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    Ein Richter der NS-Zeit wählt den Bundespräsidenten - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 19.05.04 21:07:40 von
    neuester Beitrag 24.05.04 18:07:09 von
    Beiträge: 123
    ID: 862.061
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      schrieb am 19.05.04 21:07:40
      Beitrag Nr. 1 ()
      :eek:

      Die Rückkehr des "furchtbaren Juristen" Filbinger

      Hans Filbinger trat 1978 als Ministerpräsident von Baden-Württemberg zurück, weil er als Marinerichter in der Nazi-Zeit noch gegen Kriegsende Deserteure zum Tode verurteilt haben soll. Jetzt kehrt der 90-Jährige zurück auf das höchste politische Parkett. Die CDU schickt ihn als ältesten Wahlmann in die Bundesversammlung.

      http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,300506,00.h…
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:09:57
      Beitrag Nr. 2 ()
      Der hat doch nix getan. Hätte er anders gehandelt wär er wahrscheinlich selbst getötet worden.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:12:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      dachte, der ist mit herrn schill in südamerika:(
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:12:43
      Beitrag Nr. 4 ()
      Peinlich für die CDU, dass sie auf faschistische Militärrichter zurückgreifen muss! Da kann man sehen, welcher Geist noch heute die CDU vertritt! Peinlich? Eigentlich ein Skandal!!!!
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:18:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      Politiker sind einfach nur SCHEISSE!

      Mittlerweile ist es mir schon fast wurscht, welcher Partei sie angehören.

      Wir brauchen einfach eine Regelung, die es verhindert, dass nur noch Dreck nach oben gespült wird :mad:

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      schrieb am 19.05.04 21:23:56
      Beitrag Nr. 6 ()
      scheisse schwimmt halt immer oben - egal wo man hinschaut
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:24:04
      Beitrag Nr. 7 ()
      Die Grünen haben Kinderschänder in ihren Reihen und haben sich nicht entschuldigt.
      Die PDS hat sich für ihre Morde auch nicht entschuldigt.

      Die SPD hat IM Stolpe und den Bremer Sozialminister als IM. Sie hat sich nicht entschuldigt.

      Filbinger hat sich entschuldigt.

      Alos, wenn wir ein Sozialstaat sein wollen, müssen wir auch die Größe haben zu verzeihen.

      Deshalb sollten sich die Heuchler der oben genannten Parteien zurück halten und sich an ihrer eigenen Nase nehmen.

      coke
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:28:52
      Beitrag Nr. 8 ()
      #1 Das hast Du noch vergessen:

      Warme Worte von Helmut Kohl

      Doch Filbinger hat prominente Fürsprecher mit Macht in der CDU. Helmut Kohl findet in seinen Erinnerungen warme Worte für den Marinerichter der Nazis. "Ich bin sicher, hätte sich Hans Filbinger - und dies war auch mein Rat an ihn - öffentlich mit einem menschlichen Wort des Bedauerns an die Angehörigen der Opfer gewandt, hätte er die gegen ihn laufende Kampagne durchstehen können."

      Das sehen die Angehörigen der Opfer aber anders. Sie versammelten sich am Mittwoch in Berlin vor dem Brandenburger Tor, um gegen den honorigen Wahlmann Filbinger zu protestieren. Sie fragen sich, wie es beispielsweise Paul Spiegel empfindet, der Präsident des Zentralrats der Juden, der ebenfalls für die CDU als Wahlmann nach Berlin fährt, Seite an Seite mit Filbinger seine Stimme für Horst Köhler abzugeben. Rolf Hochhuth hofft, "dass dieser Skandal, vielleicht den ein oder anderen noch dazu bringt, seine Stimme der Gegenkandidatin zu geben". Vor allem aber sei die Ehrung geschmacklos gegenüber den Angehörigen der Opfer der Nazi-Zeit, sagt Juso-Chef Bednarz. Der zweitälteste Wahlmann in der Bundesversammlung ist nur ein Jahr jünger als Filbinger. Er heißt Hans Lauter und wurde 1936 vom so genannten Volksgerichtshof wegen Widerstands gegen das NS-Regime zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:30:55
      Beitrag Nr. 9 ()
      #2FullerDer hat doch nix getan. Hätte er anders gehandelt wär er wahrscheinlich selbst getötet worden

      Da muss ich Dir erheblich widersprechen. Es gab auch im 3. Reich genügend Möglichkeiten, sich von den Greueltaten der Nazis zu distanzieren! Zum Mitmachen wurde keiner gezwungen!
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:35:07
      Beitrag Nr. 10 ()
      @AttiMichael
      Führende Widerständler war zum Herbert Wehner. :D

      coke
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:36:32
      Beitrag Nr. 11 ()
      coke, könntest Du den Satz noch mal auf Deutsch formulieren? :rolleyes::confused:
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 21:39:03
      Beitrag Nr. 12 ()
      coke, und mich machen einige Sätze von dir in #7 einigermassen nervös ...
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:38:08
      Beitrag Nr. 13 ()
      Fuller , du verfährst noch dem Motto: Nicht wissen macht nichts!
      Wenn du keine Ahnung hast halte die Kl.! Filbinger hat in Norwegen nach Kriegsende noch Todesurteile gefällt und diese wurden auch vollstreckt! Solche Fürsprecher wie du sind einfach eklig!
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:41:06
      Beitrag Nr. 14 ()
      Coke, nur soviel: Filbinger hat noch nach Kriegsende Todesurteile im Namen das dritten Reiches gefällt! Und diese Jungen Soldaten wurden erschossen!!! Dein Vergleich ist deshalb völlig unpassend!!( harmlos azsgedrückt)!
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:45:11
      Beitrag Nr. 15 ()
      Schachy, genau deshalb ärgere ich mich über die Union, die Filbinger als Wahlmann nominiert hat! :mad:
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:48:17
      Beitrag Nr. 16 ()
      was Filbinger getan hat war Arschkriecherei vor dem damaligen System. So einer, der "nur" Befehle ausgeführt hat.

      Gut daß man dem das nicht durchgehen ließ.

      Wünschenswert wäre jedoch, daß man in der linken Ecke ebenfalls so gründlich kehrt.

      Warum bekommt die Diktatorengattin Margot Honnecker eine fette Rente von den von ihr so sehr gehaßten Kapitalisten ?
      Warum hockt die nicht im Knast - so wie viele Nazi-Verbrecher zur Rechenschaft gezogen wurden ?

      Oder die Beer von den Grünen: Ex-Komm.Bund Westdeutschland, Bütikofer, Ex-Maoist, Fischer - versuchte schwere Körperverletungsdelikte zu begehen !!!!

      Das sind Leute, die wollten eine Diktatur errichten, die nur durch Mord und Terror hätte bestehen können - wie der Kommunismus nun mal so funktoniert !!!!

      Bloß weil die sich nicht durchsetzen konnten, läßt man denen das als "Jugendsünde" durchgehen.

      solche Leute, wie ein Großteil der Grünen heute, besonders in deren Führungkader, und praktisch die gesamte PDS, haben so wenig in öffentlichen Ämtern und leitenden Funktionen verloren, wie einst Filbinger.

      Wo bleibt denn nur die Abschußkampagne gegen diese (ehemaligen ?) Möchtegern-Diktatoren ?
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:48:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      wie kommen die denn da drauf :eek:

      haben die keine anderen oder wollen die damit was aussagen :confused:

      naja ich wähl eh die tierschützer oder autofahrer :)
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:52:10
      Beitrag Nr. 18 ()
      @schany
      ..und Wehner hat seine Genossen verraten. SIe wurde dann sofort erschossen.
      Filbinger ist zwar kein Heiliger. Aber er ist alt und als Christ gewährt man ihm Gnade. Ich will mich eben nicht auf die Stufe des Ströbele und seiner Freunde stellen, die versuchen ihre eigene Vergangenheit als Widerstand zu glorifizieren.

      Wenn man schon Maßstäbe ansetzt, dann müssen die auch für alle gelten und nicht für eine politische Richtung.

      Dass das so sein soll ist meine Überzeugung.

      coke
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:55:57
      Beitrag Nr. 19 ()
      Denali, es geht nicht nur um die Todesurteile während der Kriegszeit, sondern der krieg war beendet und er fällte in einer Zeit noch Todesurteile, wo er nicht mehr verpflichtet war .Ich hoffe, dass du den qualitativen Unterschied verstehtst!
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 22:59:07
      Beitrag Nr. 20 ()
      Denali,
      Deine Vergleiche hinken nicht nur, sie sind geradezu unverschämt!
      Hast Du es wirklich nötig Täter aus dem 3. Reich zu verteidigen?
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 23:01:00
      Beitrag Nr. 21 ()
      Coke, ich habe recht, du verstehst nichts! Deine Argumentation ist einfach d....! Oder noch gefährlicher: Du symphatisiert mit dem rechten PacK!
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 23:02:40
      Beitrag Nr. 22 ()
      @schachny
      und Du anscheinend mit den rotlackierten Faschisten...:mad:

      coke
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 23:02:58
      Beitrag Nr. 23 ()
      Den 90 jährigen Filbinger kann man in Ruhe lassen.

      Das aber eine deutsche Volkspartei diesen Mann zur Wahl des Bundespräsidenten nominiert, während das gemeine Volk zu "doof" ist den Bundespräsidenten direkt zu wählen, zeigt den einmaligen Zynismus dieser Partei.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 23:04:41
      Beitrag Nr. 24 ()
      Denali versucht ja gar nicht wirklich diesen Altnazi in Schutz zu nehmen, als viel mehr aufzuzeiegn, welches Pack wir heute am Hacken haben :cry:
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 23:06:17
      Beitrag Nr. 25 ()
      # 19
      Schachy, stimme voll zu.

      Was mir zu denken gibt: Filbinger war Kind seiner Zeit. Hat eine fanatisierende Sozialisation durchlaufen. Das soll nichts entschuldigen.

      Nur - wenn unsere heutigen Volksvertreter, (einst ?) radikalste Linke, zu solcher Macht gekommen wären, wie Filbinger..........

      Wenn jemand in einem freien Land lebt, und sich dann aus freien Stücken für die Einführung einer Diktatur stark macht, sind solche Leute schlicht deplaziert im Staatsdienst, aber erst recht in Regierungsämtern.

      Und da man bei Filbinger nicht gelten ließ, daß er in späteren Zeiten eben wiederum angepaßt und systemkompatibel war, sollte dieses Argument auch nicht für die PDS oder die Ex :laugh::laugh::laugh: Kommunisten bei den Grünen gelten.
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 23:09:37
      Beitrag Nr. 26 ()
      Deneli, deine letzte Darstellung akzeptiere ich ! Trotzdem stellt Waldsperling das Problem treffend dar!
      Avatar
      schrieb am 19.05.04 23:20:10
      Beitrag Nr. 27 ()
      #23: auf den Punkt gebracht!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 15:56:44
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ich finde es unfair, so über Hans Filbinger zu reden. Er mag ein Konservativer sein. Aber er ist alles andere als ein Nazi.

      Ich habe Filbinger vor einigen Jahren kennengelernt und bin ihm mehrfach begegnet. Man kann mit ihm offen auch über diese Dinge sprechen. Er war übrigens nie NS-Parteimitglied, sondern Richter bei der Marine. Dies ist (außer in Propagandakreisen) ein ganz erheblicher Unterschiedl. Wer den eingangs zitierten Spiegel-Artikel gelesen hat, dürfte auch einiges über den Anteil Ost-Berlins an der Kampagne gegen Filbinger in Erfahrung gebracht haben.

      Wenn Ströbele und Hochhut hier einen auf betroffen und bestürzt machen, zeigen sie meiner Meinung nach nur wes Geises Kind sie sind. Daß die Filbinger-Kampagne ausgerechnet jetzt hochgekocht wird, hängt doch ganz eindeutig damit zusammen, daß rot-grün in so was die einzige Möglichkeit sieht Schwan noch zu pushen. Es geht um ein Macht-Spiel, nicht um Filbinger.

      Interessant in diesem Zusammenhang ist Filbingers Homepage, auf der er auch Dokumente im Zusammenhang mit den gegen ihn erhobenen Vorwürfen veröffentlicht:
      http://www.hans-filbinger.de
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 16:47:24
      Beitrag Nr. 29 ()
      @RRichter,

      du sagst es!

      Man muss nicht immer gleich mit der
      Faschisten-Keule kommen.

      Es ist unanständig, Filbinger als Faschisten
      zu bezeichnen.

      Und das sagt einer, der als junger Mensch
      gegen Filbinger auf die Straße ging. :D

      Im übrigen sollten Leute wie Ströbele, die
      sich als Gralshüter der Moral gefallen,
      lieber mal ihre eigene Vergangenheit aufarbeiten.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 17:25:09
      Beitrag Nr. 30 ()
      Fakt ist Filbinger war von 1933-1936 Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB), von 1934 bis 1937 auch Mitglied der SA. Im Mai 1937 trat er in die NSDAP ein. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, und von April 1943 bis 1945 diente er im deutsch besetzten Norwegen in verschiedenen Positionen als Wehrmachtsjurist.

      Das sollte doch ausreichen um einen wie Filbinger als NAZI bezeichen zu dürfen.

      Wer Hintergrund zur Filbingerstory sucht, findet unter http://www.vvn-bda.de/freiburg/wette.pdf Informatives.

