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    MORPHOSYS - STiS-weekly erhöht Kursziel - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 20.02.00 21:24:57 von
    neuester Beitrag 20.02.00 22:54:42 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 20.02.00 21:24:57
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hier nur eine Auszug der aktuellen Kurseinschätzung (diesmal nicht von B.F.):

      Bisher konnte immer noch daran gezweifelt werden, inwieweit HuCAL den Anforderungen zur Entwicklung therapeutischer Antikörper entsprechen kann. Auch war fraglich, ob die Konzeption des Geschäftsmodells eine tragfähige Basis bildet. Die Milestone-Zahlung zeigt, dass das Business-Modell richtig konzipiert wurde und Erfolg verspricht. Bei der Betrachtung der ad-hoc-Mitteilung sollte jedoch bewusst die finanzielle Frage ausgeklammert werden. Die Markteinführung eines potentiellen Medikaments ist ebenso in die Zukunft gerückt, wie die Meilensteinzahlung in ihrer absoluten Höhe keinen weiteren Einfluss auf das finanzielle Gelingen des Unternehmens haben wird. Doch eines zeigt die Meldung ganz deutlich: Die Technologie stellt eine Basis zur Entwicklung von Therapeutika dar und das Geschäftsmodell ist funktionsfähig. Damit ergibt sich weiterer Bewertungsspielraum, insbesondere im Vergleich zu den Wettbewerbern in den USA.

      Auch bei der Konkurrenz hat sich - hinsichtlich der Bewertung - einiges getan. Noch am 26.01.2000 wurden die beiden Wettbewerber Abgenix und Medarex mit jeweils 2 Mrd. US$ Marktkapitalisierung bewertet (zum Vergleich: MorphoSys hatte damals einen Marktwert von etwa 250 Mio. US$). Aktuell errechnet sich für Abgenix eine Kapitalisierung von 5,4 Mrd. US$, Medarex kommt auf 3,2 Mrd. US$. Bei gleicher Bewertung von MorphoSys mit den Konkurrenten ergäbe sich ein Wert pro Aktie im Bereich von 900 bis 1500 Euro je Aktie. Aufgrund der sich verbessernden fundamentalen Situation bei MorphoSys erscheint uns ein Abschlag von 70 bis 80% nicht mehr gerechtfertigt. Wir sehen trotz der Marktsituation - immerhin halten Medarex und Abgenix mit ihren Maustechnologien zweidrittel des Marktes - eher einen Abschlag zwischen 50 und 60% für fair an. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass die Antikörperbibliotheken - insbesondere die von MorphoSys - einen wesentlichen technologischen Vorsprung gegenüber den Maustechnologien haben. Damit ergibt sich im Mittel ein Kursziel im Bereich von 500 bis 540 Euro. Damit würde sich der Unternehmenswert von MorphoSys auf knapp 2 Mrd. US$ belaufen. Wir sehen dieses Kursziel als mittelfristig erreichbar an, vor allem dann, wenn die gute Stimmung im Biotechsektor weiterhin anhält.

      (th, 18.02.2000) - © 2000 STiS-weekly, das kostenlose Börsenmagazin

      PS: Eine (kostenlose) Anmeldung bei STiS-weekly lohnt sich übrigens in jedem Fall. Die bemühen sich wirklich.;)

      Grüße Pagl
      Avatar
      schrieb am 20.02.00 21:55:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      STiS hat aber auch eine nette und sehr fundierte Analyse zu einem anderen Biotechwert bereitgestellt, der weit ab von den Lemmingen ein trauriges und vergessenes Dasein fristet.

      Nastech Pharmaceuticals !!


      Nastech Pharmaceuticals - Auf den Spuren von Pfizer

      Nastech fällt angesichts seiner niedrigen Börsenkapitalsierung von ca. 17 Mio. US-Dollar an der NASDAQ eindeutig unter die Kategorie "Small Cap". Trotzdem zählt das erst aus 46 Mitarbeitern bestehende Unternehmen aus Hauppauge (NY) bereits weltweit zu den Technologieführern im kleinen aber wachstumsstarken Segment der nasalen Medikamente. Die Einnahme von Medikamenten durch die Nase beginnt sich gegenüber Pillen und Injektionen, aufgrund einer leichteren Dosierbarkeit, weniger Nebenwirkungen und einer wesentlich schnelleren Wirksamkeit immer mehr durchzusetzen. Experten schätzen deshalb in den nächsten Jahren das Wachstum des weltweiten Branchenumsatzes auf mindestens 35 % p.A. Dieser lukrativen Nische ist gegenwärtig von den, infolge des Fusionsfiebers mit strategischen Problemen beschäftigten, Pharmagiganten noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Aus diesem Grund verfügt die eher unscheinbare Nastech bereits über einen großen Innovationsvorsprung gegenüber wesentlich kapitalkräftigeren potentiellen Konkurrenten.

