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    Brandt 74 - Schröder 02 - Geschichte wiederholt sich ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.11.02 09:40:37 von
    neuester Beitrag 19.11.02 10:35:17 von
    Beiträge: 4
    ID: 661.887
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      schrieb am 19.11.02 09:40:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Im Spiegel wird dieser Vergleich auch schon bemüht.

      Der letzte Kanzler der sich von den Gewerkschaften derart über den Tisch hat ziehen lassen (Willy Brandt) ist nicht mehr lange Kanzler geblieben.

      Akribisch wird im Spiegel dargelegt, dass in Wirklichkeit eine SPD/DGB-Regierung an der Macht ist, und die SPD voll auf Gewerksschaftlinie einschwenkt.

      Tenor:
      Meistens wird alles in Kungelrunden vereinbart und anschließend noch pro forma die Grünen informiert.


      Beispiel:
      -Verwässerung des Hartz-Konzepts
      -Vermögenssteuer wird diskutiert
      -Aufgabe der Sparpolitik
      -Streichung des Streikparagraphen 116 wird diskutiert
      -Erhöhung der Beitragsbemessungsgrente bei der Rentenversicherung


      Eine weitere Parallele die gezogen werden kann, ist die zu England 1978, in der eine Labour-Regierung mit ähnlicher Politik Maggie Thatcher den Weg bereitete.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 10:27:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      Auszug aus der FTD


      Was wir in Deutschland jetzt politisch wie wirtschaftlich erleben, ähnelt
      sehr dem Leid Großbritanniens in den späten 70er Jahren. Die damalige
      Oppositionsführerin Margaret Thatcher bezeichnete die Jahreswende
      1978/79 als "Winter of Discontent" - den Winter der Unzufriedenheit.
      Das Land litt unter großen Entbehrungen. Der öffentliche Sektor war
      wochenlang im Streik. Der Müll vergammelte auf den Straßen, und Tote
      blieben unbeerdigt. "Winter of Discontent" war eine der dreistesten
      politischen Entleihungen von Shakespeare (aus dem ersten Akt von
      Richard III.), die es je in der Politik gegeben hat. Die Kopie war am
      Ende berühmter als das Original.

      Jahrelang kämpfte Labour mit dem Image dieses grauen Winters. Die
      darauf folgenden Wahlen gingen verloren, und Labour brauchte 18
      Jahre zur Rückkehr an die Macht. Unter Margaret Thatcher erlebte
      Großbritannien eine wirtschaftliche Erneuerung, die das Land zunächst
      tief gespalten hat. Mittlerweile ist diese Politik der Marktöffnung und
      Deregulierung von der Mehrheit der Briten akzeptiert. Ohne Margaret
      Thatcher hätte es diese Erneuerung nicht gegeben. Und ohne Tony
      Blair hätte sie keinen Bestand.

      Mangel an ökonomischem Denken

      Die Parallelen zwischen dem britischen "Winter of Discontent" zum
      heutigen Deutschland sind offensichtlich: Beide Länder waren
      wirtschaftliche Supermächte und verfielen einem lang anhaltenden
      wirtschaftlichen Niedergang. Beide gönnten sich einen zu aufgeblähten
      Sozialstaat und einen verkrusteten, von Gewerkschaften und militanten
      Betriebsräten kontrollierten Arbeitsmarkt und in beiden Fällen begingen
      die Regierungen gravierende makroökonomische Fehler. Die Briten
      scheiterten zunächst an dem Versuch antizyklischer keynesianischer
      Politik - was zu Inflation führte. Danach schoss Labour in die andere
      Richtung und adoptierte eine Form von Vulgär-Monetarismus, der
      ebenso scheiterte. Ähnlich ging es Deutschland mit dem Versuch, dem
      Osten während der Wiedervereinigung das alte bundesdeutsche
      Wirtschafts- und Sozialmodell aufzuzwingen.

      Deutschland leidet - wir haben es auf diesen Seiten oft genug
      beschrieben - an einer vollständigen Abwesenheit makroökonomischen
      Denkens in der Politik. Karl Schiller war ein genialer Ökonom und
      Finanzminister. Auch Helmut Schmidt war Nationalökonom und
      argumentierte stets in ökonomischen Kategorien. Heute haben wir im
      Finanzministerium einen Realschullehrer, der selbst die einfachsten
      Zusammenhänge nicht mehr versteht, und einen Kanzler, der nicht
      einen namhaften ökonomischen Berater beschäftigt. Die Regierung
      versucht mit allen Mitteln, das Haushaltsloch zu stopfen, und riskiert,
      dass Deutschland in die Rezession gerissen wird.

      Die jetzige Regierung war nicht einmal in der Lage, das ohnehin völlig
      unzureichende Hartz-Konzept ohne Abstriche umzusetzen. Die Sozialdemokraten sind soweit entfernt von einer modernen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik wie die Christdemokraten von einer modernen Gesellschaftspolitik.
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 10:32:54
      Beitrag Nr. 3 ()
      Am Besten trifft wohl der Vergleich:
      Wir fahren auf eine Mauer zu und die SPD versuchts mit Hupen !
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.11.02 10:35:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3

      War das nicht das Zitat über den französischen Politiker Juppe ?

      Passt aber gut zu unserer momentanen Lage.


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