checkAd

    Altenpfleger überbezahlt ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 28.02.02 09:11:59 von
    neuester Beitrag 01.03.02 18:33:37 von
    Beiträge: 72
    ID: 558.160
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 1.236
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:11:59
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wie kann es sein, das in einer überalternden Bevölkerung, Altenpfleger besser bezahlt werden als Fachkräfte in Wirtschaftsbetrieben ?

      Peter "Hausmann des Jahres"

      "....Denn ich als Marktleiter mit einem 14-Stunden-Tag
      verdiente nach allen Abzügen weniger als meine Frau als
      Altenpflegerin..."
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:16:13
      Beitrag Nr. 2 ()
      Genau. Deswegen kommt es auch wieder zum Pflegenotstand weil in der Branche soviel verdient wird :laugh: :laugh: :laugh:

      Ich weiss ja nicht, findest Du gut 1000 Euro im Monat viel???? :confused: :confused: (incl. Nachtschicht, Wochenende, Feiertage, etc.)

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:18:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      @ Bomber

      Du kennst wohl die Zahlen nicht !

      Unter 13 €/h läuft da garnichts, + Nacht-/Wochenendzuschläge !
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:23:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Stimmt,

      ich kenne die genauen Zahlen nicht, weiss aber mit was so manch einer rauskommt. ;) Zumindest im öffentlichen Dienst. (BAT)

      Der einzige Vorteil an der Branche ist ein relativ sicherer Arbeitsplatz...

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:30:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      naja verstehe ich auch...

      als marktleider beim aldi hat man net soviel verantwortung zu tragen wie eine frau, die als altenpflegerin arbeitet...

      Trading Spotlight

      Anzeige
      JanOne
      3,9700EUR +3,66 %
      Heftige Kursexplosion am Montag?!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:31:40
      Beitrag Nr. 6 ()
      KV-Experte,
      ein Bekannter von mir macht das als ausgebildeter Altenpfleger freiberuflich und für Private.
      Bei einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung bekommt er 5€ pro Stunde,
      erst wenn er unter 8 Stdn. pro Tag arbeitet erhöht sich der Stundenlohn deutlich...

      MfG
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:35:12
      Beitrag Nr. 7 ()
      Keine Dummheiten posten! Der Arbeitsalltag in der Altenpflege kennenlernen!
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:38:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      1000 euro netto Kr IV, bei Teilzeitbeschäftigung; 24 Stundenwoche
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:40:23
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ja wo die 13€ p. Stunde + Zulage herkommen weiss ich auch nicht... :confused:



      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 09:47:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      12,45 euro die stunde, laut TV, für staatlich anerkannte altenpfleger in KR V
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 10:15:02
      Beitrag Nr. 11 ()
      @KvE

      Meinst du das ernst, oder war dir nur mal langweilig???

      Selbst wenn die Leute im Pflegedienst 20Eur bekommen würden, ist es der totale Schwachsinn!
      Ein paar Fragen zum Nachdenken:

      Magst du 14 Tage Wochen mit Schichtdienst?
      Findest du permanente Unterbesetzung am Arbeitsplatz richtig dufte?
      Möchtest du Windeln fremder Personen wechseln, stinkende Wunden versorgen, von Elend umgeben sein?
      Würdest du in diesen Beruf wechseln (bei 20Eur Brutto/std)?

      Ich stehe auf dem Standpunkt, dass Pflegeberufe total unterbezahlt sind!
      Erst wenn dort soviel Geld verdient wird (von den unteren Arbeitern!), dass wir zuviel Pflegepersonal haben ist der faire Wert ein wenig überschritten!

      (folgendes muss nicht dich betreffen)
      Mich kotzen Leute absolut an, die irgendeinen Job nicht ausüben würden (warum auch immer), aber meinen, dass die Leute die eben dort arbeiten ZUVIEL verdienen, denen haben sie doch echt ins Gehirn gesch...

      DH
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 10:18:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      @DH:

      Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. ;) Doch, eins: Wer sich die Prüfungsverordnungen mal anschaut wird feststellen das das staatl. Examen im Gegensatz zur allg. Meinung nicht unbedingt einfach ist.

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 10:26:02
      Beitrag Nr. 13 ()
      Na einfach mal abwarten, was KvExperte ein Altenpfleger wert ist, wenn er selber senil und tatterig nicht mehr selber für sich sorgen kann und keinen Altenpfleger bekommt, weil den Job keiner mehr machen will, wegen den Hungerlöhnen.

      Grüße
      giffyd
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 10:30:14
      Beitrag Nr. 14 ()
      Bin auch der Meinung,daß das Pflegepersonal unterbezahlt ist.
      Ist wahrlich kein leichter Job.
      Ich frag mich nur,wo bei Pflegesätzen von 2000 bis 3000€ pro Monat für stationäre Pflege das ganze Geld hinkommt.
      Noch schlimmer trifft es pflegende Angehörige.Sehr hohe Belastung,finanzielle Entlohnung minimal.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 13:09:24
      Beitrag Nr. 15 ()
      #14: ja, die pflegenden Angehörigen trifft es in der Tat deutlich schlimmer. Ist aber auch nicht ganz vergleichbar mit jemanden der "einfach nur" seinen Beruf ausübt.

      Das mit den Pflegesätzen ist so ne Sache, immerhin muss man auch ne Rund-um-die-Uhr Betreuung bzw. Pflege stellen, also 3 Schichten. Und die privaten Betreiber streichen meist dann einen ganz guten Gewinn ein. Ein Altenheim zu eröffnen ist finanziell gar nicht so schlecht.

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 13:22:13
      Beitrag Nr. 16 ()
      Beim "Marktleiter" hab ich auch gleich an ne Aldi-Filiale gedacht ;)

      Mal ehrlich, Leute, die wir hier ja uns alle eher zur intelligenten Schicht zählen: Wenn schon ein stumpfer Alltagsjob - lieber Altenpfleger oder Flialleiter?


      Eben, DH hats auf den Punkt gebracht. Wenn die demnächst mal stetig mehr verdienen sollten, dann deswegen, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt, und das tut sie, weil so wenig Leute Anbieter sein mögen. Das aber bedeutet, dass der Job etwas ist, was offenbar recht hart sein muss. Würd mich nicht wundern, wenn die gehaltsunterschiede auf Dauer eher zunehmen würden, nich grad zu echten Fachkräften in der Wirtschaft, aber ich für meinen Teil wäre lieber ein gering bezahlter Sekretär in einem lausigen Büro als ein besser bezahlter Altenpfleger. Respekt vor denjenigen unter diesen, die ihren Job ernsthaft betreiben und dabei imGleichgewicht bleiben. ich kenn auch einen, der das jahrelang durchgehalten hat.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 13:46:16
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ Bomber2

      Zu den hauptamtlichen Pflegekräften kann man zumindest sagen,sie hatten die Wahl,die freie Berufswahl.

      Als pflegender Angehöriger wirst Du quasi ins kalte Wasser geworfen.

      Der Witz an der Sache ist,daß die Krankenkassen für eine vollstationäre Pflege immerhin bis zu 1400€ pro Monat zuzahlen,während ein Angehöriger,sozusagen im Dreischichtbetrieb, für häusliche Pflege mit ein paar Hundert Euro abgespeist wird.

      Eigentlich müßte es im Sinne der Krankenkassen sein,daß möglichst viele Pflegebedürftige zu Hause gepflegt werden,da die Heime sowieso überfüllt sind.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 14:09:45
      Beitrag Nr. 18 ()
      @charles44:

      Stimmt schon, die Angehörigen werden sozusagen vor die Tatsachen gestellt; während Pflegekräfte Ihren Beruf ja gewählt haben. Aber: Die Pflegekräfte müssen das ja auch Jahrzehnte durchstehen, während das bei Angehörigen meist begrenzt ist auf paar jahre. Die Pflegekräfte arbeiten ja nur in Ihrem Job wie eben ein Filialleiter auch.

