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    Die Iraker haben es gut. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.03.03 18:02:13 von
    neuester Beitrag 12.03.03 18:14:36 von
    Beiträge: 5
    ID: 707.071
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      schrieb am 12.03.03 18:02:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die haben keine Aktien.:cry:
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 18:08:40
      Beitrag Nr. 2 ()
      ...und dürfen sich darauf, freuen, dass Swing-Tanzen bald
      erlaubt sein wird....:)
      Avatar
      schrieb am 12.03.03 18:12:08
      Beitrag Nr. 3 ()
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      9. März 2003, 19:06, Neue Zürcher Zeitung


      Bagdads Börse in «Bombenstimmung»
      Euphorie statt Kriegsangst - Boom der Kurse
      Die irakische Wirtschaft setzt auf einen schnell vorübergehenden Krieg, der die Sanktionen und das die Wirtschaft erdrückende Regime Saddam Hussein beseitigt. Die Börse in Bagdad boomt; seit Anfang des Jahres hat der Index um rund 50 Prozent zugelegt. Eine ähnliche Entwicklung ist auch in anderen Wirtschaftszweigen sichtbar.


      O. I. Bagdad, 9. März

      Für Börsen-Nostalgiker ist die Bagdad Stock Exchange in jeder Hinsicht der Geheimtipp. Ohne Computerunterstützung, ganz «à la criée», wirbeln die Broker in einem wie ein Bienenhaus summenden Raum umher, notieren mit abwaschbaren Filzstiften Kurse auf weisse Plastictafeln und füllen handschriftlich Formulare aus, deren Kohledurchdruck sie ihren Kunden durch ein Metallgitter reichen.

      Traumhafte Avancen
      Börsianer könnten auf Bagdads Börse vor allem wegen der einzigartig steigenden Kurven neidisch werden. Seit Jahresanfang hat der Bagdad Stock Index rund 50 Prozent zugelegt. Im Februar stieg der BSI um 18,2 Prozent auf 2212 Punkte. Spitzenreiter war der Dienstleistungssektor mit einem Monatsplus von 45,5 Prozent. Vor allem die Aktien von Hotels erweisen sich hier als Zugpferde; die Bagdad überschwemmenden Journalisten mit ihren dicken Dollarbündeln haben den Werten zu einem realwirtschaftlich begründeten Höhenflug verholfen. Aber auch die Industriewerte legten um 18,2 Prozent zu, die Agrartitel um 7 Prozent und die Banken um 5,5 Prozent. Die Stock Exchange hat nur Samstag, Montag und Mittwoch für jeweils zwei Stunden geöffnet, und auch die ersten drei Handelstage im März schlossen durchwegs mit Kursavancen.

      Wenn weltweit an den Börsen Kriegsängste die Kurse täglich weiter purzeln lassen, muss stattdessen in Bagdad unter den Investoren eine Kriegseuphorie ausgebrochen sein. Mr. Abbas, der stellvertretende Aufseher über den Trading floor, meint, das Vertrauen der Anleger werde eben nicht durch nervöse ausländische Investoren geschädigt, die vom Irak keine Ahnung hätten. Seit Anfang Monat sind auch arabische Financiers zum Handel zugelassen. Die Marktteilnehmer rechnen mit einem Ausgang des schwelenden Konfliktes, der die Sanktionen beenden wird, wie einer der 51 konzessionierten Broker sagt. Durch die Blume, am grossen Ohr unseres Aufpassers vorbei, heisst das nichts anderes, als dass Bagdads Börsianer mit einem schnellen Sieg der allfälligen Invasoren rechnen.

