenz zueinander. Man kann sich schon vorstellen, daß Nicht-Zyniker an diesem Wirrwarr und Chaos verzweifeln. Wer seinem Staat Terroranschläge vermeiden helfen will, findet sich in einem Sumpf sondersgleichen wieder.

      konkret: Also jeder gegen jeden, und die Terroristen profitieren davon?

      v.B.: Die entscheidende Frage ist doch: Wer sind die Terroristen? Der frühere Chef einer strategischen Einheit zur Bekämpfung der obersten Ebene des internationalen Drogenhandels sagte in einer Congress-Anhörung, er sei in seiner 30 jährigen Tätigkeit für die Drug enforcement Agency auf keinen größeren Fall erlebt, bei dem ihm nicht die CIA die Zügel aus der Hand genommen hätte.

      Konkret: Aber am 11. September ging es nicht um ein Drogendelikt.

      v.B.: Bin Laden ist ein Produkt der CIA, geschaffen zunächst im Kampf gegen die Sowjetunion. Es ging dabei nicht nur um die Abwehr der sowjetischen Intervention in Afghanistan. Es ging um die Destabilisierung der UdSSR über ihre Teilstaaten mit muslimischer Bevölkerung. Noch bevor die Kommunisten 1978 in Afghanistan an die Macht kamen, hatte die CIA Unruhen in Afghanistan unterstützt. Die Zentralregierung wurde nicht Herr der Lage. Die Kommunisten kamen ans Ruder, scheiterten ebenfalls und holten die sowjetischen Truppen ins Land. Damit waren sie in die Falle gelaufen, die der damalige US-Sicherheitsberater Brzezinski sich ausgedacht hatte und mit deren Hilfe er ihnen ein russisches Vietnam bereiten wollte. Nun wurden in einer Aktion, die die CIA zusammen mit den saudischen und pakistanischen Geheimdiensten ins Werk setzte und bei der die Finanzierung durch den Drogenhandel eine große Rolle spielte, rund Hundertausend Freiheitskämpfer aus den muslimischen Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens als Söldner zum Kampf gegen die gottlosen Sowjets angeworben. Freiheitskämpfer in Anführungszeichen. In Wirklichkeit handelt es sich um die Taugenichtse und Raufbolde der gesamten islamischen Welt. Wo immer ein schwarzes Schaf der Familie oder des Dorfes nicht gut tat, lockte der Ruf der Mudjahedin an den Hindukusch - wo man sich gegen Öl- und Drogengeld nützlich machen konnte. Die Taliban selbst wurden aus den koranstrengen Waisenhäusern
      Pakistans angeheuert. Osama bin Laden war einer der Organisatoren des fundamentalistischen Werbefeldzuges, wobei ihm durchaus gestattet war, seine rund 10.000 Söldner aus militant antiwestlichen, anti-amerikanischen Kreisen anzulocken. Teile dieser Truppe wurde eigens in CIA Lagern für spezielle Aufgaben trainiert. Es handelt sich folglich eher um Desparados als um hochreligiösen Leute. So wie wenn wir die Radaubrüder unserer Fußballstadien zum heiligen Kampf gegen den Islam heranziehen würden. Doch für die Hirnwäsche des westlichen Publikums mit dem Ziel, den neuen Feind Islamismus im Sinne des "Clash of Civilisations" einzuhämmern, sind sie bestens geeignet.

      konkret: Sie waren beim Einmarsch der Sowjets in Afghanistan Mitglied der Bundesregierung. Wie hat das Kabinett Schmidt über die Sache diskutiert?

