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    The CLOWNS, the BAD and the UGLY - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.05.02 13:06:53 von
    neuester Beitrag 07.05.02 10:02:52 von
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      schrieb am 02.05.02 13:06:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      02.18 Marktbericht vom 03.05.2002
      Autor: Uwe Warmbein
      The CLOWNS, the BAD and the UGLY

      The Clowns
      Kürzlich habe ich in einem Börsenforum ein Bild entdeckt, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Vor dem Hintergrund der Entwicklung der Weltwirtschaft, dem Eintreten in einen großen, langandauernden Bärenmarkt (Kontratieff-Zyklus) präsentieren sich unsere heimischen Politiker in aller Öffentlichkeit als Strahlemänner. Nun - das kennen wir bereits seit unzähligen Wahlkampagnen und der kritische Betrachter weiß solchen vordergründigen Zweckoptimismus durchaus einzuordnen. Nichtsdestotrotz zeugt es jedoch auf der anderen Seite von einer Unverfrorenheit dem Bürger gegenüber, dass ich nicht an mich halten kann, dies entsprechend zu würdigen.

      Mag sein, dass in Politikerkreisen die Ansicht verbreitet ist: "Das Wahlvolk ist dumm und will belogen werden." Dieser Satz mag zwar ein Körnchen Wahrheit enthalten, jedoch hat das "Stimmvieh" einen ausgeprägten Instinkt - das sollten unsere Politiker nicht vergessen. Jeder spürt bereits am eigenen Leibe, dass die Dinge sich wirtschaftlich nicht zum Besseren wenden in unser Republik und darüber hinaus Lügen, Bereicherung, Korruption und Machterhaltung die bevorzugten Interessengebiete der großen politischen Parteien zu sein scheinen. Dieses Bild mutet geradezu an wie eine Verhöhnung des kleinen Mannes, wenn man Kenntnisse darüber hat, wohin sich die Weltwirtschaft entwickeln wird.




      The BAD

      Analysten unter der Lupe
      WELT-Test: Morgan Stanley liegt bei deutschen Standardwerten am besten
      Von Holger Zschäpitz und Alexander Antonoff aus "Die Welt" vom 27.April 2002

      "Frankfurt/Main – Das Analystendasein ist momentan nicht gerade das einfachste. Denn die Zunft wird in Sippenhaft für die Kursverluste und Skandale der vergangenen zwei Jahre genommen. Doch wenn man sich die Expertisen genauer anschaut, ist nicht alles schlecht, wo das Wort Analyse draufsteht. Dies belegt eine WELT-Untersuchung, die die Treffsicherheit der Bank-Prognosen für die 30 Dax-Unternehmen einer Qualitätskontrolle unterzog. Danach wurden die Empfehlungen der führenden Investmentbanken Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS Warburg, Dresdner Kleinwort Wasserstein und Lehman Brothers von Anfang 2001 mit der Wirklichkeit der folgenden zwölf Monate konfrontiert. Schließlich sind es die Urteile der Platzhirsche in der Investmentbranche, die die Märkte bewegen und nach der sich auch die Privatanleger richten.

      Ein verstärktes Gehör sollten Investoren in Zukunft vor allem den Expertisen von Morgan Stanley schenken. Die führende US-Investmentbank hat – was die Analysen für die 30 Dax-Werte anbelangt – die Konkurrenz klar auf die Plätze verwiesen. Als einziges Institut traf Morgan Stanley im äußerst schwierigen Anlagejahr 2001 häufiger ins Schwarze als daneben. 14 von insgesamt 25 Dax-Empfehlungen, die Anfang 2001 unters Anlegervolk gebracht wurden, stellten sich am Jahresende als richtig heraus. Zu den besten Kaufstudien zählte etwa der Sportartikelhersteller Adidas-Salomon. Als ebenfalls goldrichtig erwiesen sich auch die Verkaufs-Tipps für Allianz und Preussag. Auch bei der T-Aktie waren die Amerikaner die einzigen, die sich vorsichtig äußerten. Alle anderen Institute überhäuften die Anleger mit teilweise haarsträubenden Kurszielen.

      Auf Platz Zwei folgt mit Dresdner Kleinwort Wasserstein ein deutsches Investmenthaus. Zwar stehen hier elf Treffer zwölf Nieten gegenüber. Der Rest der Institute schnitt aber noch schlechter ab. Besonders schwach lief es für UBS Warburg. Die Schweizer liegen auf dem letzten Platz. Dabei gehörten sie zu denjenigen, die sich Anfang 2001 am zurückhaltendsten äußerten. Aber letztlich fehlte der Mut, statt „Halten“ die Anleger zum „Verkaufen“ aufzufordern. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Analysten lieber auf Verkaufsempfehlungen verzichten, um etwaige Geschäftsbeziehungen nicht zu gefährden."

