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    "Wohnungs-Hopping" kommt in Mode - Mietnomaden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.05.05 13:34:00 von
    neuester Beitrag 24.07.05 10:58:35 von
    Beiträge: 46
    ID: 981.411
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      Avatar
      schrieb am 16.05.05 13:34:00
      Beitrag Nr. 1 ()
      "Wohnungs-Hopping" kommt in Mode

      Vermieter bleiben immer häufiger auf ihren Mietschulden sitzen. Grund dafür ist nach Ansicht des Verbandes der Wohnungswirtschaft auch zunehmendes "Wohnungs-Hopping". Verbandschef Riecke sprach von einem regelrechten "Sport",bei dem sich Mieter nach dem Auflaufen von Mietschulden regelrecht in Luft auflösten. Zumeist seien sie nicht oder falsch polizeilich gemeldet.

      Zwar sei dies noch keine Massenerscheinung, belaste aber die Wohnungseigentümer erheblich. Die Verluste durch so genannte "Mietnomaden" beliefen sich in der Regel auf mehrere tausend Euro. Dazu kämen meist noch erhebliche Kosten für Reinigung und Renovierung der verlassenen Wohnung.

      MDR.DE Sachsen - Anhalt| 16. Mai 2005 | 13:04
      http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/1958885.html
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 13:50:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]16.623.942 von kohelet am 16.05.05 13:34:00[/posting]Das ganze wird begünstigt durch Rot/Grün :mad::cry:.

      Die Vermieter, Unternehmer und Arbeitgeber sind die "Bösen",
      vor denen man die Mieter, Verbraucher und Arbeitnehmer schützen muss.

      Armes Deutschland.


      (Mietschuldnern würde ich "Moskau-Inkasso" vorbeischicken!)
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 14:00:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]16.624.045 von BarnyXXL am 16.05.05 13:50:17[/posting]Wohin? aus #1

      Zumeist seien sie nicht oder falsch polizeilich gemeldet.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 14:32:53
      Beitrag Nr. 4 ()
      @barnyxxl:
      Gut getroffen! bis man heute einen säumigen Mieter rausklagen kann, vergehen bis zu 6-9 Monate.
      Die Vermieter sind immer die Bösen.
      Sowas muss nach 1-2 Monaten über die bühne gehen.
      ein Monat nicht bezahlen ist keinmal, aber zwei Monate ist einmal zuviel. Punktum!!

      DAs gibt bestimmt mal eine Idee für ein Internet-Register über Mietnomaden. Da müssen Vermieter nur ein paar Eumels in die Hände nehmen, und alle Vermieter wissen deutschlandweit bescheid. Eigentlich ein Wunder, dass da angesichts der Online-Möglichkeiten noch niemand drauf kam.
      Da brauchts keine Riesen-Schufa mit horrenden Beiträgen. Eine Website für 50 Euros im Monat tuts auch.

      Grüsse, JJ
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 14:50:12
      Beitrag Nr. 5 ()
      Die Vermieter sind in der Regel auch völlig blauäugig.
      Lasse den Mieter eine "Freiwillige Selbstauskunft"
      ausfüllen und unterschreiben. Darin muß der Mieter schon
      mal ehrlich seine persönlichen Daten, Passnummer,
      Arbeitgeber, Nettoeinkommen, monatliche Belastungen usw.
      angeben. Das ganze trägst Du zu einem Anwalt, zum vertrauten
      Banker, oder Haus u. Grundbesitzerverein. Die holen dann
      Auskunft über den zukünftigen Mieter ein. u.A. auch einen
      Insolvenz-Check. 3 Monatsmieten Kaution ist legal.
      Wer so ein Papierchen nicht ausfüllen will, hat Pech gehabt.
      Wer sich als Vermieter von Porsche, Lackschuhen oder
      schönen Titten blenden lässt ist selber Schuld.

