checkAd

    Amis haben sich selbst vergiftet - 1. Irakkrieg - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.01.03 09:21:18 von
    neuester Beitrag 16.01.03 15:28:42 von
    Beiträge: 36
    ID: 683.479
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 996
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 09:21:18
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die kranken Sieger
      James Stutts vergisst manchmal, welchen Beruf er hat. Er kann auch kaum noch gehen. Das ist das „Golfkriegs-Syndrom“. Jeder vierte US-Veteran leidet daran. Trotzdem sind viele von ihnen vehement dafür, erneut gegen Saddam Hussein zu Felde zu ziehen.

      Von Malte Lehming,

      Washington

      Er sitzt zu Hause in seinem Sessel, meistens sieht er fern, den ganzen Tag lang. Vor ihm liegt ein Block, auf dem er sich Notizen macht. Es sind Notizen gegen das Vergessen. Sie sollen sein Gedächtnis trainieren. Den Block hat er früher auch in seiner Arztpraxis benutzt. Oben steht: mit Empfehlungen von Dr. James Stutts. Das ist sein Name. Auf diese Weise erinnert er sich wenigstens daran, dass er früher einmal Menschen half, Patienten hatte.

      Heute muss ihm geholfen werden. Denn seinen Beruf hat Stutts vor sieben Jahren aufgegeben. Es ging nicht mehr. Anfangs vergaß er nur Dinge, dann kamen Gliederkrämpfe hinzu, später wurden die Anfälle so heftig, dass er stürzte. Auf dem Küchentisch liegt die Krankenakte. Ganz oben, in einer Plastikhülle, sind Röntgenaufnahmen seines Gehirns abgeheftet. „Es sieht aus wie ein Schweizer Käse“, sagt Stutts.

      Der 54-Jährige, der sich inzwischen nur noch langsam und mit Krückstock bewegen kann, ist ein Opfer des Golfkrieges – vielleicht soll man sagen: des ersten Golfkrieges. Als Lt. Col. Stutts hat er jahrelang in der US-Armee gedient. Er hat dutzende von Sanitätern befehligt, ist mit Hubschraubern zu den Verwundeten geflogen. Zu Hause, in der kleinen, beschaulichen Universitätsstadt Berea im Bundesstaat Kentucky, hängt nach wie vor seine Uniform im Kleiderschrank, perfekt gebügelt, als könnte er jederzeit wieder hineinschlüpfen. Auch sie hilft seiner Erinnerung. Es ist eine Uniform gegen das Vergessen. Anziehen wird er sie nicht mehr.

      Das Pentagon wiegelt ab

      Als der Golfkrieg zu Ende war, kam Stutts zunächst gesund und munter zurück. Männer wie er trugen dazu bei, dass der Feldzug von der US-Regierung als grandioser Erfolg gefeiert werden konnte. Die Bilanz las sich eindrucksvoll: Kuwait war in Windeseile befreit worden, von den insgesamt eingesetzten 573000 US-Soldaten waren nur 148 getötet und 467 verwundet worden. Weitere 147 starben durch Unfälle oder Krankheiten. Doch langsam, Monat für Monat, Jahr für Jahr, änderte sich das Bild. Zehntausende von Männern und Frauen, die im Wüstensand gekämpft hatten, klagten über Beschwerden – Gedächtnisverlust, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Hautausschlag, chronischer Durchfall, Kopfschmerzen, Fehlgeburten. Die Ärzte standen vor einem Rätsel, das Pentagon wiegelte ab. Offiziell hieß es: Zwischen diesen Krankheiten und dem Einsatz am Golf gibt es keinen wissenschaftlich nachweisbaren Zusammenhang.

      Anerkannt ist die mysteriöse Krankheit, das „Golfkriegs-Syndrom“, vom US-Verteidigungsministerium bis heute nicht. Für mehrere hundert Millionen Dollar wurden dutzende von Studien angefertigt, um dem Eindruck entgegenzuwirken, die glorreiche Operation „Desert Storm“ sei von Zehntausenden Amerikanern mit ihrer Gesundheit bezahlt worden. Doch angesichts der erschreckend hohen Zahlen sind diese Stimmen fast verstummt. Etwa die Hälfte der Golfkriegs-Veteranen war in den vergangenen zwölf Jahren wegen der Symptome in ärztlicher Behandlung. Die Behandlungskosten von exakt 159238 kranken Golfkriegs-Veteranen hat das Pentagon übernommen. Das ist ein stillschweigendes Zugeständnis, dass weder Zufall, noch erhöhter Stress und all die anderen psychologischen Gründe, die das Rätsel erklären sollten, überzeugen konnten.

      Auch Vergleiche mit den gesundheitlichen Folgen anderer Kriege stützen die These von einem besonderen „Golfkriegs-Syndrom“. Nach dem Zweiten Weltkrieg meldeten sich 6,6 Prozent der US-Veteranen krank, nach dem Koreakrieg fünf Prozent und nach dem Vietnamkrieg 9,6 Prozent. Nach dem Golfkrieg waren es mehr als 25 Prozent.

      Einige amerikanische Kliniken haben sich bereits auf die Behandlung der Kranken spezialisiert. Eine davon befindet sich in der Nähe der Stadt Lexington im Bundesstaat Virginia. Hier sind mehr als 100 Golfkriegs-Veteranen stationiert. Die meisten von ihnen sind jung, Mitte 30 bis Mitte 40. Die Symptome, sagen die Ärzte, lassen sich mit Alzheimer vergleichen. Auch James Stutts wird regelmäßig von seiner Frau Carol nach Lexington in die Spezialklinik gefahren. „Wenn ich die Wahl gehabt hätte“, sagt er, „wäre ich lieber auf eine Mine getreten, als diesen Torturen ausgesetzt zu sein.“

      Was hat diese Menschen derart krank gemacht? Eindeutig geklärt ist diese Frage noch nicht. Waren es geheimnisvolle Umweltgifte, die Dämpfe von brennenden Ölfeldern, hatte Saddam Hussein doch Chemiewaffen eingesetzt, oder waren es eigene Fehler – die Nebenwirkungen von Impfungen oder Munition, die aus angereichertem Uran besteht? Die plausibelste Erklärung rankt sich um den 4. März 1991. An diesem Tag nimmt die amerikanische Bomberflotte im Süden des Irak ein riesiges Munitionsdepot unter Beschuss. Der Ort heißt Khamisiyah. In rund 100 Bunkern hat Bagdad hier seine Waffen gehortet. Die Detonationen der Zerstörung sind weit zu sehen.

