Gold-/Silberzertifikate - 500 Beiträge pro Seite

[BundyAl]

Hat jemand Erfahrung mit dem Kauf und Verkauf von Goldzertifikaten? Z.B. X-Pert von der Deutschen Bank? Wie ist der Spread/ das Aufgeld? Fallen weitere Kosten an?
Danke schonmal

Gruss
Bundy

[medus@]

Hallo,

habe leider auch keine Erfahrung mit diesen Scheinen, würde sie mir aber gern mal anschauen, hast Du die WKN zur Hand?

Danke,
medusa

[NaturalBornKieler]

Hi Al,

Zertifikate wurden hier schon ab und zu mal diskutiert, siehe die anderen Threads.

Grundsätzlich sind Zertifikate auf Edelmetalle keine vernünftige Anlagealternative. Bitte überlege Dir dazu folgendes:

Warum möchtest Du ein Metallzertifikat kaufen?
Weil Du einen Anstieg des Metallpreises erwartest.

Wenn der Metallpreis nun tatsächlich steigen sollte und Deine Erwartungen sich damit erfüllen, dann bekommen einige Marktteilnehmer möglicherweise große Probleme. Nämlich die Großbanken, die derzeit in gewaltigem Umfang gegen Gold positioniert sind. Zu diesen zählt z. B. JP Morgan und auch die Deutsche Bank. Also unter anderem genau die Emittenten der Goldzertifikate!

Bei einem starken Goldpreisanstieg hast Du dann also ein Stück Papier in den Händen, das von einem Institut ausgegeben wurde, welches dann vielleicht in Zahlungsschwierigkeiten gerät!

Die Zertifikate sind nicht durch physisches Gold gedeckt, im Gegenteil, Du wirst in den Bedingungen eine Klausel finden, die einen Umtausch in physisches Metall explizit ausschließt. Du hast letzten Endes also nur das Wort der Bank!
Und das heißt auch, durch die Ausgabe der Zertifikate begibt sich der Emittent noch weiter in eine Shortposition. Die Emittenten lenken dadurch das gestiegene Interesse der Anleger an den Edelmetallen von der physischen Ware weg zu einem papiernen Derivat. Wie lange kann diese Derivatposition gutgehen?

Alles in allem: wenn Du in Gold investieren willst, gehört auf jeden Fall auch ein Anteil von physischem Gold dazu. Auch wenn der Spread hier deutlich ist, die Sicherheit der physischen Ware, über die Du selbst konkrete Kontrolle hast, ist nicht zu überschätzen. Also auch keine Metallkonten, Lagerscheine etc.
Daneben gibt es immer noch die Möglichkeit, in vernünftige ungehedgte Goldminen zu investieren, auch wenn hier natürlich der erste Schub schon stattgefunden hat.

Wenn Du allerdings nur kurzfristig spekulieren willst, können Zertifikate wegen des einfacheren Handlings eine Alternative sein. Also eine Alternative zu kurzen Trades mit Optionsscheinen etwa.

HTH/NBK

[skeet.ht]

Weitere INFO zu Zertifikaten:


http://www.abn-zertifikate.de


MfG
Skeet.ht

[BundyAl]

@naturalbornkieler:
Erstmals Danke für deine Ausführungen.
Bin schon seit 1 1/2 Jahren massiv, d.h. bis zu 50 % in Goldminen, 25% Cash und den Rest in Aktien. Die Minen sind mir teilweise zu heiss gelaufen und haben einen zukünftigen Upmove beim Gold teilweise schon vorweg genommen, zumindest größtenteils. Deswegen möchte ich auch am Goldpreis direkt partizipieren, Optionsscheine sind hier eigentlich nur kurzfristig interressant, und über ein so großes Vermögen, dass sich physische Käufe lohnen, verfüge ich nun auch wieder nicht ;-).
Müsste ja dafür extra ein neues Konto in der Schweiz eröffnen, wie läuft sowas denn ab? Bin da leider totaler Neuling. Welche Kosten entstehen in der Schweiz? Die Goldbesteuerung, wie in Deutschland ist ja glaube ich nicht vorhanden.
Jedenfalls sind die Zertifikate noch die beste Lösung. Klar, wenn der Goldpreis wirklich explodieren sollte, sieht`s bei den Großbanken mau aus, aber so heftig wird`s wohl nicht kommen.
Wie ist das eigentlich, wenn der Euro weiter steigt? Dann verliert ja das Zertifikat, das den Golpreis in Dollar ausdrückt an Wert (für den europäischen Anleger zumindest)?

Gruss
Bundy

Ach ja WPN: X-Pert-Zertifikat: 722373
Silber-Tracer: 637503
(find` ich die Interessantesten)

[NaturalBornKieler]

Hi Al,

nicht dass wir uns da falsch verstehen: ich spreche nicht davon, größere Mengen physisches Metall bei irgendeiner Schweizer Bank zu deponieren. Könnte ich mir auch nicht leisten. Ich spreche davon, ganz normale Anlagemünzen und -barren bei der Bank zu kaufen und mit nach Hause zu nehmen. So wie`s jetzt zum Beispiel die Japaner machen, weil sie ihren Banken nicht mehr vertrauen können.

Diese Maßnahme ist für den Fall, dass DER Goldpreisanstieg eintritt, vorgesehen (weil dann möglicherweise Banken nicht mehr sind, was sie mal waren ... Shortsqueeze und all das)

Falls Du auf einen moderaten, "sanften" Goldpreisanstieg setzen willst, mag es sein, dass Du mit einem Zertifikat besser bedient bist. Obwohl sich Gold und Papier m. E. nicht gut vertragen.

