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    Das harten Leben einer Friedensaktivistin; für den Weltfrieden ist kein Opfer zu groß - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.02.03 14:48:30 von
    neuester Beitrag 03.03.03 19:59:09 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 22.02.03 14:48:30
      Beitrag Nr. 1 ()
      Für den Weltfrieden ist ihr halt kein Opfer. Nach einem harten Tag Luxus Sightseeing in Bagdad ist sie sogar vor Müdigkeit eingeschlafen. Alexandra wir beten für dich, kämpfe weiter, nehme weiter jede Entbehrung auf dich, gibt nicht auf, das Gute wird siegen.


      PS Pjongjang soll auch ein schöne Stadt sein, mit paar netten Luxushotels natürlich, wenn du wieder ein Friedensmission planst.


      ---
      Alexandra auf Friedensmission

      Von Bernhard Zand, Bagdad

      Eine Spritztour nach Babylon: Die 19-jährige Alexandra Vodjanikova, die Miss Deutschland 2003, ist nach Bagdad gereist, um Saddam Hussein zu treffen und für den Weltfrieden zu demonstrieren.

      Bagdad - Suite 1410 im legendären Hotel Raschid ist das Feinste, was der moderne Irak seinen Gästen zu bieten hat. Edle Eichenpaneele und Fauteuils mit Elefantenlederbezug dominieren die großzügigen Räumlichkeiten 40 Meter über den Dächern von Bagdad, der Blick geht hinaus auf das Nobelviertel Mansur mit seinen Parks, Moscheen, Denkmälern und dem berühmten Paradefeld mit den gekreuzten Schwertern.
      Doch selbst in dieser Pracht gibt es noch Steigerungen. Im Empfangszimmer von Staatsgast Alexandra Vodjanikova steht ein halb mannshohes Blumenbouquet am Fenster, und eine kleine, unaufdringliche Postkarte ist aufgesteckt: "Für Miss Deutschland: Herzlich willkommen im Irak. Prof. Uday Saddam Hussein."

      Wie es der älteste Sohn des bedrängten Herrschers von Bagdad zum Professor gebracht hat und warum er sich ausgerechnet mit diesem akademischen Titel schmückt, wo er doch viel beeindruckendere militärische hätte, interessiert nur am Rande im hektischen Getriebe des Vorzimmers. Die Hauptsache ist: Alexandra Vodjanikova, 19 Jahre alt, Tochter einer ukrainischen Mutter und eines italienischen Vaters, geboren in Kiew, aufgewachsen in München und soeben zur "Miss Deutschland 2003" gekürt, ist endlich in Bagdad, wo sie schon immer für den Weltfrieden demonstrieren wollte.

      "Miss Bayern hatte keine Zeit"

      Angefangen hat alles am 16. Januar auf einer Bühne im westfälischen Bielefeld, wo Fräulein Vodjanikova als Ersatzkandidatin des Münchener Misswahl-Organisators Max Oswald ins Rennen ging. "Miss Bayern hatte keine Zeit", sagt Oswald, der seinen neuen Star persönlich an den Tigris begleitet hat, "dafür trat Alexandra an und kam in die Endrunde". Welchen Staatsmann sie denn gern einmal träfe, wurde Alexandra kurz vor der Entscheidung gefragt, und da platzte es aus ihr heraus: Saddam Hussein wolle sie besuchen, mit ihm über Biowaffen reden und ihn überzeugen, die Uno-Inspektoren im Irak ruhig arbeiten zu lassen. Die Juroren waren begeistert, Alexandra gewann den Bewerb.

      In Max Oswald indessen, ihrem Manager, reifte ein kühner Entschluss: Warum nicht wirklich in den Irak fahren? Alle reden nur, wir tun was! Oswald rief bei der irakischen Botschaft an, Saddams Gesandte waren Feuer und Flamme. Ein paar Tage Papierkrieg, und Miss Deutschland saß im Flieger nach Bagdad. Hohn und Spott reisten ihr nach, auch der Vorwurf abenteuerlicher politischer Blauäugigkeit - aber wen kümmert das auf einer Friedensmission an die Gestade des Tigris?

      Von Bielefeld nach Bagdad

      Bagdad ist weit weg von Bielefeld. Ein trüber Sandsturm hat sich gerade verzogen, als die Beauty Queen auf dem Saddam International Airport eintrifft. Die Statements vor den Fernsehkameras am Flughafen verunglücken ein bisschen. Sie wisse nicht, ob Saddam "den Krieg noch retten könne", sagt Miss Deutschland. "Etwas für den Frieden" wolle sie jedenfalls tun, viele Krankenhäuser, aber auch "die netten Plätze von Irak" wolle sie besuchen. Das antike Babylon zum Beispiel. Als der kleine Konvoi vom Raschid-Hotel aufbricht, kommt es prompt zu einem Unfall: Ein russischer Kameramann wird angefahren, Alexsandras silberne Mercedes-Limousine hält an, und einen Augenblick lang herrscht Betroffenheit. Dann aber nichts als weiter, mit 140 Sachen durchs Zweistromland Richtung Süden.

