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    Hier mal was anderes. Zum abschalten und entspannen. - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.11.03 18:20:33 von
    neuester Beitrag 26.11.03 19:38:53 von
    Beiträge: 26
    ID: 793.960
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     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 18:20:33
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ein Abend im Restaurant

      Es war ein kalter Winterabend.
      Meine Freundin und ich beschlossen nach einem Kinobesuch, noch in „dieses Restaurant“ einzukehren und ein ausgiebiges Mahl zu uns zu nehmen.
      Wir wurden nach unserer Ankunft hier freundlich begrüßt und nachdem wir unsere Mäntel abgelegt hatten, führte uns der zuvorkommende Ober zu einer kleinen Nische am Ende des Raumes, wo meine Freundin und ich Platz nahmen.
      Nach eingehendem Studium der wohlsortierten Speisenkarte, entschieden wir uns schließlich für eines der zahlreichen Menüs sowie für einen leichten, trockenen Weißwein.
      Nun, die Speisekarte zur Seite gelegt, schaute ich mich ein wenig im Raume um. Es war schon kurz vor Mitternacht und daher die Zahl der Gäste nicht mehr allzu groß. Die Wenigen, die da letzte Hand an ehemals ansprechend dekorierte Teller legten, oder bei leisem Gespräch letzte Schlucke im Glase schwenkten, hielten sich eher im vorderen Teil des Raumes auf.
      Zwei Tische von uns entfernt saß allerdings ein älterer Herr in einem viel zu großen grauen Anzug. Vor ihm auf dem Tisch stand ein Wasserglas, an dem er hin und wieder nippte.
      In seiner Hand aber hielt der alte Mann einen kleinen Vogel, der leise schnatterte und vor sich hin piepste und dabei ab und an sanft mit seinen Flügeln schlug.
      Nach einer Weile kam der Ober und nahm unsere Bestellung auf.
      Meine Freundin und ich unterhielten uns über den Kinofilm und über den morgigen Tagesablauf, denn wir hatten vor uns in nächster Zeit zu verloben. Es gab noch so vieles zu bedenken, wie die Feierlichkeiten zu gestalten seien, und ob wir denn diesen oder jenen nun einladen sollten, und dergleichen mehr.
      Schließlich kam der Ober mit unserem Essen, und wünschte uns wohl zu speisen. Alles war appetitlich angerichtet und es schmeckte uns beiden so vorzüglich, dass wir uns entschlossen dieses Restaurant öfter zu besuchen, zumal uns auch das Ambiente ausgesprochen gut gefiel.
      Während wir aßen und tranken, schaute ich immer wieder zu dem alten Mann, der in seiner Tasche wühlte, ein paar Brotkrumen daraus hervorzauberte und dem Vogel zu fressen gab.
      Der Ober kam zwischenzeitlich nochmals an unseren Tisch und fragte uns, ob wir noch etwas wünschten und ob es uns denn mundete. Ich nutzte die Gelegenheit, und fragte den Ober, wer denn der alte Mann dort im grauen Anzug und mit dem Vogel sei. Der Ober schaute sich um und sagte, dass er keinen alten Mann, und schon gar keinen Vogel sehen könne, zumal der Aufenthalt von Tieren in einem
      Restaurant auch nicht gestattet sei.
      Etwas irritiert entschuldigte ich mich beim Ober, und ich glaube, mir stieg schon einwenig Schamesröte ins Gesicht, als ich noch eine Flasche Wein bestellte, nur um ihn wieder los zu werden.
