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    Schluß mit der Demagogie, daß man Israel nicht kritisieren dürfe! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.05.02 10:29:05 von
    neuester Beitrag 27.05.02 14:49:47 von
    Beiträge: 95
    ID: 590.181
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      schrieb am 25.05.02 10:29:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      That`s Democracy

      Die Unterstellung, Kritik an Israel und den USA sei tabu, ist demagogisch. Wahr ist vielmehr: Der westlichen Öffentlichkeit kommt das Bewusstsein für den moralischen Unterschied zwischen Demokratien und Diktaturen abhanden

      Von Richard Herzinger



      Jamal Karsli darf nicht in die FDP, kann aber weiterhin in der NRW-Landtagsfraktion der Freien Demokraten mitarbeiten. So weit der faule Kompromiss. Karsli ist nur das Bauernopfer. Das Syndrom bleibt.

      Jürgen Möllemann verbittet sich den Verdacht, er sei ein Antisemit. Er tut dies mit Wendungen, die für Antisemiten typisch sind. Mit zornentbranntem Gesichtsausdruck geißelte er neulich Michel Friedmanns „unerträgliche elitäre Arroganz“. Da haben wir es wieder, das Klischee von den Juden, die sich für was besseres halten. Und Herr Möllemann, der Vertreter einer Partei, die doch sonst so vehement dafür streitet, Begriffe wie Elite und Besserverdienender von der Stigmatisierung durch die Neidgesellschaft zu befreien, steht plötzlich da als Repräsentant des einfachen, kleinen Mannes, der ewig um sein Recht geprellt wird.

      Möllemann scheint sich gar nicht schnell genug in die Ecke drängeln zu können, in die vermeintliche böswillige Verleumder ihn angeblich stellen wollen. Bitte schön, wenn er sich da wohlfühlt...Viel bedenklicher ist im Grunde, dass Guido Westerwelle, gleichsam in Light-Version, diese Melodie aufnimmt. Am Mittwoch trat er vor die Presse, um seinen eigenen Einsatz bei der Entfernung des Herrn Karsli aus der FDP zu preisen. Dann betonte er einmal mehr, der FDP antisemitische Tendenzen unterstellen zu wollen, sei absurd. Schließlich seien er und seine Parteifreunde doch bewährte, mustergültige Demokraten. (Als ob Demokraten gegen Antisemitismus immun seien.) Und er betonte: Die FDP lasse es sich nicht verbieten, Israel zu kritisieren. Michel Friedmann sei nicht im Besitz eines höheren moralischen Rechts. Westerwelle müsste eigentlich klar sein, welches Signal er damit aussendet: Friedmann hält sich wohl für was Besseres, weil er Jude ist.

      Kommen wir jetzt noch einmal auf Möllemanns und Westerwelles Lieblingsfrage zurück: Darf „man“, dürfen speziell „wir Deutsche“ die israelische Politik kritisieren? Schon in der Fragestellung steckt eine perfide Verzerrung der Wirklichkeit. Man „darf“ israelische Politik nicht nur jederzeit kritisieren, dies geschieht auch seit Jahr und Tag ausgiebigst, in den Leitartikeln aller deutschen Zeitungen, in Wohnzimmern, auf Straßen und Plätzen. Zur Debatte steht aber, was man an Israel kritisiert, wie und warum man es tut. Möllemann und sein Schützling Karsli halten nicht nur Scharons Politik für falsch. Sie geben Israel grundsätzlich die Schuld an der Gewalt im Nahen Osten. Und sie suggerieren, diese Schuld dürfe in Deutschland nicht benannt werden, weil es sich bei den Israelis um Juden handelt und die Juden auf dem schlechten Gewissen der Deutschen um Israel herum eine Tabuzone errichtet hätten. Sie wollten wissen, werte Leser, wo die Grenze zwischen legitimer Kritik an der israelischen Politik und antijüdischen Ressentiments verläuft? Genau da.

      Wenn Deutsche nur deshalb mit Israel solidarisch wären und sich weigerten, Israel die Schuld an palästinensischen Massenmordaktionen zu geben, weil es sich bei den Israelis um Juden handelt, wäre diese Solidarität nichts wert. Solidarität mit Israel ist vielmehr für freiheitsliebende Deutsche, nicht mehr und nicht weniger als für Amerikaner, Franzosen oder Italiener, eine Selbstverständlichkeit, weil es sich bei Israel um eine Demokratie mit westlicher, pluralistischer Lebensart handelt, und weil der Angriff auf die israelische Bevölkerung auch ein Angriff auf unsere eigene Freiheit und unser eigenes Lebensrecht ist.

      Deshalb haben wir freilich auch nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, Menschenrechtsverletzungen, wenn sie von der israelischen Regierung oder dem israelischen Militär begangen werden, anzuprangern, genauso wie das bei jedem anderen Land der Fall wäre. Wir haben aber auch die Pflicht, einen demokratischen Rechtsstaat wie Israel moralisch grundsätzlich von Diktaturen und Regimes wie dem Arafats zu unterscheiden, in dem Menschenrechte nichts gelten. Schändlich, dass dies ausgerechnet in einer liberalen Partei wie der FDP offenbar nicht mehr ganz klar ist.

      Diese moralische Unterscheidungsfähigkeit ist weiten Teilen der westlichen Öffentlichkeit offenbar abhanden gekommen, wie der Schriftsteller Leon de Winter diese Woche in der ZEIT (Nr. 22, Seiten 40-42) eindrucksvoll belegt. Wir haben ja die gleiche Grundstruktur der Debatte auch in der Frage der Amerikakritik: Darf man, und so weiter, ohne als antiamerikanisch zu gelten?

      Jaja, na klar darf man, und man tut es de facto im Falle der USA noch weit exzessiver als im Falle Israels. Doch bevor man mit fliegenden Fahnen gegen Bush und den amerikanischen Imperialismus auf die Straße zieht, sollte man, neben manchem anderen, auch eines bedenken: ohne die Vereinigten Staaten gäbe es Israel schon lange nicht mehr. Es gibt sogar Grund zu der Vermutung, dass es ohne die Existenz der Vereinigten Staaten (und, muss man wohl hinzufügen, Großbritanniens) überhaupt keine Juden mehr gäbe. Der europäische Antisemitismus hätte das „Judenproblem“ entweder durch Zwangsassimilation oder Vernichtung „gelöst“, wäre Europa nicht von den USA befreit worden. In Amerika wurden die Juden dagegen nie verfolgt, gab es keine Pogrome und antijüdischen Gesetze. Und heute sind die USA nicht bereit, Israel als Preis für gute Beziehungen zur muslimischen Welt dem berserkerischen Judenhass des arabischen Nationalismus und islamistischen Fundamentalismus auszuliefern. Das ist der eigentliche Grund dafür, dass die USA zur Zielscheibe des massenvernichtenden Terrors geworden ist.

      Womit nun noch kühn der Bogen zum Bush-Besuch in Berlin geschlagen wäre. Gefragt, was er von den wütenden Demonstrationen halte, die ihn dort erwarteten, sagte der US-Präsident nur: „That´s democracy.“ So ist es. Kritik an der eigenen wie an den Regierungen anderer Demokratien ist schlicht normaler demokratischer Alltag. Vergessen werden sollte aber nie, dass diese scheinbare Selbstverständlichkeit in allererster Linie eine Frucht der Pax Americana ist.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:39:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      na Heizkessel aus welcher Mülltonne hast Du denn diesen Artikel hervorgezogen? Würde mich echt interessieren.

      Wer glaubt, mit de Winters wirklich dummen und parteiischen Artikel argumentieren zu können, von dem kann man keine objektive Meinung erwarten.

      Dabei ist dieser Autor auch noch zu blöde, das Problem überhaupt zu verstehen. Natürlich wird manchmal Israel kritisiert, vor allem in der Presse, auch in der UNO oder den Menschenrechtsorganisationen.

      Die Frage war, ob eine etablierte deutsche Partei das tun darf. Bis jetzt íst es nicht entschieden, aber Friedmann und seine Genossen sind ganz offensichtlich der Meinung, das sei Antisemtismus.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:42:07
      Beitrag Nr. 3 ()
      menacher
      Klotzköpfe wie du sind immer Argumentationsresistent.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:46:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      heizkessel

      Objektiv ist es wohl genau umgekehrt. Ich habe argumentiert, Du hast nur einen Artikel reingestellt und dann einen dummen Satz gesagt.
      Mehr habe ich von Dir auch nicht erwartet.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:53:10
      Beitrag Nr. 5 ()
      O.K. bist für die Objektivität zuständig.
      Objektiv hst du gesagt, daß der Artikel aus ner Mülltonne stamme.

      Und objektiv steht da, daß Israel ständig für seine Menschenrechtsverletzungen kritisiert und angeprangert wird. Ständig und überall von allen und jedem.
      Wo ist das also verboten, oder mit einem Denkverbot belegt.

      Frau Knobloch hat sich in dem N-TV Interview ebenfalls nicht anders geäußert.


      So, und jetzt kannst du das wieder irgendwie verdrehen.

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      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:54:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      menacher

      In einer Demokratie herrscht Meinungsfreiheit. Das beinhaltet auch andere kritisieren zu dürfen.
      Wenn Friedman und Spiegel der Meinung sind, ein Deutscher oder eine etablierte deutsche Partie dürfe Israle nicht kritisieren, so ist das halt deren Meinung. Die dürfen sie ja auch haben!
      Es kann aber nicht sein, dass sie ihre Meinung andern Menschen aufzwingen!
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 10:56:35
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das haben sie auch nicht getan. Seit ihr nur zu blöde, daß auseinanderzuhalten?
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 11:03:55
      Beitrag Nr. 8 ()
      Für mich ist Michel Friedmann ein unerträglicher , demagogischer Kotzbrocken, nicht weil er Jude ist, nicht weil ich Antisemit bin , sondern weil das mein ganz persönlicher Eindruck von ihm ist. Das hat auch nichts mit seiner Haltung zu Israel zu tun, es bezieht sich einzig auf die Art und Weise wie er in der Öffentlichkeit auftritt und wie er andere Menschen, die seine Meinung nicht teilen, behandelt.

      Wenn man aber wie Friedmann auch stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden ist, dann braucht man sich natürlich nicht zu wundern, wenn sich bei einem Teil der Bevölkerung die Abneigung gegen die Person Michel Friedmann auch auf die von ihm vertretene Volksgruppe bzw Religionsgemeinschaft überträgt.
      Ein Vertreter der katholischen Kirche, der sich in der Öffentlichkeit so gebärdet wie Michel Friedmann würde auch ein schlechtes Licht auf alle Katholiken werfen.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 11:09:29
      Beitrag Nr. 9 ()
      Und nur, weil er ein Kotzbrocken ist, kann man sich nicht mehr sachlich mit seinen Argumenten auseinandersetzen?

      Z.B. wenn es um Menschrechtsverletzungen in Arabischen Ländern geht, sind Europäer Heuchler, weil sie seit Jahren dazu schweigen, um die Exportquote nicht zu beeinträchtigen.

      Jede Wette, daß sich die Leute an Friedmans "Arroganz" hochziehen, weil er eine Art "Nestbeschmutzer" ist. Er spricht Dinge an, über die sich viele keine Gedanken machen wollen. Und das bringt dann die Restbestände an Ressentiments hervor, die man jetzt überall beobachten kann.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 11:19:33
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Heizkessel

      Du willst es nicht begreifen: Die Frage war, ob eine etablierte Partei der Bundesrepublik Israel kritisieren darf!

      Der Autor hat das Problem überhaupt nicht verstanden. Trotzdem würde ich es vorziehen, wenn Du eine Quelle angeben würdest.

      Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen müssen kritisiert werden. Es ist gar nicht auszudenken, was ohne eine solche Kritik passieren würden.

      Allerdings, schlimm genug, teilweise eben doch. Denn es gibt Länder, wie zB. Pakistan und Saudi-Arabien, die viel zu wenig kritisiert werden und die sich daher in großem Umfang Menschenrechtsverletzungen leisten können. Hier müßte man viel mehr tun.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 11:23:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      Der Artikel stammt aus der Zeit.
      Und das Problem ist nicht, daß eine Partei keine Kritik üben dürfe.
      Weder Spiegel noch Friedman haben sich hingestellt, und einer Partei verbieten wollen, Israel wegen der Besatzungspolitik zu kritisieren.
      Im übrigen nimmt sich dieses Recht auch der Amerikanische Präsident raus. Und der scheint doch nach der Theorie vieler, von der Jüdischen Lobby ferngesteuert.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 12:29:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Heizkessel

      Natürlich hat sich Bush erst nach hunderten Anrufen mit seinen arabischen und europäischen `Freunden` zu Wort gemeldet. Wenn Du dich erinnerst, Bush hatte zu Anfang seiner Amtszeit erklärt, sich aus dem Israel/Palästina-Konflikt rauszuhalten, weil es Amerika inzwischen nämlich auch auf den Geist geht, was in Israel getrieben wird. Und wenn Bush von einem unabhängigen palästinensischen Staat spricht, dann geschieht das nur auf internationalen, öffentlichen Druck. Im Hintergrund läuft alles nach altem Muster weiter, halt nur mit subtileren Mitteln.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 12:38:40
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Heizkessel

      Ich hätte eine Bitte an Dich: Stell doch mal einen Link zu diesem Artikel rein.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 13:14:55
      Beitrag Nr. 14 ()
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 13:54:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Heizkessel ist bestimmt ein Semit.:cry:
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 14:00:12
      Beitrag Nr. 16 ()
      ne doofkessel is nur krank!!
      oder bekommt kohle dafür

      zanker
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 14:45:41
      Beitrag Nr. 17 ()
      Die Leistung die ich der Demokratie erbringe, sich gegen Verleumder und Hetzer zu stellen kann gar keiner bezahlen. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 14:53:17
      Beitrag Nr. 18 ()
      nna ja
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 16:05:23
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Heizkessel

      Der Artikel gefällt mir, weil der Verfasser meiner Meinung nach wichtige Dinge in die Diskussion um Möllemann, Friedmann und Israel ein bringt. Allerdings möchte ich anmerken, dass es zwar löblich ist, das in den USA keine antijüdischen Gesetze und Progrome gab, dafür gab es dort andere Opfer. Und Gesetze( geschriebene und ungeschriebene) gegen Schwarze, die durchaus mit den Rassegesetzen der Nazis vor der Kristallnacht vergleichbar waren. Die Tatsache, dass der amerikanische Rassismus sich gegen andere Bevölkerungsteile richtete als in Europa, als Verdienst darzustellen ist daneben.
      Noch eine Anmerkung zu #9 . Die Heuchelei ist kein Europäisches Problem allein, sondern ein Problem der gesamten westlichen Welt. Erst kommt das Fressen, dann die Moral, Leider.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 17:11:43
      Beitrag Nr. 20 ()
      Das stimmt sicherlich, Neonjäger.

      Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass die Amerikaner diese rassistischen Gesetze aus eigenem Antrieb abgelegt haben. Die Demokratie dort hat funktioniert, wenn auch es teils ein schmerzlicher Prozess war.