      Geschäftsfelder

      Die Tätigkeitsbereiche umfassen die Erforschung, die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von rezeptpflichtigen und freien nasalen Medikamenten, deren Einnahme bisher nur in Injektionsform, auf oralem Weg und diversen anderen, wesentlich unangenehmeren Formen, erfolgte. Selbst in diesem Segment ist Nastech auf einen kleinen Teilbereich spezialisiert: Die Kernkompetenzen des Unternehmens liegen in der nasalen Therapie von Erkrankungen des Zentralnervensystems. Dementsprechend schmal gestaltet sich auch die Produktpalette: In seiner 15 jährigen Geschichte brachte das New Yorker Unternehmen erst zwei Präparate in den Handel, nämlich Stadol, ein schmerzstillendes Medikament, und Nascobal, ein Mittel gegen eine durch Vitamin B-12 Mangel hervorgerufene Anämie. Stadol, ein aus Opioiden gewonnenes, apothekenpflichtiges Spray zur Behandlung von leichten bis heftigen Schmerzen wird von Bristol Myers Squibb vertrieben und ist gegenwärtig weltweit das einzige Schmerzmittel in diesem Format. Nascobal ist das zweite kommerziell verwertete Präparat und wurde am 5. November 1996 von der FDA (Food and Drug Administration) zum Handel freigegeben. Doch die Markteinführung erfolgte 11 Monate später. Erst nach einem Vertriebsabkommen mit Schwarz Pharma im Juli 1997 folgte im Oktober 1997 die Einführung in den US-Markt. Der überwiegende Teil der Produktpalette befindet sich hingegen noch im Entwicklungsstadium: Neben einer Innovation im Bereich der Schmerzbehandlung, zwei Präparaten gegen Reisebeschwerden und Übelkeit befindet sich noch ein auf Basis von apomorphinen Hydrochloriden hergestellter Potenzspray in der Produktpipeline des Unternehmens.

      Produkte und Potentiale

      Da sich die meisten Produkte des Unternehmens noch in der Entwicklungsphase befinden, spielen Fortschritte und Rückschläge bei der Erprobung neuer Medikamente eine wesentlich größere Rolle als die kurzfristigen Quartalszahlen. Denn je besser die Testresultate der klinischen Versuchsreihen ausfallen, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zulassung und desto schneller wird die Gewinnzone erreicht werden. Aus diesem Grund haben wir uns in einem Exklusivinterview mit Andrew P. Zinzi, dem CFO von Nastech, über den aktuellsten Stand der Produktentwicklung informiert:

      Produkt Therapiebereich traditionelle Darreichung Status Vertriebspartner
      ZUGELASSEN:
      Stadol® NS™ Schmerzbehandlung Injektion Globaler Vertrieb (1) Bristol-Myers
      Nascobal ® Vitamin/Anti-Anemia Injektion U.S-Vertrieb (1) Schwarz,Meda(2),Cambridge (2)
      Metoclopramide Seekrankheit/Übelkeit Injektion, oral Italien Vertrieb (1) RiboGene
      IN ENTWICKLUNG:
      Scopolamine Reisekrankheit Pflaster, Injektion NDA (3) gesucht
      Apomorphine Impotenz Oral, Injektion Phase II gesucht
      Morphine Schmerzbehandlung Injektion Phase II gesucht
      Metoclopramide Seekrankheit/Übelkeit Injektion, oral USA: NDA(3) RiboGene
      Erläuterung:
      (1) In der Forschung oder im Vertrieb bestehen Kooperationen mit anderen Partnern
      (2) Nur in Italien zugelassen
      (3) New Drag Approval: Für das entsprechende Medikament wurde bereits bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde ein Zulassungsantrag gestellt

