Wissenswertes zum 87er-Crash - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 03.05.02 16:29:13 von
neuester Beitrag 03.05.02 17:45:46 von
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Nachdem die Rohstoff Hausse vorbei war, mußten sich die Terminspieler etwas
Neues einfallen lassen. Und so begannen sie mit dem Handel von
Aktienindex-Terminkontrakten. Aktienindizes hatte es schon immer gegeben.
Einer der ältesten und der wohl bekannteste ist der Dow-Jones-Index, von
dem ich zuvor schon oft gesprochen habe, wenn es um die Wall Street ging.
Er ist an sich aber nur ein kleiner Index, da er den Durchschnittskurs von
nur dreißig Werten wiedergibt. In ihm sind zwar dreißig der größten der
grössten Unternehmen enthalten, doch gibt es andere Aktienindizes, wie zum
beispiel den Standard & Poors 500, der diese dreißig aktien und zusätzlich
470 andere Werte umfasst. Auf den S+P 500, wie der Index kurz genannt wird,
hat man einen der Terminkontrakte kreiert. Er hat eine Kontraktgröße von
500 multipliziert mit dem Index. Zum damaligen Stand von rund 340 Punkten
ergab sich ein Wert von rund 170 000 Dollar.
Der Einschuss, den ein Käufer hinterlegen mußte, um einen Kontrakt handeln
zu können, betrug gerade mal 6000 Dollar und entsprach damit einer
Kapitaldeckung von weniger als 5 Prozent.
Diese neue Variante der Spekulation eröffnete auch der Arbitrage ein neues
Spielfeld. Da an zwei verschiedenen Orten im Prinzip das gleice gehandelt
wird, könnenn Kursdifferenzen entstehen, deren Ausnutzung risikolose
Profite ermöglichen. Dieses Arbitragegeschäft ist natürlich nichts für
private Spekulanten. Hier tummeln sich nur große institutionelle Anleger,
die so geringe Spesen zahlen, das es sich für sie auch lohnt, kleine
Spannen auszunutzen. Viel gewinnen sie an einer Transaktion trotz eines
Millionenumsatzes nicht.
Neben den geringen Spesen braucht man außerdem Großcomputer, die ständig
den Kursverlauf aller Aktion beobachten, deren Wert berechnen und mit dem
Kurs des Indexkontraktes in Chicago vergleichen. Treten Differenzen auf,
geben die computer automatisch Kauf- und Verkaufsaufträge auf.
Die Indexarbitrage verbindet den New Yorker Aktienmarkt mit dem Terminmarkt
in Chicago wie zwei kommunizierende Röhren.
Die geringen Einschüsse entfesselten 1987 ein hemmungsloses Spiel in diesen
Indexkontrakten. Fast regelmäßig war das Volumen der in New York
umgesetzten Aktien geringer als das der in Chicago an einem Ta gehandelten
Kontrakte, und der Terminmarkt wurde so zur dominierenden Kraft. Der Hund
wedelte nicht mehr mit dem Schwanz, sondern der Schwanz mit dem Hund.
Die gesamte Terminspekulation war genaugenommen nichts anderes, als würde
man mit weniger als 5 Prozent eigenkapital und zu 95 Prozent auf Kredit
spekulieren. eine Relation, die noch extremer war als die, die 1929, zu
beobachten war, als zumindest 10 Prozent hinterlegt werden mussten.
Das es 1987 dennoch nicht zu Selbstmordtragödien kam, lag zum einen daran,
daß keine Möglichkeit bestand, die vermeintlichen zukünftigen Gewinne am
Terminmarkt für Konsumkredite zu beleihen, wie dies 1929 der Fall war, und
zum anderen an der hervorragenden, blitzschnellen Funktionsweise dieses
Marktes, die andererseits den rasanten Kurssturz aber erst möglich machte.
