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    Informationsrisiken - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 14.12.02 23:01:44 von
    neuester Beitrag 18.01.03 18:14:52 von
    Beiträge: 14
    ID: 673.282
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      Avatar
      schrieb am 14.12.02 23:01:44
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Hagenbuch hat jetzt zugegeben, dass je mehr er sich damit befasse, desto weniger davon verstehe, und je weniger er davon verstehe, desto mehr sich damit befasse."(Hans-Dieter Hüsch)

      Dieser Thread ist den zahlreichen theoretischen und empirischen Informationsrisiken gewidmet. Erfahrungen, Beobachtungen und Anekdoten erwünscht!
      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 15.12.02 00:58:54
      Beitrag Nr. 2 ()
      So alt kann ich gar nicht werden.
      Sekt
      Avatar
      schrieb am 15.12.02 01:40:06
      Beitrag Nr. 3 ()
      "Die rein rationale Informationsverarbeitung an den internationalen Finanzmärkten ist selbst unter Voraussetzung eines ökonomisch motivierten Verhaltens nicht möglich [...]

      Es besteht grundsätzlich Unklarheit darüber, wie der Markt auf neue Nachrichten und Informationen reagiert. [...]

      Der Erfolg sämtlicher Geschäfte war schon immer von einem Informationsvorsprung abhängig. [...]

      Für den privaten Anleger geht es in erster Linie darumn, die Nutzung der elektronischen Medien auf für ihn relevante Informationen zu reduzieren. [...]

      Die permanente Informationsflut mag Gewöhnungseffekte auslösen und als unbelastend empfunden werden. Dies geschieht allerdings häufig auf Kosten der Sensibilität für Entwicklungen, die die eigenen Positionen betreffen. [...] Ein Anleger muss nicht jedes Detail der aktuellen Börsenentwicklung kennen. [...]"


      aus:
      Franz-Josef Buskamp
      "Mentale Börsenkompetenz"
      Kapitel 4, "Optimale Informationsverarbeitung"


      Was mir sonst noch zu diesem Thema einfällt:

      - Es hat sich bewährt, Informationen von Dritten grundsätzlich zu überprüfen.

      - Insiderinformationen sind oft wertlos, weil der Insider die Lage des Unternehmens bewusst oder unbewusst falsch bzw. subjektiv darstellt.

      - Kontaktaufnahme mit der IR-Abteilung eines Unternehmens ist eine zweischneidige Angelegenheit. Es besteht immer die Gefahr, an Objektivität zu verlieren. Man muss die persönlichen Aussagen von Unternehmensmitarbeitern mit der gleichen Distanz und Kritik beurteilen wie einen Geschäftsbericht.

      - Falschinformationen haben die unangenehme Eigenschaft, sich im Hinterkopf verstecken und genau dann zu Tage kommen, wenn man in einer Stresssituation eine Entscheidung treffen muss.
      Avatar
      schrieb am 15.12.02 14:38:27
      Beitrag Nr. 4 ()
      Hallo Mandrella,

      feut mich, dass du mit der gewohnt hohen Qualität das Thema aufgreifst. Insbesondere die Bemerkungen zu Insider-Informationen und IR-Kontakten entsprechen meinen Beobachtungen. Hierzu werde ich bei Gelegenheit konkrete Beispiele posten.

      @Sekt
      Sicher kann es auch ein Problem sein, dass man die Worte wohl kennt, aber die Message nicht versteht. So geht es mir mit deinem Beitrag. :rolleyes:

      Schönen Sonntag!

      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 16.12.02 16:21:24
      Beitrag Nr. 5 ()
      Der heiße Draht