      Zu diesem Thema noch ein ein kleines Schmankerl:

      http://www.manager-magazin.de/geld/rente/0,2828,190375,00.ht…



      The UGLY

      Die Hässlichen (UGLY) sind zweifelsohne die großen amerikanischen Indizes. Wenn diese auch regelmäßig von mir behandelt werden und ich Gefahr laufe, Sie zu langweilen, halte ich es aufgrund der Aktualität für angebracht, das Thema noch einmal ausführlich aufzugreifen.

      Wir haben es mittlerweile mit sehr "hässlichen" Charts zu tun. Hässlich deshalb, weil die Gefahr einer Kernschmelze an den amerikanischen Aktienmärkten sich dramatisch erhöht hat. Alle Charts sind auf Monatsbasis erstellt und Tageschwankungen sind völlig unerheblich bei der Beurteilung der längerfristigen Perspektiven. Viele Marktteilnehmer warten auf eine Erholung der Nasdaq, hat sie doch mittlerweile so viel Boden preisgeben müssen, dass ein weiterer Verfall vielen als sehr unwahrscheinlich erscheint.

      Nun - man kann den Chart des Nasdaq Composite auch etwas anders sehe





      Die Tatsache, dass die Nasdaq bereits prozentual sehr viel mehr verloren hat als die anderen Indizes, ist wohl lediglich der Tatsache geschuldet, dass sie vorher entsprechend stärker gestiegen ist. Daraus schließen zu wollen, das Gröbste wäre bereits eingepreist, dürfte sich womöglich als fataler Irrtum erweisen.

      Auch der S&P 500 nähert sich immer mehr der eingezeichneten Nackenlinie, deren Durchschreiten sofort erhebliche Verluste mit sich bringen würde. Die großen und relevanten Indizes weisen dermaßen mustergültige Chartformationen (auf Monatsbasis) auf, dass man als erfahrener Börsianer schon fast misstrauisch wird - sollte es wirklich so einfach sein?

      Solche Wendepunkte an den Märkten erlebt man höchstens zweimal in seinem Börsenleben, und wenn sie sich dann noch mit solcher Deutlichkeit ankündigen, sollte man vorbereitet sein. Der letzte Marktbericht hatte den Titel: "Ein letztes mal wird geklingelt.". Es gibt das Sprichwort - An der Börse wird nicht geklingelt - aber ich klingele trotzdem. Die sichtbaren, fast vollendeten Umkehrformationen lassen eigentlich nicht zu, blauäugige Äußerungen wie unsere Politiker zu verbreiten - im Gegenteil - man kann nicht oft genug warnen




      Auch der große Gesamtmarkt sieht nicht erbaulicher aus. Hier zeichnet sich ein komplexeres Top ab. Es beginnt sich bereits im Jahre 1998 zu entwickeln und wird aller Voraussicht nach Ende 2000 vollendet sein. Eine Topbildung, die sich über 4 Jahre hinzieht - über welchen Zeitraum wird sich dann der folgende Downtrend ausdehnen?






      Ich beschäftige mich jetzt seit fast 20 Jahren mit dem Thema Börse und habe selten eine solche Übereinstimmung bei der Betrachtung der relavanten Indizes entdeckt. Es ist möglich, dass ich mich irre, was die weitere Kursentwicklung betrifft, aber die Zeichen an der Wand sind zu deutlich als dass ich sie nicht entsprechend auswerte. Ein Top ist immer erst vollendet und als solcher zu betrachten, wenn die Nackenlinie einer Umkehrformation um mindestens 3% unterschritten wurde. Die klassische Charttechnik besitzt somit einen kleinen Nachteil:

      Mit Sicherheit kann man erst dann von einem Top ausgehen, wenn auch dieses letzte Kriterium (Durchbrechen der Nackenlinie) erfüllt ist. Dies ist auch der Grund, warum sich anschließend die Talfahrt beschleunigen wird, denn große Investoren warten dieses letzte Kriterium ab, bevor sie agieren. Wir haben jedoch mit Hilfe der Intermarket-Analyse schon sehr viele Hinweise erhalten (z. B. Top beim Dollar-Index, beginnender Major-Uptrend beim Gold, steigende Ölpreise usw.), dass wir uns relativ sicher darüber sein können, was auf uns zukommt.