      Das pflegen zu hause wird in den nächsten Jahren weiter abnehmen denke ich mal. ;)

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 14:13:04
      Beitrag Nr. 19 ()
      Dann werd doch auch Altenpfleger wenn das so ein toller gutbezahlter Topjob ist.
      Ich kenn nur eine Altenpflegerin und die verdient sehr wenig.
      Gruß daeubi
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 14:51:59
      Beitrag Nr. 20 ()
      Wie kann es sein, das in einer überalternden Bevölkerung, Altenpfleger besser bezahlt werden als Fachkräfte in Wirtschaftsbetrieben ?

      Peter "Hausmann des Jahres"

      "....Denn ich als Marktleiter mit einem 14-Stunden-Tag
      verdiente nach allen Abzügen weniger als meine Frau als
      Altenpflegerin..."

      Da kann ich nur sagen: Umschulung


      Meine Frau hat das ne Zeitlang gemacht und ich denke ich weiß ein bisschen was über die Belastung die die Pflege alter Menschen mit sich bringt. Einmal ist es körperlich relativ anstrengend, Wenn du z.B. alleine als 50 kg Frau eine 85 kg Oma vom Rollstuhl ist Bett bzw. umgekehrt wuchten sollst. Die Arbeitszeiten sind das letzte. Das Personal, das in der ambulanten Pflege tätig ist, muß sich auch ständig auf wechselnde Patienten einstellen. Da hast du vielleicht mal eine nettte Oma, der man im Haushalt bisschen unter die Arme greifen muß, aber dann auch schlimme Fälle von Demenz die einfach psychisch sehr anstrengend sind.
      Meine Frau hat mittlerweile das Handtuch geschmissen und arbeitet wieder im Krankenhaus. Im Gegensatz zu ihrer Zeit als Sie in der Altenpflege gearbeitet hat und immer ziemlich fertig und ausgelaugt nach Hause kam, geht es ihr jetzt im Krankenhaus mit Krebspatienten viel besser. Ist aber meiner Meinung nach immer noch unterbezahlt.
      Ein Wort noch zur geplanten Riester Grey Card um aus dem Ausland Alten- und Krankenpfleger nach Deutschland zu holen. Find ich eine Riesensauerei, Ländern wie Tschechien, der Slowakei, die Pflegekräfte abzuwerben, die dann hier auch noch schlechter bezahlt werden als vergleichbare deutsche Kräfte. Krankenschwesterausbildung aus nicht EU Land wird hier nicht anerkannt und die Krankenschwester darf hier nur als Pflegehelferin mit entsprechenden Lohnabschlägen arbeiten. Ich finde dass ein ziemliches Armutszeugnis für Deutschland. Aber mich wundert langsam nichts mehr
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 15:38:49
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Neemann #16

      Neemann, unterschätze nicht den Verdienst eines Markleiters bei ALDI. Da Du den Marktleiter in Paranthese gestellt hast, interpretiere ich das so, als sei das so eine Art Schmalspur-Marktleiter für Dich, jedenfalls was das Gehalt anbelangt.

      Bei uns in der Firma hat vor kurzem ein Diplomingenieur (TH) der Fachrichtung Elektrotechnik angefangen, dessen Bruder bei ALDI eine Ebene unter dem Markleiter liegt und der diesen ab und an vertritt. Sein Einstellungsgehalt liegt deutlich über seinem eigenen Einstellungsgehalt von 80.000 DM. Den Arbeitsvertrag des "ALDI-Bruders" habe ich natürlich nicht gesehen, aber das klingt für mich absolut glaubhaft.

      Das finde ich alles andere als schlecht.


      micska
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 15:44:34
      Beitrag Nr. 22 ()
      @micska

      Ich glaube,Du verwechselst das mit dem Bezirksleiter,der für mehrere Märkte/Filialen zuständig ist.Ein Freund von mir macht das bei der Konkurrenz von aldi.Da kommt das mit dem Anfangsgehalt schon eher hin.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 15:48:56
      Beitrag Nr. 23 ()
      Marktleiter mögen generell schlecht bezahlt sein, aber Aldi ist wirklich dafür bekannt, sehr gut zu zahlen. Da verdient schon eine Verkäuferin an der Kasse knapp 5.000 DM brutto.

      @micska: Wahrscheinlich muss man aber differenzieren, ob ein Akademiker das bei Aldi als Trainee macht oder ob sich hier ein Verkäufer hochgearbeitet hat.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 16:04:41
      Beitrag Nr. 24 ()
      @DieGmbH #20,

      ...Find ich eine Riesensauerei, Ländern wie Tschechien, der Slowakei, die Pflegekräfte abzuwerben, die dann hier auch noch schlechter bezahlt werden als vergleichbare deutsche Kräfte....

      Drei Häuser weiter in unserer Straße wohnt eine ca. 85 jährige Frau, die schon seit 4 Jahren in Etappen stirbt. Inzwischen sitzt sie nur noch im Rollstuhl oder liegt im Bett. Gepflegt wurde sie bis vor zwei Jahren von einer deutschen Kraft, jetzt seit ca. eben diesen 2 Jahren von einer Kraft aus Polen. Warum? Die Frau konnte die Deutsche trotz relativen Wohlstandes nicht mehr bezahlen. Die Polin erledigt diese Arbeit (und ich möchte sie nicht machen wollen!) zur vollsten Zufriedenheit meiner Nachbarin. Sie schwärmt geradezu von der Frau, die sie 24 h am Tag betreut (wohnt in deren Haus und ist nach eigener Aussage ausgebildete Krankenschwester). "So eine freundliche und gute Pflegerin hätte sie noch nie erlebt".

      Und die Polin? Auch diese Frau schwärmt geradezu von diesem "Job". Nach eigener Aussage könnte sie von dieser Bezahlung in Polen nicht einmal träumen und hat hier immer noch soviel Geld übrig, daß sie ihre beiden Söhne in Polen studieren lassen kann. Auch das wäre sonst nicht möglich. Außerdem findet sie das Leben hier viel attraktiver mit z. B. den Einkaufsmöglichkeiten, dem Angebot usw.

      Also die Riesensauerei sieht die direkt betroffene Frau gänzlich anders, und wenn die es so sieht, dann schließe ich mich ihrer Meinung ohne schlechtes Gewissen an.


      micska
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 16:51:56
      Beitrag Nr. 25 ()
      @micska:

      Natürlich. Hat ja auch keiner behauptet das die "Polen" oder sonstwer einen schlechten job machen. Ob es auf dauer sinnvoll ist Ausländer zu holen die über die hier üblichen Ausbildungskenntnisse nicht verfügen wage ich zu bezweifeln. Es ist völlig egal welchen Abschluss jemand behauptet zu haben; es zählen die Tatsachen. Und das wäre eine deutsche Annerkennung in dem Beruf.

      Die Praxis mit den "Kräften aus den genannten Länder" scheint sich durchzusetzen. Da die 24-h Betreuung liefern kann man sie ja billiger abspeisen, können´s ja eh nicht ausgeben und haben sowieso keine Ahnung von den Kosten hier in Dtl. die das Leben so mit sich bringt.

      So gesehen kann man das auch für viele andere Bereiche anwenden, weil eben deutsche Löhne im weltweiten Vergleich Top sind. Nur darf man nicht vergessen das auch deutsche und Ausländer die hier leben Arbeit haben wollen. Oder eben einfach die Sozialabgaben drastisch erhöhen damit wir uns ne hohe Arbeitslosenquote leisten können. Sieht Du das als die zukunft an?

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 17:36:28
      Beitrag Nr. 26 ()
      @Bomber:

      Das ist ein Teufelskreis. Um Pflege bezahlen zu können, müssten die Sozialabgaben steigen, was die Pflege aber noch teurer machen würde.

      Das mit den Arbeitslosen ist auch ein Problem: Man kann ja wohl schlecht einen 50-jährigen Elektriker, dessen Arbeitgeber insolvent geworden ist, zum Altenpfleger umschulen.