      Meine Freundin, die mit dem Rücken zu dem alten Mann saß und meine Unterredung mit dem Ober nicht hatte verfolgen können fragte mich, was denn vorgefallen sei, denn sie sah mir wohl meine Verwunderung an. Ich erzählte es ihr, und natürlich drehte sie sich sofort zu dem Alten um und sagte, das sei aber ein besonders Putziger, dieser kleine bunte Vogel, denn sie mochte Tiere sehr gerne.
      Aber warum behauptete der Ober steif und fest, er könne keinen alten Mann mit einem Vogel entdecken, der doch aber keine zehn Schritte von uns entfernt und vollkommen unversteckt an seinem Tische saß? Doch ehe wir uns noch darauf einen Reim machen konnten, landete plötzlich der kleine Vogel, flatternd und mit leisem Piepsen, mitten auf unserem Tisch. Er schaute hastig nach hier und da und tippelte schließlich flink auf meinen Teller zu und bevor ich noch hätte reagieren können, stibitzte er auch schon frech eine Erbse. Er flog sofort auf und davon, drehte eine kleine, kecke Runde über unseren Köpfen, und landete, gerade so, als wäre nichts gewesen, zurück auf der Hand des alten Mannes.
      Meine Freundin und ich schauten uns aus großen Augen und mit weit geöffnetem Mund an. Doch kaum, dass wir die Sprache wiedergefunden hätten, trat auch schon der alte Mann in seinem viel zu großen grauen Anzug an unseren Tisch, bat um Verzeihung, und sagte, sein Vogel habe uns etwas weggenommen und er würde es uns gerne wiedergeben.
      Der alte Mann hielt mir seine Hand entgegen und sagte mit leiser Stimme, ich solle es ruhig nehmen, und legte mir eine riesengroße Perle, die im Kerzenlicht rötlichweiß schimmerte, in die Hand. Dies solle von nun an unser Glücksbringer sein, wünschte uns für die Zukunft alles Gute und löste sich mitsamt dem Vogel von einem Moment auf den anderen im Nichts auf.
      Unser beider Erstaunen und sicherlich auch Erschrecken lässt sich wohl kaum beschreiben und wir mochten unseren Augen nicht trauen. Und doch, wir hatten es ja gemeinsam erlebt: Es konnte kein Traum gewesen sein! Immer wieder versicherten wir uns dessen, was wir gerade zuvor erlebt hatten und kamen freilich zu keinem Schluß.
      Erst als der Ober an unseren Tisch trat und uns höflich darauf hinwies, dass man nun doch bald schließen wolle, wurden wir gewahr, dass wir die allerletzten Gäste im Raume waren und dass schon der frühe Morgen anzubrechen drohte.
      Eilig bezahlte ich die Rechnung, ließ die bestellte Flasche Wein einpacken und machte mich mit meiner Freundin auf den Heimweg.
      Schon am gleichen Morgen, nach einem kurzen und unruhigen Schlaf, suchte ich den besten Juwelierladen der Stadt auf, um die Perle einer eingehenden Begutachtung unterziehen zu lassen.
      Nun, wie mir der Juwelier mit salbungsvollen Worten mitteilte, handelte es sich um eines der schönsten und wohl auch kostbarsten Exemplare, das ihm je unter die Augen geraten sei, und überhaupt sei diese Perle von so außergewöhnlichem Reiz, dass wohl ihresgleichen keine zweite auf der Welt zu finden sei.
      Ich beauftragte ihn, kunstgerecht eine Öse anzubringen und dazu passend eine feingliedrige Kette aus reinstem Gold anzufertigen.
      Beides ließ ich aufs Kostbarste verpacken und schenkte es meiner Freundin zu unserer Verlobung.
      Und seit diesem Tage trägt sie diese Kette mit der Perle an ihrem Hals. Diese Perle hat nicht nur ihr, sondern auch mir schon viel Glück gebracht.