      Die Nazis hingegen...............

      menacher,

      schon wieder ein geistreicher Artikel mit treffender, nachvollziehbarer Argumentation, der aus Deiner ganz persönlichen Sicht unbeschreiblich dumm ist und in die Mülltonne gehört.

      Was stört Dich denn heute?

      Heizkessel,

      danke für`s Reinstellen.

      Herzinger beschreibt den Sachverhalt sehr treffend. Kritik an Israel ist erlaubt, sie sollte jedoch konstruktiv kritisch sein. Das jedoch haben Möllemann und Karsli nicht getan (und auch nie im Sinn gehabt).
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 22:57:30
      Beitrag Nr. 21 ()
      @carlo

      Was soll ich mit einem Artikel, dessen Autor nicht mal begreift, um was es geht? Und Du scheinst auch Probleme damit zu haben. Deswegeben lies doch einfach meine beiden Postings noch mal.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 23:20:29
      Beitrag Nr. 22 ()
      ..der Autor begreift sehr gut, worum es geht. Und der Artikel ist hervorragend, weil er die Blindheit kritisiert, die in großen Teilen der Bevölkerung vorherrscht.

      Wenn eine Demokratie einen Fehler macht, dann wird das oft schwerer kritisiert als eine Diktatur, die im ganzen System krank ist. Wenn einem Häftling auf Guantanamo gegen seinem Willen der Bart geschoren wurde oder ihm die Augen verbunden wurden, dann wird ist das ungefähr das schlimmste Verbrechen der Welt - obwohl das System ganz gut funktioniert. Wenn aber ein Araber ein Flugzeug besteigt, gemeinsam mit Männern, Frauen und Kindern, von denen er schon weiß, daß sie am Ende des Fluges nur noch Asche sein werden - weil das Flugzeug ins WTC fliegen soll, dann wird nach Entschuldigungen gesucht, bis doch irgendwie die USA oder "der Westen" schuld sind.
      Inzwischen ist es ja so, daß die eigentlichen Verbrecher Bush und der CIA sind, weil sie nicht verhindert haben, was doch jeder Blinde sehen mußte, während die gleichen Leute noch vor wenigen Monaten heftigst darauf beharrten, daß die Flugschüler gar nicht überführt seien, vielmehr es sehr unwahrscheinlich sei, daß sie die wahren Täter wären...

      Genau darum geht es in dem Artikel in Nr. 1: ein kleiner Fehler in einem funktionierenden System wird unermeßlich vergrößert, ein krankes und verbrecherisches System auf der anderen Seite wird verharmlost, entschuldigt - jedenfalls erscheint die Dimension völlig verzerrt.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 23:29:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      @xylo

      Über was Du schreibst, geht es nicht mal in diesem Artikel. Der Autor baut sich einen Popanz auf und schlägt auf ihn ein. Er kritisiert einen Standpunkt, der überhaupt nicht in Frage steht.

      Die wirkliche Frage, um die es Möllemann geht, lautet und ich wiederhole sie für Dich gern:

      Darf eine etablierte Partei in der Bundesrepublik Israel kritisieren?

      Es ist das Bestreben des Zentralrats der Juden, genau eine solche Kritik zu verhindern.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 23:37:32
      Beitrag Nr. 24 ()
      ...vielleicht geht es Möllemann darum. Um was es in dem Artikel (nr. 1) geht, bestimmt aber der Autor des Artikels selbst. Und das kann sich durchaus von dem unterscheiden von dem, was Möllemann sagt oder denkt.

      Im übrigen ist schon die Fragestellung antisemitisch: denn NIEMAND auf der Welt käme auf die Idee, Kritik an Israel zu verbieten, schon gar nicht einer demoktratischen Partei. Es geht vielmehr darum, daß man nicht antisemitische Vorurteile zu Wahlkampfzwecken einsetzt, etwa indem man behauptet, "die Juden" wollen "Kritik an Israel" verbieten.

      Möllemann tut genau das und zwar sehr bewußt. Er ist mit ziemlicher Sicherheit kein Antisemit, sondern ein Schaumschläger, der aber gerne das antisemitische Wählerpotential anzapfen möchte.

      Abgesehen davon mag ich den Stil von Friedmann auch nicht,ebensowenig den von Claudia Roth. Aber den von Möllemann, Westerwelle oder gar Karsli finde ich noch sehr viel unangenehmer.
      Avatar
      schrieb am 25.05.02 23:50:19
      Beitrag Nr. 25 ()
      menacher, Deine Frage:

      """

      Darf eine etablierte Partei in der Bundesrepublik Israel kritisieren?

      """

      Dazu zwei Absätze aus dem Text vom Herzinger:

      """

      Kommen wir jetzt noch einmal auf Möllemanns und Westerwelles Lieblingsfrage zurück: Darf „man“, dürfen speziell „wir Deutsche“ die israelische Politik kritisieren? Schon in der Fragestellung steckt eine perfide Verzerrung der Wirklichkeit. Man „darf“ israelische Politik nicht nur jederzeit kritisieren, dies geschieht auch seit Jahr und Tag ausgiebigst, in den Leitartikeln aller deutschen Zeitungen, in Wohnzimmern, auf Straßen und Plätzen. Zur Debatte steht aber, was man an Israel kritisiert, wie und warum man es tut. Möllemann und sein Schützling Karsli halten nicht nur Scharons Politik für falsch. Sie geben Israel grundsätzlich die Schuld an der Gewalt im Nahen Osten. Und sie suggerieren, diese Schuld dürfe in Deutschland nicht benannt werden, weil es sich bei den Israelis um Juden handelt und die Juden auf dem schlechten Gewissen der Deutschen um Israel herum eine Tabuzone errichtet hätten. Sie wollten wissen, werte Leser, wo die Grenze zwischen legitimer Kritik an der israelischen Politik und antijüdischen Ressentiments verläuft? Genau da.

      ........


      Deshalb haben wir freilich auch nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, Menschenrechtsverletzungen, wenn sie von der israelischen Regierung oder dem israelischen Militär begangen werden, anzuprangern, genauso wie das bei jedem anderen Land der Fall wäre. Wir haben aber auch die Pflicht, einen demokratischen Rechtsstaat wie Israel moralisch grundsätzlich von Diktaturen und Regimes wie dem Arafats zu unterscheiden, in dem Menschenrechte nichts gelten. Schändlich, dass dies ausgerechnet in einer liberalen Partei wie der FDP offenbar nicht mehr ganz klar ist.

      """

      Was willst Du eigentlich, menacher?

      Herzinger äußert sich eindeutig.

      Ich bin mir nicht im Klaren, was Dir nicht passt.

      Erläuterung???
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:04:57
      Beitrag Nr. 26 ()
      Natürlich kann jeder Autor schreiben, was er will. Aber wenn er einen Kommentar zu einer aktuellen Auseinandersetzung schreibt, dann sollte er schon das Problem verstehen.
      Dies hat Herzinger nicht begriffen und deswegen ist er für mich ein Dummkopf.

      Daß man Israel kritisieren dürfe, stand zu keinem Zeitpunkt in Frage.

      Du magst es anders sehen, für mich ist es offensichtlich: Der Zentralrat möchte den etablierten Parteien die Kritik an Israel verbieten. Das ganze blödsinnige Gerede über Antisemitismus ist nur die Methode, mit der sie vorgehen.

      Da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und inzwischen auch noch der Ton gerügt. Dabei bemerken sie gar nicht, wie sie Karslis Aussage von der "zionistischen Lobby" glanzvoll bestätigen.

      Der Zentralrat verhält sich hier wie der verlängerte Arm der israelischen Regierung. Es soll auf jeden Fall verhindert werden, daß sich Deuschland einreiht in die Befürworter von Boykottmaßnahmen gegenüber Israel. Neben England sind wir nämlich das einzige Land, daß das in der EU bisher verhindert hat. Wenn dieser Damm bricht(!), dann könnte die EU in den Nahostkonflikt eingreifen. Das darf nicht passieren, da ist jedes Mittel recht.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 00:28:24
      Beitrag Nr. 27 ()
      Es gibt eine interessante Parallele zwischen der israelischen Politik und einer bestimmten "Taktik" des Zentralrats der Juden in Deutschland:

      Den Palästinensern wurde von der israelischen Regierung tatsächlich immer wieder mal ein eigener Staat in Aussicht gestellt, nur:
      - "dazu müssen die Palästinenser natürlich gewisse Vorbedingungen erfüllen, als da wären: ..."
      - "dieses Angebot gilt allerdings nur unter der Voraussetzung, daß..."
      - "zuvor müssen freilich die Palästinenser..."
      Das Ergebnis ist bekannt.

      Und nun zum zweiten Teil: NATÜRLICH darf man Israel kritisieren, selbstverständlich, wieso denn nicht! :laugh:

      Aber dann, wenn es um konkrete Anlässe geht, heißt es plötzlich:
      - DIESE Handlung ist aber Israels fundamentales Recht; wer sie in Frage stellt, argumentiert antisemitisch.
      - DAS zu kritisieren sollte sich aber für jeden anständigen Demokraten von vornherein verbieten, oder haben sie etwa vergessen, was für die Juden der Holocaust....
      - UND DAS steht schon gar nicht zur Debatte, oder wollte jemand etwa den legitimen Anspruch Israels bestreiten, ....

      Alles klar? Man kann etwas GRUNDSÄTZLICHES problemlos konzidieren, nur wenn es in konkrete Einzelaspekte geht, ist plötzlich niemand zu Hause.

      Höchst wirkungsvoll!


      DM
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 01:53:01
      Beitrag Nr. 28 ()
      Sehr gut , zusammengefasst heisst das:

      Selbstverständlich darf man Israel kritisieren, aber wenn man es macht, dann ist man ein Antisemit.

      Und weil das so ist, traut sich auch Niemand Israel öffentlich zu kritisieren, ausser natürlich der böse Möllemann und auf den wird jetzt fleissig eingedroschen.

      Und zu dem Punkt mit der Demokratie und der Dikatatur, die Nazis wurden 1933 auch demokratisch legitimiert, sprich gewählt und es wäre gut gewesen wäre man damals im Ausland bereits aufgestanden , so wie es Möllemann heute macht, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und abzuwarten.
      Aber alle kamen brav zu den olympischen Spielen ins Nazideutschland .

      Wer nicht erkennt , welches Unrecht der israelische Staat dem palästinensischen Volk seit Jahrzehnten antut , ist entweder blind oder er will es aus irgendwelchen politischen Gründen oder falsch verstandener Vergangenheitsbewältigung , nicht sehen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 02:16:39
      Beitrag Nr. 29 ()
      "Selbstverständlich darf man Israel kritisieren, aber wenn man es macht, dann ist man ein Antisemit."

      Ich kritisiere Israels Politik schon lange und kein Schwein hat mich Antisemit genannt.
      Hört doch bitte endlich mal mit diesem Schwachsinn auf !!! :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 02:40:22
      Beitrag Nr. 30 ()
      Der Artikel ist demagogisch und reißerisch.

      Beispiel 1:
      "Mit zornentbranntem Gesichtsausdruck geißelte er neulich Michel Friedmanns `unerträgliche elitäre Arroganz`. Da haben wir es wieder, das Klischee von den Juden, die sich für was besseres halten."

      Was hat der Gesichtsausdruck (zornentbrannt (?)) hier zu suchen? Das ist doch höchstens eine subjektive Einschätzung des Verfassers.
      Es steht ausdrücklich da geißelte er neulich Michel Friedmanns `unerträgliche elitäre Arroganz`. Wie kommt der Verfasser dazu, diese Kritik an Friedmann auf die Juden zu beziehen? Das hat Möllemann nicht gesagt und nicht gemacht. Er hat von Friedmann gesprochen. Nicht von den Juden.

      Übrigens unterstellt Paul Spiegel, soweit ich das sehe, ebenso Möllemann, dieser hätte gesagt, die Juden seien selbst schuld, wenn Antisemitismus aufkomme. Meines Wissen hat hat Möllemann nie gesagt, die Juden seien selbst schuld am Antisemitismus, sondern er hat einzig und allein Friedmann angesprochen, der seiner Meinung nach, durch sein Verhalten und seine Rede bei manchen antisemitische Stimmungen auslösen könnte.


      Beispiel 2:
      [Westerwelle] "Michel Friedmann sei nicht im Besitz eines höheren moralischen Rechts. Westerwelle müsste eigentlich klar sein, welches Signal er damit aussendet: Friedmann hält sich wohl für was Besseres, weil er Jude ist."

      Wieder diese gewollte Mißinterpretation: Wer hat gesagt oder auch nur angedeutet "Friedmann hält sich wohl für was Besseres, weil er Jude ist"? Weder Möllemann noch Westerwelle noch sonst wer.

      Das ist für mich keine sachliche Auseinandersetzung, sondern schlimme Diffamierung mit böswilligen Unterstellungen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 09:43:05
      Beitrag Nr. 31 ()
      Adhick, nett , dass Du die Meinung anderer als Schwachsinn abtust, mit Deiner intoleranten Haltung passt Du gut zu Michel Friedmann und Konsorten.

      Ich weiss nicht wo und auf welcher Ebene Du Israel kritisierst. Am Stammtisch oder im Sportsudio mag Dich keiner als Antisemit bezeichnen, aber auf politischer Ebene wird man sehr schnell als Antisemit abgestempelt.

      Was hat Möllemann konkret gesagt, was nahelegen würde, dass er ein Antisemit ist ? Ich habe alle seine Aussagen aufmerksam verfolgt und ich verstehe nicht, wie man aufgrund dieser Aussagen zu dem Schluss kommen kann, es handele sich bei Jürgen Möllemann um einen Antismiten.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 10:40:25
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ StanleyBeamish
      #30
      Gratuliere, doch noch jemand hier der lesen kann.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 10:58:50
      Beitrag Nr. 33 ()
      #28
      und zu dem Punkt mit der Demokratie und der Dikatatur, die Nazis wurden 1933 auch demokratisch legitimiert, sprich gewählt und es wäre gut gewesen wäre man damals im Ausland bereits aufgestanden , so wie es Möllemann heute macht, anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und abzuwarten.

      Wie darf man denn das verstehen? Sind die Juden jetzt die neuen Nazis oder was?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 11:28:27
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wie man das verstehen darf, ist doch eindeutig:

      Es ist gut, wenn das Ausland Druck auf eine Regierung macht, die Volksgruppen in ihrem Land benachteiligt, unterdrückt und ermordet und zwar möglichst früh. Das gilt für China, die Türkei, Russland und auch für Israel.

      Die Regierung Sharon richtet ihre Waffen gegen da palästinensische Volk , benachteiligt es , unterdrückt es und ermordet es und es hibt in Israel Bestrebungen die sogar noch weit über das hinausgehen, was die Regierung Sharon derzeit tut.

