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    ??DROHT AMERIKA DER FINANZIELLE KOLLAPS?? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.05.02 15:43:48 von
    neuester Beitrag 08.05.02 11:03:02 von
    Beiträge: 32
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      schrieb am 06.05.02 15:43:48
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die Meinung eines Fachmannes zur wirtschaftlichen Verfassungslage der weltgrößten Ökonomie:

      Dr. Kurt Richebächer, früher Chefökonom der Dresdner Bank, hielt die folgende Rede auf einem Seminar der EIR-Nachrichtenagentur am 5. November 2001 in Berlin. Wir haben den Text hier etwas gekürzt. Die ganze Rede wird in einem EIRNA-Bericht zusammen mit den anderen Beiträgen veröffentlicht werden.
      Wahn und Wirklichkeit
      Die tatsächliche Lage der amerikanischen Wirtschaft
      Meine sehr verehrten Damen und Herren,
      -- à propos Generationen. Ich bin groß geworden in einer Zeit, als die Volkswirte die Aufgabe hatten, nachzudenken. Sie müssen bedenken: Die alte Generation hatte wenig Statistik zur Verfügung, und schon das zwang zum Denken. Aber besonders unter amerikanischem Einfluß hat die Statistik so sehr um sich gegriffen, ist so überwältigend geworden, daß das Denken vollkommen aufgehört hat. Das intellektuelle Niveau in der ökonomischen Diskussion ist heute für mich das niedrigste seit 200 Jahren (vor etwas über 200 Jahren erschien Adam Smith mit seinem Wealth of Nations). Die Amerikaner haben schon in den 20er Jahren die Theorie aufgegeben. Es gibt nicht einen großen amerikanischen Nationalökonomen; es gibt jede Menge Nationalökonomen aus England, aus Schweden, aus Österreich -- aber nicht einen aus Amerika. Nun zur Sache.
      Nach herrschender Meinung hat die amerikanische Wirtschaft in den vergangenen Jahren eine große Renaissance erlebt, die Wunder der Produktivität und der Gewinne vollbracht hat. Ich habe die Sache immer im Auge behalten, und ich habe festgestellt, daß die Wunder im Grunde nur in der Statistik, aber überhaupt nicht in der Wirtschaft stattgefunden haben.
      Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Die Gewinnentwicklung der letzten Jahre ist die mieseste der gesamten Nachkriegszeit. Jetzt werden Sie fragen: "Wie ist denn das möglich?" Das kann ich Ihnen sehr einfach sagen: Es gibt in dieser Sache zwei Zahlenreihen -- "Reihe" ist schon übertrieben: es gibt eine Reihe, und das andere ist Stückwerk. Also: Das worauf jeder schaut, was Schlagzeilen macht, das sind die Berichte der Unternehmen. Und diese Berichte sind in einem Maße frisiert, daß sie keinerlei Beziehung zur Realität haben. Die Amerikaner sind heute an dem Punkte, wo die Unternehmen sogenannte Pro-forma-Gewinne mitteilen. Pro-forma-Gewinne sind errechnete Gewinne, bei denen jede beliebige Kostenart weggelassen wird, vor allen Dingen Zinskosten und Abschreibungen, die ausgegliedert werden nach dem Motto, diese Kosten spiegelten nicht die organische Entwicklung wider. Vodafone machte neulich Schlagzeilen: "Gewinnanstieg 40%." Das war aber nur der "EBITDA-Gewinn", das heißt Einnahmen ohne Zinsen, ohne Steuern, ohne Abschreibungen, ohne Amortisation.
      Außerdem müssen Sie eines bedenken: Warum führen die amerikanischen Unternehmen alle diese Akquisitionen und Mergers durch? Das Ziel besteht darin, Gewinne zu kaufen. Die wollen keine Synergien. Die wollen Gewinne kaufen, und diese werden dann dem eigenen Gewinn zugeschlagen. Das macht man zehn Mal im Jahr. Dann wird das extrapoliert, und Sie erhalten die wunderschönsten Gewinnkurven und bewundern die ungeheure Rentabilität der amerikanischen Wirtschaft. Mich stört, daß nicht ein Mensch aufsteht und sagt: "Das ist doch alles Quatsch."
      Denn es gibt eine andere Zahlenreihe. Und das ist die Zahlenreihe, an die ich mich als Volkswirt halte. Das ist die Zahlenreihe der amtlichen Statistik, der amtlichen Sozialprodukt- und Einkommensstatistik. Die kommt jeden Monat heraus und ist sehr ausführlich. Da können Sie, aufgeteilt nach 20 Branchen, in Details die Zahlen haben -- und dies sind die Zahlen, nach denen ich mich richte.
      Tatsache ist folgende: Die amerikanischen Gewinne sind scharf angestiegen von 1990, der Rezession, bis 1994. Mehr als 50% dieses Gewinnanstiegs von insgesamt 66% kam von Zinssenkungen. Der Rest kam von fallenden Abschreibungen, die ihren Grund darin hatten, daß die amerikanische Wirtschaft Ende der 80er Jahre aufgehört hatte zu investieren. Und das übersetzte sich jetzt in sinkende Abschreibungen, sinkende Zinsen und explodierende Gewinne. Aber der Gewinnanstieg hörte bereits im Jahre 1994 auf.
      In den nächsten fünf Jahren bis 2000 stiegen die Gewinne nur noch um 22%. Wie gesagt, das sind die amtlichen Gewinnzahlen. Und danach hatten die Amerikaner in den vergangenen fünf, sechs Jahren für eine "Hochkonjunktur" die mieseste Gewinnentwicklung aller Zeiten. In den Jahren 1998/99 gab es eine leichte Besserung. Aber seit dem 3. Quartal vergangenen Jahres erleben wir den steilsten Gewinnsturz aller Zeiten -- im übrigen auch bei den Gewinnen, welche die Unternehmen berichten. Denn diese Unternehmen haben in der Vergangenheit, aus ihren Akquisitionen, gewaltige Aktivposten in Form von "Goodwill" gebildet. Sie haben ja alle anderen Fabriken aufgekauft zu Überpreisen. Die mußten sie irgendwie in der Bilanz unterbringen, und das geschah, indem man sie auf die Aktivseite als einen immer größeren Posten "Goodwill" einsetzte. Und da nun die Gewinne einfach verschwinden, muß man den "Goodwill" abschreiben. Sie wissen, Nortel hat 49 Mrd. "Goodwill" abgeschrieben und andere Unternehmen 10 Mrd. Es sind unglaubliche Zahlen, sofern sie sich um die Wahrheit bemühen. Aber es gibt kaum jemanden, der sich um die Wahrheit bemüht.
      Was ist mit dem Produktivitätswunder? Produktivitätswunder und Gewinnwunder sind ja in unseren Vorstellungen eng miteinander verkoppelt. Das eine Wunder fand so wenig statt wie das andere. Mir fiel als erstes auf: Es waren ja immer die Zahlen über den gewaltigen Investitionsboom. In den letzten Jahren lag die Investitionsquote der Amerikaner bei 35% der Wachstumsrate. Auf der anderen Seite gab es Null Ersparnisbildung, zusammenbrechende Ersparnisbildung. Für mich ist es logisch ein Unding, daß man zugleich einen Investitionsboom und zusammenbrechende Ersparnisse haben kann. Das ist nicht möglich, denn ich kann nur investieren, wenn ein anderer spart und mir dadurch die Ressourcen freigibt für meine Investition. Das war also von vorneherein ein totaler Unfug. Aber niemand nahm Anstoß daran, denn, wie gesagt, theoretisches Denken ist völlig abhanden gekommen.
      Als nächstes fielen mir die Computerinvestitionen auf. Es wird dauernd gesagt, gewaltige Computerinvestitionen bringen Produktivität. Ja, das tun sie auch. Aber wie? Ich verglich nominale Ausgaben für Computer und reale Ausgaben in den beiden Sozialproduktrechnungen. In der nominalen Statistik haben die Investitionsausgaben der amerikanischen Unternehmen für Computer in der Zeit von 1997 bis 2000 34 Mrd. Dollar betragen. Das ist gar nichts für eine Volkswirtschaft von 10000 Milliarden Dollar BIP. Aber in der Realrechnung des Sozialprodukts stehen keine 34, sondern 214 Mrd. Dollar. D.h. in der Realrechnung wurden aus einem für Computer ausgegebenem Dollar fast sieben Dollar. Wie ist das möglich?
      Hedonischer Preisindex und andere Operationen
