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    E.Multi??? Top oder Flop? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.10.02 19:01:17 von
    neuester Beitrag 17.10.02 09:53:01 von
    Beiträge: 12
    ID: 645.182
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     Ja Nein
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      schrieb am 11.10.02 19:01:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Der Chart sah heute soooooooooooooo toll aus! Gerade aus dem Abwärtstrend ausgebrochen und dann... die (negative?) Ad-hoc!
      Was nun?
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 19:35:16
      Beitrag Nr. 2 ()
      plumpeAbzocke: gute Meldung, schlechte Meldung, gute Meldung, schlechte M.......
      Übernahme, Insolvenzantrag, Aufhebung der Insolvenz, rckzug des Investors...
      Rate mal wer dazwischen verkauft.
      WEnn ich als GF einer NM-Klitsche schon weder Geschäftsmodell noch Substanz hab, dann mach ich aus meinen Aktien halt Lotterielose.
      Avatar
      schrieb am 11.10.02 20:17:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      die Firmenmarkt.com hat ihre Anteile verkauft. Und? Wer hat die Anteile jetzt?

      Mir war außerdem nicht bekannt, daß sich Firmenmarkt.com finanziell engagiert hat. Ich weiß nur das die Eurotip ein Darlehen gewährt hat.

      Ich denke in den nächsten Tagen wird es mind. eine weitere Meldung geben.
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 09:16:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Xetra MINUS 60% ;)

      Warum gibts in Frankfurt keine taxe?

      ZockerGruss
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 09:49:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      Betrügerbande bleibt halt Betrügerbande!

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      schrieb am 14.10.02 14:34:59
      Beitrag Nr. 6 ()
      Auffällig hierbei: Fast nur Umsätze im Xetra-Handel. Scheint so wie wenn wieder nur 1 bestimmte Adresse abgibt.

      Das einzige was mich an der ad-hoc stört ist die Bemerkung über "die ungewisse Zukunft"... Wenn der Anteil schon verkauft ist, wie behauptet, dann wissen wir auch woher der Kursverfall kam, seit der HV

      Aber wahrscheinlich ist das nur eine schlampig formulierte ad-hoc und wir wissen wieder nur die Hälfte!!!
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 17:28:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich möchte hier niemanden langweilen, sondern nur einige "Kuriositäten" in Erinerung bringen (siehe Fazit):


      e.multi Digitale Dienste AG (WKN: 548851)
      Strasse: Marie-Curie-Straße 6 Segment: Neuer Markt
      PLZ / Ort: D-76275 Ettlingen Telefon: +49 (0) 72 43 / 765 - 0
      Land: Deutschland Fax: +49 (0) 72 43 / 765 - 432
      Branchen: Internet,Automobil Homepage: http://www.emulti.de
      IR: Herr Peter Raber e-Mail: info@emulti.de


      HVBerichte: HV-Bericht e.multi Digitale Dienste AG

      Die e.multi Digitale Dienste AG lud ihre Aktionäre am Freitag, dem 30. August 2002, zu ihrer ordentlichen Hauptversammlung ein. Rund 30 Aktionäre und Gäste folgten der Einladung des Unternehmens und kamen in die Räumlichkeiten des Münchener Rennvereins. Karsten Busche von GSC Research war ebenfalls vor Ort und erstellte diesen Bericht.


      Wahl zum Versammlungsleiter

      Um 10:20 Uhr eröffnete Herr Matthias Gaebler in seiner Funktion als designierter Versammlungsleiter die Veranstaltung und ging direkt zu seiner Wahl über. Er befasse sich mit Investor Relations und trete an anderer Stelle als Aktionärssprecher auf, so dass eine neutrale Versammlungsleitung gewährleistet sei. Einen Tag vor der Hauptversammlung wurde er vom Notar gebeten, die Versammlungsleitung zu übernehmen.

      Herr Willy Bender von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) fragte nach, ob die Hauptversammlung überhaupt formgerecht einberufen wurde, da wohl kein ordentlich bestellter Vorstand vorhanden war. Dies sollte überprüft werden, da ansonsten alle Beschlüsse nichtig seien. Hierauf entgegnete Herr Gaebler, die Herren Lumper und Weiß seien dank eines wirksamen Aufsichtsratsbeschlusses zu Vorständen bestellt wurden. Der nicht anwesende Vorstand Herr Weiß sei krankheitsbedingt entschuldigt.