      v.B.: Kaum. Ich erinnere mich nur, daß Washington mächtig Druck auf uns ausübte, wegen Afghanistan die Olympischen Spiele in Moskau zu boykottieren. Wie stark der Druck war, zeigt auch eine andere Episode: Anfang der achtziger Jahre drückte der amerikanische Viersterne-General und Nato-Oberbefehlshaber Haig mit aller Macht darauf, jedes noch so kleine nationale Manöver als Teil seiner großen Nato-Herbst-Manöver deklarieren zu können. So kam es, daß an einem Wochenende alles in allem von Norwegen bis zur Türkei rund eine satte Million Nato-Soldaten von West Richtung Ost in Bewegung war. Als Staatssekretär erlaubte ich mir anzumerken, dass ich dies für problematisch hielte, zumal westlicherseits alle Warnlampen angingen, sollte der
      Warschauer Pakt uns ost-west-laufend ein ähnliches Szenario bieten. Die kleine Kritik fand ein weltweites Echo, in den USA und bis nach Hawaii. Als ich kurz darauf dem Weißen Haus einen Besuch abzustatten hatte, lief mir scheinbar zufällig Brzezinski über den Weg mit der Frage: "Are You the guy talking about manouvres in Europe?" Aus heutiger Sicht zündelte der Mann schon damals von der europäische wie der asiatischen Seite. Das geopolitische Spiel findet derzeit seine Fortsetzung in der Nato-Erweiterung bei gleichzeitigem Aufbau von militärischen Positionen in den selbständigen asiatischen Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
      Ich entsinne mich im Übrigen, dass anlässlich der Kontakte zwischen SPD und KPdSU die Sowjets mehrfach deutlich machten, daß sie lieber heute als morgen aus Afghanistan abziehen würden, jedoch das zu erwartenden Sicherheitschaos der sich bekämpfenden afghanischen und pakistanischen War- und Drogenlords fürchteten. Sie versuchten, die USA zu einem gemeinsamen Vorgehen zu gewinnen. Doch Washington blieb taub auf diesem Ohr.

      konkret: Hatte nicht auch der BND seinen Anteil an der Afghanistan-Operation der CIA?

      v.B.: Höchstens als Sekundant. Die Deutschen entwickeln zuweilen sentimentale Bindungen zu den leidgeprüften Völkerschaften der Region. Bei Jürgen Todenhöfer, dem inoffiziellen Afghanistan-Emissär der CDU, kann ich mir durchaus vorstellen, daß er gemeinsam mit den Mudjahedin am Lagerfeuer saß und Freiheitslieder sang. Die verdeckten Operateure der CIA verfolgen knallhart ihre verdeckten, demokratisch nicht legitimierten Ziele ihres Landes. Als die CIA einst den 30.000 kurdischen Kämpfern gegen Saddam Hussein nach jahrzehntelanger verdeckter Nutzung im Interesse des Schah-regierten Iran den Geld- bzw. Drogenhahn zudrehte und Führer und Mannschaften der Vernichtung durch den Diktator preisgab, meinte Henry Kissinger, der Vorgänger Brzezinskis, man solle doch bitte verdeckte Operationen nicht mit Missionsarbeit verwechseln.

      konkret: Zurück zum 11.9. Mir scheint bemerkenswert, daß Präsident Bush am Tattag nicht nach New York kommen wollte - aus Angst, auch auf ihn bzw. die Airforce One sei ein Attentat geplant. William Safire ist in der "New York Times" vom 15. September der Sache nachgegangen und hat von Informationen berichtet, wonach die Terroristen die Geheimcodes der US-Regierung geknackt hatten und deswegen die Drohung glaubhaft schien. Safire schlußfolgert, daß "die Terroristen einen Maulwurf im Weißen Haus haben könnten - oder Informanten im Geheimdienst, in FBI, FAA (Flugüberwachung) oder der CIA".

      v.B.: Das ist durchaus möglich. Noch interessanter scheint mir die Interpretation eines britischen Flugingenieurs zu sein, der behauptet, die Linienmaschinen seien am 11. September nicht gekidnappt, sondern über eine Hintertüre in den Bordcomputern unter Ausschaltung der Piloten vom Boden aus in die Ziele gesteuert worden.

      konkret: Das Gegenteil ließe sich leicht beweisen, wenn die Ermittlungsbehörden die Auswertung der Flugschreiber und Voice-Recorder der Flugzeuge drei und vier - die eine ist ins Pentagon gesteuert worden, die andere abgestürzt - veröffentlichen würde. Aber das passiert nicht.

      v.B.: Es gibt eine Reihe ungeklärter Abstürze an der amerikanische Ostküste, etwa die Swissair-Maschine oder die Egypt Air. Für die Version des britischen Flugingenieurs könnte auch sprechen, daß die angeblichen Flugzeugentführer offensichtlich gar nicht in der Lage waren, eine Maschine zu steuern. Zeitungen aus Florida berichten, daß die Flugausbildung dieser Leute vollkommen gescheitert sei. Über einen der Verdächtigten sagte die Flugschule, nach 600 Flugstunden hätte man ihm noch nicht einmal eine Cessna anvertrauen können. Über einen anderen hieß es, er sei so dumm, dass Zweifel aufgekommen seien, ob er überhaupt ein Auto zu steuern in der Lage sei.