Ist man z. B. a la hausse in einem Terminkontrakt und geht der Markt
zurück, wird man umgehend vom Broker aufgefordert, die nötige Siecherheit
(Margin) wieder aufzufüllen. Kommt man diesem Margin-Call nicht nach, wird
die Position automatisch zwangsliquidiert. Ob der Kunde bei dem jeweiligen
Brokerhaus als solvent mit anderen Sparguthaben oder großem
Immobilienbesitz bekannt ist, was ihn in der Schweiz oder auch in
Deutschland sicher retten würde, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die
Regeln der Terminbörsen zwingen die Broker zur sofortigen Exekution, wenn
die Margin nicht sofort wieder aufgefüllt wird.
So passierte es am Montag, dem 19. Oktober 1987. Am donnerstag und Freitag
der Vorwoche waren die Kurse bereits um jeweils 100 Punkte gefallen. Die
Stimmung war äuserst nervös und gereizt, viele Terminpositionen waren
nachschußpflichtig geworden.
doch die Spieler wollten oder konnten nicht nachschießen. Alle wollten nur
noch durch eine tür. So wie in einem Kino, in dem einer Feuer schreit und
alle durch die kleine Tür hinauswollen. Am Ende gibt es sogar Tote und
Verletzte, obwohl kein einziges Zündholz gebrannt hat.
Der 19.Oktober begann mit einer Reihe von Zwangsexekutionen, die den S+P
500 Kontrakt weiter in die Tiefe rissen. Die Kursverluste machten weitere
Positionen nachschußpflichtig und lösten die nächste Welle von
Zwangsverkäufen aus, die wiederum für weitere Kursverluste sorgten. die
Lawine war nicht mehr aufzuhalten. Zusätzlich zu diesen Verkäufen, die
bestehende Long-Positionen schlossen, verkauften die golden boys weitere
Kontrakte.
Neues einfallen lassen. Und so begannen sie mit dem Handel von
Aktienindex-Terminkontrakten. Aktienindizes hatte es schon immer gegeben.
Einer der ältesten und der wohl bekannteste ist der Dow-Jones-Index, von
dem ich zuvor schon oft gesprochen habe, wenn es um die Wall Street ging.
Er ist an sich aber nur ein kleiner Index, da er den Durchschnittskurs von
nur dreißig Werten wiedergibt. In ihm sind zwar dreißig der größten der
grössten Unternehmen enthalten, doch gibt es andere Aktienindizes, wie zum
beispiel den Standard & Poors 500, der diese dreißig aktien und zusätzlich
470 andere Werte umfasst. Auf den S+P 500, wie der Index kurz genannt wird,
hat man einen der Terminkontrakte kreiert. Er hat eine Kontraktgröße von
500 multipliziert mit dem Index. Zum damaligen Stand von rund 340 Punkten
ergab sich ein Wert von rund 170 000 Dollar.
Der Einschuss, den ein Käufer hinterlegen mußte, um einen Kontrakt handeln
zu können, betrug gerade mal 6000 Dollar und entsprach damit einer
Kapitaldeckung von weniger als 5 Prozent.
Diese neue Variante der Spekulation eröffnete auch der Arbitrage ein neues
Spielfeld. Da an zwei verschiedenen Orten im Prinzip das gleice gehandelt
wird, könnenn Kursdifferenzen entstehen, deren Ausnutzung risikolose
Profite ermöglichen. Dieses Arbitragegeschäft ist natürlich nichts für
private Spekulanten. Hier tummeln sich nur große institutionelle Anleger,
die so geringe Spesen zahlen, das es sich für sie auch lohnt, kleine
Spannen auszunutzen. Viel gewinnen sie an einer Transaktion trotz eines
Millionenumsatzes nicht.
Neben den geringen Spesen braucht man außerdem Großcomputer, die ständig
den Kursverlauf aller Aktion beobachten, deren Wert berechnen und mit dem
Kurs des Indexkontraktes in Chicago vergleichen. Treten Differenzen auf,
geben die computer automatisch Kauf- und Verkaufsaufträge auf.
