Nebenwerte heißgelaufen? - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 03.05.03 00:28:18 von
neuester Beitrag 09.07.03 20:34:27 von
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ID: 727.706
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... oder erst der Beginn einer Euphorie-Phase?
Ich halte den gesamten deutschen Aktienmarkt für heißgelaufen - inkl. der Nebenwerte. Zur Zeit beginne ich mit der Reduktion meines Aktienportfolios.
Verdächtig ist, dass es fast keinen Nebenwert mehr mit (Konsens) KGV von weniger als 10 gibt - das hatten wir schon jahrelang nicht mehr. Darüber hinaus muss man sich bei einem Dollar-Anstieg von 20% gegenüber Vorjahr bei einer ganzen Reihe exportlastiger Werte fragen, ob die Ergebnisschätzungen überhaupt noch eingehalten werden können. Zwar sind Nebenwerte meist weniger Dollar-anfällig, aber man sollte sein Depot gut durchforsten nach entsprechenden Kandidaten. Zudem verdrängt der Markt derzeit extrem, dass alle wichtigen Frühindikatoren für die Gesamtwirtschaft auf Rot stehen (IFO-D/IFO Euroraum & US-Einkaufsmanagerindex). Aus diesen Indikatoren lässt sich ganz gut die Entwicklung bis zu 6 Monaten im Voraus ablesen: KEIN Aufschwung in 2003 mehr zu erwarten.
Es sieht so aus als könnten wir nun schon zum 4. Mal in Folge dasselbe Börsenschauspiel erleben - ein paar gute Monate zu Jahresanfang und dann ein Abgleiten in der 2. Jahreshälfte.
doby
Verdächtig ist, dass es fast keinen Nebenwert mehr mit (Konsens) KGV von weniger als 10 gibt - das hatten wir schon jahrelang nicht mehr. Darüber hinaus muss man sich bei einem Dollar-Anstieg von 20% gegenüber Vorjahr bei einer ganzen Reihe exportlastiger Werte fragen, ob die Ergebnisschätzungen überhaupt noch eingehalten werden können. Zwar sind Nebenwerte meist weniger Dollar-anfällig, aber man sollte sein Depot gut durchforsten nach entsprechenden Kandidaten. Zudem verdrängt der Markt derzeit extrem, dass alle wichtigen Frühindikatoren für die Gesamtwirtschaft auf Rot stehen (IFO-D/IFO Euroraum & US-Einkaufsmanagerindex). Aus diesen Indikatoren lässt sich ganz gut die Entwicklung bis zu 6 Monaten im Voraus ablesen: KEIN Aufschwung in 2003 mehr zu erwarten.
Es sieht so aus als könnten wir nun schon zum 4. Mal in Folge dasselbe Börsenschauspiel erleben - ein paar gute Monate zu Jahresanfang und dann ein Abgleiten in der 2. Jahreshälfte.
doby
Wenn Ihr das so sagt...
Es fallen mir noch viele weitere Beispiele ein:
Leoni (gestigen trotz enttäuschenden Ausblicks)
Rofin Sinar
Grenkeleasing
Draegerwerk
Puma
Stada
MG Technologies
Rheinmetall
...
Da fällt mir auf, dass ich auch noch kaum die klassischen unterbewerteten Nebenwerte im Portfolio habe. Eher alles kurzfristige spekulative Positionen:
W.E.T. (die einzige Ausnahme gleich zuerst)
Singulus
Krones (ist für mich auch eher eine kurzfr. Position)
Comdirect
Gericom (auf der Abschussliste ganz oben)
Ciao Niko
P.S.: Die Marktbreite des Aufschwungs ist "gesamtbörslich" allerdings ein sehr gutes Zeichen...
Es fallen mir noch viele weitere Beispiele ein:
Leoni (gestigen trotz enttäuschenden Ausblicks)
Rofin Sinar
Grenkeleasing
Draegerwerk
Puma
Stada
MG Technologies
Rheinmetall
...
Da fällt mir auf, dass ich auch noch kaum die klassischen unterbewerteten Nebenwerte im Portfolio habe. Eher alles kurzfristige spekulative Positionen:
W.E.T. (die einzige Ausnahme gleich zuerst)
Singulus
Krones (ist für mich auch eher eine kurzfr. Position)
Comdirect
Gericom (auf der Abschussliste ganz oben)
Ciao Niko
P.S.: Die Marktbreite des Aufschwungs ist "gesamtbörslich" allerdings ein sehr gutes Zeichen...
Mein Abbau des Aktienanteils geht übrigens zu Gunsten von Genussscheinen, von denen es spätestens ab 1.7. (nach Ausschüttung) wieder einige günstige mit Zinsen von 5,5% -8% p.A. gibt (mal abgesehen von den spekulativen HVB/Commerzbank-Dingern mit mehr als 10%).
doby
doby
@doby
Verdächtig ist, dass es fast keinen Nebenwert mehr mit (Konsens) KGV von weniger als 10 gibt - das hatten wir schon jahrelang nicht mehr
Allerdings hatten wir auch schon lange nicht mehr ein so niedriges Zinsniveau. Je niedriger die Zinsen, desto höher das faire KGV der Aktien.
@niko
Auf Krones trifft die von Doby angesprochene Dollarproblematik zu. Auf W.E.T. (mit Einschränkungen, da Produktion in Mexiko) ebenfalls.
Ein gutes Zeichen ist neben der Marktbreite auch die nach wie vor relativ hohe Bedenkenträgerquote, zu der Du auch gerne diesen Thread zählen darfst :-)
Verdächtig ist, dass es fast keinen Nebenwert mehr mit (Konsens) KGV von weniger als 10 gibt - das hatten wir schon jahrelang nicht mehr
Allerdings hatten wir auch schon lange nicht mehr ein so niedriges Zinsniveau. Je niedriger die Zinsen, desto höher das faire KGV der Aktien.
@niko
Auf Krones trifft die von Doby angesprochene Dollarproblematik zu. Auf W.E.T. (mit Einschränkungen, da Produktion in Mexiko) ebenfalls.
