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    Wehe wenn diese Blase platzt! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.05.04 18:03:00 von
    neuester Beitrag 02.06.04 13:06:29 von
    Beiträge: 17
    ID: 865.406
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      schrieb am 30.05.04 18:03:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      Dann schmieren aber alle westlichen Indizes ab! Und diese Blase platzt irgendwann!
      .........................


      Robert Kurz

      Die zweite Finanzblase

      Der Absturz der westlichen Aktienmärkte, der Zusammenbruch der New Economy und die damit einhergehende Stagnation der Weltkonjunktur bestimmen seit drei Jahren das Bild des kapitalistischen Weltsystems. Trotz aller statistischen Tricks, aller Leistungskürzungen und Zwangsmaßnahmen steigt die Massenarbeitslosigkeit auch in den westlichen Ländern immer weiter an. Sozialstaat und öffentliche Dienste werden in einer bislang nicht für möglich gehaltenen Größenordnung niedergerissen. Genau so hat es auch in den jetzigen Zusammenbruchsregionen der 3. Welt und der europäischen Peripherie (Jugoslawien) angefangen. Ideologische Hysterie und sozialer Masochismus machen sich breit. Große Gegenbewegungen und eine neue radikale Kapitalismuskritik lassen auf sich warten. Der Damm ist noch nicht gebrochen, auch wenn sich zahllose Risse zeigen.

      Die kapitalistische Katastrophe einer neuen Weltwirtschaftskrise kommt gebremst und in gedehnten Etappen, dafür wird die schließliche Eruptionsgewalt umso heftiger sein. Der Grund sowohl für die Verzögerung als auch für die zu erwartende finale Durchschlagskraft ist der im Vergleich zur großen Weltwirtschaftskrise des 20. Jahrhunderts (1929-33) weitaus höhere Grad an globaler ökonomischer Vernetzung, wechselseitiger Durchdringung und Abhängigkeit, also der relative Bedeutungsverlust der Nationalökonomien gegenüber dem Weltmarkt in finanzkapitalistischer wie in realökonomischer Hinsicht. Dabei hat sich die Weltökonomie im Verlauf der 90er Jahre nicht nur zunehmend von einer Finanzblasen-Konjunktur genährt, sondern auch zunehmend auf das Zentrum USA ausgerichtet. Daran hat sich auch nach dem Ende der New Economy und dem Rückgang oder Platzen der Finanzblasen auf den Aktienmärkten nichts geändert.

      Der Grund dafür besteht nicht nur darin, daß die US-Aktienpreise bislang weniger stark abgestürzt sind als in der übrigen Welt. Wenn die US-Konjunktur trotz eines erheblichen Rückgangs ihre Sogwirkung auf die Weltökonomie noch nicht ganz eingebüßt hat, so ist das hauptsächlich auf eine Explosion der Immobilienpreise zurückzuführen. Mit anderen Worten: Die Aktienblase ist zunächst einmal durch eine Immobilienblase abgelöst worden. In Deutschland ist der Anteil an privatem Wohneigentum relativ geringer und die binnenökonomische Baukonjunktur stagniert seit langem, deshalb konnte es hier keine Immobilienblase geben. In Japan fielen in den 80er Jahren Aktien- und Immobilienblase zeitlich zusammen und platzten auch gleichzeitig Anfang der 90er Jahre; seither sitzt der ehemalige Champion der Weltökonomie in der Falle eines riesigen Überhangs fauler Kredite. In den USA dagegen traten Aktien- und Immobilienblase zeitlich auseinander, sodaß für die letzte Lokomotive der Weltkonjunktur gewissermaßen eine zusätzliche Gnadenfrist ihrer Laufzeit erschwindelt werden konnte.

      Das hat auch etwas mit der Struktur des Immobilienbooms zu tun. Während es in Japan und Südostasien vor allem Überkapazitäten bei kommerziellen Bauten, Bürotürmen und staatlichen oder halbstaatlichen Prestige-Objekten waren, die den Immobilienboom parallel zum Aktienboom auslösten, ist die zeitliche Versetzung in den USA durch die Konzentration auf den Eigenheimbau bedingt. Der von der Aktienblasen-Konjunktur profitierende Teil der Bevölkerung finanzierte mit der Beleihung der breit gestreuten Kursgewinne an den Aktienmärkten nicht zuletzt Einfamilienhäuser. Die durch gestiegene Nachfrage zeitversetzt steigenden Immobilienpreise machten den Sektor zum lohnenden Terrain der Spekulation, als die Aktienmärkte einbrachen. So wurden nicht nur Finanzwerte vernichtet, sondern es fand auch eine gewaltige Umschichtung statt, nicht zuletzt durch institutionelle Anleger (Banken, Versicherungen etc.). Deshalb begann der spekulative Immobilienboom erst so richtig, als der Aktienboom endete; vor allem in den USA, aber auch in Großbritannien. Seit dem Ende der Aktienblase stiegen die Immobilienpreise in den USA um etwa 50 Prozent, in Großbritannien um fast 25 Prozent.