      Die Amerikaner haben in den 80er Jahren beschlossen, bei der Berechnung der Investitionsrate mehr und mehr Qualitätsverbesserungen zu berücksichtigen, und das nennen sie den hedonischen Preisindex. Beim Computer war das nun schon seit Jahren im Gang, aber ab 1995 begann eine förmliche Explosion in den Computerleistungen. Ich bin da ein totaler Laie, aber es geht wohl um Memory (Speicherkapazität) und um Geschwindigkeit und alle diese Dinge. Das explodierte. Und mit der Computerleistung explodierte die Berechnung der Investitions- und Produktionszahlen für Computer: Sie versiebenfachte sich. Aus 34 Mrd. wurden in der Statistik 214 Mrd. Diese 214 Mrd. machten 20% des realen Sozialproduktwachstums aus. Das war also schon ein dicker Posten.
      Der zweite Schlag kam dann vor zwei, drei Jahren. Da beschlossen die amerikanischen Statistiker, daß Software-Ausgaben eigentlich nicht als Kosten, sondern als Investitionsausgaben zu betrachten seien. Das gab noch einmal 70 Mrd. in die Sozialproduktrechnung hinein. Sie müssen bedenken: Kosten gehen nicht ins Sozialprodukt. Ins Sozialprodukt gehen nur Endausgaben. Aber als Investitionsausgaben gehen sie nun ins Sozialprodukt, und insgesamt ergab sich dann aus hedonischem Preisindex plus Kapitalisierung der Software -- auf dem Papier -- ein Investitionsboom von 25% des Wachstums oder 1% des Sozialprodukts.
      Dann gab es eine dritte Operation. Im Jahre 1995 empfahl die Boskin-Kommission Verbesserungen der Berechnung der Inflationsraten unter stärkerer Berücksichtigung etwaiger Qualitätsverbesserungen. Da ging es sehr kompliziert zu. Insbesondere die Mieten wurden plötzlich ganz niedrig. Auf diese Weise kamen weitere 0,8% Sozialprodukt zustande.
      Wenn Sie jetzt diese drei Dinge zusammenrechnen, dann kommen Sie zu dem Ergebnis, daß im Grunde der ganze Investitionsboom überhaupt nicht stattgefunden hat, außer in diesen statistischen Veränderungen.
      Ich persönlich habe vor allen Dingen auch den hedonischen Preisindex abgelehnt. -- Die Idee scheint ja plausibel zu sein: Mehr Leistung muß berücksichtigt werden. Allerdings sind diese hedonischen Dollars, die immerhin eine gute Portion des Wachstums ausmachten, Dollars, die kein Mensch ausgibt, kein Mensch einnimmt und keiner sieht. Es sind Dollars ohne jede Spur von wirtschaftlicher Wirkung. Und deswegen habe ich diese Behandlung immer als groben Unfug betrachtet. Aber es führte zu diesen phantastischen Zahlen, nicht nur beim Sozialprodukt, sondern auch bei der Produktivität. Denn jede statistische Berechnung, die das Sozialprodukt erhöht, geht mit gleicher Menge von Dollars in die Produktivität hinein. Und so hatten sie plötzlich nicht nur ein Wachstumswunder, sondern auch das berühmte Produktivitätswunder.
      Noch ein anderer Punkt: Die Amerikaner bauen keine Fabriken mehr. Der Investitionsboom fand nur auf dem beschriebenen Wege in Computern statt. Das hat nun aber zu einer gewaltigen Veränderung in der ganzen Investitionsstruktur geführt. Es wird immer weniger kurzfristig investiert, und langfristig überhaupt nicht mehr. Das erhöht zwar am Anfang das Sozialprodukt über Bruttoinvestitionen, aber dann kommen die Abschreibungen, und die schießen immer schneller in die Höhe, je länger dieser Prozeß dauert. Wir sind jetzt an dem Punkt, wo die Abschreibungen in Amerika die Investitionen überholt haben. Amerika hat heute negative Nettoinvestitionen, und das gesamte Sozialprodukt, ohne Abschreibungen, ist längst im Minus. Das amerikanische Sozialprodukt ist in den letzten drei Jahren um 14% gestiegen, aber die Abschreibungen sind um 34% gestiegen. Das heißt, Amerika ist hauptsächlich damit beschäftigt, seine Abschreibungen zu verdienen. Das bringt in der Statistik auch noch Wachstum, obwohl es eigentlich nur darauf hinausläuft, alte Maschinen zu ersetzen.
      Produktivitätswunder hat nie stattgefunden
      Was nun die Gewinne betrifft, so muß man bedenken, daß natürlich der hedonische Preisindex keinen einzigen Dollar in die Kasse bringt. Da kommt kein Gewinn zustande. Die Kapitalisierung der Software dagegen ging voll und ganz in die Gewinne. Denn plötzlich werden Kosten weggenommen und als Investitionsausgaben aktiviert. Das hat die Gewinne erhöht. Bemerkenswert ist, daß die Gewinnentwicklung trotz dieser Verschönerung einfach katastrophal ist.
      Insofern stellt sich die Frage: Wieso verlaufen die Gewinne so schlecht? Eine einfache Antwort ist: Das Produktivitätswunder hat nie stattgefunden. Es hat eben nur in der Statistik stattgefunden, aber nicht in der Wirtschaft. Es gab statistischen Zuwachs, aber keinen echten Produktivitätszuwachs für die Unternehmen.
      Prosperität kommt nicht von Produktivitätswundern, sondern sie kommt vom Sparen und vom Investieren. Die industrielle Prosperität hatte ihren Grund darin, daß man riesige Fabriken bauen mußte, um diese Maschinen herzustellen. Bedenken Sie, was man investieren mußte, um die Elektrizität herzustellen. D.h. die Prosperität kommt vom Investieren, und nicht ohne weiteres von der Produktivität. Wenn ich zusätzlich Produktivität erhalte, dann ist das prima. Aber die Prosperität kommt von der Kapitalbildung, die stattfindet: vom Bau der Fabriken und dem Bau der Maschinen. Es ist die Tätigkeit, die Einkommen entstehen läßt. Die Prosperität kommt von der Einkommensbildung und nicht automatisch von der Produktivität. Die Kapitalausgaben sind somit der Kernpunkt bei all diesen Dingen. Und die sind eben in Amerika minimal, wenn sie diesen statistischen Hokuspokus wegnehmen.
      Der andere Punkt ist der, daß in meinen Augen diese berühmte Shareholder-Value-Kultur die schlimmste Mißkultur darstellt, die es je im wirtschaftlichen Denken gegeben hat. Akquisitionen und Mergers sind schließlich kein Ersatz für Kapitalbildung und Investitionen. Diese Unternehmen haben en masse diese Akquisitionen betrieben, um nicht zu investieren. Ich sage immer: "Restrukturing" und "Downsizing" und all diese schönen Worte sind bloß Synonyme für "Nichtinvestieren". Und aus diesem Grunde fehlt es in den USA an Kapitalbildung. In einem Lande, wo nicht gespart wird, kann es ja auch gar keine Kapitalbildung geben, höchstens auf dem Papier.
      Und daher bin ich der Meinung, daß diese Technik, die so gerühmt wird für ihre Produktivität, gar keine Profite generiert. Wenn Sie heute die Nasdaq-Unternehmen nehmen und all die Abschreibungen berücksichtigen, dann haben diese Unternehmen seit 1995 keinen Pfennig verdient. Sie sind alle in den roten Zahlen. Das waren Scheingewinne in der Vergangenheit, die sie großenteils aus dem Aktienmarkt geholt haben. Sie haben ihre Gewinne im Aktienmarkt gemacht, haben dann andere Unternehmen gekauft, und die Gewinne wurden aufeinandergetürmt. Das waren alles Papiergewinne, Scheingewinne, keine Gewinne aus Produktion und Produktivität. Es war alles Betrug.
      Und insofern sehe ich das Problem in der Technik. Die Amerikaner haben geglaubt, das muß doch eine wunderbare Technik sein, für die man so wenig tun muß. Da kann man 50% mehr produzieren, von heute auf morgen, und dann sind wir alle reiche Leute. Wir haben geglaubt, daß diese Technologie besonders gut sein muß, weil sie so wenig kostet. Aber das ist der Grund, warum sie auch keinen Gewinn bringt. Gewinne können nur über Ausgaben entstehen. Ich sage immer: Die Hauptgewinnquelle sind kapitalisierte Ausgaben. Und wenn ich keine kapitalisierten Ausgaben habe, kann ich keine Gewinne machen. Und diese Quelle fließt nicht bei dieser neuen Technik. Sie fließt auch nicht von dieser neuen Shareholder-Value-Kultur, die ja andere Transaktionen vorzieht.
