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    Haulong`s Märchenstund: Attack is the best form of defense - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.10.04 12:20:03 von
    neuester Beitrag 25.10.04 05:23:51 von
    Beiträge: 5
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      schrieb am 24.10.04 12:20:03
      Beitrag Nr. 1 ()
      1) Krieg der Handelssoftware:

      Es gab einmal eine Zeit, zu der Handelssoftware, so sie denn schon existierte, nur stupide Kauf- und Verkaufsorders von Menschen entgegennahm und ausführte. Zu dieser Zeit gab es auch noch einen gewissen Bedarf an Menschen, die anstelle der Software die gleiche Funktion ausführte wie die Software selbst. Der Markt entwickelte sich vergleichsweise langsam und unter geringer Volatilität - Grund dafür waren u.a. die Zeiten, die die Menschen benötigten auf dem Weg von der Entscheidungsfindung für Kauf oder Verkauf eines Wertes/Gegenstandes über die Orderaufgabe bis hin zur entgültigen Orderausführung. Diese Zeiten deckten ein breites Spektrum ab von 1 bis mehreren Stunden bis hin zu mehreren Tagen.

      Dies war die Zeit, in der man beim Schachspiel als Gegner noch einen Menschen benötigte.

      Diese Zeiten sind längst Vergangenheit.

      Warum?

      Computer entscheiden emotionslos innerhalb von Sekundenbruchteilen nach klar definierten Regeln, nachdem sie ebenfalls in Echtzeit in Sekundenbruchteilen komplexe Bewertungen der aktuellen Marktsituation einzelner Werte, einzelner Märkte bis hin zu allen Märkten und Werten ermittelt haben.

      Von der Analyse über die Bewertung bis hin zur Orderausführung dauert es bei heutiger Hard- & Software nur noch Bruchteile von Sekunden bis hin zu einigen wenigen Sekunden bis eine Order von einer elektronischen Handelssoftware generiert und aufgegeben werden kann.

      Solche Software erhält vor dem Start mindestens zwei Vorgaben: Die Märkte und Werte (das Schlachtfeld), die zu handeln sind und das Startkapital (die Truppenstärke), mit dem sie in die Schlacht geschickt wird.

      Zur Zeit gibt es nur wenige Trendmacher-Software (der besten Investmenthäuser) - die Angreifer, dafür umso mehr Trendfolger-Software (der meisten Banken) - die Verteidiger.
      Neben der Trendmacher- & Trendfolger-Software mit KI ist natürlich noch immer die stupide Handelssoftware der elektronischen Handelssysteme (z.B. Xetra) oder der letzten Makler mit im Spiel. Diese dient nur dazu, für ausreichend Versorgung (stetigen Zufluß frischen Kapitals) während des Kriegs zu sorgen.

      ...

      Diese Geschichte wäre an dieser Stelle recht schnell zuende, wäre das Ziel des Kriegs das Ende des Kriegs durch Vernichtung des Gegners. Denn gegen die Trendmacher-KI hatten weder die Trendfolger-KI noch die Versorger scheinbar bislang die geringste Chance. Die Angreifer könnten ihre Gegner theoretisch innerhalb weniger Stunden vernichten - markttechnisch realistischerweise innerhalb mehrerer Tage. Kriegsende würde aber bedeuten, daß es keine weitere Versorgung mehr geben würde - auch nicht für die Angreifer.

      ...

      Das ist der Grund, weshalb im Gegensatz zum Schach das Ziel dieses Krieges derzeit nicht im schnellen Gewinnen besteht, sondern in der Erhaltung der "Balance of Power". So sichern sich die Angreifer auch zukünftige Versorgung, indem sie die Versorger und die Verteidiger zur eigenen Versorgung plündern. Die Angreifer sind also nichts anderes als Parasiten dank einer höheren KI als die der Wirte.

      ...

      Beim Schach hat derjenige mit der geringeren (K)I keine Chance, da das Ziel des Spieles der Gewinn des Spieles darstellt. An der Börse heutzutage hat die höhere (K)I nur solange eine Chance, wie die niedrigere (K)I den Berechnungen/Erwartungen (Trends) der höheren (K)I folgt.

      ... Fortsetzung folgt: 2) Kontrollierter Crash
      Avatar
      schrieb am 24.10.04 19:53:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das Märchen überzeugt mich nicht so. "Die Angreifer könnten ihre Gegner markttechnisch innerhalb mehrerer Tage vernichten." glaube ich nicht. Vernichten würde nämlich die gleichzeitige Pleite vieler großer Banken und Investoren bedeuten.

      Wo kommt das meiste Geld her, welche Rolle Spielen die Millionen Kleinanleger?

      Spielen vielleicht einige Akteure mit gezinkten Karten?
      Avatar
      schrieb am 24.10.04 20:11:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      @2,

      gezinkte Karten sind da gar nicht nötig. Natürlich wäre es der Untergang vieler Banken. Deshalb wohl eher unwahrscheinlich, daß man derzeit eine Entscheidung zu suchen gewillt ist.

      Wenn die Trendmacher-Software mit kleinsten Stückzahlen(und damit verbundenen Umsätzen) aus dem Ask und ins Bid agieren kann, das treibt die Kurse in jede Richtung. Mit realen Kauf- und Verkaufsorders.

      Die Indextracker machen im Prinzip nichts Anderes. Aber diese zähle ich zur Trendfolger-Software. Sie verstärken in der Regel kurzfristige Trends und sorgen so für eine Erhöhung der Volatilität.

      Es ist nur eine Frage der Frequenz, mit welcher die Software Orders generiert, um die Volatilität im Markt zu steuern. Kleines Beispiel:

      Im Bid stehen 100000 Stück bei 9,99 Euro und im Ask 100000 Stück bei 10,01 Euro.

      Nun kauft alle 2 Minuten einer 100 Stück aus dem Ask. Der Kurs wird somit alle 120 Sekunden bei 10,01 gebildet.

      Alle 15 Sekunden verkauft die Trendmacher-Software 1 Stück ins Bid.

      Der Kurs steht somit zu jeder Zeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 87,5% bei 9,99 und mit nur 12,5% Wahrscheinlichkeit bei 10,01 Euro. Und das, obwohl nur 2040 Orders mit insgesamt 2040 Stück ins Bid verkauft wurden während 8,5 Handelsstunden, aber 25500 Stück bei insgesamt 255 Orders aus dem Ask gekauft wurden.

      Dies nur als grobes Beispiel.
      Avatar
      schrieb am 24.10.04 23:49:09
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wo kommt das meiste Geld her, welche Rolle Spielen die Millionen Kleinanleger?

      Die sorgen für den stetigen Kapitalzufluss. Sei es indirekt über Fonds, oder direkt über Aktienhandel.
      Avatar
      schrieb am 25.10.04 05:23:51
      Beitrag Nr. 5 ()
      #3 und wie die Karten gezinkt werden. Die Frage ist, ob alle Großen das wissen. Eigentlich schon wahrscheinlich.

      #4 also muss man doch hauptsächlich die Kleinanleger verarschen.


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