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    Rumsfelds Pressezensur geht in die nächste Runde - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.03.03 21:46:06 von
    neuester Beitrag 27.03.03 01:19:29 von
    Beiträge: 12
    ID: 713.087
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      schrieb am 26.03.03 21:46:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      KRIEGSBERICHTERSTATTUNG

      Al-Dschasira in der Propaganda-Falle

      Die Schlacht um die "richtigen" Bilder vom Irak-Krieg nimmt immer absurdere Formen an. Reporter des arabischen Senders al-Dschasira dürfen nicht mehr von der New Yorker Börse berichten, die Website wird offenbar von Hackern attackiert und ist nur noch sporadisch erreichbar. Die Gegner solcher Pressezensur melden sich in arabischen Ländern und den USA bereits lautstark zu Wort.


      Lieferant aus Bagdad: Die britische BBC übernimmt das Sendebild von al-Dschasira

      New York - Am 25. Februar war die Welt noch in Ordnung. Zumindest, was die Beziehungen zwischen der US-Regierung und dem arabischen Fernsehsender al-Dschasira anging. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nutzte ein langes Interview, um seine Sicht der Dinge auch den rund 45 Millionen Zuschauern von al-Dschasira nahezubringen.
      Auch in den folgenden Wochen bemühten sich beide Seiten um gute Beziehungen. Berichten der "New York Times" zufolge verschickte Omar Beck, Nachrichtenchef des arabischen Senders, mehrere Einladungen zum Barbecue an Presseoffiziere des US-Hauptquartiers in Katar. Und diese bedankten sich mit besonderer Aufmerksamkeit. Al-Dschasira kam in den Genuss einen VIP-Service, der bisher den großen US-Networks vorbehalten war: Einen eigenen Verbindungoffizier, der sich um Drehgenehmigungen und technische Unterstützung kümmerte. Für die arabischen Reporter sollten sogar einige der besten Plätze in US-Militärkonvois freigehalten werden.

      "Diese Bilder sind abstoßend"

      Dann kam der 23. März. Wie viele andere Sender in Europa und den USA zeigte al-Dschasira verschreckte amerikanische Kriegsgefangene, die durch Reporter des irakischen Fernsehens verhört werden. Die Senderchefs in Katar ließen sich auch nicht davon abbringen, grausige Bilder von toten amerikanischen Soldaten zu zeigen, die im Kampf um Nassirija gefallen waren. Schlagartig war es mit den Freundlichkeiten vorbei: "Diese Bilder sind abstoßend", sagte Armee General John Abizaid in einer Pressekonferenz und forderte alle anderen Sender dazu auf, diese Bilder nicht zu senden.

      Doch das war erst der Anfang. Am Dienstag wurde Al-Dschasira-Korrespondent Ammar al-Sankari aufgehalten, als er die New York Stock Exchange betreten wollte. Seine Akkreditierung sei eingezogen worden, er dürfe die Börse nicht mehr betreten. Sankari berichtet seit 1999 von der Wall Street und hatte vor diesem Tag nach eigenen Angaben nie Ärger mit der Verwaltung der größten Börse der Welt. Als einziger Börsenreporter, der von der NYSE in arabischer Sprache berichtet, sei er von den Börsenchefs sogar hofiert worden.

      Angriffe auf die Website

      Am Dienstag dagegen sagte NYSE-Vizepräsident Robert Zito: "Seit dem Krieg haben wir sehr viele Anfragen, deshalb müssen wir Prioritäten setzen. Oben auf unserer Liste sind Sender, die Wirtschaftsnachrichten in einer sehr verantwortungsbewussten Form bringen. Al-Dschasira ist kein Sender für Wirtschaftsnachrichten". Nachfragen, ob die überraschende Entscheidung etwas mit der Berichterstattung des arabischen Senders über den Irak-Krieg zu tun habe, beantwortete Zito nicht. Ein anderer Börsenfunktionär, der anonym bleiben wollte, bestätigte der kanadischen "Globe and Mail" jedoch, dass die Bilder aus dem Irak sehr wohl für die Ächtung von al-Sankari und seinem Kollegen Ramsey Shiber verantwortlich gewesen seien.