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      Avatar
      schrieb am 16.05.05 15:29:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]16.624.107 von kohelet am 16.05.05 14:00:59[/posting]Es reicht doch, wenn 2 Mieten ausstehen. Dann weiss ich doch,
      dass der mich leimen will.

      Zu diesem Zeitpunkt wird er noch dort wohnen.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 15:34:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]16.624.356 von JeffJeff am 16.05.05 14:32:53[/posting]Internet-Register:

      Habe gerade mal mit "Mietnomaden" gegoogelt.

      Es scheint schon was zu geben !

      :)
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 16:49:00
      Beitrag Nr. 8 ()
      #4

      die Idee gab es schon länger, konnte wohl aber bislang nicht realisiert werden, weils ja gegen den Datenschutz verstößt und das ist ja gaaanz schlimm....:cry:

      Weis nicht, ob sich da mittlerweile was geändert hat, nachdem sich der Staat selber zunehmend einen Scheiß um den Datenschutz schert.

      Sinnvoll wäre so eine schwarze Liste allemal.

      #5
      Wenn du Wohnungen in einer Region mit einem Überangebot an Wohnraum vermieten musst, kannst du dir deine Kautionsforderungen aber pöckeln.
      Auch wenn du sie zu recht fordern könntest.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 17:58:05
      Beitrag Nr. 9 ()
      #2
      "(Mietschuldnern würde ich " Moskau-Inkasso" vorbeischicken!)"

      das sagt sich leicht, wirklich machen tut das kaum einer, da man in diesem Fall selber mit einem Bein im Knast steht.

      Und das wissen die Schuldner natürlich auch, damit kann man heute keinen mehr wirklich erschrecken.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 18:00:58
      Beitrag Nr. 10 ()
      Stop !

      Gerade mit der Kautionsforderung kann man hervorragend aussieben, auch und gerade bei Wohnungsüberangebot. Leute die so ein paar läppische Euros nicht zahlen können oder wollen dürfen sich bei mir gleich verabschieden. Lieber einen Monat länger Leerstand als sollche Leute als Mieter. Bei ansonsten gutem Bauchgefühl lasse ich mich aber, im Ausnahmefall, auf Ratenzahlung ein.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 18:05:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      Verstößt nicht gegen den Datenschutz, weil der Mieter
      mit seiner Unterschrift auch sein Einverständnis zur
      Personenauskunft erklärt.
      Und Außerdem: Lieber 6 Monate keine Miete, oder generell
      weniger, als einmal einen Mietnomaden. Wenn Du einen
      rausklagen mußt, sind schnell 10000.-€ zusammen.
      Und wenn der Dir noch die Bude auseinandernimmt, dann
      biste schnell bei 25000.- und verlangst nach einem Strick,
      oder einer Knarre.
      Avatar
      schrieb am 16.05.05 19:52:49
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]16.626.015 von Cashlover am 16.05.05 17:58:05[/posting]Wieso ?

      Weiss ich, wie das Inkassobüro die Forderungen geltend macht?

      Was kann ich dafür, dass die 2m große Muskelpakete mit Hund dahinschicken?

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 10:07:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      #1

      Im TV wurde mal berichtet, dass bei solchem Gesindel am Ende der Vermieter auch noch die Kosten für den Auszug und die Reinigung abdrücken muss.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 10:08:35
      Beitrag Nr. 14 ()
      #12

      Und Igor und Alexej können sich dann auch nicht erklären, warum Bello plötzlich mehr als nur spielen wollte...

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 10:42:23
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]16.630.855 von Blue Max am 17.05.05 10:08:35[/posting]Genau!

      Aber besser ist die Vorbeugung !

      Da gibt es in #5 und #10 schon sehr gute Hinweise!

      Darüber hinaus sind die sog. Vorvermieterbescheinigungen
      auch sehr gut geeignet. Man erkennt nicht nur das frühere
      Verhalten als Mieter, man kann dann auch den alten
      Vermieter direkt befragen.