      konkret: Dabei muß man bedenken, daß zumindest Maschine Nummer drei ein außerordentlich kompliziertes Flugmanöver durchgeführt hat.

      v.B.: Sie steuerte zunächst das Weiße Haus in Washington an und änderte dann mit einem 270-Grad-Looping kurz über die Telegrafenleitungen hinweg ihren Kurs aufs Pentagon. Das erfordert Können und viel Flugerfahrung. Im übrigen mache ich mir die Theorie des britischen Flugingenieurs ja nicht zu eigen. Ich behaupte nur, daß die Zweifel und Fragen, die er und andere formulieren, öffentlich debattiert und fachmännisch untersucht werden müssen.

      konkret: Auch bei den Insidergeschäften werden keine Fragen mehr gestellt.

      v.B.: In der Tat. In der Woche vor dem Anschlag stieg der Umsatz mit Aktien, die später infolge der Ereignisse im Kurs drastisch abstürzen sollten, um 1200 Prozent. Die Aktien wurden zum Kurs vor dem Ereignis teuer verkauft, sollten jedoch einige Zeit danach erst übereignet werden. Man konnte sich so als Verkäufer nachträglich zum Crash-kurs eindecken und die Differenz als Gewinn einstreichen. Es handelte sich um Aktien der beiden Fluggesellschaften aber auch der im World Trade Center mit je 22 Stockwerken beherbergten Finanzinstitute wie Morgan Stanley und Merryll-Lynch. Außerdem kauften diese Insider amerikanische Staatsanleihen im Wert von 5 Milliarden Dollar in der Erwartung, daß auf Grund der nationalen Katastrophe der Wert steil ansteigen werde. Wer waren die Insider und über welche Kanäle gelangten sie zu ihrer Kenntnis? Und wo sind die Erkenntnisse der amerikanischen Finanzfahnder, die routinemäßig auffällige Spekulationen auf künftige Terrorereignisse zur Gewinnung von Hinweisen auf Attentate erfasst?

      konkret: Bush senior arbeitet über die Carlyle Group, eine internationale Anlagefirma, für die Bin Laden-Familie in Saudi Arabien. "Die Vorstellung, daß der Vater des Präsident, auch er ein ehemaliger Präsident, Geschäfte mit einer Firma macht, die vom FBI wegen der Terroranschläge am 11. Sepember untersucht wird, ist schrecklich", schrieb die die US-amerikanische Anti-Korruptions NGO "Judicial Watch".

      v.B.: Bush senior ist ein alter CIA-Mann. Er war Direktor der Agency 1976/77. Bekannt sind seine Verbindungen zum panamesischen Präsidenten Noriega, der auf seinem Staatsgebiet den Drogenhandel nach Amerika und die Landung von Flugzeugen voller Drogengeld zum Zwecke der internationalen Geldwäsche erlaubte. Seine jährlichen 200.000 Extra-Dollars aus CIA-Quellen überstiegen eine Zeitlang das Gehalt selbst des US-Präsidenten.

      konkret: Es gibt Berichte, daß der Krieg gegen Afghanistan keine Reaktion der USA auf den Terror vom 11.9. ist, sondern bereits vorher geplant war. "Evidence suggests, that Washingon had planned to move against Bin Laden in the summer", schrieb der britische "Guardian".