      Rund um Khamisiyah, in einem Radius von 20 Kilometern, fällt wenig später dichter Staub vom Himmel. Der Wind verbreitet den Staub, sogar US-Soldaten in Kuwait und Saudi-Arabien sind betroffen. Was vor dem Angriff nur der US-Geheimdienst CIA wusste: In mindestens einem der Bunker, es ist die Nummer 73, hat Saddam hunderte von Raketensprengköpfen gelagert, die mit den chemischen Substanzen Sarin und Zyklosarin bestückt sind. Ein Tropfen Sarin tötet einen Menschen innerhalb von Minuten. Als die CIA die militärische Einsatzleitung vor einer Bombardierung warnt, ist es bereits zu spät. Erst spät, im Jahre 1997, musste das Pentagon auf Druck von Veteranen-Organisationen zugeben, dass etwa 100000 Soldaten dem Einfluss der „Khamisiyah-Wolke“ ausgesetzt waren. Allein in Bunker 73 soll sich mehr als eine Tonne Sarin befunden haben.

      James Stutts stammt aus einer Arbeiterfamilie. Aufgewachsen als eines von sechs Kindern, ging er nach der Schule 1965 direkt zur Armee. Weil er immer Arzt werden wollte, aber sich die Universität nicht leisten konnte, hoffte er, sich seinen Wunsch auf diese Weise zu erfüllen. Die Ausbildung war mühsam und dauerte lange. Nach 17 Jahren hatte er seinen Doktortitel. Seine spätere Frau Carol lernte er in einem Militärhospital kennen. „Ich war am Ziel meiner Träume“, sagt er, „und ich hatte so viel Energie, dass ich sie hätte in Flaschen verkaufen können.“

      Als der Golfkrieg begann, war Stutts 42 Jahre alt. Er meldete sich freiwillig. Als er zurückkam, fiel ihm zunächst nichts auf. Beim Fitnesstraining geriet er schneller aus der Puste als früher, manchmal schmerzten die Muskeln und Gelenke. „Das ist wohl so, wenn man älter wird“, dachte er für sich. Doch die Beschwerden wurden stärker. Immer öfter setzte sein Gedächtnis aus. Er vergaß Namen, Menschen, Gesichter, Ereignisse. Plötzlich, wenn er im Garten herumging oder im Badezimmer stand, verlor er das Bewusstsein. Es folgten Kopfschmerzen und heftige Temperaturschwankungen. Aufhalten lässt sich sein körperlicher Verfall offenbar nicht, allenfalls verlangsamen.

      Wie Stutts geht es Zehntausenden Amerikanern. Und niemand kann ausschließen, dass das „Golfkriegs-Syndrom“ auch andere unerwünschte psychische Folgen zeitigt. Timothy McVeigh, der Attentäter von Oklahoma – ein Golfkriegs-Veteran. Robert Flores, der im vergangenen Oktober in Arizona Amok lief – ein Golfkriegs-Veteran. John Allen Williams, der Heckenschütze, der vor einigen Monaten im Großraum von Washington zehn Menschen ermordete – ein Golfkriegs-Veteran. Drei der vier Soldaten, die im Frühjahr 1992 auf dem Truppengelände von Fort Bragg ihre Ehefrauen ermordeten – ebenfalls Golfkriegs-Veteranen. All das kann Zufall sein. Eine Statistik, laut derer bestimmte Verbrechen von Golfkriegs-Veteranen besonders oft verübt werden, gibt es nicht. Aber auffällig ist die Häufung schon. Keiner dieser Mörder war der Polizei vorher aufgefallen. In fast allen Fällen sprachen Bekannte später von seltsamen Persönlichkeitsveränderungen, die sie an den Missetätern beobachtet hatten.

      Dennoch: Amerika ehrt seine Veteranen, und die meisten Veteranen sind stramme Patrioten. Jedes Jahr am „Veterans Day“, dem 11. November, gedenkt die Regierung der Gefallenen. Sie kommen aus jeder Generation. Sie haben im Zweiten Weltkrieg gekämpft, in Korea, Vietnam, Somalia, auf dem Balkan, im Irak und in Afghanistan. Für ihre Belange gibt ein eigenes „Department of Veterans Affairs“, ausgestattet mit einem Budget von 58 Milliarden Dollar. Selbst von jenen Golfkriegs-Veteranen, die krank geworden sind, machen nur wenige die eigene Regierung verantwortlich. Schuld sei Saddam Hussein, heißt es überwiegend. Gelegentlich wird bedauert, dass die US-Armee nicht schon damals bis Bagdad marschiert sei. Was sie in erster Linie fordern, ist, dass ihre Krankheit anerkannt und nicht als psychischer Defekt bagatellisiert wird. „Es ist idiotisch, dass wir jetzt in den Irak zurückmüssen, weil wir vor zwölf Jahren unseren Job nicht beendet haben“, sagt Kevin Gregory. Auch er hat in der Wüste gekämpft, wurde verwundet und trägt seitdem ein künstliches Bein. Der Lastwagen, in dem er saß, war über eine Mine gefahren. Gregory arbeitet heute im Washingtoner Büro der „Disabled American Veterans“. Außerdem ist er der Mitbegründer der „Desert Storm Battlefield Registry“ – eine Organisation, die für die Rechte derer streitet, die unter dem „Golfkriegs-Syndrom“ leiden.

      Obwohl er täglich mit diesen Kranken zu tun hat, spricht sich Gregory vehement für eine zweite Intervention aus. „Wir müssen diese Sache endlich erledigen“, sagt er, „sonst haben wir ewig mit Saddam zu tun. Ich wünschte, mein Zustand würde es erlauben, selbst an die Front zu fahren.“ Allerdings befürchtet er, dass es diesmal nicht so glimpflich ausgehen könnte wie vor zwölf Jahren. „Hussein weiß, was er zu erwarten hat, er weiß, wie wir kämpfen, und er hat nichts zu verlieren. Leicht wird es sicher nicht.“

      Gesunde Killer

      Neben der Angst, dass Saddam Hussein diesmal Giftgas einsetzt, treibt viele Veteranen die Sorge, dass es in Bagdad zu einem Häuserkampf kommt, gegen eine Republikanische Garde, die sich dort zwischen fünf Millionen Zivilisten gemischt hat. Christopher Miller hat in Afghanistan gekämpft. Er gehört zu einer Spezialeinheit, die rund um Kandahar eingesetzt war. Acht Jahre lang hat seine Ausbildung gedauert. Im vergangenen Jahr, in einer kalten Januarnacht, befehligte er einen Einsatz gegen sechs Al-Qaida-Mitglieder, die sich in einem Krankenhaus verschanzt hatten. Details erzählt Miller nicht. Nur so viel: Es ging gut aus, Zivilisten wurden nicht getötet.

      Die „Special Forces" sind die Elite der US-Armee. Auf sie wird ein möglicher Häuserkampf in Bagdad zukommen. Will man es negativ ausdrücken, kann man diese Soldaten als Killermaschinen beschreiben. Sie werden trainiert, in Sekundenschnelle die richtigen Entscheidungen zu treffen, nicht die Nerven zu verlieren, Skrupel zu unterdrücken, durchzuhalten, keine Tötungshemmungen zu haben. Positiv ausgedrückt sind es die perfekten Soldaten. Die meisten Kriegsverbrechen geschehen durch starke Gefühle wie Hass oder durch Überforderung. In Stress-Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, wird den Spezialkräften dagegen beigebracht. Maschinen wie sie sind emotionslos. Wenn man ihnen den Unterschied zwischen Gegnern und Zivilisten beigebracht hat, sind sie einem weitaus kleineren Risiko ausgesetzt, im Ernstfall durchzudrehen als die Menschen unter den Soldaten.