Die Indexarbitrage verbindet den New Yorker Aktienmarkt mit dem Terminmarkt
in Chicago wie zwei kommunizierende Röhren.
Die geringen Einschüsse entfesselten 1987 ein hemmungsloses Spiel in diesen
Indexkontrakten. Fast regelmäßig war das Volumen der in New York
umgesetzten Aktien geringer als das der in Chicago an einem Ta gehandelten
Kontrakte, und der Terminmarkt wurde so zur dominierenden Kraft. Der Hund
wedelte nicht mehr mit dem Schwanz, sondern der Schwanz mit dem Hund.
Die gesamte Terminspekulation war genaugenommen nichts anderes, als würde
man mit weniger als 5 Prozent eigenkapital und zu 95 Prozent auf Kredit
spekulieren. eine Relation, die noch extremer war als die, die 1929, zu
beobachten war, als zumindest 10 Prozent hinterlegt werden mussten.
Das es 1987 dennoch nicht zu Selbstmordtragödien kam, lag zum einen daran,
daß keine Möglichkeit bestand, die vermeintlichen zukünftigen Gewinne am
Terminmarkt für Konsumkredite zu beleihen, wie dies 1929 der Fall war, und
zum anderen an der hervorragenden, blitzschnellen Funktionsweise dieses
Marktes, die andererseits den rasanten Kurssturz aber erst möglich machte.
Ist man z. B. a la hausse in einem Terminkontrakt und geht der Markt
zurück, wird man umgehend vom Broker aufgefordert, die nötige Siecherheit
(Margin) wieder aufzufüllen. Kommt man diesem Margin-Call nicht nach, wird
die Position automatisch zwangsliquidiert. Ob der Kunde bei dem jeweiligen
Brokerhaus als solvent mit anderen Sparguthaben oder großem
Immobilienbesitz bekannt ist, was ihn in der Schweiz oder auch in
Deutschland sicher retten würde, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die
Regeln der Terminbörsen zwingen die Broker zur sofortigen Exekution, wenn
die Margin nicht sofort wieder aufgefüllt wird.
So passierte es am Montag, dem 19. Oktober 1987. Am donnerstag und Freitag
der Vorwoche waren die Kurse bereits um jeweils 100 Punkte gefallen. Die
Stimmung war äuserst nervös und gereizt, viele Terminpositionen waren
nachschußpflichtig geworden.
doch die Spieler wollten oder konnten nicht nachschießen. Alle wollten nur
noch durch eine tür. So wie in einem Kino, in dem einer Feuer schreit und
alle durch die kleine Tür hinauswollen. Am Ende gibt es sogar Tote und
Verletzte, obwohl kein einziges Zündholz gebrannt hat.
Der 19.Oktober begann mit einer Reihe von Zwangsexekutionen, die den S+P
500 Kontrakt weiter in die Tiefe rissen. Die Kursverluste machten weitere
Positionen nachschußpflichtig und lösten die nächste Welle von
Zwangsverkäufen aus, die wiederum für weitere Kursverluste sorgten. die
Lawine war nicht mehr aufzuhalten. Zusätzlich zu diesen Verkäufen, die
bestehende Long-Positionen schlossen, verkauften die golden boys weitere
Kontrakte.
Und dann kam der nächste Tag und die Sonne ging wieder auf
www.bogen-gmbh.de
@Olsen
Bogen sieht das zyklische Tief gerade entfleuchen oder habe ich das falsch verstanden
@MACD
Schön geschrieben, der Anlaß fehlt aber (noch) . Dann ein wegbrechender Dollar und die Analogie würde passen.
Alles wird gut
Bogen sieht das zyklische Tief gerade entfleuchen oder habe ich das falsch verstanden
@MACD
Schön geschrieben, der Anlaß fehlt aber (noch) . Dann ein wegbrechender Dollar und die Analogie würde passen.
Alles wird gut
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