      Man sollte sich nämlich in solchen Fällen nicht unbedingt darauf verlassen, was der Beschuldigte auf seiner eigenen Homepage zum Besten gibt.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 17:28:27
      Beitrag Nr. 31 ()
      Nun in der rot/grünen Regierung haben wir einen früheren Steinewerfer und Polizistenschläger Joscha Fischer, der ist sogar Vizekanzler und einen Stolpe als früherer IM , der jetzt als Verkehrsminister sein Unwesen (Maut Debakel) betreibt. Unter diesen Umständen können wir auch noch sehr gut einen 90 jährigen Greis mit Namen Filbinger verkraften.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 17:48:26
      Beitrag Nr. 32 ()
      @bares

      Wenn die Mitgliedschaft in
      nationalsozialistischen Organisationen
      Filbinger zum Nazi macht,

      was macht dann seine spätere Mitgliedschaft in
      christdemokratischen Organisationen
      aus Filbinger?

      Einen Christdemokraten?

      Im übrigen ist es müßig, sich über einen
      fast 91jährigen aufzuregen, dessen angebliche
      Taten ca. 60 JAHRE zurückliegen.

      "Taten", die ihn zwar sein Amt gekostet haben,
      aber deretwegen er von keinem Gericht
      je angeklagt, geschweige denn verurteilt wurde.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 18:09:50
      Beitrag Nr. 33 ()
      @cyberwilli, es geht in der causa Filbinger um moralische Fragen und weniger um justiziable Angelegenheiten.

      Niemand wollte Filbinger wegen seiner Taten je vor Gericht stellen. Es war doch eher umgekehrt der Fall, dass Filbinger z.B. Rolf Hochuth wegen dessen Wortschöpfung vom furchtbaren Juristen vor den Kadi gezogen hat. Aber dieses klug gewählten Ausdruck, weil nicht justiziabel, durfte Hochhuth nach Gerichtsbeschluss weiter benutzen.

      Und dass die Alt-Nazis nach dem Krieg überwiegend bei der CDU ihre politische Heimat gefunden haben, sagt doch gar nichts über deren eigentliche Gesinnung und ihren Charakter aus. Oder doch?

      Und wenn der 91-jährige Filbinger zu Hause im Schwabenland geblieben wäre, hätte keiner etwas Böses über ihn gesagt. Aber dieser unverbesserliche Mensch hat bis zum heutigen Tag keinen Ansatz von Reue gezeigt über die Menschen, deren Tod er mitzuverantworten hat und jetzt will er wieder rehabilitiert und Bundespräsidentwahlmann werden der Ewiggestrige.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 18:23:47
      Beitrag Nr. 34 ()
      Naja, wie B&N schon schrieb. Da war schon etwas mehr als garnix. Aber wer will da richten.


      http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger

      daraus:

      Nach seinem Studium der Rechts- und Volkswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im Breisgau und in München promovierte er 1939. Filbinger war von 1933 bis 1936 Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB), von 1934 bis 1937 auch Mitglied der SA. 1937 trat er in die NSDAP ein. 1940 wurde er zur Marine eingezogen und gegen seinen Willen zur Militärjustiz abkommandiert.


      Und weiter:

      1978 wurde durch eine Veröffentlichung des Schriftstellers Rolf Hochhuth in der Wochenzeitung Die Zeit Filbingers Mitwirkung an vier Todesurteilen bei NS-Kriegsgerichtsverfahren bekannt. In der folgenden Diskussion rechtfertigte er sich mit dem berühmt gewordenen Kommentar zu diesen Vorgängen: "Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein!". Er bezeichnete 1978 die Urteile als "Phantomurteile", da sie in Abwesenheit erfolgten und nicht zur Vollstreckung gedacht waren. Ein Urteil wurde - in Filbingers Anwesenheit - vollzogen. Filbinger hatte zudem am 1. Juni 1945, 4 Wochen nach Kriegsende, einen Oberleutnant wegen Entfernens von der Truppe zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegündung heißt es "Er (der Angeklagte) sah voraus, dass nun das Unheil für uns alle unabwendbar geworden sei und versuchte, für seine Person möglichst günstig wegzukommen." Dies wird häufig entstellt zitiert in der Form, Filbinger habe das Kriegsende als "Unheil für uns alle" bezeichnet.

      Zunächst bestritt Filbinger, jemals an Todesurteilen beteiligt gewesen zu sein, musste dann aber das Gegenteil eingestehen. Deshalb trat er unter starkem öffentlichen Druck, letztendlich jedoch erst unter dem Druck seiner eigenen Partei am 7. August 1978 als Ministerpräsident zurück und gab später seine Parteiämter ab.

      Der Historiker Golo Mann sprach von einer "meisterhaft konzentrierten Hetze gegen Filbinger" (Welt am Sonntag, 26.7.1987). Daß - wie heute bekannt ist - im Hintergrund die Stasi an den Veröffentlichungen beteiligt war, legt Filbinger als Unschuldsbeleg aus. Er behauptet, "von den Verschwörern des 20. Juli 1944 für eine Verwendung nach geglücktem Attentat auf Hitler vorgesehen" gewesen zu sein und "mehreren zu Unrecht zum Tode Verurteilten das Leben gerettet" zu haben. Filbinger bezeichnet sich selbst als rehabilitiert.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 18:30:14
      Beitrag Nr. 35 ()
      @#30 von bares@nobles
      Du solltest gucken, von wem du da zitierst. Über VVN/BDA kannst Du in nahezu allen Verfassungsschutzberichten der letzten 20 Jahre einiges lesen. Im aktuellen Bericht des Bundes schau mal ab Seite 133 nach.
      http://www.verfassungsschutz.de/de/publikationen/verfassungs…

      Diesen Leuten geht es nicht darum, Vergangenheit objektiv aufzuarbeiten. Vielmehr soll sie so aufgearbeitet werden, daß sie in eigene aktuelle Propaganda-Konzept hineinpasst.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 18:47:59
      Beitrag Nr. 36 ()
      Hat Hr. Filbinger nicht in seinem Weikersheimer Forum
      jahrelang bundesweit-bekannten Rechtsradikalen eine Plattform geboten?

      Ist dies nicht vielleicht der Grund, weshalb die CDU ihn nun nominiert hat?

      Pfui, Fischen am äußersten rechten Rand in Hinsicht auf die Bundestagswahl 2006!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:00:29
      Beitrag Nr. 37 ()
      #35 Ja und nun. Was hat das mit unserem furchtbaren Juristen Filbinger zu tun?

      Wenn hier einer Propaganda treibt, dann ist das doch der Filbinger selbst. Allein seine Behauptung er wäre von den Verschwörern des 20. Juli 1944 für eine Verwendung nach geglücktem Attentat auf Hitler vorgesehen gewesen, ist nichts als pure Propaganda.

      Ich will hier kurz auf den am meisten diskutierten Fall des Matrosen Gröger eingehen, der damsl von Filbinger angeklagt wurde. Für Filbinger war Gröger auch 50 Jahre nach dem Krieg nur der Matrose G.
      (Der Text ist überwiegend von u.g. Website)
      ---
      In einem Rechtfertigungsversuch durch Filbinger/Hammerstein aus dem Jahre 1995 folgen zeitgeschichtliche Auslassungen über den Fall des Matrosen Walter Gröger, die – um es vornehm auszudrücken - mit den historischen Fakten nichts zu tun haben. Zitat: „Der Matrose G. war in Norwegen fahnenflüchtig geworden, nachdem die Marine im Frühjahr 1945 die Rettungsaktion über die Ostsee durchführte, bei der 2,5 Millionen Menschen, Männer, Frauen und Kinder, gerettet wurden. Fahnenflucht gefährdete diese größte humane Rettungsaktion über See der Geschichte, weshalb der Befehlshaber, der zugleich Gerichtsherr war, die Höchststrafe forderte. Jede Armee der Welt bedroht Fahnenflucht mit der Höchststrafe
      Wie die Militärgerichtsakten belegen, desertierte der Matrose Gröger jedoch nicht im Frühjahr 1945, wie Filbinger behauptet, sondern bereits im Dezember 1943. Dessen Fahnenflucht stand also mit den Evakuierungmaßnahmen über die Ostsee in keinerlei Verbindung. Filbinger wollte mit seinem Hinweis auf die „größte humane Rettungsaktion der Geschichte“ die besondere Schändlichkeit der Desertion dieses Marinesoldaten herausstellen und damit um Verständnis für das Todesurteil werben. Seine Tatbestandsdarstellung ist jedoch wahrheitswidrig, und ich frage mich, woher Filbinger den Mut nimmt, die Öffentlichkeit in dieser Weise irre zu führen.

      Nächster Punkt: Filbinger/Hammerstein erklärten erneut: „Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte.“ Mit dieser – formal betrachtet korrekten - Formulierung wird absichtsvoll der Tatbestand verschleiert, dass Filbinger in seiner Rolle als Ankläger für Gröger die Todesstrafe forderte und so in der Maschinerie der damaligen Marinejustiz eine durchaus aktive Rolle spielte. Mit der gewählten Formulierung wird ebenfalls verschleiert, dass Filbinger zwei Todesurteile gegen flüchtige Deserteure fällte, die nur deshalb nicht vollstreckt werden konnten, weil die betreffenden Soldaten zu den wenigen Glücklichen gehörten, die nicht gefasst wurden, sondern denen es gelang, sich dem Zugriff der Wehrmacht erfolgreich zu entziehen.
      ---

      Dies mal zu manchen Fakten zum Fall Filbinger. Nur wenige seiner Urteile und Anklagen sind leider an das Licht der Öffentlichkeit gelangt.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:03:22
      Beitrag Nr. 38 ()
      So viel ich weiß, wird in jeder Armee im Kriegsfall die Fahnenflucht (also das feige flüchten vor dem Gegner, während die Kameraden unter Lebensgefahr weiterkämpfen) mit dem Tod bestraft -

      anders ist ein Soldat nicht dazu zu bringen, im Konfliktfall an der Front zu kämpfen und den Gegner unter Einsatz des eigenen Lebens abzuwehren.

      Es ist immer gesünder, sich abzusetzen und die eigenen Kameraden in der Scheiße liegen zu lassen.

      Filbinger hat damals nach den bestehenden Gesetzen ein Todesurteil gegen einen Soldaten gefällt, der sich vor den Kämpfen in Sicherheit gebracht hat - und das wurde per Gesetz mit dem Tode geahndet, was jedem Soldat bekannt war.

      Hätte er es nicht getan, dann hätte er Rechtsbeugung begangen. Wie hätte er es den Müttern oder Frauen der anderen Fahnenflüchtigen erklären sollen, die gefaßt und nach dem Gesetz hingerichtet wurden, wenn er nach Gutdünken Ausnahmen gemacht hätte?

      Es hat nichts mit Nazi oder nicht-Nazi zu tun, wenn die einen für Fahnenflucht im Krieg zum Tod verurteilt und die anderen für das gleiche Delikt laufen gelassen werden, sondern mit Gleichheit vor dem Gesetz.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:28:03
      Beitrag Nr. 39 ()
      @BB
      Genau das ist der Punkt, der von den linken Hetzern immer ordentlich übersehen wird: Fahnenflucht wurde in jeder Armee mit dem Tode bestraft!
      In solchen Fällen konnten Richter gar nicht anders urteilen!
      Aber im Werfen von Nebelkerzen sind die Linken einfach immer noch unschlagbar!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:33:03
      Beitrag Nr. 40 ()
      Hier läßt sich ja wieder einmal die ganze deutsche Seele aus! Deutsch - deutscher - Filbinger?

      Es gibt viele Möglichkeiten zu handeln. Filbinger hat eine gewählt!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:35:35
      Beitrag Nr. 41 ()
      Baldur Banane, wie schon gesagt.

      Der Fall Filbinger war eine Frage der Moral und nicht der Justiz. Es stand eigentlich nie zur Debatte, ob Deserteure zum Tode verurteilt werden dürfen/sollen oder nicht.

      Und die moralische Bewertung von Filbingers Verhalten als Nazi-Richter bzw. -Ankläger und sein Verhalten nach Aufkommen der Vorwürfe hat eben letzlich dazu geführt, dass der Ex-Nazi und dann CDU-Ministerpräsident Filbinger seinen Hut nehmen musste.
      Merke! Ex-Nazis sind eben schlechte Vorbilder für die deutsche Jugend.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:38:55
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo bares!

      ABer nur - soweit ich weiß - weil der ehrenwerte Richterstand - so er sich keine offenkundigen Fehlurteile geleistet hatte - sich einen Blankocheck hatte ausstellen lassen!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:46:28
      Beitrag Nr. 43 ()
      1. Ja, was denn nun. Wenn seine Urteile juristisch einwandfrei waren, was genau wirft man ihm vor, daß er nicht sein Leben hergab, um einen Deserteur zu schützen?

      2. Er ist verdienter Ministerpräsident seines Bundeslandes, wenn Sein Bundesland ihn entsendet, ist das eine Normalität.

      3. Wenn die Kritik aus der Richtung der PDS kommt, wirkt das mehr als lächerlich und man sollte sich fragen, auf welche Seite man sich stellt.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 19:52:30
      Beitrag Nr. 44 ()
      #41,

      Filbinger war kein Nazi-Richter sondern ein Jurist unter hunderten in der deutschen Marine, die nach dem damaligen Recht Vergehen geahndet haben.

      Und deine Vorfahren haben auch gejubelt, als Hitler den Versailler Vertrag rückgängig gemacht und die abgetrennten deutschen Ostgebiete wieder dem Deutschen Reich angeschlossen hat.