      Ich lese immer wieder, was die amerikanische Notenbank alles unternimmt: neun Zinssenkungen, demnächst die zehnte Zinssenkung. Und dann sage ich: Aber liebe Leute, allmählich ist es doch Zeit, einmal darüber nachzudenken, warum diese Zinssenkungen überhaupt keine Wirkung haben -- abgesehen davon, daß sie im Moment den Aktienmarkt hochtreiben. Nebenbei gesagt, die Aktien werden immer teurer, da die Gewinne nämlich noch viel schneller als die Aktienkurse gefallen sind. Im Transportsektor zahlen sie das 800fache für die Gewinne, vielfach sind ja gar keine Gewinne mehr da, und bei Utilities (Versorgungsunternehmen für Wasser, Strom etc.) bezahlen sie das 60fache. Bei Dow-Jones-Firmen zahlen sie das 35fache, und das bezieht sich wohlgemerkt auf die frisierten Gewinne.
      Die Gewinne sagen mir, wohin die Wirtschaft geht, nicht der dämliche Index von der Michigan University über die Stimmung der Konsumenten. Nicht der Konsument, wie die Amerikaner glauben, sondern die Gewinne und die Investitionen der Unternehmen sind entscheidend. Der Konsum kommt dann von selber.
      Die andere erstaunliche Sache: Alle Rezessionen der Vergangenheit hatten ein und dieselbe Ursache. Steigende Inflationsraten zwangen die Notenbank, die Bremse zu ziehen, und es kam zu drastischen Kreditrestriktionen. Scharf rückläufige Kredite führten zum Abschwung. Das ist die Ursache einer jeden wirtschaftlichen Rezession der Nachkriegszeit in Amerika und in Europa gewesen. In Amerika hat aber überhaupt keine Verlangsamung der Kreditexpansion stattgefunden. In den Boom-Jahren lag die Kreditexpansion des privaten Sektors in Amerika, also der Unternehmen und der Konsumenten, bei über einer Billion Dollar pro Jahr. Bis 1997 waren die Kredite um etwa 700 Mrd. Dollar gewachsen. Seit 1998 wachsen sie pro Jahr um über 1000 Mrd. Dollar. Aber diese tausend Mrd. Dollar bringen gar nichts mehr. Das Komische ist: Sie haben ein scharf rückläufiges Wirtschaftswachstum, sie haben zusammenbrechende Gewinne, sie haben zusammenbrechende Investitionen, aber sie haben eine Geld- und Kreditexpansion, die alle Rekorde schlägt.
      Die breite Geldmenge wächst um 13,5% -- Kreditwachstum von 1000 Mrd. Dollar im privaten Sektor -- im finanziellen Sektor ist auch noch eine gewaltige Kreditausweitung im Gange. Wir haben die tollste Kreditausweitung aller Zeiten, und dennoch bricht die Wirtschaft einfach zusammen.
      Es wäre nun an der Zeit, einmal darüber nachzudenken, wie es denn überhaupt zu dieser scharfen Konjunkturabschwächung kommen konnte, während die Kredite und die Geldmengen in unvermindertem Tempo weitergeflossen sind. Wie ist das möglich?
      Ich will Ihnen sagen, warum: durch den Zusammenbruch der Gewinne. Das ist die einzige plausible Erklärung. In Amerika fehlt kein bißchen Geldmenge, kein bißchen Kredit. Früher, also in den normalen Zeiten, kam auf einen Dollar Wachstum des Sozialprodukts 1,6 Dollar Kreditausweitung. Wir waren schon in den Jahren 1998/99 bei vier, fünf Dollar Kreditausweitung pro Dollar zusätzlichem Sozialprodukt. Heute sind wir bei Milliarden Dollar für nichts. Für mich lautet die ganze Frage daher nicht: "Wie können wir die Kredite ankurbeln?" Ja, wohin wollen sie denn noch mit den Krediten? Wir sind heute bei tausend Milliarden. Wollen sie morgen auf 1500 Milliarden gehen?
      Der Punkt ist: Die Kredite gehen nicht in die Wirtschaft. Und sie gehen nicht vom Unternehmen in die Wirtschaft, weil die Unternehmen nichts mehr verdienen. Deswegen sehe ich keine Besserung in dieser Beziehung. Der einzige, der bis jetzt noch immer mehr gepumpt hat und die Konjunktur noch einigermaßen hochgehalten hat, war der Konsument. Und die Amerikaner sind ganz stolz darauf, daß der Konsument sein Haus immer mehr bis zum Schornstein verschuldet. In Amerika ruft man seine Bank an und sagt: Der Wert meines Hauses ist wieder um 10% gestiegen, ich möchte meine Hypothek um 10% erhöhen. Drei Tage später haben Sie 30000 Dollar auf dem Konto. So einfach geht das. Abertausende von Amerikanern haben das in den letzten Wochen und Monaten gemacht. Und darauf sind die Amerikaner auch noch stolz.
      Wo ist die Prosperität, wenn sie darin besteht, daß die Konsumenten ihre Ausgaben nur steigern können, indem sie ihre Haus beleihen? Das ist doch Schwachsinn. Ökonomisch ist das unglaublich. Wenn Sie sich die Statistik ansehen, dann stellen Sie fest, daß der amerikanische Konsument seit 20 bis 30 Jahren eine rapide steigende Verschuldung auf sein Haus besitzt. Ich habe noch die Generation der Amerikaner gekannt, die stolz darauf waren, wenn die Hypothek abbezahlt war. Heute sind sie stolz darauf, wenn sie sie erhöhen können. Und das steigt und steigt und steigt.
      Für mich ist das nun beim besten Willen kein Zeichen von Wohlstand. Es ist das Gegenteil. Greenspan ist im Kongreß gefragt worden: "Sagen Sie mal, ist das nicht problematisch, steigende Häuserpreise, steigende Hypotheken?" Und da sagt Greenspan: "Och, solange die Häuserpreise weitersteigen, steigt ja auch die Equity, das Eigenkapital." Der fand gar nichts dabei. Man muß sich das vorstellen: Die Häuserpreise erlauben steigenden Konsumkredit, und das wiederum soll die Konjunktur retten.
      Heute morgen war von Lösungen die Rede. Ich gehöre zu denjenigen, die sagen: "Die Leute, die uns das eingebrockt haben, sind nicht in der Lage, uns da wieder herauszubringen." Und nebenbei gesagt: Es ist viel schwieriger, als wir glauben. Um nur ein Beispiel zu nennen: Sehen Sie sich Japan an. Da wird immer gesagt, die Japaner weigerten sich, zu restrukturieren. Das Problem Japans besteht darin: Die haben sich in den Bubble-Jahren ihre Investitionsdynamik zerstört. Endgültig zerstört. Aber auf der anderen Seite: Die Konsumenten sparen. Bei Nullzins muß ich ja noch mehr sparen als vorher, um meinen Lebensabend zu sichern. Im Grunde krankt Japan daran, daß es seine Investitionsdynamik nicht mehr in den Griff bekommt. Aber es hat Konsumenten, die noch sparen. Und wir haben sie in gemilderter Form ebenfalls. Wir haben immer noch Sparer, aber immer weniger Investitionen.
      Die Amerikaner und die Angelsachsen im allgemeinen sind in dieser Beziehung der krasse Gegensatz. Die sparen überhaupt nicht, investieren auch nicht, aber sie haben Kreditsysteme, die bis zum Exzeß darauf eingerichtet sind, Konsumkredit zu finanzieren. Die amerikanischen Banken schicken jedes Jahr in Milliardensummen Kreditkarten aus. Jeder Amerikaner bekommt jedes Jahr mindestens 50 Kreditkarten. Und jede Kreditkarte hat eine Kreditlinie.
      Die Besonderheit Amerikas besteht also darin, daß es ein Kreditsystem hat, das voll und ganz auf Konsumkredit ausgerichtet ist. Und die Scheinprosperität der Amerikaner besteht darin, daß sie immer weniger sparen, immer weniger investieren, immer mehr konsumieren. Die alten Ökonomen nannten diesen Prozeß Kapitalkonsum. Und das führt zwangsläufig zum wirtschaftlichen Niedergang. Aber die Amerikaner haben soviel dämliche Europäer und Japaner und andere Asiaten, die ihnen das Geld immer jeden Tag von neuem schicken. Insofern geht das weiter. Wenn Sie genau hinsehen, stellen Sie fest: Der Anstieg des Lebensstandards in den USA hat seinen alleinigen Grund in den Auslandskrediten. Das ist die einzige Möglichkeit, den Lebensstandard zu erhöhen. Denn der Durchschnittslohn des Amerikaners geht seit 1973 beständig zurück, und der Reallohn des Amerikaners liegt heute mindestens 25% unter dem Standard von 1973.

