checkAd

    ARZT in Deutschland ......Ein Job, den keiner mehr will. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 01.06.02 03:01:53 von
    neuester Beitrag 24.08.02 00:24:19 von
    Beiträge: 23
    ID: 593.436
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 812
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:01:53
      Beitrag Nr. 1 ()
      (SZ vom 31.5.2002)

      Der ausgebildete Arzt, der sich als Taxifahrer durchschlagen muss, galt bis vor kurzem als Symbol eines Überangebots an Medizinern. Inzwischen schlagen Verbandsvertreter Alarm.

      In Teilen des Landes, vor allem in Ostdeutschland und an den Kliniken, drohe ein Ärztemangel, so der deutsche Ärtztetag diese Woche in Rostock. Die Krankenkassen allerdings sehen die Lage nicht ganz so dramatisch.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:03:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      31.05.2002 09:16

      Nachwuchsmangel


      Kredite und Grundstücke für den Landarzt

      Ständevertreter warnen vor künftigen Lücken in der medizinischen Versorgung.
      Von Heidrun Graupner



      (SZ vom 31.5.2002) Die Kulisse zur Eröffnung des 105. Deutschen Ärztetages diese Woche in Rostock war eindrucksvoll. Die Schiffsbauhalle der florierenden Kvaerner Werft in Warnemünde mit dem mächtigen, beige-farbenen Rumpf des Containerfrachters Warnow CV-2500 sollte wohl das Prinzip Hoffnung symbolisieren.

      Und Hoffnung ist notwendig, will man der Diagnose glauben, die der Ärztetag einmütig gestellt hat. „Wir schliddern in einen Ärztemangel hinein“, sagte Ärztepräsident Jörg Dietrich Hoppe. Es mag dies auch ein Grund dafür sein, dass nach 104 Jahren der Ärztetag endlich die Ärztinnen und ihre fehlenden Karrierechancen entdeckt hat.

      Unrealistische Pläne

      Schon seit geraumer Zeit warnen Funktionäre vor einem neuen Ärztemangel. Kritiker vor allem aus den Krankenkassen sind allerdings skeptisch und verweisen darauf, dass die Gesamtzahl der Ärzte noch immer leicht ansteigt, auf mittlerweile 297.893.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:04:33
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dennoch scheint die Prognose des Ärztetags in wichtigen Bereichen zu stimmen: Der Anteil der Hausärzte, die Kinderärzte eingerechnet, an der Gesamtzahl der Ärzte geht kontinuierlich zurück; Ende 2001 lag er bei 51,5 Prozent.

      Die Pläne der Bundesregierung, 60 Prozent der Mediziner als Hausärzte und Lotsen durch das Gesundheitssystem zu installieren und 40 Prozent als Fachärzte, lassen sich derzeit nicht realisieren. In mehr als der Hälfte aller Krankenhäuser konnten Ende vergangenen Jahres ärztliche Stellen nicht besetzt werden, vor allem in Ostdeutschland.

      Besser bezahlte Alternativen

      Von den derzeit 80.300 Medizinstudenten geht mittlerweile jeder Fünfte nicht in das ärztliche Praktikum, vor wenigen Jahren waren es höchstens drei Prozent.

      30 bis 40 Prozent brechen das Studium ab, immer weniger arbeiten nach Studienabschluss als Ärzte. Pharma-Unternehmen, Consultingfirmen, der Medizinische Dienst der Krankenkassen bieten besser bezahlte und stressärmere Jobs.

      Lange Arbeitszeiten, überbordende Bürokratie, unwürdige Bezahlung des Arztes im Praktikum, festgefahrene Hierarchien, befristete Arbeitsverträge – das sind einige der Gründe für den sich abzeichnenden Mangel an Ärzten. Sollte ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur Arbeitszeit an Krankenhäusern umgesetzt werden müssen, fehlen nach den Schätzungen des Marburger Bundes, der Organisation der angestellten Mediziner, 27.000 Klinikärzte.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:05:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Nichts Neues

      Alle Verantwortlichen haben in den vergangenen Jahren diese Entwicklung übersehen. In Ostdeutschland, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, lässt sich eine Notsituation seit geraumer Zeit beobachten. Der Präsident der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Andreas Crusius, spricht von einer konkreten Gefahr, nicht nur auf dem Land, auch in den Städten. Es fehlen 200 Verkehrsmediziner, darunter 104 Allgemeinmediziner.