      Infos findet man z.B hier:

      www.hebron.info

      Aber daran übt Herr Friedmann keine Kritik und das Innenministerium das sonst gerne die Zensurkeule schwingt, scheint mit dieser Seite , die ganz offensichtlich volksverhetzend ist, kein Problem zu haben.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 11:52:33
      Beitrag Nr. 35 ()
      Der Artikel ist nichts weiter als eine subtile Hetze gegen die FDP.
      Es werden Fragen und Problemstellungen konstruiert, die dazu instrumentalisiert werden die Partei zu diffamieren.
      Fast in jedem Satz steckt eine Verunglimpfung und Stimmungsmache.
      Die populistischen Fragestellungen "z.b. darf man Israel kritisieren" usw. sind nur vorgeschobene Blenden.

      Stichwort Sprache ...

      faule Kompromiss
      Bauernopfer
      Er tut dies mit Wendungen, die für Antisemiten typisch sind
      zornentbranntem Gesichtsausdruck
      Da haben wir es wieder, das Klischee von den Juden, die sich für was besseres halten
      Möllemann scheint sich gar nicht schnell genug in die Ecke drängeln zu können
      vermeintliche böswillige Verleumder ihn angeblich stellen wollen
      Light-Version, diese Melodie aufnimmt
      zu preisen
      mustergültige Demokraten. (Als ob Demokraten gegen Antisemitismus immun seien
      Westerwelle müsste eigentlich klar sein, welches Signal er damit aussendet: Friedmann hält sich wohl für was Besseres, weil er Jude ist.
      Möllemanns und Westerwelles Lieblingsfrage
      perfide Verzerrung der Wirklichkeit.
      suggerieren, diese Schuld dürfe in Deutschland nicht benannt werden
      Grenze zwischen legitimer Kritik an der israelischen Politik und antijüdischen Ressentiments verläuft


      Und so geht es munter weiter. Ein Artikel, der mit diesen stylistischen Mitteln arbeitet, hat keinen Anspruch darauf ernst genommen zu werden, geschweige denn für sich in Anspruch zu nehmen auch nur halbwegs glaubwürdig zu sein.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 12:10:41
      Beitrag Nr. 36 ()
      ..ich bin auch noch nie als Antisemit bezeichnet worden, wenn ich Israel kritisiert habe und viele andere auch nicht. Es kommt eben darauf an, WIE man es tut. Sachlich oder hetzerisch.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 12:26:18
      Beitrag Nr. 37 ()
      Was war an Möllemanns Äusserungen hetzerisch ?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 12:54:22
      Beitrag Nr. 38 ()
      an den letzten nichts. Aber die frühere Rechtfertigung der Selbstmordattentate, nach dem Motto... "Israel ist doch selbst schuld, ich würde mich auch wehren"...

      Und nochmal: auch die Behauptung: Gegen die Juden darf man ja sowieso nichts sagen beinhaltet Hetze, weil sie letztlich Vorurteile aufnimmt und bestätigt, die mit der Realität nichts zu tun haben. Man darf durchaus etwas "gegen die Juden" sagen, man sollte aber vorsichtig sein mit Pauschalurteilen, wie sie von Antisemiten immer wieder gern verwendet werden. Kann man hier ja auch zum Teil lesen: "die wollen ja nur unser Geld, die jüdische Lobby verbietet allen dem Mund, Bush darf nichts machen, weil es viele reiche Juden gibt" und so weiter.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 12:58:44
      Beitrag Nr. 39 ()
      Schaut euch mal das hier an:

      Habe ich gefunden in der Schweiz.

      Danach macht Euch darüber Gedanke.

      Gruß Maschinenbau


      Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung des Autors. Vollständiger Erstabdruck in Sleipnir 4/97. Vierteljährliche Zeitschrift im Verlag der Freunde, Pf. 350264, D-10211 Berlin. Der Beitrag erschien in stark gekürzter Form, in der 1. Augusthälfte, als Leserbrief in der Faz.


      Es handelt sich um den amerikanischen Rothschild-Bankier Paul Warburg (nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls jüdischen Grossbankier und Rothschildagenten James Warburg). An der Spitze der Rothschild-Bankiers gelang es ihm, per Gesetz die amerikanische Nationalbank in ihre Hand zu bekommen; bis heute befindet sich diese Zentralbank, das „Federal Reserve System", in privatem (mittlerweile Rothschild– und Rockefeller–!)Besitz und unterliegt keinerlei Aufsicht durch die US-Regierung oder das US-Parlament.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 13:23:09
      Beitrag Nr. 40 ()
      Die englische Notenbank ist auch in Privatbesitz, na und?

      Nochmal zu Möllemann-Friedman. Ich habe da wohl den Überblick verloren. Kann hier noch jemand nachvollziehen, ob es zuerst Friedman war, der Möllemann Antisemitismus vorwarf und dieser sich dann mit den unsäglichen Worten "Sharon und Möllemann schüren eher den Antisemitismus" wehrte? Oder kam der Begriff Anisemitismus als erstes von Möllemann?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 13:38:55
      Beitrag Nr. 41 ()
      ..der Antisemitsmus-Vorwurf kam nach meiner Erinnerung zuerst von Friedmann, nachdem Möllemann sich in einer Weise geäußert hat, die den Terrorismus als "berechtigten Kampf" erscheinen ließ und er kurz danach sich mit Karsli der Presse vorstellte, der wegen des guten Möllemann und des bösen J.Fischer jetzt lieber bei der FDP mitspielen wollte als bei den Grünen.

      Dann kam das Interview von Karsli und dann der Hinweis, daß die FDP offenbar neuerdings in antisemitische Wählerschichten vordringen möchte....wenn sie solche Leute aufnimmt.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 14:27:12
      Beitrag Nr. 42 ()
      Sorry für das doppelte reinstellen.


      sollen uns mit ihrem Mitleid in Ruhe lassen“
      Die FDP und der „Fall Karsli“: Ein Gespräch mit dem Schriftsteller und Politiker Peter Sichrovsky über den leichtfertigen Vorwurf des „Antisemitismus“ und neue Intoleranz
      Dieter Stein

      Herr Sichrovsky, in Deutschland herrscht helle Empörung über die Aufnahme des aus Syrien stammenden Ex-Grünen Jamal Karsli in die FDP. Karsli hatte sich scharf gegenüber der Politik Sharons geäußert. Er sprach in dem Zusammenhang in einer Pressemitteilung noch als Abgeordneter der Grüner von Nazi-Methoden bei der israelischen Armee - was er dann später wieder zurückgenommen hat. Wie auch der FDP-Vorsitzende von NRW, Jürgen Möllemann, der sich ähnlich kritisch äußerte. Nun wirft man beiden Antisemitismus vor. Was hat Ihrer Meinung nach die Kritik an der israelischen Regierung mit Antisemitismus zu tun?

      Sichrovsky: Im Grunde genommen hat es nichts mit Antisemitismus zu tun. Wenn man allerdings in der Kritik so weit geht, das sozusagen typisch Jüdische dabei zu entdecken und nicht imstande ist, zwischen Religion, Kultur und der Entscheidung einer israelischen Regierung zu trennen, dann hat man die Kontrolle über den eigenen Antisemitismus verloren. Wenn manche jetzt jüdische Gemeinden auffordern, sich gegen Israel zu stellen oder diese kritisieren, weil sie Israel unterstützen, dann zeigen sie immer wieder die Unfähigkeit, zwischen der Religion und der politischen Entscheidungsebene in einem Staat zu unterscheiden. Ich glaube, das ist sehr leicht zu trennen, und ich verstehe auch nicht, warum geschulte, professionelle Politiker sich nicht besser kontrollieren können. Oder sie wollen sich auch nicht kontrollieren.

      Welche Politiker meinen Sie?

      Sichrovsky: Viele verwechseln Judentum mit Israel. Sie sind nicht imstande, zwischen Juden, Judentum und Israel zu trennen. Der Delegationsleiter der österreichischen Sozialdemokraten im Europaparlament, Svoboda, hat z.B. gefordert, die jüdischen Gemeinden sollten offen gegen die israelische Regierung auftreten. Das ist Antisemitismus. Aber auch der spezifische Vergleich von Nazi-Methoden und den Juden heute oder Israel heute, der ganz gezielt auf das Verhalten der Nazis gegenüber den Juden anspielt, ist Antisemitismus.

      Und Karsli?

      Sichrovsky: Karsli vergleicht das Schicksal der Juden in Deutschland damals mit den Palästinensern heute. Das ist Antisemitismus. Ich verteidige den Mann überhaupt nicht, ich finde auch, daß die Kritik berechtigt ist, die ihm Antisemitismus vorwirft.

      Sie halten die Forderungen der Karsli-Kritiker aber für überzogen?

      Sichrovsky: Der Fehler der Gegner von Karsli beginnt dort, wo sie seinen Ausschluß aus dem demokratischen Dialog fordern. Durch Ausgrenzung wird niemand seine Meinung ändern.

      Als Ihre Partei, die FPÖ, vor 1999 in Österreich in die Regierung kam, kam es zu wochenlangen heftigen Protesten. Hier spielte der Vorwurf des Antisemitismus gegen Jörg Haider und die FPÖ eine große Rolle. Warum?

      Sichrovsky: Weil es das wirksamste Mittel ist, um jemanden aus dem demokratischen Dialog hinauszudrängen. Genau dasselbe hat man ja auch mit dem Schriftsteller Martin Walser versucht. Wenn jemand politisch unangenehm wird in unserer Gesellschaft, versucht man ihn aus dem demokratischen Dialog auszuschließen. Da bieten sich verschiedene Methoden an: Verdacht auf Rechtsextremismus und undemokratisches Denken. Die immer noch wirksamste Methode ist der Antisemitismus. Eine Grundlage für entsprechende Unterstellungen gab es bei der FPÖ jedoch nie. Trotzdem erleben wir eine Inflation solcher Vorwürfe.

      Sie meinen, man ist immer schneller mit solchen Vorwürfen bei der Hand?

      Sichrovsky: Die Frage ist: Wen beschützen wir eigentlich mit solchen Vorwürfen? Das Ausmaß des Schutzes einer Minderheit mißt sich nicht am Mißbrauch der sogenannten Warnungen vor der angeblichen Diskriminierung.

      Thomas Schmid warf den Grünen in der FAZ „parteipolitischen Kalkül“ bei ihren Angriffen auf die FDP im Fall Karsli vor. Der Vorwurf des Antisemitismus diene „vor allem dazu, den gefährlichsten Konkurrenten der Grünen in den Sumpf des Unanständigen zu drängen“.

      Sichrovsky: Vollkommen richtig: Es gibt diese schwimmende Grenze vom Philosemitismus zum Antisemitismus. Joschka Fischer ist ein Paradebeispiel für den deutschen Philosemitismus. Er hofft, aus seiner ehemals antizionistisch-antifaschistischen Ecke herauszukommen, indem er Läuterung über die Juden bekommt.

      Gehen Sie jetzt nicht selbst leichtfertig mit dem Vorwurf „Antisemitismus“ um?

      Sichrovsky: Man muß sich nur Fischers Reden vor den jüdischen Organisationen in den USA anhören. Wir Juden brauchen diese Kniefälle nicht! Wir Juden brauchen auch diese Form von Mitleid und sogenanntem Verständnis nicht! Auch das ist eine Form der Diskriminierung mit umgekehrten Vorzeichen. Leute wie Fischer und Co. haben noch nicht kapiert, daß wir nichts anderes als ein normales Leben wollen, und daß unsere Kinder nicht eine beschützenswerte Minderheit sind, sondern ganz normale Deutsche, Österreicher, Franzosen oder Italiener. Sie sollen uns endlich mit ihrer Fürsorge und ihrem aufgesetzten Mitleid in Ruhe lassen. Der Philosemitismus mit seiner Unterwürfigkeit und dem aufdringlich vorgebrachten Verständnis gegenüber Juden schlägt oft schnell in einen Antisemitismus um, wenn er nämlich das Schicksal der Juden in einer banalen politischen Auseinandersetzung benutzt, um gegen die FPÖ oder hier gegen die FDP vorzugehen. Da ist dem Philosemiten nichts zu schade, da benutzt er die Juden wie jeder andere und es ist für ihn ein dankbares Handwerk in einer politischen Auseinandersetzung, wo die moralischen Argumente herrschen, weil die inhaltlichen fehlen.

      Der FDP-Chef Westerwelle ließ sich vor zwei Wochen zum Kanzlerkandidaten küren. Die FDP steigt in den Umfragewerten, liegt in den Umfragen vorn - und dann plötzlich die große Empörung um Karsli und Möllemann und die Warnung von Kanzler Schröder vor einer Haiderisierung der FDP. Sehen Sie da einen inneren Zusammenhang?

      Sichrovsky: Es ist doch ganz klar: Die Linke hat entdeckt, daß sie inhaltlich keine Alternativen mehr zu bieten hat. Die rot-grüne Utopie ist gescheitert. Ideologien sind uninteressant geworden. Wenn eine Partei nicht in der Lage ist, überzeugende Lösungen für aktuelle Gegenwartsprobleme zu entwickeln - dieses Problem beschäftigt die Linke in Europa und ganz besonders in Deutschland -, dann beginnt sie die Unterschiede moralisch zu besetzen. Dann tritt die Linke nicht mehr aktiv und positiv in den Wahlkampf, sondern versucht den politischen Gegner auf einer moralischen Werteskala als minderwertig darzustellen. Und das ist das Furchtbare: Das ist die Sprache der Diktatur. Der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur ist der, daß eine andere politische Meinung nicht minderwertig, sondern aus Sicht des Gegners falsch ist. Schröder und Fischer aber machen aus ihren politischen Gegnern die amoralischen, die minderwertigen Politiker, und das hat es eigentlich nur während der Nazizeit und während des Kommunismus gegeben.

      Hat sich nicht bei den letzten Wahlen in Europa herausgestellt, daß diese Strategie nicht einmal erfolgreich anschlägt? Durschauen die Bürger nicht inzwischen das Spiel?

      Sichrovsky: Diese Strategie der Verleumdung führt nicht zum Erfolg, weil sie eine Lüge ist. Herr Schröder und Herr Fischer sind keine wertvolleren Menschen als Herr Westerwelle oder Herr Stoiber. Sie haben vielleicht die besseren oder schlechteren Ideen, die besseren oder schlechteren Leute um sich herum und die besseren oder schlechteren Lösungsmodelle. Wenn sie in einen Wahlkampf gehen und sich als die wertvolleren, höherwertigeren Menschen präsentieren, dann werden sie selbst über diese Lüge stolpern.

      Aber will Schröder mit der Warnung vor einer „Haiderisierung“ nicht vor einer Erstarkung eines sogenannten „Rechtspopulismus“ warnen?

      Sichrovsky: Das wäre ja noch eine politische Aussage. Er meint aber, daß die Menschen Gefahr laufen, hinter moralisch minderwertigen Politikern wie Jörg Haider hinterherzurennen und nicht sehen und erkennen, was Herr Schröder sieht. Schröder und Fischer haben angeblich den moralischen Röntgenblick. Das ist Moralfaschismus. Das ist ein Moralrassismus.

      Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, und sein Stellvertreter, Michel Friedman haben die FDP in den letzten Tagen scharf angegriffen. Die Grünen-Chefin Claudia Roth hat sogar Strafanzeige wegen Volksverhetzung eingereicht, weil Jürgen Möllemann im Gegenzug Michel Friedmann vorgeworfen hat, niemand schüre Antisemitismus in Deutschland mehr, als er durch sein Verhalten. Was ist davon zu halten?

      Sichrovsky: Herr Möllemann hat sicher nicht recht, weil es ein altes Klischee ist, die Juden seien selbst am Antisemitismus schuld. Doch muß man einen Unterschied machen zwischen Paul Spiegel und Michel Friedman. Ich glaube, daß Paul Spiegel ein ruhiger, intelligenter Mann ist, der irgendwo noch versucht, auf einer sachlichen Basis eine Diskussion zu führen und auch seiner Verpflichtung nachgeht, die Stellung des Zentralrates zu verteidigen. Friedman ist ein Showman des Antisemitismus. Ich habe von Friedman noch nie etwas anderes in Bezug auf Judentum gehört wie Rechtsextremismus und Antisemitismus. Der weiß nicht einmal, was Judentum bedeutet, und hier wird es gefährlich. Hier provoziert man Leute, die das Potential des Antisemitismus sozusagen wohlverborgen in sich herumtragen, und solch ein Streit wirkt dann wie eine Ventilöffnung.

      Sie hatten nach dem Tod Ignatz Bubis’ die Wahl von Paul Spiegel als „identitätslosen Kompromiß“ bezeichnet und die Auflösung des Zentralrates gefordert. Er spiegele nicht die Vielfalt der jüdischen Gemeinschaft wider. Sind Sie bei dieser Position geblieben?

      Sichrovsky: Ich bin letztlich doch froh, daß es Spiegel geworden ist und nicht Friedman. Das Problem ist, daß man in Deutschland nichts anderes über das Judentum weiß, als die Problematik im Zusammenhang mit der Verfolgung. Die Vertreter des Zentralrates sehen sich in erster Linie als eine Kampfgemeinschaft gegen ihre Feinde, statt sich als Religionsgemeinschaft zu begreifen. Wer weiß schon etwas über die Vielfalt der Juden in Deutschland, über ihre Festivals und über ihre Kultur? Alles dreht sich um das Holocaust-Mahnmal in Berlin, das Museum, das an die Vernichtung erinnert und den Kampf gegen ihre Feinde. Damit präsentiert sich eine rein negativ besetzte Identität. Das ist eine Katastrophe für eine Religionsgemeinschaft. Unsere Kinder haben solche Führer, solche Vertreter nicht verdient.

      Ist denn der Zentralrat im „Fall Karsli“ treibende Kraft oder wurde er selbst getrieben? Sie sagten einmal in einem Interview mit uns über Ignatz Bubis, dessen Autobiographie Sie mit verfaßten, er habe „eine Alibifunktion“, er werde „ständig instrumentalisiert von der Kohlregierung in der Beziehung zu Israel und den USA von den Linken gegen die Rechten und wird auch manchmal von den Rechten gegen die Linken benutzt“. Sie sprachen von der fatalen Benutzbarkeit der offiziellen jüdischen Funktionäre.

      Sichrovsky: Paul Spiegel ist ein anständiger Kerl und versucht sein Bestes, wird aber auch getrieben von Friedman, der hier seinen ganz persönlichen Erfolg auf einem Berg von Leichen aufbaut.

      Drängen Politiker und Journalisten nicht die Vertreter des Zentralrates immer wieder, sich politisch in den Mittelpunkt zu stellen? Wird dem Zentralrat nicht eine Rolle aufgenötigt, die er selbst so nicht sucht?

      Sichrovsky: Jene Vertreter des Zentralrates, die diese Show mitmachen, haben dies selbst zu verantworten. Niemand drängt sie in diese Rolle.

      Sie hatten 1998 ja versucht, mit der Gründung eines „Bundes Gesetzestreuer Jüdischer Gemeinden in Deutschland“, dessen Vorsitzender Sie wurden, eine orthodoxe Alternative zum Zentralrat aufzubauen - warum?

      Sichrovsky: Deutschland ist immer noch das einzige Land der Welt, wo es einen Zentralrat gibt. Selbst in Österreich ist die Vielfalt größer. Das entspricht nicht den Grundlagen der jüdischen Religion. Der Zentralrat ist organisiert wie eine politische Partei, und das ist eine Katastrophe. Wenn Sie einmal in die Gemeinden der einzelnen Städte gehen, dann herrscht ein wüster Streit in den Gemeinden und Gruppen. Da ist ein ständiger Kampf gegen den Zentralrat und der Gemeinden untereinander. Das ganze ist in einem katastrophalen Zustand, und das ist dem Zentralrat nicht einmal vorzuwerfen. Eine derartige Vielfalt, wie es sie im Judentum gibt, läßt sich nicht in eine zentralistische Organisation hineinpressen. Ich bin immer noch dafür, den Zentralrat aufzulösen.

      Und statt dessen?

      Sichrovsky: An dessen Stelle müßten verschiedene jüdische Gemeinde-Verbände treten, wie es sie auch vor dem Krieg gab. Dazu gehört mindestens eine liberale, eine konservative und eine orthodoxe Strömung. Auch die russischen Einwanderer - wie zum Beispiel die bu-charischen Juden - sollten ihre eigenen Gemeinden haben, und die jeweiligen Vorsitzenden sollten lediglich in einem Dachverband zusammengefaßt werden.

      Gibt es dazu denn Ansätze?

      Sichrovsky: Nein, nichts, es wird mit allen Mitteln unterdrückt und zwar aus rein finanziellen Motiven. So wird das derzeitige riesige Budget zentral verwaltet, und sie können sich vorstellen, daß es um stattliche Summen geht.

      Sie warnten einmal, daß die „Form der medialen Sonderstellung“ für die nächste Generation der Juden in Deutschland „eine Katastrophe“ sei. Denn nichts „widerspricht dem Leben so sehr wie eine vorgespielte Panik, die aus Gründen der Eitelkeit an die Kinder und Enkel weitergegeben wird.“

      Sichrovsky: Diese eingespielten Rituale der Vergangenheit zwischen Berufsjuden, wie ich sie nenne, auf der einen und Medien und Politik auf der anderen Seite mit ihrer ununterbrochenen Warnung vor dem Antisemitismus sorgen dafür, daß jede neue Generation von Juden, die in Deutschland aufwächst, in diese Sonderrolle des besonders Beschützenswerten hineingerät. Jede Normalisierung der Juden in Deutschland wird dadurch verhindert.

      Findet diese von Ihnen geforderte Normalisierung denn in Österreich seit dem schwarz-blauen Regierungswechsel statt?

      Sichrovsky: Es hat sich vieles normalisiert. Dazu beigetragen hat auch die Tatsache, daß es keine Ausschreitungen gegen Minderheiten und Anschläge gegen Synagogen gab. Österreich ist mit der FPÖ an der Regierung für Juden einer der sichersten Orte in Europa überhaupt. Wir haben auch Anzeichen für eine Normalisierung zwischen den Vertretern der offiziellen jüdischen Gemeinde und der Regierung. Wir sind in der Normalisierung des jüdischen Lebens einen wesentlichen Schritt weiter als die Juden in Deutschland.

      Sie haben schlimme Erfahrungen machen müssen mit Haß und Ausgrenzung wegen Ihres Engagements bei den Österreichischen Freiheitlichen. Große deutsche Verlage wie Kiepenheuer & Witsch, Fischer und Knaur, bei denen Sie früher verlegten, haben die Zusammenarbeit mit Ihnen eingestellt. Hat sich daran etwas geändert?

      Sichrovsky: Das ist ja der Hohn der Geschichte, daß die, die sich am lautesten antifaschistisch gebärden, selbst einen zum Teil faschistoiden Charakter haben, indem sie das, was ihnen politisch nicht paßt, nicht nur diskriminieren, sondern auch auf brutalste Weise aus der Gesellschaft einfach ausschließen. Der Boykott meiner Arbeit ging so weit, daß der Fischer-Verlag damals sogar den Druck meines Kinderbuches gestoppt hat. Sie haben gesagt, das könne man nicht mehr vertreten, einen Autor zu verlegen, der sich für Jörg Haider engagiert. Das ist eine Mentalität, die mich erschreckt und an die Vergangenheit erinnert.

      In anderen Ländern werden Sie als Autor doch nach wie vor gefeiert?

      Sichrovsky: In den letzten Jahren hat ein Theatestück von mir in Spanien fast alle Theaterpreise bekommen, die in Spanien zu vergeben sind. Nächste Woche findet in Washington ein großes Theaterfestival mit meinen Stücken statt.

      Wie begründen denn die Verlage die Ablehnung Ihnen gegenüber?

      Sichrovsky: So jemanden wie mich, der in einer „rechtsradikalen“ Partei ist, wollen sie nicht in ihrem Verlag haben. Und da kommt noch etwas hinzu: Das Verräter-Image. Als Jude in der FPÖ! Sie bezeichnen mich als Verräter, weil sie davon ausgehen, daß ein Jude bei dem die Benutzbarkeit durch die Linke wegfällt, ein Verräter ist.

      Haben Sie einen Ratschlag für Westerwelle und Möllemann in der Affäre Karsli?

      Sichrovsky: Mir gefällt es auch nicht, was Möllemann sagt, und mir gefällt das auch nicht, was Karsli sagte, aber man muß auch eine gewisse Gelassenheit zeigen und auf einer harten sachlichen Ebene mit den Leuten diskutieren. Wir müssen endlich weg von der Konfliktlösungsmethode „Vernichtung des Gegners“. Ein Ausschluß ist ja immer die Vernichtung des Gegners, es ist ein Ausschluß aus der Gesellschaft, ein Ausschluß aus der Partei. Ausschluß bedeutet auch Flucht als Konfliktlösung. Das sind die Methoden, die wir eigentlich abgelegt haben sollten.

      Einen Ausschluß Karslis aus der FDP halten Sie also für einen Fehler?

      Sichrovsky: Sein Rauswurf ist keine Lösung. Das ist auch keine Lösung, die man verlangen darf. Die schiere Ausgrenzung führt zu nichts, sie führt nur zu einer Radikalisierung und nicht zu einer Änderung eines Verhaltens.

      Eine andere Frage: Es wurde immer wieder spekuliert, ob die FPÖ und Jörg Haider zur Europawahl 2004 mit einer europaweiten Liste antreten. Befürworten Sie das?

      Sichrovsky: Haider hat das erst diese Woche in einer italienischen Zeitung wieder angekündigt. Eine „Liste der Bürger für die EU“. Ich fände das eine großartige Idee und würde ihn auch unterstützen. Es wäre eine echte Bereicherung des Europaparlaments, wenn Haider nach 2004 dort vielleicht sogar mit Fraktionsstärke mitarbeiten könnte.

      Gibt es denn eine Partei in Europa, mit der die FPÖ jetzt schon kooperiert?

      Sichrovsky: Bisher überhaupt nicht, weil wir uns immer als österreichische Partei definiert haben, die mit anderen nur in Sachthemen zusammenarbeitet. Aber das kann sich ja ändern.



      Peter Sichrovsky, 1947 in Wien geboren, studierte Pharmazie und Chemie. Nach einer kurzen Tätigkeit als Mittelschullehrer gelangte er 1976 in Management-Positionen der Pharmaindustrie. Danach wechselte er zur schreibenden Zunft, war von 1980 bis 1984 unter anderem für den Spiegel tätig, von 1984 bis 1986 als Korrespondent in New York, 1987 Chefredakteur der Männer Vogue, und 1988 an der Gründung der Wiener Tageszeitung Der Standard beteiligt und bis 1991 Mitglied der Chefredaktion. Danach war er als Korrespondent verschiedener Tageszeitungen in Fernost tätig. Aufsehen erregte 1996 Sichrovskys Spitzenkandidatur für Jörg Haiders FPÖ, für die er seitdem im Europaparlament sitzt und deren Generalsekretär mit Zuständigkeit für die Außenpolitik er seit 2000 ist. 1998 unternahm er den - vorerst gescheiterten - Versuch der Gründung eines orthodoxen „Bundes Gesetzestreuer Jüdischer Gemeinden in Deutschland“. Sichrovsky ist Autor zahlreicher Bücher und Theaterstücke, darunter „Schuldig geboren“ (1987), „Unheilbar deutsch“ (1993), „Damit bin ich noch lange nicht fertig - Die offizielle Biographie Ignatz Bubis“ (1996), „Der Antifa-Komplex“ (1998).


      Quelle: Junge Freiheit
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 14:58:29
      Beitrag Nr. 43 ()
      Kritik an der israelischen Politik erfüllt dann den Tatbestand des Antisemitismus, d.h. des Judenhasses, wenn sie den Israelis das Recht auf Selbstverteidigung abspricht.
      Wer die Selbstmordattentate der P. im israelischen Kernland, wie Möllemann das wohl getan hat, überhaupt die Stategie des `Juden töten, ganz egal ob Soldat oder Zivilist, Männlein, Weiblein, Kind oder Greis, Hauptsache so viel wie möglich` rechtfertig, unterstützt und entschuldigt, wer Israel dafür kritisiert, dass es sich zur Wehr setzt, der ist de facto Antisemit, Judenhasser.
      Übrigens ist es keineswegs verboten Judenhasser zu sein.
      Das Gemaule, das jetzt überall laut wird `wir dürfen nicht sagen, was wir denken` ist widerliches Gewinsele.
      Jeder, der Juden hasst, darf das ganz öffentlich kundtun, das ist keineswegs verboten.
      Es ist wohl eher so, dass die Antisemiten, die Judenhasser, sich nicht trauen das offen zu sagen, was sie denken und für ihre eigene Feigheit machen sie dann auch noch die Juden verantwortlich.
      Deswegen werden die Antisemiten auch `der Abschaum` genannt und dieses Bezeichnung ist treffend.
      PA
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 16:52:29
      Beitrag Nr. 44 ()
      @weil:

      Ein sehr interessantes Interview, danke fürs Reinstellen!

      Besonders beachtenswert:
      Wenn eine Partei nicht in der Lage ist, überzeugende Lösungen für aktuelle Gegenwartsprobleme zu entwickeln - dieses Problem beschäftigt die Linke in Europa und ganz besonders in Deutschland -, dann beginnt sie die Unterschiede moralisch zu besetzen. Dann tritt die Linke nicht mehr aktiv und positiv in den Wahlkampf, sondern versucht den politischen Gegner auf einer moralischen Werteskala als minderwertig darzustellen. Und das ist das Furchtbare: Das ist die Sprache der Diktatur. Der Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur ist der, daß eine andere politische Meinung nicht minderwertig, sondern aus Sicht des Gegners falsch ist. Schröder und Fischer aber machen aus ihren politischen Gegnern die amoralischen, die minderwertigen Politiker, und das hat es eigentlich nur während der Nazizeit und während des Kommunismus gegeben.
      Der letzte Satz ist Sichrovsky meiner Ansicht nach ein wenig zu scharf geraten, aber in der Tendenz richtig.