      v.B.: Eine amerikanische Öl- und Gasgesellschaft will seit Jahren Öl aus dem Kaspischen Becken über eine milliardenschwere Pipeline durch Afghanistan zum indischen Ozean transportieren. Die CIA hoffte die Taliban zum Schutz der Investition nutzen zu können und zugleich die Trasse über das Territorium des "Rüpelstaates" Iran verhindern zu können. Möglicherweise führt ja der Krieg jetzt zu einer neuen Regierung in Kabul, die dem Vorhaben aufgeschlossen gegenübersteht. Alles in Allem kann man davon ausgehen, daß die strategischen Köpfe der CIA in aller Regel den geopolitischen Vorstellungen folgen, die der bereits erwähnte Brzezinski in "Die einzige Weltmacht" niedergeschrieben hat. Dieses Buch ist zusammen mit Huntingtons "Clash of Civilisations" die Blaupause für die verdeckte, letztlich maßgebende US-Außenpolitik der nächsten Jahre und Jahrzehnte: Brzezinski überprüft die wichtigsten Staaten der Reihe nach, wer sich zum Gegner der US-Dominanz aufwerfen könnte. Es werden Ansätze gesucht, wie diese potentiellen Gegner geschwächt werden können - er sieht das Ganze als Schachspiel, in dem die Hauptfiguren als Staaten gegeneinander gesetzt werden, und innerhalb der Staaten oft ethnische Minderheiten als Bauern Verwendung finden. Man fördert die Scharfmacher unter den Führern von Minderheiten, desavouiert die Friedfertigen, schürt die Leidenschaften, vermittelt Waffen, finanziert über Drogen. Sollte die jeweilige Zentralregierung sich dann gezwungen sehen zur Erhaltung des Landfriedens etwas robuster vorzugehen, folgt die öffentliche Anklage wegen Verletzung der Menschenrechte. Brzezinski ist wie besessen von der Frage nach der Beherrschung des eurasischen Raums zwischen Atlantik und Pazifik, für ihn der Schlüssel zur globalen Dominanz. Und da der Mensch, fehlbar wie er nun einmal ist, hassen will und muß, bietet der Harvard-Professor Huntington den Islam als neuen Gegner des Westens, dem er das orthodoxe Christentum Osteuropas gleich zuordnet.

      konkret: Welche Kontakte zwischen Bin Laden und der CIA gibt es aus der jüngeren Vergangenheit?

      v.B.: "Le Figaro" meint, Bin Laden habe sich noch im Juli diesen Jahres mit dem CIA-Chef in Dubai getroffen. Der CIA-Mann habe sich in seinem Bekanntenkreise dieses Treffens berühmt.

      konkret: Wenn Sie auf die Rolle der CIA und anderer westlicher Dienste in den 11. September hinweisen, werden Sie sicherlich mit dem Vorwurf konfrontiert, Verschörungstheorien anzuhängen.

      v.B.: Nicht ich bin derjenige, der eine Verschwörungstheorie vertritt. Vielmehr müssen diejenigen sich den Vorwurf gefallen lassen, die ohne stichhaltige Beweise - jedenfalls wurden bisher keine vorgelegt - eine Bin Laden-Verschwörung am Werke sehen. Dabei werden wieder die Medien zur Desinformation genutzt. Zum Beispiel las man in der "New York Times", Bin Laden habe in einer Erklärung die Attentate begrüßt, die Täter als "Helden" gelobt. Die Äußerung wurde von einem in Afghanistan lebenden Palästinenser übermittelt, der weitergab, was ein Freund aus der Umgebung Bin Ladens über dessen Reaktion gehört haben wollte. Zur gleichen Zeit übersetzte der "Bonner Generalanzeiger" die von BBC übermittelte Erklärung Bin Ladens, in der er den Tod Unschuldiger am 11.9. bedauerte. Wieso wählt die New York Times die mit hoher Wahrscheinlichkeit verfälschte Nachricht?
      Ich behaupte jedenfalls nicht, daß ich Antworten hätte auf Fragen, die in den Medien nicht gestellt werden mit der Folge daß die Verantwortlichen sich zu überzeugenden Antworten nicht veranlasst sehen. Stattdessen werden Bilder vermittelt, die den im Sandsturm reitenden Bin Laden zeigen, den apokalyptischen Reiter, den unberechenbaren, hinterhältigen, grausamen neuen Feind!

      konkret: Warum reagieren die Medien, auch in Deutschland, wie gleichgeschaltet?

      v.B.: Lediglich Frankreich scheint einigermaßen dem Hysterismus und der uneingeschränkten Gefolgschaft zu trotzen. In der Politik wie in den Medien. Die Wellen der Gleichschaltung habe ich nun schon mehrfach erlebt. Bei der Neutronenwaffe hatte es noch nicht geklappt. Doch anlässlich der Nachrüstung von 100 Mittelstreckenraketen wurde die Gleichschaltung handgreiflich. Dann bei der Unterdrückung jeder Wortmeldung über den angeblich schnellen Weg zu den blühenden Landschaften. Mit am schlimmsten habe ich die Manipulation aus Anlaß des Golfkrieges empfunden, wo Sadam Hussein nach massiver Aufrüstung durch den Westen u.a. in die Falle der amerikanischen Botschafterin lief, die ihm zugesichert hatte, dass Grenzstreitigkeiten mit Kuweit die USA nicht kümmerten. Beim Krieg der Sterne unter Reagan und jetzt wieder Bush zeichnet sich dieselbe Tendenz auch in unserer Presselandschaft ab.

