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    George W. vs. Saddam - was hat Bush zu verlieren? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 25.02.03 10:51:32 von
    neuester Beitrag 25.02.03 11:19:26 von
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      schrieb am 25.02.03 10:51:32
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dienstag, 25. Februar 2003
      Auge in Auge mit Bush?
      Saddam strebt Kraftprobe an


      Saddam Hussein will es darauf ankommen lassen. Wie der US-Sender CBS mitteilte, kündigte Saddam in einem Interview an, sich der von UN-Chefkontrolleur Hans Blix ultimativ geforderten Zerstörung der Al-Samoud-2-Raketen widersetzen zu wollen. Saddam habe abgestritten, dass die Raketen eine unzulässige Reichweite von mehr als 150 Kilometern hätten, berichtete der Sender.

      "Der Irak darf angemessene Raketen vorbereiten, und dahinter stehen wir", wurde Saddam Hussein zitiert. "Wir haben keine Raketen, die die erlaubte Reichweite überschreiten." Das bestreiten die UN-Waffeninspekteure. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Raketen weiter als 150 Kilometer fliegen können. UN-Chefinspekteur Hans Blix hat den Irak aufgefordert, bis zum 1. März mit der Zerstörung der Raketen zu beginnen.

      In dem CBS-Interview hat Saddam Hussein außerdem US-Präsident George W. Bush zu einem live im Fernsehen und Rundfunk übertragenem Rede-Duell aufgefordert. "Ich bin bereit, mit Ihrem Präsidenten einen direkten Dialog zu führen", zitierte der Sender Saddam Hussein. Das Gespräch werde wegen der komplizierten Übersetzung erst am Mittwochabend (Donnerstag 03.00 Uhr MEZ) in voller Länge ausgestrahlt, sagte CBS-Starmoderator Dan Rather. Es sei am Montag in einem Palast in Bagdad aufgezeichnet worden und habe drei Stunden gedauert.

      Das Weiße Haus wies den Vorschlag umgehend als nicht ernst gemeint zurück. Der Sprecher des Weißen Hauses nannte das Angebot "keine ernsthafte Erklärung ". Hingegen bedeutsam sei die angebliche Weigerung Saddams, die Raketen zu zerstören. Dass er zudem die Reichweite der Raketen bestreite, beweise die Ernsthaftigkeit der Bedrohung, die von Irak ausgehe.

      Was hat unser George W. denn zu verlieren, um sich nicht auf einen solchen Dialog einzulassen??? Gehn ihm vielleicht die Argumente aus? Oder könnten andere Gründe an´s Tageslicht kommen?
      Eigentlich sollte man die zwei doch wirklich zwingen, miteinander zu reden, bevor sie hunderttausend Unschuldige killen, oder? Aber der Tod für´s Vaterland ist ja ne geile Sache.

      Hans
      Avatar
      schrieb am 25.02.03 11:19:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Lieferanten: USA und Grossbritannien

      Als Saddam im März 1988 bei Halabja Giftgas gegen Kurden einsetzte, blieb der leidenschaftliche Ruf nach einem Militärschlag aus; statt dessen intensivierten Grossbritannien und die USA ihre Unterstützung für den Massenmörder, der damals noch «genau unser Typ» war. Als Charles Glass, Fernsehkorrespondent von ABC, zehn Monate nach dem Vorfall von Halabja einen Ort zeigte, an dem Saddams Pläne zur biologischen Kriegsführung umgesetzt wurden, stritt das Aussenministerium alles ab, und die Geschichte wurde nicht weiterverfolgt. Mittlerweile, so Glass, gibt das Aussenministerium «über eben diesen Ort Instruktionen heraus.»

      Die beiden Wächter der Weltordnung ermöglichten mit Technologie, Nachschublieferungen und geheimdienstlichen Informationen auch die anderen Greueltaten Saddams, wie etwa den Einsatz von Zyanid, Nervengas und anderen barbarischen Waffen. Das Banking Commitee des Senats berichtete 1994, dass das US-Handelsministerium Lieferungen «biologischer Materialien» aufgespürt habe, die mit den später von UN-Inspektoren gefundenen und vernichteten Vorräten identisch gewesen waren, heisst es bei Bill Blum. Diese Lieferungen hätten mindestens bis zum November 1989 stattgefunden. Einen Monat später gewährte Bush seinem Freund Saddam weitere Anleihen, um «US-amerikanische Exporte zu erhöhen und uns bei Verhandlungen über die Situation der Menschenrechte im Irak eine bessere Position zu verschaffen», verkündete das Aussenministerium mit vollem Ernst. Die Medien, sofern sie überhaupt davon berichteten, übten keinerlei Kritik.

      Die britischen Handelsbeziehungen wurden, zumindest teilweise, in einer offiziellen Untersuchung (der Scott Inquiry) ans Licht gebracht. Vor nicht allzu langer Zeit musste die Regierung eingestehen, dass sie noch nach der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse, mindestens bis zum Dezember 1996, britischen Firmen Lizenzen für den Export von Materialien erteilt hat, die zur Produktion biologischer Waffen genutzt werden konnten.

      Am 28. Februar 1998 veröffentlichte die «New York Times» einen Überblick über westliche Lieferungen von Materialien, die zur Herstellung von biologischen und anderen Massenvernichtungswaffen tauglich waren. Sie erwähnt dabei auch eine US-amerikanische Lieferung aus den achtziger Jahren, die «tödlich wirkende Krankheitserreger» umfasste. Einige Teile stammten aus dem Militärzentrum für Virenforschung in Fort Detrick. Die Regierung hatte dem Export zugestimmt. Natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs.


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