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    Politik, und die Bedeutung eigener Werte. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.06.03 15:50:03 von
    neuester Beitrag 12.06.03 15:59:53 von
    Beiträge: 3
    ID: 742.275
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      schrieb am 12.06.03 15:50:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mein Beitrag war ursprünglich für den Stirner- Thread gedacht: „Israeal will keinen Frieden“.

      Vielleicht ist es aber doch grundsätzlicher, das man dieses Thema in einem eigenen Thread diskutieren sollte. Es ging/ geht darum:

      Nicht nur hier leidet die Qualität der Diskussion daran, daß man um die Bedeutung einer eigenen Werte- Basis nicht weiß, oder diese nicht einmal selber kennt.

      Deswegen geht hier sehr vieles aneinander vorbei. Und nochmals: nicht nur hier.

      Werte sind das, was das eigene Wollen bestimmt.

      Da ist der eine, der humanistische Ideale verfolgt, wonach der Mensch den höchsten aller Werte darstellt.

      Das Leben des Menschen. Sein Wohlergehen in der Form der Verwirklichung der Menschen rechte, usw.

      Es gibt daneben aber auch andere Werte- Gebäude, die ihre eigenen Werte- Pyramiden als das Maß des Denkens und Handelns ansehen.

      Beispiel: Religionen. Jeweils das Christentum, die Mohamedaner, aber auch die Juden kennen unter sich Bürger, denen das Verhalten nach deren Wertesystem als das Höchste, das Wichtigste erscheint.

      Oder aber der Wert der Nation. Was das Gleiche ist wie der Wert der eigenen Rasse.

      Auch hierzu gibt es eine Hierarchie. Eine Basis, auf der bestimmte Menschen stehen, und dies als den Leitfaden ihres eigenen Handelns verfolgen.

      Was hier geschieht, in diesen Diskussionen - aber eigentlich auch in unserer wertverlorenen Gesellschaft - ist der zum scheitern verurteilte Versuch:

      auf einer selbst nicht sicher erkannten Wertebasis anderen Diskutanten das Verfehlen einer Wertebasis zu unterstellen, die man in den meisten Fällen noch nicht einmal durchschaut hat.

      Beispiel:

      Ein national, also auf seine eigene Rasse festgelegter Diskutant wirft einem Diskussionspartner vor, die Amerikaner würden die Menschenrechte verletzen.

      Da ist also jemand, der eigentlich so viel auf den "Wert des Menschen" (Basis des Humanismus) garnicht gibt, und für sich vorwiegend "national" eingestellt ist, einem anderen vor, dieser würde sich zu recht auf seine religiösen, fundamentalen Werte (meinetwegen islamischen) beziehen, um damit sein Land zu verteidigen gegen andere Fundamentalisten anderer (vielleicht jüdischer ? vielleicht fundamental- christlicher ?) Werte- Ordnungen.

      Das dolle daran ist dann, daß solche von der eigenen Werte- Basis sich überzeugt gebende, aber dennoch dabei Unwissende, ihre Beiträge so zu gestalten wissen, daß sie den formalen Ansprüchen eines besonders fundiert erscheinenden Vortrages genügen.

      Man lies das, und hat den Eindruck: da weiß jemand, wovon er redet.

      Er redet, optimiert in die Richtung ebenfalls Orientierungsloser. Am Rande der Ahnungsloskeit stehende, aber eben auch noch in der Wirkung der formalen Ansprüche Ausgelieferter.
      Kinder unserer Zeit eben.

      Das sind formale Fähigkeiten (immerhin: Fähigkeiten), Techniken, die man sich aneignen kann, um überzeugend rüberzukommen. Der Inhalt des Vortrages ist davon unberührt. Er ist, völlig unabhängig von der Form!, entweder eher zutreffend, oder eher unzutreffend.

      Solche Beiträge signalisieren, völlig im Gegensatz zum ersten Anschein, völlige Ratlosigkeit. Hochgelehrt daherkommende Ratlosigkeit gewissermaßen. Man erkennt sie häufig daran, daß sie zu Beginn, und/oder zu Ende des Beitrages mit einer herabsetzenden Floskel versehen wurden.
      Techniken der Herabsetzung, die man lesen, deuten können muß. Da hat jemand etwas nötig. Warum wohl.
      Sie sollen Eindruck schinden, und sind darauf hin optimiert. Und sie sind ärgerlich, weil sie absolut keinen weiteren Zweck verfolgen, als den (eigentlich ebenfalls suchenden, ratlosen) selbstsüchtigen Schreiber im richtigen Licht zu halten.

      Mit denen zu diskutieren, ist daher völlig sinnlos. Obwohl gerade sie den Anschein erzeugen (wollen), den Überblick zu haben.

