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    "Zeig mir dein Gesicht und ich sage dir wer Du bist" - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.05.04 19:56:41 von
    neuester Beitrag 02.09.04 19:56:24 von
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      schrieb am 22.05.04 19:56:41
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sicherheitsbranche - Profiteure des Terrors (EurAmS)
      16.05.2004 00:36:00



      Die Präsidentenwahl in den USA im Herbst wirft ihre Schatten voraus: Die Angst vor neuen Terroranschlägen wächst, und die Anbieter von Sicherheitstechnik hoffen auf lukrative Aufträge. Das treibt deren Aktienkurse.
      von Sven Parplies, Euro am Sonntag 20/04

      Das Strategiepapier ist 50 Seiten dick und gespickt mit Hasstiraden. "Wir werden das Land der Ungläubigen in die Hölle verwandeln", heißt es in einem Pamphlet der Terrorgruppe Al-Qaida, das Anfang des Jahres von westlichen Geheimdiensten abgefangen wurde. Die Drohungen werden sehr ernst genommen. Die "Washington Post" berichtet, dass die US-Regierung im Vorfeld der Präsidentenwahl Anfang November mit einem deutlich erhöhten Anschlagsrisiko rechnet.

      Die Angst vor neuen Terrorattacken hält auch die Finanzmärkte in Atem. Neben klassischen Kriseninvestments wie Öl und Gold rücken immer stärker Unternehmen ins Blickfeld, deren Produkte den Antiterrorkampf unterstützen. Inzwischen scheint eines klar zu sein: Der Boom der Sicherheitsbranche nach dem 11. September 2001 war noch nicht das Ende. "Die Anschläge in Spanien in diesem Jahr haben gezeigt, dass der Markt weiter wächst", sagt Chris Donaghey, Hightech-Analyst bei SunTrust.

      Ein Blick auf den Kurszettel bestätigt diese Einschätzung. Das Investmenthaus Morgan Keegan hat einen Index aus solchen Unternehmen zusammengestellt, die am stärksten vom Antiterrorkampf profitieren dürften. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Seit Jahresbeginn hat das Depot um knapp 20 Prozent zugelegt. Im Vergleich dazu verlor der amerikanische Index S&P 500 im selben Zeitraum zwei Prozent, der deutsche DAX sogar drei Prozent.

      Doch die Suche nach den besten Antiterrortiteln hat ihre Tücken: Etliche Unternehmen sind heillos überbewertet und daher hoch riskant. Bezeichnend für die Hysterie ist der Kursverlauf des US-Waffenherstellers Taser. Er entwickelt Pistolen, die statt Kugeln Elektroschocks abschießen.

      Da sich die Waffen hervorragend für den Einsatz in Flugzeugen und damit zur Bekämpfung von Luftpiraten eignen, schoss der Kurs der Taser-Aktie in anderthalb Jahren von 60 US-Cent auf 60 Dollar hoch. Anfang April, nachdem neben EURO auch etliche Investmentbanken vor einer Überbewertung des Papiers gewarnt hatten, brach der Kurs innerhalb von drei Tagen um 40 Prozent ein. Der Hauptaktionär hatte Kasse gemacht.

      Noch verrückter ist der Kursverlauf von Mace Security. Als das Unternehmen – bekannt als Hersteller von Pfefferspray – eine neue Kamera zur digitalen Videoüberwachung in die Produktpalette aufnahm, verdreifachte sich der Aktienkurs innerhalb von 48 Stunden. "Einige Investoren sind besessen davon, eine neue Taser aufzuspüren", beobachtet Steven Gish, Analyst beim Investmenthaus Roth Capital Partners.

      Trotz grotesker Kapriolen einiger Titel gilt: Nicht alle Sicherheitsaktien sind Zockerwerte. "Es gibt Firmen, die sich mit großartiger Technologie in Nischenmärkten positioniert haben", erklärt Analyst Brian Ruttenbur von Morgan Keegan. Sein Favorit ist der kalifornische Chipkartenproduzent Drexler Technology. Dessen patentierte Produkte zeichnen sich durch hohe Speicherkapazität aus. Ob Fingerabdruck, Gesichtszüge oder Augenmerkmale – auf der Chipkarte lassen sich alle Daten erfassen. Drexler hat bereits über 20 Millionen Karten verkauft.