      Da gibt es wohl keine Patentlösung, oder?
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 18:47:58
      Beitrag Nr. 27 ()
      In meiner Gegend (Bay.)verdient eine Altenpflegerin mit
      Ausbildung und allem drum und dran + Weihnachtsgeld 100%
      so um die 24.000 Euro Brutto.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 19:16:02
      Beitrag Nr. 28 ()
      @hellwig:

      Brutal!
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 19:18:26
      Beitrag Nr. 29 ()
      Pflegekräfte sind unterbezahlt !

      Auch deshalb sind sie derzeit so rar !

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 19:29:12
      Beitrag Nr. 30 ()
      @hic:

      Ich kenne mich im Pflegebereich Null aus.
      Warum funktioniert dort der Markt nicht? Wenn Pflegekräfte wirklich so rar sind, warum werden dann nicht höhere Gehälter geboten?
      in anderen Bereichen funktioniert doch der Markt ziemlich gut (sofern keine Eingriffe durch Tarifverträge etc. erfolgen).
      Wir spüren bspw. die Knappheit an Absolventen. Deswegen bieten wir Anfängern heute erheblich mehr als noch vor ein paar Jahren. Warum funktioniert dieser Effekt nicht im Pflegebereich?
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 20:12:20
      Beitrag Nr. 31 ()
      @hic:

      Das eigentliche Problem kommt aber noch: Die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in dem Bereich sinkt drastisch ab. Wenn wundert´s.

      @Rainer:

      Nun das dürfte verschiedene Gründe haben. Zum einen werden die Budget´s von den Krankenkassen festgelegt. Dort gibt es z.B. auch so nette Vorgaben wie z.B. Fallpauschalen; d.h.: das Krankenhaus XY darf in 2002 250 Leistenbrüche behandeln. Alles was darüber hinaus geht wird nicht mehr bezahlt: Einfach gesagt: Umso "besser" die Autragslage umso schlechter der Gewinn am ende. In der normalen Wirtschaft undenkbar. Da im Pflegebereich viele Frauen sind war es in der Vergangenheit auch möglich die Löhne unten zu halten. Würden da 80% Männer arbeiten die Familien zu ernähren haben wäre die Löhne anders. Etc. bin da auch kein Profi, aber wie schon in #26 gesagt, um das gehalt anzugleichen müssten wiederum auch die Sozialabgaben um einiges ansteigen. Das wiederrum will ja auch keiner.

      @Rainer: Stimmt, dafür ne Lösung zu finden ist wirklich verdammt schwierig. Nur mit der Haltung einer der Vorredner werden wir hierzulande in den nächsten jahren enorme Probleme bekommen. Sicher! :mad: Und irgendwie hab ich das Gefühl das manchen eben alles andere wichtiger ist als die Gesundheit. Jeder beschwert sich bei paar Mark Zuzahlung im Med./Pflege-Bereich. Aber keinen interessiert es was das neue Auto kostet. Komische Einstellungen haben manche Deutsche :confused:

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 20:15:08
      Beitrag Nr. 32 ()
      "Jeder beschwert sich bei paar Mark Zuzahlung im Med./Pflege-Bereich. Aber keinen interessiert es was das neue Auto kostet."

      Wie wahr.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 20:29:51
      Beitrag Nr. 33 ()
      @Rainer:

      Oh, das "zweimal-@Rainer" fällt mir eben erst auf :)

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 20:31:30
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ich denke,solange die Krankenkassen nicht mehr Zuzahlung zur stationären Pflege leisten,werden die Löhne des Pflegepersonals entsprechend niedrig bleiben.
      Die Eigenleistung der Pflegebedürftigen bzw. der Angehörigen ist hoch genug.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 20:35:16
      Beitrag Nr. 35 ()
      @charles44:

      nun das ist die Frage. Immer weniger Arbeitskräfte werden zum handeln auffordern. Also irgendeine Lösung wird den herren einfallen müssen.

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 20:43:53
      Beitrag Nr. 36 ()
      Der Pflegenotstand wirkt sich ja in erster Linie auf die alten Menschen in den Heimen aus.Und die haben keine Lobby.
      Es ist auch nicht so,daß die Mehrzahl der alten Menschen in den Heimen landen.Viele werden nach wie vor zu Hause von Angehörigen bzw ambulanten Pflegekräften gepflegt.
      Und das ist für die Kassen bedeutend billiger.So viele Heimplätze gibt es gar nicht.
      Avatar
      schrieb am 28.02.02 21:53:06
      Beitrag Nr. 37 ()
      @Rainer

      Der Markt funktioniert insofern nicht, dass man die Qualität
      zu Lasten der Alten/Kranken so gedrückt hat , dass man dadurch keine Konsequenzen zu befürchten hatte.
      Der gesetzliche Standard ist eh ein Witz und der moralische Standard wird ständig herabgesetzt.
      Zudem machen dies alle Arbeitgeber in diesem Bereich so,
      als ob sie sich abgesprochen hätten ! :(

      Ich hoffe , die Grenze ist bald erreicht.


      Ein Beispiel:

      eine Station mit 16 Pflegefällen (jeglicher Schweregrad)
      wurde früher mit 6-8 Fachkräften je Schicht versorgt,
      heute machen dasselbenur noch 2 ........

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 08:45:42
      Beitrag Nr. 38 ()
      @Charles44 #22,

      Habe extra noch einmal nachgefragt, die Zahlen stimmen, und zwar nicht für einen Bezirksleiter oder so, sondern wirklich nur für einen stellvertretenden Marktleiter. Die Konkurrenz zahlt erheblich weniger. Warum sie sich das leisten kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Tendenziell Bezahlung bei ALDI siehe auch posting #23 von Rainer6767.

      Rainer, er ist kein Trainee. Er hat Einzelhandelskaufmann gelernt, 2 Jahre Handelsschule drangehängt und ist jetzt im zweiten Jahr bei ALDI.

      @Bomber2 #25 und #31

      Ihren Ausbildungsnachweis habe ich mir natürlich nicht zeigen lassen; ich denke das steht mir auch in keinem Fall zu. Aber in Polen hat sie als Krankenschwester im Krankenhaus gearbeitet. Oh doch, sie hat Ahnung von den Kosten hier. Sie lebt ja schließlich hier (3 Monate, dann 1 Monat zu Hause, wieder 3 Monate hier usw.) und kauft ein, fährt ein neues deutsches Auto und so...
      Ob sie sich rein technisch mit einer deutschen Krankenschwester vergleichen lassen könnte, halte ich im übrigen für den aufgezeigten Fall für nicht relevant, denn sie betreut die Frau nur, also hilft ihr in den Rollstuhl, fährt sie spazieren, kauft für sie ein, kocht, macht die Wäsche, putzt... solche Sachen eben, und das 24 h pro Tag (wenn es nötig sein sollte). Ist ein echter deutscher "Medizinmann" nötig, so bekommt sie den natürlich,
      z.B. als sie sich vor einiger Zeit wegen Störrigkeit eine Rippe gebrochen hatte.

      In der Tat kann man das für viele Bereiche anwenden. Ich sehe es insofern als die Zukunft an, daß ich es befürchte. Das Hauptabsatzgebiet unserer Firma (High-Tech, nicht etwa aussterbende Branche!) liegt in Asien und nicht ganz so stark in USA. Ich schätze mal, daß in einigen Jahren mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze von Deutschland nach Taiwan verlegt werden, die Arbeitskosten sind dort nun mal erheblich geringer als hierzulande; dann habe ich das gleiche Problem, weil ich mit meinen jetzt 55 Jahren nicht mehr dahin übersiedeln will. Den Teufelskreis hat Rainer ja auch schon angesprochen.

      ...Jeder beschwert sich bei paar Mark Zuzahlung im Med./Pflege-Bereich... aus #31. Bomber, im speziellen Fall geht es nicht um ein paar Mark Zuzahlung, es geht um ca 2000 DM mehr als bei deutscher Betreuung.
      Und entweder hast Du die (und sie hatte sie, bevor ihre Ersparnisse aufgebraucht waren), oder Du hast sie nicht! Und ich schätze mal, dann würdest auch Du die 2000 DM billigere Frau mit Kußhand nehmen und das nicht länger als "komische Einstellung" ansehen, ich jedenfalls täte es. Im übrigen beschreibst Du ja im posting #31 hinlänglich genau das Problem.