      Die Folge ist, daß die Hausbesitzer auf wundersame Weise bei den Immobilien gewinnen, was sie bei den Aktien verloren haben; ganz oder wenigstens teilweise. Im Zuge dieser Entwicklung gruppierten auch die Privathaushalte entsprechend ihr Vermögen um. Ersparnisse, soweit vorhanden, flossen nicht mehr an die Aktienmärkte, sondern in Anleihen und andere Papiere des Immobiliensektors. Auch die Privatleute begannen sich also an der neuen, zweiten Finanzblase zu beteiligen; nicht bloß durch realen Eigenheimbau, sondern auch durch den Erwerb von entsprechenden spekulativen Papieren. Auch der Erlös von Aktienverkäufen, ob mit oder ohne Verlust, floß zunehmend in diesen Sektor. Das Resultat ist eine dramatische Umschichtung in der Vermögensstruktur: Der Anteil der privaten US-Vermögen im Aktiensektor schrumpfte binnen drei Jahren um 40 Prozent, während er im Immobiliensektor um 30 Prozent anstieg.

      Dieselbe Umschichtung ist es auch, von der die wundersame Kauflust der US-Konsumenten erhalten wird, wenn auch in etwas vermindertem Umfang. Wie man vorher den fiktiven Wertzuwachs bei den Aktienpapieren beliehen hat und damit einkaufen konnte, so macht man dasselbe jetzt bei den Immobilienpapieren. Schon seit einiger Zeit stellen sich die Finanzanalysten der US-Banken die bange Frage, wie lange das gut geht. Irgendwann muß auch die zweite Blase platzen, und erst dann wird der große Einbruch kommen. Der realistische Wert einer Immobilie wird normalerweise mit der damit zu erzielenden Jahresmiete berechnet, multipliziert mit dem Faktor 20. Nach dieser Meßlatte sind die US-Eigenheime derzeit extrem überbewertet.

      Hinzu kommt, daß sich das Gros des fiktiven Wertzuwachses auf ganz wenige US-Hausfinanzierer konzentriert, deren Papiere die meisten Banken dick in ihren Büchern stehen haben. Bei einem drohenden Absturz der Immobilienpreise würde das gesamte Finanzsystem der USA in Schieflage geraten, mit entsprechenden Folgen für die ohnehin schon angeschlagenen Aktienmärkte. Sobald aber die US-Konsumenten, de facto jene Hälfte der Bevölkerung, die bislang direkt oder indirekt ihren Lebensstandard durch die Finanzblasen-Konjunkturen erhalten oder sogar gesteigert hat, endgültig auf ihre seit langem gesunkenen "reellen" Lohneinkommen zurückgeworfen werden, muß ihnen auch die Puste der vielgepriesenen Kauflust ausgehen. Erst dann naht die Stunde der Wahrheit für die US- und damit für die Weltökonomie, erst dann wird der Damm brechen.
      Avatar
      schrieb am 30.05.04 18:07:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      Wird Morgen in Deutschland gehandelt?
      Avatar
      schrieb am 30.05.04 18:10:44
      Beitrag Nr. 3 ()
      ja
      Avatar
      schrieb am 30.05.04 18:15:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      #2
      Politisch? Sicher nicht!!
      Avatar
      schrieb am 30.05.04 18:16:55
      Beitrag Nr. 5 ()
      Auf Erwartungen gebaut
      Auf den Immobilienmärkten außerhalb Deutschlands und Japans bildet sich gerade eine Blase wie in den achtziger Jahren, meint Robert J. Shiller
      von Robert J. Shiller ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Yale University

      In Großbritannien, den USA und sogar den Niederlanden geht die Angst vor einer Immobilienblase um. Eine Blase tritt auf, wenn die Erwartungen über Preissteigerungen aus den Fugen geraten und die Preise dadurch in untragbare Höhen steigen. Dann kaufen viele Menschen Immobilien als Geldanlage, um sie weiterzuvermieten. Noch viel mehr Menschen kaufen sich Immobilien, um selbst darin zu leben, aber sie verhalten sich wie Investoren. Jetzt investieren, um nichts zu verpassen.


      Während sich eine Blase aufbläht, bleiben die Käufer von den hohen Preisen relativ unbeeindruckt, weil sie glauben, dass die Preise weiter steigen und sie so vor Verlusten bewahrt werden. Wenn solche Erwartungen für den Kauf wichtig sind, ist das Preisniveau naturgemäß instabil, weil die Preise ja nicht ewig steigen können. Letztlich platzt die Blase und die Preise fallen.