      Ein niedergelassener Arzt arbeitet durchschnittlich 13,3 Stunden am Tag, er verdient nur 77 Prozent des Honorars seiner Kollegen in Westdeutschland.

      Nicht nur Hausarztpraxen, auch die von Augenärzten lassen sich nicht mehr besetzen. In den 37 Akutkrankenhäusern gibt es 200 offene Stellen. In den nächsten fünf Jahren gehen in Mecklenburg-Vorpommern 213 der 1035 Allgemeinmediziner in Rente.

      Die Hälfte der Fachärzteschaft ist älter als 50 Jahre, unter den hausärztlichen Internisten sind es 72 Prozent.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:06:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      Zwei Besatzungen von Kreiskrankenhäusern seien in jüngster Zeit nach Westdeutschland abgewandert, sagt Crusius. Klinikärzte leisteten durchschnittlich neun Überstunden in der Woche, 60 Prozent davon werden nicht vergütet. „Die Klinikärzte“, sagt Crusius, „schenken den Krankenkassen unfreiwillig 700.000 unbezahlte Überstunden.“ 88 Ärzte gingen zum Medizinischen Dienst der Krankenkassen, 54 ließen sich von skandinavischen Ländern abwerben, wo geregelte Arbeitszeit, mehr Verdienst und sogar Kindergartenplätze geboten werden.

      Green Card? Nein, danke

      Die ostdeutschen Ärzte haben mit der „Rostocker Erklärung“ einen Katalog von Forderungen vorgelegt, der den Kollaps der ärztlichen Versorgung verhindern soll: Die Ärzte müssten die gleiche Bezahlung wie im Westen erhalten plus zehn Prozent, um der Abwanderung entgegen zu wirken. Die Kassenärztliche Vereinigung von Mecklenburg-Vorpommern will mit einer Reihe von Vergünstigungen Ärzte wieder aufs Land locken, etwa mit billigen Krediten und mit Grundstücken.

      Nur eines lehnen alle ab, ob in Mecklenburg-Vorpommern oder in Westdeutschland: Eine Green Card für Ärzte. „Es genügt“, sagt Frank Ulrich Montgomery vom Marburger Bund, „den Arztberuf wieder attraktiv zu machen.“

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,2130EUR +1,43 %
      Unfassbare Studie – LPT-Therapie bewahrt Patient vor dem Tod!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:08:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      31.05.2002

      Ärzte in Deutschland


      Der Alltag im Osten

      Zwölf Stunden harte Praxis.
      Von Heidrun Graupner



      (SZ vom 31.5.2002) Anke Müller möchte nicht woanders leben. Seit 1981 wohnt sie in der kleinen Stadt Strasburg, hier hat sie ihre Wurzeln, wie sie sich ausdrückt. Jeder kennt die Frau Doktor für Allgemeinmedizin, und sie kennt jeden. „Aber man muss es mögen“, sagt Anke Müller über ihr Leben in Strasburg, wo nicht gerade viel los ist.

      In ihrer Praxis ist das anders. Da ist meistens sehr viel los, und meist fängt Anke Müller um 7 Uhr morgens an und hört um 7 Uhr abends auf, nach den Hausbesuchen und der Büroarbeit. Dass dies mit einer Familie möglich sei – die beiden Kinder machen gerade Abitur – liege an der intakten Partnerschaft, sagt sie. Manchmal aber fällt ihr der lange Tag doch schwer, etwa wenn sie Bereitschaftsdienst hatte, nachts dreimal zu einem Hausbesuch fortfahren musste und dann um 7 Uhr früh wieder die Praxis aufsperrt. Oder wenn sie am Wochenende einen Notfall behandeln muss, weil das nächste Krankenhaus zwanzig Kilometer entfernt ist. Dann denkt sie, dass es den Hausärzten, in Strasburg und anderswo auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern, auch nicht viel anders geht als den Krankenhausärzten mit ihren viel kritisierten langen Arbeitszeiten.


      Folgt......
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:09:15
      Beitrag Nr. 7 ()
      Nur ein Neuzugang

      Zehn Ärzte praktizieren zur Zeit in Strasburg, fünf Allgemeinmediziner, zwei Praktische Ärzte, ein Gynäkologe, ein Orthopäde und ein Neurologe. Zwei von ihnen sind über sechzig Jahre alt, einer wurde gerade 60. Anke Müller gehört mit 45 zu den jungen Ärzten. „Wenn vier Ärzte aufhören, dann können wir das nicht mehr auffangen“, sagt sie. 7000 Menschen leben im Einzugsgebiet von Strasburg, aber es kommen auch Patienten aus Brandenburg in die kleine Stadt in der Region Uecker-Randow. Nur eine einzige Ärztin hat sich seit der Wende hier neu niedergelassen; alle anderen waren schon da, zwei sind seither gestorben.