      Da von der erstmaligen Erprobung eines neuen Wirkstoffes bis zur Zulassung durch die FDA oft bis zu 10 Jahre vergehen können, ist es äußerst wichtig über das aktuelle Entwicklungsstadium eines neuen Medikamentes Bescheid zu wissen. Bei seiner Entwicklung durchläuft ein Präparat vier Stadien. Während sich in den beiden ersten Phasen die klinischen Tests auf Probanden mit den zu behandelnden Symptomen beschränken, sind in Phase III, einer breit angelegten Versuchsreihe, auch Personen mit multiplen Krankheitssysmptomen zugelassen. Diese Phase birgt das größte Überraschungspotential, da sich plötzlich ein größerer Anwendungsbereich und somit auch ein erhöhtes Marktpotential herauskristallisieren kann. Phasen II und III können sich jedoch über mehrere Jahre erstrecken. Erst wenn ein Präparat Phase IV erreicht hat, dauert es in der Regel nicht mehr lange bis zur Zulassung. Doch das ist nicht immer der Fall und bei einem so kleinen Unternehmen wie Nastech stellt die Gefahr einer Verzögerung bei der Zulassung neuer Produkte ein enormes Risiko dar, da aufgrund des hohen Spezialisierungsgrades eine hohe Abhängigkeit von nur wenigen Präparaten besteht und mit einer verzögerten Markteinführung erhebliche Ertragsausfälle verbunden sind.

      Sprays gegen Übelkeit und Reisekrankheit

      Diese Mittel sind keine Kassenschlager sondern, nur Nischenprodukte mit einem begrenzten Umsatzpotential. Aus diesem Grund und angesichts strenger gesetzlicher Patentregelungen zählt Nastech in diesem Segment weltweit zu den Spitzenreitern. Ein Spray gegen Übelkeit und Seekrankheit wurde bereits von den italienischen Behörden genehmigt. Nun wurde auch in den USA die Zulassung beantragt. Doch etwas stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerät ein aus Scopolaminen bestehendes Spray gegen Reisekrankheit: Nach dem erfolgreichen Abschluß einer 34-monatigen Testphase stellte das Unternehmen Ende Dezember 1999 bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde (FDA) den Antrag auf Zulassung dieses Medikamentes. FDA-Angaben zufolge handelt es sich dabei um das erste auf Scopolamin-Basis hergestellte Medikament gegen Reisebeschwerden. Laut CFO Andrew P. Zinzi sollte in zwölf Monaten die Zulassung erfolgen. Dies könnte dann auch den Kurs beflügeln. Denn das Marktpotential von scopolaminhältigen Medikamenten zur Vorbeugung und Behandlung von Reisebeschwerden wird alleine in den USA auf jährlich 100 Mio US-Dollar geschätzt. Im Hinblick auf einen globalen Vertrieb und die baldige Zulassung des metochlopramidhaltigen Sprays gegen Übelkeit und Seekrankheit wurden die Vertriebsrechte von Schwarz Pharma zurückgekauft. Der Kaufpreis belief sich auf 3,75 Mio. Dollar (Anzahlung von 250.000 US-Dollar; Rest wird aus dem Cash Flow des Scopolaminproduktes inklusive Zinsen zurückgezahlt). Nun befindet sich Nastech auf der Suche nach einem international ausgerichteten Vertriebspartner mit einer breiten Palette an OTC-Medikamenten gegen Übelkeit und Seekrankheit.

      Sex ist Trumpf

      In Phase II befinden sich noch zwei äußerst interessante Produkte, nämlich ein aus Morphinen erzeugtes, schmerzstillendes Spray, dessen Markteinführung noch mehrere Jahre auf sich warten läßt und ein echtes Konkurrenzprodukt zur "Sexdroge" Viagra ist. Noch steckt diese Entwicklung in den Kinderschuhen und laufende Testberichte lassen sich oft nicht medienwirksam vermarkten. Die in den Forschungsprozeß integrierten Pilotstudien sollten voraussichtlich Ende März beendet sein. Für Aktionäre mit medizinischen und pharmazeutischen Kenntnissen wird dies ein spannendes Ereignis. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird vor allem beim Potenzspray von einer hohen allgemeinen Verträglichkeit ausgegangen, denn eine von TAP Holdings (ein Joint Venture von Abbott Laboratories und Takeda Chemicals), aus Apomorphinen (Botenstoffe zur Stimulation des Brechzentrums im Gehirn die auch in Nastechs Spray als Substanz Verwendung finden) entwickelte Potenztablette, steht kurz vor der Zulassung. Bereits im Juni 1999 hat TAP ihr NDA-Formular ausgefüllt. Während bei Viagra die Wirkung erst nach einer Stunde eintritt, zeigen die Apomorphine bereits nach 10 bis 12 Minuten ihre Wirkung. Daß das Potenzspray der Trumpf im Ärmel von Nastech ist, bestätigt neben CFO Anrew P. Zinzi, auch die Tatsache, daß TAP Holdings mit dem gleichen Produkt in einem anderen Format bereits den Weg für das, der Tablette weitaus überlegenen, Spray weisen kann.