      Fazit:
      ...solange die Amerikaner Ihren "Wachstum" und Prosperität weiterhin mit Krediten finanzieren werden (das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen), werden sie es lange nicht machen, Japan läßt grüßen! Die Auswirkung eines
      kollabierendes Wirtschaftssystems a la USA auf die globalen Märkte könnt Ihr Euch selbst ausmalen!
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:00:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      ANALYSE/firstfive: Vermögensverwalter stoßen US-Aktien ab
      Die von dem unabhängigen Controlling- und Ranking-Unternehmen firstfive beobachteten Vermögensverwalter reagieren spürbar enttäuscht auf die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA. Man gäbe offenbar die Hoffnung auf eine Führungsrolle der USA bei der erhofften Erholung der Weltwirtschaft erst einmal auf, schließt firstfive aus den einlaufenden Daten. Wären über viele Wochen hinweg zunehmende Käufe in nordamerikanischen Aktien zu beobachten gewesen, so werde jetzt schon wieder "zum Rückzug geblasen". Vor allem US-Technologietitel hätten sich laut firstfive in den letzten Tagen auf der "Abschussliste" befunden.



      Man trenne sich massiv von Aktien der Unternehmen Cisco Systems, Sun Microsystems oder von Papieren des SAP-Mitbewerbers Oracle. Aber auch "Big Blue" IBM oder die Aktie von Massenspeicher-Produzent EMC fänden sich auf den Verkaufslisten der Profis wieder, heißt es. Nach wie vor beobachtet firstfive, dass die Vermögensverwalter ihre Cashpositionen weiter aufbauen. Minimale Käufe ständen einer Unzahl von Verkäufen gegenüber. "Alles deutet darauf hin, dass es ein hartes Ringen um die Marke von 5.000 Punkten im DAX geben wird", so Sönke H. Köhler von firstfive. Der Drang zum Cash lasse sogar durchaus den Schluss zu, dass es - von einigen technischen Zwischenerholungen abgesehen - nicht nur mit den Frankfurter Indizes noch weiter nach unten gehen werde.