      Anke Müller hat nach der Wende, als die Poliklinik geschlossen wurde, mit Krediten eine Praxis aufgemacht, zusammen mit einer Kinderärztin, die gleichzeitig als praktische Ärztin arbeitet. So können sie sich gegenseitig vertreten, wenn eine in Urlaub fahren will oder einmal selbst krank ist. Doch länger als vier Wochen halte man es nicht aus, die doppelte Zahl von Patienten zu behandeln.

      Über den langsam bedrohlich werdenden Ärztemangel in Mecklenburg- Vorpommern weiß Anke Müller besonders gut Bescheid, da sie in der Ärztekammer des Landes mitarbeitet – an ein oder zwei Tagen im Monat, als Freizeitvergnügen sozusagen. Nirgendwo auf dem Land wollen sich Ärzte niederlassen. Müller berichtet von einem Arztehepaar in Törpin bei Demin , das 70 und 67 Jahre alt ist. Sie können nicht aufhören, weil sonst kein Arzt mehr im Ort wäre. So schlecht sei Strasburg noch nicht dran, sagt sie.

      Vor kurzem allerdings wurde deutlich, wie schnell sich das auch in ihrer kleinen Stadt ändern kann. Ein Kollege wurde schwer krank und musste aufhören, seine Frau, ebenfalls Ärztin, praktiziert seither nur noch reduziert. „Wir kompensieren das durch mehr Arbeitsaufwand.“ Die Belastung spüren alle Ärzte in Strasburg, und Anke Müller spricht schon vom Burnout-Syndrom, dass sich viele wie ausgebrannt fühlen. Noch mehr Arbeit dürfe nicht dazu kommen. „Man kann die Patientenzahlen nicht erhöhen, ohne zu pfuschen. Und das will ich nicht.“
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:10:54
      Beitrag Nr. 8 ()
      Diskussion


      Muss der Arztberuf attraktiver werden?


      Beitrag von F.S.

      Neben der hohen Arbeitsbelastung frustriert auch die Bezahlung und die Unterstützung die man in der Bevölkerung findet. Man hat eine grosse Belastung bei der Arbeit, bekommt dafuer jedoch keinen Ausgleich. Die Lobby der Leistungsempfaenger ist eben groesser als die der Leistungserbringer und damit fuer die Politiker interessanter. In jedem anderen Beruf waere bei dieser Bezahlung und bei diesen Arbeitsbedingungen laengst gestreikt worden, aber den Medizinern wird vorgeworfen dies sei unverantwortlich den Patienten gegenüber. In der Schweiz und Frankreich waren begrenzte Streiks der Aerzte moeglich und haben zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen gefuehrt. Leider hat man das Gefuehl, dass in Deutschland erst etwas schieflaufen muss, damit man die Missstaende sieht. Aber auch dann wird sich sicher eine Moeglichkeit finden die Folgen alleinig dem Arzt anzuhaengen. Hoffentlich wird es nie soweit kommen.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:11:48
      Beitrag Nr. 9 ()
      Beitrag von xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

      die sollen mit dem Geld vernuenftiger umgehen wenn sich einige chefärzte alles einstecken und die Kassen bleibt natuerlich fuer ärzte nixmehr ueber.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:12:25
      Beitrag Nr. 10 ()
      Beitrag von F.H.

      Ein Kuriosum in der Schweiz: Hier werden die Kliniken förmlich überrannt von deutschen Medizinern. Die Spitäler sind fest in deutscher Hand, vor allem in den leitenden Positionen, da die Deutschen als aggressiver gelten und durchs Kämpfen mit harten Bandagen (...) aus Deutschland trainiert sind, sodass sie Schweizer Kandidaten spielend "ausstechen". Am Arztberuf kanns also nicht liegen...an der Ausbildung auch nicht...an den Ärzten auch nicht...an den Deutschen schon gar nicht...aber vielleicht am deutschen System und den unflexiblen medizinischen Interessengruppen? Welcher Arzt lernt schon Organisation und Denken in Systemen.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:15:15
      Beitrag Nr. 11 ()
      Beitrag von der NÖRGLER