      mfg jojobada
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 18:30:56
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ein ganz normaler Tag


      Es war ein sonniger Dienstagnachmittag. Ich stand vor der Lottoannahmestelle und wartete darauf, dass sie aufmachte.
      Ich freute mich schon, denn am Wochenende war es mir endlich geglückt, zehn Fünfer im Lotto zu erzielen. Bereits am Montagmittag hatte ich mir im Videotext die Quote angeschaut, und diese konnte sich sehen lassen. Als dann um 15 Uhr auf einmal meine „Flamme“ da stand um die Eingangstüre zu öffnen, schlug mein Herz direkt drei Oktaven höher. Viola, langes hellbraunes Haar, eine Top Figur,
      27 Lenze jung, herrlich blaue Augen, sowie eine umwerfende weibliche Ausstrahlung.
      Mit einem süßen Lächeln empfing sie mich und ich schmolz förmlich dahin. Seitdem ich sie kenne hatte ich sie nach und nach immer wieder ausgefragt, nach ihrem Sternzeichen, welches Fische ist, und ob sie zur Zeit solo war. Aber jedes mal wenn ich sie sah, musste ich erst sekundenlang wie gebannt in ihre so schönen Augen blicken. Aber dennoch war ich zu schüchtern sie einzuladen, einfach nur mal zu fragen, ob sie nicht Lust hätte mit mir ins Kino oder zum Essen zu gehen. Dennoch war zwischen uns so ein gewisses Etwas. Ich glaube schon das wir uns sympathisch waren, denn auch sie schaute mich immer wieder an und bekam den Mund nicht auf wenn ich hin und wieder eine einfache Frage stellte.
      Nun schritt ich in den Verkaufsraum, holte die Spielquittungen aus der Tasche und gab sie ihr. Mir wurde richtig warm ums Herz und ich bemerkte, wie sich die Schweißperlen auf meiner Stirn ansammelten. Da ich eigentlich immer nur zwei Reihen Lotto spielte und die Ziehung samstagabends am Fernseher nur selten verfolgte, war es für mich schon verwunderlich, als ich zufällig die Zahlen, die ich getippt hatte, in der Zeitung am Sonntag erblickte.
      Diese Zahlen waren mir am letzten Freitag begegnet, ein Freitag, der eigentlich vollkommen normal verlaufen war, bis zu dem Moment, als ich mich entschloss den Lottoschein zur Annahmestelle zu bringen. Ich hatte es nicht weit, nur einige hundert Meter an einer vielbefahrenen Straße entlang. Wie immer schaute ich auf die Kennzeichen der vorbeifahrenden Autos. Dabei fielen mir immer wieder die gleichen Zahlen ins Auge. So wie die 13, 18, 25 und die 28. Nachdem ich mir die Zahlen gemerkt hatte, ging ich in die Annahmestelle, suchte mir zehn Lottoscheine mit verschiedenen Endziffern aus, in der Hoffnung, endlich mal einen Volltreffer zu landen. Ich reimte mir aus den Zahlen was zusammen. Aus der 13 machte ich die 1, ließ dann die 13 stehen sowie die 18, 25, 28. Zu der 28 addierte ich 1 und 3, machte dann 32. So kam ich dann im ganzen auf die 1, 13, 18, 25, 28, 32. Ich füllte nun die zehn Scheine aus und gab sie zusammen mit meinem Tippschein, den ich jede Woche spielte ab. Während Viola, die mich auch an jenem Freitag bediente, die Scheine durch das Lesegerät zog, fiel mein Blick auf die Lottowerbung: „Zehn Millionen Euro Jackpott!“
      Ich schaute Viola an, lächelte ein wenig und dachte, das wäre doch mal was.
      Als ich nach Hause ging, legte ich meine Lottomappe in die Nachtischschublade und vergaß sie wie immer.

