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    EU – Osterwiterung: Polnische Bauern profitieren - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 06.11.04 10:37:59 von
    neuester Beitrag 07.11.04 11:12:14 von
    Beiträge: 11
    ID: 922.493
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      schrieb am 06.11.04 10:37:59
      Beitrag Nr. 1 ()

      - EU-Mitgliedschaft: Die Bauern sind die Profiteure


      Ein halbes Jahr nach dem EU-Beitritt Polens fällt die erste Bilanz positiv aus. Die großen Beitrittsgewinner sind die Bauern. Sie profitieren von den Beihilfen - allein in diesem Jahr erhalten sie über 8 Milliarden Złoty (1,84 Milliarden Euro). Bis Mai 2005 werden 1,4 Millionen polnische Bauern umgerechnet 2,1 Milliarden Euro Direktbeihilfen erhalten. Zum Vergleich: Die Franzosen erhalten im selben Zeitraum 10 Milliarden, die Spanier 6,5 und die Deutschen 5,6 Milliarden Euro. Aber nicht nur von den Direkthilfen aus Brüssel ziehen Polens Bauern einen Vorteil, sondern auch aus dem gemeinsamen Binnenmarkt.

      Dank der enorm gestiegenen westlichen Nachfrage nach Milch, Rindfleisch und Hähnchen aus polnischer Produktion wird Polen in diesem Jahr deutlich mehr Lebensmittel in die EU exportieren als importieren. Polen schaffte so innerhalb kürzester Zeit den Sprung zu einem bedeutenden Exporteur von Landwirtschaftsprodukten. Nach einem Bericht des Landwirtschaftsministeriums in Warschau exportierte Polens Agrarwirtschaft in den ersten acht Monaten Produkte mit einem Gesamtwert von 2,1 Milliarden Euro in die EU. Die Importe aus der EU beliefen sich auf 1,6 Milliarden Euro. Das ist eine noch nie dagewesene Exportrekordquote. Hauptabnehmer ist wie schon in den vergangenen Jahren Deutschland. Es verwundert also nicht, dass es in diesem Jahr erstmals seit 1989 keine Bauernproteste nach dem Erntedankfest gab.

      http://www.mdr.de/viaeuropa/645973.html#absatz3
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 10:46:07
      Beitrag Nr. 2 ()
      # 2

      Und Hauptabnehmer sind die Discounter.

      Das was du so belobst, schafft in der Deutschen Molkereiwirtschaft und bei Deutschen Bauern Arbeitsplatzvernichtung.

      Es ist doch toll, dass durch EU Subventionen, die zum großen Teil von deutschen Steuergelder bezahlt werden, deutsche Arbeitsplätze vernichtet werden.

      Aldi + Lidl kaufen ihre Milchprodukter bereits in Polen.
      Letzens war ein Bericht, dass die deutsche Molkereiwirtschaft dadurch einen größeren Umsatzeinbruch erlebt, was auch zur Reduzierung von Arbeitsplätzen führt.


      Ein Hoch auf die EU - Osterweiterung. - - - Oh - mit ist schon wieder zum kotzen.
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 10:55:18
      Beitrag Nr. 3 ()
      #2,

      von Dir hätte ich dazu ein anderes Posting erwartet.

      Ungefähr in der Richtung:

      Dann müssen die deutschen Bauern eben länger arbeiten und nebenbei auf alles mögliche verzichten, um konkurrenzfähig zu bleiben.
      In China gehts denn Bauern ja auch nicht so gut.;)

      Wenn deutsche Unternehmen hier schließen, um Subventionen in Polen oder Tschechien abzugrasen, hast Du ja auch nix dagegen. Wegen der überzogenen Forderungen der deutschen Arbeitnehmer.
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 11:13:06
      Beitrag Nr. 4 ()
      # 2,
      unausgegorener Blödsinn ..
      Aldi und Lidl haben schon vor der EU-Osterweiterung
      für den Liter Frischmilch nur noch 25 Cents an die Molkereien
      bei "Produktionskosten" von rd. 28 Cents bezahlt !
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 11:30:34
      Beitrag Nr. 5 ()
      # 3 ddsvh

      Da du von mir anscheinend schon eine ganez Menge gelesen hast, müsste dir eigentlich aufgefallen sein, dass ich immer gegen die EU - Osterweiterung war - und bin.