      Einen denkwürdigen Fall von Überinformation dokumentiert das W:0-Thread-Archiv des Users PMarschallhttp://www.wallstreet-online.de/ws/community/user/userinfo.p….
      Über mehrere Jahre hinweg kommentierte er in zahlreichen Threads die Entwicklung von IPC-Archtec. Dabei ging aus seinen Beiträgen glaubhaft hervor, dass er offensichtlich mindestens wöchentlich mit dem Vorstand oder der IR-Abteilung telefonierte.
      Dennoch, oder gerade deswegen, wurde er von den Ereignissen dieses Frühjahrs vollkommen überrollt. Während sich der Kurs der Aktie in den Boden schraubte, überschlugen sich die Ereignisse - Betrugsfall bei einer Tochtergesellschaft, Kündigung einer Kreditlinie, Entlassung des IR-Vorstand, Rückzug von Kunden, Probleme mit den Kreditversicherern der Lieferanten.
      Da der Kurs den Ereignissen vorauseilte, bestätigten die letzten Telefonkontakte die wachsende Unterbewertung der Aktie, so dass eher nachgekauft wurde statt das Risiko zu begrenzen.
      PMarschal wurde in dieser Phase aus dem W:0-Board gemobt und ich vermute, dass er die Börse ganz an den Nagel gehängt hat.
      Neben zahlreichen anderen Fehlern, wie Konzentration auf einen Einzeltitel, sind bezüglich Informationsrisiken zwei Punkte interessant.
      1.Kontrollwahn
      Das Bedürfnis, ein Investment genauestens zu kontrollieren, kann zu der illusorischen Haltung führen, sich auf der sicheren Seite zu befinden.
      2.Tunnelblick
      Die Vertrautheit mit dem Unternehmen führt leicht zu einer größeren Verbundenheit mit einer Aktie. Die Entwicklung wird aus der Perspektive des Unternehmens und nicht mehr aus der des Marktes betrachtet.

      ciao
      panta rhei
      P.S. Ich selbst habe mit IPC Geld verloren, allerdings mit einer Position von unter 2% Depotanteil.

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      Avatar
      schrieb am 17.12.02 11:08:43
      Beitrag Nr. 6 ()
      hi panta!

      gutes thema, daher ein beitrag von mir...

      1. insiderinformationen: da ich an der einen oder anderen stelle auch mal insider war kann ich hierzu sagen: selbst wenn man irgendwelche informationen hat, die noch nicht an die öffentlichkeit gelangt sind, heisst das noch lange nicht, dass das einen vorteil bei evtl. ausnutzen bieten würde. erstens weiss man nie, wie sicher die informationen sind (wird das kommen was man erfahren hat) und zweitens weiss man nicht, ob ein kurs darauf überhaupt in der erwarteten art reagiert. hätte ich diese infos versucht zu geld zu machen wäre ich schwer enttäuscht worden.

      2. kontrolle: natürlich kann niemand ein unternehmen durch genaueste information kontrollieren und schnell genug aussteigen wenn eine negative entwicklung eintrifft, es sei denn man wird glaubhaft zu einem insider in der entsprechenden situation gemacht. man sollte daher nie zu viele eier in einen korb legen, v.a. wenn die kiste riskant ist. sprich, wer durch em-tv zum millionär wurde hatte einfach schwein gehabt und kann sich nicht wirklich was darauf einbilden. wer rational handelt muss auch für börsengewinne einiges an arbeit an den tag legen. mein schluss hieraus ist, ca. 35 positionen zu besitzen. ich habe vor einem einstieg ziemlich viel infos abgecheckt, aber nun sitze ich mit den vielen positionen da und kann sie eigentlich nur sehr lose verfolgen. trotzdem fahre ich gut damit...

      3. steigen meine aktien weiter? sieht doch alles gut aus, die eine oder andere widrigkeit ist da, es wird daran gearbeitet, eigentlich müsste der weg offen sein, etc. so sitzen wir doch oft da und wundern uns, warum nix läuft oder das gegenteil eintrifft. was macht man da? hier kann man sich evtl. distanz durch einen verkauf schaffen und überlegen wo man sonst mal sein geld hineinlegt. diesen schritt habe ich aber bislang nur selten getan, zu oft klebe ich zu sehr an den eingegangenen invests, zumindest wenn ich sie schon einige zeit habe.

      gruß
      farang
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 11:36:32
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hallo farang,

      ich stimme dir in allen 3 Punkten zu.

      zu 1. Es gehört viel Selbstkontrolle dazu, einen Informationsvorsprung nicht für ein Geschäft nutzen zu wollen.
      >hätte ich diese infos versucht zu geld zu machen wäre ich schwer enttäuscht worden.