      Bei einer Präsenz von 55,68 Prozent des Grundkapitals wurde Herr Gaebler dann bei 185.778 Neinstimmen bzw. mit 90,86 Prozent Zustimmung zum Versammlungsleiter gewählt. Anschließend übernahm er die Leitung und handelte die üblichen Formalitäten ab. Nun folgte die Vorstellung des neuen Vorstands sowie der designierten Aufsichtsratsmitglieder.

      Herr Peter Schatton stellte sich als 48jähriger Wirtschaftsingenieur vor, der in größeren Aktiengesellschaften in Österreich sowie der Schweiz Vorstandspositionen bekleidet hat. Er habe seit sieben Jahren Erfahrung mit dem Glücksspiel im Internet und könne seine internationalen Kontakte mit einbringen. Bisher habe er keine Beziehungen zur EUROTIP AG unterhalten.

      Der neue Vorstand, Herr Thomas Lumper, wies sich als Diplomvolkswirt aus und bemerkte, dass er ein Wettbüro in Regensburg betreibt. Zur EUROTIP AG bestünden "gewisse Partnerschaften". Herr Holger Wukasch, Rechtsanwalt aus Jena, ist Aufsichtsratsvorsitzender bei der EUROTIP AG. Abschließend stellte sich Herr Till Klages als Geschäftsführer einer Werbeagentur in München vor, der seine Marketingexpertise zur Verfügung stellen will. Auch er sitzt im Aufsichtsrat der EUROTIP AG.

      Auf die Frage von Herrn Bender, wer denn überhaupt den Vorstand bestellt hat, antwortete der Notar, dieser sei vom alten Aufsichtsrat am 26.6.2002 bestellt worden. Die Anmeldung zum Handelsregister sei noch nicht erfolgt, da eine Unterschrift von Herrn Weiß fehle.


      Erste Diskussionen

      Nun trat Herr Arendts auf den Plan, der als Rechtsanwalt für die Geschäftsführer der bet-at-home.com agierte. Er forderte eine formelle Prüfung bezüglich der ordnungsgemäßen Einberufung der Hauptversammlung, da diese laut Satzung von beiden Vorständen zu veranlassen sei. Es gebe Zweifel, ob Herr Weiß diese HV überhaupt mit einberufen hat. Außerdem könne man ohne die Eintragung ins Handelsregister keine Hauptversammlung einberufen.

      Herr Arendts kündigte bereits jetzt Widerspruch zu den zu fassenden Beschlüssen an. Darüber hinaus sei Herr Raber mit 1,8 Millionen Aktien angemeldet, ohne dass er den Kontrollerwerb angezeigt habe. Aufgrund dessen hätte dieser eigentlich ein Übernahmeangebot an die freien Aktionäre machen müssen. Herr Arendts verlangte daher eine Prüfung, ob diese Aktien auf der Hauptversammlung überhaupt stimmberechtigt sind. Außerdem müsse die Tagesordnung geändert werden, da diese etwas verworren erscheine.

      Des Weiteren habe er die angeforderten Unterlagen nicht erhalten, da die Geschäftsstelle in Ettlingen nicht erreichbar war. Dies sei ein formaler Fehler, und die Gesellschaft habe somit gegen aktienrechtliche Pflichten verstoßen. Im weiteren Verlauf der HV stellte sich heraus, dass die Unterlagen in einem gemeinsamen Empfangsbereich ausgelegen haben und dass dort gelegentlich ein ehemaliger Mitarbeiter vorbeischaut. Herr Raber entgegnete, die Räumlichkeiten seien nicht geschlossen und die Anforderung seitens des Rechtsanwalts sei zu spät eingetroffen.

      Hierauf monierte Herr Arendts, dass die Antwort nicht vom Vorstand kam, und stellte die Frage in den Raum, ob dieser überhaupt tragbar sei. Er besitze schließlich nur einen Buchmachergehilfen-Ausweis. Dann verwies der Rechtsanwalt auf den eingeschränkten Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers und die nicht eingetretenen Bedingungen, so dass e.multi ein Insolvenzverfahren stellen musste. Aufgrund dessen gebe es keinen wirksamen Jahresabschluss, der somit auch weder vom Wirtschaftsprüfer ordnungsgemäß festgestellt noch vom Aufsichtsrat beschlossen werden konnte.