      Gruß, DM
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 17:39:01
      Beitrag Nr. 45 ()
      ..der Mann scheint wenigstens den Kopf zum Denken zu benutzen, wobei ich schon ahne, daß hier natürlich wieder einige Dummköpfe (Antisemiten halt) vor allem die Sätze über das Geld für besonders bemerkeswert halten werden.

      In seiner Analyse zu Möllemann und Karsli stimme ich ihm aber vollständig zu, wobei das beinhaltet, daß deren Äußerungen antisemitisch sind/waren und bewußt gewählt wurden, um diese Klientel zu bedienen.

      Zu den Grünen stimme ich ihm natürlich nicht zu.


      PrinzessAnne: hart aber gerecht.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 17:47:34
      Beitrag Nr. 46 ()
      Schröder und Fischer aber machen aus ihren politischen Gegnern die amoralischen, die minderwertigen Politiker, und das hat es eigentlich nur während der Nazizeit und während des Kommunismus gegeben
      Völliger Quatsch, weil
      1. dieses abwertende Urteil immer nur subjektiv vom Gemeinten/Getroffenen empfunden wird
      2. mir in jeder Regierungsform und auch in jeder Partei (und nicht nur bei Nazis und Kommunisten) sofort zahlreiche Beispiele einfallen, die dies widerlegen (als da wären z.B. Straußens "Ratten und Schmeißfliegen"-Entgleisung oder die bis weit in die 60er Jahre hinein übliche Darstellung der SPD als 5.Kolonne Moskaus, usw. Die meisten Demokraten arbeiten auch mit diesen Charakterisierungen, wenn es gegen diktatorische Regime geht, siehe Bush vs. Hussein, usw.).


      Aber eigentlich wollte ich nur einen Beitrag zur Begriffsklärung hier reinstellen:

      ----------------------------

      Quelle: SZ vom 24.05.02

      Eine Frage der Haltung

      Der neue Antisemitenkatechismus / Von Moshe Zimmermann

      Zwei Fragen machen viele Deutsche ratlos: Wird unser Land tatsächlich von einer Flut des Antisemitismus überschwemmt? Dürfen wir uns über Israel nicht kritisch äußern, weil uns dann automatisch Antisemitismus vorzuwerfen ist? Schüchtern sucht man nach einer klaren Grenze zwischen legitimer Kritik und Antisemitismus, nach einem eindeutigen Warnsignal bei Grenzüberschreitungen. Als Antisemitismusforscher stelle ich den folgenden Katechismus für Jürgen Möllemann, Michel Friedman und Guido Westerwelle zur Verfügung.

      Was ist eigentlich Antisemitismus?

      Ein Begriff, der im Jahr 1879 von einem Deutschen erfunden wurde, um den nicht mehr salonfähigen Begriff „Judenfeindschaft“ oder „Judenfresser“ zu ersetzen. Antisemit ist einer, der aufgrund eines Vorurteils „die“ Juden – als vermeintliche Rasse, Nation, Religionsgemeinschaft oder soziale Gruppe – pauschal negativ bewertet und daraus im relevanten Fall auch soziale oder politische Konsequenzen zieht.

      Kann ein Araber Antisemit sein?

      Ja. Mit dem Begriff „Antisemit“ wollte man von Anfang an nur die Juden angreifen. Ein arabischer beziehungsweise muslimischer Antisemitismus ist also nicht ausgeschlossen. In der muslimischen Tradition gibt es zwar ansatzweise auch eine pejorative Haltung gegenüber Juden. Doch erst seit Beginn des arabisch-zionistischen Konflikts bedienten sich Araber im Nahen Osten der vorrangig aus Europa importierten antisemitischen Argumente und Bilder, quasi als Schützenhilfe im neuen, akuten Kampf. Dieser arabische Antisemitismus hat den paradoxen Weg zurück nach Europa gefunden, wo heute beträchtliche arabische Minderheiten leben.

      Was erklärt diese gegenwärtige Welle des Antisemitismus?

      Die aktuelle Situation im Nahen Osten. Die Reaktion auf Israels Verhalten während der Intifada verwandelt die ursprüngliche anti-israelische Haltung von Muslimen oder Arabern in Antisemitismus. Ein Anschlag auf eine Synagoge ist ein antisemitischer Akt, auch wenn sich dahinter eine trotzige Reaktion auf die israelische Politik verbirgt. Die Zahlen solcher Angriffe seit Oktober 2000 sprechen eine deutliche Sprache.

      Gilt diese Regel auch für „autochthone“ Europäer?

      Gewiss. Die antisemitische Tradition hat sich zwar in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa abgeschwächt, aber der Konflikt in Nahost (und besonders die Intifada) dient als Rechtfertigung auch für „autochthone“ Europäer, ihre antisemitischen Vorurteile zu reaktivieren. Wer die Sympathien von Antisemiten für sich gewinnen will oder sich auf Stimmenfang antisemitischer Wähler befindet, der kann es entweder über die Verwendung des antisemitischen Diskurses tun oder die Menschen aus der nicht- „autochthonen“ Gruppe unterstützen wie Jamal Karsli, die antisemitische Narrative und Bilder verwenden. Wer das tut, ist selbst Antisemit oder Mitläufer.

      Gibt es dann keine Kritik an israelischer Politik, ja keine Kritik an Israel, die nicht automatisch als Antisemitismus zu werten ist?

      Jede ehrliche Kritik, die auf Sachkenntnissen beruht, ohne von judenfeindlichen Stereotypen und Pauschalisierungen Gebrauch zu machen oder latente antisemitische Sentimente heraufbeschwören zu wollen, ist nicht, kann nicht antisemitisch sein, und ist deshalb legitim, auch in Europa, ja sogar in Deutschland.

      Es ist einfach, den „klassischen“ Antisemiten zu entlarven: Er denkt, dass man Juden vergasen darf oder zumindest „loswerden“ muss, leugnet im selben Atemzug Auschwitz, spricht offen von einer jüdischen Weltverschwörung oder von jüdischer Geldgier und will keine Juden in der Nachbarschaft. Woran erkennt man jedoch den Antisemitenwolf im Israel-Kritiker- Schafspelz?

      Eben an den Assoziationen, die der Kritiker heraufbeschwört, an den von ihm gewählten Angriffszielen und nicht zuletzt an seiner eigentlichen Absicht. Erstens geht es um die Assoziationswelt des Israel-Kritikers. Die Sprache ist ja die Mutter aller Assoziationen: Werden Shylock, Judas oder Der Stürmer im Zusammenhang mit dem Thema Israel erwähnt, wird hinter dem deutschen Juden der Auslandsisraeli vermutet, wird von „Auge-um-Auge“- Mentalität oder von Deutschen vs. Juden gesprochen, werden der stereotype „reiche Jude“, der „Kosmopolit“ oder das „Weltjudentum“ in die Diskussion hineingezogen; kommt in der Karikatur die „jüdische“ Nase oder der Hinweis auf Ritualmord zum Vorschein – dann befindet man sich bereits im Bereich des Antisemitismus, weit über die legitime Sharon- oder Israel-Kritik hinaus. Zweitens geht es um die Gruppe, gegen die die Kritik geäußert wird: Wenn es sich nicht um den spezifischen Politiker (israelischen oder auch deutschen) oder um die spezifische Organisation (auch wenn sie „Jüdischer Weltkongress“ heißt) handelt, sondern um den vermeintlichen Vertreter „des“ Judentums oder „der“ Juden, wenn nicht an israelische, sondern an jüdische Charakteristika gedacht wird – sind wir bereits beim Antisemitismus angelangt.

      Und drittens und vielleicht noch wichtiger: Auf die Absicht kommt es an. Ein und derselbe Satz oder Ausdruck kann unterschiedliche Intentionen haben. Sogar Vergleiche mit dem Nationalsozialismus erhalten so eine unterschiedliche Bedeutung: Ein Vergleich kann auf die Unterschiede abzielen, er kann als Mahnung dienen, er kann aber auch eine Verharmlosung oder Relativierung des Nationalsozialismus beabsichtigen oder eine Delegitimierung des Judentums. Ob ein Israel-Kritiker eine antisemitische Absicht hat, kann man meist nur indirekt erfahren, wenn man die Denkweise des Kritikers oder die Adressaten dieser Vergleiche und historischen Anspielungen kennt. Die vor etwa 15 Jahren gefallenen Äußerungen des Historikers Ernst Nolte bieten ein typisches Beispiel. In der Regel braucht der Beobachter jedoch viel Fingerspitzengefühl.

      Können die Juden nicht selbst Antisemitismus schüren?

      Nein. Aber auch Juden können dazu beitragen, dass latente Antisemiten sich ‘outen’. Ohne das bereits vorhandene antisemitische Vorurteil hätten das Wort oder die Tat eines Juden nicht die auf Juden bezogene Reaktion heraufbeschworen. Wenn zum Beispiel jemand sowohl jüdisch als auch pro- israelisch, Parteimitglied, Medienmensch etc. ist und gerade wegen seines Jüdischseins angegriffen wird – ist wahrscheinlich Antisemitismus im Spiel.

      Ist der Aufschrei „Wolf, Wolf, Antisemitismus!“ unter den Juden nicht oft übertrieben?

      Heute ist Auschwitz aus den Köpfen nicht mehr wegzudenken. Auschwitz macht viele Juden zu Paranoikern.

      Erklärt das auch die israelische Überreaktion beim eigentlichen oder vermeintlichen Antisemitismus?

      Nur teilweise. Für die israelische Politik der letzten 25 Jahre gilt jeder Hinweis auf Antisemitismus, ob in Nahost oder Europa, als Bestätigung der im Zionismus verbreiteten Vermutung, dass der Antisemitismus allgegenwärtig und ewig ist und Israel deshalb vom Nachdenken über seine Ideologie und Politik – gegenüber Palästinensern, israelischen Arabern, linken „Verrätern“ etc. – freigestellt sei. Versteht man die Welt so, ist in den eigenen Augen alles, was Israel tut, legitim, quasi das Vorbeugen eines neuen Auschwitz. Kurz: Der gegenwärtige Antisemitismus dient just jener israelischen Politik, die ehrliche Israel-Kritiker verurteilen.

      Der Autor lehrt Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und ist Direktor des Richard-Koeber-Centers for German History.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 17:57:22
      Beitrag Nr. 47 ()
      Die Haltung zu Israel zum Prüfstein des Antisemitsmus zu machen ist nicht hart, schon gar nicht gerecht sondern saublöd. Wer so etwas behauptet, der hat seinen Verstand bereits abgeschaltet.

      Nach einer solchen Haltung müßte man schließen:

      - etwa 98% der Weltbevölkerung sind Antisemiten.
      - vor der Gründung des Staates Israels gab es keinen Antisemitismus.

      Wer die Zustimmung oder Ablehnung zu der Politik einer Regierung oder auch nur eines Landes in den Rang einer moralischen Gesinnung erhebt, handelt für mich nicht nur unverantwortlich. Er ist ein primitiver Ideologe und noch dazu völlig unglaubwürdig.

      @xylo

      Ich frage mich wirklich, wie Du einem schwachsinnigen Zionismus, wie ihn die Prinzessin vertritt, zustimmen kannst. Außerdem handelt es sich bei ihr um ein Doppel-ID von Kuehe.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:00:05
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hier noch eine Seite für alle Freunde Zions:

      http://www.hebron.info/
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:08:36
      Beitrag Nr. 49 ()
      menacher: das ist jetzt das dritte Mal in 3 Tagen, daß Du einem klugen Artikel durch völlig unzureichende Zusammenfassung seines Inhalts - dann natürlich zu Recht, aber das ist eben nicht der Inhalt - als dumm bezeichnest. Kapierst Du nicht, was die Leute wirklich schreiben wollen. Oder steckt böse Absicht dahinter, daß Du diese Analysen regelmäßig völlig verzerrte Inhalte zuschreibst?


      Ansonsten hat PrinzessAnne natürlich recht: wer Selbstmordanschläge, eine rein rassistische Variante des bewaffneten Kampfes, rechtfertigt, der erweist sich damit natürlich zugleich als Antisemit.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:23:05
      Beitrag Nr. 50 ()
      @xylo
      Meine Aussage bezieht sich nicht auf diesen Artikel bzw. das Interview. Dieses Interview ist auch meiner Meinung nach klug.
      Meine Aussage bezieht sich auf das (die) Posting(s) von PA, auf sonst gar nichts.

      Was die anderen beiden Artikel betrifft, haben mir die meisten hier zugstimmt, insbesondere beim zweiten. Eine detailierte Kritik würde diesem Schmieranten wirklich zu viel Ehre antun.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:25:48
      Beitrag Nr. 51 ()
      ..naja, die Mehrheit hat leider meistens Unrecht... :D
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:41:10
      Beitrag Nr. 52 ()
      Deinen zweiten Absatz hatte ich noch überlesen.

      Warum sollte ein Selbsmordattentat rassistisch sein? Ein solches Attentat kann im Prinzip von jedem gegen jeden durchgeführt werden. Es enthält keinerlei rassistische Komponente, es ist einfach ein unverantwortliches Verbrechen.

      Waren etwa die japanischen Kamikazi-Flieger Rassisten, die ihr Leben einsetzten, um die minderwertige amerikanische Rasse (die es nun wirklich nicht gibt) zu zerstören? Ich würde annehmen, sie hatten andere Gründe.

      Auch die WTC-Attentäter mögen verwerfliche Motive gehabt haben, aber Rassismus war nicht dabei.

      Normalerweise kommentiere ich die Postings der Prinzessin ja nicht, denn dafür ist mir meine Zeit zu schade. Aber ich bin nun sehr erstaunt, daß Du eine solche Argumentation übernimmst.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 18:44:21
      Beitrag Nr. 53 ()
      Schön, daß die "junge Freiheit" inzwischen auch bei WO angekommen ist.

      Über Sichrovsky
      Tagesspiegel:

      Peter Sichrovsky - Haiders Hofjude?


      Der FPÖ-Politiker sitzt im Europaparlament und beklagt dort den "lächerlichen Antifaschismus"
      Angst etwas falsches zu sagen. Sichrovsky ist zwar von Haider fasziniert, aber deutlich zurückhaltender
      Mariele Schulze Berndt





      Gelten die Menschenrechte auch für Österreicher? - Zwei Drittel seiner zweiminütigen Redezeit in der Menschenrechtsdebatte des Europaparlamentes wendet der FPÖ-Abgeordnete Peter Sichrovsky für diese Frage auf. Etwa 80 Sekunden. Sein eigentliches Thema, die Religionsfreiheit, streift er nur. Stattdessen klagt er über die Diskriminierung, die österreichische Bürger in der EU zu ertragen haben: "Unseren Assistenten haben ihre Französischlehrer den Unterricht aufgekündigt, weil sie keine Nazis unterrichten wollen."
      Manche Taxifahrer in Brüssel weigern sich neuerdings, Österreicher zu transportieren. Der österreichische Fremdenverkehrsverband wird von der belgischen Tourismusmesse ausgeschlossen. "Überall in der EU ist ein irrationales Kollektiv des Hasses abrufbar", beklagt sich der kleine Mann in blauem Hemd und dunkelblauer Strickweste, ohne selbst die geringste Aggressivität auszustrahlen. Peter Sichrovsky sieht sich und die Seinen als Opfer der "Sozialdemokraten in Europa, die mit lächerlichem und absurdem Antifaschismus innenpolitisch punkten wollen". Die Parlamentarierkollegen aus den anderen Fraktionen reagieren ungerührt. Kein Applaus. Kein Protest. Der Nächste bitte. Ebenfalls zwei Minuten.