      Und vielleicht waren in deiner Familie auch begeisterte Parteimitglieder - wir können es hier nicht überprüfen.

      Nach dem Kieg waren sie aber alle im Widerstand, wirklich alle. (Sogar der Führer soll heimlich im Widerstand gewesen sein!).
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:19:06
      Beitrag Nr. 45 ()
      Les ich grad in nem anderen Board:

      Lustig und entlarvend zugleich für unsere Rot-Grünen Moralapostel:

      Filbinger war schon 1994 und 1999 Mitglied er Bundesversammlung und vor allem:

      Er wurde MIT DEN STIMMEN VON SPD UND GRÜNEN des Ba-Wü Landtags für die Bundesversammlung nominiert

      Was hier abläuft ist eine Schmierenkampagne gesteuert aus der SPD-Kampa unter willfähriger Mithilfe der Spiegel-Deppen und dem drittklassigen Schriftsteller Hochuth.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:23:14
      Beitrag Nr. 46 ()
      Was sind doch die Rot/Rot/Grünen für scheinheilige Brüder ?
      Selbst haben sie in ihren Reihen einen IM der früheren DDR (Stolpe), einen früheren Steinewerfer und Polizistenschläger Joschka Fischer und in Sachen Filbinger, der nicht vorbestraft ist, proben sie jetzt vor der Bundespräsidentenaufwahl den Aufstand. Das ist schon total pervers.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:52:10
      Beitrag Nr. 47 ()
      Daniela22
      setzt Du jetzt IM schon mit einer Nazigröße, die Todesurteile in den letzten Kriegstagen nicht nur ausgesprochen hat sondern auch vollziehen ließ, gleich?
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:53:31
      Beitrag Nr. 48 ()
      Hallo Daniella22,

      ich kann keinen von deinen aufgezählten Persönlichkeiten so richtig leiden!:cry:
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:54:24
      Beitrag Nr. 49 ()
      Daniela22
      wie sagte Filbinger, warum sollte das, was damals Recht war, heute Unrecht sein? Und dies in Bezug auf seine Todesurteile. Tut mir leid, aber Filbinger ist ein Unverbesserlicher.... und mir scheint fast, Du hast ein ähnliches Gemüt!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:57:43
      Beitrag Nr. 50 ()
      Es ist eine Schande, dass so jemand wie Filbinger, der noch in den 70ern der Meinung war, dass sein Handeln während der Naziherrschaft rechtens war, in 2004 die Möglichkeit bekommt, den Bundespräsidenten zu wählen.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 20:58:49
      Beitrag Nr. 51 ()
      Stella Luna
      Stolpe hat mit den DDR Schergen zusammengearbeitet, so wie auch Filbinger als Militärrichter kein Widerstandskämpfer gegen die Nazis war. Filbinger hat als Militärrichter nach den Soldatengesetzen des dritten Reiches entschieden , nach denen für Fahnenflucht die Todesstrafe vorgesehen war; hätte Filbinger nicht danach gehandelt wäre er selbst gehängt worden; jetzt kriechen zur Zeit alle Heuchler wieder aus ihren Löchern.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:06:15
      Beitrag Nr. 52 ()
      Daniela22
      wenn es nach Dir geht, dann hätten sich die Amerikaner die Nürnberger Prozesse ersparen können! War ja alles rechtens damals, "hau ich dem andern die Rübe nicht ab wird mir meine Rübe abgehauen" und dies rechtfertigt wohl alles!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:07:14
      Beitrag Nr. 53 ()
      Mir scheint, Du gehörst noch der Altersgruppe der "willfährigen Gefährten" an!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:07:17
      Beitrag Nr. 54 ()
      Hallo Daniela22,

      das Problem Filbinger ist doch ganz einfacher natur und wäre sehr schnell aus der Welt zu räumen gewesen! Aber Herr Filbinger ist bis heute der Meinung er hätte alles richtig gemacht und für sein tun müsse er sich nicht entschuldigen. Sein weißes Hemd als Schreibtischtäter ist blutgeträngt und deshalb ist es auch für mich unerträglich die Person Filbinger zu respektieren! Das sind wir allein den Opfer der Nazi und deren Schreibtischtäter wie Filbinger einfach schuldig!



      Gruß Albatossa
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:08:07
      Beitrag Nr. 55 ()
      ausserdem habe ich den Eindruck, dass Dir alle Mittel recht sind um Rot/Grün zu vertreiben. Gäbe es etwas, vor dem Du nicht zurückschrecken würdest? Das würde mich mal sehr interessieren!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:10:07
      Beitrag Nr. 56 ()
      # 55 = @Daniela
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:11:40
      Beitrag Nr. 57 ()
      wie auch immer man zu der Person stehen mag. Wirkliches Fingerspitzengefühl liegt hier sicher nicht vor.:(
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:12:30
      Beitrag Nr. 58 ()
      Es ist eine Schande!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:14:02
      Beitrag Nr. 59 ()
      Hallo StellaLuna,

      wenn es um Filbinger geht braucht braucht man keine Parteibrille!:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:22:54
      Beitrag Nr. 60 ()
      Das hat mit Parteibrille nichts zu tun!

      Unmöglich finde ich ebenfalls, dass der Kandidat Köhler auch Wahlmann ist und sich selbst wählen kann! Eigenartige Gepflogenheiten herrschen bei der CDU!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 21:39:50
      Beitrag Nr. 61 ()
      Wenn ein Soldat in den Schützengräben bei Verdun im "ewigen" Trommelfeuer, seine Kameraden mit Dumdum - Geschossen im Bauch und "Mama Rufen" sterben sah, mit sich tagelang gerungen hat und dann den Mut findet abzuhauen, ist er für mich ein Held.

      Der Abschaum der Menschheit der solche Gesetze macht, die Menschen an die Front schickt an der sie verbluten, selbst in der warmen, ungefährlichen Etappe sitzt, ja denen müsste man Gelegenheit geben, eine Kesselschlacht von Smolensk so richtig zu genießen. Und blutig muss es sein.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 22:46:26
      Beitrag Nr. 62 ()
      OFFENER BRIEF VON HOCHHUTH AN KÖHLER

      "Nichtswürdige Auffassung von unserem höchsten Staatsamt"

      Der Dramatiker Rolf Hochhuth ist entsetzt darüber, dass die CDU den ehemaligen Marinerichter Hans Filbinger zum Wahlmann berufen hat, der am Sonntag Horst Köhler zum Bundespräsidenten wählen soll. SPIEGEL ONLINE dokumentiert exklusiv einen offenen Brief von Hochhuth an Köhler. Er fordert ihn auf, sich nicht von "einem ruchlosen Soldatenmörder ins Amt" einführen zu lassen.

      Sehr geehrter Herr Professor Doktor Köhler,

      die Würdelosigkeit liegt nicht bei Filbinger, der sich ja "niemals vorgestellt hat, was er eigentlich angestellt hat" (Hannah Arendt über Adolf Eichmann), sondern der neue Präsident begibt sich auf Filbingers Niveau, wenn er sich von einem ruchlosen Soldatenmörder ins Amt einführen läßt, obgleich er weiß: Filbinger hat noch in britischer Kriegsgefangenschaft den Matrosen Gröger ermordet, indem er sich von den Briten die Gewehre ausgeliehen hat, um diesen Soldaten noch Wochen nach Hitlers Selbstmord zu erschießen, einen Soldaten, der viele Feindfahrten hinter sich hatte, während Filbinger nie einen anderen Schuß gehört hat als Schüsse der Pelotons, die auf den Ruf dieses Kriegsverbrechers: "Feuer!" - deutsche Soldaten ermordet haben. Egon Bahr sagte über Filbinger: "Wie viele muß einer hingerichtet haben, um einen vergessen zu können?"

      Rolf Hochhuth: "Brandmarkung des deutschen Volkes"
      Dies alles weiß haargenau auch der neue Präsident. Was muß er für eine nichtswürdige Auffassung von unserem höchstem Staatsamt haben, dass er sich von dem Gangster Filbinger in dieses Amt einführen läßt. Hoffen wir, dass nicht wenige unserer Abgeordneten die Konsequenz aus dieser ekelhaften Brandmarkung des deutschen Volkes ziehen - und die Gegenkandidatin wählen."

      Berlin, den 19. Mai 2004

      Rolf Hochhuth !

      www.spiegel.de
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 23:15:50
      Beitrag Nr. 63 ()
      die Parteien zeigen mal wieder ihr Profil:

      die CDU bestätigt erneut, worauf sie sich absolut nicht versteht: Positive Selbstinszenierung und angemessenes Taktgefühl für die heutige Epoche. Als hätte man nicht irgendjemand sonst für den Job, den nun Filbi machen soll, bestimmen können.
      In BaWü sind die alten Seilschaften immer noch immens stark, und das hat viele negative Auswirkungen in der Landes- und Komunalpolitik (siehe Stuttgart 21- Unterirdischer Bahnhof, den niemand braucht, aber Unsummen kosten soll)

      von dieser Geisteshaltung zeugt eben auch die Nominierung von Filbi.

      Nichts gelernt nach so vielen Jahren !!!

      Noch blöder kann man sich kaum anstellen, denn wieder mal gelingt es der CDU den Linken eine Steilvorlage zu liefern, die diese dankbar und gekonnt nutzen.

      Möllemann, Hohmann, Filbinger - die Linken verstehen sich auf das öffentliche Ausschlachten von Dummsprüchen und deplazierter Symbolik - ideologische Propaganda eben - die einzige echte Stärke der Linksbewegung von anbeginn, was zugleich das völlige Versagen in der praktischen Politik erklärt.

      Auf der anderen Seite die Propaganda-Nullen der Konservativen: Ex-Kommunisten bei den Grünen (haben die sich eigentlich je distanziert, bzw. entschuldigt ?), die eine Diktatur errichten wollten, oder Ex-SEDler, die nicht besser waren als Filbinger, und das Ihre zum Terror des SED-Regimes beitrugen, sind in höchsten Ämtern oder allimentiert mit fetten Pensionen, und es interessiert nicht im Geringsten was ihre düstere Vergangenheit anbelangt.
      Linksradikale Positionen sind prinzipiell so wenig akzeptabel als rechtsradikale. Faktisch aber ist Linksradikalismus gesellschaftsfähig. Ein Resultat dieses Umstandes ist nun, daß teilweise völlig inkompetente Leute, die zudem offensichtlich nicht die Interessen der BRD und ihrer Bürger im Sinn haben, an der Spitze dieses Staates stehen.

      Dermaßen mit zweierlei Maß zu messen, wie heute allgemein üblich, zeigt die Wertedominanz der Linken. Sehr hilfreich, um vom Versagen der Linkspolitik abzulenken, und nach dem erbärmlichen Rau einen Präsidenten mit Wirtschaftskompetenz von vorn herein zu diskreditieren: Er wäre ja mit der Stimme des Henkers Filbinger gewählt.
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 23:28:16
      Beitrag Nr. 64 ()
      Wer von den Linken hat Todesurteile ausgesprochen?

      In einem anderen srd amüsiert man sich köstlich über die Watschn die Schröder bekommen hat und findet es zum Teil auch noch o.k., und hier regt man sich über linke Steinewerfer auf. Das nenn ich Differenzierung!
      Avatar
      schrieb am 20.05.04 23:46:03
      Beitrag Nr. 65 ()
      1.) Einige hier argumentieren streng formaljuristisch und folgen damit Filbingers Entschuldigung

      "..was damals Recht war kann heute kein Unrecht sein".


      Wer so argumentiert sollte sich klar sein, das er damit das NS-Rechtssystem und den Angriffskrieg indirekt legitimiert.

      Letzenendes kann man mit einer formaljuristischen Argumentation auch Stalins Gulag oder vielleicht auch den Massenmord der Roten Khmer in Kambodscha rechtfertigen.


      2.) Hier wird immer wieder auf den Fischer oder andere "dunkle Gestalten" aus der ex K-Gruppen-Szene verwiesen (nach dem Motto: die sind ja auch nicht besser).

      Meines Wissens hat aber keiner von denen einen Menschen auf dem Gewissen, wie der "furchtbare Jurist" Filbinger. Insofern hinkt der Vergleich ganz gewaltig.



      Ich weiß, hier gibt es viele Rot-Grün-Hasser die es schlimmer finden, das Frau Bähr kifft als die Taten vom ollen uneinsichtigen Filbinger.

      Mir geht es nicht so. Ich grusele mich etwas vor diesen Filbinger-Gestalten, die im Krieg als Schreibtischtäter gnadenlos haben Leute über die Klinge springen lassen und später jahrzehntelang als honorige Ehrenmänner durchgingen.

      Ignatz
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:00:07
      Beitrag Nr. 66 ()
      #63 Linksradikale Positionen sind prinzipiell so wenig akzeptabel als rechtsradikale. Faktisch aber ist Linksradikalismus gesellschaftsfähig.

      Der erste Teil der Aussage ist richtig. Der zweite eine völlige Umkehrung der historischen Gegebenheiten in Deutschland.
      Diese Nation wurde noch nie in ihrer Geschichte von linksradikalen Kräften regiert, weil die gesellschaftlichen Kräfte in diesem Land eben anders gelagert sind. Es ist daher dreist zu behaupten, Linksradikalismus sei in Deutschland gesellschaftsfähig. Das war es nie und wird es nie sein.