      Irakisches Sanktionselend ist zu besichtigen am Rande der Autobahn, heruntergekommene Tankstellen, schmutzige Obst- und Gemüsemärkte. MG-Unterstände werden ausgehoben, aufgeschichtete Sandsäcke sichern Armee-Einrichtungen und private Hofeinfahrten. Auf der Allee, die 100 Kilometer südlich von Bagdad rechts abbiegt von der Autobahn hinüber zur einstigen Hauptstadt König Nebukadnezars, scheint alles gewartet zu haben auf den illustren Gast aus Deutschland: Heerscharen blau uniformierter Kinder und Jugendlicher winken der Staatslimousine mit dem lakonischen Kennzeichen "24" zu.


      Vor dem in blauem Ziegelstein errichteten Nachbau des legendären Ischtar-Tores freilich stellt sich heraus, dass die Kinder nicht für Miss Deutschland gekommen sind, sondern um mit einer Gruppe türkischer "human shields" für den Frieden zu demonstrieren. "Nein", sagt Alexandra Vodjanikova, "als menschliches Schutzschild würde ich mich nicht zur Verfügung stellen." Okay, wenn sie wüsste, das hilft was ... "Nein, diese Verantwortung könnte ich auf keinen Fall übernehmen", stellt ihr Manager klar.

      "Unsere Seele, unser Blut - alles für Saddam"

      Mona Mohammed Dschuwad führt den mondänen Gast durch die historische Anlage. Die Übersetzerin aus Bagdad weiß, worauf es ankommt bei ausländischen Babylon-Besuchern. Schnell muss es gehen, und am Löwen-Denkmal hinter der Anlage dürfen die Kameraleute auf keinen Fall Richtung Westen filmen. Da steht nämlich ein Präsidentenpalast. Absolutes Kameraverbot.

      Gut eine Viertelstunde dauert der Rundgang, dann trifft die Gruppe wieder bei den Kindern vor dem Ischtar-Tor ein. Dutzende Schulmädchen lagern auf dem Parkplatz und malen Bilder gegen den Krieg. Auch Alexsandra nimmt Platz und lässt sich einen Bleistift reichen. "Don`t make war" schreibt sie auf ein Blatt Papier. Die Schulmädchen schauen verlegen, weil sie kein Englisch verstehen. Die meisten von ihnen haben irakische Panzer gemalt, die feindliche Flugzeuge vom Himmel holen.

      "Barruh, biddam - navdi ya Saddam!" skandieren die Jungs in den blauen Uniformen, als der Konvoi zur Rückkehr nach Bagdad aufbricht: "Unsere Seele, unser Blut - alles für Saddam!" Ob sie in stillen Minuten nicht manchmal die Ahnung beschleicht, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, in den Irak zu kommen? "Nein", sagt Alexandra Vodjanikova nach dem Ausflug in ihrer Hotel-Suite. "Meine Mami hat Panik, aber ich habe ein sehr gutes Gefühl." "Alexsandra ist ziemlich cool", bestätigt Manager Max Oswald. "Auf dem Rückweg aus Babylon ist sie eingeschlafen."

      http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,237365,00.html
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      schrieb am 22.02.03 16:29:31
      Beitrag Nr. 2 ()
      :laugh: :laugh: peinlich peinlich...aber anscheinend regiert nur noch dummheit die welt....wenn man galgenhumor hat, kann man kräftig drüber lachen...ansonsten kann man über sowas nur den kopf schütteln:confused: :confused:
      Avatar
      schrieb am 22.02.03 18:10:08
      Beitrag Nr. 3 ()
      Angenommen es würde nur ein Bruchteil der weltweiten Demonstranten den Protest in den Irak verlagern - könnten die USA und GB dann noch Bombenangriffe verantworten???

      Für so "dumm" halte ich diese Form der Demonstration nicht - auch wenn ich selbst nicht dazu bereit wäre, das irakische Regime mit meinem eigenen Leben zu verteidigen!
      Avatar
      schrieb am 23.02.03 18:54:59
      Beitrag Nr. 4 ()
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.03.03 19:59:09
      Beitrag Nr. 5 ()
      und dann schnell zur Montagsdemo:laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh: :laugh:


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