      ...der Tod ist nunmal (in den meißten Fällen) unattraktiv, außerdem verdienen unsere Medizinmänner ja wohl genug.Was auf jeden Fall geändert werden muß, ist die Anzahl der Patienten, mit denen sämtliche Wartezimmer vollgestopft sind.Wartezeiten von 2 Stunden (mit Termin) sind keine Seltenheit.Nicht jeder Patient, der ins Krankenhaus eingeliefert wird, muß automatisch zum Thorax-Röntgen !!!Außerdem sollten Ärzte besser zuhören...das müssen andere Leute in ihrem Job auch.Im allgemeinen: Wenn einem wirklich mal etwas fehlt, ist man allein...das nur zur Eröffnung.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 03:15:53
      Beitrag Nr. 12 ()
      Beitrag von Dr. med. Stephan Gerbaulet

      Der Arztberuf ist "im Kern" zufriedenstellend. Die Ausbildung gerade an Uni-Klinken ist völlig willkürlich und nicht planbar, Zuwachs an Wissen und Fertigkeiten geschieht im ASchneckentempo. Logistik und Papierkram frißt die Zeit weg, 1x / Tag 5 min. Visite pro Zimmer, die Patienten sind unzufrieden. Der Arzt ist oft Sekretärin, Putzfrau, Schwester, Telefonist und Mediziner in einem. Stundenlohn und Arbeitsbelastung skandalös! Anspruchshaltung und fehlende Motivation zur Mitarbeit (Rauchen einstellen, ...) der Patienten ebenfalls oft erschreckend.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 04:18:12
      Beitrag Nr. 13 ()
      """ Mediziner, Juristen und Ingenieur sind wohl die in einer Gesellschaft wichtigsten und angesehensten Berufe."""", sagt man !!!


      Ärzte heilen unsere Krankheiten und können Leben retten. Doch wie jedem anderen Menschen auch, können ihnen
      Fehler unterlaufen. Für die Patienten ist es wichtig, daß diese Fehler anschließend eingestanden werden.

      Der Patient muß sehen, wie er damit fertig wird. Die Folgen sind: viele Arzttermine, viele Einschränkungen, ein großer Zeitaufwand, Kosten für Fahrten und Behandlungen, Arbeitseinschränkungen und bei manchen kommt es sogar zum Arbeitsplatzverlust.

      Frage: : Haben Sie überhaupt noch Vertrauen zu Ärzten?
      Antwort: Man kann nicht alle Ärzte über einen Kamm scheren, aber die Ärzte sollten zu ihren Fehlern stehen. Meistens wird ein Behandlungsfehler als Schicksal bezeichnet. Und die Ärzte finden meistens doch etwas, womit sie sich rausreden.

      Im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden mit meine Äzte, wenn die Termine nicht wären, für 8:00 bestellt doch Stunden später werde ich gerufen.

      N8
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 04:29:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ob dies möglich sein kann ?


      Der Patient als Kunde ?


      "Ich verdien` mein Geld, mach` meine Arbeit, mach` meine Arbeit auch gut, es kann sich keiner beschweren. In andere hineinversetzen soll ich mich? Nee, das liegt mir nicht so. Ich hab` genug mit meiner Arbeit zu tun. Freundlichkeit ... ich soll freundlicher sein zu den Leuten, einfach so, ..., ne! Warum auch? Die Arbeit ist anstrengend, die ganze Zeit die Leute mit ihren Wehwehchen, ich komm eh` kaum nach mit meiner Arbeit, mach dauernd Überstunden. Ne, auch noch Freundlichsein! Das kann mir keiner vorschreiben!

      Jetzt erzählen die da oben immer was vom Patient als Kunden. Was das wohl soll?

      Wenn der Patient mein Kunde ist, ist er also der, der mich eigentlich bezahlt ... ah ja. Dann kann er aber auch, wenn er mit meiner Arbeit unzufrieden ist, woanders hin gehen ... tja ... und wenn das mehrere machen, und die vielleicht von ihrer Unzufriedenheit weiter rumerzählen, dann, ... dann ist mein Arbeitsplatz gefährdet ... ! ... Ich glaub`, ich muss freundlicher werden. Ich muss freundlicher zu meinen Kunden werden. Ich werde freundlicher sein!"


