Emerging Markets: Korea ist der Favorit (EuramS) - 500 Beiträge pro Seite | Diskussion im Forum
neuester Beitrag 29.02.04 11:32:23 von
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EURO: Herr Neill, 2003 haben die Börsen der Schwellenländer die Aktienmärkte der Industriestaaten klar übertroffen. Hält der Trend an?
NEILL: Ja, aber die Zuwächse fallen nicht mehr so stark aus.
EURO: Was spricht für die Emerging Markets?
NEILL: Günstige Bewertungen, marktwirtschaftliche Reformen, Zinssenkungen und jede Menge Liquidität. Zudem steigt die Profitabilität in den Schwellenländern stärker als in den etablierten Märkten.
EURO: Die Börsen der Emerging-Markets-Staaten reagieren in der Regel stark auf politische Entwicklungen. Wie stellen Sie sich darauf ein?
NEILL: Als die Investoren aus Angst vor der Wirtschaftspolitik des gerade zum Präsidenten gewählten Lula da Silva Ende 2002 brasilianische Aktien verkauft haben, bin ich eingestiegen. Die Aussicht, dass in den Philippinen womöglich ein wirtschaftsunerfahrener Schauspieler an die Macht kommt, schreckt mich eher ab.
EURO: Haben Sie noch Positionen in Brasilien? Der Aktienmarkt leidet derzeit unter einem Korruptionsskandal.
NEILL: Wir haben unseren Brasilien-anteil schon vor einigen Monaten reduziert. Nach einem Anstieg um mehr als 100 Prozent erkannten wir nicht mehr allzu viel Potenzial.
EURO: In welchem Land sehen Sie die größten Chancen?
NEILL: Südkorea gefällt uns gut. An der Börse in Seoul war bislang vom Asien-aufschwung nichts zu spüren.
EURO: Die Kreditkartenkrise hat auf die Kurse gedrückt.
NEILL: Genau, doch das Problem ist mittlerweile gelöst. Das durchschnittliche Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt aktuell bei 4. Es kann also nur noch bergauf gehen. Chancen sehen wir vor allem bei südkoreanischen TechnologieUnternehmen.
EURO: Der entsprechende Kosdaq-Index weist seit Jahresanfang aber ein Minus von vier Prozent auf.
NEILL: Eben deswegen interessieren wir uns für dieses Marktsegment.
EURO: Wann rechnen Sie mit dem Aufschwung?
NEILL: Innerhalb der nächsten sechs bis 18 Monate.
EURO: Auch den Mexiko-Anteil haben Sie aufgestockt. Sehen Sie keine Gefahren für die Exporte des Landes durch chinesische Produkte?
NEILL: Das wird zwar immer behauptet. Doch der Standortvorteil Mexikos zu den USA überwiegt die geringeren Produktionskosten im Reich der Mitte.
EURO: Ist es für Sie notwendig, sich ein eigenes Bild vor Ort zu machen?
NEILL: Ich reise viel. Aber die wichtigsten Erkenntnisse ziehe ich aus der Chartanalyse und den Bewertungen. Zudem gewinne ich über das Internet ein genaues Bild von den Unternehmen.
Interview: Jörg Billina
Autor: SmartHouseMedia (© wallstreet:online AG / SmartHouse Media GmbH),00:08 29.02.2004
Kennt jemand Zertifikate auf den Kosdaq-Index?
Apparatschik
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