      Es gab bei W:0 einen Thread, in dem jemand mitteilte, dass beide Vorstände der Wasag Chemie entlassen worden waren. Die Information war richtig, wie sich später herausstellte, ohne dass es je eine AdHoc dazu gegeben hatte. Der User erntete nur wüste Beschimpfungen und Androhungen rechtlicher Schritte, gleichgültig ob diese Info gefälscht oder richtig sei. Der Kurs der Wasag hat sich unbeirrt weiter überwiegend psoitiv entwickelt.

      zu 2. Ich arbeite mit ähnlich vielen Positionen und beobachte die Unternehmen dadurch eher oberflächlich. Allein durch die Anzahl behält man ein distanziertes Verhältnis zu den Unternehmen. Auch kann man im Einzelfall ein höheres Risiko eingehen und bei Rückschlägen eine Position durchhalten, ohne die Gesamtperformance stärker zu belasten.

      zu 3. Es war in den letzten Jahren nicht verkehrt, auch kleine Gewinne mitzunehmen. Oft gab es dann die Gelegenheit, günstiger zurückzukaufen. Eine gewisse Fluktuation im Depot ermöglicht es, mehr Kauf- und Verkaufsgelegenheiten zu nutzen.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 17.12.02 12:51:37
      Beitrag Nr. 8 ()
      Mit eigenen Augen

      Zumeist unter Hinweis auf Warren Buffet erhält man den Ratschlag, sich mit Unternehmen zu befassen, deren Produkte man kennt und beurteilen kann. Offenbar fehlt es mir auf diesem Gebiet an Talent. Niemals wäre ich mit dieser Methode auf den Gedanken verfallen, mich an einem Unternehmen zu beteiligen, dass Cherry Coke produziert. ;)

      Beispiel 1: Ich hatte in meiner Nachbarschaft Gelegenheit, Neueröffnung, Darben und Auflösung einer Filiale von Bijou Brigitte zu beobachten. Anscheinend läuft das Geschäft wo anders besser, denn BB liefert sehr gute Ergebnisse und ist ein Investment wert.

      Beispiel 2: Wenn ich an einem Gerry Weber Store oder House of Gerry Weber vorbeikam, habe ich mir diesen angeschaut. Die Läden waren meistens leer und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer rosa farbene Kostüme kaufen sollte. Dennoch brachte mir Gerry Weber in 10 Trades das bisher beste Ergebnis mit einem Einzelwert. Zur Zeit sieht es bei Gerry Weber freilich weniger "rosig" aus.

      Als wesentlich kompetenter haben sich meine Frau und meine Tochter erwiesen. Von Shopping-Ausflügen brachten sie zwei Kauf- und eine Verkaufsempfehlung für H&M mit. Bisher lagen sie immer richtig.

      ciao
      panta rhei
      Avatar
      schrieb am 14.01.03 11:05:56
      Beitrag Nr. 9 ()
      Komische Vorstellungen
      Ist ihnen eigentlich schon aufgefallen, dass heutzutage gar nicht mehr davon geredet wird, dass das Geld, welches die Notenbanken weltweit gerade in Rekordschichten drucken, demnächst an die Aktienmärkte fließen wird? Das ist doch wirklich komisch. Denn mit der gleichen Sicherheit, wie im Herbst die Vögel in den Süden fliegen, sind doch ansonsten alle Jahre wieder zahlreiche Ratgeber, die vorgaben, etwas von Geld und Wirtschaft zu verstehen, mit dieser Weisheit bei den Anlegern hausieren gegangen.

      Doch gerade jetzt, wo die Geldmengenzuwächse – besonders in den USA – wirklich exorbitant sind, will plötzlich niemand mehr etwas davon wissen. Gerade jetzt, wo so viel Geld neu in den Umlauf kommt, soll plötzlich nichts mehr an die Börse fließen? Das wirft natürlich sofort die Frage auf: Ei, wo ist es denn nur hin, das viele Geld? In die Aktienmärkte ist es nicht geflossen. In die Wirtschaft auch nicht. Ja bitte, ei, wo ist es denn nur? Hat es etwa Alan Greenspan, dieser Schlingel, sich einfach unter den Arm geklemmt und in die feuchte Achselhöhle hineingeschoben? Oder müsste man an dieser Stelle vielleicht tatsächlich einmal zugeben, dass das alles Unsinn war, was man die ganze Zeit verbreitet hat? Dass Aktien nicht dann steigen, wenn plötzlich mehr Geld da ist, sondern vielmehr ausschließlich dann, wenn die Käufer kaufen wollen?