      Zumindest ein Aspekt einer Immobilienblase ist sichtbar: rasche Preissteigerungen. Seit 2000 haben sich in allen Industrieländern, Ausnahmen: Japan und Deutschland, die Eigenheimpreise erhöht. Die zentrale Frage ist, ob der Markt aufrechterhalten wird, weil Investoren und Verkäufer weiter steigende Preise erwarten. Wenn das Verhältnis zwischen Durchschnittseinkommen und Eigenheimpreisen stabil ist, können die Preise mit den grundlegenden Theorien der Ökonomie erklärt werden.


      Der Anstieg der Eigenheimpreise nach 1980 wird als das klassische Modell eines in der Pleite endenden Booms angesehen. Die Blase platzte von Los Angeles über Boston, London und Sydney bis nach Tokio Anfang der neunziger Jahre. Werden dem gegenwärtigen Preisanstieg ähnliche Zusammenbrüche folgen?


      Die Beweise für eine Immobilienblase in den achtziger Jahren waren zwingend. Die Käufer erwarteten quasi ewig und kräftig steigende Preise, und das Risiko erschien ihnen gering. Mein Kollege Karl Case und ich befragten 1988 während des Booms in den USA Amerikaner. Danach spielte Mundpropaganda über aufregende Gewinnerwartungen eine große Rolle bei der Kaufentscheidung. Zudem gab es unter den Käufern keine einheitliche Meinung über die Gründe des Preisanstiegs und keine stichhaltige Analyse der ökonomischen Grundlagen.


      Jetzt befragten wir Amerikaner, die sich zwischen März und August 2002 ein Eigenheim gekauft hatten. Für die Mehrheit war eine Geldanlage Hauptgrund oder zumindest teilweise ein Motiv. Allerdings sagten im Vergleich zu 1988 viel weniger Hauskäufer, dass sie "ausschließlich aus Gründen der Geldanlage" kauften. Das deutet eine Blase an, allerdings in geringerem Ausmaß als 1980.


      So sieht es nicht nur in den Vereinigten Staaten aus. In Europa liegt das Verhältnis zwischen Eigenheimpreisen und Einkommen knapp unter dem langjährigen Durchschnitt, vor allem weil sich die Eigenheimpreise in Deutschland, gemessen an diesem Verhältnis, auf einem historischen Tiefstand befinden. In Frankreich, Italien und Belgien liegt das Verhältnis ungefähr im langjährigen Durchschnitt, während es in Spanien, den Niederlanden und Irland um 40 bis 50 Prozent darüber liegt.


      Hier handelt es sich um Durchschnittswerte für ganze Länder, aber manche Regionen sind höher überbewertet als andere. Dies gilt vor allem für "Glamour-Städte", wo sich die internationale Prominenz tummelt und Unterhaltungsindustrien, Universitäten von Weltrang oder Hochtechnologie-Industrien angesiedelt sind. Die Eigenheimpreise in diesen Städten sind ebenso hoch wie unbeständig.
      Auf Erwartungen gebaut (2)

      Die Umfragen von 1988 und 2003 zeigen, dass die Preis-Erwartungen das zentrale Thema sind. In beiden Boom-Phasen erwarteten ungefähr neun von zehn Befragten, dass sich Eigenheime in den folgenden Jahren verteuern. Die größten Erwartungen hatte man für die nächsten zwölf Monate. In San Francisco erwartete man jetzt sogar einen Anstieg um über 15 Prozent. Die langfristigen Erwartungen lagen beinahe ebenso hoch.


      So ist die Mundpropaganda über aufregende Immobilienpreissteigerungen heute mit der von 1988 vergleichbar. Trotzdem zeigen die Umfragen, dass die US-Eigenheimkäufer kein so großes Vertrauen in die Preise haben wie 1980. Das könnte bedeuten, dass die Eigentümer heute schneller bereit sind, den Markt zu verlassen. Dadurch könnte sich der Preisverfall, vor allem in den "Glamour-Städten" und in Regionen mit schwacher Wirtschaft noch vervielfachen.


      Die Folgen könnten nicht nur in den USA schwerwiegend sein, wo 2002 mehr als ein Fünftel aller Eigenheime fast vollständig Kredit finanziert waren. Am Höhepunkt des Booms in den späten achtziger Jahren waren es sieben Prozent. In den Niederlanden beträgt die durchschnittliche Hypothek 110 Prozent der Eigenheimwerte, weil die Kreditgeber bereitwillig alle Kaufkosten finanzieren.


      Geschichtlich betrachtet, ist ein Preisverfall bei Eigenheimen meist lokal begrenzt. Landesweite Preisstürze sind sehr selten. Das sollte die makroökonomischen Auswirkungen von platzenden Blasen mildern. Viele Haushalte werden aber auf Verpflichtungen sitzen bleiben, die den Wert ihres Eigenheimes übersteigen. Das könnte die Zahl der Konkurse in die Höhe treiben.