      konkret: Sie haben das Phänomen zutreffend beschriebend, aber noch nicht erklärt.

      v.B.: Von einem Informanten in den USA weiß ich, daß in den größeren Redaktionen und Nachrichtenagenturen eine Person des Vertrauens der CIA sitzt, die in der Lage ist, kritische Sachen im Zweifelsfall vom Transportband der Nachrichten zu nehmen oder das Totschweigen zu veranlassen. Ob der BND ähnliche Macht hat, weiß ich nicht. Die maßgeblichen Medienzaren der USA sitzen in Beratungsgremien der Gehiemdienste. Die CIA hilft ausländischen Journalisten und Nachrichtenagenturen mit Geld auf die Sprünge. Im Übrigen stehen Journalisten oft im Klientelverhältnis zu den Diensten. Die heiße Story wird von dort herausgereicht zur angemessenen Verbreitung. Verläßt der Journalist den Mainstream, bleiben die Lieferungen aus. Bleibt er jedoch auf Kurs, wird er zu Hintergrundgesprächen und Konferenzen eingeladen, oft an den schönsten Orten der Welt, in den besten Hotels, mit prominenten Gesprächspartnern. Wer als "Defense Intellectual" gilt, hat ein schönes Leben und exklusive Informationen - von Korruption will da keiner sprechen. Aber der Unterschied zu einem Journalisten, der etwa in Frankfurt-Bockenheim an seinem Schreibtisch sitzt und täglich auf sich gestellt seine Informationen zusammensuchen muß, ist beträchtlich.
      Ein weiteres kommt hinzu: Die wichtigste Aufgabe der Geheimdienste ist die Täuschung der Öffentlichkeit. Der eigentlichen Kausalkette soll niemand auf die Schliche kommen. Einen Bergstamm in Burma mit 30.000 Mann zum Kampf gegen den Vietcong zu gewinnen, das ist nicht schwer, dazu reicht es, Geld und Waffen bereitzustellen. Viel schwieriger ist es, das Ganze so zu drehen, daß der Dienst nicht selbst als Verursacher und Aufraggeber in Erscheinung tritt. Also dirigiert und finanziert die CIA über raffinierte Umwege. Die mittelamerikanischen Contras bekamen Waffen und Geld über Drogenhändler, die im Gegenzug geschützt vor
      Strafverfolgung ihre Ware in den USA oder Europa absetzen konnten. Die Wäsche des eingenommenen Drogengeldes wird gedeckt, damit der geheime Kreislauf funktioniert. Alles wird so verwickelt arrangiert, daß jeder für verrückt erklärt werden kann, der die wirklichen Zusammenhänge erahnt oder darstellt. Umso kommoder ist die Welt eingerichtet für Journalisten, die auf dem Schoß der Geheimdienstleute sitzen und auf die Desinformation zum Füllen ihrer Spalten warten.

      konkret: Sie waren Staatssekretär und Minister. Wie reagieren die Sozialdemokrate ihrer Generation - Leute wie Bahr und Schmidt - auf ihre Recherchen?

      v.B.: Da gibt es keine Reaktion. Wer meine Analyse für richtig hält, müsste auf Gegenkurs gehen. Wer sie für falsch hält, müsste argumentieren können.



      Makabre Algebra mit Opferzahlen?
      D er deutsche Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hat die US-Luftangriffe auf Afghanistan scharf kritisiert. Die USA hätten auf den (radikalislamischen) Terrorismus mit ihrem eigenen Terrorismus und somit auf unzivilisierte Weise reagiert, sagte Grass der Belgrader Zeitung Danas; vom Samstag.

      "Die Amerikaner werden diesen Krieg (in Afghanistan) militärisch bestimmt gewinnen, verlieren aber gleichzeitig das Recht, wie ein zivilisiertes Volk zu sprechen, denn ihre Reaktion ist nicht zivilisiert und die Luftangriffe auf Afghanistan sind nicht die richtige Antwort auf die schrecklichen Anschläge auf New York und Washington", sagte der Schriftsteller in einem ausführlichen Interview.

