Umwelt Ethik Zertifikate - ein großer Unsinn !? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 04.05.02 10:10:07 von
neuester Beitrag 23.05.02 22:15:05 von
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Hai Leute,
ich habe schon immer gefragt, welchen Sinn eigentlich Umweltzertifikate machen. Klar, sie geben dem Investor die Chance, an einem "Aktienkorb" zu partizipieren, sprich der Investor hat eine klare Gewinnmaximierungsabsicht, wenn er in ein solches Zertifikat investiert. Da ich aber unterstelle, dass ein ethisch-moralisch geleiteter Investor nicht nur Gewinnmaximierungsinteressen haben sollte, sondern bei seinen Investments auch von ethisch-moralischen Aspekten geleitet wird, muß man ganz klar feststellen, dass hier eine eindeutige Ambivalenz vorliegt.
Diese liegt in der Konstruktion der Zertifikate, die als Inhaberschuldverschreibung begeben werden. D.h. der Investor erwirbt nicht die Aktien oder ein Recht auf Lieferung der Aktien, sondern er erwirbt eine Forderung gegenüber dem Emittenten, zu einem Zeitpunkt seiner Wahl (bei open end Zertifikaten) den Kursgegenwert der im Zertifikat vertretenen Aktien ausgezahlt zu bekommen.
Das bedeutet aber für den Emittenten, dass er nicht verpflichtet ist, die Aktien auch tatsächlich zu erwerben, sondern er wird zur Absicherung seiner Rückzahlungsverpflichtung z.T. Aktien oder andere Finanzinstrumente nach Ertragsgesichtspunkten erwerben, die dann nicht unter den im Zertifikateprospekt genannten Bedingungen (ethisch-umweltbezogen...) ausgewählt werden müssen. Auch wird der Emittent eher Derivate auf die im Korb abgebildeten Aktien erwerben (Optionsscheine, Futures o.ä.) und eine Hedging Strategie fahren, da er hier weniger Kapital einsetzen muß, um seine Inhaberschuld abzusichern.
Im Ergebnis heißt das, dass den eigentlichen Zielgesellschaften des Zertifikates wenig geholfen ist, denn das Geld der Zertifikateinvestoren fließt z.B. nicht in Kapitalerhöhungen dieser Gesellschaften und stärkt auch nicht deren Kursbasis - im Gegenteil tritt der Effekt ein, dass Investoren ihr Geld in Wirklichkeit in ganz andere Werte stecken.
Aus diesem Grund bin ich der Auffassung, dass Ethik-Zertifikate, wie z.B. das neue der BNP Paribas alleine dazu dienen, die Emittenten und v.a. die Berater reich zu machen, weil diese unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes Gelder einsammeln.
Solche Zertifikate müßten sich m.E. verpflichten, die abgebildeten Aktien auch tatsächlich zu erwerben, aber dann hätte man ja einen Fonds, was ja offensichtlich von den Emittenten nicht beabsichtigt wird. Das beweist auch, dass es den Emittenten bestimmt nicht darum geht, einen Beitrag zu emanzipatorischen Investments zu leisten.
Meinungen erwünscht.
Ciao
Art Bechstein
ich habe schon immer gefragt, welchen Sinn eigentlich Umweltzertifikate machen. Klar, sie geben dem Investor die Chance, an einem "Aktienkorb" zu partizipieren, sprich der Investor hat eine klare Gewinnmaximierungsabsicht, wenn er in ein solches Zertifikat investiert. Da ich aber unterstelle, dass ein ethisch-moralisch geleiteter Investor nicht nur Gewinnmaximierungsinteressen haben sollte, sondern bei seinen Investments auch von ethisch-moralischen Aspekten geleitet wird, muß man ganz klar feststellen, dass hier eine eindeutige Ambivalenz vorliegt.
Diese liegt in der Konstruktion der Zertifikate, die als Inhaberschuldverschreibung begeben werden. D.h. der Investor erwirbt nicht die Aktien oder ein Recht auf Lieferung der Aktien, sondern er erwirbt eine Forderung gegenüber dem Emittenten, zu einem Zeitpunkt seiner Wahl (bei open end Zertifikaten) den Kursgegenwert der im Zertifikat vertretenen Aktien ausgezahlt zu bekommen.