      Der Vorstand entgegnete, Herr Weiß habe überraschend abgesagt, und dieser sei wohl ein Experte in Sachen Steuerrecht. Daraufhin wunderte sich Herr Arendts darüber, dass der Vorstand den Background seines Kollegen nicht kannte, und wieder sprang Herr Raber in die Bresche. Herr Weiß sei Wirtschaftsingenieur und habe zwei amerikanische MBA’s (Steuerrecht, Wirtschaftsprüfer).

      Danach insistierte Herr Arendts auf Klärung der Formalien, da ansonsten die Beschlüsse nichtig seien. Die Verfahrensmängel, die der SdK-Sprecher aufgezeigt hat, sollten jetzt geprüft werden. Hierauf entgegnete Herr Gaebler, man könne dies später gerichtlich prüfen lassen, da dies aus dem Stand nicht zu klären sei. An dieser Stelle hakte Herr Bender ein und erklärte, die Aktionäre müssten die Organe kennen, um sie gegebenenfalls auf Schadensersatz zu verklagen. Die Formfragen seien von entscheidender Wichtigkeit, ebenso wie die Legitimation der handelnden Personen. Aufgrund der Verbindungen zur EUROTIP erwarte er keine objektive Empfehlung durch die Organe.


      Bericht des Vorstands

      Der neue Vorstand bemerkte, zum Geschäftsbericht gebe es nicht viel zu sagen, und auch der anwesende Wirtschaftsprüfer könne keine Aussagen treffe, da er nur von zwei Vorständen von seiner Verschwiegenheitspflicht befreit werden könnte. Die EUROTIP Sportwetten Ltd. mit Sitz in London sei eine 100prozentige Tochter der EUROTIP AG, die sich mit Sport- und Pferdewetten im Internet beschäftigt.

      Herr Lumper verwies auf Seite 6 des ausliegenden Businessplans und meinte, für die anzugebenden Zahlen liege das Testat eines Wirtschaftsprüfers vor. Dies sei die Basis für die Prüfung der Werthaltigkeit, so der Vorstand. Damit beendete er seine sehr kurzen Ausführungen.


      Allgemeine Diskussion

      An dieser Stelle warf Herr Arendts ein, die Anschrift von Herrn Weiß sei wohl nicht bekannt, und es gehe hier um die persönliche Haftung aufgrund des Verdachts von Kursmanipulationen sowie Verstößen gegen das Wertpapierhandels- bzw. Wertpapierübernahmegesetz. Hierauf entgegnete der Vorstand, Herr Weiß habe seine Hauptadresse in New York und sei derzeit wohl beim Arzt. Nun zweifelte der Rechtsanwalt die Neutralität des Versammlungsleiters an, da dieser auf seine Forderungen nicht einging.

      Der erste Wortbeitrag der Generaldebatte kam von Herr Arendts, der zunächst monierte, der Vorstand habe sich mit dem Verweis auf Geschäftsbericht und Businessplan "als komplett unfähig" erwiesen. Er erwarte die Darlegung einiger Fakten, beispielsweise wie das Geld verbrannt wurde. Dass die Vorstände und Aufsichtsräte angesichts dieser Geldvernichtung überhaupt entlastet werden sollen, sei "Irrsinn". Danach folgte die formelle Stellung der Gegenanträge und des Antrags auf Sonderprüfung bezüglich möglicher Schadensersatzansprüche gegen die Organe sowie die Untersuchung der getätigten Aktiengeschäfte.

      Das Aktienpaket von Kinowelt sei wohl zu Herrn Raber gelangt, meinte Herr Arendts, so dass nunmehr ein Kontrollerwerb vorliege, der bislang nicht gemeldet wurde. Darüber hinaus habe dieser als Investor Relations-Beauftragter von e.multi falsche Ad-hoc-Mitteilungen publiziert und damit den Kurs manipuliert. Hier sprach er die Meldung bezüglich des 100prozentigen Erwerbs von bet-at-home.com an.

      Vor Beginn der Veranstaltung hatte Herr Arendts diverse Unterlagen zu Käufen bzw. Verkäufen von Aktien der e.multi, aktuelle Handelsregisterauszüge der EUROTIP Sportwetten Ltd. und Zeitschriftenartikel über Herrn Raber verteilt. Die englische Ltd. besitze ein Eigenkapital von zwei britischen Pfund und habe den Zusatz "schlafend". Es sei höchst erstaunlich, dass Umsätze getätigt werden, und er fragte, wo denn diese versteuert werden.