      In der schlaflosen Nacht, bevor er den Angriffsbefehl – execute! – gab, konzentrierte sich Miller auf zwei Gedanken: Die Ziele sind Terroristen, und ihnen wurde ausreichend Zeit gelassen, sich zu ergeben. „Ich musste mich vergewissern, moralisch im Recht zu sein“, sagt er. Denn auch das haben sie gelernt, damit sich nicht die Vietnam-Erfahrung wiederholt. Damals kamen viele Soldaten traumatisiert zurück. Sie hatten Dinge gesehen, die sie nicht verarbeiten konnten. Darauf entstand eine eigene psychologische Forschungsrichtung, die sich mit posttraumatischem Stress befasst. Im November letzten Jahres fand zu diesem Thema in den USA eine große Konferenz statt. Vorgestellt wurde ein neues Medikament, mit dessen Hilfe sich bestimmte unangenehme Erinnerungen unterdrücken lassen. Wem der Krieg zu grausam war, kann ihn künftig, medizinisch indiziert, vergessen.

      James Stutts will nicht vergessen, er will sich erinnern. Um sein Gedächtnis zu trainieren, setzt sich seine Frau Carol oft abends mit ihm aufs Sofa und blättert Fotoalben durch. Dann fragt sie ihn: „Wer ist das? Mit wem stehst du da? Wann wurde das aufgenommen?“ Manchmal, wenn James die Antwort nicht weiß, sieht er sie bloß traurig an.

      Der Tagesspiegel 16.1.03 http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/16.01.2003/394809.asp
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 09:39:12
      Beitrag Nr. 2 ()
      Schlimmes Schicksal.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 10:14:11
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ja, es war schon heldenhaft,was unseren tapferen US Boys in Vietnam geleistet haben!
      Es waren Bilder, die um die Welt gingen, wie Menschen lebendig mit Napalm verbrannt wurden, brennende Kinder,
      Grossstädte, die mit Napalm und Sprengbomben eingeäschert wurden!!!
      Kein Wort über die Leiden der irakischen Zivilbevölkerung!
      Ja, so macht Morden Spass!!!
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 10:23:19
      Beitrag Nr. 4 ()
      naiv, guter Nick.

      Es ist richtig, daß das Bomben auf die Zivilbevölkerung nicht heldenhaft war. Und im Vietnamkrieg wurde das von den USA genauso betrieben, wie von Nordvietnam, das ja nach Südvietnam später noch vorübergehend Kambodscha und Laos in sein Imperium eingliederte.

      Und der Irak gehört ebenfalls weder zu den friedlichen noch den demokratischen Staaten der Erde, denen man auch nur eine Träne nachweisen könnte. Die eigene Zivilbevölkerung läßt Hussein hungern und sterben, obwohl Geld genug für die eigene Aufrüstung und die gigantischen Paläste da ist.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 10:28:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      for4zim: klasse, dass du so ein Verständnis für das Vorgehen des US-Militärs hast.

      Und der Irak gehört ebenfalls weder zu den friedlichen noch den demokratischen Staaten der Erde, denen man auch nur eine Träne nachweisen könnte

      Auf die Zivilbevölkerung scheißt du wohl was?

      Was bist du nur für ein Widerling :mad:

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Grounded People Apparel
      0,7300EUR +96,24 %
      Ad-hoc! Komplette Neubewertung angelaufen, 6.500% Wachstum mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 10:47:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Anerkannt ist die mysteriöse Krankheit, das „Golfkriegs-Syndrom“, vom US-Verteidigungsministerium bis heute nicht. Für mehrere hundert Millionen Dollar wurden dutzende von Studien angefertigt, um dem Eindruck entgegenzuwirken, die glorreiche Operation „Desert Storm“ sei von Zehntausenden Amerikanern mit ihrer Gesundheit bezahlt worden. Doch angesichts der erschreckend hohen Zahlen sind diese Stimmen fast verstummt. Etwa die Hälfte der Golfkriegs-Veteranen war in den vergangenen zwölf Jahren wegen der Symptome in ärztlicher Behandlung. Die Behandlungskosten von exakt 159238 kranken Golfkriegs-Veteranen hat das Pentagon übernommen. Das ist ein stillschweigendes Zugeständnis, dass weder Zufall, noch erhöhter Stress und all die anderen psychologischen Gründe, die das Rätsel erklären sollten, überzeugen konnten.

      So dankt Amerika es also seinen Helden. ;) Na dann sitz ich doch lieber zu Hause vor dem Fernseher und schau mir das auf CNN an ;)
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 10:48:18
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hussein scheißt doch noch mehr auf die Zivilbevölkerung. Die Kurden ließ er vergasen, in den Iran und Kuweit ließ er einfach einmarschieren, wie es ihm paßte, jeder, den er als Widerständler im Verdacht hat, läßt er einkerkern oder umbringen. Die hungernden und gestorbenen Kinder, die schlechte Krankenversorgung, das geht alles auf Husseins Verantwortung. Und die Leute, die dauernd gegen jede Mißetat der Amis demonstrieren, bei Hussein, bei Nordkorea, China oder Vietnam durch die Finger schauen, für die ist die sterbende Zivilbevölkerung auch nur Mittel zum Zweck. Diese Menschen, so scheint es manchmal, wären schon fast unglücklich, gäbe es bei amerikanischen Militäreinsätzen keine zivile Opfer. Man braucht doch seinen Gewohnheitsfeind.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:10:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Sag mal, for4zim, was bist du denn für einer?

      "Diese Menschen, so scheint es manchmal, wären schon fast unglücklich, gäbe es bei amerikanischen Militäreinsätzen keine zivile Opfer".
      > Unglaublich, so viel Dummheit.

      Zudem über Gräultaten des Iraks berichten und schimpfen, die von den USA teilweise unterstützt und mitfinanziert wurden und sich dann als USA-Patriot outen.
      tststs, for4zim, ich glaube, du solltest erst mal mit Dir klarkommen.

      PoB
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:15:59
      Beitrag Nr. 9 ()
      @for4zim
      #4
      ich glaube nicht, das Du den Staat Irak gemeint hast sondern die Regierung des Staates - sonst wäre ich sehr enttäuscht von Dir.
      Es ist auch nicht richtig das Regierung Iraks allein schuldig ist wegen 500.000 gestorbenen Kinder.
      So wie ich es verfolgen konnte, sind etliche Anträge an UN zwecks Medikamenten/Mediz.Geräte Kaufs abgelehn worden
      da man sie auch militärisch nutzen kann.
      Tatsächlich kann man viele Sachen sowohl, als auch benutzen und da ist der Problem begraben.