      Nun stand ich in der Annahmestelle und wartete gespannt auf die Reaktion von Viola. Sie zog den ersten Schein durch das Gerät und sagte: „Niete.“
      Ich nickte nur ganz ungeduldig. Sie nahm einen anderen Schein und ich schaute sie erwartungsvoll an. Sie blickte auf das Display und wollte etwas sagen. Ich sah nur, dass sich ihr Gesicht hochrot verfärbte, ihre Wangen glühten förmlich auf. Sie wurde immer aufgeregter und ich wusste nicht wie mir geschah, als sie auf einmal los schrie, und das klang wie ein sehr, sehr lautes Stottern: „Hauptgewinn!“
      Im ersten Moment stockte mir einfach nur der Atem. Wieso Hauptgewinn? Ich konnte es einfach nicht glauben, ich hatte doch nur fünf Richtige...
      Aber tatsächlich, auf dem Display des Gerätes stand eindeutig und gut leserlich: „Hauptgewinn!!!“
      Nun fing ich an zu stammeln und fragte, was jetzt los sei. Viola sagte einfach nur: „Du hast den Hauptgewinn erzielt! Das, wovon Millionen von Menschen träumen.“
      Da fiel mir auf, dass sie mich das erste mal geduzt hatte, und ich war völlig hin und weg, ob jetzt vom Hauptgewinn oder weil sie mich duzte, ich weiß es nicht.
      Viola schritt ganz aufgeregt zur Tür und schloss sie erst einmal ab. Wie gut, dachte ich, dass außer uns sonst niemand in dem Laden stand. Nun, nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte, fragte ich sie, wie das denn überhaupt möglich war, denn ich hatte doch nur mit zehn mal fünf Richtigen gerechnet!
      Viola schrie direkt auf und sagte fassungslos: „Was, zehn mal fünf?“ „Ja“, antwortete ich. Sie lief mit großen Schritten zu dem Lesegerät und nahm die anderen Scheine zur Hand.
      „Die hatte ich doch glatt vergessen“, sagte Viola und nun jagte sie einen Schein nach dem anderen durch den Tippscheinleser und jedes mal erklang ein Kreischen und Jauchzen. Langsam wurde es mir peinlich und ich fragte mich, was das Ganze soll.
      Sie kam auf mich zu, packte mich fest bei den Schultern und rüttelte und schüttelte mich so heftig, dass ich nicht wusste, ob ich jetzt verrückt war, oder ob sie es war.
      „Das, das kann doch nicht-“, stotterte ich, und wurde dabei immer lauter, „ich bin mir sicher, es können nur zehn mal fünf Richtige sein.“
      Da fing sie an zu lachen, und ich glaubte, dass sie dem Wahn verfallen sein müsste.
      „Nun“, antworte sie auf einmal ganz ernst, „das Ziehungsgerät hatte einen Defekt. Die letzte Kugel musste noch mal gezogen werden, weil die 30 klemmte. Und deshalb wurde als letzte Zahl zufällig die 32 gezogen! Jackpot! Zehn Millionen Euro!“
      Erst da wurde mir bewusst, welch Glück mich da ereilt hatte.
      „Und, - und alles zusammen?“ stammelte ich.
      “Einmal zehn Millionen und neun mal 250.000 Euro.“ sagte Viola nüchtern.
      Ich war total baff und begann erst einmal zu rechnen. Aber das wollte mir auf Anhieb nicht so recht gelingen, bis ich dann endlich auf 12.250.000 kam. Nun konnte ich mich nicht mehr bremsen. Ich nahm Viola in den Arm und tanzte mit ihr durch den ganzen Verkaufsraum. Vor der verschlossenen Türe hatte sich mittlerweile eine große Anzahl von Menschen angesammelt und schaute unserem Tanz zu. Uns störte das aber nicht. Wir knutschten uns förmlich ab, machten einfach weiter. Uns wurde immer heißer und schließlich zogen wir uns gegenseitig beim Tanzen aus.
      In der Auslage stand eine Zweiliterflasche Schampus zwischen dem Dekor. Ich griff nach ihr, schüttelte sie kräftig, entfernte den Korken vom Falschenhals und der ganze Schampus ergoss sich über unsere Körper, so dass wir uns beide die Sekttropfen gegenseitig, von der Haut schlürften.
      Die unzähligen Menschen vor der verschlossenen Tür klatschten und jubelten uns zu. Wir lagen uns sehr lange in den Armen, waren überschwänglich und glücklich, endlich frei von Arbeit und Stress. Und, wir hatten uns gefunden!!!
      So kam es dann, dass wir uns ein Jahr später auf einer Trauminsel das Jawort gaben. Seitdem sind wir nun glücklich verheiratet und jeden Abend laufen wir zum Strand auf unserer Insel und schauen uns den Sonnenuntergang an. Und dann halte ich zärtlich die Hand auf ihren Bauch und streichle die zwei.

      Nun spiele ich jede Woche zehn Lottoscheine mit einer Reihe und nehme mir ein Telefonbuch zur Hand, tippe mit dem Finger auf eine Adresse und schicke sie dorthin, in der in der Hoffnung, dass DU vielleicht der nächste bist, den ich GLÜCKLICH machen kann.

      alle Rechte vorbehalten. Copyright jojobada 2003
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 18:31:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Seminarstory

      Vor kurzem besuchte ich ein Seminar in einem 1927 erbauten Hotel nahe der Holländischen Grenze.
      Dieses Seminar ging über zwei Tage und beinhaltete eine Übernachtung. Nach einem anstrengendem, aber lehrreichen Tag, sowie eines gemütlichen
      Abendmahl mit anschließendem Umtrunk, ging ich dann sehr spät auf mein Zimmer. In dieser Nacht war es sehr hell. Der Vollmond schien durch das Fenster und nachdem ich im Fernsehen "Die Meuterei auf der Bounty" gesehen hatte, legte ich mich um kurz nach ein Uhr ins Bett.

      Ich hatte Probleme beim Einschlafen, denn es war für mich sehr ungewohnt, allein in einem so großen Raum zu sein. Und dieser Raum war nicht einfach ein Zimmer, sondern ein ganzes Dachgeschoss, das sich über zwei Etagen erstreckte und zu allem Überfluss auch noch über sechs Betten verfügte.
      Ich lag direkt unter dem Fenster. Der Mond lachte mich an und ich war ihm sehr nah. Und manchmal hatte ich das Gefühl, ich würde in seinen Sog geraten, und er würde mich mit all seiner Kraft und seinem strahlendem Glanz in sich hinein ziehen, bis die Müdigkeit dann doch schließlich die Oberhand gewann und mich in einen unruhigen Schlaf riss.