      Von Christiane Zoch


      Ich bin für gegenseitige Höflichkeit und Freundlichkeit !!!
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 08:08:37
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ein ehrlicher Arzt ist mehr wert als ein freundlicher.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 08:31:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      das gejammer der Ärzte kann ich nicht mehr hören, wie ist es denn mit Rechtsanwälten, diese arbeiten genauso viel und genauso unregelmäßig, regt sich da einer auf? Nein. Nur die Herren Ärzte in ihren weißen Kitteln.
      Die meisten jungen Ärzte schwelgen doch im Schwarzwaldklinik träumen. Dann holt sie die Realität ein und sie stellen fest, daß sie genauso malochen müssen für <Ihr Geld wie die Jungs auf dem Bau und das stinkt sie ganz schön an.
      Ärzte aufwachen, es fliegen draußen keine gebratene Tauben durchs Land.
      Es gibt genug Jobs, wo die Menschen genau so lange arbeiten müssen wie Ärtzte. Null Bock sage ich da nur.
      Der Traum von dicken Auto und Villa muß man sich erarbeiten.
      Die intelektuelle Garde hatte schon immer ein Hang zum jammern und übertreiben.

      Ich für meinen Teil habe da kein Verständnis.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 08:54:20
      Beitrag Nr. 17 ()
      ...genau Yoyo....Ärzte verdienen zuviel Geld(manche weniger als ihre Sprechstundenhilfe),sind arbeitsscheu(Wochenarbeitszeiten von z.T.über 80STD), tragen ja eh keine Verantwortung(möchte da mal das Gejammer eines sich fehlbehandelten Patienten hier reinstellen)...........und so weiter und so fort....


      Solange diese Fehleinschätzungen in der Bevölkerung grassieren wird sich auch nichts verbessern....dann wartet Ihr halt 4-6 Stunden im Wartezimmer...werdet wegen des Risikos einer Fehlbehandlung(Arzt ist ja Müde!!) nur noch Verweigerungsmedizin erfahren.....werdet 20-30 km bis zum nächsten Arzt fahren müssen...werdet Euch dann wohl vermehrt durch ausländische Ärzte betreut sehen (wie in den 70ern)....
      Haha...Solange dieser Bild besteht..(Herren Ärzte in weiß....ev.Sacha Hehn...;))....gibts keine Frauen....und tragen die immer weiß??
      ....ja solange macht es viel Vergnügen als Ärztin zu arbeiten....

      --Ich weiß, warum ich aufgehört habe....




      ?.S.: @ Yoyo...intellekt ...bitte mit zwei ll ,und Ärzte nicht mit zwei tt
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 08:55:39
      Beitrag Nr. 18 ()
      YoyoStock, das stimmt so aber nicht ganz.
      Ich bin Anwalt in einer Praxis und auf Sozialrecht spezialisiert und wir haben sehr geregelte Arbeitszeiten.
      ( 8 - 16 Uhr).
      Dienstbereitschaft wie bei den Ärzten gibt es keine und vom Einkommen liegen wir sicherlich nicht weit auseinander.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 09:11:49
      Beitrag Nr. 19 ()
      Deutschland ist an dem Zustand doch selber schuld!
      Nach 10 Semestern Mindeststudienzeit kommen noch 2 Semester PJ. Während des PJ hat man keine Zeit, nebenher Geld zu verdienen, Bezahlung gibt es in Deutschland (im Gegensatz zur Schweiz) keine! Viele Studenten müssen daher im Vorfeld des PJ ein Extrasemester machen, um sich Geld auf die Seite legen zu können, um überhaupt das PJ finanziell noch zu überstehen. Im Anschluss an das PJ erfolgt dann noch das 3. Staatsexamen (in welcher Zeit soll der PJler dafür eigentlich lernen?) Nach 12 Semestern Mindeststudienzeit kommt dann noch der AiP: Bezahlung wie ein Zivildienstleistender, durchschnittlich über 3 Überstunden pro Tag. In der Schweiz kann man das allerdings auch machen, und zwar mit einer angemessenen Bezahlung!

      Das Arbeiten (PJ und AiP) können sich viele Menschen in Deutschland überhaupt nicht leisten! So sieht es in der Realität aus!

      Während man im Ausland mit Arbeit Geld verdienen kann, führt Arbeit in Deutschland zu wachsenden Schuldenbergen auf den Girokonten (falls eine Bank einem Medizinstudenten überhaupt Kredit gewährt).

