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    Enron-Pleite reißt Tausende in den sozialen Abgrund - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 23.02.02 20:03:43 von
    neuester Beitrag 23.02.02 20:09:48 von
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      schrieb am 23.02.02 20:03:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Skandal-Folgen

      Enron-Pleite reißt Tausende in den sozialen Abgrund

      Durch die Pleite des Energieriesen Enron sind Tausende ehemaliger Angestellter in existenzielle Not geraten. Einige sind sogar auf Essenmarken angewiesen.


      Ehemalige Mitarbeiter organisieren sich: Screenshot einer Web-Site


      Houston - Um die schlimmsten Notfälle abzumildern, hat die ehemalige Enron-Angestellte Rebekah Rushing einen Hilfsfonds gegründet. Ihr neuer Arbeitgeber, der Energieversorger Avalon Energy, hat dafür sogar einen Raum zur Verfügung gestellt. Einmal pro Woche haben hier die Opfer der Enron-Pleite die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen.

      Derer gibt es viele. Die meisten der rund 4500 "Ex-Enrons", wie man die Entlassenen in Houston nennt, bekamen keinerlei Entschädigung. Viele verloren außerdem die angesparte Rente, die sie in Aktien "ihres" Unternehmens angelegt hatten.

      "Am Anfang gab es gar nichts, um den Pleite-Opfern zu helfen", sagt Rushing. Die 35-Jährige hatte anfangs lediglich 90 Dollar zur Verfügung, die ihr selbst nach der Entlassung am 3. Dezember geblieben waren.

      Inzwischen aber ist aus der Initiative eine riesige Unterstützungswelle geworden. Den Ausschlag gab eine 68.000-Dollar-Spende des demokratischen Senators Charles Schumer aus New York. Seinem Beispiel folgten Dutzende von Politikern aller Couleur. Die Ironie des Schicksals: Ein Großteil der Hilfsgelder stammt von dem Pleite-Unternehmen selbst. Der Energieriese hatte bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr nämlich großzügige Wahlkampfhilfe geleistet. Viele der Empfänger zahlen diese Gelder nun zurück - sei es, weil sie vom Schicksal der Enron-Opfer tatsächlich betroffen sind, sei es aus Furcht vor Negativ-Schlagzeilen.

      Gut 185.000 Dollar hat der Fonds bisher eingesammelt, drei Viertel davon wurden bereits an Bedürftige verteilt. "Wir gewähren Wohnhilfen von bis zu 1500 Dollar und Essensmarken im Wert von 500 Dollar", erläutert Rushing. Immer wieder wird die junge Frau mit dramatischen Situationen konfrontiert. "Es gibt ledige Mütter, die ihre Stromrechnung oder das Schulgeld für ihre Kinder nicht mehr zahlen können." Bisher habe der Fonds 125 Betroffenen geholfen, "400 stehen noch auf der Warteliste".

      Auch die Stiftung für die Gemeinschaft von Groß-Houston, eine örtliche Hilfsorganisation, zeigt sich solidarisch. "Noch wissen wir aber nicht genau, wie viele Menschen dringend Unterstützung brauchen", betont deren Leiter, Stephen Maislin. Bisher habe die Stiftung rund 600.000 Dollar für Enron-Opfer zusammentrommeln können. Eine deftige Spende kam von der republikanischen Senatorin Kay Bailey Hutchinson aus Texas - sie gab 100.000 Dollar an Wahlkampfhilfe zurück, die sie von Enron bekommen hatte.

      Im Internet schließlich gibt es mittlerweile mehrere Web-Seiten, die Ex-Enron-Mitarbeiter an potenzielle neue Arbeitgeber weiterempfehlen oder bei besonders dramatischen Fällen nach Soforthilfe suchen. Dabei geht es oft auch um Probleme mit der Sozialversicherung. Denn mit ihrer Arbeitsstelle haben die Betoffenen auch ihre Krankenversicherung verloren. Zwar gibt es ein nationales Programm, das Arbeitslosen für 18 Monate eine Weiterversicherung ermöglicht - sofern sie den Arbeitgeberanteil selbst zahlen. Viele können dies nicht oder müssen abwägen, ob sie dieses finanzielle Opfer bringen wollen.

      Für die Familie Petersen stellt sich diese Frage gar nicht erst, erzählt Helferin Rushing. Der Familienvater hat zwischen zwei Chemotherapie-Sitzungen von seiner Entlassung erfahren. Weil der an Magenkrebs erkrankte Vater von drei Kindern auf die Krankenversicherung angewiesen ist, musste die Familie ihr Haus und das Auto verkaufen.







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      Avatar
      schrieb am 23.02.02 20:09:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      gar nich lusdisch sowas :mad:


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