Übrigens gibt es bei den Optionsscheinen auch schon recht langlaufende Teile (z. B. 562486, 665225). Wie wär`s denn mit folgender Variante: Statt 100% in Metallzertifikate lieber 80% in physisches Gold und 20% in langlaufende OS?

Ach ja, wenn es denn partout Zertifikate sein müssen, noch ein Hinweis: das von Dir genannte Zertifikat 722373 trackt, soweit ich es sehe, den Goldpreis in Euro. Ich würde es für interessanter halten, den Goldpreis in Dollar zu tracken, da wird vermutlich mehr Musik drin sein, da Gold und Dollar eher gegenläufig sind. Ist aber nur meine persönliche Einschätzung, und ich weiß auch nicht, ob es dafür Zertifikate gibt. Die meisten OS lauten aber auf Gold in Dollar.

Im übrigen bin ich gegen Zertifikate ... sagte ich das schon? :-)

Viel Erfolg
NBK

[hbbbh]

@ #5 von BundyAl

Die Goldbesteuerung, wie in Deutschland ist ja glaube ich nicht vorhanden

Was für eine "Goldbesteuerung" meinst du denn ????

[buddhalf]

@Naturalbornkieler
Deine Auführungen zu Papier und Gold ist stichhaltig für den Fall dass der Goldpreis deutlich steigt , aber dann haben die Banken mit OS noch grössere Probleme könnte man vermuten. Normalerweise sind die Derivatepositionen über 1000 Ecken abgesichert , wobei ich mir natürlich vorstellen kann , dass dieses scheinbare Gleichgewicht schnell gestört werden kann, wenn ein Indikator (hier z.B. Gold) extrem läuft und nur 1 grösserer Absicherungsteilnehmer ausfällt (wir erinnern uns an den Long Term Capital Fall 1998, der ja ein Zwerg ggü. UBS, DT.Bank, Goldmann, J.P.Morgan ist).

zur Notierung
meinst DU nicht dass der Goldpreis und damit der Preis des Zertifikats die Abwertung des Dollars miteinpreist, sodass wir uns gar nicht zu stören haben, dass das Zertifikat in Dollar "traced" .
Szenario :
Gold (USD) +50 %
Gold (EUR) +20 %

Der Abschlag unseres EUR-Tracers durch niedrigeren USD wird durch die überproportionale Steigerung wettgemacht. Muss ja so sein, oder (sonst Bewertungsungleichgewicht) ?

Trotzdem ist natürlich physisch immer noch physisch :-)

Grüße
buddhalf

[NaturalBornKieler]

@buddhalf:

>> Deine Auführungen zu Papier und Gold ist stichhaltig für den Fall dass der Goldpreis deutlich steigt , aber dann haben die Banken mit OS noch grössere Probleme könnte man vermuten. <<

Das ist sicher richtig, allerdings gehe ich davon aus, dass man nicht 100% des geplanten Gold-Investments in OS anlegt, sondern z. B. siehe oben. Während man bei Zertifikaten schon eher versucht sein könnte, und da wollte ich das Risiko aufzeigen.

>> Normalerweise sind die Derivatepositionen über 1000 Ecken abgesichert , wobei ich mir natürlich vorstellen kann , dass dieses scheinbare Gleichgewicht schnell gestört werden kann, wenn ein Indikator (hier z.B. Gold) extrem läuft und nur 1 grösserer Absicherungsteilnehmer ausfällt (wir erinnern uns an den Long Term Capital Fall 1998, der ja ein Zwerg ggü. UBS, DT.Bank, Goldmann, J.P.Morgan ist). <<

Das von BundyAl genannte Zertifikat ist ja ein Endlos-Zertifikat. Lässt sich das wirklich absichern? Ich glaube, dass in Wirklichkeit die Shortposition des Emittenten dadurch nur noch größer wird.

>> meinst DU nicht dass der Goldpreis und damit der Preis des Zertifikats die Abwertung des Dollars miteinpreist, sodass wir uns gar nicht zu stören haben, dass das Zertifikat in Dollar "traced" .
Szenario :
Gold (USD) +50 %
Gold (EUR) +20 %

Der Abschlag unseres EUR-Tracers durch niedrigeren USD wird durch die überproportionale Steigerung wettgemacht. Muss ja so sein, oder (sonst Bewertungsungleichgewicht) ? <<

Also, das Zertifikat folgt dem Goldwert in Euro, in Deinem Beispiel hätte das Zertifikat also eine Kurssteigerung von 20%. Du bekommst natürlich den Ertrag in Euro, was dann ja schon ein Vorteil wäre, aber Du bekommst nicht die 50%.

Bei OS ist das anders: ein OS wie beispielsweise der 665225 hat als Basiswert den Goldpreis in Dollar, der OS selbst wird aber in Euro gehandelt! Das hieße in Deinem Beispiel, der OS-Wert bemisst sich aufgrund der 50%-Preissteigerung des Basiswertes, Du bekommst den Wert aber in Euro ausgezahlt, wäre in diesem Szenario ein doppelter Vorteil! Immer angenommen, gleichzeitig mit einem Goldpreisanstieg würde der Dollar gegen den Euro fallen.

Ich weiß nicht, ob es solche Varianten auch bei Zertifikaten gibt (also ein Gold-Zertifikat, das dem Goldpreis in Dollar folgt, aber in Euro gehandelt wird).

Schöne Grüße
NBK

[gholzbauer]

Ein relativ neues Silberzertifikat, ohne Laufzeitbegrenzung:
WKN 163575
ISIN NL0000255248
Emittent: ABN Amro
http://informer2.comdirect.de/de/zertifikate/_pages/fokus/ma…