      Beschränktes Volumen
      Die Investoren haben nur die Wahl unter den Aktien von 114 Firmen, deren Fundamentaldaten in einem zusammengeklammerten blauen Heft verzeichnet sind. Die Volumina sind sehr bescheiden, und viele der anwesenden Anleger sind ältere Herren in abgetragenen Anzügen wie Safwat Hashim, der Deutsch spricht und mit einem in Elfenbein gefassten Operngucker das Tableau im Blick behält. Vergangenes Jahr habe er mit einem Kapitaleinsatz von 4 Millionen Dinar einen Gewinn von 3 Millionen gemacht, dieses Jahr seien es erst 350 000 Dinar, da er bloss auf die vergleichsweise trägen landwirtschaftlichen Aktien setze. Die Beträge klingen horrend, doch in Dollars umgerechnet riskierte Herr Safwat letztes Jahr nur 1800 Dollar, um rund 1350 Dollar einzufahren. Verglichen mit dem Monatslohn eines Beamten von vielleicht 6 Dollar ist das allerdings ein Betrag, mit dem sich in Bagdad leben lässt.

      Dass die Kurse an einem Tag nicht astronomische Sprünge machen, dafür sorgt ein Mechanismus, der bei einem Titel zur Anwendung kommt, wenn er sich in einer Richtung um 5 Prozent verändert hat. Die in den letzten Tagen gemachten Kursgewinne wurden durch die Entwertung des irakischen Dinar in Relation zum Dollar um rund 8 Prozent gerade etwa wieder aufgefressen. Bis dahin hatte sich der Dinar als erstaunlich robust erwiesen.

      Paralleler Immobilienboom
      Nicht nur die Psychologie der Börse zu Bagdad spielt in diesen Zeiten der Kriegsspekulation verrückt. Auch die reale Wirtschaft des Iraks scheint derselben auf dem Kopf stehenden Logik zu folgen, die konträr zur Lehrbuchtheorie liegt. Zwar ist im Vorfeld eines Krieges überall auf der Welt mit steigenden Preisen von gewissen Gütern zu rechnen, im Irak jedoch klettern auch jene Werte in die Höhe, die durch Gewaltanwendung zu Bruch gehen können. Die Preise von Häusern und Autos haben ungefähr die gleiche Aufwärtsbewegung mitgemacht wie die Börse. Ein Besitzer eines klappernden Mercury Grand Marquis mit Jahrgang 1991 weiss zu berichten, dass sein Vehikel seit Jahresbeginn im Marktwert von 12 000 auf 18 000 Dollar geklettert sei.

      Ein Geschäftsmann zeigt stolz seine prunkvolle Villa in Bagdad, die innen so üppig dekoriert ist, als wäre sie eine Hochzeitstorte. Er schätzt, dass deren Wert in diesem Jahr sich verdoppelt hat. Die Leute trauten weder dem Dinar noch dem Dollar, der auch schon Kapriolen geschlagen habe, sagt der Mann. Ausserdem stagnierten jetzt die Investitionen, so dass Personen wie er auf viel Bargeld sässen, das man in nichts Gescheiteres als in Immobilien investieren könne.

      Wie man Sanktionen umgeht
      Bisher hat dieser Mann seine Geschäfte mit dem Import von Stahlrohren gemacht, aber auch, wie er in dem unbelauschten Gespräch freimütig zugibt, mit der Beschaffung von Uniformen und Maschinen für die Streitkräfte. Da er diesen Handel ausserhalb des Programms «Oil for food» abzuwickeln verstehe, also unter Umgehung der Uno-Sanktionen, liefen seine Geschäfte ausgezeichnet. Die Sanktionen seien für die Bevölkerung sehr hart, aber sie hätten auch gewisse Vorteile, sagt der Profiteur. Die Iraker hätten beweisen müssen, dass sie nicht wie früher einfach alles mit ihrem Geld im Ausland beschaffen und von Fremdarbeitern erstellen lassen, um das Land halbwegs in Gang zu halten. Dass er nach einem Krieg vielleicht der Umgehungsgeschäfte verlustig geht, kümmert den Mann nicht. Früher sei er bloss Manager gewesen, dank den Sanktionen habe er sich aber so viel technisches Wissen aneignen müssen, dass er für den erhofften Boom viel besser gerüstet sei.






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      schrieb am 12.03.03 18:12:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      #1

      wieso? Hast Du etwa noch Aktien? :laugh:

      Rechne mal den Gegenwert aus, bevor Du die Frage beantwortest :laugh:
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      schrieb am 12.03.03 18:14:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3

      die scheinen ja vernünftiger zu sein, als wir.:rolleyes:


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