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    TCPA geht, TCG kommt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.08.03 10:31:39 von
    neuester Beitrag 08.08.03 07:14:31 von
    Beiträge: 13
    ID: 762.339
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      schrieb am 07.08.03 10:31:39
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hier wollen wir das Ganze etwas entwirren und uns auf die Kernpunkte konzentrieren. Auf den ersten Blick ist es nämlich meist unmöglich, dass Geflecht aus Technologien, Konzernen und Gesetzen, im Ganzen zu erfassen.

      Die Technologie:
      TCPA steht für Trusted Computing Platform Alliance (Vertrauenswürdige Computerplattform Allianz). Bei der Technologie sprechen wir also von der TCP (Der Vertrauenswüdigen Computerplatform). Diese sieht vor, dass anfangs alle Computer mit einem TPM (Trusted Platform Module), auch bekannt als Fritz-Chip, ausgestattet werden. In späteren Entwicklungsstufen werden dessen Funktionen direkt in CPUs, Grafikkarten, Festplatten, Soundkarten, Bios usw. integriert. Dies stellt dann sicher, dass der Computer sich jederzeit in einem TCPA-Konformen Zustand befindet und dies überwacht. Präzise ausgedrückt heißt das: Auf der untersten Ebene befindet sich die Hardware, darüber TCPA, und erst danach kommt der User. Die gesamte Kommunikation arbeitet mit einer 2048Bit starken Verschlüsselung, also sicher genug, um das Entschlüsseln in Echtzeit auch auf längere Sicht zu verhindern. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass die TCPA jegliche ungewollte Software & Hardware unterbinden kann. Daraus resultierend wird man Software und Hardware, welche nicht von diesem Konsortium abgesegnet (Zertifiziert) wurde, nicht einsetzen können. Und um diese zertifizieren zu lassen, wird man voraussichtlich, zumindest für Privatpersonen bzw. kleine & mittelständische Unternehmen, horrende Summen bezahlen müssen. Demzufolge würde man OpenSource praktisch zum Tode verurteilen, da eine Software ohne TCPA-Lizenz einfach nicht lauffähig wäre. Auf Kurz oder Lang würden nur die großen Softwareunternehmen überleben und den Markt nach belieben beherrschen können.
      Wer jetzt meint, man könne dieses System doch sicher umgehen/entfernen, dürfte sich täuschen. Erstens gab es bisher noch nie eine solch in die Hardware integrierte Sicherheitstechnologie, zweitens waren es bisher immer Offline-Systeme. Bei TCP werden die Rechte zentral von der TCPA (USA?) verwaltet. Und sobald das System eine Manipulation bemerkt, wird dies gemeldet werden. Was dies strafrechtlich zur Folge haben könnte, erläutern wir unter "Die Gesetzesentwürfe". Das somit auch Systeme, die aus gutem Grund (Geschäftsdaten) nicht ans Netz sollen, zumindest zeitweise zum Schlüsselabgleich, auch online sein müssten, wäre da noch ein weiteres Übel.

      Die Unternehmen:
      Gegründet wurde die TCPA 1999 von Compaq, HP, IBM, Intel und Microsoft. Bis heute gehören ihr jedoch schon 200 Unternehmen an. Darunter finden sich Adobe, AMD, Fujitsu-Siemens, Gateway, Motorola, Samsung, Toshiba und viele weitere bekannte Unternehmen. IBM liefert schon die ersten Desktop-PC und Notebooks mit integriertem TPM aus.