      Der Transport-Index ist seit jeher ein äußerst wichtiges Barometer für den gesamten Aktienmarkt (Dow-Theorie). Verständlich, wenn man bedenkt, dass alle produzierten Waren auch transportiert werden müssen. Zudem ist der Transportsektor unmittelbarer von der Höhe des Ölpreises abhängig als andere Industrien.

      Der Transport-Index präsentiert uns ein Broadening Top, welches sich im Endstadium befindet. Die Kurse dieses Index werden sich halbieren bis zur unteren Trendlinie. Erst ein Durchbruch nach unten vollendet die Formation.




      Die Immobilien-Blase

      Die Verschuldungsblase und die Aufblähung der Geldmenge haben unmittelbar zu tun mit dem Immobilienboom der letzten Jahre in Amerika. Die Preise für Immobilien stiegen stetig und gaukeln dem Besitzer ein Vermögen vor, dass sich alsbald als nur vorübergehend herausstellen wird.




      Jeder Immobilienbesitzer weiß, dass er seine Immobilie beleihen kann mit einem Kredit. Die Höhe der Beleihung richtet sich nach dem Wert der Immobilie. Solange diese im Wert steigt, steigen die Beleihungsgrenzen. Was passiert jedoch, wenn der Immobilienmarkt einbricht? Richtig - ich habe nicht mehr den Gegenwert für meinen Kredit.

      Auch die Häuslebauer, die sich in den letzten Jahren über immer höhere Beleihungsgrenzen ihres Eigenheimes freuen konnten, werden wohl demnächst ihre hochgeschraubten Hypotheken nicht mehr bezahlen können. Ein Einbruch bei den Immobilienpreisen wird viele in den finanziellen Ruin treiben, denn die Banken werden zusätzliche Sicherheiten für Kredite verlangen.

      Die beiden Indizes Real Estate Index und Home Construction zeigen uns den Weg. Die Immobilienpreise in Amerika haben ihren zyklischen Höhepunkt erreicht.

      Der Real-Estate-Index konnte die Trendgerade nicht nach oben überwinden. Der Top am Immobilienmarkt ist dann auch in 1998 auszumachen, die Rallye seit der Jahrtausendwende erscheint vor einem langfristigen Hintergrund lediglich als "Pullback" im Abwärtstrend.



      Auch der unmittelbare Verwandte Index für Home-Construction steht am Ende seiner Aufwärtsbewegung.




      Die Wohlstandskurve der westlichen Industrieländer hat bereits ihren Höhepunkt überschritten und die Politiker sollten sich lieber darauf vorbereiten, wie sie mit Situationen umgehen, die das folgende Bild zeichnet. Ihre Selbstdarstellung interessiert nämlich niemanden. Sie sind gewählt, die Probleme der Gesellschaft zu lösen. Aber dazu gehört, dass man die Probleme der Zukunft zu erfassen vermag - zugegeben eine etwas schwierigere Aufgabe als selbstgefällig auf einem Wahlplakat zu posieren.

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      schrieb am 02.05.02 13:28:14
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:02:01
      Beitrag Nr. 3 ()
      Entwicklung/Hintergrundinfos

      Schuhputzer muss ein ungemein einträglicher Beruf sein. Die Anfänge solcher Karrieren kennen wir aus den Biografien deramerikanischen Tycoons. Das zweite Kapitel verblüfft mit derEinleitung: "Als ich dann meine erste Million hatte ..." (Welt, 2.1.)

      7.5.02 Experten befürchten eine Zeitenwende beim Dollar

      Greenback fällt nach schlechten US-Arbeitsmarktdaten auf Sechs-Monatstief. Hohes Leistungsbilanzdefizit bereitet Sorgen

      Von Anja Struve

      ... Grund für die heftige Reaktion der Devisenmärkte ist die Sorge, dass der US-Aufschwung flacher ausfallen könnte als erwartet. Damit würden die USA für Investoren an Attraktivität verlieren - rückläufige Kapitalströme wären die Folge. Angesichts des riesigen Leistungsbilanzdefizits der USA ein Schreckensszenario für den Dollar: „Wenn die Bereitschaft ins Wanken gerät, Kapital in den USA anzulegen, wird das Defizit zum Problem“, warnt Michael Heise, Chefvolkswirt der DZ Bank.