      Das Problem sind aber manchmal auch die Makler, die ohne
      Rücksicht auf Verluste Mieter anschleppen. Seriöse Makler
      dagegen erledigen die Checks auch für den Vermieter.
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 10:47:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      Warum wird in D nicht einfach gesetzlich eingeführt, dass alle Mieter 3 Monatsmieten an Kaution zu bezahlen haben, und dass die Kündigiungsfrist generell nur 3 Monate beträgt ?!

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 10:49:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      Alle Hintergründe:

      "Platzt jetzt die Blase am Immobilienmarkt in Deutschland ?"
      Thread: Platzt jetzt die Blase am Immobilienmarkt in Deutschland ?
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 10:57:46
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]16.631.379 von Blue Max am 17.05.05 10:47:50[/posting]Weil Eigentum verpflichtet (steht so im Grundgesetz).
      Mir kommen die Tränen.

      Guckt mal hier:
      Donnerstag 12. Mai 2005, 11:30 Uhr
      Verbraucher & Service Ab Juni gilt: In drei Monaten raus aus dem Mietvertrag

      Berlin (AP) Ab 1. Juni kommen Mieter in Deutschland deutlich schneller aus ihrem Mietvertrag raus als bisher. Dann gilt: Ein Vertrag kann grundsätzlich mit nur drei Monaten Frist gekündigt werden - egal, wie lange man schon in der Wohnung lebt. Das trifft selbst dann zu, wenn in Altverträgen längere, gestaffelte Zeiten stehen. Ausnahmen gibt es nur für wenige individuell ausgehandelte Kündigungsfristen. Weit mehr als eine Million Mieterhaushalte könnten von der gesetzlichen Neuregelung profitieren, betont Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbunds (DMB) in Berlin.

      [...]

      «Wir werden unsere Vermieter darauf vorbereiten», sagt Haus-und- Grund-Srecher Diepenbrock. Unverständlich sei, dass die Neuregelung nur für Mieter greife. Will der Besitzer einem Bewohner kündigen, muss er sich weiterhin an folgende Fristen halten: bei unter fünf Jahren Mietdauer beträgt die Kündigungsfrist drei Monate, bis acht Jahre Mietdauer sechs Monate, ab acht Jahren sind neun Monate einzuhalten. Dazu meint Diepenbrock: «Wo bleibt die Gleichberechtigung?»

      http://de.news.yahoo.com/050512/12/4jgfy.html

      Früher hieß das mal Miethaie zu Fischstäbchen.
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 11:06:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]16.631.379 von Blue Max am 17.05.05 10:47:50[/posting]Das Problem ist eher,dass zwar 3 MM Kaution verlangt werden, diese aber nicht vor Einzug gezahlt werden,
      und der Vermieter dennoch die Schlüssel rausgibt.

      Bei Zahlungsrückstand ist die fristlose Kündigung gegeben.
      Aber in D dauert es lange, bis man diese gerichtlich durchsetzen kann.
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 11:20:08
      Beitrag Nr. 20 ()
      #19

      Es müsste ganz einfach im Gesetz stehen, dass Mietverträge erst dann gültig werden, wenn die 3 Monatsmiete Kaution auch tatsächlich gezahlt wurden.
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 11:24:30
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]16.632.046 von Blue Max am 17.05.05 11:20:08[/posting]Gute Idee!

      Das könnte man auch in den Vertrag schreiben, dass der Vertrag erst nach Zahlung der Kaution wirksam wird.

      Müsste rechtlich i.o. sein, es sei denn, diese Regelung wäre sittenwidrig.

      Der Einzug wäre dann "Hausbesetzung". Wäre doch eine Sache für die Schutzpolizei, oder ?
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 11:39:42
      Beitrag Nr. 22 ()
      #1

      Wüsste nicht, was daran "sittenwidrig" seien sollte. Wird ja niemand gezwungen sowas zu unterschreiben !