      Kunden würden seit Monaten auf ihr Geld warten, und deswegen habe er erhebliche Bedenken. Und nun sollte diese Gesellschaft 4 bis 5 Mio. EUR wert sein. Herr Raber sei durch unseriöses Geschäftsgebaren im Zusammenhang mit den Firmen Optia und Startrade aufgefallen. Dabei verwies Herr Arendts auf entsprechende Artikel in den Zeitschriften Börse Online sowie Finanztest. Zudem erkundigte er sich nach laufenden Verfahren und zweifelte die Wertansätze der englischen Gesellschaft an. Ihm fehle das Gutachten des Wirtschaftsprüfers, und er verlangte dessen umgehende Vorlage.

      Als zweiten Redner meldete sich Herr Bender von der SdK zu Wort und konstatierte, dass die Unterlagen ein verworrenes Bild zeichnen. Eine so deutliche unternehmerische Fehlleistung könne nicht mit der Entlastung der Organe belohnt werden. Dann kritisierte er das Verhalten der EUROTIP AG, da deren Verzögerung bei der Auszahlung eines Darlehens zur Stellung des Insolvenzantrags geführt habe. Dies sei kein partnerschaftliches Verhalten.

      Im Anschluss fragte Herr Bender nach der Abfindung für die ausgeschiedenen Vorstände und nach der Aktionärsstruktur. Des Weiteren interessierte ihn, welcher Aufsichtsrat die Beschlüsse empfiehlt und wer die Werthaltigkeit der EUROTIP Sportwetten Ltd. geprüft hat. Der SdK-Sprecher stellte fest, es liege derzeit keine sachliche Entscheidungsgrundlage für die Aktionäre vor.

      Da kein Aufsichtsrat existiere, kann auch niemanden in Haftung genommen werden, und dies könne so nicht sein. Der Vorstand sei von Interessen belastet, und es sei völlig ausgeschlossen, der Beschlussvorlage zuzustimmen. Dann fragte Herr Bender nach Details zur EUROTIP Sportwetten Ltd. und gab formal Widerspruch gegen alle Tagesordnungspunkte sowie gegen die seines Erachtens nicht formgerechte Einberufung der Hauptversammlung zu Protokoll.

      Nun meldete sich Herr Klages zu Wort und bemerkte, nachdem die e.multi heruntergewirtschaftet worden ist, liege jetzt ein Konzept mit großen Zukunftsaussichten vor. Die Aktionäre hätten viel Geld verloren, aber dies sei nun der einzige Weg für die Kleinanleger, noch an Geld zu kommen. Der adressierte Markt e-gambling und mobile betting sei ein Zukunftsmarkt in Deutschland und berge große Umsätze. Die Beteiligten wüssten, wie man Geld verdient, und man sollte daher den Ansatz verfolgen. Abschließend bemerkte Herr Klages, eine Nichtentlastung des alten Vorstands sei wohl berechtigt.

      Daraufhin meldete sich der alte Vorstand, Herr Gärtner, zu Wort und erklärte, er habe auf eine Abfindung verzichtet und die Wahl des neuen Vorstands sei auf elektronischem Wege erfolgt. Die beiden Vorstände seien handlungsfähig und ihm persönlich bekannt. Seinen 5prozentigen Anteil habe er nicht an die EUROTIP AG verkauft.

      Das alte Businessmodell von e.multi habe nicht funktioniert, weshalb der Vorstand die Notbremse gezogen habe. Das Ziel war es, die Firma zu retten und sie dann mit Partnern wieder zu beleben. Der Wert der Gesellschaft ergab sich aus dem Verlustvortrag, der Börsennotiz sowie einer "cleanen Hülle". Es habe fünf Interessenten gegeben, aber EUROTIP sei die beste Alternative gewesen, da dieses Unternehmen den Verlustvortrag nutzen konnte. Die Verhandlungen begannen im Januar 2002, so Herr Gärtner.

      Abschließend berichtete er, es habe Probleme mit bet-at-home.com gegeben, und man habe sich zerstritten. Die Beteiligung an dieser Gesellschaft erfolgte gegen Aktien der e.multi. Die Insolvenz von e.multi wäre für die österreichische Gesellschaft wohl laut Satzung von Vorteil.

      Nun fragte Herr Krämer, wieso die EUROTIP AG drei Millionen Aktien zu 19 EUR verkaufen wollte, und meinte, die Einbringung einer anscheinend überbewerteten Gesellschaft würde zu einer Schädigung der treuen Aktionäre führen. Die Zahlen seien nicht nachvollziehbar, und es liege ebenfalls noch kein Gutachten vor. Abschließend wollte Herr Krämer Details zur EUROTIP Network Providing GmbH erfahren.