      @Charles44 #34, und hic #37

      genau! und daraus folgt #35 von Bomber2


      micska
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 09:51:26
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hier hat sich nach einem etwas dümmlich provokanten Eingangsposting eine ganz gute Diskussion entwickelt.

      @Rainer6767 Wenn Pflegekräfte wirklich so rar sind, warum werden dann nicht höhere Gehälter geboten?

      Weil kein Geld da ist. Statt dessen werden wie in #37 beschrieben einfach die Standards gesenkt, d.h. die Zahl von Patienten erhöht.

      @micska # 24 in dem von dir beschriebenen Fall mit der Polin mag das für beide Seiten eine gute Lösung sein. Ich hab nur keine Verständnis dafür, dass für deutsche Verhältnisse die Alten- und Krankenpfleger relativ schlecht bezahlt werden, aus diesem Grund Nachwuchs knapp bleibt und man das Problem über den Import von noch billigeren Arbeitskräften aus dem Osten lösen will. Denn eines darf man nicht vergessen. Wenn Pflegekräfte aus dem Ostblock zu uns kommen, dann werden die sehr schnell merken, was z.B. in München eine Wohnung und das Leben kostet. Und was mich aufregt ist einfach nachfolgender Sachverhalt. (Zumindest in BY so)
      Wenn Pflegekräfte aus dem Ausland nach Deutschland kommen, haben die i.d.R eine mehrjährige Ausbildung absolviert. Auf Antrag (bei der Abteilung Humanmedizin der Regierung v. Oberbayern) auf Anerkennung der Ausbildung hier in D heißt es, dass die Prüfung noch mal zu machen ist und entsprechende Deutschkenntnisse nachzuweisen sind. Das ist ja alles noch o.k. Zulassungsvoraussetzung zur Prüfung ist allerdings die Ableistung eines 6- monatigen Anpassungspraktikums in einem Lehrkrankenhaus. D.h. da wird die ausländische Krankenschwester 6 Monate auf Station eingesetzt, damit die Oberschwester ihre Leistungen beurteilen kann. Auch das ist noch nachvollziehbar. Und was bekommt man für so ein Praktikum. NULL. Weder Essenszuschuß noch Krankenversicherung noch einen müden Euro Fahrkostenzuschuß.
      Also kann sich kein Mensch leisten. D.h. die ausländischen Schwestern haben hier praktisch keine Möglichkeit auf Anerkennung Ihrer Ausbildung, da bleibt nur die Arbeit als Pflegehelferin und die ist entsprechend schlechter bezahlt. Auch ein Weg. D.h. wir wollen zwar die ausgebildeten Kräfte aus dem Ausland, verweigern aber die gerechte Entlohnung, weil ja kein anerkanntes Examen da ist. Somit werden hier im Monat auch noch mal 150 bis 200 Euro Lohn gespart. Gute Nacht Deutschland. Das nenne ich Pflegeimperialismus
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 10:02:57
      Beitrag Nr. 40 ()
      @micska,
      ich kauf dir die zahl 80.000 nicht ab, egal was du postest. Sorry, passt einfach nicht in mein Weltbild, und da sind eigentlich sehr viele fakten bzgl. hiesiger bezahlungen enthalten.

      Was macht ein ALDI-Marktleiter, dass er sonderlich gut bezahlt werden müsste?
      Welche wichtigen Entscheidungen kann er treffen? Bzgl. Sortiment: Nix. Marketing? Nix. Filiale suchen oder gar den Aufbau bestimmen? Nix. Bzgl. Personal: Naja, er sucht sie wohl aus und stellt sie ein, verwaltet usw. Warum sollte jemand, der noch darunter ist, mit 80.000 anfangen können? Glaub ich nicht.

      @Rainer6767,
      so gut funktioniert der Markt auch wieder nicht. Guck dir jetzt den Lehrermangel an: Der wird noch ein paar Jahre anhalten, die Länder stellen derzeit ein, wer auch immer irgendeinen akademischen Abschluss hat, völlig egal, Hauptsache rein in den Job. War alles seit Jahren abzusehen, aber dennoch fehlt es an qualifizierten Kräften, und der schweinezyklus wird dann in ein paar Jahren wieder Überangebot produzieren.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 11:17:21
      Beitrag Nr. 41 ()
      Nun ja, Neemann, das ist halt die Aussage meines Kollegen. Woher Rainer6767 die fast 5000 DM brutto für eine Frau an der Kasse hat, weiß ich auch nicht, aber nehmen wir sie einmal so hin, dann bedeutet das auch schon 65000 DM bei 13 Monatsgehältern. Da sind die Differenz zu 80000 DM für den stellvertretenden Marktleiter sicher nicht zu viel.

      Vielleicht sind die Leute am Umsatz beteiligt?

      So einen ganz normalen Samstag bei ALDI hätte ich gerne mal in der Tasche. Ich werde aber mal versuchen herauszufinden, wie sich der Posten genau nennt.


      micska
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 11:51:01
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ich hab mal spontan darüber nachgedacht, warum den Deutschen ein Auto wichtiger ist als eine intakte Pflegeabsicherung, was wirklich sehr kurzsichtig ist, aber mein Bild vom Menschen doch eher bestätigt, als überrascht.

      der Gedankengank:

      Menschen:
      -Menschen denken selten weit vorraus
      -Menschen nehmen das Leid anderer extrem weniger wahr als das eigene
      ->die mögl. Häme des Nachbarn über den eignen Fiat Panda, wiegt schwerer als die schlecht gepflegte Oma im Heim, die ja eh nur noch rumsabbert (ich gebs zu das ist sehr plakativ)

      Politik:
      -Wähler sind einfach und kurzfristig strukturiert und um den eigenen Vorteil bedacht (Politiker auch)
      -mit Mehrkosten lassen sich keine Wahlen gewinnen
      ->es wird derzeit ein wenig rumgebastelt, aber eigentlich nichts verändert

      Wirtschaft:
      -Pflegeheime entstehen selten aus sozialem Ansatz, es soll ein Gewinn erwirtschaftet werden, selbiges gilt für Versicherungen

      Mögliche Lösung:
      -Aufklärung (auch mit fetzigen Werbespots) seitens der Regierung, dass alt werden in Pflegeheimen nur Spass macht, wenn man jetzt viel Geld lässt (die Ökosteuer ist dagegen ein Klacks)
      oder (mein Favorit)
      -nur noch Sozialfälle unterstützen, der Rest ist schlicht nicht versorgt und muss sich privat versichern, oder das mögliche Erbe der lieben Kinder geht ganz schnell in andere Hände. Und wenns alle ist kommt man auf die Sozialstation.
      Warum so radikal? Weil ich der Meinung bin, dass man einen Menschen zu seinem Glück zwingen muss, erst wenn das eigene (dumme) Verhalten weh tun könnte denkt man nach und wird eigenverantwortlich aktiv. Ich bin eigentlich für einen Sozialstaat, aber der lässt sich mit der hier ansässigen Meute leider weder finanzieren, noch ist er gewünscht.

      DH
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 11:53:50
      Beitrag Nr. 43 ()

      `Gedankengank` - AUA!

      egal...
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:10:39
      Beitrag Nr. 44 ()
      Wer von Euch hat den eine private Pflegezusatzversicherung um sich eine gute und gutbezahlte Pflegekraft auch leisten zu können ?
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:15:21
      Beitrag Nr. 45 ()
      @micska:

      Ich habe mal zufällig in der Zeitung gelesen, dass Aldi Kassiererinnen sucht.
      Das Bruttogehalt lag irgendwo deulich über 4.000, vieleicht waren die 5.000 aber doch zu hoch gegriffen.