      Und zwar unter anderem aus genau den im Posting # 1 genannten Gründen. Du hast mit Sicherheit dann auch schon mal gelesen, dass ich der Auffassung bin, das die jetztigen neuen EU Staaaten, nach meiner Meinung eine Art OST-EWG hätten gründen sollen. Mit den hätte man Verträge machen können, aber auch durch Einfuhrzoll dem Preisdumping begegnen können. Genauso wäre die Arbeitsplatzflucht gen Osten nicht so groß geworden. Das habe ich schon oft geschrieben, und sollte dir daher nichts neues sein.

      Ich glaube aber, dass wir unser Arbeitsbedingungsniveu in Richtung der alten EU Staaten runterschrauben müssen.

      Wenn ich Schreibe, wir sind Weltmeister in Personalkosten, behaupte ich nicht,dass wir uns China angleichen sollen - sei ehrlich, du weißt, dass ich das nie behauptet habe - , aber wir müssen uns wenigstens wieder an das Nieveu der anderen West-Nordeuropäischen Staaten angleichen von dem wir uns abgekoppelt haben.

      Ich halte eine 40 Stundenwoche nicht für menschenunwürdig. Nur einer wie du behauptet ja gleich, wer die 40 Stundenwoche will, will auch die 60 Stundenwoche.

      PKW Hersteller, wo bei vollem Lohnausgleich nur 30 oder 32 Stunden die Woche gearbeitet wird, können nicht wettbewerbsfähig sein.

      Ich bin im übrigen kein Freund der Globalisierung. Aber sie ist nun einmal da, und wir müssen mit ihr leben. Im übrigen habe ich bereist in einem anderem Thread darauf hingewiesen, dass unser Wohlstand zum großem Teil nur daher stammt, dass wir die dritte Welt über jahrzehnte ausgebeutet haben. Nun wollen sie davon etwas zurückhaben. Willst du denendas wirklich verwehren, nur um deinen - zum Teil eben erstohlenen- Wohlstand behalten zu können ?

      Wir hätten nicht den Wohlstand, wenn wir von Anfang des 20 Jahrhunderts, bis ca. 1972, die Ölförderländerstaaten, durch die Ölmultis ausgebeutet hätten. Das Öl war schweinebillig, und nur dadurch konnte unsere Wirtschaft so rasant wachsen. Erst als die Ölförderländer durch die OPEC sich wehrten, hörte da das Ausbeuten auf.

      Und weiters Ausbeuten wurde bei Kupfer, Kautschuk usw. über jahrzehnte betrieben. Vergess das nicht.

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      Avatar
      schrieb am 06.11.04 11:36:29
      Beitrag Nr. 6 ()
      # 5 ddsvh

      Ich bin irgendwie abgebrochen.

      Also, ich bin kein Freund der Globalisierung. Aber sie ist da, und wir müssen mit ihr Leben. Du kannst in einem Land wie china nicht die Arbeitsrechte, wie in Deutschland durchdrücken. Damit würdest du das Land in eine Rezession brigen, und es könnte seine Bevölkerung nicht mehr ernähren. China durchläuft zur Zeit das, was Europa im 19 Jahrhundert erlelbt. Aber durch diese rasante Entwicklung werden auch die Lohnkosten bald steigen. Je mehr sich das Land industiell entwickelt, desto weiter werden die typischen Kinderkrankheiten der Industrialisierung verschwinden. Sehe die Entwicklung von Japan und Korea. Die sind den anderen Staaten ca. im 25 Jahre voraus.
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 12:10:22
      Beitrag Nr. 7 ()
      #25552,

      stimmt schon, daß sich gewissen Entwicklungen nicht mehr so leicht aufhalten lassen.

      Trotzdem halte ich die derzeitige EU-Subventionspolitik für die Wurzel des Übels. Denn Subventionen haben mit Leistung überhaupt nicht zu tun. Sie verzerren nur den Wettbewerb.

      Nicht der beste, produktivste, oder am wirtschaftlichsten arbeitende überlebt, sondern derjenige, der in den Genuß dieser Geschenke kommt.

      schönes WE
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 12:57:33
      Beitrag Nr. 8 ()
      # 7 ddsvh

      Trotzdem halte ich die derzeitige EU-Subventionspolitik für die Wurzel des Übels. Denn Subventionen haben mit Leistung überhaupt nicht zu tun. Sie verzerren nur den Wettbewerb.