      Fakt ist, dass rechtsradikale Kräfte dieses Land in Schutt und Asche gelegt haben. Millionen Deutsche haben das mit ihrem Leben und Eigentum bezahlt und Deutschland hat u.a. einen grossen Teil seines ehemaligen Staatsgebietes verloren.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:21:21
      Beitrag Nr. 67 ()
      Denali Zu Nr.63
      Sehr guter Beitrag; Die Linken und die gesamte linkslastige Medienlandschaft wird nun den Fall Filbinger hochpuschen, um von ihrem totalen politischen Versagen abzulenken. Das Beste, was die Union machen kann ist, den Filbinger durch einen anderen Wahlmann auszuwechseln, um die Person Köhler nicht zu beschädigen. Endlich bekommen wir wieder einen wirtschaftlich kompetenten Bundespräsidenten, den Deutschland dringend braucht.
      Man sollte wirklich den Linken eine solche Steilvorlage mit dem Thema Filbinger liefern, die für die Linken nur einen Zweck hat, von ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken. Welche schlechte Politik in Deutschland seit ca 6 Jahren erfolgt , erleben wir ja täglich.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:25:11
      Beitrag Nr. 68 ()
      zu Nr. 66
      Die frühere DDR wurde von linksradikalen Schergen regiert,
      die für Todesschüsse und andere schlimmste Verbrechen
      verantwortlich ist. Das hast Du offenbar vergessen.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:27:44
      Beitrag Nr. 69 ()
      damit keine Mißverständnisse aufkommen: Einer wie Filbinger soll gefälligst die Verantwortung tragen, die seinen Handlungen zukommt !

      Man muß ihm aber auch zugestehen, daß er sich, abgesehen von gewissen Klüngeltendezen ect. in der Ba-Wü CDU, nach dem Systemwechsel als "normaler" Mensch verhalten hat, nie kriminell oder radikal war.

      Das mag man nun opporutunistisch finden, oder scheinheilig.

      Im Rahmen eines freiheitlichen Staates verhielt er sich als Demokrat, während einige heutige Top-Grüne sich bei Ghaddafi in Terrorcamps schulen ließen (lernt man dort etwa Petersilie züchten?), und ihre Aktionen durch diesen mit finanziert wurden. Und diese Leute standen nicht in einer Befehlshierarchie, die gnadenlos umlegte, wer sich widersetzte, waren nicht psychisch deformiert durch einen brutalen Krieg und die Gehirnwäsche einer perversen Diktatur - diese Leute, wie etliche bei den Top-Grünen rumhängen, taten all dies rein freiwillig, mit vollem Magen, im freiesten Staat den es je auf deutschem Boden gab. Und genau darum sind solche Charaktäre mehr als ungeeignet für Führungspositionen in der BRD.

      Man kann nun niemand dafür verurteilen für etwas, was diese Person nicht getan hat. Doch die Ziele der Linken wie Beer oder Büti waren klar: Diktatur des Proletariats. Was hätten diese Leute wohl gemacht, hätten sie die Macht eines Filbinger besessen ?

      Was von diesen Ex(?)Kommunisten fehlt, ist eine klare Distanzierung von ihrer Vergangenheit, eine öffentliche Entschuldigung zum Schweigen von Mauermord und Gulag, ein Eingeständniss, daß Sozialismus nur durch Gewalt und Terror als staatstragendes System bestehen kann, und eine schonungslose Offenlegung ihrer Biografien.

      Und dann sollten die selben Maßstäbe gelten: Entweder man gesteht jemand Leuterung nach seinen "Jugendsünden" zu, oder nicht. Wenn nicht, wie im Fall Filbinger, sollten auch die radikalen Roten aus öffentlichen Ämtern fliegen.

      Aber wie gesagt, das Ganze ist mal wieder reine Propaganda. Ein künstliches Thema um diese Labertante von der Uni zu puschen.

      Umgekeht muß man sagen: Der CDU gehört´s für ihre arrogante Blödheit einfach nicht anders.:mad:
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:30:15
      Beitrag Nr. 70 ()
      Daniela22
      jau, und das System wurde mit viel Geld aus dem Westen unterstützt, schon vergessen?
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:32:28
      Beitrag Nr. 71 ()
      Deserteure wurden in der damaligen Zeit immer erschossen.

      Nach der Argumentation, daß das aber gemein ist, hätte auch niemand sonst, der im Krieg für Deutschland gekämpft hat jemals in die Politik gehen dürfen.

      Das auslassen an einem kleinen Rad wie Filbinger ist nur der immer wieder gerne produzierte Selbsthass der Linken.

      Ja, im nachhinein war es falsch, ja im nachhinein sind alle heutzutage halbe Jesusgestalten, die über andere richten.

      Pah, drauf gespukt.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:32:35
      Beitrag Nr. 72 ()
      und unser Gefangenenfreikauf war ein einträgliches Geschäft für die DDR, und die Rentner, die sie haben "laufen" lassen, hat sich auch rentiert für die DDR!
      Wir waren den DDR-Schergen im wahrsten Sinn des Wortes ausgeliefert und haben gelöhnt und gelöhnt und gelöhnt und so das System am Leben erhalten!
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:36:00
      Beitrag Nr. 73 ()
      #68
      1. war die ehemalige DDR rein völkerrechtlich kein deutscher Staat.
      2. War die DDR ein von aussen gesteuerter, sowjetischer Satellitenstaat und nicht souverän.
      3. hat es wie auch dir in deiner Einfalt bekannt sein sollte in der DDR nie freie Wahlen gegeben, so dass die damals regierende kommunistische Regierung kein Produkt freier Wahlen, sondern ein Zwangskonstrukt war, die nicht auf der freien Entscheidung von Bürgern beruhte.

      Du scheinst zwar nicht die Hellste zu sein, aber zumindest der letzte Punkt hätte dir geläufig sein können.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:36:10
      Beitrag Nr. 74 ()
      Daniela

      Strauß vermittelt Honecker Milliarden-Kredit - Die FDP reagiert vergrätzt

      Nur acht Wochen später kam es zu einer dramatischen Wendung in der Deutschlandpolitik: Derselbe Strauß, der eben noch der DDR den Herzinfarkt eines Bundesbürgers als "Mordfall" anzulasten versuchte, vermittelte dem notleidenden SED-Regime einen Banken-Kredit über eine Milliarde Mark. Am 1. Juli wurde der Kreditvertrag in der Bayerischen Landesbank in München unterzeichnet. Aufgrund eines Kabinettsbeschlusses vom 29. Juni verbürgte die Bundesregierung die Rückzahlung der Kreditsumme in voller Höhe.

      Die FDP hatte dem Kredit im Kabinett ebenfalls zugestimmt, war aber sichtlich vergrätzt darüber, wie der verhinderte Außenminister Strauß sich in ihre Domäne einmischte. Ein heikler Punkt bei dem Geschäft war, daß die Bundesregierung sämtliche Risiken und Kosten des Kredits übernahm und so den beteiligten Banken ein ungewöhnlich sattes Zins-Geschäft sicherte. Daran mochte auch die FDP nicht rühren. Ihr Bundeswirtschaftsminister Lambsdorff sah vielmehr den Status West-Berlins gefährdet, weil die Treuhandstelle für den innerdeutschen Handel nicht einbezogen worden sei: "Wenn wir so etwas gemacht hätten, hätte Herr Strauß uns als laienhafte Anfänger ... und Amateure gekennzeichnet." Strauß hielt das für "reine Profilierungssucht" und forderte Lambsdorff auf, die Bundesregierung zu verlassen, wenn er die Kreditgewährung ablehne.

      -------

      und wie nennt man jemanden, der mit linksradikalen DDR-Schergen, die für Todesschüsse und andere schlimmste Verbrechen verantwortlich sind, nicht nur kooperiert sondern sie auch noch finanziell unterstützt?
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 00:39:55
      Beitrag Nr. 75 ()
      @bares@nobel

      Die DDR war bei weitem nicht so unsouverän, wie du es dastellst.

      Der Mauerbau war ein Ostdeutsche Idee, genauso kam die Anweisung zu Todesschützen an der innerdeutschen Grenze nicht aus Moskau sondern aus dem DDR Zentralkommitee.

      Außenpolitisch war die DDR sicher nicht unabhängig, kann man auch von der BRD nicht behaupten.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 01:01:33
      Beitrag Nr. 76 ()
      Newnoise, das führt uns zwar von Filbinger weg, aber ein Staat zeichnet sich eben dadurch aus, dass er souverän ist. D.h. er ist frei in all seinen Entscheidungen und nicht nur in manchen, die zufälligerweise auch dem Obersouverän in den Kram passen.

      In diesem Sinne war die DDR und auch die BRD im Nachkriegsdeutschland nicht souverän und ob Deutschland es heute schon ist, darüber bin ich mir auch nicht sicher.

      Aber zumindest war Deutschland 1933 souverän als die Nazis an die Macht kamen. Hitler hatte zwar nicht die Mehrheit, aber die anderen rechtskonservativen Kräfte im Reichstag haben sie ihm dann verschafft.

      Womit ich wieder beim Ausgangspunkt angelangt bin, dass der Linksradikalismus in Deutschland trotz gegenteiliger Behauptungen nie ein gesellschaftsfähiges Modell zustande gebracht hat.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 01:02:27
      Beitrag Nr. 77 ()
      Hat die Republik mal wieder ihren Aufreger! Und niemand schaut hin, wieviele (Ex-?)Stalinisten mitwählen bzw. sich besonders laut mitempören (nicht wahr, Schachy, von denen könntest Du einiges erzählen, tust Du aber nicht, verweigerst - völlig ohne Rückgrat - jede Antwort auf diesbezügliche Fragen! Ich bin mir sicher, Du wirst Dich auch in diesem Thread nicht mehr melden!).

      Die alte Arschgeige Filbinger hat sicherlich zu leiden gehabt an ihrem Rücktritt. Ich gönne ihr diese Pein immer noch. Die Südwest-CDU steht zu ihr. Sie wissen, was sie tun und das nötigt mir sogar Respekt ab.

      Der Skandal, der um die eine Stimme nunmehr gemacht wird, ist an Gutmenschentum und Heuchelei allerdings schwer zu überbieten! Mr.Strasser meldet sich ergraut und verfettet zurück, Mr.Hochhuth ergreift völlig euphorisch angesichts der allgemeinen Mediengeilheit jedes Mikrophon in einem Umkreis von 100 Meilem und stöhnt hinein ...
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 01:06:43
      Beitrag Nr. 78 ()
      @bares@nobel

      Ich verstehe, du trägst dich immer noch mit dem Gedanken, daß der Kommunismus nicht gescheitert ist, da er nie verwirklicht wurde?
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 01:06:50
      Beitrag Nr. 79 ()
      # 66 bares.....

      ja, du hast recht. In der Kürze des Satzes liegt leicht Mißverständlches.

      Was ist eigentlich radikal ?

      einer wie Gysi hockte in X Talkshows, und viele fanden ihn sooo nett. Oder die Wagenknecht.

      Umgekehrt galten/gilt Forteuyn (oder wie der sich schrieb) und Haider als Rechtspopulisten, was bei jeder Namensnennung mit erwähnt wurde !!!

      Die Wahrnehmung was die "Mitte" ist, hat sich im Laufe der Jahrzehnte verschoben, und zwar in Folge der 68iger nach Links.

      Ausdruck dieses Vorganges u.a.: Daß SED-Mitglieder keine Rechenschaft über ihre Funktionen im SED-Terror-STaat ablegen mußten, daß es prakisch keine Verurteilungen (bis auf den Krenz und ein paar Grenzsoldaten) gab, daß die Opfer des Linksfaschismus keine oder kaum Entschädigung bekommen, währen Ex-SED-Funktionäre fette Renten kassieren für ihre Beihilfe oder aktive Organisation bei der Ausführung von Verbrechen - ohne daß die Öffentlichkeit daran Anstoß nimmt !!!!

      Umgekehrt kann man jemand, der als junger Mensch den Nazis diente, anpinkeln, aber niemand findet etwas dabei, daß ein Krimineller heute Außenminister ist und Ex-SED-Funktionäre keinerlei Haft verbüßen mußten.

      Wie weit linke Ideen in der Politik Einzug gehalten haben, zeigt die permanent steigende Staatsquote, die Negativ-Kampagnien gegen Unternehmer, Selbständige, Vermögensbesitzer, und die beständig propagierte Illusion, daß durch immer mehr staatliche Lenkung Arbeitsplätze geschaffen werden könnten - so als bräuchte es dazu kein Unternehmertum.

      Und dann die historische Aufarbeitung: Permanente Dokus über das 3.Reich - als wäre es erst gestern zuende gegangen. Im Gegensatz dazu erfährt man sehr wenig über die DDR, Gulag, Stalin, oder Grauenhaftes außerhalb der westlichen Kultur.

      Hier wird eine propagandistische Chimäre geschaffen, die man zur Diffamierung politischer Gegner immer neu bemühen kann, frei nach dem Motto: Wer nicht links ist, der ist eben rechts und/oder kapitalistisch, und somit unsozial, kalt, ausländerfeindlich, kapitalistisch, rassistisch, usw. usw., und wer will das schon sein ?

      Zweck der Übung: Inhaltliche Debatten vermeiden. Machtausübung möglichst auf der Basis selbst postulierter moralischer Überlegenheit bei gleichzeitiger Konditionierung weiter Wählerschichten mit linkem Gedankengut.

      "Radikal" im Vergleich zur DKP ect. sind die heutigen Linken natürlich nicht mehr, aber das Land in Schutt und Asche zu legen, daran arbeiten sie nach Kräften.