      Er warf den USA und dem Westen vor, sich viel mehr wegen 5000 Getöteten in New York als wegen der seinerzeit 800 000 Ermordeten in Ruanda aufzuregen. "Daraus folgt die Konsequenz, dass 5000 tote Weiße in Amerika viel, viel mehr wert sind als 800 000 tote Afrikaner und das ist eine schreckliche Sache", sagte Grass.

      15.12.01, 12:13 Uhr
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 16:04:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zu Grass:

      Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich Grass über die 800.000 Toten in Ruanda so aufgeregt hat wie über die rund 5.000 Toten Zivilisten in Afghanistan. Sind also 5.000 Afghanen mehr wert als 800.000 Ruander? Oder kann man den USA an dem Massaker in Ruanda nicht die Schuld geben und daher macht es dann nicht so viel Freude, sich darüber aufzuregen?
      Oder ist diese ganze Zahlenspielerei vielleicht Unsinn?

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      Avatar
      schrieb am 02.01.02 16:10:48
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Rainer6767

      Mit deinem Kommentar zu Grass hast du recht...um den ging es mir aber auch nicht...da alles auf einer Seite war, hab ich Grass nur so mitkopiert...

      Findest du den Rest denn interessant bzw. nachdenkenswert?

      Gruss hein bloed
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 16:34:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      @hein:

      Scholl-Latour ist, wie meistens, hoch interessant, wenn auch kontrovers. Seinen Vergleich Iran-SA finde ich höchst bemerkenswert. Er ist jemand, dessen Schlussfolgerungen man sicherlich oft mit Vorsicht genießen muss. Allerdings kennt er sich in dieser Thematik aus persönlicher Erfahrung erheblich besser aus als wir alle, daher geben mir seine Thesen immer zu denken.

      Bülow ist keines Kommentars würdig. Klingt für mich wie jemand, der sich unfreiwillig zu früh aus der Politik verabschieden musste und nun frustriert ist. Er wiederholt doch nur irrsinige Verschwörungstheorien. Von der Pipeline bis zu den Short-Geschäften. Den Mann nehme ich nicht ernst. Woher soll er mehr wissen als wir alle?
      Seine Aussagen zur Unterwanderung der Medien durch die CIA passt eher in ein Hollywood-Drehbuch. Der sollte sich nochmal in Ruhe überlegen, ob wir hier in Deutschland, mit Ausnahme des SPIEGEL, ähnlich kritische Medien haben wie die USA. Eher nicht. Investigativer Journalismus ist eine amerikanische Erfindung, keine deutsche. US-Journalisten wühlen doch auf der Suche nach einer guten Story noch den letzten Staub auf, wenn unsere Journalisten noch höflich nickend das Mikro für unsere Politiker halten.
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 16:43:00
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Rainer

      meintest Du mit der neuen ID mich ? Wenn ja, dann tust Du mir leid, da ich meine Meinung bis jetzt immer vetreten habe. Solche dummen Spielchen habe ich nicht nötig. Aber außer Ja Ja, kommt auch von Dir nichts zum Thema.

      Wünsche Dir und Deiner Familie ein gesundes neues Jahr.

      Cash
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 16:50:14
      Beitrag Nr. 9 ()
      @Cash:
      Ich meinte nicht Dich. Schau Dir mal die Daten von Leif an, dann weißt Du, was ich meine.

      Zum Thema habe ich mich schon so oft geäußert, dass es mich langsam nervt.
      Wozu soll ich engstirnige Menschen noch überzeugen wollen? Die Entwicklung der Geschehnisse ist doch das beste Argument. Was soll`s also?
      Oder hat sich einer der Teilnehmer, der hier gegen den NATo-Einsatz in Bosnien oder im Kosovo war, jemals dazu bekannt, völlig daneben gelegen zu haben? Dass jetzt in Serbien keine Diktatur mehr ist, dass sich die Leute nicht mehr gegenseitig abschlachten?
      nein, da werden einfach die gleichen Argumente immer wieder gebracht. Jetzt eben wegen Afghanistan.