      Die Gesetzesentwürfe:
      In den USA gibt es einen Gesetzesentwurf, den so genannten CBDPTA (Consumer Broadband and Digital Television Promotion Act). Vormals war dieser bekannt als SSSCA (Security Systems Standards and Certification Act). Die neue Bezeichnung liest sich bei weitem harmloser. Scheinbar machte es die erste Bezeichnung zu einfach, den Zweck des Gesetzesentwurfs zu verstehen.
      Dieser sieht vor, sichere (also TCPA konforme) Geräte gesetzlich vorzuschreiben. Systeme welche diesem Gesetz nicht entsprechen dürften in den USA dann weder verkauft noch gekauft werden. Zuwiderhandlungen würden mit bis zu 5 Jahren Gefängnis und bis zu $500.000 Geldstrafe bestraft. Selbiges würde für die Entwicklung von "offener" Software gelten. Offen in dem Sinne, dass sie auf nicht TCP-Systemen lauffähig wäre.
      Auch wenn dieses Gesetz selbstverständlich nur in den USA rechtskräftig wäre, hätte dieses katastrophale Auswirkungen für den Rest der Welt. Da US Unternehmen keine "unsichere" Software mehr entwickeln dürften, müssten andere entweder mit auf den TCP-Zug aufspringen, womit sie die Kontrolle über sich an die TCPA (USA?) abgeben würde, oder aber vollends auf Software von US-Unternehmen verzichten. Kein Windows, Solaris, MacOS, Photoshop, Winamp oder kurz gesagt, der größte Teil aller auf dieser Welt eingesetzten Software wäre nicht mehr einsetzbar.

      Die Konsequenzen:
      Damit sich das Ausmaß jeder für sich selbst und seine eigene Situation ausmalen kann, haben wir diesen Abschnitt sehr generell gehalten. Es sollte aber ein leichtes sein, anhand dieser Punkte die für sich selbst daraus resultierenden Einschränkungen zu bestimmen.

      Die informelle Selbstbestimmung ist nicht mehr existent, man kann keine Daten mehr nach eigenem Willen speichern, kopieren, erstellen, programmieren, ... Sowohl für private als auch für Firmen
      Der freie Zugang zum EDV/Software Markt ist für Nicht-Konzerne völlig unterbunden, der Markt wie wir ihn heute kennen völlig zerstört
      Einschränkung des Eigentumsrechts an gekaufter Hardware
      Die Meinungsfreiheit und das freie Wort im Internet sind endgültig beseitigt
      Das Recht auf Privatsphäre bei der EDV Nutzung ist Geschichte
      Die Nationale Unhabhängigkeit der einzelnen Staaten ist nun völlig in der Hand der Amerikaner
      Die Welt bricht digital in zwei (Staaten die sich gegen TCP aussprechen)
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 13:11:55
      Beitrag Nr. 2 ()
      man kann keine Daten mehr nach eigenem Willen speichern, kopieren, erstellen, programmieren

      So ein Schwachsinn. Hat der Autor wohl bei Bild & Co. abgekupfert :confused:

      Bei dieser Geschichte geht es grob gesagt nur darum, eine globale Verifikationsinstanz zu schaffen. Man kann damit den Zugriff auf einzelne Dateien regulieren, d.h. einlesen, ändern usw. erlauben oder verhindern, man muß es aber nicht. Natürlich ist sowas hochinteressant für Firmen wie Microsoft (u.v.a.m.), die ihre Software vor Raubkopiererei schützen wollen, aber das System selbst ist für den Anwender freiwillig - exakt so, wie er heute bei jeder Free- oder Shareware die Nutzungsbedingungen akzeptieren oder ablehnen kann.

      Die Benutzung des eigenen PCs ist deshalb lediglich hinsichtlich der Verwendung von Raubkopien eingeschränkt. Wenn man z.B. unbedingt die neueste Word-Version haben muß und damit sein Word-Dokument gegenüber anderen schützen will, muß man sich dieses Verfahrens bedienen, jedoch nicht, wenn es wie bisher frei verteilbar sein soll.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 13:22:10
      Beitrag Nr. 3 ()
      ok

      "freiwillig"

      du kannst ein auto auch nicht ohne benzin fahren.
      du mußt es immer wieder auftanken.
      bei TCG ist es das selbe.

      http://www.againsttcpa.com

      http://www.againsttcpa.com/what-is-tcpa.html

      beschäftige dich erstmal damit und dann darfst du wieder posten.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 14:30:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      OK, man kann die komplexe Materie nicht in ein paar einfachen Sätzen vollumfänglich abhandeln.

      Ich versuch`s deshalb etwas genauer:

      Wenn eine zukünftige Betriebssystemsoftware einmal TPM voraussetzt, dann heißt dies noch lange nicht, daß die innerhalb des Betriebssystems laufende Software dies ebenfalls immer tun muß. Das BS selbst ist dann z.B. kopiergeschützt, nicht aber zwangsläufig die damit erzeugten Dateien. Es wird, zumindest in den ersten Versionen eines solchen BS, noch immer möglich sein, herkömmliche Software wie z.B. Word etc. laufen zu lassen und damit frei verteilbare Dokumente zu erzeugen, die beliebig verteilt, kopiert, umbenannt und bearbeitet werden können.