      Das beweist der Blick in die Geschichte. Im Schnitt erlebte der Dollar alle zehn Jahre einen rasanten Kurssturz, ausgelöst durch eine zu Bewertung und ein so genanntes „Zwillingsdefizit“ in der Leistungsbilanz und im Bundeshaushalt. Mitte der 80er stürzte der Dollar aus diesem Grund binnen eines Jahres von zunächst fast 3,50 D-Mark auf 1,60 D-Mark ab.

      Angesichts des drohenden Defizits im US-Haushalt, des ausufernden Leistungsbilanzdefizits und des gegenüber dem Euro um rund 20 Prozent überbewerteten Dollar, fürchten einige Volkswirte, dass sich die Geschichte wiederholen könnte. Zwar ist die Leistungsbilanz dank der Stärke der US-Wirtschaft seit fast 20 Jahren defizitär. „Mit rund vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) überschreitet das aber selbst die Höchstwerte der 80er Jahre“, sagt Heise.

      In diesem Jahr könnte das Defizit nach Einschätzung von Fred Bergsten vom Institute for International Economics (IIE) sogar auf fast fünf Prozent des BIP oder 500 Mrd. Dollar steigen. Allein um das aktuelle Defizitniveau finanzieren zu können, müssen die USA täglich rund zwei Mrd. Dollar Fremdkapital anziehen, rechnet er vor. „Sobald der Wille, in den USA zu investieren, nachlässt, gibt es einen enormen Dollar-Überhang“, ergänzt Klaus Baader von Lehman Brothers.

      Seit Monaten warnen Volkswirte deshalb, dass das Fundament des starken Dollar brüchig geworden ist und fordern eine Kurskorrektur. „Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel in der Dollar-Politik der USA“, sagt Bergsten. Um einen Absturz zu vermeiden, sollte die US-Regierung die Überbewertung durch verbale und monetäre Interventionen korrigieren und eine weitere Höherbewertung verhindern. „Ein Absturz des Dollar würde der Weltwirtschaft schweren Schaden zufügen“, sagt auch Baader. Interventionen um den Dollar gezielt zu schwächen, seien aber zu gefährlich: „Das könnte einen Prozess auslösen, der nicht mehr aufzuhalten wäre.“

      Allerdings hält die Mehrzahl der Experten trotz aller Risiken einen tiefen Sturz des Dollar für unwahrscheinlich. „Schließlich stehen die USA nach wie vor besser da als Europa oder Japan“, meint Bergsten. Es gebe daher kein Anzeichen dafür, dass die USA als bevorzugtes Anlageland abgelöst werden könnten. Auch Heise erwartet nur einen „Dollar-Rückzug auf Raten“. Die Parität werde der Euro erst 2003 wieder erreichen. (Welt, 4.5.02) Kommentar: Es ist eigenartig, daß gerade jetzt die Medien den überbewerteten Dollar entdecken, während gerade diese Überbewertung in der Vergangenheit als “Stärke Amerikas” gefeiert wurde. Soll mit solchen Meldungen die Bevölkerung langsam auf einen, eigentlich überfälligen, Dollarcrash vorbereitet werden?

      30.4.02 Für den Dollar brechen härtere Zeiten an

      Konjunktursorgen und Defizit-Debatte lasten auf der amerikanischen Währung, Euro stabilisiert sich über 90 US-Cent

      Von Beatrix Wirth ... Sollten die Zahlen enttäuschen, scheinen weitere Kapitalabflüsse aus den USA programmiert. Dies rückt ein Problem, das die Märkte seit längerem bewegt, noch stärker in den Vordergrund: das enorme Leistungsbilanzdefizit der USA, das sich mittlerweile auf rund 400 Mrd. Dollar jährlich summiert. „Bleiben die Kapitalzuflüsse aus, kann das Defizit nicht mehr finanziert werden. Eine drastische Dollar-Abwertung wäre die Folge, auf die die Fed wegen steigender Inflationsgefahren mit höheren Zinsen reagieren müsste, welche wiederum das Wirtschaftswachstum bremsen würden“, erläutert Helaba-Experte Klomfass den gefährlichen Teufelskreis. Auch nach Ansicht der Experten der Deutschen Bank nähert sich das US-Leistungsbilanzdefizit einem „kritischen Niveau“. Ein Leistungsbilanzdefizit von 4,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) löse in den Industrieländern spürbare Korrekturen des Wechselkurses von im Schnitt 19 Prozent aus, zitieren sie eine Fed-Studie. Ein Wert, der laut Deutscher Bank bald erreicht ist: Nach ihren Prognosen wird sich das US-Defizit bis zum vierten Quartal 2002 auf rund fünf Prozent des BIP ausweiten nach 3,9 Prozent im Vergleichsquartal des Vorjahres.