      Zu allem Überfluss drohe auch noch die Tatsache, dass sich die Akteure an die alte Börsenregel "sell in may and go away" erinnerten. "Alles in allem müssen wir uns wohl darauf einstellen, dass der Mai alles andere als ein Wonnemonat für die Börsen wird", so Köhler. Das Schlimmste ist seiner Meinung nach an den Börsen noch längst nicht überstanden.



      (Hinweis: firstfive analysiert die realen Investmententscheidungen und -ergebnisse führender Vermögensverwalter. Informationen erhalten Sie auch unter http://www.firstfive.com). +++ Simon Steiner

      vwd/6.5.2002/sst/ll
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:01:51
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die Profis reagieren auch schon : :D:D

      06.05 15:34/ANALYSE/firstfive: Vermögensverwalter stoßen US-Aktien ab

      Die von dem unabhängigen Controlling- und Ranking-Unternehmen firstfive
      beobachteten Vermögensverwalter reagieren spürbar enttäuscht auf die
      jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA. Man gäbe offenbar die Hoffnung auf
      eine Führungsrolle der USA bei der erhofften Erholung der Weltwirtschaft
      erst einmal auf, schließt firstfive aus den einlaufenden Daten. Wären über
      viele Wochen hinweg zunehmende Käufe in nordamerikanischen Aktien zu
      beobachten gewesen, so werde jetzt schon wieder "zum Rückzug geblasen". Vor
      allem US-Technologietitel hätten sich laut firstfive in den letzten Tagen
      auf der "Abschussliste" befunden.

      Man trenne sich massiv von Aktien der Unternehmen Cisco Systems, Sun
      Microsystems oder von Papieren des SAP-Mitbewerbers Oracle. Aber auch "Big
      Blue" IBM oder die Aktie von Massenspeicher-Produzent EMC fänden sich auf
      den Verkaufslisten der Profis wieder, heißt es. Nach wie vor beobachtet
      firstfive, dass die Vermögensverwalter ihre Cashpositionen weiter aufbauen.
      Minimale Käufe ständen einer Unzahl von Verkäufen gegenüber. "Alles deutet
      darauf hin, dass es ein hartes Ringen um die Marke von 5.000 Punkten im DAX
      geben wird", so Sönke H. Köhler von firstfive. Der Drang zum Cash lasse
      sogar durchaus den Schluss zu, dass es - von einigen technischen
      Zwischenerholungen abgesehen - nicht nur mit den Frankfurter Indizes noch
      weiter nach unten gehen werde.

      Zu allem Überfluss drohe auch noch die Tatsache, dass sich die Akteure an
      die alte Börsenregel "sell in may and go away" erinnerten. "Alles in allem
      müssen wir uns wohl darauf einstellen, dass der Mai alles andere als ein
      Wonnemonat für die Börsen wird", so Köhler. Das Schlimmste ist seiner
      Meinung nach an den Börsen noch längst nicht überstanden.


      (Hinweis: firstfive analysiert die realen Investmententscheidungen und
      -ergebnisse führender Vermögensverwalter. Informationen erhalten Sie auch
      unter http://www.firstfive.com). +++ Simon Steiner
      vwd/6.5.2002/sst/ll
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:05:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      @burk...

      warst schneller ! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:06:36
      Beitrag Nr. 5 ()

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      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:14:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Es wird düster!
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:15:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die interessante Frage ist doch: Gibt es einen WEG für die Amis aus der "Mit Kredit die Wirtschaft antreiben" - Spirale raus ???

      Denn wenn nicht....... - na das wisst ihr ja wohl !
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:17:19
      Beitrag Nr. 8 ()
      @motörhead

      die gibt es - WELTKRIEG !!! Wird doch schon alles vorbereitet ;)
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:21:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ bomber

      Da müsste erstmal geklärt werden wie "Weltkrieg" heute definiert wird !!!
      Denn ein Staatenkrieg wie im 1.und 2. WK ist praktisch nicht
      mehr möglich, da die Konsequenz letztlich interstellare Raketen mit A-Sprengköpfen wäre.

      Möglich aber ein "Weltkrieg" der sich definiert aus Abendland gegen Morgenland.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:22:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      @performanceberater jetzt gibst aber Gas...erst käme eine Rezession...dann die Depression...
      dann...die Inflation?! So wars doch in der Vergangenheit!