      Hierauf erwiderte Herr Raber, die österreichische Gesellschaft habe es einen Tag zuvor bei der eigenen Gesellschafterversammlung nicht geschafft, die Aktionäre ordnungsgemäß einzuladen. Die Altgesellschafter wollten scheinbar mehr Geld herausschlagen. Das Wertpapierübernahmegesetz sehe im Übrigen einen Sanierungsfall vor, wobei er unter der 30-Prozent-Hürde liege. Das Eigenkapital der britischen Ltd. von zwei Pfund sei marktüblich, und es sei eine steuerrechtliche Vorschrift, dass diese Gesellschaft "schlafend" ist. Die Gesellschaft nehme nur Wetten außerhalb von England an, deswegen habe man dies so strukturiert.

      Dann betonte Herr Raber, von 26 Verfahren bezüglich Optia/Startrade seien 24 Verfahren zu seinen Gunsten entschieden worden. Nur ein Verfahren ging durch, wobei sich die Richterin später bei ihm entschuldigt habe, "da sie bei der Unterschrift nicht so genau hingeschaut habe". Alle Verfahren gegen ihn persönlich seien hingegen abgewiesen worden. Bei EUROTIP sei nur eine Klage anhängig, da sich ein Kunde über Kontobewegungen beschwert hat, die er angeblich nicht getätigt hat. In den vier Jahren zuvor gab es keine Klage.

      Einschließlich der Zahlen für Juli 2002 habe man Ist-Zahlen verwendet, und es gebe keine verdeckten Risiken. Der geschätzte Rohertrag sollte in 2002 bei 1,4 Mio. EUR liegen. In diesem Jahr war ein größerer Schaden aufgrund von Kreditkartenbetrug entstanden, und trotzdem lag der Rohertrag zum 30.6.2002 bei 813 TEUR. Die Kombination zwischen e.multi und EUROTIP sei ideal, da der Verlustvortrag erhalten bleibt und man das interessante Adressenmaterial nutzen kann. Die EUROTIP Network Providing GmbH entwickle Programme für Sportwetten und habe u.a. die Portale für Sportwetten Gera konzipiert. Darüber hinaus wurde ein sicheres Zahlungssystem zum Schutz gegen Kreditkartenbetrüger entwickelt.


      Weitere Diskussion

      Herr Ömer (Geschäftsführer bet-at-home.com) bemerkte, man sei nicht zum Stänkern da. Der alte Vorstand habe die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt, und es sei ein Witz, dass das Gutachten noch nicht vorliegt. Dann verwies er auf ein Konkurrenzverbot, das im Beteiligungsvertrag verankert sei und es e.multi untersage, ein Wettbüro zu werden.

      Sein Geschäftsführungskollege, Herr Dickinger, meinte, dass sich die Gerichte mit der Arbeit des alten Vorstands befassen werden. Es war mit e.multi abgesprochen, dass Lothar Matthäus 4 Prozent der Anteile an bet-at-home.com erwirbt. Falls dies nicht erfolgen sollte, bestand die Verpflichtung, dass e.multi diese Anteile den Altgesellschaftern abkauft. Dies sei nicht geschehen, und nun befinde man sich in einem Rechtsstreit.

      Im Hinblick auf die Ad-hoc-Mitteilung bezüglich des Erwerbs von 100 Prozent an ihrer Gesellschaft bemerkte Herr Dickinger, dass man sich im Grunde genommen geeinigt hatte, dass aber Herr Raber die geforderten Sicherheiten nicht beibringen wollte. Es sei "Schwachsinn", dass man sich über die Insolvenz freut, und er bot der Gegenseite die ausgestreckte Hand an.

      Ein weitere Aktionär, Herr Eller, fragte nach den Vorteilen einer Insolvenz für bet-at-home.com und wollte wissen, um welche Summe es geht. Das Darlehen sei auf das Konto des Insolvenzverwalters geflossen, und die neue Führung wolle die Gesellschaft retten. Er sehe einen Interessenkonflikt zwischen den Aktionären und den GmbH-Anteilseignern.

      Hier hakte Herr Arendts wieder ein und fand es interessant, dass ein Aktionär scheinbar einen Wissensvorsprung hatte, was einen Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz darstelle. Dann fragte er nach der Funktion von Herrn Raber, der dem Vorstand ständig zu Hilfe eile und seit zwei Jahren versuche, Aktien der EUROTIP zu verkaufen. Bedenklich fand er auch, dass der Gutachter gleichzeitig zum Abschlussprüfer gewählt werden soll und dass von der EUROTIP Sportwetten Ltd. kein testierter Jahresabschluss vorliegt. Darüber hinaus bemängelte Herr Arendts, der Lagebericht erfülle nicht einmal die Minimalanforderungen.