      Sie können schließlich nicht anders: Das Feindbild der Linken ist dieses kapitalistische System, das unseren Wohlstand erschaffen hat, und das sie mit ihren sozialistischen Ideen programmgemäß nun langsam erwürgen.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 01:12:02
      Beitrag Nr. 80 ()
      baresnobel
      Diese Unrechtssysteme, wie das Hitler Regime oder das Unrechtsregime DDR konnten nur existieren, weil Millionen von Menschen mitgemacht haben. Auch Filbinger war ein Mitläufer , wie Millionen andere, nur daher konnten diese Unrechtssysteme existieren. Filbinger hat sich für seine Taten entschuldigt, aber in Deutschland werden grundsätzlich nur den früheren linksradikalen Politikern wie Beer, Fischer, Ströbele und, und...verziehen,
      wie Denali dies oben gut dargestellt hat. Den Millionen Mitläufern im Nazi Regime wird grundsätzlich nicht verziehen, gerade diese Scheinheiligkeit ist nicht nachzuvollziehen.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 01:14:19
      Beitrag Nr. 81 ()
      Daniela
      stell doch bitte den Wortlaut der Entschuldigung rein,
      der ist mir nicht bekannt!
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 01:35:23
      Beitrag Nr. 82 ()
      Hier wird viel von Linksradikalismus geredet, wobei diese gesellschaftliche Gruppe parlamentarisch in Deutschland überhaupt nicht mehr vetreten ist, geschweige den Regierungsmacht ausübt.
      Fakt ist, der Linksradikalismus war in Deutschland noch nie so tot wie er heute ist.

      Wenn man natürlich die Politik der Rot-Grünen als linksradikal ansieht, dann weiss ich nicht wo derjenige sich selbst im politischen Spektrum einordnet.
      Unter dieser Regierung wurden z.B. keine Betriebe verstaatlicht, sondern im Gegenteil riesige Steuergeschenke an die Grossindustrie gemacht, was die leider nicht im erwünschten Masse in Arbeitsplätze umsetzte, sondern in privaten Gewinnen ausschüttete und die Arbeitsplätze dafür ins Ausland verlagert.

      Und der Erfinder der sozialen Marktwirtschaft war übrigens ein CDU-Mann, namens Erhard. Und Adenauer hat dann den Begriff des rheinischen Kapitalismus geprägt, der sich bis zum Umzug der Regierung nach Berlin als gutes Modell für Deutschland bewährt hat, ganz egal ob Schwarz oder Rot regiert haben.

      Seitdem ist zwar die deutsche Bilanz durch die Wiedervereinigung in Unordnung geraten, aber dass dadurch ein Abdriften der Gesellschaft oder der Regierung nach links festzustellen wäre, kann ich beim besten Willen nicht feststellen. Eher ist es doch umgekehrt der Fall, wie es die hohen Umfragewerte für die CDU/CSU zeigen.
      In der Not orientiert sich der Deutsche anders wie manch andere Nation eben nach rechts und nicht nach links.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 09:21:42
      Beitrag Nr. 83 ()
      Die Hackordnung ist: linksradikal (rot-grün); Kommunisten (Kommunisten); Linksradikale - Chaoten; Terroristen (BM-Gruppe) - Linksradikale.

      :laugh::laugh::laugh:

      Mein lieber Ignatz,

      gegen Dummheit kämpfen bekanntlich auch schon die Götter vergebens. Wenn Dummheit sich mit Feigheit paart, dann heißt das Filbinger und Deutsch. Und wenn das publik wird, DDR, Linksradikale, Befehlskette.

      Auf keinen Fall Rückgrat.

      Wahrscheinlich war Filbinger selber allerdings kein Nazi. Er war deutscher Richter.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 09:23:15
      Beitrag Nr. 84 ()
      Und um das letzte Posting fortsetzen:


      Etliche hier wollen nicht in diesen Spiegel schauen! So wie die Deutschen sich auf das Wirtschaftswunder konzentrierten und sich weigerten in den Spiegel zu schauen. Und das ist ein Teil des Dramas!
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 11:23:17
      Beitrag Nr. 85 ()
      baresnobles
      Niemand hat hier behauptet, dass Rot/Grün als linksradikal
      zu bezeichnen ist, nur sitzen in ihren Reihen viele ehemalige Linksradikale (wie Joschka Fischer, Benneter und viele andere noch). Das zur Zeit die linken Parteien bei Wahlen zur Zeit so schlecht abschneiden (insbesondere die SPD) hängt damit zusammen , dass in den letzten 6 Jahren
      eine miserable Politik betrieben wurde und insbesondere Versprechungen von Rot/Grün abgegeben wurden (wie hohes Wirschaftswachstum, ausgeglichener Haushalt, Halbierung der Arbeitslosen nach Hartz und, und), die nicht im Geringsten erfüllt wurden, das Gegenteil war der Fall, indem alles noch schlechter wurde. Oh wie schön, dass man jetzt mit dem Thema "Filbinger" von dem eigenen Versagen wieder ablenken kann, so wie es den Rot/Grünen im Wahljahr 2002 mittels Jahrhundert-Flut und Irak-Krieg es auch gelungen ist, von ihrer miserablen Politik der letzten 4 Jahre abzulenken. Aber ich glauble, dass diese Tour der Rot/Grünen bei der Mehrheit der Wähler zukünftig nicht mehr erfolgreich sein wird. Denn nur die ganz Dummen lassen sich mehrmals hinters Licht führen.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 11:31:08
      Beitrag Nr. 86 ()
      Und die Schwan lässt sich von ehemaligen Stalinisten wählen...

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 11:32:45
      Beitrag Nr. 87 ()
      Blue Max
      klär mich auf, wer ist das?
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 11:44:02
      Beitrag Nr. 88 ()
      "...Im Sommer 1987 sprach der renommierte Historiker Golo Mann von einer "meisterhaft konzentrierten Hetze gegen Filbinger". 1995 bekannten zwei ehemalige Offiziere des Staatssicherheitsdienstes der DDR, dass die Stasi aktiv an der Kampagne gegen den CDU-Mann beteiligt gewesen sei.
      ..."

      aus www.spiegel.de

      :mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 13:01:10
      Beitrag Nr. 89 ()
      Hallo Blue Max,

      es zeigt sich wiedereinmal das die SPD und die Grünen von der Stasi vollkommen zersetzt ist! Und Stople der Oberstasispitzel regiert eindeutig im Hintergrund.:cry:
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 13:06:38
      Beitrag Nr. 90 ()
      na ja, das kann man sehen wie man will!
      Das Geld für die DDR-"Zersetzungsaktionen" kam aus dem Westen :laugh:
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 15:41:03
      Beitrag Nr. 91 ()
      ..also, wenn die Angaben stimmen, dass Filbinger - entgegen seiner Darstellung - doch noch an "vollstreckten" Todesurteilen nach Kriegsende beteiligt war, dann gehört er in kein einziges Amt. Zuletzt hieß es ja immer, er habe bewußt nur solche ausgesprochen, wo die Leute nicht mehr greifbar waren, weil er wußte, dass sie vor dem nahen Kriegsende nicht mehr vollstreckt werden könnten....und den Rest habe er nach Kräften verzögert.

      So ist ja seine eigene Darstellung, wonach ich gegen ihn als Wahlmann weniger einzuwenden hätte. Aber wenn dies nur eine Legende sein sollte, die sein Verhalten beschönigen soll (wofür auch die "alberne" Behauptung spricht, mit dem 20 Juli in Verbindung gestanden zu haben), dann ist das an Peinlichkeit kaum noch zu überbieten.

      Dann hätten wir mal wieder einen Deutschen, der lieber eine Lüge an die andere fügt, bevor er einen Funken Schuld einzuräumen bereit ist....

      Und wegen des Spruches "Was damals Recht war...." allein ist er schon ungeeignet.

      Schöner Thread, hat für mich einiges erhellt. Filbinger hat anscheinend nicht nur in seiner Jugend Fehler gemacht, er hat vor allem offenbar bis heute keine Bereitschaft aufgebracht, dazu zu stehen. Oder sich zu entschuldigen.



      PS: zu den Vergleichen. Genau da liegt in einigen Fällen der Unterschied. Einige der Genannten haben ihr Bedauern ausgedrückt, über Fehler in ihrer Jugendzeit, ihre falschen Einschätzungen und zum Teil Taten. Das fehlt bei Filbinger m.E. völlig.
      Dennoch sollte man auch jemanden, der dem Stalinismus treu diente, nicht für die Bundesversammlung oder sonstige Ämter berücksichtigen. Solange nicht durch Wort und Tat eine klare Distanz erkennbar wird.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 16:12:55
      Beitrag Nr. 92 ()
      Die Sozen sollten sich mal lieber zurückhalten und auf die Regierungsarbeit konzentrieren. Diese gesamte Diskussion dient doch wieder mal nur dem Zweck, die Opposition zu diskreditieren und von der eigenen Unzulänglichkeit abzulenken.

      Filbinger war nämlich schon zweimal zuvor Wahlmann und da hat es die Rot-Grünen ein Dreck gekümmert. Besonders, weil sie zuletzt die Mehrheit hatten.
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 18:23:18
      Beitrag Nr. 93 ()
      Ei Ei Ei Ei...

      Wenn man Freitags an einem Brückentag schon mal arbeiten geht, verpaßt man ja das beste. Also:

      @#41 von bares@nobles
      Der Fall Filbinger war eine Frage der Moral und nicht der Justiz.


      Moral als Begründung für irgend eine Haltung finde ich zum kotzen! Und zwar deshalb, weil sie zur Begründung von allem und jedem Unsinn herhalten muß. Hauptsache, der Unsinn wird möglichst in pathetischem Kirchentagstonfall vorgetragen. Erst sind durch Filbinger viele umgekommen, jetzt sind letzten Endes nur noch Urteile gegen Leute übriggeblieben, auf die die Militärjustiz seinerzeit keinen Zugriff hatte (weil die in Schweden in Sicherheit saßen, wie Filbinger damals auch genau wußte. So konnte er die Leute, denen faktisch nichts passieren konnte "hart" bestrafen und die politischen Wachhunde von anderen ablenken, denen er sehr wohl das Überleben ermöglichte. Moralisch wäre es vielleicht "richtiger" gewesen, aufzustehen, eine flammende Rede vor 10 Zuhörern zu halten und dafür stande pede erschossen zu werden... aber wem hätte das genützt? Oder willst Du uns allen ernstes erzählen, daß Du an Filbingers Stelle so ein Held gewesen wärst?


      @#45 von rocco2
      Du hast es auf den Punkt gebracht. Bei dem ganzen Zirkus geht es doch nur darum, die Frau Schwan eventuell doch noch durchzubringen und schwarz-gelb so zu zeigen, wer in diesem Land die Macht hat. Das Heulen der rot-grün-roten Meute hat doch keinen anderen Zweck und wird verstummen, sobald die Wahl vorbei ist. Die Faschismus-Keule ist zwar eine inzwischen recht abgenutzte, aber oftmals noch sehr effektive Waffe in der politischen Auseinandersetzung.


      @#50 von StellaLuna
      Es ist eine Schande, dass...

      Ich finde, die richtige und wirkliche Schaden ist, was für eine Demokratie-Posse um die Wahl des Bundespräsidenten in Wirklichkeit abgezogen wird.
      Interessant fand ich z.B., was der Schriftsteller Andreas Eschbach in seinem Online-Tagebuch schrieb:
      So ging es mir, als ich dieses Kasperltheater um die Wahl des künftigen Bundespräsidenten verfolgte. Auf einmal fiel mir auf, daß das auch in der Vergangenheit immer die gleiche Inszenierung war: Ein Hin und Her, Namen fallen, werden diskutiert, dann mahnt jemand an, die "Würde des Amtes" zu wahren, regelmäßig wird auch eine Frau ins Spiel gebracht, Abgeordnete nicken und sagen, ja, es wäre wirklich an der Zeit, daß eine Frau usw. usf. - Kurzum, gerade so, als wäre Wahlkampf. Dabei ist das völliger Quatsch - es ist die Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt. Wenn sich die Abgeordneten so einig wären, daß es an der Zeit ist für eine Frau an der Spitze des Staates, dann brauchen sie sie einfach nur zu wählen!
      Quelle: http://ourworld.compuserve.com/homepages/AndreasEschbach/aed…

      Hat zwar so direkt mit Filbinger nur wenig zu tun, aber ich bin wohl nicht der einzige, der hier mehr ein inszeniertes Kasperletheater als eine demokratisch legitimierte Wahl zu erkennen vermag.


      @#62 von StellaLuna
      die Würdelosigkeit liegt nicht bei Filbinger, der sich ja " niemals vorgestellt hat, was er eigentlich angestellt hat" (Hannah Arendt über Adolf Eichmann), sondern der neue Präsident begibt sich auf Filbingers Niveau, wenn er sich von einem ruchlosen Soldatenmörder ins Amt einführen läßt, obgleich er weiß: ...


      Ich finde es unfaßbar, Filbinger und Eichmann auf diese Weise gleichzusetzen. Wer das macht, der hat jedes Bezugsmaß verloren.


      @#65 von IgnatzWrobel

      " ..was damals Recht war kann heute kein Unrecht sein" .

      Wer so argumentiert sollte sich klar sein, das er damit das NS-Rechtssystem und den Angriffskrieg indirekt legitimiert.