      Als Assistenzarzt in einem öffentlichen Krankenhaus verdient man dann ca 1500 bis 2000 Euro netto, und das bei durchschnittlich wiederum 3 unbezahlten Überstunden pro Tag: das ergibt eine Arbeitszeit von durchschnittlich über 55 Stunden in der Woche: umgerechnet keine 10 Euro pro Stunde!!!

      Der Staat steckt Milliardenbeträge in die Ausbildung von Ärzten, dennoch arbeiten viele nach dem Studium irgendwo in der privaten Wirtschaft, weil sie einfach keinen Bock darauf haben, derart ausgenutzt zu werden!

      Fazit: Der Staat gibt einen Haufen Kohle aus, dennoch wird es zunehmend zu einer medizinischen Unterversorgung kommen! Die Pharmaindustrie freut sich, dass sie qualifiziertes Personal bekommt, ohne 1 Cent für Ausbildung ausgeben zu müssen, ebenso das Ausland!

      Deutschland spart sich arm!!! Armes Deutschland!!!
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 09:42:21
      Beitrag Nr. 20 ()
      @Yoyo,
      in einem muss ich dir Recht geben: jammern konnten die Ärzte in Deutschland immer schon so gut wie die Bauern, und jetzt, wo wirklich beklagenswerte Zustände eingetreten sind, jetzt nehmen viele andere Menschen das nicht für voll.

      Die Vorstellung, dass die Ergreifung des Arztberufes unweigerlich zu Reichtum führen müsse, stammt noch aus den 70er Jahren, als wirklich jeder Depp - wenn er nur irgendwie das medizinische Staatsexamen geschaft hat - sich vor lauter Kohle kaum retten konnte!

      Tatsache ist, dass ein immer größerer Teil der Medizinstdium-Absolventen nach dem Examen nicht den Arztberuf ergreift, von den anderen gehen immer mehr ins Ausland, zB nach DSkandinavien, England, Schweiz etc.. Hier verdienen auch die AiP schon richtiges Geld, während sie bei uns häufig weniger als eine Krankenschwester bekommen.

      @extremrelaxer,
      in einem muss ich dir widesprechen: die Assistenzärzte in den Krankenhäusern haben mittlerweilen alle BAT II oder sogar I, da kommt man inkl Bereitschaftsdienstzulagen auf ca 3.500 bis 4.500 €.
      Wir bekommen hier in unserem kleinen Krankenhaus auf dem Lande keine Ärzte mehr, obwohl ca 4.000 € angeboten werden.

      Es ist tatsächlich so, dass die kleineren Krankenhäuser auf dem Lande langsam austrockenen ebenso wie die hausärztliche Versorgung im Osten.

      Und die Fachärzte: man rechnet damit, dass in den kommenden drei jahren ca ein Drittel der Facharztpraxen wird schließen müssen Und mal ehrlich: warum soll ich mir noch teure Geräte anschaffen und teures Personal halten, wenn diese Investitionen sich nicht annährend amortisieren bei den heutigen Vergütungen durch die GKV.

      Also: in unserem Gesundheitssystem stinkt es gewaltig und die unfähigen Ministerinnen Fischer und jetzt die Frau Schmidt haben diesem den Rest gegeben.

      Rette sich wer kann!

      Jagger
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 09:53:36
      Beitrag Nr. 21 ()
      Das Gehalt eines alleinstehenden Assistenzarztes beträgt 5000 dm brutto.
      Ich glaube nicht, daß das nach 6 Jahren Studium einschließl. eines unbezahlten PJ (praktisches Jahr) und 18 Monaten AiP Dasein (das ist oft der normale Stationsarzt, der die Station betreut) für 1800 dm brutto als sonderlich hoch durchgehen kann.Und mindestens einmal pro Woche ein Nachtdienst, was allein physisch belastend ist.
      Ist es verwunderlich, daß die Mediziner ohne Helferkomplex sich woanders orientieren?
      Und `Jammern` tut viele Ärzte, weil Ihnen die Zeit für das Wesentliche fehlt:den Patienten.Es ist kaum noch möglich mal etwas zuzuhören, dem Patienten die Chance zu geben ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.
      Avatar
      schrieb am 01.06.02 18:15:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      Die Situation in Deutschland ist noch gravierender als ich angenommen haben.
      Möchte betonen...nicht vom Fach zu sein (meine Tätigkeit: Maschinenbaukonstrukteur).
      Mein Interesse auf dieses Thema wurde letztes Jahr geweckt, als ein Augenarzt mich als Patient ablehnen wollte, obwohl meine Mutter seit Jahren dort Patientin ist.
      Dieser Augenarzt arbeitet wahrlich viel, er hat doppelt so viele Patienten wie er eigentlich aufnehmen sollte. Der Grund: Die Krankenkassen lassen es einfach nicht zu, dass ein neuer Augenartz (zwei wären besser) hier ansässig wird (Ballungsgebiet Stuttgart).