      Hierauf erwiderte Herr Raber, die Sache mit dem Wettbewerbsverbot sei Unsinn, da dies schon in der Satzung aufgehoben sei. Es gehe um einen Kaufpreis für die restlichen Anteile in Höhe von 600 bis 700 TEUR, und er hege den Verdacht, dass die österreichische Gesellschaft Leichen im Keller hat. Die Zahlung sei doppelt abgesichert gewesen. Des Weiteren spekuliere man wohl auf einen günstigen Rückkaufswert (Call-Option). Die EUROTIP AG habe ein Agio von 3,7 Mio. EUR in der eigenen Bilanz stehen. Der Wirtschaftsprüfer, der mittlerweile per Fax von seiner Verschwiegenheitspflicht befreit worden war, ergänzte, er habe Probleme bei der Wertfindung der österreichischen Tochter gehabt, da dort noch kein Jahresabschluss vorlag.

      Nun konstatierte Herr Arendts, fast keine seiner Fragen sei beantwortet worden, aber dies komme alles in seine Klage. Der Versammlungsleiter war hingegen der Auffassung, dass ein Großteil beantwortet wurde, und Herr Raber ergänzte, dass eine englische Tochter eine Wettlizenz besitzt. Anschließend antwortete der Vorstand auf die Frage, auf welche Grundlage sich der Hauptversammlungsbeschluss zur Einbringung der EUROTIP Sportwetten Ltd. stützt. Herr Lumper erklärte, dieser stütze sich auf ein Gutachten des Wirtschaftsprüfers... "...das nicht existiert", ergänzte Herr Arendts lächelnd. Die Versammlungsführung sei unfair, da die Fragen nicht einmal ansatzweise beantwortet seien.

      Nun folgte ein Frage-Antwort-Spiel zwischen den Herren Arendt und Raber. Beim Wettumsatz von 18 Mio. EUR habe EUROTIP Margen von 10,8 Prozent (Sportwetten) bzw. 22 Prozent (Pferdewetten), so Herr Raber. Sein Gehalt als Managing Director liege bei 5.000 EUR pro Monat. Die deutsche AG versteuere die an sie ausgeschütteten Erträge der englischen Tochter, und es bestünden zudem keine Auszahlungsprobleme. Man zahle zweimal pro Woche 50 bis 60 TEUR aus. Außerdem liege kein geprüfter Jahresabschluss 2001 vor. Nach einem Blick in die Zwischenbilanz der Ltd. zum 30.6.2002 gab es eine Reihe von Detailfragen, die zum Großteil zu Protokoll gegeben wurden.


      Abstimmungen

      Die Präsenz betrug 2.033.890 Aktien und damit 55,69 Prozent des Grundkapitals. Die Verkleinerung des Aufsichtsrats auf drei Mitglieder wurde bei 59.312 Enthaltungen und 8 Neinstimmen mit 97,08 Prozent beschlossen. Die Herren Wukasch, Klages und Schatton wurden bei 185.786 Neinstimmen und 3.500 Enthaltungen in den Aufsichtsrat gewählt.

      Nachdem die Ausführungen zu TOP 5 (Anzeige über den Verlust der Hälfte des Grundkapitals) in einem Halbsatz gipfelten, fragte Herr Arendts nach dem verbliebenen Eigenkapital und detaillierteren Ausführungen. Daraufhin räumte Herr Lumper ein, dass 80 Prozent des Eigenkapitals aufgezehrt sind.

      Auf der Aktivseite befänden sich zum 30.8.2002 Sachanlagen von 100 TEUR (Bilder!), eine Beteiligung an bet-at-home.com (870 TEUR), Sonstige Forderungen (50 TEUR) sowie eine Immobilie (460 TEUR). Auf der Passivseite stünden eine Hypothek (460 TEUR), Verbindlichkeiten (150 TEUR), Rückstellungen für eine Patronatserklärung gegenüber einer Tochter (100 TEUR) und das Eigenkapital von 770 TEUR.