      Im Internet ergeht es dem arabischen Nachrichtensenders nicht viel besser. Seit dem Start der englischsprachigen Ausgabe, die von Montag an unter http://enlish.al-jazeera.net erreichbar sein sollte, ist die Website vermutlich das Ziel von Hacker-Angriffen. Seit Dienstag können die Informationen des Senders sowohl in Arabisch als auch in Englisch nur noch sporadisch abgerufen werden.

      Natürlich beschwerten sich die Verantwortlichen von Al-Dschasira. In ihrer Presseerklärung nennen sie den Schritt der NYSE einen bedenklichen Einschnitt in die Pressefreiheit und "bitten die NYSE dringend, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken". Auch bei US-Medienexperten hat der Vorfall in New York heftige Gegenwehr ausgelöst. Mitchel Stephens, Journalistik-Professor an der New York University, nannte die Entscheidung der Börse empörend und kurzsichtig: "Al-Dschasira mag in mancherlei Hinsicht parteiisch berichten. Dennoch ist der Sender eine wichtige Quelle unabhängiger Informationen für arabische Länder. Die Wall Street ist ein Teil der Berichterstattung über diesen Krieg. Das al-Dschasira nun auf diesen Aspekt verzichten soll, ist meiner Meinung nach dumm und eine Bedrohung für das weltweite Nachrichtengeschäft." Journalistik-Experte Bob Steele vom Poynter Institut befürchtet sogar, dass "amerikanische Journalisten nun in anderen Ländern die journalistische Arbeit erschwert werden könnte."

      Auf den verbalen Gegenangriff von arabischer Seite mussten die Amerikaner nicht lange warten. Arab-News-Kommentator Raid Qusti schlug für CNN einen neuen Werbeslogan vor: "CNN, ein Unternehmen der US-Regierung".

      Carsten Matthäus
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 21:49:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Als der Sender durch die Erstausstrahlung der Bin Laden Videos praktisch die Legitimation für US-Militärengagements in Jemen, Afghanistan und auf den Philippinen lieferte, wurde er gern als halbwegs unabhängiges Sprachrohr der arabischen Welt akzeptiert. Jetzt wo unangenehme Bilder geliefert werden, die so gar nicht in den "sauberen und schnellen Krieg" der USA passen, wird er schikaniert und diffamiert so gut es nur geht...
      :(
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 23:23:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Strange.... the hate of the Germans for an American president who intends to do for the Iraqis what the Americans once did for the Germans - liberate them from a tyrannical regime.

      For the Germans, WW II is not associated in their minds with heroism and liberation, but with their own suffering through Allied bombing, with humiliation and defeat.

      However, for the chief victims of Nazi oppression, the Jews and the Poles, the Allied victory in WW II meant liberation from Nazi tyranny, and they thank the Americans now by supporting them in Iraq. They understand what this war is all about.

      The other great victims of WW II, the Russians, would also be doing the same, were it not for the legacy of 70 years of Communism, and the iron grip it still has on their minds.

      Every year 10, 000 Iraqis disappear in the prisons and torture chambers of Saddam Hussein. That is more than 100,000 since the beginning of UN sanctions. The Germans do not want to know about this grisly hecatomb and prefer to wallow in their own self-pity and cultivate their old hates and grievances. The enemy of humanity is not Saddam Hussein but Bush and the nation he leads. His accomplice in crime is Tony Blair. "Die Anglo-Amerikaner sind wieder da!"

      Anyone who doubts the reality of the Germans` age-old, mindless anti-Americanism needs only to read the postings on this board, as well as those on other German websites. Here you encounter, for example, old accusations of American duplicity and treachery with regard to the First World War. The Americans are supposed to have organized the sinking of the Lusitania in order to create a pretext for intervention. Their main motive for entering the war was the recovery of the war loans they had granted to France and England. At the time these countries were threatened with defeat by Germany, the Americans intervened to save their European investments.

      For the German revanchists and America-haters, the American participation in World War I was the origin of all the misfortunes that befell Germany and the world in later years. If we are to believe some Germans, the Americans were also responsible for Hitler and the holocaust.