      @neemann:
      Aldi zahlt wirklich recht gut. Anfangsgehalt für BWL-Absolventen irgendwo bei rund 100 TDM plus Dienstwagen. Wie stressig der Job dann ist, weiß ich allerdings nicht.
      Ist mit Aldi-Konkurrenz wohl nicht vergleichbar.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:20:14
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ich nicht, denn das rechnet sich derzeit für mich nicht.

      Aber um kein falsches Bild entstehen zu lassen, ich bin gerne bereit mehr Steuern zu zahlen, damit die Altenpflege besser bezahlt und gesichert ist!

      DH
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:26:31
      Beitrag Nr. 47 ()
      @DH:

      Zustimmung zu #42.

      Aber KvExperte hat Dich (und auch mich) doch entlarvt. Ich habe nämlich auch keine Zusatzversicherung.
      Du und ich sind gerne bereit, mehr Steuern dafür zu zahlen. Aber beide haben wir keine Zusatzversicherung.
      Weil wir beide eben die heutige Last als höher einstufen als den künftigen Nutzen. Freiwillig tun wir daher nichts, haben aber auch nichts gegen eine Pflichtvorsorge (höhere Steuern).

      Sind wir damit nicht beide Musterbeispiele für die von Dir in #42 beschriebene "Meute"?
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:28:59
      Beitrag Nr. 48 ()
      @KvExperte, #44

      Ich jedenfalls (noch ?) nicht. Ich hoffe, mit 60 (also in 5 Jahren) in Rente gehen zu können. Einen Kapitalaufbau durch eine Versicherung wird es in dieser kurzen Zeit nicht mehr geben, wenn es ähnlich läuft, wie bei einer Lebensversicherung. Bin aber nicht informiert, wie so eine private Zusatzversicherung arbeitet. Und von einem "Versicherungsfritzen" möchte ich mich nicht unbedingt "beraten" lassen.

      Andere Frage: Was beinhaltet eigentlich die seit einigen Jahren Jahren eingeführte Pflegeversicherung, in die ich als freiwilliges Mitglied monatlich einzahle. Ist das so eine Nullnummer wie die Rente?

      micska
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:57:05
      Beitrag Nr. 49 ()
      der sinn der pflegeversicherung war so gedacht, die sozialämter zu entlasten.vor einführung der pflegeversicherung waren die kostenträger entweder die pflegebedürftigen selbst (rente, vermögen), angehörige,sozialmat.die pflegeversicherung kann aber nicht als vollkaskoversicherung gesehen werden, sondern eher als unterstützung.z.b. ein in pflegestufe I eingestufter pflegebedürftiger mensch erhält monatlich 750 dm (einstufung durch medizinischen dienst der krankenkasse).der pflegedienst berechnet für 30 tage imt monat für z.b.eine ganzwaschung 31,98 dm plus 3 dm fartkosten 1050 dm, also 300 dm zuzahlung.
      wenn keine profis pflegen bekommt der pflegebedürftige 400 dm von der pflegeversicherung
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 12:58:57
      Beitrag Nr. 50 ()
      @Rainer6767

      Wenn mans böse auslegt, glaub ich liegen wir da voll im Trend der Meute. Aber wenn man noch einen kleinen Sonnenschein auf seinem Haupt sehen möchte, könnte man auch sagen, dass wir immerhin bereit sind finanzielle Einschnitte hin zu nehmen, die nicht unbedingt zu unserem Nutzen sein müssen.
      Oder noch bildlicher, einen totschlagen versuche ich zu vermeiden, aber ums Aas prügle ich mich schon (kleine Anspielung auf meinen Nick ;))

      @KvE
      Da habe ich leider wenig Erfahrung, aber ich weiss von meiner Oma (friede ihrer Seele), dass eine angemessene gute Versorgung (keine Luxuspflege!) in der Grössenordnung von 2000-2500Eur/monatl. zusätzlich rangiert.

      DH
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 13:05:01
      Beitrag Nr. 51 ()
      Meine Güte, heute steckt aber der Fehlerteufel in meinen Fingern:

      in #50

      muss es @micska heissen und nicht @KvE!

      DH
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 13:13:57
      Beitrag Nr. 52 ()
      Hallo Leute,

      da ich in der Vergangenheit selbst persönlich betroffen war, will ich auch etwas dazu sagen.

      Es ist ein gravierender Unterscheid, ob man das Problem nur theoretisch erörtert, oder man selbst vor der Frage steht, was tun?

      Meine Mutter wurde vor ca. 5 Jahren pflegebedürftig.
      Vier Kinder waren dauerhaft nicht in der Lage sie zu betreuen, da wir geographisch zu weit von Ihr entfernt wohnen.

      Pflege- oder Altersheim standen nicht zur Diskussion, da wir hier einen Versuch gemacht hatten und Mutter nach zwei Wochen sagte, lieber bin ich tot, als weiter hier bleiben.

      Abgesehen davon, ist die Situation in vielen Heimen erbärmlich und hat mit Menschenwürde nichts zu tun.

      Habe selbst erlebt, die Oma meiner Frau war in einem Heim untergebracht. Kosten ca. DM 6.000m,-- pro Monat. Von Betreuung keine Spur, waschen, füttern, ruhigstellen, das war`s. Das ist doch lebenswert!!!!!!!!!

      Zurück zu meiner Mutter:

      Wir haben also eine Polin gefunden, reiner Zufall.
      Sie war ausgebildete Krankenschwester und wir haben gedacht, ein Versuch ist es wert, eine andere Alternative sahen wir damals nicht.

      Gesagt getan und ich würde es immer wieder tun.

      Mutter war in Ihrer gewohnten Umgebung, wurde rund um die Uhr betreut, ja betreut, ein Mensch hat sich persönlich um sie gekümmert, hat mit ihr geweint und gelacht. Sie fühlte sich nie allein und hat die Frau schätzen und lieben gelernt. Auch diese Polin fuhr alle 2-3 Monaten nach Hause und sorgte für eine Vertretung.Beim letzten Wechsel, die Polin war gerade wieder in Polen angekommen, ist Mutter vorstorben. Wir haben sie angerufen und ihr mitgeteilt, daß Mutter tot ist, 97 Jahre. Zwei Tage später war sie zur
      Beerdigung wieder hier. .

      Noch heute haben wir ein inniges Verhältnis zu unserer H..,
      sie kommt jedes Jahr für 2-3 Wochen und verbringt bei uns ihre Ferien.

      Während dieser Zeit haben wir monatlich 1.800,-- gezahlt, zu keiner Zeit das Gefühl gehabt, wir beuten aus, noch hat H... dieses Gefühl gehabt.Da hatte sie natürlich noch freie Unterkunft und Verpflegung.

      Es ist auch keineswegs so, daß dadurch Pflegekräfte in Osteuropa fehlen würden, denn dort gibt es ein Überangebot an Pflegekräften.

      Wenn weiter oben gesagt wurde, für ein Auto wäre man bereit...usw, jedoch nicht für die Gesundheit. Da kann ich nur sagen, wo lebt Ihr????

      Ich zahle seit Jahren den Höchstsatz der BEK, bis Dezember monatlich DM 1.096,20, seit Januar € 587,26.

      Wenn man nun denkt, im Bedarfsfall ist man auch abgesichert, so sieht die Realität doch anders aus.
      Beispiel:Brille
      Kosten DM 1.400,-- Zuschuß Kasse ca. 280,- DM

      Zahnersatz - Kosten 4.800,-- Zuschuß Kasse 2.200,--
      Fazit: Man zahlt viel, bekommt jedoch wenig.
      Manche Leistungen werden einem erst gar nicht verordnet, obwohl sinnvoll, weil das Budget überschritten ist.
      Beispiele spar ich mir, hat wohl jeder schon selbst erlebt oder in seinem Bekanntenkreis gesehen.

      Der Sozialhilfeempfänger ist erheblich bessergestellt als das zahlende Mitglied, verkehrte Welt oder Fehler des Systems.

      Damit will ich nichts gegen Sozialhilfeempfänger sagen, sondern nur aufzeigen, hier stinkt der Fisch vom Kopf.