      Wichtigster Kunde ist die US-Regierung. Über einen Zeitraum von fünf Jahren zahlt Washington 81 Millionen Dollar. Im Gegenzug stellen die Kalifornier unter anderem die Chips für Arbeitsgenehmigungen (Greencards) und Touristenvisa her. Italien und Indien setzen bei der Herstellung neuer Ausweise ebenfalls auf Drexler.

      Zusätzliche Aufträge erhofft sich das Unternehmen aus Europa und Südamerika. In Großbritannien beispielsweise läuft zurzeit ein Testprogramm: Bis zum Jahr 2007 will die Regierung Ausweise mit biometrischen Merkmalen einführen. Drexler wird als einer der aussichtsreichsten Bewerber für den Auftrag gehandelt. "Europa bietet großartige Möglichkeiten", glaubt denn auch Analyst Ruttenbur.

      Beim Investmenthaus Piper Jaffray steht die US-Technologiefirma Verint Systems als einer der Top-Titel auf der Empfehlungsliste. Das Unternehmen entwickelt Software für Videoüberwachung und Abhöreinrichtungen. 800 Unternehmen sowie Geheimdienste und Polizei aus 50 Nationen setzen auf Verint-Anwendungen.

      Das Potenzial der Aktie scheint bei weitem nicht ausgereizt. Analysten kalkulieren, dass sich die Investitionen in digitale Sicherheits- und Überwachungssysteme bis 2006 von 3,2 auf rund 4,7 Milliarden Dollar erhöhen werden. Als US-Marktführer dürfte Verint davon überproportional profitieren.

      Experten rechnen mit einem jährlichen Gewinnwachstum von 25 Prozent. Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffray, empfiehlt die Aktie als "solide Langfrist-Idee" zum Kauf.

      Neben Börsianern haben längst auch Großkonzerne ein Auge auf die kleinen, hoch spezialisierten Unternehmen in den Nischenmärkten geworfen. General Electric (GE), der nach Marktkapitalisierung größte Konzern der Welt, hat soeben den kalifornischen Röntgenexperten Invision aufgekauft. Der ist mit 60 Prozent Marktanteil der wichtigste Hersteller von Sprengstoff-detektoren in den Vereinigten Staaten.

      900 Millionen Dollar lässt GE sich diese Übernahme kosten – ein stolzer Preis für eine Firma, die in diesem Jahr weniger als 30 Millionen Dollar Gewinn erzielen wird. Doch GE-Chef Jeffrey Immelt ist überzeugt, dass sich die Investition lohnt.

      Noch ist Sicherheitstechnologie erst eine kleine Sparte im Portfolio von General Electric. Nach der Übernahme von Invision wird sie in diesem Jahr umgerechnet knapp 1,5 Milliarden Euro umsetzen – das ist in etwa ein Prozent vom Gesamtumsatz des Mischkonzerns. Doch Immelt hat große Pläne. "Sicherheit ist einer der lukrativsten Zukunftsmärkte", heißt es bei GE. Weitere Übernahmen sind mithin sehr wahrscheinlich und garantieren Nischenanbietern wie Drexler und Verint zusätzliche Kursphantasie.

      Für Kleinanleger sind Antiterror-Aktien noch aus einem weiteren Grund sehr interessant: Die Kursentwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass die Papiere nach größeren Terroranschlägen gegen den Börsentrend deutlich zulegen konnten. Morgan-Keegan-Analyst Ruttenbur sieht sie daher auch als einen attraktiven "Risikopuffer" für spekulative Anleger.


      P.S.
      Drexler scheint hier niemand zu kennen.
      Die Eigenkapitalquote - traumhaft(wenns denn stimmt ;))
      Avatar
      schrieb am 02.09.04 19:56:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      sieht irgendwie wie ein abhebendes Flugzeug aus:D



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