      Einige Experten sehen die USA gar vor einem doppelten Problem. Denn nicht nur in der Privatwirtschaft, auch im Staatshaushalt bahnt sich unter der Regierung Bush nach Jahren voller Kassen ein Milliardenloch an - unter anderem wegen massiver Steuersenkungen. Mit dem „twin deficit“, dem gleichzeitigen Leistungsbilanz- und Haushaltsdefizit, stelle die USA den Wirtschaftsaufschwung auf schwankenden Boden, so die Warnungen. ... (Welt, 30.4.02) Kommentar: Der überbewertete Dollarkurs ist der Knackpunkt des Systems: Nur solange der Dollar mit allen Tricks oben gehalten werden kann, nur so lange läßt sich ein Crash hinausschieben. Da sich jedoch die Probleme immer weiter durch den Schuldendruck verschärfen, wird das Eis für den Dollar immer dünner. Die Zeit ist abzusehen, wo der Dollar in ungeahnte Tiefen stürzen und die Welt in eine Abwärtsspirale reißen wird.






      Entwicklungen/Hintergrundinfos

      Archiv:
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      Wer sich näher mit unserem Finanzsystem befaßt, dem wird klar, daß das Wirtschaftssystem aus zwingenden Grüden zusammenbrechen muß. Näheres zur aktuellen Entwicklung im Kapitalsektor erfahren Sie bei den Finanznachrichten. Auf dieser Seite werden nachdenklich machende Meldungen zur gesellschaftlichen Entwicklung gebracht, welche die Finanznachrichten ergänzen und so ein komplettes Bild unserer derzeitigen Lage und Prognosen in die Zukunft erlauben.

      Interessant sind hier auch alte Prophezeiungen zur Zukunft Europas: http://www.prophezeiungen-zur-zukunft-europas.de/

      Beachten Sie die Hintergrundartikel: Kreditkarten und Buchgeld - Der Weg zu Überwachungsstaat und perfekter Diktatur

      Maßnahmen für über überschuldete Staaten zu Wohlstand und Freiheit

      „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“ (Niccolò Machiavelli)

      7.5.02 Politiker fordern Gleitzeit-Arbeit während der Fußball-WM
      Hamburg (Reuters) - Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat für die kommende Fußball-Weltmeisterschaft (WM) Gleitzeitregelungen für Arbeitnehmer gefordert.

      "Den Arbeitgebern muss etwas einfallen. Sie sollten den Mitarbeitern so weit wie möglich frei geben und sie später nacharbeiten lassen", sagte der Politiker der "Bild am Sonntag". Die deutschen Fernsehsender übertragen die WM-Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft jeweils um 13.30 Uhr live. "Als Fußballfan weiß ich, wie sehr es einen fuchst, wenn man ein schönes Spiel verpasst. Unsere Gesellschaft hat ohnehin nicht gerade ein Überangebot an emotionalen Erlebnissen, die viele Menschen unterschiedlichster Stellung zusammenführen", zitierte das Blatt Beck weiter.

      Unterstützung fand Beck auch bei der FDP, der CDU und den Gewerkschaften. FDP-Bundestagsfraktionschef Wolfgang Gerhardt sagte der "Bild am Sonntag": "Die Fans sollten sich die Spiele anschauen können. Eine Einigung zwischen Betrieben dürfte doch möglich sein. Und wenn der Widerstand gegen flexible Arbeitszeiten fällt, wäre das schon der erste WM-Erfolg Deutschlands." Auch der rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Christoph Böhr favorisiert eine ähnliche Lösung. Arbeitgeber sollten flexibel auf den Wunsch der Arbeitnehmer reagieren, sagte er. So könnten Überstunden abgebaut oder die Zeit nachgearbeitet werden. Es dürfe jedoch ein angemessenes Maß nicht überschreiten. Den IG-Metall-Chef Klaus Zwickel zitierte die Zeitung mit den Worten: "Die Idee, zur WM flexible Arbeitszeiten einzuführen und Fernsehgeräte aufzustellen, ist total spannend."