Das bedeutet aber für den Emittenten, dass er nicht verpflichtet ist, die Aktien auch tatsächlich zu erwerben, sondern er wird zur Absicherung seiner Rückzahlungsverpflichtung z.T. Aktien oder andere Finanzinstrumente nach Ertragsgesichtspunkten erwerben, die dann nicht unter den im Zertifikateprospekt genannten Bedingungen (ethisch-umweltbezogen...) ausgewählt werden müssen. Auch wird der Emittent eher Derivate auf die im Korb abgebildeten Aktien erwerben (Optionsscheine, Futures o.ä.) und eine Hedging Strategie fahren, da er hier weniger Kapital einsetzen muß, um seine Inhaberschuld abzusichern.
Im Ergebnis heißt das, dass den eigentlichen Zielgesellschaften des Zertifikates wenig geholfen ist, denn das Geld der Zertifikateinvestoren fließt z.B. nicht in Kapitalerhöhungen dieser Gesellschaften und stärkt auch nicht deren Kursbasis - im Gegenteil tritt der Effekt ein, dass Investoren ihr Geld in Wirklichkeit in ganz andere Werte stecken.
Aus diesem Grund bin ich der Auffassung, dass Ethik-Zertifikate, wie z.B. das neue der BNP Paribas alleine dazu dienen, die Emittenten und v.a. die Berater reich zu machen, weil diese unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes Gelder einsammeln.
Solche Zertifikate müßten sich m.E. verpflichten, die abgebildeten Aktien auch tatsächlich zu erwerben, aber dann hätte man ja einen Fonds, was ja offensichtlich von den Emittenten nicht beabsichtigt wird. Das beweist auch, dass es den Emittenten bestimmt nicht darum geht, einen Beitrag zu emanzipatorischen Investments zu leisten.
Meinungen erwünscht.
Ciao
Art Bechstein
Sei mir nicht böse, aber ich halte deine Ausführung für nicht ganz durchdacht.
Der Sinn eines Zertifikats ist es doch nur, die Wertentwicklung eines Index oder Aktienbaskets NACHZUBILDEN, nicht aber die Firmen und deren - möglicherweise ehrenwerten - Anstrengungen zu unterstützen.
Überlege einmal fogendes: Du als Anleger A denkst, dass Firma X deine Unterstützung verdient. Anleger B hält Firma X aber für einen riesen großen Umweltverschmutzer. Wer hat nun recht? Was soll der Emittent machen?
Schlußendlich musst du, wenn du solche Firmen unterstützen möchtest, direkt investieren.
Übrigens, dein Argument bezüglich des Hedgings geht ins Leere: Weil viele Firmen zu klein sind, werden keine Optionen (und schon gar keine Futures) darauf gehandelt. Der Emi MUSS also die Aktien kaufen. Aber selbst wenn er Optionen kaufen würde, irgendwann müsste ein anderer zur Absicherung der Option die Anteile erwerben.
Der Sinn eines Zertifikats ist es doch nur, die Wertentwicklung eines Index oder Aktienbaskets NACHZUBILDEN, nicht aber die Firmen und deren - möglicherweise ehrenwerten - Anstrengungen zu unterstützen.
Überlege einmal fogendes: Du als Anleger A denkst, dass Firma X deine Unterstützung verdient. Anleger B hält Firma X aber für einen riesen großen Umweltverschmutzer. Wer hat nun recht? Was soll der Emittent machen?
Schlußendlich musst du, wenn du solche Firmen unterstützen möchtest, direkt investieren.
Übrigens, dein Argument bezüglich des Hedgings geht ins Leere: Weil viele Firmen zu klein sind, werden keine Optionen (und schon gar keine Futures) darauf gehandelt. Der Emi MUSS also die Aktien kaufen. Aber selbst wenn er Optionen kaufen würde, irgendwann müsste ein anderer zur Absicherung der Option die Anteile erwerben.
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