      Habe ich jemals was anderes behauptet :confused::confused::confused:
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 13:42:36
      Beitrag Nr. 9 ()
      #2 von 23552

      Das was du so belobst,

      Wo belobe ich etwas ?
      Avatar
      schrieb am 06.11.04 13:47:41
      Beitrag Nr. 10 ()
      # 9

      Zumindest stellst du fest, dass die polnischen Bauern die Profiteure der EU Erweiterung sind, ohne da logischen negativen Konsequenzen aufzuzeigen.

      Nur die positive Seite aufzuzeigen, ohne die negativen Aspekte zu benennen, ist nach meiner Auffassung eine Belobigung. Auch wenn man es nicht extra als Belobigung erwähnt.
      Avatar
      schrieb am 07.11.04 11:12:14
      Beitrag Nr. 11 ()
      Geldregen für Polen
      Die Bauern im Osten galten lange als Verlierer der Erweiterung. Bisher haben sie eher gewonnen

      AUS WARSCHAU
      GABRIELE LESSER


      Auf diesen Tag hatten die polnischen Bauern lange gewartet. Am 18. Oktober war es so weit: Ein warmer Geldregen aus Brüssel ging über Lomza, einem Städtchen im Nordosten Polens, nieder. 5.000 Bauern aus der Umgebung bekamen die ersten Direktbeihilfen aus Brüssel. Zur großen Feier reisten Staatspräsident Aleksander Kwasniewski an, die Minister für Landwirtschaft, Finanzen und Äußeres, außerdem die polnische EU-Kommissarin Danuta Huebner.

      Lomza liegt in einer der ärmsten Regionen Polens. Das Leben hier ist voller Entbehrungen. Die Bauern sind schweigsam, misstrauisch. Viele Hoffnungen und Wünsche hat man hier nicht. Sie wurden zu oft enttäuscht. Doch die Anträge auf Direktbeihilfen aus Brüssel haben fast alle Bauern ausgefüllt, auch die ärmsten, die nur ein oder zwei Hektar bewirtschaften.

      Wenn es am Ende doch Geld geben sollte aus Brüssel, wollte man nicht als der Dumme dastehen. Immerhin sollte es für jeden Hektar bewirtschaftetes Land jährlich rund 100 Euro geben. Und nun flossen tatsächlich die ersten 21 Millionen Zloty (4,5 Mio. Euro) auf die Konten der größten EU-Skeptiker unter den polnischen Bauern - berechnet nach dem für Polen äußerst günstigen Umrechnungskurs von 4,71 Zloty zu 1 Euro vom Dezember 2003. Manche werden sich nur einen neuen Kühlschrank kaufen, andere wollen ihren Maschinenpark erweitern und erneuern. Bis Mai 2005 werden 1,4 Millionen polnische Bauern umgerechnet 2,1 Milliarden Euro Direktbeihilfen erhalten. Zum Vergleich: Die Franzosen erhalten im selben Zeitraum 10 Milliarden, die Spanier 6,5, die Deutschen 5,6 Milliarden Euro und selbst das kleine Österreich 1,2 Milliarden Euro.

      Pawel Szymczakow ist 23 Jahre alt. Er wohnt in Konary, einem Dorf in Zentralpolen, steckt voller Energie und Tatendrang. Auf dem Hof ist er groß geworden, er kennt jede Ecke und Schraube. Sein Vater Leon ist 63, geht leicht gebeugt, langsam. Sein Gesicht ist sonnenverbrannt und voller Falten. "Wir züchten Schweine. 120 haben wir", sagt Pawel. "Dieses Jahr, nach dem Beitritt zur EU, haben wir den doppelten Preis für Schweinefleisch erzielt: 4,5 Zloty pro Kilo statt 2,1 Zloty im letzten Jahr." Er grinst über das ganze Gesicht. "Als wir in der EU waren, konnten die im Westen gar nicht genug kriegen von unserer Milch und unserem Fleisch. Und wir hatten Angst, die würden uns mit hochsubventionierter Billigware überschwemmen!" Er lacht verschmitzt und winkt ab. Das war einmal. "Es kann nur noch besser werden!"