      Die Nazis haben die Weimarer Verfassung nie außer Kraft gesetzt, sie war durch das Ermächtigungsgesetz "suspendiert" und ist eigentlich Anfang der 40`er Jahre wieder in Kraft getreten. War den Nazis aber egal, weil es ihnen als revolutionärer Bewegung nicht um das Recht und seine Wahrung ging (was zu viele Menschen seinerzeit nicht wahrhaben wollten), sondern um die Durchsetzung ihrer Machtansprüche und ihrer ideologischen Ziele. Die Schwierigkeit der späteren Rechtsstaatlichkeit ist doch, ein Handeln in solchen Umständen mit Begriffen des Rechts angemessen zu beurteilen. Falls Du Dich mal mit den NS-Prozessen der 50er und 60er Jahre beschäftigt hast, wirst Du sehen daß genau hier ein Problem liegt.

      Wenn man dann mit Begriffen der heutigen Moral (hallo bares@nobles) argumentiert oder heute als vertretbare politische Gesinnungen zum Maßstab der Beurteilung der Vergangenheit heranzieht, verläßt man meiner Meinung nach die Maßstäbe der Rechtsstaatlichkeit. Im Ergebnis kommen dann politische Schauprozesse heraus, wie es sie in diesem Zusammenhang ja auch reichlich gegeben hat (z.B. in Waldheim).
      Avatar
      schrieb am 21.05.04 19:33:28
      Beitrag Nr. 94 ()
      Hier ein Artikel aus 2003 der den Fall recht gut darstellt.
      Ich kann da keine ruchlosen Soldatenmorde und vollstreckten Todesurteile nach Kriegsende entdecken.

      25 Jahre nach dem Rücktritt Hans Filbingers wird wieder erbittert gestritten (2)

      Streit um geplanten Empfang der Stuttgarter Landesregierung zum 90. Geburtstag des früheren Ministerpräsidenten - Welche Urteile hat der einstige Marinerichter zu verantworten?
      von Ansgar Graw

      Berlin - Am Donnerstag jährt sich zum 25. Mal der Rücktritt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger. Nicht dieses Datum, das einer öffentlichen Debatte über die Rolle Filbingers im Dritten Reich folgte, hat den CDU-Politiker zurück in die Nachrichtenspalten gebracht. Gestritten wird vielmehr über einen von der CDU/FDP-Landesregierung für den 16. September angesetzten Empfang für den Juristen, der am Vortag seinen 90. Geburtstag begeht. SPD, Grüne und DGB kritisierten diesen Plan scharf. Ein Empfang der Stadt Freiburg, dem Wohnort des gebürtigen Mannheimers, ist von der Familie Filbinger nach massiver öffentlicher Kritik bereits abgesagt worden.

      Im Februar 1978 veröffentlichte die "Zeit" eine Erzählung des Schriftstellers Rolf Hochhuth, der Filbinger vorhielt, "sogar noch in britischer Gefangenschaft nach Hitlers Tod einen deutschen Matrosen mit Nazi-Gesetzen verfolgt" zu haben. Kurz darauf wurde ein im Januar 1945 gegen den Matrosen Walter Gröger erwirktes Todesurteil bekannt, an dem Filbinger in der zweiten Hauptverhandlung als Vertreter der Anklage mitgewirkt hatte. Filbinger verwies in der nun beginnenden Debatte auf die Weisungsgebundenheit des Anklagevertreters. Er versicherte, selbst kein einziges Todesurteil gefällt und nur in besagtem Verfahren an einem Todesurteil formal mitgewirkt zu haben. Doch im Juli 1978 wurden zwei weitere Todesurteile bekannt, die Filbinger als Marinestabsrichter gefällt hatte. Der Politiker verstrickte sich in Widersprüche und berief sich, verspätet, auf Erinnerungslücken. Am 3. August wurde noch ein viertes Todesurteil bekannt, an dem Filbinger, diesmal wieder als Anklagevertreter, mitgewirkt hatte. Ein im Mai 1978 im "Spiegel" wiedergegebenes, von Filbinger Wochen später bestrittenes Zitat ließ den Katholiken zudem wie einen Apologeten des NS-Systems erscheinen: "Was damals Rechtens war, das kann heute nicht Unrecht sein."

      Dass der Ministerpräsident mit der Wahrheit nur stückweise an die Öffentlichkeit ging, wenn sie zuvor aktenkundig geworden war, muss als politisches Versagen beurteilt werden. Der Rücktritt war daher unumgänglich. Das beantwortet nicht, ob Filbinger über den Grad der Verstrickung in das NS-System hinaus, das er mit der Mehrheit seiner Zeitgenossen gemein hat, persönlich schuldig wurde. Insbesondere jene Todesurteile sind genauer zu betrachten, an denen der Marinerichter, der gegen seinen Willen 1943 von der Marine zur Kriegsjustiz überstellt wurde, mitgewirkt hat.

      Wer die minutiösen Untersuchungen des einstigen Leitenden Wissenschaftlichen Direktors am Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Heinz Hürten, zur "Tätigkeit Hans Filbingers als Marinerichter" heran zieht, findet für das populären Verdikt Hochhuths vom "furchtbaren Juristen" wenig Belege. Zu unterscheiden ist zwischen Filbingers Tätigkeit als Richter und als Anklagevertreter. In der ersten Rolle verfügte er über eine trotz der NS-Diktatur recht weitgehende Unabhängigkeit, in der zweiten Funktion war er, bis auf enge Grenzen, weisungsgebunden. In fünf Prozessen, in denen Filbinger den Vorsitz führte, wurden Angeklagte zu schwereren Strafen als zwei Jahre Gefängnis verurteilt. So hatte der Marinerichter im Januar 1945 in einem Fall von "Totschlag" auf 15 Jahre Zuchthaus erkannt. Dieses Urteil wurde aufgehoben; ein anders zusammen gesetztes Gericht verurteilte den Täter zum Tod. Dieses Urteil wurde schließlich in eine zweijährige Gefängnisstrafe gewandelt

      Auch ein "Fahnenflucht"-Urteil über 15 Jahre und sechs Monate Zuchthaus unter Vorsitz Filbingers wurde vom Oberkommando der Wehrmacht aufgehoben; in diesem Fall sei "die Todesstrafe erforderlich". In zwei Urteilen im April 1945 erkannte Filbinger, einmal wegen Mord und Fahnenflucht und zum anderen wegen Fahnenflucht und "Zersetzung der Wehrkraft", auf Todesstrafe. Beide Urteile erfolgten in Abwesenheit der ins Ausland desertierten Angeklagten. Der erste Täter wurde 1953 vom Schwurgericht Köln zu einer zehnjährigen Haft verurteilt, weil er bei der Flucht seinen Kommandanten getötet und beraubt hatte.

      Filbingers häufiger Verweis, durch kein Gerichtsverfahren, in dem er den Vorsitz innehatte, sei ein Angeklagter ums Leben gekommen, ist mithin richtig. Anders sieht es bei Verfahren aus, in denen er die Anklage vertrat. Zu dem erwähnten Fall des Matrosen Gröger, der sich während eines Aufenthaltes in Oslo von seiner Einheit abgesetzt hatte, bilanziert Hürten mit Verweis auf die Situation in einem Krieg, es habe "für den Anklagevertreter keine Wahl gegeben, als für Gröger die Todesstrafe zu beantragen". Das Gericht entsprach dem. Am 15. März 1945 verfügte Filbinger die Vollstreckung durch Erschießen.

      Während das zweite und dritte Todesurteil, an dem Filbinger als Anklagevertreter mitgewirkt hatte, als "für Fälle dieser Art durchaus üblich bezeichnet werden" muss (Hürten), aber wegen der Desertion nicht vollstreckt wurden, betraf das vierte Todesurteil einen Soldaten, der nach einem Luftangriff auf Kiel zu Aufräumarbeiten eingesetzt worden war und dabei Drogerieartikel entwendet hatte in einem Ausmaß, das heute zu einer Einstufung als Bagatelldelikt führen würde. Offenbar hatte Filbinger aber die Weisung, wegen des in allen Armeen als schweres Vergehen eingestuften Plünderns die Todesstrafe zu beantragen. Kaum hatte das Gericht diese ausgesprochen, schlug Filbinger die Umwandlung in eine Zuchthausstrafe vor; auch diesem Antrag wurde entsprochen und der Verurteilte zu acht Jahren Zuchthaus begnadigt.

      Insbesondere für Nachgeborene ist es schwer, sich ein Bild über die Verhältnisse in Zeiten von Krieg und Totalitarismus zu machen. Eine rasche Aburteilung des Hans Filbingers, der nach dem Krieg zwölf Jahre erfolgreich als Ministerpräsident wirkte, aus sicherer moralischer Warte ist jedoch schwierig.

      http://www.welt.de/data/2003/08/05/147716.html?s=1
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 20:07:48
      Beitrag Nr. 95 ()
      @bares@nobles & StellLuna: ich würde mich freuen, von Euch was zu den letzten beiden Postings lesen zu können.
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 20:38:56
      Beitrag Nr. 96 ()
      rocco

      danke für diesen wirklich aufklärenden Artikel.
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 22:22:12
      Beitrag Nr. 97 ()
      Was mich stutzig macht: Dieser Artikel ist seinerzeit in der Welt erschienen. Momentan bringen die recht unreflektiert die "Meinungsäßerungen" der "Filbinger-Kritiker", gerade so als wäre das die allgemeinverbindliche Wahrheit.
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 23:07:33
      Beitrag Nr. 98 ()
      Der Artikel der Welt glänzt mit Auslassungen und ist tendenziell. Nice spin könnte man sagen.

      Beschränken wir uns also auf die Fakten im Falle Filbinger.

      Filbinger war Nazi was eindeutig folgende Mitgliedschaften belegen:
      1933-1936 Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB)
      1934 bis 1937 Mitglied der SA.
      Im Mai 1937 trat er in die NSDAP ein.
      1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, und von April 1943 bis 1945 diente er im deutsch besetzten Norwegen in verschiedenen Positionen als Wehrmachtsjurist.

      Von den beiden Jahren als Nazi-Miltärjurist in Norwegen sind nur wenige Fälle an die Öffentlichkeit gelangt. Es sind vier Fälle bekannt bei denen Filbinger die Todesstrafe gefordert bzw. verhängt hat, wobei der Fall Gröger der bekannteste ist.

      Wie der Militärhistoriker Wette ausführt, kannn sich Filbinger im Falle Gröger nicht auf die Forderung des „Gerichtsherrn“ nach der Verhängung der Todesstrafe berufen. Mit etwas Zivilcourage hätte er gegenüber dem „Gerichtsherrn“ Bedenken gegen die Weisung erheben können. Das hätte ihm keine unzumutbaren Nachteile gebracht. Bis heute ist kein einziger Fall bekannt, in dem ein Militärjurist wegen einer missliebigen Entscheidung persönlich gemaßregelt worden wäre.

      Filbinger hatte zudem am 1. Juni 1945, 4 Wochen nach Kriegsende, einen Oberleutnant wegen Entfernens von der Truppe zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegündung heißt es " Er (der Angeklagte) sah voraus, dass nun das Unheil für uns alle unabwendbar geworden sei und versuchte, für seine Person möglichst günstig wegzukommen."

      Am 29. Mai 1945 – drei Wochen nach Kriegsende – verurteilte Filbinger den Matrosen Kurt Olaf Petzold zu sechs Monaten Gefängnis wegen Erregung von Missvergnügen, Gehorsamsverweigerung und Widersetzung. Das Vergehen des Matrosen: Er hatte nach Kriegsende demonstrativ das Hoheitszeichen mit dem Hakenkreuz von seiner Kleidung entfernt, schlechte Haltung beim Antreten im Glied gezeigt und einen Quartier-Umzugsbefehl mit den Worten verweigert „Ihr habt jetzt ausgeschissen, ihr Nazihunde“

      Wie wir heute wissen, hatte sich der Matrosen Kurt Olaf Petzold geirrt. Sie haben bis heute nicht ausgeschissen die Nazihunde.
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 23:20:40
      Beitrag Nr. 99 ()
      kann es sein, dass einige hier die Wahl durch Filbinger mir der Wahl Filbingers verwechseln?

      Die Sozen suchen doch nur jetzt schon wieder was, womit sie nachher den neu gewählten Präses dann madig machen können, um ihn ihren eigenen Gedanken gegenüber etwas gefügiger zu bekommen.

      So wie ddie Bayern im Vorfeld eines Spiels den Schiri beschimpfen, damit der nicht so sehr gegen sie pfeift.

      Morgen abend ist sowie so das Spiel gelaufen.
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 23:32:45
      Beitrag Nr. 100 ()
      #98

      Du bringtst da aber nicht gross Neues, wo sind denn die Todesurteile nach Kriegsende?