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:27:05
      Beitrag Nr. 10 ()
      Man sollte bei beiden Seiten Meldungen mit Vorsicht aufnehmen. Genauso, wie die Geschichte mit den den Brutkästen entrissenen Säuglingen falsch war, braucht man auch die Geschichten über das Embargo gegen den Irak nicht so zu glauben, wie sie aus Bagdad verbreitet wird. Das Land hat die Möglichkeit, über Jordanien das Embargo zu unterlaufen; Waffenlieferungen aus verscheidenen Staaten beweisen das. Ein Land, das Geld für Waffenkäufe im Ausland hat, könnte aber auch eine grundsätzliche medizinische udn soziale Versorgung der eigenen Bevölkerung leisten.

      Natürlich ist es schlimm, daß jede Handlung gegen den Irak zuerst die Zivilbevölkerung trifft. Egal ob man nichts tut, es beim Embargo beläßt oder einen Krieg macht, es trifft immer die Zivilbevölkerung am härtesten. Im Grundsatz bin ich gegen den Krieg, weil ich nicht glaube, daß die Bedrohung des Irak groß genug ist, um ihn zu rechtfertigen. Allerdings ist der Irak nur deshalb schwach, weil er ständig belagert und boykottiert wird, und diese Situation nutzt der Irak (Hussein) propagandistisch und unter Verstärkung des Leidens des eigenen Volkes. Vielleicht wäre der Krieg ein Ende mit Schrecken statt einem Schrecken ohne Ende. Aber einen Königsweg gibt es hier wohl nicht. Nordkorea scheint mir das größere Problem und die USA würden besser versuchen, die Irakkrise friedlich beizulegen und statt dessen gegen Nordkorea intervenieren.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:30:36
      Beitrag Nr. 11 ()
      wenn saddam es wollte würde es seiner bevölkerung besser gehen. warum ist es denn 10 jahre nach dem letzten golfkrieg schon wieder so weit, dass allierte truppen vor bagdad stehen. bestimmt weil sie saddam zu seiner humanen politik beglückwünschen wollen.

      was glaubt ihr haben die iraker für eine perspektive unter hussein für die nächsten 10-20 jahre. richtig, gar keine.

      hinzu kommmen seine waffenpläne, mit denen er seine stellung in der welt festigen kann. zur zeit ist der irak noch schwach und das volk kampfunwillig. daher wird er mit ganz wenig opfern über die bühne gehen.

      der irak ist strategisch und wirtschaftlich einfach zu mächtig und gefährlich, als das man ihm der "achse des bösen" überlassen kann.

      wenn man saddam jetzt zeit lässt, ist es nur eine frage der zeit bis er aufrüsten kann und wieder eine gefahr für die welt darstellt. und auch das embargo will man ja nicht über ewigkeiten hinweg ziehen.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:33:08
      Beitrag Nr. 12 ()
      @for4zim

      Die Amis werden deshalb für ihr verhalten angegriffen, weil sie, wie kein anderes Land in der Welt, überall was von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten erzählen, aber wenn es um ihren Vorteil geht nichts davon wissen wollen. Wenn ein Alki sich besäuft, stört es niemanden, wenn es einer von der Heilsarmee macht ist es was anderes.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:36:00
      Beitrag Nr. 13 ()
      hi for4zim,

      voll d`accord mit der beseitigung des tyrannen!

      ich hätte da z.b. einen verschärfte sympathie für einen skalpellartigen
      anschlag auf die irakische elite, meinetwegen als konzertierte
      aktion aller geheimdienste (nato, mossad, russen, et on).

      aber leider ist dies nur eine illusionistische gutmensch-denke,
      realiter wird`s zum unerträglichen flächenbombardement auf die seit
      jahrzehnten unterjochte bevölkerung kommen :cry:

      ciao
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:38:27
      Beitrag Nr. 14 ()
      Was den Amerikanern passiert ist, droht unseren Bundeswehrsoldaten.
      Im Thread "Afghanistan radioaktiv verseucht !!! Werden unsere Bundeswehrsoldaten quallvol sterben ?"
      könnt ihr darüber diskutieren, wieviele von unseren Soldaten sterben werden, weil es unsere Poltiker so wollen.


      Euer Seuchenvogel
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 11:44:39
      Beitrag Nr. 15 ()
      Neonjäger, nach Deinem Bild soll man also ruhig zuschauen, wenn ein Alkoholiker sich besäuft, aber einschreiten, wenn einer, der seinen Alkoholkonsum unter Kontrolle hat, mal auf einer Feier zuviel trinkt. Eine bestechende Logik...

      Es ist ja gut, auch demokratische Staaten zu kritisieren (Deutschland hat z.B. eine Mitverantwortung für das militärische Material, daß der Irak einsetzte und noch hat), aber man sollte darüber nicht vergessen, daß es eine Stufenleiter des Unrechts gibt, auf der agressive Diktaturen weit oben und selbst machtbewußte Demokratien eher unten stehen. Wenn man die Verhältnismäßigkeit vergißt, wird die Kritik an Staaten wie den USA sinnlos.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:01:34
      Beitrag Nr. 16 ()
      @neonjäger_
      Das stimmt so nicht. Die USA setzen sich so wie kein anderes Land militärisch für ihre Interessen ein. Sie sind allen anderen Staaten der Welt militärisch weit überlegen und untermauern ihren Hegemonialanspruch durch ihre militärische Macht. Aber sie sind keinesfalls die Friedensbringer und Volksbefreier, als die du sie darstellen willst. Die USA intervenieren sofort, wenn eine Entwicklung ihren eigenen wirtschaftlichen oder militärischen Interessen widerspricht. Wie erklärst du ansonsten die vielfachen Eingriffe in die Politik südamerikanischer Staaten, bei denen sie direkt oder indirekt an Bürgerkriegen und Putsch(versuchen) beteiligt waren, wenn eine Regierung nicht den Interessen der USA entsprechend gehandelt hat. Außerdem kan ich mich nicht erinnern, dass die USA in Ruanda oder Burundi eingeschritten sind, um den Krieg und den Genozid zu beenden.
      Eine Sache finde ich aber noch äußerst wichtig und sie wird bei den öffentlichen Diskussionen nur sehr selten erwähnt: Erst, seitdem Präsident George Bush Nordkorea als Mitglied der "Achse des Bösen" tituliert hat, kamen die politischen Spannungen auf. Und noch etwas: Die USA haben ein (Massenvernichtungs)Waffenarsenal, dass beispiellos ist und jeder ist damit einverstanden. Wenn ein anderer Staat, der im Gegensatz zu den USA noch nie derartige Waffen eingesetzt hat, diese entwickeln will, soll nach dem Willen der USA sofort die UNO entwaffnend einschreiten. Würde die USA mit einem einheitlichen Maßstab agieren, müssten Israel und die USA mit als erstes entwaffnet werden.