      And this intervention occurred under under the presidency of Woodrow Wilson, an idealist and proponent of universal values, and a two-faced, double-dealing hypocrite in the mould of George W. Bush.

      And scattered around these websites you can find modern versions of the age-old international Jewish conspiracy. Here you can read how the Jews (Wolfowitz, Cheney etc.) in the Bush Administration are plotting to conquer and enslave the world. An idea that has been around in Germany for a long time. The "Jewish Connection" - the link between certain Jewish members (Morganthau and others) of the Roosevelt Adminstration and world Jewry - was a constant theme of Nazi propaganda.

      The Germans have always loved conspiracy theories, and they are among the most fervent believers in the "Krieg für Öl" myth. In fact, this myth was first invented by German propagandists under Hitler, as pointed out by Dan Diver in his book "Feinbild Amerika". Then as now, the Americans and the British were accused of waging an imperialist war for economic interests and to assuage their "greed for oil".

      It does not occur to any of the German pacifists and appeasers, however, that if American policy with regard to Iraq was dictated by an overriding interest in Iraqi oil, America would long ago have made peace with Saddam and signed lucrative oil contracts with the Iraqis, exactly as the French have done. To imagine that the Americans would spend hundreds of billions of dollars and squander the lives of hundreds of soldiers in a war for Iraqi oil that they could obtain by peaceful means is absurb.

      But there is no reasoning with German pacifists, for whom anti-Americanism is a religious calling. Christian Stroeble, the German Green Party MP, declared on television that an Iraqi war, in which hundreds of thousands would be killed, could not be justified by cheaper oil, while at the same time Green Party spokesmen warned that this war must be avoided at all costs, because it would lead to higher oil prices, and this would be detrimental to the world economy, especially the economies of the developing countries. Contradictory and incoherent? Don`t tell a German pacifist that. The rules of logic no not apply when you have the whole world behind you, and the whole world knows that the Americans want that oil and are prepared to kill millions to get it.

      German television channels are suddenly using words that one is used to hearing in other contexts. The bombing of Baghdad by Allied forces is being referred to as a "holocaust", implying a moral equivalence between the murder of 6 million Jews and the bombing of a city designed to eliminate a brutal tyrant`s apparatus of power. Pop stars and film directors who publicly protest the war in Iraq are being praised for their "Zivilcourage", as if it required much courage, for a celebrity, to stage an event that in the modern world inevitably translates into thousands of dollars on his or her bank account. Thus we are meant to believe that the publicity-grabbing antics of a Mike Moore or a member of the Kelly family are as selfless, noble and brave as the Nazi-defying, Jew-saving activities of an Oscar Schindler.

      Documentaries on German television purport to demonstrate, with arcane arguments and convoluted reasoning, that the US sows discord and foments war all over the world in order to profit from arms sales. Other documentaries demonstrate that it is the Americans`s desire for world domination that dictates their foreign policy. And still other documentaries demonstrate, for those who did not already know, that all members of the US Senate and Congress are in the pay of economic interest groups. No idea is too outlandish, no slander is too vile, no insult is too vulgar, as long as it serves to demonize the USA.

      On German television we are living a revision of history thanks to the Iraqi war. Vladimir Putin is no longer a mass murderer and oppressor of the Chechen people. Since joining France and Germany in the coalition of the unwilling he has undergone a transformation into an apostle of peace, a hero to be admired by all Germans. In a documentary authored by Peter Scholl-Latour we learn that the Australian military intervention in East Timor - which was sanctioned by the UN and which prevented a genocide - was motivated by - can you guess? - greed for the oil, which is plentiful in that region. Funny. Before the Australians allied themselves to America in the war against Saddam Hussein the German media sang their praises for their intervention in East Timor.

      Once again, the Germans have allowed themselves to be caught up in a collective hysteria, abandoned reason and common sense. Above all, they have lost any sense of morality. Once again, they are on the wrong side of history. Iraq will be liberated by brave American soldiers, while the Germans and French have cowered, criticised, and lent moral support to the tyrant Saddam Hussein.