      Die guten Wünsche erwidere ich jedoch gerne.
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 17:25:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      @rainer6767

      von bülow weiss deswegen mehr als wir, weil er sich im rahmen seiner recherchen intensivst mit geheimdiensten beschäftigt hat.
      er war mitglied des untersuchungsausschusses des dt. bundestages, der sich nach der wende mit den machenschaften von schalck-gologkowski und des bereichs Komerzielle Koordinierung der Stasi(KoKo) beschäftigt hat. das KoKo zur beschaffung von devisen in allerlei krumme geschäfte verwickelt war dürfte bekannt sein. bei den meisten krummen geschäften waren geheimdienste (ost und west) involviert und für von bülow war das der anlass um selbständig weiter zu recherchieren.

      das du ihn hier als frustierten stänkerer verkaufst macht die sache für dich natürlich angenehm, verfehlt aber leider die fakten.

      :mfg
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 18:19:30
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hallo Rainer

      schönes neues Jahr. Übereinstimmung zu dem, was Du schreibst. Nur die Bosnien- Sache, die sehe ich doch etwas anders.

      Ich habe bisher noch nicht den Dreh gefunden, warum wir die Rolle der Bundeswehr in der bisherigen Nachkriegszeit haben aufgeben müssen. Warum sich Deutschland, wiedervereinigt, nicht die bis dato bewährte Rolle hat beibehalten können, sich aus bewaffneten Konflikten herauszuhalten.

      Auf den staatspolitisch gebotenen Grund, die Begründung für diesen Wechsel warte ich bisher vergebens.

      Es bliebe dann als Grund die Profilierung von Personen. Ein böser Verdacht.

      Vor allem sehe ich bisher keine Begründung, das dies ausgerechnet unter einer SPD/Grünen- Regierung vollzogen werden mußte.

      Zwischen der Wiedervereinigung und dem Bosnieneinsatz ist ein Jahrzehnt vergangen, ohne daß diese Gesellschaft den Wunsch verspürt hätte, nach unserer Wiedervereinigung der Bundeswehr eine andere Aufgabe zukommen zu lassen.

      Also wird es wohl eher mit der spezifischen SPD- Regierung zusamenhängen, ( Lafontaine hat das wohl genau, wenn auch sehr spät) gesehen, daß wir diesen Politik- Wechsel, entgegen den bis dahin geltenden Bestimmungen des bis dahin, uhnd besonders in diesem Punkt bewährten Grundgesetzes haben über uns ergehen lassen.

      Der Beifall kommt aus einer Richtung, da sehe ich schon eine Verschiebung der Wähler- Zielgruppe - und in den bisherigen Zielgruppen herrscht Verwirrung, zumindest aber Grabesruhe.

      Bestandteil der SPD- Wahlaussagen vor dem Regierungs- Wechsel war dies meines Wissens auch nicht, und ich bezweifel, ob die SPD jemals an die Regierung gekommen wäre, hätte sie vorab bekanntgemacht, daß man die Bundeswehr außerhalb der Nato zu Kampfeinsätzen heranziehen werde.

      Die Basis der SPD hätte das damals weggewischt.

      Schröder ist ein Politiker des faites d accompli, nur auf welchen Gebieten ? Jedenfalls nicht dort, wo seine Ankündigungen lagen.

      Mit diesem Schröder ist ein völlig anderer Wind in die SPD eingezogen, die, das hat man auf dem letzten Parteitag der SPD deutlich sehen können, ihre eigenen Ansätze in Stille begraben hat. Noske, sage ich.

      Der Druck eines Schröder reicht bereits aus, die zum Zusammenklappen zu bringen.

      Schröder, das wird womöglich als Einziges von ihm bleiben, hat völlig überflüssigerweise der Bundeswehr einen Kampf- Auftrag verpaßt. Auf anderen relevanten Gebieten hat er versagt.

      Die sogenannten Intellektuellen haben ihre Sprache wohl auch verloren. Wenn nicht mehr. Die werden erst wieder aus ihren Sesselkissen emporkrabbeln, wenn wieder Konservative das Ruder halten. Um dann wieder vereint mit Gewerkschaften - und SPD- Basis - den Angriff auf unsere bürgerlichen Freiheit, die Liberalität des Staates usw. usf. zu brandmarken

      Man wird den Schröder, und womöglich die gesamte, weggeschnarchte, satte, einfallslose, ihre Rolle nicht mehr erfüllende Wegducker- SPD womöglich dereinst für den einzigen Aktivposten, die Abschaffung der Verteidigungs- Bindung der Bundeswehr verwünschen.

