MLP: Lautenschläger meldet sich zu Wort - 500 Beiträge pro Seite

[realKreuzbube]

Lautenschläger: "Jetzt bin ich gefragt als Unternehmer und Großaktionär" - 07/08/2002 - 11:18 Nr. 270744


Fragen an Manfred Lautenschläger, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der MLP AG

> Wenn man den Aktienkurs als Maß nimmt, geht Ihr Lebenswerk gerade zugrunde. Sehen Sie das auch so?

Mein Lebenswerk sind meine fünf Kinder. Mein zweites Lebenswerk ist MLP. Auf das wird momentan kräftig eingedroschen.

> Wie konnte es soweit kommen?

Wir waren mit 13 Milliarden Euro Börsenkapitalisierung eine Mischung aus Dax- und Neuer-Markt-Unternehmen. Mit letztgenanntem hatten wir das extreme Kurs-Gewinn-Verhältnis gemeinsam. Daß sich Profis ein so hoch bewertetes Unternehmen vornehmen und mit Leerverkäufen arbeiten, war die Folge. Der Gesetzgeber sollte sich Gedanken machen, ob man nicht einen Riegel vorschieben sollte, daß auf diese Weise Unternehmen demontiert werden.

> MLP wurde vorgeführt.

MLP wurde zu Unrecht vorgeführt. Wir haben einen guten Job gemacht und wachsen nach wie vor. Es ist leider nicht möglich, mit unseren Kritikern einen konstruktiven Dialog zu führen. Sämtliche Anschuldigungen sind erwiesenermaßen falsch. Das sagen alle Fachleute. Sogenannte Aktionärsschützer schlagen bewußt auf das Unternehmen ein. Vor zwei Jahren hat die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre bei unserer außerordentlichen Hauptversammlung unsere Kapitalerhöhung gelobt. Jetzt klagt sie dagegen.

> Wer steckt hinter den Unruhen um MLP?

Es wird natürlich immer wieder von Übernahmeinteressenten gesprochen, ich habe hierfür jedoch keine Anhaltspunkte. Hedge-Fonds haben jedenfalls Tausenden von Anlegern einen immensen Schaden zugefügt.

> MLP kam vor einem Jahr nach langem Anlauf in den Dax, droht jetzt der Rauswurf?

Für mich ist es heute kein Evangelium, ob wir im Dax sind oder nicht. Für unsere Kunden spielt dies ohnehin keine Rolle.

> Haben angesichts des geringen Kurses schon Interessenten für MLP-Anteile angeklopft?

Es gibt Anfragen von Investoren. Aber wir sind nicht aktiv auf Investoren zugegangen.

> Würde der Großaktionär Lautenschläger verkaufen?

Nein. Ich werde nicht verkaufen. Im übrigen habe ich noch nie MLP-Aktien verkauft.

> Wie reagieren die MLP-Kunden auf die Unruhe, mit Beschwerden?

Nein, im Gegenteil: Wir erhalten Sympathiebekundungen. Unsere Kunden durchschauen, welches Spiel mit MLP getrieben wird.

> Ist die Fluktuation unter den MLP-Beratern gestiegen?

MLPler sind in dem Unternehmen verwurzelt. Unsere Berater gehen nicht so schnell zur Konkurrenz oder zu Strukturvertrieben. Die Fluktuationsrate lag vergangenes Jahr bei rund 9 Prozent. Ich denke nicht, daß es hier in diesem Jahr eine gravierende Veränderung geben wird. Bei einem Assessment-Center letzten Samstag kamen genauso viele Bewerber wie sonst auch.

> Wie richten Sie die Berater, von denen viele wegen ihrer MLP-Aktien verschuldet sind, wieder auf?

An diesem Mittwoch sind mehr als 300 Geschäftsstellenleiter hier in Heidelberg. Selbstverständlich werde ich mit dabeisein. Jetzt bin ich gefragt als Unternehmer und Großaktionär, der hinter dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern steht. Im übrigen haben Bernhard Termühlen und ich eine Bürgschaft für Mitarbeiter abgegeben, die wegen der MLP-Aktie unter finanziellen Druck geraten sind. Wobei ich betonen möchte, daß alle Depots ursprünglich sehr solide finanziert waren und erst durch den nicht erwarteten Kurssturz in Schieflage geraten sind.

> Was muß sich in der Unternehmensführung von MLP ändern?

Bernhard Termühlen und ich sind uns einig, daß wir uns als schnell wachsendes Unternehmen Gedanken machen müssen über Positionen, die von außen besetzt werden. Ich denke, daß die vieldiskutierte Personalie Finanzvorstand bis Jahresende erledigt sein sollte.

> Als guter Fußballkenner wissen Sie, daß bei Mißerfolg zuerst der Trainer gehen muß.

Ich habe nie etwas davon gehalten, den Trainer zu feuern. Im übrigen gibt es statistische Erhebungen, die besagen, daß ein Trainerwechsel in den seltensten Fällen zum Erfolg führt. Bernhard Termühlen hat keinen Fehler gemacht. Er ist einer der exzellentesten Köpfe in der Finanzdienstleistungsbranche. Wir werden gemeinsam das Unternehmen aus dieser Situation führen.

Das Gespräch führte Michael Roth.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.08.2002, Nr. 181 / Seite 14

[Joe_G.]

War das bei Dir erst in der "Abendausgabe" der FAZ?
Das Interview hab ich schon heute früh gelesen!

[big_mac]

am besten, man verbietet den verkauf von aktien ganz generell.
ist ja majestätsbeleidigung

[kreuzas]

" für mich ist es kein Evangelium, ob wir im Dax sind oder nicht... "

- recht hat der Mann ("Wir waren mit 13 Milliarden Euro Börsenkapitalisierung eine Mischung aus Dax- und Neuer-Markt-Unternehmen...") - ab in den Neuen Markt mit dem Unternehmen !!!

Sie waren übrigens nie etwas anderes

[teller1]

vor allem den verkauf von aktien die man gar nicht besitzt.

dieses drecks und betrugsspiel mit gezinkten karten
muss endlich ein ende haben.

für bankraub gehen verbrecher 5- 10 jahre in den knast.
diese verbrecher die de fakto nichts anderes tun
tausende schädigen und im vorbeigehen millionen gewinne
erzielen ohne risiko machen sich hier noch lustig über
die betrogenen anleger.

einfach unglaublich das dieser finanzmafia keiner das
handwerk legt.

[big_mac]

teller1,

nicht gleich ausrasten !

was denkst du, was mit dem ganzen finanzbereich passieren würde, wenn man den handel mit GELD, daß man nicht hat, verbieten würde ?

die banken könntest du einmal ganz schnell schließen ....

[berliner_weisse]

mehr News:
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-aktien/mlp.asp


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Über 250 Nachrichten in den letzten 60 Tagen

[Mirto]

Börsianer ich kann euch nur nur einen guten Tip geben und diese Aktie zu verkaufen.

Was da gelaufen ist darf nicht unbestraft bleiben!!


Mirto

[se2707]

"daß alle Depots ursprünglich sehr solide finanziert waren"

Peinlich für die Financial Consultants die jetzt reihenweise bankrott gehen mit ihren solide finanzierten Depots.

Das ganze Interview macht auf mich den Eindruck des "betrogenen Betrügers der jetzt haltet den Dieb schreit".

Ich glaube keine Wort von Herrn L.

[NOBODY_III]

Nicht ganz unwichtig ist, was die Börse glaubt.

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