      Also, Freunde, Geld horten,-derweil! Oder?!
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:25:09
      Beitrag Nr. 11 ()
      @Orga...

      mein ich doch, ist doch schon alles vorgezeichnet. Weltkrieg betrifft aktiv immer nur einen Teil der Weltbevölkerung, aber passiv eben fast alles. Der gößte Energieverschwender der Welt (USA) braucht dringend Öl, Pech nur das das am meisten in den heutigen arabischen Staaten vorkommt und die Ausbeutung weiterer US-Vorkommen in Alaska erst vor 2 Wochen vom demokratisch beherrschten Senat blockiert wurde.
      Also was tun ? sprach Zeus, den Rest kannst du dir denken !
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:27:28
      Beitrag Nr. 12 ()
      @reinhar

      abwarten, ich bin noch nicht überzeugt, dass es in den USA wirklich und nachhaltig wieder aufwärts geht. Die Profis denken genauso und verkaufen derzeit US-Aktien in Massen.
      Die trauen dem Braten auch nicht mehr ! :D
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:38:19
      Beitrag Nr. 13 ()
      @ bomber

      nanana. Ein (und das ist DAS) Kernproblem der USA übersehen viel: China !
      Die Wirtschaftentwicklung in China hat zu drastischem Zunahmen in dessen Ölverbrauch geführt. War China noch vor 20 Jahren das land der Radfahrer, wird es langsam aber sicher zum Land der Autofahrer. Das Potenzial für Motorisierung ist bei 1,2 Mrd. Menschen fantastisch (oder besser gesagt: Katastrophal).

      Was das für die Zukunft des Öl heisst muss klar sein.
      China wird mehr und mehr Öl aufkaufen müssen........
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:40:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      ja er liegt richtig.

      ich kann mich noch erinnern
      als ich zur zeit der römer
      die aktie des zirkus maximus
      hielt.

      auch damals wurde alles auf
      pump gekauft und wir hatten
      eine wunderschöne zeit. (die
      kleinen girls aus ägypten waren
      wirklich süß.)

      aber eines tages wars vorbei.

      zirkus maximus verlor in 2 tagen 120%.

      ich war pleite und mußte nach indianien
      auswandern.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:40:49
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ORGAS...

      eben und warum sollten die Araber das Geschäft machen und die Märkte kontrollieren und nicht die Ami`s ?
      Wer die Öl-Quellen hat, hat in Zukunft noch mehr Macht als bisher, denk mal drüber nach ! ;)
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:44:00
      Beitrag Nr. 16 ()
      @ bomber

      das ist schon richtig. Nur ich geb dir Brief und Siegel drauf das weder Moskau und schon gar nicht Peking da mitspielen !
      Würden die USA das vorhaben und über diesen Weg China kontrollieren wollen = nuklearer Exodus - darauf geht Peking nie und nimmer ein.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 16:47:08
      Beitrag Nr. 17 ()
      @ORGAS...

      warten wir`s ab, vielleicht einigen die drei sich ja auch und teilen alles unter sich auf, wer weiß das schon ?
      Auf jden Fall wird China in Zukunft eine sehr große wenn nicht sogar `die Rolle` auf der Welt spielen, da gebe ich dir Recht !
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 17:18:04
      Beitrag Nr. 18 ()
      heidiho genosse orgasmatron ,
      für dich und den rest der grossen schreibtisch-strategen werfe ich noch einen möglichen spieler in die runde.
      indien - ca. 1 milliarde einwohner, teilweise recht pfiffige leute und geil auf wohlstand wie china u. russland.
      allerdings mit den chinesen sind sich die inder nicht grün.
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 17:26:01
      Beitrag Nr. 19 ()
      Jaja, genau, und im Kaukasus, da ist auch so ein kriegerischer Bergstamm, der keine Ruhe geben will.
      Die Russen mögen die auch nicht so besonders...
      Avatar
      schrieb am 06.05.02 17:28:08
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ja, indien, spielt auch eine gewisse Rolle, aber bei weitem nicht die Chinas. Indien ist schon noch ein paar jahrzehnte zurück was den vergleich mit China anbelangt.
      Wir wollen auch den Teufel mal nicht an die Wand malen: Ein Wirtschaftswunder zeitgleich in China und Indien - da haben wir schnell ein Ölpreisproblem - vor allem in Anbetracht der Tatsache das Verbraucher Nr. 1 (USA) im eigenen Lande nicht mehr allzuviel Ölvorräte hat (laut BP ca. noch 10 Jahre)
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:31:32
      Beitrag Nr. 21 ()
      Jetzt aber...@Palpatine und @Performanceberater! Ihr seid schuld, daß ich die letzte Nacht ganz schlecht geschlafen habe.
      Ihr habt verursacht, daß ich aus einigen Fonds ausgestiegen bin. Ihr seid schuld, daß ich da sitze und am liebsten das ganze
      Depot auflösen möchte...DANKE!
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:38:02
      Beitrag Nr. 22 ()
      @reinhar

      :laugh::laugh:
      Du bist aber schnell von der Rolle, so hab ich dich gar nicht eingeschätzt.
      Von deinen Postings her habe ich dich immer als einen kühlen, standfesten Strategen gesehen
      und nun das hier ? Sorry - das wollte ich nicht ! :D
      Ich habe alle meine Fonds noch obwohl die echt scheiße dastehen ! :mad:
      Aber hey - ist doch nur Geld, Hauptsache wir leben noch oder ?
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:48:45
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich hab nur den Rohstoffonds und den Osteuropa-Fonds verkauft..
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 10:50:44
      Beitrag Nr. 24 ()
      Also doch nicht so schlimm ! :D
      Hab allerdings auch schon überlegt den ein oder anderen Fonds abzustoßen.
      Von der Performance her bin ich jedenfalls mit meinem Depot besser als die Profis ! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:06:08
      Beitrag Nr. 25 ()
      Guck mal in mein Depot, findest Du unter meinen Threads´s .Ich habe auch den Tewchnologie Fonds aufgegeben (gestern).
      Auch bei Atmel bekomme ich nun langsam Bauchweh! Aber diese Sitzung hocke ich aus.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:18:55
      Beitrag Nr. 26 ()
      Bin fast ausschließlich in Wachstumsfonds:

      Metzler Wachstum international
      Fidelity European Growth Fonds
      Oppenheim Topic New Markets
      Fondsselektor Global (Dachfonds)

      Verluste dezeit ca. 50 %, macht aber nix - sitze ich aus.
      Sind auf mind. 20 Jahre angelegt und bis dahin wird`s ja wohl wieder
      was werden ! :laugh:

      In meinem Aktiendepot versuche ich derzeit Cash zu halten, da ich fast nur
      noch Zocke. Kinowelt war z.B. so ein Zock. Bin mit 80 % Gewinn raus - hat sich also
      gelohnt. Gehe in diesem Umfeld keine Longpositionen mehr ein, warte da wieder auf bessere Zeiten.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:25:17
      Beitrag Nr. 27 ()
      Mir graust es vor CISCO...das ist es, was mich so ängstlich macht...und natürlich das
      EINGANGSPOSTING, da ich denke, daß die Institutionellen nicht durch die Türe kommen mit
      ihrem gewaltigen Kapital...
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:32:17
      Beitrag Nr. 28 ()
      Tja, Cisco dürfte wohl ein Problem sein, hab von Ami-Werten erstmal die Schnauze voll.
      Hab mir zu viele blutige Nasen geholt damit. Glaube auch nicht mehr an die sogenannte Erholung, glaube eher
      das Europa in Zukunft ne größere Rolle spielen wird, da hier nicht jeder scheiß auf Kredite aufgebaut ist und es sehr viele
      Firmen mit solidem finanziellen Fundament gibt, anders als in den USA.
      Wir werden es ja sehen ! :D
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:39:58
      Beitrag Nr. 29 ()
      Der DOW sieht so schlecht aus...sieh Dir mal die 10 Jahreskurve an. Ich denke an neue Tieftstkurse, wenn Cisco (obwohl Nasi-Wert) heute einen negativen
      Ausblick gibt. Auch ich setze mehr auf Nebenwerte, die klar unterbewertet stehen.
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 11:50:00
      Beitrag Nr. 30 ()
      Fast wie am Neuen Markt ... ;)

      Washington droht die Zahlungsunfähigkeit

      In diesen Wochen droht den USA die Zahlungsunfähigkeit, wenn die Gesamtverschuldung der öffentlichen Hand an die gesetzlich festgelegte Obergrenze von 5950 Mrd. $ stößt. Die Regierung von Präsident George W. Bush appelliert daher an das Parlament, die erlaubte Schuldenmarke zu erhöhen.

      Andernfalls droht die Gefahr, dass die öffentliche Hand ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Besitzern staatlicher Anleihen nicht mehr nachkommen kann. "Ende Juni ist wirklich das Ende der Party erreicht. Danach gibt es nichts mehr", warnte der Staatssekretär im Finanzministerium, Peter Fisher, kürzlich in einem Interview.

      Das Problem wurde bisher von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Die steigende Schuldenlast ist das Ergebnis mehrerer Faktoren: Auf der Einnahmenseite sind die steuerlichen Erträge hinter den Erwartungen zurückgeblieben, gleichzeitig stiegen jedoch die öffentlichen Ausgaben infolge des neuen Konjunkturpakets sowie des aufgestockten Militäretats und der zusätzlichen Mittel für die innere Sicherheit kräftig an. Der Rückgang des Steueraufkommens ist wiederum das Resultat der im letzten Juni verabschiedeten Einkommenssteuerreform und eine Folge der Rezession.

      Bisher hatte sich die Regierung mit einer Reihe von kreativen Tricks über die Runden gerettet, um nicht an das offizielle Schuldenlimit zu stoßen. Sie setzte dabei auf eine Verbesserung der Kassenlage nach dem Steuerstichtag am 15. April, der üblicherweise zu einem kräftigen saisonalen Zuwachs der Einkommenssteuererträge führt. Das Finanzministerium hatte für das zweite Quartal des Jahres sogar einen Schuldenabbau von rund 89 Mrd. $ geplant. Die Erträge blieben jedoch um etwa 50 Mrd. $ hinter den Erwartungen zurück. Nun wird für das zweite Quartal bereits mit einer Netto-Neuverschuldung von 1 Mrd. $ gerechnet - das wäre die erste geplante Neuverschuldung in einem zweiten Quartal seit 1995.

      Die Zeit drängt

      "Gemäß diesen Projektionen dürfte die Schuldenobergrenze von 5950 Mrd. $ bereits Mitte Mai erreicht werden und danach über dem derzeitigen Limit liegen", erklärte nun das Ministerium. Bereits im Dezember hatte die Regierung das Parlament zum ersten Mal um eine Erhöhung des Limits gebeten - bisher jedoch ohne Erfolg. "Es ist dringend erforderlich, dass vor Ende Juni etwas passiert", warnte Staatssekretär Fisher letzte Woche unter Hinweis darauf, dass am 28. Juni mehr als 60 Mrd. $ an Zinsen für öffentliche Anleihen fällig werden.

      Fünf Monate vor den Kongresswahlen dürften die Demokraten jedoch kaum bereit sein, der Regierung stillschweigend aus ihrer klammen Finanzlage zu retten und damit einen wichtigen innenpolitischen Trumpf aus der Hand zu geben.

      "Mr. Bush genießt auf Grund des Krieges immer noch die hohen Popularitätsraten; die Öffentlichkeit weiß immer noch nicht, wie schlecht die Haushaltslage wirklich ist", so der Harvard-Ökonom Paul Krugman. Zwar ist schon länger klar, dass der US-Haushalt, der in den letzten vier Jahren Überschüsse auswies, im laufenden Fiskaljahr wieder ins Minus rutschen würde. Bisher gingen offizielle Schätzungen jedoch von einem Defizit in Höhe von 80 Mrd. $ aus. Mittlerweile erwarten viele Experten allerdings, dass es 100 Mrd. $ oder mehr betragen könnte. Noch im Jahr 2000 war ein sattes Plus von 236 Mrd. $ erwirtschaftet worden.

      Krugman spricht bereits von
      einer "Steuerkatastrophe". "Sogar eine dramatische wirtschaftliche Erholung wäre nicht genug, um uns wieder in den schwarzen Bereich zurückzubringen", warnte der Harvard-Ökonom unter Hinweis auf die in den nächsten Jahren geplanten weiteren Steuersenkungen und die massive Aufstockung des Verteidigungsetats.

      Quelle: http://www.ftd.de/pw/in/1014399073694.html?nv=hpmc

      Weitere Nachrichtenseiten: http://www.germany-pool.de
      .
      Avatar
      schrieb am 07.05.02 12:23:48
      Beitrag Nr. 31 ()
      Genau aus diesem Grunde kann Amerika doch nur so ein richtig schöner
      kleiner Weltkrieg retten, lenkt von den eigenen Problemen ab und kurbelt die Wirtschaft
      temporär wieder an.
      Nur diesmal gibt es dabei ein Problem, die Amis`s werden nicht wie bisher dabei außen vor
      bleiben, sondern es wird auch auf ihrem Terretorium krachen. :D
      Avatar
      schrieb am 08.05.02 11:03:02
      Beitrag Nr. 32 ()
      Noch mehr Lesestoff, sehr interessant:

      KÄUFERSTREIK

      Anleger in der Sackgasse

      Von Carsten Matthäus

      Nach einer kurzen Erholung fallen die Aktienindizes in Europa und den USA wieder in sich zusammen. Experten zufolge leiden die Märkte unter einem Käuferstreik, der noch lange dauern wird.