Ein gutes Zeichen ist neben der Marktbreite auch die nach wie vor relativ hohe Bedenkenträgerquote, zu der Du auch gerne diesen Thread zählen darfst :-)
@ Mandrella:
stimmt 100% und zwar alles :-)) (versöhnung! ;-))
Gute Nacht, Niko
stimmt 100% und zwar alles :-)) (versöhnung! ;-))
Gute Nacht, Niko
@ doby
lebst du auf einen anderen planeten?
wo gibt es in euroland einen $-Anstieg von 20%?
Ist nur eine Frage - die auch keiner meiner Kollegen beantworten kann?
Gruß
lebst du auf einen anderen planeten?
wo gibt es in euroland einen $-Anstieg von 20%?
Ist nur eine Frage - die auch keiner meiner Kollegen beantworten kann?
Gruß
@ 1
mit bb - bijou brigitte und vossloh haste bestimmt kein problem - odddder ? - laß die teile laufen!
@ 4
puma bitte nicht anfassen - nur hegen und pfegen und noch nicht ans verkaufen denken
draeger - freiheit geben und auch laufen lassen
w.e.t. - aufstocken
krones - abwarten (nicht verkaufen) und einenen schonen roten aufmachen.
gruß
mit bb - bijou brigitte und vossloh haste bestimmt kein problem - odddder ? - laß die teile laufen!
@ 4
puma bitte nicht anfassen - nur hegen und pfegen und noch nicht ans verkaufen denken
draeger - freiheit geben und auch laufen lassen
w.e.t. - aufstocken
krones - abwarten (nicht verkaufen) und einenen schonen roten aufmachen.
gruß
@DMComeBack:
Sorry, gemeint war natürlich EURO-Anstieg von 20% gegenüber Vorjahr. Vielleicht sollte ich doch manchmal früher ins Bett gehen..
gruss doby
Sorry, gemeint war natürlich EURO-Anstieg von 20% gegenüber Vorjahr. Vielleicht sollte ich doch manchmal früher ins Bett gehen..
gruss doby
Viele Nebenwerte erreichen ihr Jahreshoch im Vorfeld der HV. Wie sieht es mit den Titeln aus, bei denen die HV bereits gelaufen ist?
Hymer und Fortec z.B. machen die Rallye nicht mit.
ciao
panta rhei
Hymer und Fortec z.B. machen die Rallye nicht mit.
ciao
panta rhei
Ich fürchte auch, dass die Nebenwerterallye von der HV-Saison ausgebremst wird. Bis dahin ist aber noch ein wenig Zeit
Gibt`s überhaupt noch Aktien mit einstelligem KGV und Dividendenrendite >5%, die noch nicht angesprungen sind (gebrochene Geschäftsjahre wie Hymer mal ausgenommen)?
Gibt`s überhaupt noch Aktien mit einstelligem KGV und Dividendenrendite >5%, die noch nicht angesprungen sind (gebrochene Geschäftsjahre wie Hymer mal ausgenommen)?
#12
PWO
KGV sollte lt. Onvista rund 5 sein. Dividende soll auf 1euro erhöht werden und daher nahezu 5% betragen.
07.04.2003 13:59
Autozulieferer PWO gut ins neue Jahr gestartet
Oberkirch, 30. Jan (Reuters) - Der badische Autozulieferer Progress-Werk Oberkirch (PWO) ist besser als erwartet ins Jahr 2003 gestartet, hält aber an seinen vorsichtigen Umsatz- und Ergebniserwartungen fest.
Der Konzernumsatz sei in den ersten drei Monaten vorläufigen Zahlen zufolge um 13 Prozent auf 47,5 Millionen Euro gestiegen, sagte Finanzvorstand Rainer Molenaar am Montag in Oberkirch bei Offenburg. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) habe sich im gleichen Maße auf 3,4 (3,0) Millionen Euro erhöht. "Das Jahr entwickelt sich besser als unsere vorsichtigen Planungen", sagte Molenaar. Für 2003 erwarte PWO einen Umsatzanstieg auf mehr als 185 (2002: 175,2) Millionen Euro. Beim Ergebnis wolle PWO an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen, sagte der Vorstand.
Im vergangenen Jahr hatte PWO das Ebit nach internationalen Bilanzierungsstandards auf 7,0 (2001 bereinigt: 5,8) Millionen Euro ausgebaut. Die Dividende soll daher auf 1,00 von 0,92 Euro je Aktie erhöht werden.
Nachteile durch das gespannte Verhältnis zwischen USA und Europa seien für PWO nicht zu erkennen, sagte Molenaar. PWO ist seit 1997 mit einer kanadischen Tochter auch in Übersee präsent. Weiteren Übernahmen erteilte er eine Absage: "Wir haben nicht vor, uns über weitere Akquisitionen unter Druck zu setzen." PWO Canada hatte fünf Jahre nach der Übernahme 2002 erstmals Gewinn erwirtschaftet.
Größter Kunde des zu 51 Prozent im Familienbesitz befindlichen Metallverarbeiters ist DaimlerChrysler , der für 18 Prozent des Umsatzes sorgt, gefolgt vom Stuttgarter Autozulieferer Bosch[ROBG.UL] mit elf Prozent.
axh/mit
PWO
KGV sollte lt. Onvista rund 5 sein. Dividende soll auf 1euro erhöht werden und daher nahezu 5% betragen.
07.04.2003 13:59
Autozulieferer PWO gut ins neue Jahr gestartet
Oberkirch, 30. Jan (Reuters) - Der badische Autozulieferer Progress-Werk Oberkirch (PWO) ist besser als erwartet ins Jahr 2003 gestartet, hält aber an seinen vorsichtigen Umsatz- und Ergebniserwartungen fest.