      In der vergangenen Woche hatte die britische Industrieministerin Patricia Hewitt bereits Ähnliches für Großbritannien gefordert. Die Gruppenspiel-Übertragungen der englischen Mannschaft beginnen bereits um sieben Uhr morgens. Die Arbeitgeber des Landes standen einer flexiblen Regelung jedoch zurückhaltend gegenüber. ... (SZ, 5.5.02) Kommentar: Wenn sich auch sonst Politiker selten einig sind - wenn es um “Brot und Spiele” geht, dann herrscht Einmütigkeit. Sowohl Gewerkschaften, als auch Arbeitgeber und Politiker sind sich anscheinend darin einig, daß die Bevölkerung von den drohenden Gefahren durch Unterhaltung abgelenkt werden muß. Der Untergang des Römischen Reiches läßt grüßen.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:02:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Marktentwicklung Dollar/Devisen

      Beim Devisenmarkt verdient in erster Linie die Entwicklung des Dollars gegenüber der D-Mark bzw. der Kustwährung Euro an Beachtung. (Eurobedrohung) Erstaunlich ist die Entwicklung, weil der Dollar seit Jahren als sehr überbewertet gilt. Die Investmentbank Merrill Lynch veröffentlichte vor gut einem Jahr eine Studie, in welcher erklärt wurde, daß der Dollar um etwa 45% abgewertet werden müßte, damit das Handelsbilanzdefizit abgebaut werden könne. Damals notierte der Dollar bei etwa 1,80 DM. Ein wachsendes Bilanzdefizit bedeutet automatisch eine wachsende Verschuldung der USA im Ausland. Vor allem das stark steigende Handelsbilanzdefizit müßte unter normalen Marktkräften zu einer deutlichen Abwertung des Dollars führen. Eine Abwertung des Dollars jedoch würde dazu führen, daß Kapital aus den USA abgezogen wird, weil die Kaufkraft des Greenbacks gegenüber anderen Währungen rückgängig wäre. Mit einem Rückzug von Kapital wäre damit zwangsläufig ein Aktiencrash und steigende Zinsen die Folge. Es müßte sich eine deflationäre Abwärtsspirale aus fallenden Aktienkursen, rückgängiger Kaufkraft, abnehmenden Unternehmergewinnen und fallenden Preisen ausbilden. Beim jetzigen steigenden Aktienniveau haben damit die USA nur die eine Möglichkeit, den Crash hinauszuzögern, den Dollar und damit den Kapitlafluß hoch zu halten. So ist auch die plötzliche, nach Expertenmeinung unerklärliche, Explosion des Dollarkurses gegenüber dem Euro am 28.2.00 zu erklären. Die Tage davor geriet der Dow-Jones Aktienindex in den USA bereits massiv unter Druck. Um einen Abfall in die Depression zu vermeiden, sind die Notenbanken gezwungen, den Dollar künstlich hochzutreiben und damit den Kapitalzufluß in den amerikanischen Aktienmarkt zu stützen. Wieder ein gutes Beispiel für Marktmanipulation, wie schon beim Gold und den langlaufenden Anleihen.

      Für einen Crash ist auch die Entwicklung des US-Dollars zum Yen interessant. Mitte der neunziger Jahre wurden massiv Kapitalreserven von Japan in die USA zur rentableren Anlager verschoben. Damit wurde der Dollar nach oben getrieben und das wachsende Leistungsbilanzdefizit der USA mit finanziert. Werden nun im Zuge einer japanischen Zinserhöhung (zur Finazierung der Konjunkturprogramme) die Depots in den USA zurück nach Japan transferiert, muß der Dollar unter Druck kommen. Ein Verfall der Aktien und der Anleihen wäre die unmittelbare Folge. Erst recht in einem Crash würden die ausländischen Anleger ihr Geld von Amerika abziehen, was den beschriebenen Zusammenbruch auslösen müßte. Schon letzten Herbst stieg der Yen im Vergleich zum Dollar heftig an. Erst nach mehreren großen Interventionen konnten Notenbanken den Wechselkurs wieder drücken.

      Der Dollar wird im Crash drastisch an Wert verlieren, wobei der Euro infolge Wechselkursverwerfungen zerfallen wird. Deshalb werden die Notenbanken versuchen, den Dollar so lange wie möglich auf überhöhtem Niveau zu halten. Die Korrektur wird dann allerdings um so schneller und massiver ausfallen und den Dollar gegenüber der D-Mark unter eine Mark drücken. Gleichfalls wird der Yen zum Dollar stark aufgewertet werden, weil Kapital aus den USA abgezogen wird. Dies wird den Zusammenbruch noch weiter verstärken


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