      Hier noch ein Text von dem Historiker Prof. Golo Mann:

      Als im Sommer 1978 die Hetze gegen Hans Filbinger losging, wußte ich nicht viel von ihm: nur, daß er in Baden-Württemberg ein erfolgreicher, allgemein beliebter Regierungschef war, welcher der Union in Stuttgart zum erstenmal eine absolute Mehrheit im Landtag verschafft hatte Seine Vergangenheit war mir unbekannt So, in einem Interview, sprach ich über seinen "Fall" etwas kümmerlich: er habe damals als Marine-Richter gehandelt "unter einem Druck und in einer Gefühlslage, welche die, die damals noch gar nicht geboren waren, sich schwer vorstellen können Filbinger hatte in den folgenden Jahrzehnten Gelegenheit gehabt, sich zu entwickeln, freiere Horizonte in sich aufzunehmen und so, glaube ich, dem Land zu nützen Er hat der Demokratie Gutes getan" Dergleichen genügt mir heute keineswegs Zum Beispiel brauchte Filbinger keine "freieren Horizonte" in sich aufzunehmen, denn er war niemals ein Anhänger Adolf Hitlers gewesen Als Jura Student hatte er in Freiburg dem Kreis der Professoren Böhm und Eukken angehört, Anhängern eines freiheitlichen Rechtsstaates und freien Marktes, was den Machthabern wohlbekannt war; sie bewegten sich auf einer gefährlichen Grenze

      Ferner - gehörte er dem katholischen Bund "Neudeutschland" an, der ebenfalls als "politisch unzuverlässig" galt Um freie Luft zu atmen, reiste er im Herbst 1938 mit den erlaubten zehn Reichsmark in der Tasche nach Paris und fand dort tatsächlich Arbeit, neben der er auch noch Rechtsstudien betreiben konnte; erst das offenbare Herannahen des Krieges trieb ihn nach Deutschland zurück, nun Doktor beider Rechte; er wünschte das Schicksal, das zum Beispiel ich in französischen Internierungslagern erfuhr, nicht zu teilen, ein sehr begreiflicher Entschluß Im Jahre 40 zur Marine eingezogen, nach drei Jahren Dienst Unteroffizier, meldete er sich für die U-Boot-Waffe

      Aber man entgeht seinem Schicksal nicht Als Jurist wurde er für die Marine-Justiz gebraucht und in Norwegen eingesetzt, wie sehr er sich auch dagegen wehrte In seinem Amt, einmal des Richters, einmal des Anklägers, verhielt er sich so human, wie er irgend durfte Einigen, ohne sein Zutun, zum Tode Verurteilten, gelang es ihm, mit unendlicher Mühe, das Leben zu retten; dem katholischen Marine-Pfärrer Möbius, dem bayerischen Oberleutnant Forstmeier und anderen mehr diese Seiten sind besonders fesselnd und angenehm zu lesen Im Fall des verurteilten Matrosen Groger, einem vierzehnmal vorbestraften Deserteur, war die Rettung von vornherein unmöglich: seine Verurteilung in einem ersten Prozeß, zu acht Jahren Gefängnis, wurde von dem Chef der Flotte im Norden kassiert Die Todesstrafe, so sah es der Verteidiger, stand fest, ehe Filbinger überhaupt in Erscheinung trat; dieser, so berichtete eben der Verteidiger später, spielte während des Prozesses nur noch die Rolle eines Statisten, weswegen er, der Verteidiger, ihn denn auch völlig vergessen hatte

      Es war aber eben dieser Fall, den Rolf Hochhuth 33 Jahre später aufgriff Warum? Auf diese Frage antwortete ich in jenem Interview: "Das weiß ich nicht Ich weiß zum Beispiel nicht, ob Herr Hochhuth auf eigene Faust gehandelt hat, ob er die Liste deutscher Politiker durchging, biographische Fakten studierte und sich dann für die Akten eines Marinerichters entschloß - oder, ob er Winke von anderswoher erhalten hat"

      Diese Frage stellte ich auch Herrn Hochhuth im Gespräch, mit dem ich so und auch anders stehe Auch habe ich ihn gefragt, warum er denn in seinen Dramen, der ja der Schiller seiner Zeit sein wollte, immer nur die Mißstände im Westen geißelte, sich aber einen so großartigen zeitgeschichtlichen Gegenstand wie den Aufstand der Ungarn, das Schicksal Imre Nagys oder wie den "Prager Frühling" und dessen tragisches Ende entgehen ließ? Er verstand, was ich meinte und antwortete tief gekränkt: In der Sowjetunion seien seine Werke verboten Mag sein, mag sein Im Gegensatz zu Dr Filbinger halte ich den "Stellvertreter" nach wie vor für ein sehr starkes, dramatisches Werk Danach kamen schwächere und immer schwächere Wiederholungen, zuletzt zu dramatisiertem Journalismus herabsinkend Hochhuths Prosa ist entschieden besser; da findet dieser Autor immer wieder Trauriges zu erzählen und tut es eindrucksvoll

      Die eindrucksvollsten, geradezu qualvoll zu lesenden Seiten des Buches sind jene, die von der meisterhaft konzentrierten Hetze gegen Filbinger handeln: vorn Fernsehen, zumal von "Panorama", von der "Zeit", vom "Spiegel", obgleich der Bruder Rudolf Augsteins, der bekannte Anwalt, ritterlich für den Verfolgten Partei nahm Da wurden nun zum Beispiel zwei weitere Todesurteile ausgegraben, an denen Filbinger beteiligt war Er hatte sie vergessen, was mir damals schwerfiel, ihm zu glauben Heute glaube ich es ihm aufs Wort Warum? Weil es sich um Urteile handelt, die gar nicht vollstreckt werden konnten, zumal die verurteilten Deserteure - einer von ihnen war obendrein ein Mörder - sich im sicheren Schweden aufhielten, welcher Staat in den letzten Kriegsmonaten sie gewiß nicht ausliefern würde Also eine bare, hastig erledigte Formalität ohne Konsequenzen Was Filbinger überzeugend ausführt: welche rettende Aufgabe die deutsche Kriegsmarine gerade während der letzten Monate des Krieges zu vollbringen hatte: Millionen von Deutschen aus dem Osten, wo ihr Schicksal allemal ein arges gewesen wäre, über die Ostsee nach dem Westen zu bringen Dafür tat Disziplin not bis zuletzt; wer sich ihr entzog, war nicht nur schuldig im Sinne des Kriegsrechts, welches auf allen Seiten galt, immer gegolten hat, also mit "Nazismus" gar nichts zu tun hatte; er wurde auch zum Verräter an seinen Mitbürgern

      Was das Kriegsrecht betrifft, auch der General Eisenhower "dieser große und gute Chef" nennt ihn Charles de Gaulle hat das Todesurteil an einem Fahnenflüchtling bestätigt Seine erbittertsten Feinde haben das später dem Präsidenten Eisenhower nicht zum Vorwurf gemacht In Washington war dergleichen unvorstellbar Warum wurde es Wirklichkeit in Stuttgart? Der Krieg, ist der Krieg- und hat dieselben uralten Grundgesetze allenthalben; darum ist es besser, man fängt ihn gleich gar nicht an/i

      Prof Golo Mann in "Welt am Sonntag", 2671987
      Avatar
      schrieb am 22.05.04 23:55:12
      Beitrag Nr. 101 ()
      @Tschakka

      Klar, stimmt schon, die Sache Filbinger ist erledigt.

      Mir geht nur diese linke Stasi initierte Hetze von den Obermoralaposteln hier maechtig auf den Keks.

      Meiner Meinung nach sollte man den alten Mann jetzt endlich mal in Ruhe lassen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 00:18:03
      Beitrag Nr. 102 ()
      #100
      wenn du #98 gelesen hättest, wüsstest du wo sie stehen. Aber für dich Ignoranten gibts zwei Nachkriegsurteile des Nazis Filbinger noch mal ganz exklusiv.

      Am 1. Juni 1945, 4 Wochen nach Kriegsende, hatte Filbinger einen Oberleutnant wegen Entfernens von der Truppe zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegündung heißt es " Er (der Angeklagte) sah voraus, dass nun das Unheil für uns alle unabwendbar geworden sei und versuchte, für seine Person möglichst günstig wegzukommen."

      Am 29. Mai 1945 – drei Wochen nach Kriegsende – verurteilte Filbinger den Matrosen Kurt Olaf Petzold zu sechs Monaten Gefängnis wegen Erregung von Missvergnügen, Gehorsamsverweigerung und Widersetzung. Das Vergehen des Matrosen: Er hatte nach Kriegsende demonstrativ das Hoheitszeichen mit dem Hakenkreuz von seiner Kleidung entfernt, schlechte Haltung beim Antreten im Glied gezeigt und einen Quartier-Umzugsbefehl mit den Worten verweigert „Ihr habt jetzt ausgeschissen, ihr Nazihunde“

      Und wenn Heinrich Mann die Bewertung seines Neffen Golo im Falle Filbinger gelesen hätte, hätte er ihm wohl rechts und links eine runtergehauen. Der deutsche PEN-Club, also der deutsche Schriftstellerverband, hat im übrigen Filbinger auch verurteilt. Golo Mann steht mit seiner Ansicht im Kreis seiner Kollegen allein auf weiter Flur.

      Der deutsche PEN-Club sprach von einer «skandalösen Missachtung und Beschädigung dieses Wahlgremiums». Die Schriftstellervereinigung PEN verwies auf die Rolle Filbingers als Marinerichter im Zweiten Weltkrieg. «Damit gibt ein Mann in Vertretung des Volkes seine Stimme ab, der noch in den letzten Kriegsmonaten an Todesurteilen gegen Deserteure mitgewirkt hat», erklärte das PEN-Präsidium und fügte hinzu: «Wer immer am Sonntag zum Staatsoberhaupt ernannt werden wird: Die Stimme Filbingers wird ein Makel sein.»
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 00:24:24
      Beitrag Nr. 103 ()
      #102

      Reden wir jetzt ueber Peanuts?

      6 Monate, 13 Monate...Ohne Quelle natuerlich.

      Wo sind die Todesurteile an ruchlosen Soldaten nach Kriegsende?
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 00:53:28
      Beitrag Nr. 104 ()
      Ein Treppenwitz der Geschichte:

      Ausgerechnet der Alt-Nazi Filbinger ist nun Ältester der Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten wählt.

      Damit verhindert die baden-württembergische CDU, dass der 89-jährige Prof. Hans Lauter, der im Jahre 1936 vom Volksgerichtshof wegen Widerstandes gegen das NS-Regime zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist, den Platz des Ältesten übernimmt.

      Wie schon gesagt, der Matrosen Kurt Olaf Petzold, der am 29. Mai 1945 – drei Wochen nach Kriegsende – von Filbinger zu sechs Monaten Gefängnis wegen Erregung von Missvergnügen, Gehorsamsverweigerung und Widersetzung verurteilte, hat sich getäuscht.

      Das Vergehen des Matrosen: Er hatte nach Kriegsende demonstrativ das Hoheitszeichen mit dem Hakenkreuz von seiner Kleidung entfernt, schlechte Haltung beim Antreten im Glied gezeigt und einen Quartier-Umzugsbefehl mit den Worten verweigert „Ihr habt jetzt ausgeschissen, ihr Nazihunde“

      http://www.forumjustizgeschichte.de/Ausgerechnet_Ha.150.0.ht…
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 01:08:29
      Beitrag Nr. 105 ()
      #104

      Ich weiss ganz ehrlich nicht was da besonders dran sein soll, einen Soldaten wegen Befehlsverweigerung einzubuchten. :confused:

      Du kannst nicht beim Bund gewesen sein, da gehste naemlich auch in den Knast.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 01:20:58
      Beitrag Nr. 106 ()
      Also halten wir fest, mehr hast du nicht zu bieten.

      Die Aussage dass Filbinger noch nach Kriegsende Todesurteile vollstreckt hat ist uebelste

      DENUNZIATION und HETZE

      Soweit zur Glaubhaftigkeit von Hochhuth.

      Damit ist das Thema fuer mich erledigt.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 04:28:39
      Beitrag Nr. 107 ()
      Mein lieber rocco2,

      bei dir scheint es sich um einen gewaltigen Fall von Unterbelichtung zu handeln.

      Gibt man dir wie in #98 geschehen zwei Urteile Filbingers nach Kriegsende, jammerst du in #100 .....wo sind denn die Todesurteile nach Kriegsende?

      Wiederholt man in #102 explizit zwei Urteile des Nazi Filbingers nach Kriegsende, fragst du in #103 nach Todesurteilen von Filbinger nach Kriegsende. Nochmal für dich zum Mitschreiben. Von Todesurteilen Filbingers nach Kriegsende war nie die Rede.
      Mit deinen Peanuts aus #103 will ich mich gar nicht weiter beschäftigen.

      Und in #105 beklagst du in deiner Einfalt dich dann noch, dass... Die Aussage dass Filbinger noch nach Kriegsende Todesurteile vollstreckt hat ist uebelste DENUNZIATION und HETZE.

      Dabei hat niemand hier je behauptet, dass der Nazi Filbinger nach dem Krieg Todesurteile vollstreckt hätte. Diese Aussage entspringt ausschliesslich deinem unterbelichtetem Hirn.

      Auch deine Feststellung ... Soweit zur Glaubhaftigkeit von Hochhuth....in Bezug auf Todesurteile Filbingers nach Kriegsende, geht völlig am Thema vorbei.

      Hochhuth hat Filbinger immer vorgeworfen, dass dieser noch wenige Tage vorKriegsende als Marinerichter an Todesurteilen gegen Wehrmachtsdeserteure mitgewirkt hat.

      Dass das Thema für dich erledigt ist, ist mir schon klar. Schliesslich bist du in deiner Einfalt völlig überfordert mit der Materie.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 09:39:29
      Beitrag Nr. 108 ()
      @bares@nobles: ich habe doch den ganz erheblichen Eindruck, daß es Dir auf GESINNUNG ankommt, nicht auf Haltung in einer konkreten Situation. Mit anderen Worten: Du beurteilst die ganze Sache aus der Sicht eines Heutigen. Das ist bequem, leider recht weit verbreitet, aber ich finde es ungerecht.