Der Konzernumsatz sei in den ersten drei Monaten vorläufigen Zahlen zufolge um 13 Prozent auf 47,5 Millionen Euro gestiegen, sagte Finanzvorstand Rainer Molenaar am Montag in Oberkirch bei Offenburg. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) habe sich im gleichen Maße auf 3,4 (3,0) Millionen Euro erhöht. "Das Jahr entwickelt sich besser als unsere vorsichtigen Planungen", sagte Molenaar. Für 2003 erwarte PWO einen Umsatzanstieg auf mehr als 185 (2002: 175,2) Millionen Euro. Beim Ergebnis wolle PWO an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen, sagte der Vorstand.
Im vergangenen Jahr hatte PWO das Ebit nach internationalen Bilanzierungsstandards auf 7,0 (2001 bereinigt: 5,8) Millionen Euro ausgebaut. Die Dividende soll daher auf 1,00 von 0,92 Euro je Aktie erhöht werden.
Nachteile durch das gespannte Verhältnis zwischen USA und Europa seien für PWO nicht zu erkennen, sagte Molenaar. PWO ist seit 1997 mit einer kanadischen Tochter auch in Übersee präsent. Weiteren Übernahmen erteilte er eine Absage: "Wir haben nicht vor, uns über weitere Akquisitionen unter Druck zu setzen." PWO Canada hatte fünf Jahre nach der Übernahme 2002 erstmals Gewinn erwirtschaftet.
Größter Kunde des zu 51 Prozent im Familienbesitz befindlichen Metallverarbeiters ist DaimlerChrysler , der für 18 Prozent des Umsatzes sorgt, gefolgt vom Stuttgarter Autozulieferer Bosch[ROBG.UL] mit elf Prozent.
axh/mit
"Gibt`s überhaupt noch Aktien mit einstelligem KGV und Dividendenrendite >5%, die noch nicht angesprungen sind".
Möglicherweise Sixt:
Definitiv noch nicht angesprungen, Div.-rendite der Vorzüge fast 8,5 %.
Laut Angaben der Gesellschaft DVFA-Ergebnis je Aktie 2001 = 0,60€ und JÜ 2002 um 15 % gesteigert.
BPK am 27.5
Möglicherweise Sixt:
Definitiv noch nicht angesprungen, Div.-rendite der Vorzüge fast 8,5 %.
Laut Angaben der Gesellschaft DVFA-Ergebnis je Aktie 2001 = 0,60€ und JÜ 2002 um 15 % gesteigert.
BPK am 27.5
Bei Turbon hat sich auch noch nicht viel getan. 6,5% Dividende und KGV 6. Die Aktie wird wohl für die Rückstellung von IAS auf HGB-Bilanzierung abgestraft.
Turbon ... naja, ist auch eine undankbare Branche, die jederzeit für schlechte Überraschungen gut ist. Das Management hat sich zwar vor einigen Jahren in der größten Unternehmenskrise bewährt (und der Großaktionär hat sich gegenüber dem Streubesitz sehr fair verhalten), trotzdem würde ich in solche Wackelkandidaten nicht unbedingt mein Geld investieren.
@Althor
Die Kursschwäche bei Sixt dürfte fundamental begründet sein. Cendant meldet für das 1. Quartal:
Revenue and EBITDA were negatively impacted by seasonal losses at Budget, as expected, and lower car rental revenues at Avis, as a 1% increase in pricing was more than offset by a 3% decrease in rental day volume due to the weak environment for travel.
Die Frage ist, was bei BPK stärker in den Fokus der Investoren rücken wird: die vermutlich schlechten Zahlen zum 1. Quartal (schon eingepreist?) oder die hohe Dividende.
Die Kursschwäche bei Sixt dürfte fundamental begründet sein. Cendant meldet für das 1. Quartal:
Revenue and EBITDA were negatively impacted by seasonal losses at Budget, as expected, and lower car rental revenues at Avis, as a 1% increase in pricing was more than offset by a 3% decrease in rental day volume due to the weak environment for travel.
Die Frage ist, was bei BPK stärker in den Fokus der Investoren rücken wird: die vermutlich schlechten Zahlen zum 1. Quartal (schon eingepreist?) oder die hohe Dividende.
Continental hat ein einstelliges KGV, wenngleich deren Dividendenrendite freilich noch unter 5% liegt - sie schütten ja überhaupt wieder aus, bauen aber die Verschuldung kräftig ab.
Was die Währungsdiskussion angeht, sollte man gerade bei Nebenwerten nicht vergessen, dass es nicht nur Exporteure gibt, sondern dass Unternehmen auch über billigere Vorleistungsimporte tw. profitieren vom starken Euro, und sei es nur, weil der Ölpreis in Euroland überproportional stark fällt.
Zudem mache man sich klar - entweder steht uns in Bälde ein Konjunkturaufschwung bevor - Gewinnsteigerungen sind bei den meisten noch nicht sonderlich eingepreist .... oder eben nicht, und dann bleibt das Zinsniveau auf jetzigem Niveau oder sogar darunter - die Ansprüche an das KGV und die Dividendenrendite sind damit aber auch niedriger. Brauch ich hier keinem zu erzählen - wohin mit dem Geld, das immerzu frei wird??
Was die Währungsdiskussion angeht, sollte man gerade bei Nebenwerten nicht vergessen, dass es nicht nur Exporteure gibt, sondern dass Unternehmen auch über billigere Vorleistungsimporte tw. profitieren vom starken Euro, und sei es nur, weil der Ölpreis in Euroland überproportional stark fällt.
Zudem mache man sich klar - entweder steht uns in Bälde ein Konjunkturaufschwung bevor - Gewinnsteigerungen sind bei den meisten noch nicht sonderlich eingepreist .... oder eben nicht, und dann bleibt das Zinsniveau auf jetzigem Niveau oder sogar darunter - die Ansprüche an das KGV und die Dividendenrendite sind damit aber auch niedriger. Brauch ich hier keinem zu erzählen - wohin mit dem Geld, das immerzu frei wird??
Beginnt jetzt so langsam das Platzen einiger Blasen?
Gestern ein wenig MPC und heute massiv Data Modul.
Oder gibt es andere Gründe?
Gestern ein wenig MPC und heute massiv Data Modul.
Oder gibt es andere Gründe?