      Wer auf staatliche Leistungen vertraut, egal ob KK oder Rente, wird in der Zukunft noch sein blaues Wunder erleben.

      Die private Vorsorge, die jetzt als Stein der Weisen gepriesen wird, ist ein weiteres gigantisches Täuschungsmanöver, vielleicht weiß man es nicht besser oder will es nicht wahrhaben.

      Wenn ein Arbeitnehmer über Jahrzehnte Beiträge von mehr als 1.000,--DMmonatlich (Arbeitg. und -nehmer) gezahlt hat und dann die Rente nicht gesichert ist, sollen es die Paar € zusätzlich bringen???

      Ich werde mich darauf einstellen, daß ich eine Wohnsituation habe die es mir ermöglicht, falls erforderlich, eine Pflegekraft bei mir unterzubringen um in meinen gewohnten Umfeld weiterleben zu können.

      Phuhhh, länger geworden als ich wollte.

      Servus allen und schönes Wochenende.
      Knuddel
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 13:23:09
      Beitrag Nr. 53 ()
      @ micska

      Zu Deiner Frage:

      Solltest Du pflegebedürftig werden,wird der Grad Deiner Pflegebedürtigkeit von einem Gutachter vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen beurteilt.
      Stufen 1-3.
      Läßt Du Dich zu Hause von Angehörigen pflegen,erhältst Du je nach Stufe 400DM,800DM,1300DM pro Monat und mußt damit Deine Pflege selbst organisieren.
      Läßt Du einen Pflegedienst kommen, kriegt dieser von der Kasse je nach Stufe ungefähr 750DM,1300DM,1500DM(bin mir bei den Beträgen nicht hundertpro sicher).
      Gehst Du ins Heim,zahlt die KK maximal 2800DM pro Monat zu.
      D.h. für den Durchschnittsrentner mit ca 1800 DM Rente und Pflegesätzen im Heim von grob 4000DM-4500DM(niedrig angesetzt),daß die Rente bis auf ein bis zwei hundert Taschengeld pro Monat draufgeht.
      Schwierig wirds,wenn beide Ehepartner beim einer Rente pflegebedürftig werden.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 13:39:12
      Beitrag Nr. 54 ()
      Guten morgen :)

      @Micska: Zu meinem Posting auf der vorherigen Seite: Mit den paar Mark Zuzahlungen meinte ich auch nicht unbedingt den von Dir geschilderten Fall, sondern generell. Da gibt es nun mal Leute die sich über 20 Mark Med.Zuzahlungen beschweren aber wenn´s um´s Auto geht ist es mehr oder weniger egal. Oder paar Mark für die Krebsvorsorge auszugeben oder oder oder.

      Bei "Deinem Fall" ist´s natürlich etwas anders, wenn man kein Geld hat kann man dieses schlecht ausgeben. Nur der Schaden bleibt eben, da einfach wichtige Arbeitsplätze damit abgebaut werden.

      Das die Betreuung in manchen Heimen nichts mehr mit Menschenwürde zu tun hat ist mir bewusst, aber das ist eben auch ein Geldproblem. Wer genug Geld hat und sich was raussuchen kann, wird feststellen was für tolle Heime es gibt. Nur hat eben alles seinen Preis.

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 14:14:29
      Beitrag Nr. 55 ()
      @Knuddel1

      Wenn beide Parteien glücklich sind mit dem Gehalt ist es absolut in Ordnung, auch wenn ich für meinen Teil mehr gegeben hätte, das ist aber mein pers. Empfinden und kein Angriff auf euren Deal.

      Natürlich ist die Pflege im Durchschnitt besch..., aber es gibt auch Institutionen (In dem Fall eine Katholische), die nicht mehr Geld verlangen und sich unter Berücksichtigung der Arbeitsbedingung echt gut um die anvertrauten Leute kümmern. Meine Eltern haben aber auch lange im Vorraus gesucht.
      Nebenbei ist in meinen Augen auch weniger die Pflege wichtig, als das die Familie sozialen Kontakt hält. Dein System ist in meinen Augen sozusagen das Optimum.

      Das mit `dem Auto` sehe ich definitiv so, ich brauch nur die Medien einzuschalten. Wie denkt der Durchschnitt über die Ökosteuer und was gibt der Durchschnitt für ein Auto aus? Es ist zumindest in meinem weiter gefassten Umfeld so, dass man erst auf das eigene Leben schaut, bevor man etwas abgibt. Der Wirtschaft gehts dreckig und die Arbeitslosen (die Opfer!) kosten zu viel. Bei der Rente schreien die Rentner auf, bevor sie an ihre eigenen Kinder denken.
      "Der Sozialhilfeempfänger ist erheblich bessergestellt als das zahlende Mitglied, verkehrte Welt oder Fehler des Systems.
      Damit will ich nichts gegen Sozialhilfeempfänger sagen, sondern nur aufzeigen, hier stinkt der Fisch vom Kopf."
      Genau das meine ich! Anstatt dass du dich freust, dass du dir ein Leben nach deinem Geschmack leisten kannst, sagst du, dass andere gemessen daran, dass sie nichts tun (die wenigsten machen es mit Absicht, sondern wissen sich selbst nicht mehr zu helfen), zuviel bekommen. Ich habe noch keinen gehört, der sagt, dass er bereit ist von heute auf morgen auf 10% seines Einkommen zu verzichten, damit die gröbsten Fehler in der Struktur Deutschland behoben werden, obwohl die meisten sich das spielend leisten könnten.

      wünsche auch ein frohes WoEn:)
      DH
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 14:43:20
      Beitrag Nr. 56 ()
      @DrunkenHyena

      "enau das meine ich! Anstatt dass du dich freust, dass du dir ein Leben nach deinem Geschmack leisten kannst, sagst du, dass andere gemessen daran, dass sie nichts tun (die wenigsten machen es mit Absicht, sondern wissen sich selbst nicht mehr zu helfen), zuviel bekommen. Ich habe noch keinen gehört, der sagt, dass er bereit ist von heute auf morgen auf 10% seines Einkommen zu verzichten, damit die gröbsten Fehler in der Struktur Deutschland behoben werden, obwohl die meisten sich das spielend leisten könnten"

      Da muß ich Dir widersprechen. Nein, ich freue mich nicht, daß andere, die nichts dazu beitragen, besser versorgt werden als derjenige, der monatlich kräftig zahlt (muß)
      Bestenfalls wäre Gleichbehandlung angemessen.

      Und ob es so wenige sind, die bewußt und gewollt nichts dazu beitragen, darüber kann man trefflich streiten.

      Warum sollen sie denn auch, wenn sie ohne Leistung und Pflichten ebensoviel erhalten. Im Prinzip ist derjenige der Dumme, der täglich seinem Beruf nachgeht und dann Ende des Monats mit € 1500,- - 1.700,--nach Hause geht.

      Jeder ist auf seine Art egoistisch, der eine mehr, der andere weniger.

      Der Gedanke, daß jeder auf 10% seines Einkommens verzichten könnte ist doch reine Utophie. Wenn der Mensch so edel wäre,
      gäbe es alle Probleme nicht, mit denen wir uns rumschlagen müssen. Wenn, ja dann brauchten wir keine Polizei, keine Gesetze, keine Richter, keine Rente (jeder hilft dem anderen) usw. usw., ja, wenn der Mensch so wäre wie er sein sollte, dann ja.

      Aber bis dahin müssen wir uns mit der Realität abfinden.

      Nochmals
      Schönes Wochenende
      Knuddel
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 14:48:48
      Beitrag Nr. 57 ()
      wenn ein pflegedienst zur pflege kommt, sogenannte kombinationsleistungen
      pflegestufe I 750 dm
      pflegestufe II 1800 dm
      pflegestufe III 2800 dm
      sachleistungen
      I 400 dm
      II 800 dm
      III 1300 dm
      wenn das geld nicht ausgeschöpft wird, geht das geld prozentual an den pflegebedürtigen, dh.der pflegedienst erbringt leistungen von 900 dm in der pflegestufe II.es bleiben 50%übrig,der pflegebedürtige bekommt dann 50%von 800 dm,(sachleistung),also 400 dm ausgezahlt.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 14:53:39
      Beitrag Nr. 58 ()
      @DH:

      Dein Denkfehler bei den 10% liegt darin, dass wir alle (zumindest die arbeitende Bevölkerung) bereits auf sehr viel mehr als nur 10% verzichten. Mit den aktuellen Steuerzahlungen (Staatseinnahmen) könnten bei vernünftiger Politik so ziemlich alle Probleme unseres Landes gelöst werden.