      Daraufhin meinte Herr Arendts, er halte die Ltd. für komplett wertlos, und er werde Herrn Raber keinen Cent anvertrauen. Der SdK-Sprecher ergänzte, ein Barangebot an die freien Aktionäre wäre besser, da man sich damit einen Rechtsstreit ersparen könnte. Herr Schatton bemerkte, das neue Geschäftsmodell sei ein Geldgenerator für die Aktionäre, und man könne im deutschen Markt eine absolute Sonderstellung einnehmen. Als erste börsennotierte deutsche Gesellschaft in dieser Branche habe man ein Alleinstellungsmerkmal und könne die Marktposition besetzen. Herr Ömer fragte noch, was passieren würde, falls das Wettbewerbsverbot doch greift.

      Der Antrag auf Sonderprüfung wurde mit 90,71 Prozent abgelehnt. Alle übrigen Punkte der Tagesordnung wurden bei 185.786 Gegenstimmen im Sinne der Verwaltung beschlossen. Im Einzelnen waren dies die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Wahl des Wirtschaftsprüfers VOM HAU-TREU GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München.

      Darüber hinaus wurde die Fortsetzung der Gesellschaft, die Änderung des Namens (Eurotip Holding AG) und des Firmensitzes (München) beschlossen. Des Weiteren wurde die Erhöhung des Grundkapitals gegen Einbringung der EUROTIP Sportwetten Ltd. und die Schaffung eines neuen Genehmigten Kapitals im Sinne der Verwaltung genehmigt. Es hagelte von vier bzw. fünf Seiten Widersprüche zu Protokoll.


      Fazit und eigene Meinung

      Nach mehr als sechseinhalb Stunden endete diese ungewöhnliche Hauptversammlung. Herr Lumper schien total überfordert mit seiner Aufgabe als Vorstand einer börsennotierten Aktiengesellschaft. Selbst wenn er erst seit Ende Juni 2002 im Amt ist, hätte dies genügen müssen, um sich mit dem abgelaufenem Geschäftsjahr und dem neuen Businessmodell auseinanderzusetzen.

      Hier sieht es nach einem unfähigen Strohmann aus, da Herr Raber aufgrund der Verwicklung in zwielichtige Geschäfte nicht selbst als Vorstand fungieren kann, wobei er im Hintergrund dennoch die Fäden zieht. Die Beantwortung der Fragen erfolgte fast nur durch Herrn Raber bzw. seine Aufsichtsratskollegen. Es grenzte - salopp formuliert - an "Tierquälerei", dass immer wieder der Vorstand direkt befragt wurde und vollkommen hilflos auf Unterstützung wartete.

      Dass der zweite Vorstand urplötzlich verhindert war, mutet gelinde gesagt seltsam an. Auch der neue Aufsichtsratsvorsitzende fiel durch ungefragte Zwischenbemerkungen unangenehm auf. Nur die Herren Klages und Schatton machten einen vernünftigen Eindruck und schienen in der Lage, den Anwesenden Visionen vermitteln zu können. Das Geschäftsmodell klingt interessant und hätte Zukunft. Über die Bewertung der einzubringenden Gesellschaft wird sich ein Gutachter noch einmal Gedanken machen. Aber Aktionäre beteiligen sich nicht nur an einer guten Geschäftsidee, sondern "kaufen" normalerweise auch ein gutes Management.

      Die Geschäftsführer der bet-at-home.com verfolgen vermutlich Eigeninteressen, da man sich üblicherweise bei Beteiligungsverträgen in bestimmten Fällen eine Rückkaufoption sichert. Die Insolvenz könnte eine Möglichkeit zum Rückkauf der 51prozentigen Beteiligung bzw. dem preiswerten Kauf aus der Insolvenzmasse sein. Falls das Wettbewerbsverbot gegen e.multi wirklich greift, könnte die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Gesellschaft sehr schnell zerplatzen. Engagierte Investoren hoffen auf eine Einigung der beiden zerstrittenen Parteien, leben aber mit dem hohen Risiko eines Scheiterns. Diese Aktie ist wohl nur noch etwas für Zocker und Idealisten.


      Kontaktadresse

      e.multi Digitale Dienste AG
      Marie-Curie-Straße 6
      76275 Ettlingen

      Tel.: 07243 / 765 - 0
      Fax: 07243 / 765 - 432


      Email: info@emulti.de
      Internet: www.emulti.de


      Ansprechpartner Investor Relations

      Peter Raber
      Email: ir@emulti.de


      mfg
      Avatar
      schrieb am 14.10.02 19:19:03
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hallo,

      der Tag war echt nichts für schwache Nerven. Hat eben doch manchmal seine Vorteile, wenn man arbeiten gehen muß!!