      Die Frage, ob Bosnien richtig war, jetzt bereits zu stellen, ist völlig überfrüht.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 18:30:09
      Beitrag Nr. 12 ()
      zwei sehr interessante interviews.danke dafür.sehr interessante einblicke.
      Avatar
      schrieb am 02.01.02 19:53:43
      !
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      Avatar
      schrieb am 02.01.02 20:44:00
      Beitrag Nr. 14 ()
      @ SEP: aha,immer noch aktiv!!!

      Gutes neues Jahr und steigende Goldpreise.

      Dachte schon G-B mit den al -Quaida hätte dich geschnappt:

      cu DL

      Und die Artikel wurden vor Monaten verbreitet...hier...und der Überbringer eliminiert.

      Also was sagt uns das :wer zu früh postet,wird bestraft.
      Avatar
      schrieb am 03.01.02 14:41:34
      Beitrag Nr. 15 ()
      Danke für die guten Wünsche, gerne zurück, Lupo hc.

      Eliminiert wurde niemand, wie Du weißt, schon gar keine Überbringer wie G-B. Genau sowas gehört zu den gemunkelten Vorgängen, die zu einer raunenden Fabel gerinnen.

      Und um viel mehr als Fabeln handelt es sich nicht. Im Großen nicht, wie auch nicht im Kleinen.

      G-B. hat zu häufig danebengelegen, und deswegen aufgegeben ? Er wird wiederkommen, oder eine andere Plattform gefunden haben.

      Also laß uns weiter das hiesige System genießen, welches uns immerhin erlaubt, uns ohne Ende mit allen möglichen, weltzersetzenden Gerüchten rumzuschlagen.

      Immerhin gestattet uns dieses System, das Vorbeistreichen der prophezeiten Amageddon zu übersehen, wir müssen die herbeigefürchtete Suppe ja niemals auslöffeln, es erspart uns, sich tatsächlich damit auseinandersetzen zu müssen, was die falschen Propheten so alles abgelassen haben.

      Das gehört alles zum Spiel, es ist eine Art lebens- Spiel auf dieser Ebene von Leuten, die sich gerne ängstigen, weil ihnen die Erkenntnis der Zusammenhänge fehlt.

      Aus den verschiedensten Gründen.

      Und wo Leute auftreten, die gerne verängstigen, weil es ihnen Bedeutung zuweist. Eine mindere Bedeutung, wie ich meine.

      Man muß also noch trennen zwischen denen, die Bedeutung gewinnen wollen, weil sie die Angst einsetzen, und jenen, die diese vervielfältigen.

      Mit den tatsächlichen Abläufen der Welt hat dies nichts zu tun. Diese Abläufe werfen, als Nebensache - die größtenteils notwendigerweise unverständlich bleibenden Begleitumstände ab: der Stoff, aus denen dann die minder Bedeutenden herangehen um Ängste zu drechseln.

      Undurchschaubar bleibt dies deswegen, weil doch immer wieder Zusammenhänge dabei an die Oberfläche kommen, die man schon gehört zu haben glaubt, meint schon einmal gelesen zu haben.

      Daraus wird dann im Nachhinein das Bestätigende:
      "Siehste ! hab ichs doch gesagt."

      Schaut man näher hin, dann zeigt sich: Der gesamte Kontext des Gesagten war völlig anders, und nur, weil jemand, der alles sagt, damit auch zufällig hin und wieder einmal Recht gehabt haben muß, schwimmen diese korrekten Erkenntnisse dann an der Oberfläche der Wahrnehmung.

      Nur: es schaut halt niemand näher hin. Unser System erlaubt es, sich zum Wohle der eigenen Bedeutung gegenseitig vollzugruseln. Erst wenn das System dies nicht mehr erlaubt, gehen die Leute zur Sichtung und Selektion der Fakten über.

      Freilich manchmal erst dann, wenn das durch einen selbst bewohnte System eine Steigerung der tagtäglichen Gruselei nicht mehr zuläßt.

      Möge dir die Sonne allzeit scheinen, Lupo

      SEP


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      Wann wächst endlich Gras...