      Wenn ich diesen Beitrag hier unten lese, wird mir klar wo die Ärzte abgeblieben sind:
      Statt in Deutschland mit 35 noch fuer ca. 2000 Euro netto Knochenarbeit in der Klinik zu leisten werden alle deutschen Aerzte lieber in Grossbritannien fuer ca. 60000 Pfund Sterling im Jahr brutto, in USA fuer USDollar 120000-300000 oder in Norwegen fuer 120000 Euro brutto arbeiten.
      Eine entsprechende Honorierung der laengsten akademischen Ausbildung mit enorm hoher Verantwortung fuer menschliches Leben ist legitim, wenn ich sehe was Ron Sommer so verdient.
      Uebrigens diese Länder suchen noch Ärzte!!!



      Hier eine interessante Homepage mit viele Beiträge, wie z.B.:

      """Alarm in deutschen Krankenhäusern
      ZDF-Sendung Frontal 21: Kein Geld und keine Ärzte
      (21.05.02)"""

      oder

      Ärztemangel in deutschen Krankenhäusern
      Grafik: Weniger Medizinstudenten - mehr offene Stellen
      (22.04.02)

      usw.

      http://www.marburger-bund.de/bundesverband/aerztlichenachric…


      MfG.

      Bodin
      Avatar
      schrieb am 24.08.02 00:24:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ärzte in Deutschland verdienen wahrlich zu wenig, sie müssen sich etwas einfallen lassen, um mehr Euro zu verdienen.......z.B als Autobumser, wie dieser Herr Doktor aus München, leider ist es schief gelaufen!!!

      ****************************************************

      23.08.2002 18:56

      Autobumser


      Arzt provoziert 38 Unfälle

      Der Herr Doktor hat eine Vorliebe für teure Autos. Er fliegt auch gerne. Doch die Praxis des Hautarztes schien für seine Hobbys nicht genug abzuwerfen.




      Also musste sich Christian J. nebenbei etwas dazu verdienen. Das tat er auf ziemlich kriminelle Art – als Autobumser. Die Staatsanwaltschaft am Landgericht München I hat jetzt Anklage gegen den 45-Jährigen erhoben. Wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Und gefährlich waren die Aktionen des Arztes nach Angaben von Staatsanwältin Katja Schreiber tatsächlich.

      So habe er in 38 Fällen Autounfälle provoziert, um bei Versicherungen zu kassieren. 90.000 Euro, so rechneten die Ermittler zusammen, knöpfte J. den Konzernen ab. Bei den Crashs riskierte der Familienvater auch Verletzte. Eine Frau zog sich ein Schleudertrauma zu, nachdem der 45-Jährige ihren Wagen gerammt hatte.

      Als einen geeigneten Ort für die Unfälle hatte sich J. den Karolinenplatz ausgesucht. Dabei fuhr er so lange im Kreis, bis sich der Lenker des vorausfahrenden Fahrzeugs entschied, nach rechts auf seine Spur zu wechseln. Dann gab der Arzt Gas, und es krachte. Schuld war natürlich der Abbiegende, weshalb J. mit seinen Ansprüchen bei den Versicherungen nie Probleme hatte. Erst als eine Versicherung zum siebten Mal an J. bezahlen sollte, flog er auf. Seit dem 11. Februar sitzt in er Untersuchungshaft.

      Für die Unfälle hatte sich der Mann aus dem Münchner Süden einen stattlichen Fuhrpark zugelegt. 21 auf ihn zugelassene Autos, vor allem ältere Luxus-Fahrzeuge, standen in der Straße, in der er wohnte. Als die Staatsanwaltschaft die Wagen beschlagnahmen ließ, war die Straße praktisch leer. Die Autos wurden inzwischen verkauft, um die Versicherungen und Unfallopfer zu entschädigen. 117.000 Euro brachte dies ein.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      ARZT in Deutschland ......Ein Job, den keiner mehr will.