In den letzten Wochen nahm die Börse eine erwartete Konjunkturerholung vorweg, in diesen Tagen stehen aber wieder die schwachen Zahlen des 1. Quartals im Vordergrund.
Meine subjektive und unmaßgebliche Meinung zu Conti: Ein Management, das einen solchen Schrotthaufen wie Temic einkauft, kann nicht alle Tassen im Schrank haben.
Meine subjektive und unmaßgebliche Meinung zu Conti: Ein Management, das einen solchen Schrotthaufen wie Temic einkauft, kann nicht alle Tassen im Schrank haben.
Um mal meinen Beitrag von #19 zu illustrieren:
....Begünstigt wird diese
Entwicklung durch einen traditionell besonders hohen Euro-Umsatzanteil
im ersten Quartal, dem aufgrund der anhaltenden Dollarschwäche der
letzten Monate nun vergleichsweise niedriger bewertete
Wareneinsatzkosten gegenüber stehen. ....
kommt aus der heutigen Ad-hoc von Zapf Creation. Was noch bei der Dollarschwäche unberücksichtigt bleibt: Die EZB hat einen immer größeren Spielraum für weitere Zinsschritte, was sowohl den Anspruch an das Bewertungsniveau hiesiger Unternehmen beeinflusst als auch mittelfristig deren Zinslast und damit deren Ertragsentwicklung. Ich will die Dollarschwäche keineswegs als negativen Faktor per saldo in Abrede stellen, aber man soltle schon sehr genau hingucken, wo es eine tragende Rolle spielt und in welchem Umfang.
....Begünstigt wird diese
Entwicklung durch einen traditionell besonders hohen Euro-Umsatzanteil
im ersten Quartal, dem aufgrund der anhaltenden Dollarschwäche der
letzten Monate nun vergleichsweise niedriger bewertete
Wareneinsatzkosten gegenüber stehen. ....
kommt aus der heutigen Ad-hoc von Zapf Creation. Was noch bei der Dollarschwäche unberücksichtigt bleibt: Die EZB hat einen immer größeren Spielraum für weitere Zinsschritte, was sowohl den Anspruch an das Bewertungsniveau hiesiger Unternehmen beeinflusst als auch mittelfristig deren Zinslast und damit deren Ertragsentwicklung. Ich will die Dollarschwäche keineswegs als negativen Faktor per saldo in Abrede stellen, aber man soltle schon sehr genau hingucken, wo es eine tragende Rolle spielt und in welchem Umfang.
Der Titel scheint an Aktualität nichts einzubüssen.
Einige Nebenwerte erinnern doch stark an die Zeiten Anfang 2000.
Es scheinen wohl immer mehr Börsenbriefe die Nebenwerte für sich entdeckt zu haben.
Hoffentlich nicht zu Lasten der einzelnen Werte und der Aktionäre, die hier im Board so viele interessante News weitergeben.
fundamental_a
Einige Nebenwerte erinnern doch stark an die Zeiten Anfang 2000.
Es scheinen wohl immer mehr Börsenbriefe die Nebenwerte für sich entdeckt zu haben.
Hoffentlich nicht zu Lasten der einzelnen Werte und der Aktionäre, die hier im Board so viele interessante News weitergeben.
fundamental_a
Ich bin nicht der Meinung, dass die Nebenwerte heissgelaufen sind.
Viele dieser Nebenwerte wurden im 10 Jahre anhaltenden Börsenboom der 90er Jahre völlig vernachlässigt, weil sie einfach nur solide Firmen waren mit vielleicht durchschnittlich 10 % Umsatz- und Gewinnwachtum p.a. und einer Dividendenrendite von 5 %, aber ohne die ganz grosse Phantasie.
Nachdem die Börsenblase längst geplatzt ist, und Festverzinsliche nur noch mit 3 % rentieren, ist es nicht überraschend, dass jetzt auch mal wieder die Nebenwerte entdeckt werden, und deren Unterbewertung abgebaut wird.
Beim aktuellen Rekordtief der Zinssätze ist meiner Meinung nach bei soliden Firmen ein langfristiges KGV von 20 durchaus realistisch, und davon sind viele Firmen noch weit entfernt.
Interessant fände ich mal eine Diskussion, welche Firmen denn vom dramatischen Einbruch des Dollar profitieren. Das sind vor allem Firmen, die viele Vorprodukte importieren.
Ein heisser Kandidat wurde dieser Tage mit Einhell (allerdings auch "heiss", weil oft mit nicht eingehaltenen Prognosen in der Vergangenheit) diskutiert.
Welche Firmen könnten noch davon profitieren?
Viele dieser Nebenwerte wurden im 10 Jahre anhaltenden Börsenboom der 90er Jahre völlig vernachlässigt, weil sie einfach nur solide Firmen waren mit vielleicht durchschnittlich 10 % Umsatz- und Gewinnwachtum p.a. und einer Dividendenrendite von 5 %, aber ohne die ganz grosse Phantasie.
Nachdem die Börsenblase längst geplatzt ist, und Festverzinsliche nur noch mit 3 % rentieren, ist es nicht überraschend, dass jetzt auch mal wieder die Nebenwerte entdeckt werden, und deren Unterbewertung abgebaut wird.
Beim aktuellen Rekordtief der Zinssätze ist meiner Meinung nach bei soliden Firmen ein langfristiges KGV von 20 durchaus realistisch, und davon sind viele Firmen noch weit entfernt.
Interessant fände ich mal eine Diskussion, welche Firmen denn vom dramatischen Einbruch des Dollar profitieren. Das sind vor allem Firmen, die viele Vorprodukte importieren.
Ein heisser Kandidat wurde dieser Tage mit Einhell (allerdings auch "heiss", weil oft mit nicht eingehaltenen Prognosen in der Vergangenheit) diskutiert.
Welche Firmen könnten noch davon profitieren?
