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    Bundestagsabgeordnete klauen Löffel und Teller - Thierse verschickt Mahnschreiben - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.05.03 19:35:09 von
    neuester Beitrag 17.05.03 11:27:52 von
    Beiträge: 10
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      schrieb am 16.05.03 19:35:09
      Beitrag Nr. 1 ()
      REICHSTAG-RESTAURANTS

      Thierses Mahnschreiben gegen den Löffel-Klau

      Von Matthias Gebauer

      Politiker sind auch nur Menschen. Manche nehmen eben hier und da mal was mit, wenn sie es gerade brauchen können. Im Reichstag scheint diese Manier Überhand genommen zu haben. Nun fahnden die Restaurantbetreiber des Parlaments nach Bundestags-Besteck und -Geschirr im Wert von 175.000 Euro.



      Berlin - Feit Reisberger ist ein erfahrener Gastgeber. Seit Jahren arbeitet der 39-Jährige in der Gastronomie oder in Hotels. Reisberger weiß, dass im Gastgewerbe immer wieder Dinge auf mysteriöse Weise verschwinden. "In den Hotels sind es die Handtücher, in Flugzeugen die geprägten Messer und in Restaurants die bedruckten Servietten oder die Aschenbecher", sagt er, "jeder von uns kennt diesen Kavaliers-Diebstahl, hat sich daran gewöhnt und den Verlust mit einkalkuliert".
      Seit einigen Jahren nun hat Reisberger einen recht exklusiven Job. Seit der Eröffnung managt er für das Münchner Unternehmen Käfer die beiden Restaurants im Deutschen Bundestag. Dort können die 660 Parlamentarier entweder im Erdgeschoss oder auf der Dachterrasse in gepflegter Atmosphäre speisen und sich von ihrem anstrengenden Tag erholen. Für Normalbürger ist nur die Dachterrasse an manchen Tagen der Woche geöffnet - die Politiker sind also meist unter sich.

      Gastronom Reisberger aber musste lernen, dass die Mandatsträger auch keine feineren Menschen sind - ganz im Gegenteil. Als er kürzlich die Zahlen über den Verlust an Besteck und Geschirr in seinen beiden Restaurants kontrollierte, traute er seinen Augen kaum. "Die Schwund-Zahlen sind rund 10 Prozent höher als in jedem anderen Betrieb", stellt er fest. Mittlerweile ist von dem zur Eröffnung angeschafften Inventar, Kostenpunkt rund 350.000 Euro, fast die Hälfte abhanden gekommen. "Wenn wir noch ein bisschen abwarten, haben wir gar kein Besteck mehr", so Reisberger.

      Rundschreiben als letzte Chance


      Mit diesem Rundschreiben machte die Bundestagsverwaltung auf den Missstand aufmerksam und forderte die Parlamentarier auf, das Geschirr und Besteck zurück zu bringen


      Der erstaunliche Schwund seiner Einrichtung veranlasste den Käfer-Gastronomen nun zu einem erstaunlichen Schritt. Erbost wandte er sich an die zuständige Bundestagsverwaltung von Bundestagspräsident Wofgang Thierse. Per Hausmitteilung gab die seinen Ärger weiter und schrieb alle 660 Parlamentarier und ihre Mitarbeiter an. Bewusst in Anführungszeichen schreiben die Hausherren des Parlaments, dass der Bestand an Geschirr und Besteck stark "abgenommen" habe. Komme das Inventar nicht zurück, müsse die Verwaltung neues Geschirr kaufen, was den "Sachhaushalt des Bundestages" belaste.

      Gastronom Reisberger hofft nun, dass ein Großteil des Geschirrs zurückkommt. "Viele Abgeordnete haben sicherlich nur manche Teile in ihre Büros mitgenommen oder sie in ihre Teeküchen gestellt", sagt er, "schließlich will ich niemanden etwas Böses unterstellen." Allein die langen Wege zwischen Bundestag und den Büros der Abgeordneten und Mitarbeiter würden diese These unterstützen. In dem Rundschreiben weist die Bundestagsverwaltung auch darauf hin, dass eine "Lagerung" des Geschirrs und Bestecks nicht gestattet sei.

      Dass er alle Teile zurückerhält, glaubt Reisberger nicht: "Wir hatten zu Beginn Teller mit dem Reichstag-Emblem", sagt er, "sie waren einfach zu schön als Souvenir, als dass sie wieder zurückkommen würden". Schon kurz nach der Eröffnung sei ein großer Teil dieser Teller verschwunden. Den Souvenirjägern mit Parteibuch macht das aktuelle Rundschreiben immerhin ein Angebot zur Rückkehr in die Legalität: Das besondere Bundestags-Geschirr, heißt es dort, könne auch "käuflich erworben" werden.
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      schrieb am 16.05.03 20:51:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hey wo bleibt die Entrüstung, wo die Empörung?