      Hoffentlich kommen jetzt nicht nur polemische Antworten, die mangels guter Argumente mit Angriffen unter der Gürtellinie punkten wollen.

      chapter_11
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:10:28
      Beitrag Nr. 17 ()
      for4zim, vielleicht war mein Beispiel zu kompliziert. Zum bessren Verständnis zitiere iich mal die Heilsarmee:
      "Das am meisten verbreitete Suchtmittel ist der Alkohol, und der Alkoholismus nimmt in den meisten Teilen der Welt zu. Die Heilsarmee kennt die Gefahren für Körper, Geist und Seele, die der Genuß von alkoholischen Getränken in sich birgt, und hat seit jeher von ihren Soldaten und Offizieren vollständige Abstinenz gefordert. " http://www.heilsarmee.de/kriegsruf/archiv/ethfragen.html#Alk…
      Ich hoffe, du hast jetzt mein Beispiel verstanden.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:14:03
      Beitrag Nr. 18 ()
      @for4zim

      Neojäger hat Recht - ein Vorbild muß ein Vorbild bleiben.

      Es ist richtig das nicht nur Wahrheit veröffentlicht wird, das gilt für USA, Irak auch für uns.
      Täglich krigen wir was gegen Irak zig mal - soll das reine Wahrheit, nichts als die Wahrheit sein?
      Vom Irak kommen nur Lügen?

      Vom Grundsatz her, niemand, keine Macht der Welt darf eine unbequeme Regierung stürzen und eigene instalieren.

      Für mich gibt es keinen Grund den Amerikanern (Regierung) zu glauben.
      Die Amis haben immer nur an sich gedacht und versucht ihre Handlung als gute Tat zu verkaufen,
      was auch durch Abhängigkeit (politisch, militärisch, wirtschaftlich) sehr oft gelang,
      wie früher der UDSSR innerhalb des Ostblocks.

      gruß
      rudi
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:19:44
      Beitrag Nr. 19 ()
      chapter_11, politische Spannungen gibt es mit Nordkorea, seit der Staat existiert. Der Koreakrieg begann mit dem Einmarsch einer weit überlegenen Armee, die in kürzester Zeit den größeren Teil Südkoreas einnahm, bevor die UNO einschreiten konnte. Seitdem gab es immer wieder Provokationen, Terroranschläge auch gegen die südkoreanische Regierung, Infiltrationsversuche und dauernd eine massive Aufrüstung, durch die sich ein Land, in dem vermutlich mehr als 1 Million Menschen verhungert sind, die viertgrößte Armee der Welt leistet.

      Die USA haben als mächstigstes Land der Welt und ohne große Bedenken, dies auch für den eigenen wirtschaftlichen Vorteil zu nutzen sicher genug Konfliktfläche mit dem Rest der Welt. Sie sind auch nicht die Weltpolizei, sondern haben ihre Eigeninteressen, wie jeder andere Staat. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, daß amerikanische Truppen in Ruanda fehlten, weil der Völkermord dort niemanden betraf, außer diese Region. Es hätten ja die dort aktiven Franzosen oder die Nachbarstaaten eingreifen können. Andererseits ist es gut nachvollziehbar, daß die USA am Golf, wo es um die internationale Energieversorgung geht, Ruhe und Ordnung sehen wollen. Wir müssen das nicht gut finden, wie das erreicht werden soll. Aber ich sehe auch keinen Sinn darin, die USA als Reich des Bösen zu zeichnen. Das ist die Polemik, die man schon zu Recht manchen Politikern angekreidet hat.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:20:24
      Beitrag Nr. 20 ()
      Wie bestellt für die Diskusion - ein Artikel aus FTD

      Aus der FTD vom 16.1.2003 www.ftd.de/hanke
      Kolumne: Untergang des Völkerrechts
      Von Thomas Hanke

      Ohne unmittelbare Bedrohung durch Saddam ist ein Krieg gegen Irak nicht zu rechtfertigen.

      Der eindrucksvolle Truppenaufmarsch der Amerikaner am Golf lässt mittlerweile die meisten Beobachter damit rechnen, dass die Bush-Regierung sich kaum noch von einem Krieg wird abhalten lassen. Die Gegner eines möglichen Angriffs zeigen sich von der demonstrativen Entschlossenheit der USA allerdings wenig beeindruckt: Gerade in diesen Tagen nimmt sowohl in Amerika als auch in Europa die Kritik an den Kriegsplänen wieder zu.

      Teilweise werden die Töne schriller. Der "Spiegel" hat in dieser Woche mit seiner Titelgeschichte über "Blut für Öl" ein Tabu gebrochen, das seit dem letzten Golfkrieg bestand: Über amerikanische Ölinteressen am Golf in einem Atemzug mit Irak zu sprechen, galt als unseriös. Ganz zu schweigen von der simplen Verkürzung "Kein Blut für Öl". Ausgeblieben ist dagegen eine Entwicklung, die angesichts der Entschlossenheit der US-Regierung eigentlich logisch wäre: der massenhafte Versuch einst kritischer Geister, sich der Washingtoner Position anzunähern - nach dem Motto: Wenn es sich nicht verhindern lässt, muss man dafür sein. Diese normative Kraft des Faktischen bleibt bislang schwächer, als zu erwarten wäre.

      Die Argumente gegen einen Krieg werden fast unterkühlt, aber mit großer intellektueller Schärfe vorgetragen. In der jüngsten Ausgabe der US-Zeitschrift "Foreign Policy" setzen sich John Mearsheimer und Wendell Harrison, Dekan der Kennedy School of Government in Harvard, mit den Argumenten ihrer Regierung für einen Angriff auf Irak auseinander. Ihr Schluss: "Die Amerikaner sollten verstehen, dass eine zwingende strategische Logik fehlt. Dieser Krieg wäre einer, den die Bush-Regierung führen wollte, den sie aber nicht führen musste." Saddam Hussein sei kein irrationaler Diktator, der einen heimlichen Hang zum Selbstmord hat.

      Keine Beweise

      Selbst wenn es Saddam gelänge, sich Massenvernichtungswaffen zu beschaffen, würde Abschreckung auf Grund der Überlegenheit des Westens noch funktionieren: "Die USA können einen nuklear bewaffneten Irak eindämmen, genau wie sie die Sowjetunion eingedämmt haben." Mearsheimer und Harrison erinnern daran, dass noch im Januar 2000 die Sicherheitsberaterin des Präsidenten, Condoleezza Rice, ganz ähnlich argumentiert hatte.

      Bislang gibt es keine Beweise dafür, dass Saddam Massenvernichtungswaffen hat. Wäre ein Krieg gerechtfertigt, falls in den nächsten Wochen solche Beweise gefunden werden? Die US-Regierung hat in den vergangenen Monaten versucht, eine Art Automatismus zu konstruieren: Nicht nur, wenn Massenvernichtungswaffen gefunden würden, sondern bereits dann, wenn Saddam nicht ausreichend mit der Uno kooperiere, sei ein Angriff auf Grund der verabschiedeten Resolutionen des Sicherheitsrates gerechtfertigt.