      Kein Anlass zum Einsteigen: New York Wall Street

      Kein Anlass zum Einsteigen: New York Wall Street
      New York/Frankfurt am Main - Schon wieder ein neues Allzeittief. Die Telekom-Aktie fiel am Dienstagmorgen auf 12,38 Euro. Damit lag die Volksaktie weit unter ihrem ersten Ausgabepreis von 14,52 Euro. Auch bei der Konkurrenz sieht es nicht besser aus: Vodafone sackten nach negativen Analystenkommentaren nochmals weg und notierten erstmals seit vier Jahren wieder unter 100 Pence. Kein Stück besser ergeht es France Télécom, die seit Jahresbeginn rund 50 Prozent ihres Wertes verloren hatten und derzeit bei Kursen unter 22 Euro auf historischen Tiefständen notieren.

      Noch schlimmer als der kontinuierliche Kursverfall sind die Kommentare der Analysten. Sie haben alle freundlichen Worte für Telekommunikationstitel - aus ihrem Vokabular gestrichen. "Die Aktien des Telekommunikationssektors zählen zu den Titeln, die man in den nächsten ein bis zwei Jahren nicht haben muss", sagt beispielsweise Analyst Ralph Breßler vom Bankhaus Lampe. Mit dieser Aussage, die noch vor ein paar Monaten nichts als Empörung ausgelöst hätte, ist er nicht allein. Richard Falle beispielsweise, Anlagemanager bei American Express , will auch angesichts der Allzeittiefs noch nicht zuschlagen. "Es besteht keine Eile, sich mit den Werte einzudecken", sagt er.

      Auch in anderen Branchen ist die Zeit des Märchenerzählens definitiv vorbei - vor allem in den USA. Die spektakuläre Pleite des Energieriesen Enron, der seine Anleger mit gefälschten Zahlen bei der Stange hielt, hat das Vertrauen aller Aktionäre erschüttert. Und das Gewitter über Buchhaltern und Wirtschaftsprüfern hat sich noch längst nicht verzogen. Erst am Montag kündigte Software-Produzent Peregrine den Rücktritt der Unternehmensspitze an. Grund dafür waren wieder einmal Bilanzierungsprobleme. Die Prüfer von KPMG, die das Unternehmen unter die Lupe nahmen, entdeckten nämlich, dass der Umsatz rund 100 Millionen Dollar zu hoch angesetzt war. Zuvor hatte sich das Unternehmen - auch das gehört mittlerweile fast schon zum Alltag - von seinem bisherigen Wirtschaftsprüfer Arthur Andersen getrennt.

      Vertrauen nachhaltig erschüttert: Enron-Skandal

      Investmentguru Warren Buffet sparte bei der Hauptversammlung seiner Firma Berkshire Hathaway denn auch nicht mit Kritik an unseriösen Bilanzierungsmethoden und an den daran beteiligten Prüfern, Bankern und Analysten: "Sie sehen aus wie Gauner und sie sind Gauner", sagte der Mann, der mit seiner konservativen Anlagestrategie Milliarden verdient hat. Sein Prinzip: "Kaufe keine Aktie, die du nicht auch zehn Jahre halten würdest."

      Und genau mit hier liegt nach Meinung vieler Experten der Grund für die derzeitige Zurückhaltung der Anleger. "Investoren folgen nicht einfach der Wirtschaftsentwicklung", sagt beispielsweise Hans Stoll, der das Financial Market Resarch Center der Vanderbilt Universität in Nashville leitet. "Sie folgen der erwarteten Wirtschaftsentwicklung und achten dabei besonders auf die Gewinnschätzungen der Unternehmen." Laut Stoll steht die Qualität und Nachhaltigkeit dieser zukünftigen Gewinne momentan stark in Frage.

      Die letzten Äußerungen amerikanischer Topmanager stützen diese Einschätzung. So sagte Intel-Chef Craig Barrett auf einer Taiwan-Reise: "Ich glaube nicht, dass Sie bald eine substanzielle Verbesserung sehen werden, wenn sich die Gewinne der anderen Unternehmen nicht verbessern und damit die IT-Investitionen steigen. Ich hätte Ihnen gerne etwas Erfreulicheres erzählt." Auch beim Chef von IBM, Samuel Palmisano, ist von dem sonst üblichen Optimismus nichts mehr zu spüren. "Es ist klar, dass die Branche in diesem Jahr nicht mehr in Fahrt kommt", sagte er dem "Wall Street Journal". Die Erfolgsmeldungen von Cisco-Chef John Chambers, der seinen Quartalsgewinn mehr als verdreifachen konnte, bilden da offenbar nur die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

      David Tice, Manager des Fonds "Prudent Bear" führt noch andere Gründe dafür ins Feld, dass in absehbarer Zeit keine Besserung an den Aktienmärkten zu erwarten ist. Seiner Ansicht nach sind sowohl die Standardwerte im S&P-500-Index, als auch die Technologiewerte im Nasdaq immer noch viel zu hoch bewertet. "Die S&P-Aktien werden mit dem 25fachen der erwarteten Gewinne gehandelt. Ein Bullenmarkt wird auf so einem Niveau nicht beginnen. Dazu muss es noch sehr viel weiter abwärts gehen. Im Nasdaq 100 werden die Aktien noch für das Acht- bis Zehnfache des Umsatzes gehandelt, und die Umsätze gehen zurück." Nach Ansicht von Tice könnte der Dow sogar wieder bis auf 3000 Punkte abrutschen, der Nasdaq sogar unter 500 Punkte.

      Und da ist - last but not least - die Konjunktur. Auch hier überwiegt immer noch die Unsicherheit. Zwar sprechen die US-Wachstumsrate von 5,8 Prozent und eine Steigerung der Arbeitsproduktivitätssteigerung um 8,6 Prozent für einen stabilen Aufwärtstrend, aber das reicht vielen Marktbeobachtern noch nicht. Sie wollen erst sehen, dass Unternehmen wieder Gewinne machen. Im ersten Quartal 2002 sind diese allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent gefallen. Für Chris Bonavico, Fondsmanager von TransAmerica, genügt schon diese Unsicherheit als Grund zur Vorsicht: "Ich werde doch nicht auf irgendwelche Unternehmen wetten, wenn ich noch auf die Wirtschaftsentwicklung wetten muss." Auch US-Notenbank-Chef Alan Greenspan traut dem Wachstum noch nicht so recht. Er belies die Leitzinsen auf dem niedrigsten Stand seit vier Jahrzehnten.


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