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HighTech Investor: Bonds mit e-Speed
Im Zuge der geplatzten Internetblase mag niemand mehr von elektronischen Marktplätzen reden. Eine US-Firma jedoch verdient damit gutes Geld.
Frankfurt – Dass sich die Kurse der Aktien von Ariba oder Commerce One im vergangenen Herbst rund verdreifacht bzw. vervierfacht haben, dürfte kein Trost gewesen sein für Anleger, die ihnen seit mehreren Jahren die Treue halten – beide Anteilsscheine kosten aktuell deutlich weniger als zehn EUR, notierten aber zu Spitzenzeiten einmal um 1.000 EUR. Sie sind an ihrem eigenen Erfolg gescheitert: Der Nutzen elektronischer Marktplätze und ihr Sparpotenzial bei der Beschaffung war Unternehmen schnell vor Augen zu führen. Weniger jedoch die Notwendigkeit, dafür Software einzukaufen. Oftmals behalf man sich mit internen Lösungen oder bediente sich der Produkte großer Hersteller – denn entsprechende Module haben Anbieter betriebswirtschaftlicher Standardsoftware längst in ihr Repertoire aufgenommen. Sei es, weil es für SCM-Spezialisten wie Siebel Systems geradezu zwangsläufig war. Oder wie bei SAP, die in einer Partnerschaft mit Commerce One von deren Knowhow profitierte – und ihre Anteile am Unternehmen dann schrittweise reduzierte.

Aber wo Schatten ist, muss auch Licht sein. Ein sehr helles waren die Ergebnisse von eSpeed, einem US-Anbieter von Marktplätzen, der auf die Finanzbranche spezialisiert ist. Hier wiederum ist eSpeed als Tochter des Brokers Cantor Fitzgerald auf den Handel mit Schatzbriefen und anderen Finanzinstrumenten der US-Regierung fokussiert. Was zunächst wie starke Abhängigkeit aussieht, hat sich als Vorteil erwiesen, denn angesichts der steigenden Verschuldung der USA nimmt auch der Handel mit entsprechenden Papieren zu: Von einem durchschnittlichen Tagesvolumen von 380 Mrd. USD im ersten Quartal auf 450 Mrd. USD im zweiten Quartal 2003. CEO Howard Lutnick gab bei Vorlage der Quartalszahlen an, in der zweiten Jahreshälfte erwarte er das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen bei 440 bis 460 Mrd. USD. Da Anbieter elektronischer Marktplätze an den Transaktionsgebühren verdienen, sind steigende Gewinne vorgezeichnet, die Prognosen wurden angehoben.

Im zweiten Quartal meldete eSpeed einen Reingewinn von 8,1 Mio. USD oder 0,14 USD pro Aktie. Im Vergleichszeitraum betrug er 35 us-cts pro Aktie oder 19,7 Mio. USD, allerdings inklusive einer erhaltenen Versicherungsleistung – eSpeed und die Muttergesellschaft waren sehr stark von den Anschlägen des 11. Septembers betroffen gewesen. Um diesen Sondereffekt unberücksichtigt zu lassen lohnt ein Blick auf die operativen Vorsteuerergebnisse. Hier betrug der GpA 0,25 USD nach 0,13 USD im Vorjahr. Der Umsatz stieg von 30,6 auf 39,1 Mio. USD. Damit nahm der bereinigte Gewinn um fast 30 Prozent zu, die operative Marge verbesserte sich von 24 auf 35,5 Prozent und soll im zweiten Halbjahr oberhalb von 36 Prozent bleiben. Die Prognose für den bereinigten Gesamtjahresgewinn wurde von 54 us-cts pro Anteilsschein auf 64 bis 67 us-cts angehoben, im Jahr 2002 wurden 0,55 USD verdient. Sowohl das Ergebnis, als auch die neue Prognose liegen über den Schätzungen der US-Analysten, die Aktie legte als Reaktion fast elf Prozent zu.

Die beiden eingangs genannten Marktplatzanbieter können da nicht mithalten. Ariba hat bei einem um 3,8 Prozent gesunkenen Umsatz den Verlust im dritten Quartal (30. Juni) von 0,76 USD auf 0,01 USD verringert und die Prognosen getroffen. Bei Commerce One brach der Umsatz im zweiten Quartal von 27,8 auf 8,3 Mio. USD ein, der VpA verringerte sich von 2,15 USD auf 0,20 USD. Durch eine Finanzeinlage von zehn Mio. USD seitens der Anlagegesellschaft Bay Capital dürften Liquiditätsprobleme derzeit keine Rolle spielen. Bei Ariba fällt negativ auf, dass die Lizenzumsätze im dritten Quartal um 21 Prozent zurück gingen – daraus folgen künftig sinkende Serviceeinnahmen. Wer sich an einem Marktplatzspezialisten beteiligen möchte, hat die Wahl zwischen den beiden riskanten Papieren mit Turnaround-Fantasie. Oder mit eSpeed einem aktuellen Gewinner, dessen Papiere allerdings auf Jahreshöchstkurs notieren und mit einem laufenden KGV von 38 kaum günstig zu nennen sind.

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Und ist wieder am drehen

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Tageschart

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Den Chart einfügen - war wohl nichts

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Zur Zeit Bid/Ask 1/17