      Um es mal ganz hart auszudrücken: Wenn ich einem Bettler in der Fußgängerzone nichts gebe, bin ich dann unsozial? Auch wenn meine Steuer- und Abgabenlast rund 100.000 DM pro Jahr beträgt? Soll ich noch mehr abgeben?
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 15:18:42
      Beitrag Nr. 59 ()
      .nur mal eine Anmerkung: jedenfalls vor ein paar Jahren, als 2 Brüder von mir im Altenheim Zivildienst machten, da waren die Altenpfleger durchaus schlecht bezahlt.
      Die hohen Kosten kommen aber in erster Linie dadurch zustande, daß die Fixkosten sehr hoch sind - und ich bin mir zudem sicher, daß die Betreiber der Altenheime/privaten Pflegedienste durchaus nicht unterbezahlt sind. Sie teilen ihren Reichtum nur nicht gerne, indem sie bessere Löhne zahlen.

      Die Polen sind da natürlich auch keine Lösung: das funktioniert ja nur, weil die in ihrer Heimat ganz andere Kosten haben und 10 € für die eine ganz andere Summe darstellen als für uns.
      Bessern sich die dortigen Verhältnisse, dann kann man ev. noch auf Rumänen zurückgreifen oder so ähnlich...aber letztlich sollte ein Staat in der Lage sein, die eigenen Aufgaben mit eigenen Mitteln zu bestreiten und nicht dadurch, daß man ein Wohlstandsgefälle zu anderen Staaten ausnutzt.

      Daß Familienangehörige Pflegeleistung für wenig Geld erbringen, halte ich i.ü. für richtig. Eigentlich ist das ja wohl eine Selbstverständlichkeit, daß man für seine Angehörigen sorgt, entweder selbst oder finanziell.
      Das Problem ist im Augenblick nur, daß viele es nicht mehr tun und auch nicht die Mittel haben, die Kosten zu tragen, weshalb es die Zwangs-Pflegeversicherung gibt. Die Kostenpauschale für Angehörige soll lediglich ein Anreiz sein, die Pflege selbst zu übernehmen, aber keinesfalls eine Bezahlung. Ein Anreiz, der der Allgemeinheit natürlich Kosten spart.
      Es ist aber nicht die Aufgabe der Allgemeinheit, für meine Eltern oder für mich zu sorgen, wenn ich alt bin. Sondern es ist die Aufgabe meiner Familie und von mir selbst, wenn ich keine Familie habe.
      So wie ich für die Erziehung meines Kindes - anders als Lehrer oder Kindergärtner - ja auch nicht bezahlt werde. Sondern das mache ich, weil ich der Vater bin und ihn liebe, den guten Sohn.

      Im Endeffekt halte ich für die korrekte Lösung jedenfalls: wer seine Angehörigen selbst pflegt, der kriegt - wie jetzt - eine kleine Anerkennung vom Staat. Wer es nicht tut, ist für sämliche Kosten verantwortlich, sofern der Pflegebedürftige sie nicht selbst tragen kann. (diese Kosten müssen beizeiten durch eine Versicherung abgedeckt werden, wenn die Leute nicht soviel verdienen, daß man davon ausgeht, daß sie im Alter ohnehin genug Geld haben werden).
      Wobei die Pflichtversicherung nur das Nötigste zahlt, während man privat Zusatzleistungen versichern kann, die darüberhinausgehen. Oder für solche Zusatzleistungen eben selbst aufkommen muß, aus eigenen Mitteln.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 15:30:53
      Beitrag Nr. 60 ()
      Mal ne vielleicht dumme Frage: Fehlen wirklich Pflegekräfte? Ich meine: Können offene Stellen in Pflegeeinrichtungen nicht besetzt werden, weil dort zu wenige Menschen für dieses Gehalt arbeiten wollen? Das wäre doch total unlogisch. Wenn Heimbetreiber händeringend nach Arbeitskräften suchen, dann sind sie doch auch bereit, mehr zu bezahlen.
      Oder ist es vielleicht vielmehr so, dass im Pflegebereich nicht genügend Mittel zur Verfügung stehen, daher nur eine viel zu kleine Zahl an Arbeitsplätzen auch besetzt wird und somit die Nachfrage nach Pflegekräften gar nicht so hoch ist?
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 15:43:38
      Beitrag Nr. 61 ()
      ..frag mal Deinen Kneipier/Restaurantbetreiber: der findet auch keinen Küchenhilfen und ich gehe davon aus, daß Du überwiegend nicht in irgendwelchen Hafenkneipen und bei McD essen gehst. Du würdest wahrscheinlich sogar nicht einmal bemerken, ob das Essen jetzt 50 ct. teurer wäre.

      Tatsächlich wird er aber nicht seinen Küchenhilfen mehr bezahlen, damit er jemanden findet. Sondern er behält den illegalen Ausländer, weil der eben billiger ist - und die Kontrolldichte so gerind, daß es schon nicht rauskommen wird. Im schlimmsten Fall kann man dem Arbeitsamt immernoch mit Recht erzählen, man habe ja keinen Deutschen gefunden, der den Job machen wollte.

      Mit anderen Worten: reine Marktwirtschaft funktioniert am Arbeitsmarkt nicht. Und auch der Betreiber des Restaurants wird nicht am Hungertuch nagen.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 15:51:01
      Beitrag Nr. 62 ()
      @xylo:

      Wenn er tatsächlich keine Küchenhilfe findet, obwohl er dringend eine braucht, dann wird er auch mehr bezahlen.
      Dass es ihm natürlich lieber ist, illegale, billige Kräfte zu beschäftigen, ist klar. Aber wenn er Illegale schon hat, dann sucht er ja auch nicht mehr so händeringend.
      Insofern funktioniert der Markt hier schon, oder? Wenn nämlich die Kontrolldichte höher wäre, dann würde er zwangsläufig mehr bezahlen.
      Dein Beispiel ist eigentlich geradezu ein Musterbeispiel dafür, dass der Markt funktioniert und nur durch staatliche Eingriffe eine Verzerrung entsteht (arbeitslose deutsche Köche wegen hoher Mindestlöhne, Sozialabgaben, Steuern etc.)
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 15:53:45
      Beitrag Nr. 63 ()
      ..gut. Aber warum stellt er denn die Deutschen nicht ein: weil es nicht am Lohn liegt, sondern weil es unter der Würde eines Deutschen ist, als Küchenhilfe zu arbeiten.

      Köche findet der Restaurantbesitzer m.W. schon. Es geht um die "unwürdigen niederen Tätigkeiten": Spülhilfe, Kasse bei McDonalds usw... und eben Pfleger(in)
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 16:05:13
      Beitrag Nr. 64 ()
      Klar. Er stellt Deutsche nicht ein, weil Deutsche diesen Job nicht, zumindest nicht für dieses Gehalt, machen wollen. Da er eine Alternative hat (Illegale bei geringem Risiko), muss er auch nicht Deutsche mit höheren Gehältern locken. Bei irgend einem Gehalt wäre nämlich auch bei Deutschen die Schwelle überschritten und sie würden spülen. Völlig einleuchtend. Kein Mangel an Küchenhelfern, daher niedrige Löhne.

      Was mir nicht einleuchtet ist, dass es bei Pflegekräften anders sein soll. Dass nämlich angeblich ein Mangel an Kräften besteht und dennoch niedrige Gehälter gezahlt werden.