Hitliste 2003 - Das Rennen hat erst begonnen
Nebenwerte gehörten 2002 zu den großen Verlierern. In diesem Jahr feiern die Aktien aus der zweiten und dritten Reihe ihr Comeback. Und das scheint erst der Anfang
Euro am Sonntag
R. Rockenmaier und J. Spiering
16. Juni 2003
Freenet plus 550 Prozent. United Internet plus 136 Prozent. Comdirect plus 100 Prozent. Was aussieht wie ein sentimentaler Rückblick auf die Hochzeiten des Neuen Markts, ist Realität: Die Prozentzahlen sind die Kursgewinne seit Anfang 2003. Die von vielen Analysten und Anlegern abgeschriebenen Titel aus MDAX und Co feiern fulminant ihre Auferstehung.
Zwar hat auch der DAX seit Anfang des Jahres mit plus XXX Prozent eine stattliche Performance hingelegt, die wahren Rendite-Renner finden sich aber bei den Nebenwerten. Der 170 Technologiewerte umfassende TecDAX All Share legte 25 Prozent zu, SDAX und MDAX stiegen um 24 Prozent beziehungsweise 16 Prozent.
Der Boom bei Nebenwerten ist noch nicht vorbei, sind sich die Experten sicher. "Es gibt nach wie vor viele kleinere Aktien , die für Anleger äußerst attraktiv sind", betont Ronald Reepel, Aktienstratege beim Frankfurter Analystenhaus Independent Research.
Die Rally der kleinen Werte hat eine Reihe von Gründen. Viele Unternehmen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und kräftig an der Kostenschraube gedreht, überflüssige Projekte im In- und Ausland wurden verkauft oder abgeschrieben. Die Firmen konzentrieren sich wieder auf ihr Kerngeschäft. Die Folge: Nach langer Durststrecke und etlichen Quartalen mit roten Zahlen erwirtschaften sie, Konjunkturflaute hin oder her, wieder Gewinn. Gleichzeitig sind die Aktien dieser Unternehmen deutlich unterbewertet. Mit dem angekündigten Ende des Neuen Markts schichteten viele Fonds bereits 2002 ihre Depots um. "Das hat vor allem die Kurse kleinerer Werte belastet", sagt Susan Levermann, auf deutsche Nebenwerte spezialisierte Fondsmanagerin bei der DWS. Dieser Verkaufsdruck ist nun weg. "Wer wie die Versicherungen verkaufen wollte oder musste, ist jetzt draußen", bestätigt Fondsberater Heiko Veit, der mit dem Fonds BWK Novamax Neue Märkte seit Jahresbeginn rund 55 Prozent zulegte. Veit griff zu, als die großen Versicherer ihre Depots "ohne Rücksicht auf Verluste" Ende 2002 räumten. "Viele Aktien waren einfach zu billig", so der Manager.
Die günstige Bewertung spiegelt sich auch in einem niedrigen Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) wieder, eingedenk der Regel je niedriger das KGV, desto günstiger die Aktie. Beim MDAX etwa liegt das KGV aktuell bei gut 13. Im Vergleich dazu kommen die DAX-Werte im Schnitt auf einen Wert von über 18.
Die gute Performance der Nebenwerte gründet sich auch darauf, dass diese schneller auf eine Erholung der Konjunktur reagieren: Während die Konzerne oft in verschiedenen Märkten agieren, sind Mittelständler meist auf ein Geschäftsmodell fokussiert. "Wenn, wie wir es momentan erleben, die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung die Kurse treibt, hilft das den Small und Mid Caps besonders", weiß Levermann. Weiterer Pluspunkt: Inlandsorientierte Firmen sind oft weniger abhängig vom Kurs des Dollars.
Trotzdem führen die kleinen Werte in den Depots vieler privater Investoren nach wie vor ein Schattendasein. "Die meisten setzen auf die großen DAX-Werte", so Levermanns Erfahrung. Kein Wunder, denn nach etlichen negativen Erfahrungen mit Papieren des einstigen Neuen Markts hat so mancher die Nase voll. "Diese Anleger lassen von solchen Aktien momentan noch die Finger", so Independent-Research-Mann Reepel.
Dennoch: Angesichts der enormen Kursgewinne rücken die Nebenwerte zunehmend ins Blickfeld der Anleger. "Die Anfragen der Investoren häufen sich", bestätigt Heiko Veit. Und immer öfter schauen sich auch ausländische Anleger wieder auf dem deutschen Markt um. "Diverse Unternehmen wurden in den vergangenen Wochen zu Meetings in London eingeladen", weiß Veit aus Gesprächen mit Vorständen zu berichten. Offensichtlich waren die Briten durchaus angetan. Der jüngste Kursaufschwung von Freenet beruhte denn auch vor allem auf umfangreichen Kauforders aus Großbritannien.
Nicht nur eine deutliche Unterbewertung und oft sehr gut funktionierende Geschäftsmodelle, sondern auch Übernahmephantasien beflügeln zunehmend die Kurse der Nebenwerte-Firmen. In einer Ende Mai veröffentlichten Studie hat die Commerzbank zwei Dutzend Unternehmen herausgefiltert, die bei einer Übernahme locker aus dem freien Cash-Flow finanziert werden könnten. Rolf Elgeti, Aktienstratege bei der Commerzbank und Mitverfasser der Studie, ist sich daher ganz sicher: "Ich rechne in diesem Jahr noch mit etlichen Übernahmen."
Auch Fondsmanagerin Levermann hat festgestellt, dass die Merger-&-Akquisitions-Abteilungen bei den Investmentbanken längst wieder unter Hochdruck arbeiten, um interessante Deals vorzubereiten. "Die Haifische sind wieder unterwegs", unterstreicht die DWS-Expertin.
In der Tat: Nach den Übernahmen von Buderus, Wella und W.E.T Automotive stieg zuletzt Highlight bei Constantin ein. Mobilcom sucht einen Käufer für Freenet. Der Software-Konzern Abit meldete am Donnerstag, dass sich das französische Unternehmen MCS et Assiciés als Finanzinvestor mit über zwölf Prozent beteiligen wolle. Auch um Cybio, das Laborsysteme für biotechnologische Wirkstoffe herstellt, ranken sich derzeit heiße Übernahmegerüchte.