      Germans do not want to learn from their own history. Instead they run around parrotting worn-out slogans like "Krieg ist keine Lösung" or "Krieg ist immer ein Versagen". They love to compare Bush with Hitler, thus diffaming the president of a democratic country who has already liberated Afghanistan from the medieval tyranny of the Taliban.

      Do not Iraqis deserve the same freedom and the same prosperity that the Germans now enjoy thanks to American military power?
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 23:31:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      #3
      Hohlbirne - fällt dir zur Abwechslung mal was neues ein :confused: :mad:
      Avatar
      schrieb am 26.03.03 23:34:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo spicault

      Haste nur einen Text zur Verfügung?

      Sei doch einmal so net und schreib das auf deutsch ins Borard.

      Wir Deutsche können ja nicht alle englisch.

      Aber ihr Amerikaner könnt ja alle deutsch, stimmts.
      :laugh: :laugh: :laugh:


      Ich wohne selbst nicht weit weg von einem größerem Standort der US-Armee. Aber von den US-Jungs spricht fast keiner deutsch. Warum auch? Sollen die blöden Deutschen doch englisch lernen.

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      Avatar
      schrieb am 26.03.03 23:57:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      @DmComeBack

      Sorry, dazu wäre ich nicht fähig.

      Bin Neuseelander und das Deutschschreiben fällt mir
      immer schwer.

      Trotzdem, danke für deine nette Worte.

      Ich freue mich, daß es einer hier gibt, der kein
      Ami-Hasser ist.

      Grüße

      :cool: :cool: :cool:
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 00:21:05
      Beitrag Nr. 7 ()
      Hi,
      eben wird Rumsfeld kritisiert - bisserl zu wenig Leute runtergeschickt.
      edgar99
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 00:38:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      # spicault

      Ich bin selber erschrocken über den Amerikahass in Deutschland. Ich bin zwar nicht für den Krieg, freue mich aber nicht wie einige in Deutschland über tote Amerikaner.

      Aber momentan scheinen auf der ganzen Welt Hasstiraden in Mode zu sein. Die Zukunft wird grausam. Menschen sehen nicht mehr die Gemeinsamkeiten, sondern nur noch die Unterschiede.
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 00:41:42
      Beitrag Nr. 9 ()
      wie war´s denn bei euch damals in tä-ter-rä mit der pressefreiheit?;)
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 00:48:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Hi,
      @Kosa:
      ich glaube nicht, dass es sich um einen generellen Amerika-Hass handelt. Aber was die "Bush-Administration" in letzter Zeit aufführt, das ist unannehmbar. Mir geht es wie sehr vielen in diesem board(s): ich schreibe auch immer von "Amerikanern", meine damit aber eigentlich die derzeitige US-Politik.
      Das amerikanische Volk steht (derzeit) mit grosser Mehrheit hinter ihren Volksvertretern - aber das liegt m.E. auch daran, dass viele Amerikaner schlecht informiert werden, da die Medien ziemlich einseitig (Politiker-freundlich) berichten. Ich hoffe,dass das künftig besser wird.
      Hoffe trotzdem, dass dieser sinnlose Krieg bald zu Ende ist.
      edgar99
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 01:02:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      # edgar99

      Bei der Einschätzung der Lage sind wir uns einig. Leider sehe ich momentan auf der ganzen Welt extremistische Tendenzen, welche die ganze Welt in eine Tragödie führen könnten. Das kommt davon, dass die öffentliche Meinung leider sehr stark manipuliert wird und die falschen Leute fast überall auf der Welt an der Regierung sind, welche sich nicht ihren Wählern gegenüber loyal verhalten. Leider wird besonders in den Usa Politik nicht für das Volk, sondern für die Lobbyverbände gemacht.
      In Deutschland ist es aber auch nicht viel besser.
      Gottseidank haben wir hier aber keine Öllobby.
      Avatar
      schrieb am 27.03.03 01:19:29
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ spicault

      Most of them are not against America, they are against Bush and his policy!

      a big difference! :)


      New Zealand is one of my favorite countries. From which part of NZ do you come from?


      Ignatz


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