      Andere Regierungen widersprechen dieser Lesart, am deutlichsten die französische und die deutsche. Auch die jüngste Resolution 1441 des Sicherheitsrates gebe keinen derartigen Automatismus her. Tatsächlich geht es um mehr als nur um diplomatische Spitzfindigkeiten. Ob die Uno-Formulierungen als "erhebliche Verletzungen" oder als "ernsthafte Konsequenzen" zu deuten sind, ist nicht entscheidend. Viel grundsätzlicher stellt sich die Frage, ob und unter welchen Umständen ein Präventivkrieg überhaupt gerechtfertigt ist.

      Der Göttinger Völkerrechtler Georg Nolte hat in einem Aufsatz in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" begründet, warum ein von den USA angestrebter Präventivschlag "ein Schritt in eine andere Rechtsordnung" wäre. Dabei geht es nicht um die Prävention an sich: Zur Abwehr einer unmittelbaren und überwältigenden Gefahr, die eine sofortige Reaktion erforderlich mache, habe ein Staat das Recht zur präventiven Gewaltanwendung.

      Fatale Konsequenzen

      Genau von dieser strikten Voraussetzung, einer unmittelbaren und nicht anders abwendbaren Gefahr, wendet sich die US-Regierung ab. Auch Washington behauptet nicht, dass Saddam unmittelbar mit einem Angriff droht. Vielmehr geht es den Amerikanern um Risikovorbeugung. Die aber kann keine Rechtfertigung für einen Krieg sein. Andernfalls würde die Staatengemeinschaft in eine Lage schlittern, die Nolte als "untragbare Rechtsunsicherheit" beschreibt. Jeder müsse sich ständig gefährdet fühlen, da er auf Grund einer bloßen Risikoabschätzung auch ohne eigene Vorbereitung für eine Anwendung von Gewalt mit Krieg bedroht werden könnte.

      Sollte sich die amerikanische Auffassung durchsetzen, würde nicht nur die Rechtssicherheit beschädigt. Die weitere politische Konsequenz wäre fatal: Wenn die bislang allgemein anerkannten Kriterien dafür, wann Selbstverteidigung, auch präventive, gerechtfertigt ist, nicht mehr gelten, leidet bei potenziellen "Schurkenstaaten" die Bereitschaft zur internationalen Kooperation. Warum sollten sie sich einer multilateralen Politik der Nichtweiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen unterwerfen, wenn eine Großmacht wie die USA dennoch jederzeit einen Kriegsfall konstruieren kann? Aus rechtlichen wie politischen Gründen müssen die Kriterien dafür, wann ein Staat angegriffen werden darf, eindeutig bleiben.

      Schon in der Vergangenheit war es zu leicht, Vorwände für ein militärisches Eingreifen zu konstruieren. Präsident Lyndon B. Johnson nahm 1964 einen angeblichen Angriff der Nordvietnamesen auf den Zerstörer Maddox zum Vorwand, das eigene militärische Engagement massiv auszubauen. Fast ohne Gegenstimmen nahm der Kongress eine Resolution an, die dem Präsidenten freie Hand für den Einsatz der Streitkräfte gab. Erst Jahre später wurde die Attacke im Golf von Tonkin als pure Erfindung entlarvt, die Amerikas Öffentlichkeit für eine längst beschlossene Eskalation in Vietnam gewinnen sollte. Wenn in Zukunft eine bloße Risikovermutung für einen Angriff ausreicht, wird die Schwelle für neue Kriege weiter gesenkt.

      © 2003 Financial Times Deutschland

      URL des Artikels: http://www.ftd.de/pw/in/1042475179594.html

      E-Mail des Autors: hanke.thomas@ftd.de
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:21:20
      Beitrag Nr. 21 ()
      @chapter_11

      Ich bin ein wenig überrascht, denn ich sehe nicht den Widerspruch zwischen deine Aussage in #16 und meiner in #12 nicht. Meinst du tatsächlich mich?
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:27:43
      Beitrag Nr. 22 ()
      Neonjäger, die USA sind ein Staat mit eigenen Interessen und keine wohltätige Organisation. Das haben die auch nie behauptet. Die Maßstäbe, die an die USA gelegt werden, sind überzogen. Noch nicht mal Deutschland könnte die einhalten.

      rudi&marion, ich glaube den USA nicht und dem Irak auch nicht. Ich brauche es auch nicht. Ich lese Zeitung und denke über das Gelesene nach.

      Den Grundsatz, niemand in der Welt darf eine unangenehme Regierung stürzen, halte ich für falsch. Es gibt gewisse Grenzen, ab denen eine Regierung praktisch vogelfrei wird. Das ist der Fall, wenn andere Staaten massiv bedroht werden und wenn die Regierung Völkermord verübt. Und so lange die UNO nicht üebr eigene Macht verfügen, wird dann wohl oder übel ein anderes Land eine neue Regierung einsetzen. Hoffentlich eine demokratische. Diese Option gab es ja bei der UdSSR, im Gegensatz zu den USA, nie. Deutschland z.B. ist ein Produkt der Weisungen der Alliierten und maßgeblich der USA. Man vergleiche das Resultat mit der DDR und rede dann noch mal in einem Sinne, daß USA und UdSSR äquivalent seien.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 12:48:38
      Beitrag Nr. 23 ()
      @for4zim

      Der Maßstab ist nicht überzogen, es ist ihr eigener, mit dem sie andere Staaten bewerten.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 13:41:01
      Beitrag Nr. 24 ()
      @neonjäger:

      Wir stimmen in unseren Postings größtenteils überein, da hast du Recht. Allerdings wollte ich deine Aussage, die USA würden sich wie kein anderer Staat für Freiheit und Demokratie einsetzen, nicht unwidersprochen lassen.
      Ab dem 2. Absatz wollte ich noch einmal etwas generelles loswerden, das bisher zu wenig beachtet wurde.
      Aber noch etwas ist mir eingefallen. Die Rhetorik des US-Präsidenten ist nicht nur durch die Nennung der "Achse des Bösen" schon fast als Kriegserklärung zu werten, die neue Präventivdoktrin, gemäß derer die USA sich als berechtigt sehen, andere Staaten anzugreifen und dies AUCH MIT NUKLEAREN WAFFEN, wenn der Staat ABC-Waffen entwickelt oder sich die USA einfach nur bedroht fühlen, ist schon eine unglaubliche Ignoranz von Völkerrecht. Wenn Staaten, gegen die diese Doktrin explizit gerichtet ist, sich wehren wollen, ist dies in meinen Augen nur natürlich. Die ganze Lage wäre relativ einfach zu klären, wenn die US-Regierung (ich meine alle, nicht nur Dabbeljuh) ihre Rhetorik etwas angemessener nutzen würde und nicht mehr so aggressiv auftreten würde. Nicht ohne Grund treten jetzt die Spannungen nach Jahrzehnten von Frieden auf, wenn ein außenpolitisch vollkommen unerfahrener und verbal zu massiven Entgleisungen neigender Staatspräsident in den USA an die Macht kommt.

      chapter_11
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 14:53:07
      Beitrag Nr. 25 ()
      Sollte sich die amerikanische Auffassung durchzusetzen, Präventivschläge gegen Staaten durchführen zu dürfen, die Massenvernichtungswaffen besitzen und die USA in irgendeiner Weise bedrohen, wird die USA in Zukunft noch viele Kriegsfälle konstruieren.