      Es kommt also darauf an, daß man erkennt, (es zumindest versucht) auf welcher eigenen Werte- Basis man überhaupt steht. Nur dann fallen die Peinlichkeiten weg, daß ein national orientierter, (also an der eigenen Rasse sich Ausrichtender) mit „Menschenrechten“ zu hantieren beginnt, natürlich immer als Vorwurf an andere formuliert.
      Obwohl dieser Wert in der eigenen Werteordnung nachrangig ist.
      Oder ein Fundamentalist religiöser Herkunft, der natürlich dann auch das Wohl des Menschen als obersten Wert im Auge zu haben vorgibt. Tatsächlich aber anderen Werten ins einem Handeln verpflichtet ist. Für den besteht das Wohl des Menschen per Definitionem darin, die höhere Rangordnung eines göttlichen Wertes zu akzeptieren.
      Und vielleicht hat der am Ende sogar Recht damit.
      Es gibt daher im Allgemeinen in solchen Diskussionen keinen allgemein verbindenen Maßstab für das Handeln. Denn „Werte“ bestimmen das „Wollen“ des Menschen.
      Beispielsweise in Nahost.
      Wir können nicht die Menschenrechte der Palästinenser (Humanismus) als obersten Wert betrachten, und uns von diesen deren islamistische Zielsetzungen als unverzichtbare Interessen aufdrücken lassen. Die wir dann anderen aufzwingen wollen, aus einer ganzen Reihen von anderen, zum Teil wertbasierten Gründen.
      Es wäre mal an der Zeit, daß der eine oder andere darüber nachdenkt, auf welchem Fundament er selber eigentlich steht, und was genau er daraus für Ratschläge zu geben hat. An diejenigen, die nach dieser Meinung unterlegen zu sein hätten, und eine Änderung ( wohin führend ? islamistisch, Humanismus, Nationalismus ?) ihrer Haltung anstreben sollten.

      Wenn ich hier lese: ich würde dort ( in Palästina) ebenfalls auf die Barrikaden gehen, dann muß da ja ein Ziel dahinter stehen.

      Und ein Antrieb.

      Aber welcher ?

      Menschenrechte für die Islamisten ? Deren eigene Nation, als höchster Wert, für die Palästinenser ? Gefordert von anti (steht wofür ?) - amerikanischen (steht wofür ?) Deutschen (steht wofür ?) ?
      Da geht eigentlich alles durcheinander, nicht wahr ?

      Das muß doch durcheinandergehen, oder irre ich mich ?


      Da brauchen wir in die spezielle Sicht auf Israel, auf Juden erst garnicht eingehen. Auf die Basis dieser Werte- Ordnungen, die sich da ergeben können. Und Antisemitismus ist dabei nur eine Ausrichtung, die als Bindung des bewußtseins in Frage kommt.

      Auch wenn sie als Gewißheit kommt, daß die Juden bekanntermaßen das Über dieser Welt sind, und über den Sklavenhandel bis zur Kontrolle des Bankenwesens dafür bekannt sind, im Diesseits ihr materielles Glück anzustreben. Wenn man den “Glauben“ (die Wertebasis) einiger Mitmenschen mal in dieser Weise zusammenraffen darf.
      Wie nun, wenn hierüber der eine (Scharon) oder andere dort, in Israel weiß?

      Der dann auch die Werte der Hamas kennt, also deren Zielsetzung, deren Wollens- Richtung, deren Werte-basierte Verankerung ?
      Ist jemand der Meinung, man würde darüber verhandeln können ?
      Das also fehlt hier: Die klare Offenlegung der eigenen Werte- Basis, sich selber klarmachen, auf welcher Basis man selber eigentlich steht.
      Nicht: dies anderen klarmachen. Diesen Versuch sehe ich sehr wohl. Es kann nicht funktionieren, weil viele (die meisten) ihre eigene Werte- Basis nicht erkennen.
      Also, dann fordert mal weiterhin die Durchsetzung der Menschenrechte für militante Fundamentalisten.
      Das hört und fühlt sich bestimmt sehr gut an.
      Übrigens: das reinkopieren von Zeitungsartikeln, die hierzu stützend wirken sollen, das ist völlig fruchtlos. Man sucht sich heraus, was der eigenen Einschätzung entgegenkommt.

      Nur sucht man sich für diesen Aspekt mal einen Beitrag dieser Werteordnung, und für den anderen Aspekt einen Beitrag einer völlig anderen Werteordnung heraus, um sich aufzubauschen.
      Und greift dabei auf Beiträge zurück, die womöglich nichts weiter beherrschen, als einer Darstellung eine möglichst kompetente Form zu verleihen.
      Substanzloser Mist also.
      Um den Grund dieser Fruchtlosigkeit von hereinkopierten Meinungen zu verstehen, muß man einfach diesen Beitrag dann nochmals lesen.

      SEP
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 15:55:10
      Beitrag Nr. 2 ()
      ..interessante Frage, aber solche Threads sind leider oft Totgeburten, weil zu abstrakt. Gern würde ich mich vom Gegenteil überzeugen lassen.
      Vielleicht find ich später mal Zeit, was beizutragen...
      Avatar
      schrieb am 12.06.03 15:59:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      xylo, natürlich bewirke ich ebenfalls nichts.

      Totgeburt, wie du richtig schreibst.

      Es gibt, die, die es wissen. Die lesen sowas vielleicht, aber nur ganz selten kommentieren sie es. Warum auch .

      Es ist ein Aufruf, sich mal mit der eigenen Werte- Basis zu befassen. Mit der Substanz dieser Werte- Basis.

      Das wird sich hier kaum niederschlagen können.

      SEP


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