Für Phantasie ist somit gesorgt. Generell sollten Anleger bei der Auswahl der Titel darauf achten, dass die Unternehmen über ein nachhaltiges Geschäftsmodell, eine solide Finanzierung und eine starke Marktstellung verfügen. Hierzu gehören unter anderem Fuchs Petrolub, OHB Technology und Computerlinks, die ungeachtet der Konjunkturkrise in Deutschland eine solide Gewinnentwicklung aufweisen. Etwas risikoreicher, im Erfolgsfall aber wesentlich aussichtsreicher sind Werte, die nach dem tiefen Fall in die Verlustzone den Turnaround geschafft haben, zum Beispiel Parsytec oder der Bauzulieferer Pfleiderer. Einst abgeschrieben, könnten sie vor einem eindrucksvollen Comeback stehen.
FÜNF TOP-WERTE aus der zweiten Reihe
FUCHS PETROLUB
Beim größten unabhängigen Schmierstoffproduzenten der Welt laufen die Geschäfte wie geschmiert. Zwar stagnierte im ersten Quartal der Umsatz bei 363 Millionen Euro, doch das war allein auf Währungsverluste zurückzuführen. Intern legte der Konzern ein Umsatzplus von 15,2 Prozent hin. Das Ergebnis je Aktie kletterte auf 2,40 Euro nach 1,80 Euro im Vorjahresquartal. "Die Ergebnisentwicklung übertraf unsere Schätzungen deutlich", sagt Jens Jung, Analyst bei Independent Research. Auch für das Gesamtjahr ist Jung optimistisch. Er rechnet mit einem Gewinnwachstum von deutlich über sechs Prozent. Das Papier befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend, der weiter anhalten dürfte.
PFLEIDERER
Die Firma hat zwei Geschäftsfelder: Holzwerkstoffe für die Möbelindustrie und Infrastrukturtechnik wie Bahnschwellen und Mastenkonstruktionen. Da durch die erste Sparte 76 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet werden, ist die Aktie ganz stark konjunkturabhängig. Entsprechend schwach waren die Zahlen für das erste Quartal mit einem Verlust von 6,2 Millionen Euro. Das Papier reagierte dennoch positiv. Grund: Der Konzern verschärft das Sparprogramm und will 2003 nun 50 statt 35 Millionen Euro einsparen. Sollte die Konjunkturerholung einsetzen, dürfte Pfleiderer sehr schnell von Preiserhöhungen profitieren. Die Aktie ist aktuell günstig und langfristig sehr aussichtsreich.
OHB TECHNOLOGY
Das Unternehmen verdient sein Geld in erster Linie mit Satellitentechnologie, unter anderem als Partner der Bundeswehr. 2002 erwirtschafteten die Bremer bei einem Umsatz von 79 Millionen Euro einen Überschuss von 3,4 Millionen. Für dieses Jahr rechnet EURO mit einem Umsatz von 100 Millionen und einem Überschuss von über sechs Millionen Euro. Zwar ist die Aktie in den vergangenen Wochen schon gut gelaufen, doch bei dem stetigen Wachstum sind weitere Kursgewinne drin. Ab Herbst soll die schwache Telematiksparte schwarze Zahlen schreiben. Zudem ist OHB mit im Rennen um einen neuen Großauftrag der Bundeswehr, die eigene Kommunikationssatelliten ins All schießen will.
COMPUTERLINKS
2002 steckte der IT-Vermarkter noch tief in der (roten) Tinte. Auf Grund hoher Abschreibungen auf zu teuer eingekaufte Firmen verbuchte der Konzern ein Minus von 74,4 Millionen Euro. Mittlerweile sind die Altlasten beseitigt. Computerlinks steigerte trotz des schwierigen Branchenumfelds im ersten Quartal den Umsatz um 14 Prozent auf 42,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg von 0,6 auf 2,1 Millionen Euro. Das Unternehmen hat sich erfolgreich auf komplexe IT-Lösungen spezialisiert und verfügt über wertvolle Vertriebsrechte von US-Herstellern. Die Markteintrittsbarriere gilt hier als sehr hoch. Die Aktie ist im Jahresverlauf bereits stark gestiegen, verfügt mittelfristig aber über weiteres Potenzial.
PARSYTEC
Der Konzern entwickelt Software-Lösungen zur Qualitätskontrolle für Bandstahl, Aluminium, Papier und Kunststoff. Im ersten Quartal dieses Jahres schaffte as Unternehmen den Turnaround und erzielte vor Steuern und Zinsen ein ausgeglichenes Ergebnis. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,9 Millionen Euro Schulden. Für das zweite Quartal ist die Firma optimistisch. Auch nach Steuern soll es dann schwarze Zahlen geben. In den vergangenen Wochen sind die Aktienumsätze bei Parsytec kräftig gestiegen. Der Kurs der Aktie hat aber nur leicht zugelegt. Steigt die Nachfrage nach Stahl und Papier, profitiert Parsytec. Gute Chance für Anleger. Die Aktie ist spekulativ.
Nebenwerte gehörten 2002 zu den großen Verlierern. In diesem Jahr feiern die Aktien aus der zweiten und dritten Reihe ihr Comeback. Und das scheint erst der Anfang
Euro am Sonntag
R. Rockenmaier und J. Spiering
16. Juni 2003
Freenet plus 550 Prozent. United Internet plus 136 Prozent. Comdirect plus 100 Prozent. Was aussieht wie ein sentimentaler Rückblick auf die Hochzeiten des Neuen Markts, ist Realität: Die Prozentzahlen sind die Kursgewinne seit Anfang 2003. Die von vielen Analysten und Anlegern abgeschriebenen Titel aus MDAX und Co feiern fulminant ihre Auferstehung.
Zwar hat auch der DAX seit Anfang des Jahres mit plus XXX Prozent eine stattliche Performance hingelegt, die wahren Rendite-Renner finden sich aber bei den Nebenwerten. Der 170 Technologiewerte umfassende TecDAX All Share legte 25 Prozent zu, SDAX und MDAX stiegen um 24 Prozent beziehungsweise 16 Prozent.