      Was meint ihr, was geschieht, wenn Europa es einmal schaffen würde, wirtschaftlich und militäriscfh mit der USA mitzuhalten und ihnen sogar noch (rein wirtschaftlich) den Rang abkaufen, wie von einigen Wirtschaftsexperten prognostiziert.

      Frankreich und GB besitzen Massenvernichtungswaffen. Und wie weit es mit Freund- und Feindschaft bei den USA her ist, haben wir aus zig Beispielen der letzten 250 Jahre gelernt. Weshalb sollten sie sich dann nicht auch irgendwann von Europa bedroht fühlen? Etwa durch Terrororganisationen, die wissentlich aus F oder GB stammen? Wie schnell könnte dann ein Präventivschlag gegen ein Land eines vereintes Europas vorgenommen werden?!

      Ich für mich traue der USA-Regierung mit ihrer starken Öl- und Waffenlobby alles zu.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 14:58:20
      Beitrag Nr. 26 ()
      #25

      PAX USA ! :D:D
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:02:00
      Beitrag Nr. 27 ()
      Zum Golfkriegssyndrom:

      Da habe ich heute einige medizinische Infos gepostet, wer will, kann die dort nachlesen.

      Die US-Regierung ist natürlich maximal daran interessiert, die Aufmerksamkeit auf subkritische Exposition bei Sadams Nervengas zu lenken und einen Zusammenhang mit der Uran-Munition zu leugnen.

      Obwohl es wohl Hinweise dafür gibt, daß der unmittelbare Kontakt zu mit Uran beschossenen irakischen Fahrzeugen ein Unterschiedsmerkmal zwischen betroffenen und nicht Betroffenen ist.


      Thread: Der Anschlag auf das World-Trade-Center ... Versuch einer sachlichen Diskussion


      Gruß

      D.T.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:08:40
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Deep Thought: Hut ab vor dir und deiner aufopferungsvollen Aufklärungsarbeit hier im Board.
      Danke!
      MM
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:10:12
      Beitrag Nr. 29 ()
      Und diese Publikation zeigt, daß die Ablenkung beim Golfkriegssyndrom von der aliierten Uran-Munition weg und hin auf C-KAmpfstoffe aus Sadam´s hand nicht hundertprozentig funktioniert:



      Mil Med 2002 Aug;167(8):620-7 Links


      The quantitative analysis of depleted uranium isotopes in British, Canadian, and U.S. Gulf War veterans.

      Horan P, Dietz L, Durakovic A.

      Department of Earth Sciences, Memorial University of Newfoundland, St. Johns, Canada. horan@morgan.ucs.mun.ca

      The purpose of this work was to determine the concentration and ratio of uranium isotopes in allied forces Gulf War veterans. The 27 patients had their 24-hour urine samples analyzed for 234U, 235U, 236U, and 238U by mass spectrometry. The urine samples were evaporated and separated into isotopic dilution and concentration fraction by the chromatographic technique. The isotopic composition was measured by a thermal ionization mass spectrometer using a secondary electron multiplier detector and ion-counting system. The uranium blank control and SRM960 U isotopic standard were analyzed by the same procedure. Statistical analysis was done by an unpaired t test. The results confirm the presence of depleted uranium (DU) in 14 of 27 samples, with the 238U:235U ratio > 207.15. This is significantly different from natural uranium (p < 0.008) as well as from the DU shrapnel analysis, with 22.22% average value of DU fraction, and warrants further investigation.

      PMID: 12188230 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:12:33
      Beitrag Nr. 30 ()
      Rev Med Liege 2002 Feb;57(2):107-12

      [War and medicine in a culture of peace. 4. Synopsis of nuclear weapons]

      [Article in French]

      Pierard GE.

      Service de Dermatopathologie, Universite de Liege.

      The nuclear weapons have a terrifying power of devastation. A civilian nuclear accident has its own dramatic consequences. Both situations are, however, totally distinct with regard to medical consequences. The Gulf war and Balkan war syndromes might be in part caused by uranium used in conventional amunitions. The risk of nuclear terrorism is an emerging eventuality.

      PMID: 11942175 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:16:18
      Beitrag Nr. 31 ()
      Mil Med 2002 Feb;167(2 Suppl):123-4

      Health effects and biological monitoring results of Gulf War veterans exposed to depleted uranium.

      McDiarmid MA, Hooper FJ, Squibb K, McPhaul K, Engelhardt SM, Kane R, DiPino R, Kabat M.

      Department of Veterans Affairs Medical Center, 10 North Greene Street, Baltimore, MD 21201, USA.

      A small group of Gulf War veterans have retained fragments of depleted uranium (DU) shrapnel, the long-term health consequences of which are undetermined. We evaluated the clinical health effects of DU exposure in Gulf War veterans compared with nonexposed Gulf War veterans. History and follow-up medical examinations were performed on 29 exposed veterans and 38 nonexposed veterans. Outcome measures used were urinary uranium determinations, clinical laboratory values, and psychiatric and neurocognitive assessment. Gulf War veterans with retained DU metal shrapnel fragments were found to be still excreting elevated levels of urinary uranium 7 years after first exposure to DU (range for exposed individuals is 0.01-30.7 micrograms/g creatinine vs. 0.01-0.05 microgram/g creatinine in the nonexposed). The persistence of the elevated urine uranium suggests ongoing mobilization of uranium from a storage depot, resulting in chronic systemic exposure. Adverse effects in the kidney, a presumed target organ, were not seen at the time of the study; however, other subtle effects were observed in the reproductive and central nervous systems of the DU-exposed veterans.

      PMID: 11873493 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:19:21
      Beitrag Nr. 32 ()
      Environ Health Perspect 2002 Jan;110(1):51-9

      Implanted depleted uranium fragments cause soft tissue sarcomas in the muscles of rats.

      Hahn FF, Guilmette RA, Hoover MD.