      Möglicherweise werden hier zwei Dinge verwechselt. Es besteht bspw. ja auch ein Mangel an Krankenhausbetten, soweit ich weiß. Ganze Abteilungen in Krankenhäusern wurden geschlossen. Aber bestimmt nicht, weil es zu wenige Krankenschwestern gibt. Sondern weil eben das Geld nicht da ist.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 16:23:20
      Beitrag Nr. 65 ()
      @Rainer#64:

      Wie schon beschrieben was die Betten und die Behandlungen im KH betrifft: Diese werden von den Krankenkassen vorgeschrieben (was natürlich auf die finanz. Situation der krankenkassen zurückzuführen ist). So schreibt die Kasse vor z.B. 50 Betten Chirugie zu stellen. Egal was passiert, mehr Betten geht nicht. Anders gesagt: Umso mehr Pfleger(innen) und Ärzte im KH arbeiten (was über die Grenze rausgeht) umso weniger wird verdient. :mad:

      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 16:24:55
      Beitrag Nr. 66 ()
      Und natürlich gibt es genügend deutsche die auch "niedere arbeiten" machen wollen bevor Sie Sozialhilfe empfangen. Nur bei einem Familienvater muss z.B. auch das Geld irgendwo den Lebenshaltungskosten angepasst sein.


      Gruss Bomber2
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 16:44:32
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Rainer6767

      Vorweg, ich sagte ja schon, dass ich auch vernab von einem Altruisten bin.
      Das mit den 10% bezieht sich darauf, dass real betrachtet mir keiner erzählen kann, dass er nicht auf eben diese Summe verzichten kann. Am Ende eines Jahres würde ich mich mit 10% weniger auch nur unmerklich `schlechter` fühlen. Ferner sage ich nicht, dass man mit der Summe einen Bettler füttern sollte, sondern ich Rede von Strukturverbesserungen, wie zB Arbeitsplätze sichern, Pflegenotstand mildern, Kindergärten etc.

      Nochmal, was mich doch ein wenig aufregt, ist nicht dass keiner so Recht Bock hat Geld abzugeben (da zähl ich mich auch eher zu), sondern dass viele es bei denen Einsparen wollen, die eh nichts haben. Ist in meinen Augen ein wenig krank. Wenn ich es mal super hart ausdrücken darf, ich glaube nicht, dass es uns besser ginge, wenn wir alle echten Schmarotzer auf den Mond schiessen würden. Wir würden uns doch ehrlich gesagt dann selber fertig machen (Nach dem Motto: Jetzt bist du schuld, nein du, nein du...).

      Wie schon Knuddel1 sagte, "Wenn der Mensch so edel wäre...", da hat er Recht. Es geht nicht um die blöden 10%, sondern darum wenn überhaupt bei sich anzufangen und nicht bei anderen.

      Gruss DH

      PS: Ich möchte dir in keinster Weise zu nahe treten, aber ich glaube, dass man bei einer Steuerlast von 100.000 im Jahr gewiss real betrachtet keine Sorgen mehr mit dem Geld hat.
      PSS: nicht wundern, bin jetzt bis spät Abends nicht mehr im Netz...

      PSSS:
      @Knuddel1

      "Nein, ich freue mich nicht, daß andere, die nichts dazu beitragen, besser versorgt werden als"
      Sorry da hab ich dich falsch verstanden...

      Bin jjetzt aber wirklich in Zeitnot...
      Bis später

      DH
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 17:07:04
      Beitrag Nr. 68 ()
      @ xylophon #59

      Der Staat ist sehr wohl der Meinung,daß es ebenso wie Kindererziehung bis zu einem gewissen Punkt eine Aufgabe der Allgemeinheit ist,für ihre Alten und Kranken zu sorgen.Sonst wäre die Pflegeversicherung keine Pflichtversicherung.
      Natürlich ist es selbstverständlich sich um seine Eltern zu kümmern.
      Sie zu pflegen,übersteigt dies aber bei weitem.Deshalb zahlen die Kassen ja bis zu 2800DM für stationäre Pflege.
      Wenn alle alten,kranken Menschen einen Heimplatz wollten,würden die Kosten für den Staat immens sein.
      Die Wartezeiten in den Heimen auf einen Pflegeplatz sind lange genug.
      Die meisten Pflegebedürftigen sind zu Hause,nicht in den Heimen.Dadurch werden erhebliche Kosten gespart.
      Wenn ich als Angehöriger eines Pflegebedürftigen einen Dienst kommen lasse,zahlt die Kasse bis zu 2800DM.Dabei muß man sehen,daß das keineswegs eine Rundumbetreuung ist.Der Pflegedienst kommt in vielen Fällen vielleicht dreimal am Tag,alles andere ist nicht mehr finanzierbar.
      Viele alte Menschen brauchen aber eine Rundumbetreuung.Kümmere ich mich also selber um meine Eltern,muß ich meinen Job aufgeben,sofern ich nicht zuhause arbeiten kann.Die KK spart daurch enorme Kosten,da sie die
      Angehörigen mit ein paar Mark abspeist.Ich kann nicht nachvollziehen,daß der Staat bei der für ihn günstigeren häuslichen Pflege einen Pflegedienst besser stellt,als die Angehörigen.Als Sohn oder Tochter kranker Eltern werde ich also vor die Wahl gestellt,entweder meinen Beruf aufzugeben,um meine Eltern angemesen pflegen zu können,einen Pflegedienst das nötigste machen zu lassen oder sie in ein Heim einzuweisen.
      Da die soziale Absicherung für Angehörige so dürftig ist,pflegen die wenigsten ihre Eltern selbst.
      Man muß das ganze auch noch unter dem menschlichen Standpunkt sehen.Wer reißt seine Eltern schon gern aus ihrer vertrauten Umgebung heraus und steckt sie in ein Heim,wo sie nur noch Krankheit und Elend sehen,wenn es auch anders ginge.
      Würde der Staat den Angehörigen mehr zahlen,würden sicher mehr Menschen zuhause gepflegt werden,was wiederum für die Kassen günstiger wäre.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 17:31:05
      Beitrag Nr. 69 ()
      @Charles:

      "Der Staat ist sehr wohl der Meinung,daß es ebenso wie Kindererziehung bis zu einem gewissen Punkt eine Aufgabe der Allgemeinheit ist,für ihre Alten und Kranken zu sorgen.Sonst wäre die Pflegeversicherung keine Pflichtversicherung. "

      Der Grund ist doch wohl ein anderer: Mit der Pflichtversicherung soll der "moral hazard" bekämpft werden. So nach dem Motto: Ich sorge nicht für mein Alter vor, da die Gesellschaft mich schon nicht verhungern lassen wird.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 17:34:15
      Beitrag Nr. 70 ()
      Nachtrag:

      Ich wollte damit aber nicht anzweifeln, dass es tatsächlich auch nach meiner Ansicht eine Aufgabe der Gesellschaft ist, für ihre Kranken, Alten und auch für ihre Kinder zu sorgen. Aber wie Du auch geschrieben hast: Nur bis zu einem gewissen Punkt. Eigenverantwortung kommt bei mir schon noch an erster Stelle.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 17:44:34
      Beitrag Nr. 71 ()
      Natürlich ist das so,sehe ich auch so.Ähnlich zur Krankenversicherung,Kfz-Haftpflichtversicherung ...
      Man könnte auch sagen,die Aufgabe der Allgemeinheit besteht darin,daß der einzelne für sein Krankheitsrisiko durch Pflichtbeiträge vorsorgen muß. .Letztendlich zahlen die Kranken über ihre Beiträge ihre Pflege ja selber.Es wird aber nicht jeder Beitragszahler pflegebedürftig.Insofern zahlt hier schon die Allgemeinheit mit.
      Avatar
      schrieb am 01.03.02 18:33:37
      Beitrag Nr. 72 ()
      ..so wie ihr es jetzt schreibt, sehe ich es im Prinzip ja auch. Natürlich ist das, was in Nr. 68 beschrieben wird, mehr als der Normale Fall der Versorgung von Angehörigen im Alter.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Altenpfleger überbezahlt ?