      Der Schweinestall ist hochmodern und erfüllt sämtliche EU-Standards. Es gibt keine Tränke mehr. Vielmehr ragen aus den Wänden kleine Kräne. Stößt ein Schwein mit seinem Rüssel gegen einen solchen Kran, fließt automatisch Frischwasser. Um den Stall zu bauen, hatten die Szymczakows einen Kredit aufgenommen und einen Zuschuss aus dem Sapard-Programm der EU zur Modernisierung der Landwirtschaft beantragt. Insgesamt bewirtschaften sie 52 Hektar Land, bauen Weizen an, Raps und Zuckerrüben, in diesem Jahr zum ersten Mal auch Mais. Nur 6 Prozent aller polnischen Bauern haben so große Höfe. "Wir dachten, nach dem Beitritt würde es schwer für uns werden. Aber jetzt sehen wir, wie gut es geht. Unsere Schweine sind unser größter Schatz."

      Im Jahr erzielen sie rund 30.000 Zloty Reingewinn, umgerechnet knapp 7.000 Euro jährlich oder 576 Euro im Monat. Einen Antrag auf Direktbeihilfen haben sie natürlich auch gestellt. Und jetzt sind sie auch sicher, dass das Geld kommt. Rund 25.000 Zloty (rund 5.760 Euro) müssten es sein. Davon wollen sie Dünger kaufen und einen Teil des Kredits für den neuen Traktor abbezahlen. Vater Leon will sich langsam zurückziehen. Wenn er den Hof auf seinen Sohn überschreiben würde, hätte er Anspruch auf eine so genannte Strukturrente aus Brüssel. Doch Vater Leon hat es nicht eilig. Das alles will gut überlegt sein.

      Politisch hat der Geldregen aus Brüssel den Populisten die Anti-EU-Argumente geraubt. Denn auch der radikale Bauernführer Andrzej Lepper, dessen Anhänger immer wieder Grenzübergänge blockiert und Importgetreide aus der EU auf die Schienen geschaufelt hatten, gehört zu den großen Gewinnern des EU-Beitritts. 100.000 Zloty (23.040 Euro) wird er an Direktbeihilfen erhalten. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal seit der Wende 1989 keine Bauernproteste nach dem Erntedankfest.

      Knapp sechs Monate nach dem EU-Beitritt fällt in Polen die erste Bilanz positiv aus. Die großen Beitrittsgewinner sind die Bauern. Sie profitieren nicht nur von den Beihilfen - allein in diesem Jahr erhalten sie über 8 Milliarden Zloty (1,84 Mrd. Euro), sondern auch von der enorm gestiegenen westlichen Nachfrage nach Milch, Rindfleisch und Hähnchen aus polnischer Produktion.

      Anders als von Forschungsinstituten in Polen vorausgesehen, sanken die Preise nicht durch den Wegfall der Zollgrenze, sondern stiegen
      . Statt von Billigware aus dem Westen überschwemmt zu werden, wie viele Wirtschaftswissenschaftler in Polen dies prophezeit hatten, entwickelte sich Polen innerhalb kürzester Zeit zu einem bedeutenden Exporteur von Landwirtschaftsprodukten. Molkereien und Schlachtereien wurden kurz vor dem Beitritt in Rekordzeit modernisiert und mit der neuesten Technik ausgestattet. Die Qualität polnischer Milch ist hervorragend.

      Natürlich gibt es immer noch die Kleinbauern, die jeden Morgen mit ihren drei Milchkannen auf dem Panjewagen zur nächsten Sammelstelle zuckeln. Aber dies ist inzwischen eine Minderheit. Die Regierung wird sich langsam sogar Gedanken machen müssen, wie sie die kleinbäuerliche Kulturlandschaft mit Panje- und Heuwagen, Hütejungen und den frei laufenden Gänseherden erhalten kann. Immerhin werden aber auch die Ökobauern mit zusätzlichen 350 Millionen Euro gefördert und können so trotz höherer Produktionskosten auf dem Markt bestehen.

      Doch auch hier ist es wie so oft: Was den einen freut, ist des anderen Leid. Wenig begeistert über die gestiegenen Milch- und Fleischpreise sind die Verbraucher. Ohnehin müssen Polen im Durchschnitt rund 28 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, rund 10 Prozent mehr als Deutsche oder Österreicher. In diesen Jahr, so schätzt das Landwirtschaftsministerium in Warschau, könnten die Lebensmittelausgaben durch die Preissteigerungen nach dem EU-Beitritt auf bis zu 33 Prozent steigen. ,,,
      taz Nr. 7501 vom 30.10.2004, Seite 5, 287 TAZ-Bericht GABRIELE LESSER
      http://www.taz.de/pt/2004/10/30/a0160.nf/textdruck


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