      Angesichts der Tatsache, daß weltweit über 50 Millionen Männer an Errektionsstörungen leiden, eröffnet sich für Unternehmen wie TAP, Pfizer und Nastech ein Markt mit einem jährlichen Umsatzpotential von mehreren Milliarden US-Dollar. Laut einer Studie von SG Cowan sollte das Marktvolumen alleine im Segment der sublingualen apomorphinen Hydrochloride zur Behandlung von Potenzstörungen bis zum Jahr 2002 auf über 500 Mio US-Dollar ansteigen. Noch besser sieht es für Nastech im Falle eines Verbotes von Viagra aus. Infolge der sich in letzter Zeit häufenden tödlichen Nebenwirkungen der sogenannten "blauen Wunderpille" mehren sich in der Politik die Stimmen, die sich für ein Verbot aussprechen. Sollte es tatsächlich so weit kommen, stellt Nastechs Spray die sanfte Alternative zur umstrittenen Potenzpille dar. Wenn man bedenkt, daß Pfizer mit Viagra bereits im Jahr 1998 einen Umsatz von 788 Mio. US-Dollar erwirtschaftete, könnte auch der leichter dosierbare und schneller wirkende Potenzspray langfristig über ein Potential in ähnlicher Größenordnung verfügen. Sollte sich das Apomorphinspray auch als ein wirksames Mittel gegen Parkinson erweisen (für diese Indikation laufen auch Tests) , dann befindet sich ein zukünftiges Blockbuster-Medikament (Umsatzpotential von mindestens einer Milliarde US-Dollar p.A.) in der Produktpipeline.

      Kurs fiel unter Cashanteil/Aktie

      Mit der Zulassung von Nascobal herrschte 1996 eine - wie sich kurz darauf herausstellte - nicht gerechtfertigte Euphorie, die den Kurs in exorbitante Höhen trieb. In den darauffolgenden Jahren schickten enttäuschende Absatzzahlen den Kurs auf Talfahrt. Seit ihrem All-Time-High im Jahr 1996, büßten Nastech fast 90 % ihres Wertes ein. Die Gründe dafür waren vielschichtig:

      Zahlreiche Geschäftsverbindungen der Vergangenheit lösten sich in Rauch auf. Marketingfehler, der Wegfall von Lizenzzahlungen und der, aufgrund von der FDA geforderten Zusatztests, verschobene Zulassungsantrag für die Scopolaminpräparate zur Behandlung der Reisekrankheit leiteten eine regelrechte Ertragserosion ein. Vor allem die reduzierten Zahlungen von Schwarz Pharma führten einen erheblichen Umsatzeinbruch herbei:

      Als "Vorschußlorbeeren" für die Entwicklung von Nascobal leistete Schwarz Pharma bis Ende 1998 für die Exklusiv-Vertriebsrechte in den USA jährliche Lizenzzahlungen in einer Mindesthöhe von 2,00 Millionen US-Dollar. Der Wegfall dieser Zahlungen und der Absatzeinbruch bei Nascobal waren in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres für einen Umsatzrückgang um 46 % auf 4,40 Mio. US-Dollar verantwortlich. Zwar konnten die Lizenzeinnahmen aus dem Verkauf von Stadol um 11 % auf 2,10 Mio. US-Dollar gesteigert werden, doch mit dem Auslaufen des Patents enden im August 2001 auch die Zahlungen durch Bristol-Myers-Squibb. Bis dahin könnte das Scopolamin-Produkt bereits seine ersten Umsatzbeiträge liefern. Doch die in der Zwischenzeit akkumulierten Verluste bereiteten zahlreichen Anlegern ernsthaftes Kopfzerbrechen, nachdem in den ersten neun Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres sich ein Nettogewinn von 290.000 US-Dollar in ein Minus von 5,60 Mio. US-Dollar verwandelte. Branchenkenner hingegen relativieren die Situation, indem sie darauf hinweisen, daß es sich dabei nur um vorübergehende Verluste infolge ehrgeiziger Forschungsprojekte handelt. Dies kann auch anhand eines Anstiegs des Aufwandes für Forschung -und Entwicklung um 62,70 % auf 6,85 Mio. US-Dollar illustriert werden. Wir gehen deshalb davon aus, daß die Fixkosten in den nächsten Jahren nur moderat ansteigen werden.