      Artikel erschienen am 15. Okt 2003

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      Avatar
      schrieb am 30.05.04 18:25:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      Auf Erwartungen gebaut (2)

      Die Umfragen von 1988 und 2003 zeigen, dass die Preis-Erwartungen das zentrale Thema sind. In beiden Boom-Phasen erwarteten ungefähr neun von zehn Befragten, dass sich Eigenheime in den folgenden Jahren verteuern. Die größten Erwartungen hatte man für die nächsten zwölf Monate. In San Francisco erwartete man jetzt sogar einen Anstieg um über 15 Prozent. Die langfristigen Erwartungen lagen beinahe ebenso hoch.


      So ist die Mundpropaganda über aufregende Immobilienpreissteigerungen heute mit der von 1988 vergleichbar. Trotzdem zeigen die Umfragen, dass die US-Eigenheimkäufer kein so großes Vertrauen in die Preise haben wie 1980. Das könnte bedeuten, dass die Eigentümer heute schneller bereit sind, den Markt zu verlassen. Dadurch könnte sich der Preisverfall, vor allem in den "Glamour-Städten" und in Regionen mit schwacher Wirtschaft noch vervielfachen.


      Die Folgen könnten nicht nur in den USA schwerwiegend sein, wo 2002 mehr als ein Fünftel aller Eigenheime fast vollständig Kredit finanziert waren. Am Höhepunkt des Booms in den späten achtziger Jahren waren es sieben Prozent. In den Niederlanden beträgt die durchschnittliche Hypothek 110 Prozent der Eigenheimwerte, weil die Kreditgeber bereitwillig alle Kaufkosten finanzieren.


      Geschichtlich betrachtet, ist ein Preisverfall bei Eigenheimen meist lokal begrenzt. Landesweite Preisstürze sind sehr selten. Das sollte die makroökonomischen Auswirkungen von platzenden Blasen mildern. Viele Haushalte werden aber auf Verpflichtungen sitzen bleiben, die den Wert ihres Eigenheimes übersteigen. Das könnte die Zahl der Konkurse in die Höhe treiben.


      Diese Rechenschemata gelten so oder ähnlich weltweit. Doch in vielen ausländischen Märkten wurden sie in den vergangenen Jahren außer Kraft gesetzt: Dort stiegen die Preise der Immobilien schneller als die Mieten – ein untrügliches Zeichen einer bevorstehenden Korrektur.

      Sollte die kommen, bedeutet das für die Weltwirtschaft Gefahr von einer zusätzlichen Seite. Nach Schätzungen machen Immobilien zwei Drittel des Gesamtvermögens in den Industrienationen aus.

      Das gilt besonders für die USA. Die scheinbar unendlichen Wertzuwächse ihrer Immobilien gaukeln den amerikanischen Konsumenten einen Wohlstand vor, den sie nach einem Preissturz nicht mehr haben. Sie wirken zusätzlich in den Augen der Banken kreditwürdiger, als sie es mit einem niedriger bewerteten Eigentum wären. Die so oft bestaunte ungebrochene Konsumlust der US-Bürger, Stütze der amerikanischen Konjunktur, beruht zu einem wesentlichen Teil auf diesen beiden Aspekten. Das geht so lange gut, wie die Hauspreise nicht nachhaltig abrutschen.

      Angst vor japanischen Verhältnissen

      Nach einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) trafen bisherige Crashs an den Immobilienmärkten die Konjunktur doppelt so hart wie Börseneinbrüche. „Das zeigt bereits die fatale Entwicklung in Japan Ende der Achtzigerjahre, als der Immobilienmarkt dem Aktienmarkt folgte und die Wirtschaft in eine tiefe Rezession riss“, warnt Tobias Just, Experte der Deutsche-Bank-Tochter DB Research. Der Kollaps im Immobiliensektor war letztlich einer der auslösenden Faktoren für die Deflation, die Japan derzeit zum konjunkturellen Schreckensbild der Amerikaner und Europäer macht.

      Zumal der Auftrieb der Immobilienpreise in einer nur moderat wachsenden, stagnierenden oder gar schrumpfenden Volkswirtschaft an natürliche Grenzen stößt. Auf Dauer können die Werte der Häuser nicht schneller steigen als das landesweite Einkommen. Wenn Mieter nicht mehr bereit oder in der Lage sind, hohe Beträge für ihre Bleibe zu zahlen, rüttelt das automatisch am Wert des Hauses.

      Rezession und steigende Arbeitslosigkeit verhindern, dass Immobilien auf Dauer eine Insel des Glücks in einem rundum problematischen Wirtschaftsumfeld sein können. Beispiel Deutschland: Seit Beginn der Konjunkturkrise stieg die Zahl der Zwangsversteigerungen drastisch an. Kamen im Jahr 2000 noch rund 60 000 Häuser unter den Hammer, so waren es 2002 bereits 45 Prozent mehr: 87 000.