      Als Sichrovsky auf der Liste der Freiheitlichen fürs Europaparlament kandidierte, war das Entsetzen zunächst groß. "Ignatz Bubis wollte deshalb die Autorisierung der Biografie, die ich über ihn geschrieben habe, zurückziehen", berichtet Sichrovsky. Vor Gericht kam es zum Vergleich mit dem ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die Wiener Israelitische Kultusgemeinde nannte ihn den "Hofjuden Haiders". Inzwischen benutzt Sichrovsky diesen Titel selbst. Der "Hofjude" sei historisch ein hoch angesehener Berater des Herrschers gewesen, argumentiert er. Und genau so verstehe er sich.

      Im Europaparlament gehören die fünf FPÖ-Abgeordneten schon seit 1996 nicht mehr zur Liberalen Fraktion, sondern zusammen mit anderen rechtsextremen Gruppen - wie dem französischen Front National und dem belgischen Vlaamse Block - zur Gruppe der non-inscrits, der Nicht-Eingeschriebenen. Politisch sind sie bedeutungslos. Daniel Cohn-Bendit, einer der wenigen profilierten Europa-Parlamentarier, nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Sichrovskys Stellung als Vertreter Haiderscher Politik im Europaparlament geht. "Bis zur Regierungsbeteiligung kannte ihn niemand, und auch jetzt spielt er hier keine Rolle", sagt er. Abgeordnete der Konservativen wollen sich keinen Kommentar entlocken lassen. "Ach, Sie meinen den Verrückten", sagt einer aus der Sozialdemokratie.

      "Das sind nicht meine Klischees"

      Dabei rudern viele, was die Sanktionen gegen Österreich angeht, längst wieder zurück. Als Deutschland seinen zweiten Kandidaten für den IWF-Chefposten, Horst Köhler, im Rat der Finanzminister durchsetzte, sprach Finanzminister Hans Eichel in Anwesenheit seines portugiesischen Kollegen mit dem jungen österreichischen Finanzminister Gasser, um auch dessen Zustimmung zu bekommen. Das war zwar kein eindeutig bilateraler Kontakt, aber auch keine klare Distanzierung von der österreichischen FPÖ in der Regierung. Der Fraktionsvorsitzende der österreichischen Volkspartei (ÖVP) verurteilte kürzlich, dass der österreichische Bundeskanzler Schüssel nach Brüssel reisen musste, um den portugiesischen Ratspräsidenten Guterres zur Vorbereitung des Lissaboner Gipfels zu treffen. Peter Sichrovsky stimmen diese Vorgänge optimistisch. "Sie merken langsam, dass sonst der Zauberlehrlingseffekt eintritt", sagt er. Glaubwürdig könnten die EU-Regierungen den Boykott gegen Österreich ohnehin nicht durchhalten. Schließlich sei Joschka Fischer auch nach Teheran gereist.

      Im Gespräch im elften Stock des futuristischen Straßburger Abgeordnetenbüro-Turms ist Sichrovsky auf der Hut. Er befürchtet, etwas Falsches zu sagen. Schließlich wuchs sein Bekanntheitsgrad gerade dadurch, dass er den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Wiens als "intelligenten Idioten" bezeichnet hatte, der "unglaublich geldgierig" sei. Doch diese Form der Prominenz könnte dem großen Ziel schaden, die FPÖ als normale demokratische Partei im Ausland zu präsentieren. "Die Äußerungen muss ich zurücknehmen", sagt er schnell und erklärt doch wortreich, dass man gerade ihm als Juden keinesfalls verwehren könne, einen anderen Juden geldgierig zu nennen. Ihm könne man nicht vorwerfen, antisemitische Klischees zu bedienen. "Denn das sind nicht meine Klischees."

      Sichrovsky will die FPÖ als stabile Regierungspartei mit politischem Unterbau etablieren. Deshalb sei Haiders Rücktritt als Parteivorsitzender nötig gewesen. "Natürlich kann ich die Sorge verstehen, die die EU-Mitgliedstaaten wegen der Erweiterung und der Einwanderung haben." Eine neue Partei, wie die FPÖ, sei zunächst "nur durch die Kritik der Gegner profiliert". Ihre politischen Ziele seien unbekannt. Doch dies werde sich ändern. Die andere europäischen Staaten würden die FPÖ akzeptieren.

      Wachsam schweifen seine Augen über den Schreibtisch, seine Hände sammeln einige Papiere ein. Mit verschränkten Armen sitzt Sichrovsky auf seinem Drehstuhl und rutscht immer weiter in die Zimmerecke. Der ehemalige Chemiker, Verfasser von Sachbüchern ("Bittere Pillen", "Gesunde Geschäfte"), Tatort-Drehbuchautor und Journalist berichtet von der Faszination, die Haider ganz persönlich für ihn hat. Er habe ihn mehrfach für den österreichischen "Standard" interviewt. Am meisten beeindrucke ihn dessen "Rücksichtslosigkeit gegen andere und gegen sich selbst". Wenn Haider von etwas überzeugt sei, "schlägt er einen Weg ein, der auch für ihn selbst nicht gut ist". Die Verniedlichung des Nationalsozialismus, die Haider betreibt, hält Sichrovsky für landestypisch. "Der legere Umgang mit dem Nationalsozialismus ist ein in weiten Teilen Österreichs akzeptiertes Verhalten aller Nachkriegspolitiker", sagt er. "Man muss unterscheiden, ob dahinter Überzeugung steht oder nur lockere Provokation."

      Bei Haider jedenfalls handele es sich nicht um Überzeugung. Für ihn gehe es um die Schuldlosigkeit der Elterngeneration. Den Bruch, den die Regierungsbeteiligung der FPÖ für den politischen Konsens in der EU bedeutet, bestreitet Sichrovsky. Seine eigene Rolle sei die jedes anderen jüdischen Politikers. "Ignatz Bubis hat einmal gesagt, dass jeder Jude, der in die Politik geht, dort eine Alibifunktion hat. Das gilt auch für mich."

      Allein auf europäischer Ebene steht in diesem Jahr so viel an Grundsatzentscheidungen an, dass sie die Koalition zwischen FPÖ und ÖVP mühelos sprengen könnten. Sichrovsky lehnt massiv ab, was viele andere EU-Mitgliedstaaten als unabdingbar für das Funktionieren einer erweiterten EU ansehen: die Einführung der Mehrheitsentscheidung im Europäischen Rat der Regierungschefs. In einer der wichtigsten Streitfragen der EU-Reform vertritt die FPÖ damit eine andere Position als der Kanzler Schüssel.

      Doch Sichrovskys politische Pläne gehen längst über diese Koalition hinaus hin zu einem österreichischen Kanzler Haider. Ein Problem für die Europäische Union sieht er darin nicht. "Wenn die EU nicht an Joschka Fischer gescheitert ist, dann wird sie auch nicht an Haider scheitern", sagt er in einem Tonfall aus Trotz und Überlegenheit.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 19:35:23
      Beitrag Nr. 54 ()
      Heizkessel,

      meinst du, Sichrovsky hätte andere Antworten gegeben, wenn er z.b. vom Spiegel interviewt worden wäre?
      Hat die Tatsache, dass die "junge Freiheit" das Gespräch geführt hat, etwas mit der Qualität seiner Aussagen zu tun?
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 19:44:24
      Beitrag Nr. 55 ()
      Es ist natürlich interessant, wenn sich ein Jude zu diesem Thema äußert. Das zeigt, daß "die Juden" keine homogene Gruppe sind, was viele der Beiträge nicht anerkennen wollen.
      Genauso diffenrenziert ist die Israelische Gesellschaft. Nur wollen das viele nicht wahrhaben.
      Ich kenne Sichrovsky nicht weiter, habe aber meine Zweifel was die "junge Freiheit" angeht.

      Das moralische Besetzen oder abwerten ist natürlich subjektiv empfunden, denn man kann über die Lösungskompetenz von Schröder und Fischer auch anderer
      Meinung sein. Man kann eine solche Aussage wie von Sichrovsky auch als einfache Polemik werten, die natürlich, nur weil er Jude ist, keine größere Gültigkeit hat, als die von anderen Leuten.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 20:46:12
      Beitrag Nr. 56 ()
      Dem Artikel von Zimmermann kann ich natürlich keineswegs zustimmen, aber ihn als dumm zu bezeichnen käme mir nicht in den Sinn.

      Hier wird eigentlich Geschichtsklitterung betrieben. Der Begriff des Antisemitismus bezieht sich auf eine Variante des Judenhasses, der sich aus rassistischen Vorurteilen speist. Er stammt aus dem 19. Jh. in der Folge eines falsch vertandenen Darwinismus und wird heute nur noch ausnahmsweise vertreten.

      Zimmermann geht nun geschickt vor und spricht von "neuem" Antisemitismus und erweitert seine Motive um religiöse und soziale Vorurteile. Das ist aber nicht statthaft. Der Grund für das Festhalten an diesem überholten und falschen Begriff liegt ganz einfach daran, daß man für immer eine Abneigung gegen das Judentum mit Auschwitz in Beziehung bringen will. Da wird dann jemand, der die jüdische Religion kritisiert praktisch zu einem Befürworter des Holocaust. Eine solches Ansinnen ist einfach nicht ehrlich. Der alte Begriff des Judenhasses soll ersetzt werden durch den des Antisemitsmus, der nun wirklich jede Variante der Abneigung gegenüber Juden einschließen soll.

      Interessant auch die folgende Frage, die einen ganz anderen Blick auf den Antisemitismus wirft:

      ------
      Erklärt das auch die israelische Überreaktion beim eigentlichen oder vermeintlichen Antisemitismus?

      Nur teilweise. Für die israelische Politik der letzten 25 Jahre gilt jeder Hinweis auf Antisemitismus, ob in Nahost oder Europa, als Bestätigung der im Zionismus verbreiteten Vermutung, dass der Antisemitismus allgegenwärtig und ewig ist und Israel deshalb vom Nachdenken über seine Ideologie und Politik – gegenüber Palästinensern, israelischen Arabern, linken „Verrätern“ etc. – freigestellt sei. Versteht man die Welt so, ist in den eigenen Augen alles, was Israel tut, legitim, quasi das Vorbeugen eines neuen Auschwitz. Kurz: Der gegenwärtige Antisemitismus dient just jener israelischen Politik, die ehrliche Israel-Kritiker verurteilen.
      ------------

      Der Antisemitismus dient der israelischen Politik! Das könnte so manches Verhalten von Scharon und Friedmann besser erklären. Der Antisemitismus ist der böse Wölf, der Schafe zusammenhält, die vom Hirten auf ihrem Weg geführt wird. Dieser Metapher vom Hirt, den Schafen und dem bösen Wolf ist nicht neu. Er wurde häufig von den Führern der Juden während des 3. Reiches benutzt, um ihre Zusammenarbeit mit den Nazis zu rechtfertigen.

      Wer Scharon folgt, wäre dann ein guter Jude, wer nicht kann allerdings nicht zum Antisemiten werden, denn er ist ja ein Jude. Nur ein Nichtjude kann Antisemit sein und er wird es, wenn er der israelischen Politik nicht zustimmt. Der Begriff wird zu einer Waffe in der alltäglichen politischen Auseinandersetzung und die inflationäre Verwendung wird dazu führen, daß früher oder später jeder Nichtjude darunter fällt.

      Dann haben die Zionisten mit ihrer verbohrten Ideologie tatsächlich erreicht, was sie immer beschwören und fürchten: Eine Welt, die ausschließlich aus Antisemiten besteht.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:08:48
      Beitrag Nr. 57 ()
      ..die Selbstmordattentate sind selbstverständlich rassitisch, weil sie davon ausgehen, daß Isralische Leben - unabhängig von der einzelnen Person - zur Vernichtung freigegeben sind. Unabhängig also davon, ob der getötete sich für eine Aussöhnung mit den Palästinensern auspricht oder einen Atombombenangriff befürworten würde, unabhängig von jeder persönlichen Verantwortung. Wer in Israel ist, der soll sterben, jedenfalls ist es zulässig, ihn zu töten.

      Ansonsten ist es eine unzulässige Verengung des Begriffs "Antisemitismus", die in Nr. 56 vorgenommen wird. Antisemitismus ist völlig unabhängig von Auschwitz oder dem Nationalsozialismus, er ist letztlich nichts anderes als - konkret auf die Gruppe der Juden bezogener - Rassismus.
      Und deshalb ist das bewußte Anknüpfen an altbekannte Vorurteile gegenüber Juden - auch im Bereich sozialer Vorurteile.
      So ist jedenfalls der allgemeine Sprachgebrauch. Ob irgendwelche Wissenschaftler engere Definitionen verteten, ist in einer öffentlichen Diskussion irrelevant.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:21:20
      Beitrag Nr. 58 ()
      Ganz genau genommen ist der Begriff Antisemitismus völlig falsch, denn die Mehrheit der arabischen Volksstämme gehören ebenfalls zur Gruppe der Semiten.

      " Semiten

      Der Begriff Semiten bezeichnet nach A. Schlözer (1761) mehrere Völkerschaften, deren Sprachen einander sehr ähnlich sind und die nach dem biblischen Sem, einem Sohn des Noah, benannt sind. Als Stammvater aller Semiten gilt Abraham (arab. Ibrahim).

      Im Altertum bewohnten die Semiten die arabische Halbinsel, Völkerwanderungen brachten sie nach Mesopotamien, Syrien und Palästina, Ägypten (1. Mose 37 - 2. Mose 13), Äthiopien und mit der phönizischen Kolonisierung bis an die Küsten des westlichen Mittelmeers.

      In der Hauptsache bestehen die Semiten aus Armeniden und Orientaliden, einzelne Völker sind die Araber und die aus ihnen hervorgegangenen Äthiopier samt den abessinischen Völkerschaften, die das Zweistromland bewohnenden Akkader, Assyrer und Babylonier, die Kanaanäer (Ugarit, Phöniker (Punier), Hebräer, Moabiter u.a.) und die Aramäer (Chaldäer, Syrer).
      In Kleinasien siedelten die Karer.