      Die "da oben" zocken uns "da unten" ab und gehen mit dem Besteckkasten nach Hause.


      Also jetzt bitte mal! :D
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      schrieb am 16.05.03 21:11:50
      Beitrag Nr. 3 ()
      Die glauben halt, bei den Preisen wäre das Geschirr im Preis mit drin :laugh:
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      schrieb am 16.05.03 21:42:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      Man sollte es wie im Irak machen. Die beim stehlen ertappten Bundesagsabgeordneten nackt über den Ku`damm jagen!
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      schrieb am 16.05.03 21:46:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      Politiker sind es eben gewohnt alles geschenkt zu bekommen.

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      schrieb am 16.05.03 22:03:19
      Beitrag Nr. 6 ()
      @Heizkessel

      Na und? Das besondere Geschirr hätte man auch gleich zum kaufen anbieten können.

      Was glaubst Du, was auf so einer Hauptversammlung los sein kann?

      Ich war 1995 oder 96 das erste mal auf einer Hauptversammlung bei Nestle Deutschland. Die gibt es inzwischen nicht mehr (sie sind wieder in Nestle International aufgegangen). Nebensache.
      Die Hauptversammlung, ein relativ kleiner Kreis von Aktionären, lief wie die meisten Hauptversammlungen ab (Kleines Frühstück mit Kaffee und/oder Saft, der Aufsichtrat begrüßt die Aktionäre, der Vorstand berichtet über das abgelaufene Jahr, Aktionäre stellen kritische Fragen, der Vorstand gibt Antworten, Es findet eine Abstimmung statt, danach gibt es etwas für die Aktionäre.

      Bei der Nestle Deutschland AG hatte das etwas nun in sich. Dabei meine ich weniger die Schnittchen und die Getränke.
      Als ich das erste mal dort war, gab es noch, in Körben, und während der Hauptversammlung durch einen Vorhang abgetrennt, Nestleprodukte (Süßwaren). Sobald der Vorhang geöffnet worden ist, gab es eine Run. So etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Der Inhalt der Körbe wurde in Koffer und Taschen geschüttet. Nebenbei wurden schon vor Beginn der HV komplette Bierflaschen und Kaffeepackungen eingesackt. Und das alles, obwohl es für jeden Aktionär ganz zum Schluß gegen Vorlage eines Bon eine Tüte mit Nestle-Produkten gab. brigens konnte man sich an den Schnittchen problemlus satt essen. Und Cola, Apfelsaft, Orangensaft und andere Getränke gab es auch reichlich.

      Ich war danach auch auf anderen HV`s, aber so etwas wie bei Nestle habe ich nirgendwo gesehen. Obwohl, gehamstert wird wohl überall.
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      schrieb am 17.05.03 00:56:00
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ja die Thekenplünderungen sind die Rache des Kleinaktionärs. :laugh:

      Aber was ist mit den Millionen Sozialhilfeempfängern, sollen die sich im Bundestag schadlos halten?

      Heute gab´s ne Zahl, daß über 500.000 Berliner von weniger als 600 € im Monat leben müssen. Ob die eines Tages den Reichstag stürmen, und nach dem Bagdader Vorbild fröhlich das Sitzmobliar und das gesamte Catering durch den Tiergarten tragen werden?
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 08:34:25
      Beitrag Nr. 8 ()
      @Heikessel

      was heißt für 600Euro leben... Nettolohn? oder ist da etwa die Miete etc. schon abgezogen?
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 09:25:04
      Beitrag Nr. 9 ()
      hat jemand die genaue zuschußhöhe des bundes zu den betriebskosten dieser beiden feinkost-käfer filialen?
      Avatar
      schrieb am 17.05.03 11:27:52
      Beitrag Nr. 10 ()
      @Heizkessel:

      "Ob die eines Tages den Reichstag stürmen, und nach dem Bagdader Vorbild fröhlich das Sitzmobliar und das gesamte Catering durch den Tiergarten tragen werden?"

      Naja, zumindest haben sie nach dem Krieg den Tiergarten geplündert. Bäume gefällt und so.

      Es ging mir ja nur darum, das auch Abgeordnete nur Menschen sind, wie eben Aktionäre auch. Hast du nie etwas mitgehen lassen? Ich weiß nicht mehr genau wann, aber ich glaube irgendwann in den 80ern, hat die Lufthans ein neues Designbesteck auf ihren Flügen eingeführt. Nunja, ich habe so ein Besteck (Messer, Gabel, Teelöffel) mitgehen lassen.


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