      Die Nazis haben vielleicht die Wehrmachtssoldaten als ihre Parteisoldaten betrachten mögen, und einige Offiziere sahen das ähnlich. Die große Masse der Wehrmachtsangehörigen aller Dienstgrade wußte aber zwischen Parteibonzen und Soldaten sehr wohl zu unterscheiden. Die Geisteshaltung derer, die diese Unterscheidung heute NICHT treffen, spricht für sich.

      Jede Armee ist auf ein gewisses Maß an Disziplin angewiesen. Daß Fahnenflucht zu bestrafen ist, dürfte doch wohl unstreitig sein. Daß die Deutschen sich im Zweiten Weltkrieg dabei sehr, sehr hart waren, ist ebenfalls unstreitig. Für Leute, die im "unbekannten Deserteur" einen Helden sehen, habe ich jedenfalls kein Verständnis. Muß ich ehrlich zugeben.

      Die ganze Hetze um Filbinger ist doch erkennbar tendenziös und hat kein anderes Ziel, als Frau Schwan zu pushen. In der Causa Filbinger selbst gibt es doch nichts neues zu berichten.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 10:07:40
      Beitrag Nr. 109 ()
      #107

      Ich spare mir auf deine billigen Beleidigungen einzugehen, hier die Fakten:

      Hitlers Selbstmord: 30.4.1945
      Kriegsende: 8.5.1945.
      Der Matrose Gröger wurde im Januar 1945 verurteilt und am 16.3.1945 exekutiert.

      Somit ist Hochuths Aussage, dass Gröger "noch Wochen nach Hitlers Selbstmord" erschossen wurde gelogen.



      Sehr geehrter Herr Professor Doktor Köhler,

      die Würdelosigkeit liegt nicht bei Filbinger, der sich ja " niemals vorgestellt hat, was er eigentlich angestellt hat" (Hannah Arendt über Adolf Eichmann), sondern der neue Präsident begibt sich auf Filbingers Niveau, wenn er sich von einem ruchlosen Soldatenmörder ins Amt einführen läßt, obgleich er weiß: Filbinger hat noch in britischer Kriegsgefangenschaft den Matrosen Gröger ermordet, indem er sich von den Briten die Gewehre ausgeliehen hat, um diesen Soldaten noch Wochen nach Hitlers Selbstmord zu erschießen, einen Soldaten, der viele Feindfahrten hinter sich hatte, während Filbinger nie einen anderen Schuß gehört hat als Schüsse der Pelotons, die auf den Ruf dieses Kriegsverbrechers: " Feuer!" - deutsche Soldaten ermordet haben. Egon Bahr sagte über Filbinger: " Wie viele muß einer hingerichtet haben, um einen vergessen zu können?"

      Rolf Hochhuth: " Brandmarkung des deutschen Volkes"
      Dies alles weiß haargenau auch der neue Präsident. Was muß er für eine nichtswürdige Auffassung von unserem höchstem Staatsamt haben, dass er sich von dem Gangster Filbinger in dieses Amt einführen läßt. Hoffen wir, dass nicht wenige unserer Abgeordneten die Konsequenz aus dieser ekelhaften Brandmarkung des deutschen Volkes ziehen - und die Gegenkandidatin wählen."

      Berlin, den 19. Mai 2004

      Rolf Hochhuth !
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 10:39:58
      Beitrag Nr. 110 ()
      >>>Für Leute, die im " unbekannten Deserteur" einen Helden sehen, habe ich jedenfalls kein Verständnis.<<<


      Für welchen idiotischen "Knalltütenführer" willst doch eigentlich fallen?
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 11:32:29
      Beitrag Nr. 111 ()
      @Waldsperling: ich wünsche keineswegs, in eine solche Extrem-Situation zu kommen und als Soldat in irgend einen Krieg zu müssen. Das wäre ein großes Unglück für alle.

      Nur: Wenn man in dieser Situation ist, fände ich es nicht gut wenn es ohne Konsequenzen bliebe, wenn Leute abhauen und diejenigen, die bleiben, in der Scheiße liegen lassen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 12:06:17
      Beitrag Nr. 112 ()
      "...Das Militärstrafrecht der Wehrmacht war kein Geschöpf des NS-Staates, sondern das im Kern unveränderte deutsche Militärstrafrecht von 1872. Es entsprach dem international Üblichen und kann nicht deshalb als "Nazi-Recht" abgetan werden, weil die alten Bestimmungen auch im NS-Staat weitergalten oder weil Hitler die Wehrmacht in einen Angriffskrieg führte. Im Verlauf des Krieges drängte die politische Führung die militärische Führung und diese die Militärgerichte zunehmend zur Ausschöpfung des gesetzlichen Strafrahmens, vor allem zur Verhängung von Todesstrafen.

      "Zersetzung der Wehrkraft"
      Die schwerwiegendste Änderung des hergebrachten Militärstrafrechtes erfolgte bei Kriegsbeginn mit der Einführung eines typischen NS-Deliktes, der "Zersetzung der Wehrkraft". Jeder, der im Kriege Soldat war, erinnert sich an den Schrecken, den dieser Begriff umgab. Mit der Todesstrafe konnte bestraft werden, "wer öffentlich dazu auffordert oder anreizt, die Erfüllung der Dienstpflicht in der deutschen oder verbündeten Wehrmacht zu verweigern oder sonst öffentlich den Willen des deutschen oder verbündeten Volkes zur wehrhaften Selbstbehauptung zu lähmen oder zu zersetzen sucht".

      Nahezu beliebig dehnbar waren alle vier Merkmale: der Anreiz, die Absicht, die Zersetzung und die Öffentlichkeit. Jede missliebige politische Äußerung konnte ein fanatischer Richter als "Zersetzung der Wehrkraft" interpretieren. In späteren Jahren konnte selbst ein vertrauliches Gespräch zu zweit von einem fanatischen Richter als "öffentlich" ausgelegt werden, da ja möglich sei, dass das Besprochene einem Dritten weitererzählt werde. ..." aus der Website von Filbinger

      Vor diesem Hintergrund frage ich mich, warum er nur Wahlmann ist und nicht Präsidentenkandidat!
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 13:28:29
      Beitrag Nr. 113 ()
      #111

      dann sollen sie halt alle abhauen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 13:33:01
      Beitrag Nr. 114 ()
      sowas läßt sich immer super schreiben und denken, wenn man gerade aus dem warmen Bettchen gekommen ist und gut gefrühstückz hat und einem Niemand Böses tut.

      Ich möchte auch nie in eine solche Situation kommen. Auch nicht in die, einmal darüber richten zu müssen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 15:16:11
      Beitrag Nr. 115 ()
      Das Gericht entsprach dem. Am 15. März 1945 verfügte Filbinger die Vollstreckung durch Erschießen.


      Am 29. Mai 1945 – drei Wochen nach Kriegsende – verurteilte Filbinger den Matrosen Kurt Olaf Petzold zu sechs Monaten Gefängnis wegen Erregung von Missvergnügen, Gehorsamsverweigerung und Widersetzung. Das Vergehen des Matrosen: Er hatte nach Kriegsende demonstrativ das Hoheitszeichen mit dem Hakenkreuz von seiner Kleidung entfernt, schlechte Haltung beim Antreten im Glied gezeigt und einen Quartier-Umzugsbefehl mit den Worten verweigert „Ihr habt jetzt ausgeschissen, ihr Nazihunde“


      Diese beiden Vorfälle reichen doch wohl aus. Zum 2: der zeigt eine zu starke Identifikation mit dem alten Regime, wenn das Entfernen des Hakenkreuzes noch geahndet werden muss.

      Zum ersten Fall: noch heute ist die Staatsanwaltschaft für die Vollstreckung verantwortlich. Wenn Filbinger das Urteil auch selbst nicht gesprochen hat, so ist er doch dafür verantwortlich, wie schnell es vollstreckt wurde. Man hätte zB - angesichts des nahen Kriegsendes - noch irgendwelche medizinischen Untersuchungen veranlassen können, um die Vollstreckung hinauszuzögern oder ähnliches. Wie das andere Beispiel zeigt, sah Filbinger offenbar dazu keinen Anlass.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 15:26:14
      Beitrag Nr. 116 ()
      und damit das klar ist:

      natürlich sind das nicht die schlimmsten Verbrechen der Welt und sehr lange her. Es wäre aber angebracht gewesen, dass Filbinger irgendwann mal ein paar Worte des Bedauerens gefunden hätte - mehr wäre gar nicht verlangt. Jedenfalls nicht von mir.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 17:10:24
      Beitrag Nr. 117 ()
      @#113 von marc22

      Ich zitiere Bert Brecht: "Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Dann kommt der Krieg zu Dir."

      Sorry, aber ich denke nicht daß weltfremde Überlegungen (so schön und wünschenswert ein Zustand allgemeinen Sich-Vertragens ist!) weiterhelfen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.04 17:21:32
      Beitrag Nr. 118 ()
      Exkurs:

      Auch das Zitat Brechts ist verfälscht. Vollständig lautet es:

      Stell Dir vor, es kommt Krieg und keiner geht hin - dann kommt der Krieg zu euch! Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt, und lässt andere kämpfen für seine Sache, der muss sich vorsehen: Denn wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage. Nicht einmal Kampf vermeidet, wer den Kampf vermeiden will: Denn es wird kämpfen für die Sache des Feinds,wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat.

      Hier steckt die Wahrheit drin. Gemeinsames Vertragen ist das höchste Ziel (und ich hätte es auch gerne), wer aber sich alles gefallen läßt, darf sich später nicht wundern. In diesem Sinne Dank an all diejenigen, die den Nationalsozialismus oder andere Terrorregimes bekämpft haben.

      Zu Filbinger kann ich nichts Neues hinzufügen, was hier nicht schon gesagt wurde. Ich bin dankbar, dass ich nicht in solche Entscheidungssituationen gekommen bin. Filbinger hat sich aber andererseits durch sein Verleugnen zunächst und dann seinen dummen Spruch fast selbst abgeschossen.

      Die Aufgeregtheit um den Wahlmann Filbinger finde ich zeitpunktsbezogen bemerkenswert. Bisher hatte sich fünf Mal niemand aufgeregt...
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 01:59:29
      Beitrag Nr. 119 ()
      Mein lieber RRichter,

      dein...@bares@nobles: ich habe doch den ganz erheblichen Eindruck, daß es Dir auf GESINNUNG ankommt....ist dummes Gelabere.

      Ich habe Fakten aufgelistet, zu denen sich jeder sein eigens Bild vom Nazi Filbinger machen kann.
      Zu den Fakten in #98 hast du keine einzige Stellungnahme abgegeben. Dafür ergehst du dich dann in Gesinnungs BlaBlaBla. Aber wir wissen ja, dass du den Herrn persönlich kennst.


      #28 von RRichter
      Ich habe Filbinger vor einigen Jahren kennengelernt und bin ihm mehrfach begegnet. Man kann mit ihm offen auch über diese Dinge sprechen. Er war übrigens nie NS-Parteimitglied,...


      Glatte Lüge. Filbinger war gleich nach Hitlers Machtergreifung 1933 Mitglied des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes (NSDStB), 1934 Mitglied bei der SA und im Mai 1937 trat er in die NSDAP ein.

      Das zu den Fakten du Gesinnungsgenosse.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 02:09:03
      Beitrag Nr. 120 ()
      Und weil heute die Stimme Filbingers wichtig war (Köhler hat den ersten Wahlgang mit nur einer Stimme über der absoluten Mehrheit gewonnen), hier noch eine Momentaufnahme von der Abstimmung:

      Kurzer Handschlag für Filbinger

      Kleine kritische Situation für Köhler: Hans Filbinger, wegen seiner Vergangenheit als Marinerichter höchst umstrittener Wahlmann der CDU, kommt wie viele andere Wahlfrauen und –männer nach der Abgabe seiner Stimme zu Köhler. Der ist gerade im Gespräch mit einem Unions-Mann. Filbinger wartet, sucht den Weg zu Köhler, hält ihm schließlich die Hand hin. Köhler schüttelt sie, wendet sich aber sofort wieder dem nächsten Gesprächspartner zu. Geschafft. Auch Köhler selbst wird an die Wahlurnen gerufen – er ist von der Union als Mitglied der Bundesversammlung benannt worden. Gesine Schwan darf nicht mit mitstimmen.
      http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3300970…

      Hoffentlich war das das letzte Mal, dass dieser Alt-Nazi-Filbinger bei einer Bundespräsidentenwahl aufgetaucht ist.
      Im Schwabenland hingegen wird wahrscheinlich schon gewaltig an seinem Nachruf gezimmert werden. Sei`s drum. Das ist deren Bier.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 17:33:35
      Beitrag Nr. 121 ()
      @bares@nobles: Wenn Filbinger seinerzeit wirklich NSDAP-Mitglied war, ist das neu für mich. Wenn ich hier einem Irrtum unterliege, gebe ich den auch zu.
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 17:35:00
      Beitrag Nr. 122 ()
      #121

      Wieviele Millionen Deutsche waren zwischen 1933 und 1945 NSDAP-Mitglied ?
      Avatar
      schrieb am 24.05.04 18:07:09
      Beitrag Nr. 123 ()
      ...man sollte dann aber auch dazu stehen und sich nicht reinzuwaschen versuchen oder gar als eine Art "Widerstandskämpfer" ausgeben, wenn man es nicht war...


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