      Noch deutlicher zeichnet sich das inzwischen auf den überhitzten Märkten ab. In Großbritannien fielen im April 2003 die Immobilienpreise mit der höchsten Rate seit acht Jahren, so die Royal Institution of Chartered Surveyors. In den USA allerdings melden nur einzelne Städte Rückgänge des Preisniveaus. Der allgemeine Aufwärtstrend ist ungebrochen. Noch.

      Zumindest in diesem Punkt hat Deutschland weniger zu befürchten. Da sich die hiesigen Hauseigentümer schon seit Jahren über keine üppigen Wertzuwächse mehr freuen können, „stellt sich in Deutschland die Frage nach einer Immobilienblase erst gar nicht“, sagt Experte Just. „Es gab nur eine Subventionsblase in Ostdeutschland. Aber die ist bereits geplatzt."

      KAI PETER RATH

      10.06.2003
      Avatar
      schrieb am 30.05.04 21:06:26
      Beitrag Nr. 7 ()
      Grundsätzlich haben diese düsteren Prognosen sicher Recht. Die Frage ist nur, wann trifft das ein? Es ist wie beim finalen Erdbeben für San Francisco: es kann in 10sec, in einer Woche oder in 10.000 Jahren soweit sein.
      Auf den Finanzmarkt übertragen: der Crash kommt morgen, in zwei Jahren oder in 12 Jahren.
      Weil aber zu den gleichen Zeiten auch der nächste Bomm oder der nächste Hype oder die nächste Blase zu erwarten ist, sind alle so schlau wie vorher.
      gruß, knurz
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 00:23:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hi,

      Mein Gott ! Heute wäre beinahe meine Blase geplatzt !

      Habs gerade noch geschaftt und bin runter vom Fahrrad ! :D


      Ha,Ha.im Ernst....Börse ist eine einzige Blase als Spiegelbild der Wirtschaft !
      Das wird bald gewaltig krachen.

      Aber solange mache ich noch mit und zieh mein Geld rechtzeitig raus. Coitus Interruptus sozusagen. ;)

      Wir in D und in Europa haben verloren, solange wir das amerikanisch Wirtschaftssystem kopieren. Wir sind gezwungen dazu. Seilschaften, sog. Sachzwänge....

      Der Euro wurde nur eingeführt, damit es einfacher ist gegen den Dollar abzurechnen. Den Amis wäre am liesbten eine Weltwährung recht.

      Nochmal : warum übernehmen wir alles Negative aus USA ?

      Wir haben hier doch eine ganz andere Situation !
      Warum korelieren die Indizes mit denen aus USA ? Warum gibt es dann nicht gleich eine Weltbörse ?

      Nun die Welt-Blase wird bald platzen. es sei denn...aber daran glaube ich nicht,man würde das Wirtschaftssystem an die Gegebenheiten anpassen und die Politik entsprechend in ihre Verantwortung zwingen,was heisst weg von Korruption, Ignoranz und Weltfremdheit. Hin zu Effizienz und vor allen Dingen hin zur Verantwortung dem Bürger gegenüber, was ein Einbinden dieser in die Politik bedingt.
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 02:07:06
      Beitrag Nr. 9 ()
      Ja,ja,die Blasen.
      Meine ist gesund und die Blasen andere kenne ich nicht.:confused:
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 12:03:26
      Beitrag Nr. 10 ()
      Wir nehmen dieses Problem doch zusehr auf die leichte Schulter, es brührt uns schließlich nicht allzu sehr. Daß dieses Problem jedoch dann auf den Tisch kommt, wenn die US-bzw.GB-Konjunktur lahmen wird, darüber dürfte jedoch Einigkeit herrschen. Siehe JAPAN! Die Folge waren Bankenpleiten und dümpelnde Kurse über 14 Jahre hinweg.
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 14:51:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      So lange Eichel und Schröder das Land immer tiefer in die Schulden reißen leben wir weiter nach dem Motto ``Spassgesellschaft`` und merken nicht das wir selbst alle schon Blasenprobleme haben.
      Avatar
      schrieb am 31.05.04 14:59:31
      Beitrag Nr. 12 ()
      Japan wäre schon längst mit dem Lebensstandart auf
      Entwicklungsland Niveau, hätte es nach dem Zusammenbruch der 80-er Blasen Jahre nicht die Absatzmärkte
      USA Europa und Asien gegeben.Wenn jetzt USA Europa und Asien(China)ähnliche Probleme bekommen dann ist FINITO für die ganze WElt.
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 00:20:42
      Beitrag Nr. 13 ()
      Allen Respekt für die interesanten Berichte die ich mir noch einmal einsaugen werde.
      Darum habe ich auch geschrieben um den Thread nicht zu verlieren.

      Nur kurz einmal zu Japan.

      Die Technologie Japans ist in erster Linie die Technologie Deutschlands und die haben sie geklaut.
      Den Walkman hat Sony vor 27 Jahren geklaut,trotz Patent.

      200 millionenmal verkauft.