      Aber nein, nein, nein! Die Börsenpleitiers werden niemals etwas zugeben. Wahrscheinlich nicht einmal dann, wenn sich die Börsenkurse von jetzigen Niveau auch noch einmal halbieren werden. Doch nein, nein, nein, das werden Sie natürlich nicht tun! Haben sie zum Anfang des Jahres 2002 gesagt – und zum Anfang des Jahres 2003 freilich auch. Oder hat da etwas jemand die Neujahrsansprachen versehentlich vertauscht?

      Doch wir können uns alle trösten. Denn seit kurzem gibt es ein neues Dogma, welches uns phantastische Zuflüsse verspricht, wenn wir nur richtig unsere Beutel aufhalten. (Was wäre die Welt auch ohne die Glücksversprechen – insbesondere, wenn sie aus der Investment-Industrie kommen.) Und das neue Dogma lautet:

      Der Euro ist stark, das ist zwar für unsere Exporte ziemlich schlecht, doch das macht alles gar nichts. Denn ein steigender Euro bedeutet erhöhte Geldzuflüsse in den Euro-Raum. Und erhöhte Geldzuflüsse (Kenner bemerken jetzt bereits das Trapsen der Nachtigall) müssen sich natürlich – genau ! – irgendwo niederschlagen. Also: Börsen ahoi!

      Der einzige Fehler daran ist, dass diese vermeintliche Weisheit, auch wenn sie von den Leiter der Anlagesparten der großen Investunternehmen verbreitet wird, letztlich so falsch ist wie das Weltbild eines Dreijährigen (Mensch oder Pferd, völlig egal). Denn wenn der Euro steigt, dann ist es zwar richtig, dass es eine höhere Nachfrage nach Euro gibt, es ist jedoch ebenso richtig (leider, leider, liebe Leser!), dass diese Nachfrage nicht befriedigt wird, ja gar nicht befriedigt werden kann, da bei Abstinenz der Notenbanken jeder Wunsch eines Marktteilnehmers, mehr Euros zu halten, immer nur dann befriedigt werden kann, wenn sich jemand anders findet, der nun weniger Euros (dafür jedoch die Fremdwährung) besitzen will. Selbst durch einen explosiven Anstieg des Euro-Kurses gäbe es also keines einzigen Euro mehr als vorher. Und wo nichts ist, kann schon gar nichts fließen.

      Es wird daher auch weiterhin alles beim alten bleiben. Der Markt wird sein Bewertungsgeschäft erledigen, und die Ratgeberszene wird sich jeweils passend dazu dumme, sehr dumme oder völlig dumme Erklärungen ausdenken. Was letztlich jedoch in grotesker Weise nutzlos ist, denn den Markt interessiert es ebenso wenig, was man über ihn denkt, wie den Mond, welcher Köter ihn gerade ankläfft.
      Bernd Niquet, im Januar 2003
      E-Mail: berndniquet@t-online.de
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 20:57:06
      Beitrag Nr. 10 ()
      Meine Erfahrung als Anlageberater: Wer mit seiner Geldanlage langfristig erfolgreich sein will, muß "Informationen" meiden. Tips bekommt man auf der Rennbahn. Dummerweise erwartet der deutsche Anleger genau das von seinem Berater. Typisch die Zeit des NM-Hypes: irgendwie hatte jeder Depp "Insider-Informationen" über irgendwelche Softwareklitschen, aber die schlichte Weisheit, das es der Sinn eines Unternehmens ist, Gewinne zu erwirtschaften, war völlig in Vergessenheit geraten. Damit kann man allerdings nicht am Stammtisch auftrumpfen.

      Wichtig ist, das man sich "Wissen" verschafft über die Gesetzmässigkeiten, nach denen Menschen, Wirtschaft, Natur, Politik etc. funktionieren. Wenn man dann seinen Grips anschmeißt (sofern man welchen hat) und seine eigenen Schlüsse zieht, macht man viele Fehler nicht mehr.

      Und ganz entscheidend: NIEMALS einer Statistik vertrauen, wenn man nicht genau weiss, von wem sie für wen mit welchen Mitteln aus welchen Daten und mit welchen Motiv erstellt wurde. Und selbst wenn man das weiss, sollte man nochmal nachrechnen.