      Börsenkurs zeitweise unter dem Bargeldbestand

      Selbst wenn der Bargeldabfluß sich konstant auf dem hohem Niveau der ersten neun Monate des abgelaufenen Geschäftsjahres einpendelt, reichen die Liquiditätsreserven noch bis mindestens Ende November 2001. Da das Unternehmen seit dem ersten Quartal 1999 in seiner Bilanz keinerlei langfristige Verbindlichkeiten mehr aufweist, kann es problemlos den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen bzw. mit der Unterstützung von Banken rechnen. Deshalb kann, trotz des Risikos einer verzögerten Markteinführung neuer Produkte, die gegenwärtige Börsenbewertung nicht mehr allein mit dem Argument einer Risikoprämie für des im Falle einer verzögerten Produkteinführung drohenden Liquididätsengpasses erklärt werden - obwohl natürlich eine weitere Verwässerung durch die Ausgabe neuer Aktien drohen könnte. Die niedrige Börsenbewertung scheint daher eine Marktanomalie darzustellen. Denn auf Basis der Quartalsbilanz zum 30. September 1999 liegen sowohl der Buchwert pro Aktie von 3,11 US-Dollar (als auch der Bargeldbestand von 2,86 US-Dollar), sogar zeitweise über den laufenden Notierungen. Aufgrund des potentiell hohen Bargeldbedarfs scheint dies viele Anleger dennoch zu beunruhigen - das Desinteresse an der Aktie nahm zu. Die Analysehäuser trugen dieser Entwicklung Rechnung und fokussierten ihre Kräfte auf die neuen "Börsendarlings". Mit der Börsenkapitalisierung verschwanden dann auch zahlreiche Analysten, die diesen Wert laufend verfolgten, in den letzten Monaten wurde Nastech von der Finanzwelt ignoriert. Daraus resultiert ein Informationsmangel. Neue positive Nachrichten brauchen deshalb viel länger, bis sie sich bei einem breiten Publikum herumgesprochen haben. Aus diesem Grund scheinen die positiven Zukunftsperspektiven noch nicht in den Kursen enthalten zu sein.

      Das kann sich jedoch schlagartig ändern! Positive Kommentare in diversen Message-Boards und Intraday-Kursanstiege von bis zu 12 Prozent, begleitet von einem explosiven Anstieg des Handelsvolumen deuten darauf hin, daß langsam wieder ein Umdenken stattfindet.

      Bewertung

      Unserer Bewertung liegen folgende Überlegungen zugrunde: Wir gehen von der vorsichtigen Annahme aus, daß das Scopolamin-Präparat gegen die Reisekrankheit erst ab September 2001 im Handel erhältlich ist und in diesem Jahr erst 7,00 Mio. US-Dollar zum Jahresumsatz beisteuert. Die Metochlopramide könnten aufgrund des bestehenden Vertriebsabkommens mit RiboGene bereits im März 2001 in den US-Markt eingeführt werden. Der Umsatzbeitrag dürfte sich jedoch mit 3,00 Mio. US-Dollar in engen Grenzen halten. In den Jahren 2002 und 2003 sollte sich der Umsatz beider Präparate mindestens verdoppeln und im darauffolgenden Jahr noch um weitere 20 Prozent wachsen. Weiters berücksichtigen wir den Wegfall von Lizenzahlungen nach dem Auslaufen des Patentes auf Stadol im August 2001. Bis dahin sollten bereits schwarze Zahlen geschrieben werden, da der Fixkostenblock des Unternehmens in den beiden nächsten Jahren nur noch moderat um 5 Prozent p.A. ansteigen sollte. Danach ist wieder mit einem stärkeren Anstieg aufgrund von Kapazitätserweiterungen zu rechnen. Der große Gewinnschub sollte daher erst mit der Einführung des Potenzmittels (geschätzter Umsatzbeitrag von ca. 60 Mio. US-Dollar im ersten Jahr) und des morphinhältigen Sprays zur Behandlung von Schmerzen (geschätzter Umsatzbeitrag von 15 Mio. US-Dollar im ersten Jahr) in der zweiten Jahreshälfte des Jahr 2004 stattfinden. Dabei ist die Gefahr, daß sich die Zulassung eines der beiden Präparate bis in das Jahr 2006 verzögert nicht zu unterschätzen. Aus diesem Grund diskontieren wir die zukünftigen Erträge auch mit einem Zinssatz von 20 Prozent.