      Der Kurs ist aktuell wieder bei 0,41 :D

      Ich weiß gar nicht mehr was ich machen soll,

      :D oder :cry:

      Glückwunsch denen, die heute morgen gekauft haben,
      und Glückwunsch denen, die von all dem heute morgen
      nichts mitbekommen und ihre Aktien nicht aus Panik
      verkauft haben!

      Mal sehen, was der nächste Tag bringt!!
      Was denkt Ihr?

      MFG

      Markus241
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 11:40:08
      Beitrag Nr. 9 ()
      Jetzt mal abgesehen vom "Zocken".

      Was kann man sich von e.multi noch erwarten?

      Die "Raber-Story" ist doch wohl allen bekannt.

      mfg
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 16:27:55
      Beitrag Nr. 10 ()
      folgendes kam von der sdk heute per Mail

      e.multi digitale Dienste AG:
      Verdacht auf Insidervergehen, Strafanzeige wegen Verdacht der Kursmanipulation und Anfechtungsklage

      Bei der am Neuen Markt notierten e.multi Digitale Dienste AG, Ettlingen, mehren sich die Ungereimtheiten.
      Nachdem die SdK bereits Anfechtungsklage gegen einen HV-Beschluss erhoben und Strafanzeige wegen Verdachts der Kursmanipulation gestellt hat, steht nun der Verdacht von Insidervergehen im Raum.

      e.multi meldete am Freitag, 11. 10. 2002, um ca. 18.00 Uhr deutlich verspätet den Erhalt einer Anfechtungsklage. Gleichzeitig gab sie bekannt, dass eine Großaktionärin, die Firma firmenmarkt.com AG, ihre Aktien "aufgrund der Anfechtungsklage" veräußert habe.
      Aus Sicht der SdK ist es erstaunlich, dass der Aktienverkauf bereits vor Meldung der Insidertatsache (Vorliegen einer Anfechtungsklage) erfolgt sein soll. Noch erstaunlicher ist der Umstand, dass die firmenmarkt.com AG unter der Privatanschrift von Herrn Raber domiziliert, der als Investor Relations-Verantwortlicher die Ad-hoc-Meldung erstellt hat und nunmehr in den e.multi-Vorstand berufen worden sein soll. Bei der Firma firmenmarkt.com AG handelt es sich offensichtlich nicht - wie früher von e.multi gemeldet - um einen unabhängigen neuen Investor.

      e.multi ist seit mehreren Monaten nur noch eine Mantelgesellschaft ohne Mitarbeiter. Durch Einbringung einer Tochtergesellschaft der nicht börsennotierten Eurotip AG im Wege der Sacheinlage wollte diese Firma die Aktienmehrheit bei e.multi erlangen. Nach Handelsregisterauskünften handelt es sich bei der einzubringenden Tochtergesellschaft allerdings um eine englische "Briefkastenfirma" mit einem Grundkapital von lediglich £ 2,-. Die SdK hat daher auf der Hauptversammlung am 30. August Widerspruch gegen die entsprechenden Beschlüsse zu Protokoll gegeben, Anfechtungsklage angekündigt und inzwischen auch fristgerecht erhoben.

      Zeitgleich hat die SdK gegen Verantwortliche der e.multi Strafanzeige wegen des Verdachts der Kursmanipulation gestellt. Nach Auffassung der SdK wurde der Kurs der am Neuen Markt notierten Firma durch falsche Ad-hoc-Meldungen manipuliert, so dass er zwischen Juli und August dieses Jahres von ca. EUR 0,20 auf über EUR 1,20 anstieg.

      Frankfurt am Main, 16. 10. 2002

      Von diesem Verteiler abmelden können Sie sich unter www.sdk.org.
      Avatar
      schrieb am 16.10.02 17:42:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      Siehe mein Posting #2. Finde gut dass endlich mal jemand die richtigen Schritte setzt. Die gehören doch alle in den Häfn.
      Avatar
      schrieb am 17.10.02 09:53:01
      Beitrag Nr. 12 ()
      @blockmalz

      Nach all diesen Vorkommnissen, Meldungen und Stümpereien:

      "Der Kurs steigt".

      Wie ist das zu erklären?

      Die minimalste Negativmeldung bei anderen AGs führt zu vehementen Kurseinbrüchen, aber e.multi scheint sich alles erlauben zu können.

      mfg


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      E.Multi??? Top oder Flop?