      Die oben getroffene Aussage man kann keine Daten mehr nach eigenem Willen speichern, kopieren, erstellen, programmieren ist daher reine Panikmache und geht effektiv an der Realität vorbei. Man kann das sehr wohl.

      Daß unter TPM darüberhinaus weitere schwerwiegende Einschränkungen existieren, ist eine andere Sache.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 14:41:11
      Beitrag Nr. 5 ()
      muß ich dir zustimmen.
      die ersten generationen werden werden für den user noch viel offen lassen.
      aber mich erschreckt die tatsache was man so alles damit anfagen kann wenn man erst einmal darf.

      auf der seite steht ein mp3 zum download bereit.
      in diesem mp3 erklären mitglieder des ccc die ganze sache aus ihren blickfeld.
      echt interesannt.

      eigentlich habe ich das nur gepostet um etwas aufklärung zu betreiben.
      du kennst das ja bestimmt. nachher ist das gejammer groß.

      hab aber keine ahnung ob MS sein neues BS 2004 einführt oder nicht. die technik des TCPA testet MS ja bereits in ihrer X-BOX.

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      Avatar
      schrieb am 07.08.03 14:51:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      Bollwerker,

      ich bin zwar bestimmt auch kein TPM-Fan, aber mich tröstet die Art und Weise, wie schlampig die Microsofties bisher noch immer ihre Software gebaut haben.

      Ich mache mir, ehrlich gesagt, viel mehr Sorgen, seit ich gehört habe, daß Microsoft schon sehr bald Windows in Autos einsetzen will.

      Seither warte nur auf den Tag, an dem mich mein Daimler-Kräher beim Einsteigen fragt "WHERE DO YOU WANT TO CRASH TODAY?" :mad:
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 15:03:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      :laugh: :laugh:
      dann geh lieber gleich zu notar

      die amerikanische Kriegsmarine ist mit MS ausgerüstet:eek: :eek: :eek:

      und der raketenabwehrschild soll es dann auch sein.
      teroristen haben es dann auch wieder einfacher.

      X-Box: die haben auf den onlineservern all die gespert die nicht "TCPA" hard und soft verwendet haben.
      so und diese leute kommen jetzt nach der umstellung aufs orginal auch nicht mehr rein.
      wie die das wohl gemacht haben???
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 15:18:24
      Beitrag Nr. 8 ()
      all die gespert die nicht "TCPA" hard und soft verwendet haben

      Kenne mich mit X-Box nicht aus, aber wenn nicht CX-Box, mit was haben die dann gespielt? Modifizierte X-Box oder PC?
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 15:22:02
      Beitrag Nr. 9 ()
      bin auch schon aus dem konsolenalter raus.
      Modifizierte X-Box. modchips geklonte spiele usw.
      halt all son zeug was nicht licenziert ist.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 15:23:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      :laugh: :laugh: lizenziert:laugh: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 15:29:43
      Beitrag Nr. 11 ()
      Naja, so blöd wird MS ja nun auch nicht sein und nicht feststellen können, ob Modifikationen (an Hard- oder Software) der X-Box vorhanden sind. Dann brauchen sie sich nur die SN zu merken und schwupps, schon ist die X-Box ein für allemal aus dem Geschäft. Und bei Online-Spielen kann MS ja leicht jederzeit intelligentere Software nachrüsten. Das hat dann aber nix mit TPM zu tun.
      Avatar
      schrieb am 07.08.03 16:39:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      das schlimme ist ja was sie damit machen könnten
      (und teilweise auch machen werden). selbst mit original hardware und software geht mir die überprüfung meines systems gegen den strich, und deshalb bin ich dagegen und werd dafür keinen cent ausgeben, und
      wennich dan alles aus timbuktu importieren muss.
      gruss,
      A.
      Avatar
      schrieb am 08.08.03 07:14:31
      Beitrag Nr. 13 ()


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