Der Boom bei Nebenwerten ist noch nicht vorbei, sind sich die Experten sicher. "Es gibt nach wie vor viele kleinere Aktien , die für Anleger äußerst attraktiv sind", betont Ronald Reepel, Aktienstratege beim Frankfurter Analystenhaus Independent Research.
Die Rally der kleinen Werte hat eine Reihe von Gründen. Viele Unternehmen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und kräftig an der Kostenschraube gedreht, überflüssige Projekte im In- und Ausland wurden verkauft oder abgeschrieben. Die Firmen konzentrieren sich wieder auf ihr Kerngeschäft. Die Folge: Nach langer Durststrecke und etlichen Quartalen mit roten Zahlen erwirtschaften sie, Konjunkturflaute hin oder her, wieder Gewinn. Gleichzeitig sind die Aktien dieser Unternehmen deutlich unterbewertet. Mit dem angekündigten Ende des Neuen Markts schichteten viele Fonds bereits 2002 ihre Depots um. "Das hat vor allem die Kurse kleinerer Werte belastet", sagt Susan Levermann, auf deutsche Nebenwerte spezialisierte Fondsmanagerin bei der DWS. Dieser Verkaufsdruck ist nun weg. "Wer wie die Versicherungen verkaufen wollte oder musste, ist jetzt draußen", bestätigt Fondsberater Heiko Veit, der mit dem Fonds BWK Novamax Neue Märkte seit Jahresbeginn rund 55 Prozent zulegte. Veit griff zu, als die großen Versicherer ihre Depots "ohne Rücksicht auf Verluste" Ende 2002 räumten. "Viele Aktien waren einfach zu billig", so der Manager.
Die günstige Bewertung spiegelt sich auch in einem niedrigen Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) wieder, eingedenk der Regel je niedriger das KGV, desto günstiger die Aktie. Beim MDAX etwa liegt das KGV aktuell bei gut 13. Im Vergleich dazu kommen die DAX-Werte im Schnitt auf einen Wert von über 18.
Die gute Performance der Nebenwerte gründet sich auch darauf, dass diese schneller auf eine Erholung der Konjunktur reagieren: Während die Konzerne oft in verschiedenen Märkten agieren, sind Mittelständler meist auf ein Geschäftsmodell fokussiert. "Wenn, wie wir es momentan erleben, die Hoffnung auf eine Konjunkturerholung die Kurse treibt, hilft das den Small und Mid Caps besonders", weiß Levermann. Weiterer Pluspunkt: Inlandsorientierte Firmen sind oft weniger abhängig vom Kurs des Dollars.
Trotzdem führen die kleinen Werte in den Depots vieler privater Investoren nach wie vor ein Schattendasein. "Die meisten setzen auf die großen DAX-Werte", so Levermanns Erfahrung. Kein Wunder, denn nach etlichen negativen Erfahrungen mit Papieren des einstigen Neuen Markts hat so mancher die Nase voll. "Diese Anleger lassen von solchen Aktien momentan noch die Finger", so Independent-Research-Mann Reepel.
Dennoch: Angesichts der enormen Kursgewinne rücken die Nebenwerte zunehmend ins Blickfeld der Anleger. "Die Anfragen der Investoren häufen sich", bestätigt Heiko Veit. Und immer öfter schauen sich auch ausländische Anleger wieder auf dem deutschen Markt um. "Diverse Unternehmen wurden in den vergangenen Wochen zu Meetings in London eingeladen", weiß Veit aus Gesprächen mit Vorständen zu berichten. Offensichtlich waren die Briten durchaus angetan. Der jüngste Kursaufschwung von Freenet beruhte denn auch vor allem auf umfangreichen Kauforders aus Großbritannien.
Nicht nur eine deutliche Unterbewertung und oft sehr gut funktionierende Geschäftsmodelle, sondern auch Übernahmephantasien beflügeln zunehmend die Kurse der Nebenwerte-Firmen. In einer Ende Mai veröffentlichten Studie hat die Commerzbank zwei Dutzend Unternehmen herausgefiltert, die bei einer Übernahme locker aus dem freien Cash-Flow finanziert werden könnten. Rolf Elgeti, Aktienstratege bei der Commerzbank und Mitverfasser der Studie, ist sich daher ganz sicher: "Ich rechne in diesem Jahr noch mit etlichen Übernahmen."
Auch Fondsmanagerin Levermann hat festgestellt, dass die Merger-&-Akquisitions-Abteilungen bei den Investmentbanken längst wieder unter Hochdruck arbeiten, um interessante Deals vorzubereiten. "Die Haifische sind wieder unterwegs", unterstreicht die DWS-Expertin.
In der Tat: Nach den Übernahmen von Buderus, Wella und W.E.T Automotive stieg zuletzt Highlight bei Constantin ein. Mobilcom sucht einen Käufer für Freenet. Der Software-Konzern Abit meldete am Donnerstag, dass sich das französische Unternehmen MCS et Assiciés als Finanzinvestor mit über zwölf Prozent beteiligen wolle. Auch um Cybio, das Laborsysteme für biotechnologische Wirkstoffe herstellt, ranken sich derzeit heiße Übernahmegerüchte.
Für Phantasie ist somit gesorgt. Generell sollten Anleger bei der Auswahl der Titel darauf achten, dass die Unternehmen über ein nachhaltiges Geschäftsmodell, eine solide Finanzierung und eine starke Marktstellung verfügen. Hierzu gehören unter anderem Fuchs Petrolub, OHB Technology und Computerlinks, die ungeachtet der Konjunkturkrise in Deutschland eine solide Gewinnentwicklung aufweisen. Etwas risikoreicher, im Erfolgsfall aber wesentlich aussichtsreicher sind Werte, die nach dem tiefen Fall in die Verlustzone den Turnaround geschafft haben, zum Beispiel Parsytec oder der Bauzulieferer Pfleiderer. Einst abgeschrieben, könnten sie vor einem eindrucksvollen Comeback stehen.