      Erst jetzt kam es zu einem aussergerichtlichen Ausgleich.
      Der Nikon Schnellverschluss bis auf 1000 Sekunde klaute man von Leica.Die Uhrenwerke kopierte man von der Schweiz.
      USW.

      Am Boom ihrer Bürogebäude sind sie erstickt und ich habe mich gefreut,denn bis heute sind die Banken in Japan im wanken durch tote Hypotheken.
      Ich hoffe noch,das die grösste Bank pleite macht.

      Damit haben sie für den grössten Patentenklau in der Geschichte bitter bezahlt.
      Hinterlistig und betrügerisch das ist die Insel.
      Schrempp wurde gewarnt,aber nein der Grosskotz kaufte sich ein und da war Mitsubishi schon pleite.

      Die Immobilienblase bei den Amis sind Eigentumshäuser und keine Gefahr für den Markt Amerikas.

      Gefahr kommt von Bush,seinem Hass und dem Öl.


      Bush ist die Zündschnur zum Terror.

      Gruss Springbok:eek:
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 10:40:09
      Beitrag Nr. 14 ()
      @Springbok das ist zwar richtig, daß die Amis in Eigenheime investierten, aber das läuft landläufig völlig anders als bei uns in Deutschland.

      Es sind nicht nur die Eigenheime, sondern auch die Fernseher, Autos, Waschmaschinen und alle langlebigen Wirtschaftsgüter. In den USA läuft das anders, dort wird alles geleast- nichts wird bezahlt! Hier liegt das wahre Problem und die enorme massenhafte private Verschuldung der US-Haushalte könnte deren Bankenlandschaft doch ins Trudeln bringen.

      Wer schon mal in den USA war, der kann das bestätigen. Preisauszeichnungen für diese Wirtschaftsgüter gibt es praktisch nicht, sondern es steht immer nur die Leasingrate im Schaufenster. Würde man den Verkäufer einen Fernseher oder PC bar bezahlen wollen, würde der sicherlich große Augen machen.
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 13:03:39
      Beitrag Nr. 15 ()
      Leute,
      das sollte keiner auf die leichte Schulter nehmen, aber
      sollte dieses Horrorszenario kommen ist es egal ob man
      zuvor hunderttausende Euros gemacht hat oder nicht da
      es globale Armut inkl. Geldentwertung geben wird.
      Die Folge dürften Krieg sein, wer mit wem oder gegen wen?
      Das weiss keiner.
      Avatar
      schrieb am 01.06.04 23:22:43
      Beitrag Nr. 16 ()
      Das die in Amerika noch nie richtig getickt haben weiss ich.
      Aber das die alles leasen das wuste ich nicht.
      Habe Amerika noch nie besucht und habe es auch nicht vor.
      Selbst wenn die Fahrt geschenkt ist.

      Danke für die Informationen.
      Gruss Springbok:)
      Avatar
      schrieb am 02.06.04 13:06:29
      Beitrag Nr. 17 ()
      Das süße Gift der Kredite