      Religiöse Vorstellungen der Semiten reichen von Polydämonismus bei vorislamischen Arabern und in der babylonischen Kultur über die Verehrung von Göttern des Himmels und der Vegetation nebst Gestirnskult bis zum israelitisch-jüdischen Monotheismus, der zum Ausgangspunkt des christlichen und des islamischen Gottesbegriffes wurde (nach Brockhaus 1959). Die Semiten können damit für sich in Anspruch nehmen, die Stifter und Propheten der drei wichtigsten monotheistischen Religionen hervorgebracht zu haben.

      Die semitischen Sprachen teilen sich in die Nordsemitischen und die Südsemitischen Sprachen. Zu den Nordsemitischen zählen Akkadisch bzw. Assyrisch-Babylonisch, Aramäisch und Syrisch sowie die Kanaanäischen Sprachen Phönizisch, Punisch, Ugaritisch, Hebräisch, Moabitisch u. a.
      Südsemitische Sprachen sind das Arabische, wiederum unterteilt in Nord- und Südarabisch, sowie das Äthiopische (nach Reclams Bibellexikon 1982, S. 457).
      Eigentümlich ist den semitischen Sprachen der Reichtum an Kehllauten und emphatischen (am Gaumen gebildeten) Lauten, die Konsonantenschrift, welche keine Vokale unterscheidet, die Neigung zur Paralaxe im Satzbau, u.a.
      Vorgeschichtliche Beziehungen bestehen zum Altägyptischen und zu den Berbersprachen.

      http://www.sungaya.de/schwarz/semiten/sem.htm

      Und damit steht fest, daß weder Möllemann noch Karsli Antisemiten sind, Karsli ist selbst Semite und Möllemann ist Präsident der deutsch arabischen Gesellschaft.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:26:42
      Beitrag Nr. 59 ()
      Nr. 58: dazu nimmt der Artikel ausdrücklich Stellung. Antisemitismus wird (vielleicht vom Wortsinn falsch) nun mal anders verwendet, allein auf Juden bezogen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:37:35
      Beitrag Nr. 60 ()
      # 58

      Die gleiche Deutung zum Begriff Antisemitismus hast du unter "der Musiker" schon einmal abgeliefert. :)
      Deswegen wird deine Auslegeung aber auch nicht richtiger.:)
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 21:47:32
      Beitrag Nr. 61 ()
      Wo xylophon recht hat, hat Er recht.
      Ob Begriffe Ursprünglich mal andere Bedeutungen hatten ist irrelevant, es zählt wie ein Begriff von der aboluten Mehrzahl verstanden wird und das scheint doch bei dem Begriff "antisemitismus" ganz eindeutig zu sein, weil es auch von jedem so verstanden wird.

      Antisemitismus bedeutet :
      Undiffernzierte Hass auf alle Juden und alles Jüdische mit dem Wunsch alle Juden zu töten.

      Genau deswegen stellt die Behauptung Friedmanns und seiner Zentralratscqlicke, Herr Möllemann sei ein Antisemit, eine derat ehrabschneidende und abartige Beleidigung dar, das Herr Möllemann alle die diese Beleidigung von sich geben von ordentlichen Gericht auf strafbewehrte Unterlassung verurteilen lassen soll.

      Auch ein Herr Friedmann darf sich nicht jede abartigkeit
      erlauben.

      Sonst könnt mann ja z.B. auch ungestraft behaupten, Friedmann sei ein verkappter Kinderschänder, was mann sicherlich nicht darf.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 22:05:51
      Beitrag Nr. 62 ()
      @menacher
      Antisemitismus ist Judenhass.
      Juden gab´s schon bevor der Staat Israel ´49 gegründet wurde.Deswegen konnte man sie auch schon vorher hassen.
      Israel ist der Judenstaat, d.h. da leben Juden. Wer denen das Recht abspricht sich gegen die zu verteidigen, die sie umbringen wollen, oder wer das Töten von Juden rechtfertigt und entschuldigt, ist de facto Judenhasser. Das ist doch wohl ganz offensichtlich.
      Deswegen ist Kritik an Israel von einem bestimmten Punkt an antisemitisch, von da an nämlich, wo den Juden das Recht auf Selbstverteidigung abgesprochen wird oder wenn das Recht der Palästinenser die Methoden anzuwenden, die sie nun mal anwenden als höher eingestuft wird als das Recht der Juden auf Selbstverteidigung und Überleben.
      Jeder, der Israels Methoden kritisiert mit der Absicht sie zu verbessern, d.h. dessen Ziel es ist den Juden in Israel zu einem Leben in sicheren Grenzen zu verhelfen, ist kein Antisemit.
      Tatsächlich ist es ganz einfach: Jeder, der das Recht der Juden sich gegen die Angriffe der P. zu verteidigen als höher einstuft als das der P. sich gegen die Juden zu verteidigen, ist kein Antisemit, kein Judenhasser.
      In diesem Fall gibt´s nur eins: dafür oder dagegen, heiss oder kalt.
      Absolute Parteinahme, bedingungslose Solidarität ist angesagt.
      PA
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 22:47:17
      Beitrag Nr. 63 ()
      Eddy_Merckx

      Ich habe hier unter " der musiker " überhaupt nichts abgeliefert. Weder bin ich " der Musiker " noch kenne ich ihn.
      Das zu Klarstellung.

      Für mich ist die Definition Semiten eindeutig und ich sehe keinen Grund dafür , dass die Juden als einzige Anspruch auf die Bezeichnung Semiten anmelden können.

      In Deutschland leben 3 Millionen Moslems , die Mehrheit von ihnen gehört zur Volksgruppe der Semiten. Es ist eine unerträgliche Beleidigung dieser hochanständigen Menschen, die in Deutschland arbeiten und Steuern bezahlen, wenn man ihnen ihre historischen Wurzeln abspricht. Ebenso ist eine eine bodenlose Unverschämtheit Herrn Karsli als Antismiten zu bezeichnen, also als jemanden der sich gegen sein eigenes Volk richtet.

      Herr Karsli ist Antizionist und Herr Möllemann möglicherweise auch und das ist ihr gutes Recht.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 22:51:58
      Beitrag Nr. 64 ()
      @insolvenzverwaltung,
      Lesen ist auch eine Kunst, denn die Herkunft des Begriffes "Antisemitismus" und auf wen er sich bezieht, erklärt Zimmermann schon in den ersten beiden Absätzen.

      @princess
      Tatsächlich ist es ganz einfach: Jeder, der das Recht der Juden sich gegen die Angriffe der P. zu verteidigen als höher einstuft als das der P. sich gegen die Juden zu verteidigen, ist kein Antisemit, kein Judenhasser.
      In diesem Fall gibt´s nur eins: dafür oder dagegen, heiss oder kalt.
      Absolute Parteinahme, bedingungslose Solidarität ist angesagt

      Gehe ich mit dem ersten Teil Deines Textes konform, so halte ich das oben Zitierte für ziemlichen Bullshit, da es sich dabei bestenfalls um Philosemitismus, eher aber um Fanatismus Deinerseits handelt. Das Grundproblem dieses Konflikts und seine Unlösbarkeit ist schließlich, daß beide Seiten ein Existenz- und Verteidigungsrecht haben und das es mit einfacher Gut-Böse, Schwarz-Weiss, Heiss-Kalt Rhetorik nicht zu lösen ist.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:05:52
      Beitrag Nr. 65 ()
      #63

      Insolvenzverwalter,es bleibt dabei:Antisemitismus wird als Judenhass definiert.

      Die alte Taktik,welche die Täter als Opfer hin stellt,funktioniert so nicht.

      Herr Karsli hat mit seinen Äußerungen bewiesen,dass er definitionsgemäß ein Antisemit ist.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:06:23
      Beitrag Nr. 66 ()
      Und dieser Zimmermann hat die Wahrheit gepachtet ?
      Ich bleibe dabei, es ist eine Unverschämtheit und eine Beleidigung für alle Semiten, diesen Begriff nur auf die Juden zu beziehen.

      Aber darum geht es gar nicht.
      Es geht hier um Zionismus, Herr Karsli hat sich nicht antisemitisch , sondern antizionistisch geäussert.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:21:37
      Beitrag Nr. 67 ()
      @Insolvenzverwalter

      Dieser Zimmermann hat die Wahrheit bestimmt nicht gepachtet mit seiner Erweiterung des Antisemitismus-Begriffs.

      Allerdings ist es so, daß Deine Überlegung, die Araber wären auch Semiten, ins Leere geht.

      Antisemitismus ist ein ideologischer Begriff; damals als er erfunden wurde und natürlich auch heute. Er folgte dabei einer pseudowissenschaftlichen Rassentheorie, die nicht-weiße Rassen abwerten wollte und sich ua. zum Ziel setzte, die Reinheit der Rasse zu erhalten oder gar zu fördern.
      Diese unsinnige Theorie wurde nun benutzt, den alten Judenhass rassistisch, sozusagen wissenschaftlich zu begründen. Da es aber eine jüdische Rasse im Sinne der Rassentheorie nicht gibt, verwendete man den Begriff der Semiten. Ziel dieses Antisemitismus waren aber immer die Juden, niemals die Araber. Deswegen macht es keinen Sinn und geht an der Intention der Antisemiten vorbei zu behaupten, der Antisemitsmus richte sich auch gegen Araber. Tut er nicht und hat es noch nie getan.

      Wenn also manche sagen "Araber sind auch Semiten", dann haben sie entweder keine Ahnung oder sie spielen bewußt falsch.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:27:47
      Beitrag Nr. 68 ()
      #66

      Kapier´s doch endlich!

      Es geht hier um den Begriff Antisemitismus als solchen,dieser bezieht sich eben auf die Semiten jüdischen
      Glaubens.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:27:59
      Beitrag Nr. 69 ()
      Interessant, daß die Moslems in Deutschland plötzlich hochanständige Leute sind. Wenn es um Einwanderung geht, plündern sie doch meistens nur unseren Sozialstaat aus.

      Ist der Feind meines Feindes mein Freund?

      Da es wohl ca. 800.000 wahlberechtigte Moslems gibt, aber nur 100.000 Juden in Deutschland, ist das Ansinnen von Möllemann nur zu erklärlich.
      Wenn es sich umgekehrt verhielte, würde er wahrscheinlich mit der Kippa auf dem Kopf durch die Synagogen laufen.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:36:31
      Beitrag Nr. 70 ()
      Allerdings machst Du einen Denkfehler.

      Es gibt nicht ganz 80000 Juden, wahlberechtigt dürften aber höchstens 50000 sein.

      Auch die heutige Behauptung von Friedmann, er vertrete 100000 Juden ist natürlich falsch.
      Avatar
      schrieb am 26.05.02 23:59:48
      Beitrag Nr. 71 ()
      Heizkessel,
      willst Du damit etwa sagen, daß es sich bei unseren moslemischen Mitbürgern nicht um hochanständige Menschen handelt ? Wenn es um Einwanderung geht plündern sie unseren Sozialstaat ? wer sagt sowas oder ist das etwa Deine Meinung ?
      Bist Du etwa fremdenfeindlich oder willst Du mir Fremdenfeinlichkeit unterstellen ?

      ich persönlich habe stets nur gute Erfahrungen mit Arabern gemacht, nicht nur in Deutschland auch in Syrien und in Jordanien wurde ich freundschaftlich behandelt. Ich habe dort festgestellt, daß das Deutsche Volk nirgendwo in der Welt so viele Freunde und Bewunderer hat, wie im Nahen Osten .
      Ganz im Gegensatz zu unseren angeblichen Freunden in Frankreich und den USA, wo einem massive Deutschlandfeindlichkeit ins Gesicht schlägt.
      Ich betrachte die Palästinenser als befreundete Nation und deshalb setze ich mich auch für sie ein, für ihr Recht auf Selbstbestimmung und ihren Kampf gegen die Unterdrückung.
      Bin ich jetzt Antisemit ?
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:05:52
      Beitrag Nr. 72 ()
      Das wirst Du wohl selbst am Besten wissen.

      Das die Araber die Deutschen schätzen, weil sie die Juden vernichten wollten, dürfte Dir bei Deinen Besuchen auch nicht entgangen sein.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:07:55
      Beitrag Nr. 73 ()
      #71

      Bei der Vergangenheit wundert es nicht,dass das deutsche Volk so viele Freunde und Bewunderer in Nahost hat.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:18:48
      Beitrag Nr. 74 ()
      @insolvenzverwaltung
      Ja.

      @kpk
      Das ist es ja, was ich sage. Es gibt keine Lösung.
      Jedenfalls keine, die irgendwie ausgedacht, geplant, organisiert, durch Kompromiss herbeigeführt oder gestaltet werden könnte.
      Dieser Konflikt fordert, dass wir bedingungslos Partei ergreifen, zu diesem Entschluss stehen und uns der Dynamik dieser Entscheidung überlassen, dass wir entweder heiss sind oder kalt.
      Mit Lauheit werden wir nicht durchkommen.
      Insolvenzverwaltung sagt es klar auf welcher Seite er steht.
      Das ist der einzig gangbare Weg. Sein Ende ist nicht vorhersehbar. Dieser Konflikt, wenn wir uns denn auf seine Dynamik einlassen fordert alles und verspricht nichts.
      Das ist das Wesen des Krieges.
      Dieser Konflikt fordert uns dazu auf, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen, zu wissen, dass es keine Lösung gibt und dass wir uns für eine Seite entscheiden müssen, dass es keine Möglichkeit zum Kompromiss gibt.
      PA
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:30:26
      Beitrag Nr. 75 ()
      @73 ja Eddy
      du hast recht,
      wir Deutschen werden in der arabisch-moslemischen Welt schon bewundert; manche dieser Staaten haben uns damals als Befreier von der englisch-französischen Kolonialmacht angesehen; wenn es auch nicht so war;es wirkt doch fort,
      so sind auch deshalb gerne willkommen;

      das sollte uns auch freuen, hast du gut dargestellt..;)

      Wir haben beste Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu Iran, Saudi Arabien, Ägypten, Emirate,und sogar Lybien und Irak!

      Dass stört so manchen unserer Nachbarn und transatlanischen Bündnispartner..:)

      GillyBaer
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:33:06
      Beitrag Nr. 76 ()
      Genau, und weil wir sie und sie uns so mögen, lieferten wir auch gerne Teile für Giftgasfabriken. Unter guten Freunden sollte sowas immer möglich sein.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:36:39
      Beitrag Nr. 77 ()
      @PrincessAnne

      Schwachsinn.
      Soso, wir sollen uns also entscheiden, entweder die Palästinenser werden vertrieben, oder die Israeliten.
      Wenn man für die Israeliten ist, ist man ein guter Junge.
      Wenn man für die Palästinenser ist, ist man ein böser Bengel, weil man gegen Israeliten, also ein Antisemit ist.
      Schwachsinn.

      Kannst Du mit den Begriffen Moral und Ethik noch etwas anfangen? Ach, die gelten ja nicht in Kriegszeiten.
      Wann hat Israel eigentlich den Krieg erklärt?
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:39:24
      Beitrag Nr. 78 ()
      Stimmt Heizkessel,

      und Getriebe und optische Bauelemente für den MERKAVA-Kampfpanzer, damit die Israelische Armee die Geburtskirche in Betlehem besser und sicher gegen Überfälle beschützen kann!!