      Lovelace Respiratory Research Institute, Albuquerque, New Mexico 87108, USA. fhahn@lrri.org

      In this study, we determined the carcinogenicity of depleted uranium (DU) metal fragments containing 0.75% titanium in muscle tissues of rats. The results have important implications for the medical management of Gulf War veterans who were wounded with DU fragments and who retain fragments in their soft tissues. We compared the tissue reactions in rats to the carcinogenicity of a tantalum metal (Ta), as a negative foreign-body control, and to a colloidal suspension of radioactive thorium dioxide ((232)Th), Thorotrast, as a positive radioactive control. DU was surgically implanted in the thigh muscles of male Wistar rats as four squares (2.5 x 2.5 x 1.5 mm or 5.0 x 5.0 x 1.5 mm) or four pellets (2.0 x 1.0 mm diameter) per rat. Ta was similarly implanted as four squares (5.0 x 5.0 x 1.1 mm) per rat. Thorotrast was injected at two sites in the thigh muscles of each rat. Control rats had only a surgical implantation procedure. Each treatment group included 50 rats. A connective tissue capsule formed around the metal implants, but not around the Thorotrast. Radiographs demonstrated corrosion of the DU implants shortly after implantation. At later times, rarifactions in the radiographic profiles correlated with proliferative tissue responses. After lifetime observation, the incidence of soft tissue sarcomas increased significantly around the 5.0 x 5.0 mm squares of DU and the positive control, Thorotrast. A slightly increased incidence occurred in rats implanted with the 2.5 x 2.5 mm DU squares and with 5.0 x 5.0 mm squares of Ta. No tumors were seen in rats with 2.0 x 1.0 mm diameter DU pellets or in the surgical controls. These results indicate that DU fragments of sufficient size cause localized proliferative reactions and soft tissue sarcomas that can be detected with radiography in the muscles of rats.

      PMID: 11781165 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:21:38
      Beitrag Nr. 33 ()
      J Occup Environ Med 2001 Dec;43(12):991-1000

      Surveillance of depleted uranium exposed Gulf War veterans: health effects observed in an enlarged "friendly fire" cohort.

      McDiarmid MA, Squibb K, Engelhardt S, Oliver M, Gucer P, Wilson PD, Kane R, Kabat M, Kaup B, Anderson L, Hoover D, Brown L, Jacobson-Kram D; Depleted Uranium Follow-Up Program.

      Department of Medicine, University of Maryland School of Medicine, 405 W. Redwood Street, Baltimore, MD 21201, USA. mmcdiarm@medicine.umaryland.edu

      To determine clinical health effects in a small group of US Gulf War veterans (n = 50) who were victims of depleted uranium (DU) "friendly fire," we performed periodic medical surveillance examinations. We obtained urine uranium determinations, clinical laboratory values, reproductive health measures, neurocognitive assessments, and genotoxicity measures. DU-exposed Gulf War veterans with retained metal shrapnel fragments were excreting elevated levels of urine uranium 8 years after their first exposure (range, 0.018 to 39.1 micrograms/g creatinine for DU-exposed Gulf War veterans with retained fragments vs 0.002 to 0.231 microgram/g creatinine in DU exposed but without fragments). The persistence of the elevated urine uranium suggests ongoing mobilization from the DU fragments and results in chronic systemic exposure. Clinical laboratory outcomes, including renal functioning, were essentially normal. Neurocognitive measures showing subtle differences between high and low uranium exposure groups, seen previously, have since diminished. Sister chromatid exchange frequency, a measure of mutation in peripheral lymphocytes, was related to urine uranium level (6.35 sister chromatid exchanges/cell in the high uranium exposure group vs 5.52 sister chromatid exchanges/cell in the low uranium exposure group; P = 0.03). Observed health effects were related to subtle but biologically plausible perturbations in central nervous system function and a general measure of mutagen exposure. The findings related to uranium`s chemical rather than radiologic toxicity. Observations in this group of veterans prompt speculation about the health effects of DU in other exposure scenarios.

      PMID: 11765683 [PubMed - indexed for MEDLINE]
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:23:25
      Beitrag Nr. 34 ()
      Nature
      2001 Sep 13;413(6852):97

      WHO plans study of Gulf War fallout.

      Abbott A.

      PMID: 11557937 [PubMed - indexed for MEDLINE]


      ------------------------------------------------------

      Falscher ansatz:

      Die Hauptwirkung des abgereicherten Urans ist die chemisch-toxische Wirkung.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:26:15
      Beitrag Nr. 35 ()
      Environ Res 2000 Feb;82(2):168-80

      Health effects of depleted uranium on exposed Gulf War veterans.

      McDiarmid MA, Keogh JP, Hooper FJ, McPhaul K, Squibb K, Kane R, DiPino R, Kabat M, Kaup B, Anderson L, Hoover D, Brown L, Hamilton M, Jacobson-Kram D, Burrows B, Walsh M.

      Department of Veterans Affairs Medical Center, Baltimore, Maryland, USA. mmcdiarm@medicine.umaryland.edu

      A small group of Gulf War veterans possess retained fragments of depleted uranium (DU) shrapnel, the long-term health consequences of which are undetermined. We evaluated the clinical health effects of DU exposure in Gulf War veterans compared with nonexposed Gulf War veterans. History and follow-up medical examination were performed on 29 exposed veterans and 38 nonexposed veterans. Outcome measures employed were urinary uranium determinations, clinical laboratory values, and psychiatric and neurocognitive assessment. DU-exposed Gulf War veterans with retained metal shrapnel fragments are excreting elevated levels of urinary uranium 7 years after first exposure (range 0.01-30.7 microg/g creatinine vs 0.01- 0.05 microg/g creatinine in the nonexposed). The persistence of the elevated urine uranium suggests on-going mobilization from a storage depot which results in a chronic systemic exposure. Adverse effects in the kidney, a presumed target organ, are not present at this time, though other effects are observed. Neurocognitive examinations demonstrated a statistical relationship between urine uranium levels and lowered performance on computerized tests assessing performance efficiency. Elevated urinary uranium was statistically related to a high prolactin level (>1.6 ng/ml; P=0.04). More than 7 years after first exposure, DU-exposed Gulf War veterans with retained metal fragments continue to excrete elevated concentrations of urinary uranium. Effects related to this are subtle perturbations in the reproductive and central nervous systems.
      Avatar
      schrieb am 16.01.03 15:28:42
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hier die verständliche Meinung, daßdas Golfkriegs-Sysndrom vermutlich multifaktoriell ist:

      Presse Med 2002 Jan 12;31(1 Pt 1):3-9

      [The Gulf war syndrome]

      [Article in French]

      Tournier JN, Drouet E, Jouan A.

      Departement de biologie des agents transmissibles, Centre de recherches du service de sante des armees, 24, avenue des maquis du Gresivaudan, BP 87, F38702 La Tronche. j.tournier@eudoramail.com

      SPARSE DATA: The Gulf war syndrome remains a little know entity since its first appearance 10 years ago. The objective of our work was to synthesize the data published on the subject in the scientific literature. We analysed the results of American and English epidemiological surveys, from which it was difficult to distinguish the existence of a univocal syndrome. IMPRECISE DEFINITION: It is difficult to give a clear clinical definition of the syndrome, the signs of which fluctuate depending on the studies. Chronic fatigue is frequently associated with the Gulf war syndrome, although some studies have described electrophysiological neurological lesions. NUMEROUS HYPOTHESES: The role of stress, vaccinations and their adjuvants, exposition to neurotoxic substances and weak uranium have been incriminated. We propose that multiple factors be integrated in the research for the genesis of this atypic syndrome.

      Publication Types:
      Review
      Review, Tutorial

      PMID: 11826584 [PubMed - indexed for MEDLINE]


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Amis haben sich selbst vergiftet - 1. Irakkrieg