FÜNF TOP-WERTE aus der zweiten Reihe
FUCHS PETROLUB
Beim größten unabhängigen Schmierstoffproduzenten der Welt laufen die Geschäfte wie geschmiert. Zwar stagnierte im ersten Quartal der Umsatz bei 363 Millionen Euro, doch das war allein auf Währungsverluste zurückzuführen. Intern legte der Konzern ein Umsatzplus von 15,2 Prozent hin. Das Ergebnis je Aktie kletterte auf 2,40 Euro nach 1,80 Euro im Vorjahresquartal. "Die Ergebnisentwicklung übertraf unsere Schätzungen deutlich", sagt Jens Jung, Analyst bei Independent Research. Auch für das Gesamtjahr ist Jung optimistisch. Er rechnet mit einem Gewinnwachstum von deutlich über sechs Prozent. Das Papier befindet sich in einem klaren Aufwärtstrend, der weiter anhalten dürfte.
PFLEIDERER
Die Firma hat zwei Geschäftsfelder: Holzwerkstoffe für die Möbelindustrie und Infrastrukturtechnik wie Bahnschwellen und Mastenkonstruktionen. Da durch die erste Sparte 76 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet werden, ist die Aktie ganz stark konjunkturabhängig. Entsprechend schwach waren die Zahlen für das erste Quartal mit einem Verlust von 6,2 Millionen Euro. Das Papier reagierte dennoch positiv. Grund: Der Konzern verschärft das Sparprogramm und will 2003 nun 50 statt 35 Millionen Euro einsparen. Sollte die Konjunkturerholung einsetzen, dürfte Pfleiderer sehr schnell von Preiserhöhungen profitieren. Die Aktie ist aktuell günstig und langfristig sehr aussichtsreich.
OHB TECHNOLOGY
Das Unternehmen verdient sein Geld in erster Linie mit Satellitentechnologie, unter anderem als Partner der Bundeswehr. 2002 erwirtschafteten die Bremer bei einem Umsatz von 79 Millionen Euro einen Überschuss von 3,4 Millionen. Für dieses Jahr rechnet EURO mit einem Umsatz von 100 Millionen und einem Überschuss von über sechs Millionen Euro. Zwar ist die Aktie in den vergangenen Wochen schon gut gelaufen, doch bei dem stetigen Wachstum sind weitere Kursgewinne drin. Ab Herbst soll die schwache Telematiksparte schwarze Zahlen schreiben. Zudem ist OHB mit im Rennen um einen neuen Großauftrag der Bundeswehr, die eigene Kommunikationssatelliten ins All schießen will.
COMPUTERLINKS
2002 steckte der IT-Vermarkter noch tief in der (roten) Tinte. Auf Grund hoher Abschreibungen auf zu teuer eingekaufte Firmen verbuchte der Konzern ein Minus von 74,4 Millionen Euro. Mittlerweile sind die Altlasten beseitigt. Computerlinks steigerte trotz des schwierigen Branchenumfelds im ersten Quartal den Umsatz um 14 Prozent auf 42,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg von 0,6 auf 2,1 Millionen Euro. Das Unternehmen hat sich erfolgreich auf komplexe IT-Lösungen spezialisiert und verfügt über wertvolle Vertriebsrechte von US-Herstellern. Die Markteintrittsbarriere gilt hier als sehr hoch. Die Aktie ist im Jahresverlauf bereits stark gestiegen, verfügt mittelfristig aber über weiteres Potenzial.
PARSYTEC
Der Konzern entwickelt Software-Lösungen zur Qualitätskontrolle für Bandstahl, Aluminium, Papier und Kunststoff. Im ersten Quartal dieses Jahres schaffte as Unternehmen den Turnaround und erzielte vor Steuern und Zinsen ein ausgeglichenes Ergebnis. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,9 Millionen Euro Schulden. Für das zweite Quartal ist die Firma optimistisch. Auch nach Steuern soll es dann schwarze Zahlen geben. In den vergangenen Wochen sind die Aktienumsätze bei Parsytec kräftig gestiegen. Der Kurs der Aktie hat aber nur leicht zugelegt. Steigt die Nachfrage nach Stahl und Papier, profitiert Parsytec. Gute Chance für Anleger. Die Aktie ist spekulativ.
Was sagen die Charties zum SDAX? Langfristiger Abwärtstrend durchbrochen?
Einige Aktien haben den Hochpunkt bereits überschritten und bewegen sich wieder südwärts, z.B. die Fondslieblinge Rational und Zapf. Verkaufen die Profis jetzt an die Schafe, die gerade von EamS & Co wieder in den Markt getrieben werden?
Zapf: Wie in jedem Jahr, das Weihnachtsgeschäft entscheidet, bis dahin kann man Zapf vergessen, bzw. in den unteren 20er nachkaufen.
Rational: Interessanter Fall, wie weit drückt der starke Euro das Ergebnis? Innerlich, neue Tiefststände sind nicht auszuschließen und bis zu den Q2-Zahlen ist es noch weit.
Mein Fazit: Abwarten und nichts tun
be.
Rational: Interessanter Fall, wie weit drückt der starke Euro das Ergebnis? Innerlich, neue Tiefststände sind nicht auszuschließen und bis zu den Q2-Zahlen ist es noch weit.
Mein Fazit: Abwarten und nichts tun
be.
Noch deutlicher sieht man das an der Tatsache, dass jetzt zum Schluß die marktengen Werte (Einhell, Hyrican, Elring Klinger) auf Teufel komm raus nach oben getrieben werden.
Bei Werten wie Rational und Zapf kann man m.a. nach eher an Aufstockung denken.
MMI
Bei Werten wie Rational und Zapf kann man m.a. nach eher an Aufstockung denken.
MMI
Die Nebenwerte-Rallye läuft ungebremst weiter. Soweit ich das als charttechnischer Laie beurteilen kann, hat der SDAX nun auch den langfristgen Abwärtstrend verlassen:
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