      Für die deutsche Wirtschaft sieht es zurzeit etwas besser aus als in den letzten Jahren. Lager und Maschinenparks werden aufgestockt, die Investitionen in ein paar Schlüsselsektoren steigen langsam, die Produktivität nimmt leicht zu. Das Wachstum zeigt Anzeichen für eine Belebung und die Arbeitslosigkeit geht etwas zurück. Und just im vergangenen Monat überholte Deutschland die USA und wurde zur führenden Exportnation der Welt. Hat sich Deutschland endlich von der Rezession verabschiedet, die in den letzten drei Jahren einen Großteil Europas und der Welt blockierte? Die deutschen Wirtschaftslenker scheinen das zu glauben. Das Vertrauen in die Geschäftsentwicklung stieg im Oktober zum sechsten Mal in Folge. Ist also die Zeit zum Feiern gekommen? Vielleicht doch noch nicht. Ein genauer Blick auf die deutsche Wirtschaft zeigt einen störenden Trend, eine unheimliche Erinnerung an das, was in den USA während des Booms der späten neunziger Jahre passierte. Wir dachten nach der tiefen Rezession Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre ebenfalls, wir seien auf dem Weg der Besserung. 1995 begann die amerikanische Volkswirtschaft, sich zu erholen. Unsere Politiker und Wirtschaftsführer sprachen atemlos von einem "amerikanischen Wunder", und einige Wirtschaftsforscher prognostizierten gar ein Ende der traditionellen Konjunkturzyklen. Es schien, als hätten die USA einen Weg gefunden, praktisch unbegrenztes Wachstum sicherzustellen. Ende der Neunziger war die Arbeitslosenquote auf vier Prozent gesunken und der Dow-Jones-Index hatte die 10 000er-Marke durchbrochen. Konnte noch irgendjemand an dieser amerikanischen Erfolgsstory zweifeln? In der Rückschau wissen wir heute, dass die Dinge nicht ganz so waren, wie sie damals gezeichnet wurden. Ein Großteil des so genannten amerikanischen Wirtschaftswunders der späten neunziger Jahre, einschließlich der zeitweiligen Beschäftigungsblase, war reine Illusion. Es waren nicht so sehr Amerikas überlegene Management-Tugenden, unternehmerische Fähigkeiten und Produktivitätszuwächse, die die Expansion beflügelten, sondern eine noch nie da gewesene Ausweitung der Konsumentenkredite. Nur sie erlaubten den Amerikanern, auf ausgedehnte Einkaufstouren zu gehen. Das amerikanische Wunder beruhte in erheblichem Umfang auf Pump. In der Tat ist es unmöglich, den zeitweiligen Rückgang der Arbeitslosigkeit in den USA während der späten neunziger Jahre zu verstehen, ohne die enge Beziehung zwischen der Schaffung von Jobs und dem Anhäufen privater Rekordschulden zu untersuchen. Die Konsumentenkredite stiegen in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre dramatisch an. Die Explosion der Verbraucherausgaben brachte den Leuten für einige Jahre wieder Arbeit, weil sie all die Güter produzieren und Dienstleistungen erbringen durften, die auf Kredit gekauft wurden. Das Ergebnis war, dass die Sparquote der privaten Haushalte zwischen den frühen 90ern und 2001 von rund acht auf etwa zwei Prozent sank. Es scheint so, als ob Deutschland in den gleichen Schlamassel tappt. In den 90ern haben sich die Schulden der privaten Haushalte nahezu verdoppelt. Laut OECD beliefen sich die Verbindlichkeiten aller deutschen Haushalte im Jahr 2001 auf 112 Prozent des Gesamteinkommens. Zehn Jahre zuvor waren es noch 85 Prozent. Die Durchschnittsverschuldung deutscher Privathaushalte beträgt mittlerweile 40 000 Euro. Und wie in den USA sinkt die Sparquote. 1991 betrug sie noch gut 13 Prozent, heute nur noch 10,3 Prozent. Das bedeutet einen Rückgang der Sparleistung um ein Fünftel in nur einer Dekade. Schlimmer noch: 51 Prozent der Deutschen verfügen über gar keine Ersparnisse. Natürlich regen Ausgaben, selbst wenn man sich für sie hoch verschulden muss, die Wirtschaft zumindest für eine gewisse Zeit an, aber um welchen Preis? Eine analoge Situation gab es in den USA schon einmal, Mitte der zwanziger Jahre. Wie die heutige Zeit waren die Zwanziger eine Periode heftiger technischer Veränderungen. Elektrizität ersetzte in fast allen bedeutenden Branchen die Dampfkraft und steigerte die produktiven Kapazitäten Amerikas gewaltig. Die Produktivitätszunahmen gingen jedoch nicht mit einer kräftigen Anhebung der Löhne einher. Stattdessen blieben die Lohnsummen ziemlich stabil, weil viele Arbeiter durch billigere und effizientere Maschinen ersetzt wurden. Ende der zwanziger Jahre arbeitete die amerikanische Industrie in den meisten Schlüsselsektoren der Wirtschaft nur noch mit 75 Prozent Kapazitätsauslastung. Die Früchte dieser neuen Produktivitätsgewinne waren nicht breit genug unter den Arbeitern verteilt worden, der Konsum erhöhte sich nicht, Händler blieben auf ihren Waren sitzen. Besorgt über die zu geringe Verbrauchernachfrage vergaben der Bankensektor und der Einzelhandel billige Ratenkredite, um so die Arbeiter zum Kaufen zu ermuntern und die Wirtschaft in Gang zu halten. Kaufen per Ratenzahlung war verführerisch, und für viele wurde es zur Sucht. Binnen nicht einmal zehn Jahren verwandelte sich eine Nation hart arbeitender und bescheidener Amerikaner in ein hedonistisches Volk, das auf ständig neuen Wegen sofortige Befriedigung