      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Ew. Rente
      Umsatz (in Mio. US$) 5,80 15,40 23,80 44,00 123,00 195,00 340,00 390,00
      Umsatzrendite in % -142,6 1,90 22,70 34,10 25,00 30,00 31,00 31,00
      Gewinn je Aktie -1,30 -0,05 0,85 2,36 4,84 9,20 16,57 19,00 95,00
      Ertragswert bei Abzinsung der Gewinne mit 20% = 40,97 US$

      Der von uns errechnete Ertragswert von 40,97 US$ stellt den best-case dar und sollte daher nicht als Kursziel verstanden werden. Eine erste wichtige Hürde ist das Überwinden der 5-US$-Marke, bei weiteren Erfolgen sollte der Kurs den Weg in die Region 10 US$ finden. Die Entwicklung des Unternehmens sollte auf jeden Fall genau beobachtet werden - neue Nachrichten können den Wert - aufgrund der niedrigen Kapitalisierung - schnell in die eine oder andere Richtung laufen lassen.

      Fazit

      Da sich unsere Umsatzprognosen an den Daten bekanntgegebener Marktstudien orientieren und auch eine auf Erfahrungswerten aus jungen Biotechnologie -und Pharmaunternehmen basierende Kostenschätzung herangezogen wurde, kann die Aktie als unterbewerteter Titel mit großer Zukunftsphantasie zum Kauf empfohlen werden. Gemäß unserer Berechnung besteht ein hohes Kurspotential. Dass eine Vervielfachung nicht in das Reich der Utopie verwiesen werden muß, konnte anhand von MedImmune (über 7000 Prozent innerhalb von 5 Jahren) bereits eindrucksvoll illustriert werden. Da es sich jedoch bei Nastech um einen marktengen Wert mit sehr niedriger Marktkapitalisierung handelt, und Enttäuschungen im Falle einer verzögerten Produkteinführung, aufgrund der Abhängigkeit vom Erfolg weniger Präparate, hier zu besonders starken Rückschlägen führen kann, sollte dieses Risiko unbedingt einkalkuliert werden. Dieser Wert eignet sich als Langzeitanlage für den spekulativ orientierten Anleger. Für diesen ist die Aktie ein interessantes Investment. Denn selbst im Falle von Verzögerungen bei der Zulassung neuer Produkte, birgt dieser Wert, aufgrund seines weltweiten Entwicklungsvorsprungs in einem stark wachsenden Marktsegment, Übernahmephantasie.

      Nastech auf einen Blick
      Wertpapierkennummer 905151 Stärken:
      Technologieführer in Wachstumssegment
      potentielles Blockbustermedikament in Entwicklung
      Kurs unter Bargeldbestand/Aktie deshalb Übernahmephantasie
      Schwächen:

      Hohe Abhängigkeit vom Erfolg weniger Produkte
      Hohe Volatilität
      Marktpotential neuer Präparate schwer einzuschätzen
      Hohe Abgängigkeit von wenigen Vertriebspartnern
      geringe Kapitalkraft
      liquidester Börsenplatz Nasdaq - Kürzel: NSTK
      letzter Kurs 3 1/4 US$
      KGV 2000 Verlust
      unser Urteil spekulativ kaufen
      Internet www.nastech.com
      Avatar
      schrieb am 20.02.00 22:54:42
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hier noch ein interessanter Link zur Bewertung von (US-)Biotech-Aktien. Ist angesichts dessen Morphosys wirklich teuer?

      http://host.cnbc.com/jetson/Industry_Valuation.html?Button=F…

      Grüße Pagl


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