      Es war gerade Fünf vor Fünf als ich auf die Nachtisch-Uhr schaute. Der Mond war immer noch zu sehn, und es war, als ob er sich die ganze Zeit nicht von der Stelle gerührt hatte.
      Während ich so da lag und wieder versuchte die Augen zu schließen, bemerkte ich einen starken Ruck am Fußende meiner Bettdecke. Ich erschrak. Zuerst glaubte ich, geträumt zu haben. Ich überlegte, ob ich im Halbschlaf war und ob es nur ein Reflex meiner Beine gewesen war, die ich vielleicht zulange angewinkelt hatte. Ich richtete mich langsam auf, die Kälte des Raumes sprang mich an und ich zog langsam an meiner Bettdecke bis ich wieder eingehüllt war.

      Langsam verlor sich meine Gänsehaut und ich schaute mich in dem vom Mond hell erleuchteten Raum um. Und da sah ich das, was ich mir schon immer vorstellen konnte, aber nie zu glauben gewagt hatte: In dem Sessel, in dem ich zuvor gesessen hatte, saß nun eine schemenhafte Gestalt in einen Hauch von weißem Nebel eingehüllt. Das Gesicht konnte ich nicht genau erkennen, es war verschwommen. Nur die Augen, die stachen hervor. Ich werde diesen Anblick nie vergessen, es war wie ein Hilferuf, ein Schreien, der Mund leicht geöffnet als wenn man ein lautes A ausspricht. So saß nun diese Gestalt in dem Fernsehsessel und wippte leicht hin und her und schaute mich an.
      Die Gestalt streckte die Arme aus und ich sah einen Strick um ihre Hände – es war eine junge Frau soweit ich es auf den zweiten Blick beurteilen konnte.
      Ich war wie betäubt. Ich bewegte mich nicht, nur meine Augen folgten den Bewegungen der gefesselten Frau hin und her, hin und her, der Sessel in gleichmäßigem Rhythmus, und dann geschah es. Sie stand auf, schaute mich hilfeflehend an, streckte die Arme zu mir aus und kam langsam, schwebend auf mich zu. Ich versuchte mich zu beherrschen und mich zu fassen. Ich schloss meinen Mund, der die ganze Zeit über offen gestanden hatte und versuchte zu schlucken - ich verspürte großen Durst und mein Mund war völlig ausgetrocknet. Ich wollte etwas sagen, bekam aber keinen Ton heraus. Nun stand die Gestalt direkt vor mir, reckte mir ihre Hände entgegen und schaute mich aus traurigen Augen an.
      Ich glaube sogar Tränen gesehen zu haben; so stand sie nun da, und es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ich streckte meine rechte Hand aus und griff nach den Fesseln, die der Frau wohl schon sehr lange, soviel Kummer bereitet hatten. Ich erlöste sie mit einem Ruck davon, sie waren ganz morsch und was von ihnen übrig blieb, zerbröselte förmlich. Wir schauten beide zu Boden und als ich wieder hochsah, blickte ich in ein wunderbares Licht und ein Teil des Lichtes kam zu mir und versank in meine Brust, versank in meinem Herzen.
      Und seit dieser Nacht sehe und fühle ich meine Umgebung mit anderen Augen. Irgend etwas tief in mir hat sich seitdem verändert und es entwickelt sich weiter. Die Gestalt aber löste sich auf und verschwand, und dafür kehrte in diesen Raum, so glaube ich, für immer Ruhe ein.

      copyright jojobada 2003
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 18:51:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      hat es Euch gefallen ??

      könnt Ihr mir ein wenig dazu sagen??
      soll ich irgend etwas abändern ??


      mfg jojo
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:01:01
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich find es einfach klasse !! Ich bewundere die Leute
      welche so etwas schreiben können !! Falls Du es noch nicht tust,
      solltest Du versuchen damit Geld zu verdienen !!!
      Gruß aus HH
      Squib

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      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:12:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      vielen Dank Squib
      ich wünschte mehr Leute wären mal Bereit sich dazu zu aüßern. Schließlich kann ich nur durch kritik besser werden.


      mfg jojo

      der immer noch hofft das Ihr was dazu sagt !!
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:14:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das sind mal Geschichten, wenn auch aus dem Land der Illusionen, die im krassen Gegensatz zu dem täglich Gegrunze und Geblödel stehen, dem man ständig ausgesetzt ist und dem man sich kaum entziehen kann.