anstrebte. Zur Zeit des großen Börsen-Crashs wurden 60 Prozent der Radios, Autos und Möbel in den USA per Ratenkredit gekauft. Ende 1929 waren die Verbraucherschulden so hoch, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Selbst die Hausse an den Börsen beruhte auf Rekordkäufen von Aktien über so genannte Margin Accounts - das heißt, die Aktienkäufer machten, wenn sie Wertpapiere erwarben, nur eine Anzahlung auf das Konto eines Brokers und hinterlegten die Wertpapiere. Schließlich brach das Ganze wie ein Kartenhaus zusammen. Das gleiche Phänomen kann man auch heute beobachten. Die Produktivitätszuwächse durch die Informations- und Telekommunikationsrevolution machen sich bemerkbar. Das Problem besteht darin, dass praktisch jede Branche mit einer globalen Unterauslastung und einer unzureichenden Verbrauchernachfrage konfrontiert ist. Amerikanische Hersteller berichten, dass sie im Oktober 2003 nur 73 Prozent ihrer Kapazitäten genutzt haben. Wieder einmal sind in den USA Konsumentenkredite zu einer Art Allheilmittel geworden, einer Methode, die Wirtschaftsmaschine in Gang zu halten, zumindest für eine gewisse Zeit. Verbraucherkredite legen jährlich um erstaunliche neun Prozent zu, und gleichzeitig steigt die Zahl privater Insolvenzen. Während die Baisse des Jahres 2000 den Wohlstand von 50 Prozent der Bevölkerung, die Wertpapiere besaßen, erheblich reduzierte, konnten viele Amerikaner sich - trotz der Entlassungen - sanieren, indem sie von den niedrigen Zinsen profitierten und ihre Hypotheken umschuldeten. Die Refinanzierung der Eigenheim-Hypotheken und die Stimulierung durch Steuersenkungen pumpen jährlich 300 Milliarden Dollar in die Wirtschaft. Diese Bargeldspritze versickert jedoch schnell. Und mit zunehmender Verschuldung über Kreditkarten fragt sich jeder in der Wall Street: Wo kommt das ganze Geld her, das die Verbraucherausgaben hochhält? David Rosenberg, der Chefvolkswirt von Merrill Lynch, sorgt sich: "Wenn erst einmal das Doping aus der Eigenheim-Refinanzierung und den Steuersenkungen nachlässt, wird die Wirtschaftsentwicklung sich wahrscheinlich abkühlen." Eine weitere Steuersenkung in den USA sei unwahrscheinlich, sagen Washingtoner Insider, weil die Militärausgaben im Mittleren Osten und anderswo ins Kraut schießen und das Budgetdefizit der Regierung explodiert; die Schätzungen nur für 2004 belaufen sich inzwischen auf mehr als 370 Milliarden Dollar. Noch unheilvoller dürfte für Millionen Amerikaner, die mit Rekordschulden belastet sind, die Tatsache sein, dass selbst eine kurzfristige Arbeitslosigkeit sie in die Katastrophe führen kann. Nach einer Gallup-Befragung aus diesem Jahr sagen vier von zehn Amerikanern, sie könnten ohne Job lediglich rund einen Monat durchhalten, bevor sie "erhebliche finanzielle Härten in Kauf nehmen" müssten. Es kann daher nicht überraschen, dass die Zahl der Amerikaner, die ihre Zahlungsunfähigkeit erklären müssen, dramatisch ansteigt. 1994 waren es noch 780 000, 2002 stieg die Zahl der Pleiten auf 1 576 133. Auch in Deutschland leisteten im Jahr 2002 über 900 000 Personen den Offenbarungseid, 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch die USA und Deutschland sind nicht die einzigen Länder, die in die Konsumenten-Schuldenfalle tappen. Auch in Großbritannien wurden die Verbraucherkredite mächtig ausgeweitet, um die Wirtschaft zu stärken. Kurzfristig war diese Politik erfolgreich. Die Arbeitslosigkeit in Großbritannien ist eine der niedrigsten auf der ganzen Welt. Das Problem ist, dass das britische Wirtschaftswunder wie das der USA weniger mit cleverem Management und stromlinienförmiger Regierungskunst zu tun hat als mit großzügigen Krediten und steigenden Schulden. Die Verschuldung der Haushalte hat eine Rekordsumme von 1,4 Billionen US-Dollar erreicht. Der Durchschnittsbrite gibt zurzeit 120 bis 130 Prozent seines Jahreseinkommens aus und benutzt dabei die gleichen Kreditinstrumente, in die die Amerikaner so vernarrt sind: Kreditkarten, Refinanzierung durch Hypotheken, Verbraucherkredite und Kontoüberziehungen. Die britischen Konsumenten erfreuen sich des zweifelhaften Ruhms, dass ihre privaten Schulden noch schneller steigen als die der Amerikaner. Dies ist denn auch die Warnung: Wenn in Deutschland die private Sparquote weiter von zehn Prozent gegen null sinkt, wie es in den USA geschehen ist, könnte das kurzfristig zu Wirtschaftswachstum und einem Sinken der Arbeitslosigkeit führen. Millionen Menschen, die - auf Kredit - Geld ausgeben, würden zwar Millionen deutschen Arbeitern wieder Jobs verschaffen, um die Güter zu produzieren und die Dienstleistungen zu erbringen, die auf Kredit gekauft werden. Doch dem US-Vorbild zu folgen brächte nur kurzfristig Besserung - dafür aber die Gefahr einer langfristigen Periode noch größerer ökonomischer Instabilität. Die Kreditausweitung könnte an ihre Grenzen stoßen, die Verbraucher in Zahlungsverzug geraten und die Volkswirtschaft in eine Abwärtsspirale stürzen. Genau das passierte in den USA Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahre.
      (Artikel von Welt.de)


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