      Gruß
      kk88
      Avatar
      schrieb am 15.01.03 21:04:32
      Beitrag Nr. 11 ()
      Oh, noch eine Anmerkung zu #5 (schönes Beispiel, von der Sorte kenne ich einige):

      Wenn einer meiner Kunden mir erzählt, dass er z.B. mit "seiner" Siemens schon so tolle Erfahrungen gemacht hätte und sie niiiie verkaufen wird, ist meine Standardantwort:

      "Identifizieren Sie sich nicht mit einer Aktie, sondern mit Ihrem Vermögen. Die Aktie ist nur ein Werkzeug, um Ihr Vermögen zu vermehren. Wenn sie diese Aufgabe irgendwann nicht mehr erfüllen kann, muß man sich von ihr trennen, bevor sie Ihrem Vermögen schadet." Im Laufe der letzten 3 Jahre habe einige verstanden, was ich meine.
      Avatar
      schrieb am 17.01.03 23:50:51
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ keschkuh88


      Wer mit seiner Geldanlage langfristig erfolgreich sein will, muß "Informationen" meiden. Tips bekommt man auf der Rennbahn.


      Spricht man mit Leuten die keine Börsenerfahrung haben trifft man auf genau diese Einstellung. Es wird der tolle Insidertip erwartet und natürlich soll das ganze auch möglichst schnell gehen (+ 50 % in 2 Wochen bitte schön). Gier und mangelnde Geduld scheinen mir die größten mentalen Mängel an der Börse zu sein.

      Aber zurück zu den "Informationen". Informationen scheinen mir eine zweischneidige Sache zu sein. Einerseits ist es unverkennbar ein Fortschritt wenn auch Laien (wie ich) Infos über alle möglichen Firmen erhalten können, andererseits seh ich die Gefahr das man das Wesentliche nicht mehr erkennt, das man sozusagen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Eine andere Gefahr seh ich in einer emotional zu großen Nähe zur Börse. Um übergeordnete Trends erkennen zu können, muß man wohl auch hin und wieder Abstand zum Börsengeschehen bewahren. Der Vermögensberater J. Ehrhardt z. Bsp. hat das auch räumlich vollzogen indem er sich am Stadtrand von München und nicht in der Frankfurter City niedergelassen hat.


      Gruß vom advanced beginner

      Ignatz


      PS: haste mal nen heißen tip für mich? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 18:01:53
      Beitrag Nr. 13 ()
      Mehr wissen, hilft manchmal auch nicht weiter.

      Jede Analysetätigkeit stößt da an ihre Grenzen, wo man am Ende sehr nahe an der Unternehmenswirklichkeit ist aber weit entfernt von der Marktwahrnehmung. Dass Problem ist, mit Einschätzungen richtig zu liegen, aber viel zu früh zu sein. Mich haben solche Investments meist sehr geärgert, weil ich am Ende trotz der richtigen Einschätzung Geld dabei verloren habe.
      Avatar
      schrieb am 18.01.03 18:14:52
      Beitrag Nr. 14 ()
      @keschkuh88 und Ignatz
      Danke für eure Beiträge.:)
      Haben wir zufällig alle den Punkt der Überinformation angesprochen? Das Thema, dass nach einer langen Phase des Informationsmangels dank des Internets wir jetzt umgekehrt vor dem Problem stehen, wie die Flut der verfügbaren Information zu filtern ist, findet man regelmäßig in den Editorials der Börsenzeitschriften.

      Mir liegt daran, dass hier nicht der Eindruck entsteht, Information selbst wäre das Übel und man könne sich durch Uninformiertheit schützen.

      Schnelle und zuverlässige Information, die richig hinsichtlich des Unternehmens und des Kapitalmarktes interpretiert wird, ist und bleibt der Königsweg zum Erfolg. Allerdings ist dies ein reines Ideal, dem kaum eine konkrete Information und deren Auslegung entspricht.

      Schnelligkeit und Zuverlässigkeit sind eine Frage der Informationsquelle. Hier gibt es ausreichend Beispiele, dass selbst die Vorstände der Unternehmen wissentlich oder aus eigener Fehleinschätzung flasch informieren können.

      Wie eine Nachricht fundamental und markttechnisch ausgelegt wird, liegt am Investor selbst. Vor allem an diesem Punkt kann man ansetzen und es gilt, dazu zu lernen und zahlreiche Klippen zu umschiffen.

      Es wäre schön, wenn dieser Thread etwas dazu beitragen könnte.
      ciao
      panta rhei


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