      Gruß A.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:25:20
      Beitrag Nr. 8 ()
      okay, die erste fand ich langweilig, sorry :rolleyes:

      Aber die anderen zwei spitze :look:
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 19:40:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      vielen Dank Alex und Dalle für Statement.

      mfg jojo
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 21:18:48
      Beitrag Nr. 10 ()
      GangBangStory


      wir vier haben alles gegeben:lick:


      Fin
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 21:42:44
      Beitrag Nr. 11 ()
      vielen Dank !! DJMassiveBlast

      mfg jojo
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 23:09:32
      Beitrag Nr. 12 ()
      @jojo

      Ich habe jetzt alle drei Geschichten mit Interesse gelesen, das hat meine Neugier soweit geweckt das ich auch nach anderen threads von dir gesucht habe und auch das, was ich dort fand, durchgelesen habe.
      Du scheinst mir ja ein recht großer Romantiker/in zu sein, was ich wirklich überhaupt nicht negativ meine, aber nach meinem Empfinden gleitest du bei allen Geschichten, ohne Not, zu leicht ins Süßliche ab.
      Wenn du den Schmalz da ein bisschen rauskriegst, könnten das richtig nette Geschichten werden.

      Ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse, denn ich mag Leute die sich mit schreiben beschäftigen, aber du hast ja um Meinungen gebeten.

      Freundlichst Kaperfahrer.
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 23:15:10
      Beitrag Nr. 13 ()
      @Kaper

      du kannst @jojo ruhig kritisieren - der verträgt das schon :D
      Gruß nach München ;)
      Avatar
      schrieb am 07.11.03 23:18:02
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hi Elrond, lange mehr gesehen von dir :)
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 02:35:40
      Beitrag Nr. 15 ()
      #1

      einfach nur schön :kiss:
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 09:48:39
      Beitrag Nr. 16 ()
      vielen Dank an
      Kaperfahrer
      Elrond
      Brueller und all die anderen !!!

      wie ich lese ist es doch immer wieder geschmackssache
      dem einen gefällt es dem anderen muss es nicht gefallen
      es ist halt so das wir menschen arg verschieden sind
      und das ist auch gut so !!

      mfg jojobada
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 17:11:03
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ich träume seit jahren davon selber mal ein buch zu schreiben --aber irgendwie schaff ich es nicht den anfang zu machen:(:cry:
      DEshalb finde ich es toll daß DU es geschaft hast :cool: :laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.11.03 23:58:00
      Beitrag Nr. 18 ()
      Hi Jojo
      Hab immer ein schlechtes Gewissen wenn ich `dir in den Rücken falle`....
      hab nur #1 gelesen
      das ist hundertpro kein Original-Jojo ! :)
      bis Sonntag, frgmt
      Avatar
      schrieb am 09.11.03 09:38:51
      Beitrag Nr. 19 ()
      Hallo frohgemut
      wie kommst Du darauf das es nicht von mir ist ??

      ich schicke Dir das Original !!!

      mfg jojo
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 00:02:28
      Beitrag Nr. 20 ()
      Also jojo hatte recht !

      Es ist ja sicher zu begrüßen
      und war wohl auch nötig :)
      daß du dich stilistisch verbesserst,
      aber mach es langsam und behutsam
      ohne jojo1 ganz zu verschmähen vergessen verlieren !
      frgmt
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 08:45:39
      Beitrag Nr. 21 ()
      hi
      ist das erste was ich von dir lese .

      Woher kommen die Ideen ,würde mich interessieren ... Traumbilder als Gerüst , Analogie zu Literaturvorbild oder voll und neu konstruiert !??
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 20:30:17
      Beitrag Nr. 22 ()
      Hallo sofakles
      alles aus meinen Kopf alles aus dem sein enstanden alles
      aus den Leben gegriffen alles mit liebe verfasst.

      mfg jojobada
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 20:38:08
      Beitrag Nr. 23 ()
      sagen wir tagträume also ;)
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:26:36
      Beitrag Nr. 24 ()
      sofakles hat es Dir denn gefallen ??
      wie kann ich armer ichter und Geschichten schreiber denn mal ein wenig Geld daraus machen ??
      nur ein klein wenig ??

      mfg jojobada:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.11.03 21:28:19
      Beitrag Nr. 25 ()
      sofakles lese doch mal die anderen sachen von mir. Esgibt reichlich anderes !!! stöber mal !! zum Beispiel im letzten Thread alle Links !!

      jojo
      Avatar
      schrieb am 26.11.03 19:38:53
      Beitrag Nr. 26 ()
      Hallo @all

      ich wünsch Euch was !!


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