      Danke für die Ergänzung


      Gilly
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 00:47:50
      Beitrag Nr. 79 ()
      #75 Gilly Bear

      Als Befreier meinst Du sicherlich den "Wüstenfuchs".
      Dessen Versuch ging ja bekanntlich in die Hose. :)

      Tatsächlich meinte ich Himmler,der sich mit dem damaligen
      Großmufti von Jerusalem (Arafts Onkel) recht gut verstand.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 06:49:51
      Beitrag Nr. 80 ()
      Etwas verstehe ich nicht - für mich ist Karsli ein Judenhasser (judophob), um endlich dem hier geposteten Begriffsschwachsinn von Antisemitismus und Araber=Semiten (übrigens auch von Karsli verwendet) zu entgehen, Möllemann wohl auch - warum bekennen sie sich nicht dazu, ganz offen?
      Im Falle Karsli wäre es eh egal, der stellt KEINE Persönlichkeit dar, im Falle Osama bin Mümmelmann wäre es doch endlich ander Zeit, dass ein EHRLICHER Reserveoffizier und Fallschirmspringer sich zu seinen eigenen respektablen Überzeugungen bekennt. Naja, das geht wohl nicht, noch nicht, da der schwule Guido doch Aussenminister werden will, und damit gleich nach seinem Antritt wohl nach Washington zum üblich zelebrierten Kniefalle fliegen muss und sich dort dann wohl der "zionistischen Lobby" (Originalton Karsli) aussetzt...

      @Jemen-menacher: NATÜRLICH darf eine demokratische Partei Israel (und jedes andere Land übrigens mal zur Abwechslung auch!) kritisieren, es geht im Falle Osama bin Mümmelmann doch überhaupt nicht darum.
      Und der Zentralrat der Juden ist auch nicht sakrosankt, und seine Vertreter sind es auch nicht, auch nicht der von dir so geliebte Friedman.
      Wenn aber der O.b.Mümmelmann in seinen Äusserungen JUDOPHOBE Stereotypen benutzt, so ist er und bleibt er ein Judophobe, auch wenn er das eher aus merkantilen Interessen als aus ehrlicher Überzeugung ist.

      @Insolvenzverwaltung: darf ich aus deiner Geschichte ableiten, wärest du in Israel auch "freundlich" empfangen worden, wärst du jetzt ein "Prozionist" oder winigstens ein "Philosemit", sorry, ein Judophile?
      Darf ich weiterhin vermuten, dass du entweder in Israel nicht freundlich empfangen worden bist oder gar nicht in Israel warst (natürlich aus ideologischen Gründen - da du ja bekanntlich kein Geld in die zionistische Tourismusindutrie stecken wolltest)?
      Das ist aber ungerecht, hast du doch den "Zionisten" dorten überhaupt nicht mal die Chance gegeben, dich "freundlich" zu empfangen oder sogar dich in ihren Methoden der Behandlung der friedlichen Palis ("richtet ihre Waffen gegen da palästinensische Volk , benachteiligt es , unterdrückt es und ermordet es und es hibt in Israel Bestrebungen die sogar noch weit über das hinausgehen, was die Regierung Sharon derzeit tut") zu unterweisen...

      Gehe ich weiterhin richtig in der Annahme, dass du verwandschaftliche Beziehungen zu unseren arabischen Freunden unterhälst oder wenigstens zu der vielgeachteten und respektierten Gruppe der "unseren moslemischen Mitbürgern" gehörst?
      Oder betrifft dich der gerechte Freiheitskampf des palästinensichen Volkes gegen die zionistischen Untermenschen sogar persönlich?
      Solltest du ein Arab sein, bitte ich dich, nicht gleich dein Monitor nach diesen meinen wohlgemeinten Sätzen nach eurer bester WTC-Manier in die Luft zu sprengen - spare dir das für die zionistischen Monitore auf!
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 08:38:09
      Beitrag Nr. 81 ()
      genya, kultiviere nur weiter Deine Vorurteile und diffamiere unsere moslemischen Mitbürger mit Deinem unsäglichen WTC Vergleich. Alle Araber sind Terroristen - so ist es recht und Herr Sharon ist ein Menschenfreund.
      Zu deiner Information: ich bin kein Moslem, ich bin römisch katholisch. Ich bin kein Araber, ich bin Deutscher. Ich unterhalte keine verwandschaftlichen Beziehungen , wohl aber freundschaftliche Beziehungen zu Arabern.
      Nein , den Staat Israel habe ich nicht besucht, denn Du hast völlig recht, ich möchte mit meinem Geld kein verbrecherisches Regime unterstützen. Ich möchte keinen Staat unterstützen , der mit Panzern gegen Kinder mit Steinen kämpft.
      Terrorismus lehne ich ab, ich befürworte die Selbstmordanschläge nicht, aber ich verstehe sie . Sie werden nämlich in der Verzweiflung geboren, in der Verzweiflung die sich einstellt, wenn man Jahrzehnte in Unterdrückung leben muss, wenn man wie ein Tier in einem Käfig gehalten wird , wenn man gegen einen übermächtigen gut finanzierten und ausgerüsteten Gegner keine anderen Waffen mehr hat als den eigenen Körper.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 08:58:26
      Beitrag Nr. 82 ()
      @Betonkopf-genya

      Du und Dein Ober-Jude Friedmann können es drehen wie ihr wollt. Möllemann hat lediglich Scharon und Friedmann beschuldigt, für den steigenden Antisemitismus verantwortlich zu sein, nicht jedoch die Juden allgemein.

      Wer sich in Europa umsieht, daß muß er aber schon genau tun, sonst erfährt er es nicht, der wird beispeilsweise feststellen, daß in Frankreich oder in Belgien eine regelrechte antisemitische Welle gibt. Wer ist da wohl verantwortlich? Le Pen vielleicht? Oder doch eher Scharon?

      Mein braucht keinen dreistelligen IQ zu haben um diesen Zusammenhang einzusehen. Dazu kommt hier Friedmann mit seiner unsäglich arroganten Art. Hat jemdand vielleicht etwas über Spiegel gesagt, der ja als Vorsitzender des Zentralrats eigentlich der erste Adressat solcher Vorwürfe sein müßte? Eben nicht, denn der verhält sich wie ein normaler Mensch.

      Wenn man von Haß spricht, dann möchte ich nicht wissen, welchen Haß Friedmann nach dieser Majestätsbeleidigung auf Möllemann hegt. Oder etwa Du. Welcher Haß wird von Juden den Palästinensern entgegengebracht.

      Ja, man braucht nur einen rationalen, nicht ideologisch belasteten Begriff zu verwenden und die Dinge werden schon klarer.

      Man darf Israel kritisieren? Was jat denn Möllemann sonst noch getan? Genau diese Kritik hat ja den Streit ausgelöst.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 09:06:21
      Beitrag Nr. 83 ()
      @eretz
      Moral und Ethik sind in Kriegssituationen weitgehend ausser Kraft gesetzt. Sie spielen in der Politik sowieso eine eher untergeordnete Rolle. Da geht es in der Regel um Interessen. Das ist die Wirklichkeit und damit hab ich kein Problem.
      Möchtest du gern der `gute Junge` sein?
      Glaubst du, dass wenn du dich für die `richtige` Seite entscheidest dann bist du das?
      Wen willst du damit beeindrucken?
      PA
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 10:08:52
      Beitrag Nr. 84 ()
      @PrincessAnne

      Wenn Israel endlich mal erklären würde, was es denn genau will, dann hätte ich auch kein Problem, mich, wie Du sagst, für die `richtige` Seite zu entscheiden. Israel soll der Welt mal erklären, dass es die Palästinenser vertreiben und ein Groß-Israel errichten will, dann wird die Welt entscheiden, nicht Du, nicht ich. Wo bleibt die Kiegserklärung ;)?
      Schwachsinn ist nicht, sich für eine Seite zu entscheiden. Damit haben die wenigsten hier Probleme.
      Schwachsinn ist, wie Du es tust, wieder einmal mit der Antisemitismuskeule die Leute ruhigstellen zu wollen. Es gibt nicht nur die Möglichkeiten entweder-oder, gut-böse.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 10:40:45
      Beitrag Nr. 85 ()
      Es gibt Regierungen von bestimmten Ländern, die die UN-Resolutionen einhalten und es gibt welche, die dies nicht tun!! Die israelische sowie die palästinensische Regierung tun dies nicht! .... und dafür sind sie zu kritisieren und notfalls mit Sanktionen zu belegen!! Wer sich nicht an die internationalen Spielregeln hält kriegt die Rote Karte!! .... im übrigen glaube ich, daß beide langfristig garnicht den Frieden wollen! .... weil jedoch beidseitig kein Willen vorhanden ist, wird es keinen Weg geben!! .... wir sind gut beraten uns rauszuhalten!! .... sollen sie sich halt die Köpfe einschlagen!!

      hell :D
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 10:49:56
      Beitrag Nr. 86 ()
      @eretz,
      1.)wem sollte Israel denn den Krieg erklären?
      2.)Ich bin der letzte der hier die Antisemitismus-Keule schwingt.
      Ich hab nichts gegen Antisemiten.
      Ich hab was gegen Heuchelei.
      Wer dagegen ist, dass Israel in sicheren, verteidigungsfähigen Grenzen leben kann, der ist ein Feind der Juden, ein Judenhasser.
      Lass uns doch die Dinge beim Namen nennen.
      Was das Ziel der isr.Regierung ist weiss ich nicht genau.
      Was mein Ziel an deren Stelle wäre, das weiss ich.
      Kontrolle des gesamten Gebietes zwischen Meer und Jordan, bergrenzt auf einer Seite von der ägyptischen Wüste, auf der anderen Seite vom Libanon.
      Das ist ein Gebiet von der Grösse Hessens.
      Alles andere ist nicht wirklich verteidigungsfähig.
      Welche Rolle die Palästinenser dort spielen könnten weiss ich auch nicht.
      Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn sie in das Gebiet jenseits des Jordan, nach Jordanien übersiedeln würden, wie auch die Sudetendeutschen, Pommern und Ostpreussen etc. ihre angestammten Wohngebieten verlassen mussten.
      Es könnten Entschädigungs- und Ausgleichszahlungen geleistet werden.
      Dieser Lösungsansatz mag zwar im Moment als hart erscheinen, auf die Dauer wäre er m.E. für alle Beteiligte
      das Beste.
      PA
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 11:26:47
      Beitrag Nr. 87 ()
      @PrincessAnne

      Dass Du nichts gegen Antisemitismus hast, habe ich nie angezweifelt. Schliesslich forderst Du ja die Vertreibung der Palästinenser.
      Gegen Heuchelei habe ich genauso viel wie Du. Und Heuchelei ist es, zu behaupten, Israel könnte nicht in sicheren Grenzen neben den Palästinensern leben.
      "Wer dagegen ist, dass Israel in sicheren, verteidigungsfähigen Grenzen leben kann, der ist ein Feind der Juden, ein Judenhasser.
      Lass uns doch die Dinge beim Namen nennen."
      Du kannst diese instrumentalisierten Sätze noch so oft wiederholen. Dadurch werden sie nicht richtiger.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:02:08
      Beitrag Nr. 88 ()
      @eretz,
      die Erfahrung lehrt genau das die Israelis eben nicht auf die Friedenswilligkeit ihrer arabischen Nachbarn vertrauen können.
      Wer diesen Tatbestand bezweifelt braucht sich bloss mal die palästinensisch-arabische Politpropaganda, die in den meist staatlich kontrollierten Medien verbreitet wird, zu Gemüte zu führen.
      Da bleiben dann in der Regel keine Fragen offen.
      Für wie vertauenswürdig hälst du die Assad-Qlique, Saddam oder die iranischen Mullahs?
      In Kenntnis der Historie all dieser Regime kann Israel nur ganz dringend davon abgeraten werden auf irgendetwas anderes zu vertrauen als die Kampfkraft seines Militärs und das Abschreckungspotential seiner Waffen.
      PA
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:39:10
      Beitrag Nr. 89 ()
      @PrincessAnne

      Du bist gefangen in der israelitischen Paranoia, die ganze Welt wolle Israel vernichten und deshalb führe Israel einen Selbstverteidigungskrieg.
      Genau das Gegenteil ist aber der Fall. Bis auf den Unabhängigkeitskrieg, der zur Staatsgründung führte, waren alle israelitischen Kriege bewusst geplant. Israel verfolgt hegemoniale Ziele im gesamten Nahen Osten.
      Genau das lehrt die Erfahrung und die Geschichte. Deswegen verstehe ich nicht, was Du mit Erfahrung und Historie meinst. Du soltest deine Kenntnisse diesbezüglich mal auffrischen. Ich empfehle dir Morris, Pappe, Shlaim oder auch Israel Shahak als Literatur.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:44:13
      Beitrag Nr. 90 ()
      eretz,
      was die ganze welt will, weiss ich nicht.
      Was dagegen die arabischen Nachbarn für Absichten hegen ist offensichtlich.
      Sie machen daraus in der Regel keinen Hehl.
      Das ist die Realität, der die israelische Politik Rechnung tragen muss.
      Alles andere wäre unverantwortlich.
      PA
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 13:49:00
      Beitrag Nr. 91 ()
      Stellt Euch vor, ihr betretet Euer Schlafzimmer mit Euer jungen hübschen Ehefrau und wieder liegt die Schwiegermutter mit im Ehebett und macht sich breit. Das geht tage, Wochen vielleicht auch Monate gut. Doch irgendwann platzen dem Mann die Eier. Was kann man tun?
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 14:26:15
      Beitrag Nr. 92 ()
      @PrincessAnne

      Soso, die Araber haben schon militärisch Stellung bezogen und bereiten einen vernichtenden Krieg gegen Israel vor?
      Es ist ein Märchen, dass die Araber Israel vernichten wollen. Das hat die Geschichte gelehrt. Nachzulesen in jeder wissenschaftlichen Arbeit zu dem Thema israelitische Selbstverteidigungskriege. In meinem Posting vorher habe ich dir schon einige Autoren genannt. Wissen ist manchmal ;) schlauer als Glauben.
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 14:27:34
      Beitrag Nr. 93 ()
      @nunistSchlu

      Raus mit der Mama, und zwar am ersten Tag ;).
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 14:43:37
      Beitrag Nr. 94 ()
      Nur wie?
      Weg sprengen? Zerstört das Bett.
      Ein keineres Bett? Am Ende schläft man draußen.
      Woanders einziehen? Doch wo?
      Mit der Schwiegermutter schlafen? Hoher Preis!
      Die zweite Schwiegermutter mit ins Bett holen? Klappt!
      Doch was sagt die Erste? Und mit dem Sex wird es erst recht nichts.
      Bleibt nur in das Schlafzimmer der Schwiegermutter einziehen!
      Avatar
      schrieb am 27.05.02 14:49:47
      Beitrag Nr. 95 ()
      Von mir aus kann sie im Nebenzimmer pennen, wenns sein muss, Hauptsache sie platzt nicht immer rein ;).


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