      Aber um dem vorzubeugen, könnte man ja auch erst die Kaution verlangen und dann erst den Mietvertrag und die Schlüssel aushändigen. ;)

      Und Mieter denen das nicht passt, müssen leider draussen bleiben !

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.05.05 20:08:23
      Beitrag Nr. 23 ()
      also, ich für meinen Teil bin froh, mit Zinshäusern nichts mehr zu tun zu haben.

      Habe mich lange genug mit dem völlig einseitigen Mietrecht als Vermieter rumgeschlagen.

      Viele ahnen noch nicht, was bei weiter steigender Arbeitslosigkeit und abebbenden Sozialkassen auf die Vermieter zukommt.

      Ein Mieter, der heute solvent ist, kann es bereits morgen nicht mehr sein und wer dann bei steigendem Wohnungsleerstand Zins und Tilgung bei der Bank abliefern muß, landet u.U schnell in der Zwangsversteigerung.
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 10:12:29
      Beitrag Nr. 24 ()
      Gestern kam bei FOCUS-TV eine ganz lange Reportage über "Mietnomaden".

      Mein Fazit: VERMIETEN LOHNT SICH IN D NICHT !

      Bringt euer Geld besser zur Bank und kassiert Zinsen. Oder beteiligt euch halt an Immofonds und lasst andere Leute sich mit penetranten Mietern herumärgern.

      Sollen die unverschämten Mieter doch zusehen wer blöde genug ist denen noch eine Wohnung zur Verfügung zu stellen !

      Was ich ja als Meinung hier auch schon in zig Postings von mir gegeben habe...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 10:36:23
      Beitrag Nr. 25 ()
      Weitere Threads zu "Mietnomaden":

      Thread: Spiegel TV: Mietnomaden
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 10:37:08
      Beitrag Nr. 26 ()
      Oder auch der hier: Thread: Mietnomaden
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 10:46:44
      Beitrag Nr. 27 ()
      http://vermieterschutz.net/content/news.php?mode=news&id=50&…

      21.03.2005

      Der Horror für Hausbesitzer - Wie Mietnomaden ahnungslose Vermieter abzocken

      Bis zur Räumungsklage vergehen Monate
      Oft dauert es Monate oder Jahre, diese Mieter legal wieder los zu werden. Die Räumung muss offiziell auf richterliche Anordnung von einem Gerichtsvollzieher durchgeführt werden. Doch bis zur Räumungsklage dauert es Monate. Dazu kommen Kosten für Gericht und Anwalt, insgesamt in den meisten Fällen mehr als 7.000 Euro. Für Vermieter kann das den Ruin bedeuten. Denn oft wird die Wohnung von der Miete abbezahlt.

      Einige Vermieter führen deshalb illegale Räumungen durch. Das ist zwar nicht gesetzmäßig, wird jedoch vom Vermieterbund als letzter Ausweg toleriert. Der Grund: Auf legale Weise ist es nur sehr schwer möglich, solche Mieter wieder los zu werden. Gerichtlich verurteilt wird ohnehin nur ein vorsätzliches Mietnomadentum. Dies nachzuweisen ist jedoch kaum möglich. Die Mieter kommen meist ungeschoren davon und nisten sich, bis zur Räumungsklage, im nächsten Haus ein.

      Datenbank bietet Hilfe für Vermieter
      Einen möglichen Ausweg für Vermieter aus dem Desaster bietet die Datenbank der Dienstleistungsgesellschaft "Vermieter und Partner arbeiten zusammen" (Vpaz). In Leichlingen sind mehr als 500.000 Mieter gelistet, gegen die rechtskräftige Räumungs- oder Vollstreckungsurteile wegen Mietschulden ergangen sind. Eine Immobilienbesitzerin gründete das Unternehmen, nachdem sie wiederholt selbst Opfer von Mietnomaden geworden war.

      Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
      BRISANT | 21.03.2005 | 17:15 Uhr
      Quelle: ARD - BRISANT
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 10:49:58
      Beitrag Nr. 28 ()
      http://vermieterschutz.net/content/news.php?mode=news&id=35

      04.05.2004

      ZDF.reporter - - Wohnen, ohne zu zahlen

      Immer häufiger werden Vermieter Opfer von Mietnomaden: So nennt man Mieter, die eine Wohnung mit der betrügerischen Absicht beziehen, nie Miete zu zahlen.
      Und viele kommen damit durch.

      Bis es zur Räumungsklage kommt, vergeht oft ein Jahr. Die ZDF.reporter Andreas Ewels und Cathrin Mehlgarten haben geprellte Vermieter besucht und sogar mit Mietnomaden gesprochen.

      Gerichtsvollzieher Norbert Sauer und Hausverwalter Hans-Ludwig Kretzer verschaffen sich Zugang zu einer Wohnung in Magdeburg. Hier hat ein Mietnomade gelebt.
      Ein Jahr kostenlos.
      Nachdem die Räumung feststand, hat er sich aus dem Staub gemacht. Die Wohnung gleicht einem Chaos: Berge von leeren Flaschen, Pornos und Müll, dessen Gestank bis ins Treppenhaus dringt - Überreste eines Lebens, dem jede Ordnung abhanden gekommen ist.

      Der Hausverwalter ist entsetzt. Für Sauer ist ein solcher Anblick normal. Irgendetwas hat diesen Mieter aus der Bahn geworfen. Jetzt ist er Mietnomade, zieht von Wohnung zu Wohnung - ohne zu zahlen.

      Für den geschädigten Vermieter soll Sauer Sachen finden, die sich vielleicht noch zu Geld machen lassen. Bei diesem Mann ist aber nichts mehr zu holen. Fünf Stunden dauert die Räumung, zahlen muss der Vermieter . Der Mietnomade wohnt derweil schon in der nächsten Wohnung.

      Umzug auf Kosten des Vermieters .

      Räumungstermin auch in Münster. Mehrmals hatten die Eigentümer, zwei Schwestern, versucht, einen Mietnomaden aus ihrer Eigentumswohnung zu bekommen. Der Mann war schon in der Vergangenheit immer wieder, ohne Miete zu zahlen, von einer Bleibe in die nächste gezogen.

      In der Wohnung der Schwestern saß er sieben Monate ohne zu zahlen. Mit Hilfe falscher Zeugen und einem Anwalt hatte er sich zunächst ein Bleiberecht verschafft, dann mit Teilzahlungen die Räumungsklage herausgezögert. Bislang halfen ihm juristische Tricks - doch heute soll es endlich klappen mit der Räumung.

      Dieser Mietbetrüger ist kein armer Schlucker: Der Mann ist Arzt.

      Er hat vor der Räumung nur das Nötigste gepackt. Einen einzigen Umzugskarton trägt er davon. Den Rest seiner Sachen packt ein Umzugsunternehmen - auf Kosten der Vermieter.
      Die 5000 Euro für die Einlagerung müssen die Vermieter vorstrecken, um den Eindringling loszuwerden . Die Chancen, das Geld von dem Mann wieder zu bekommen, sind gering.

      Eine billiger Umzug für den Mietnomaden.

      Dreistigkeit siegt:

      Auf einen Mietnomaden der besonders dreisten Art ist Familie Kögel aus Hamburg hereingefallen. Günstig hatten die Kögels ein Appartement im Mundsburger Hochhaus erworben - in bester Lage. Als Altersvorsorge sollte es dienen. Der junge Mann war der erste Mieter, wirkte anfangs seriös. Dennoch checkte Kögel ihn: Schufa-Auskunft und Geschäftsbilanz seiner angeblichen Firma ließ er sich vorlegen.

      Trotzdem blieb die Kautionszahlung aus. Daraufhin stellten die Kögels weitere Nachforschungen an. Zu spät deckten sie die Vergangenheit des Mieters auf. Sämtliche Papiere waren gefälscht. Schon viermal hatte er mit demselben Trick gearbeitet: keine Kaution, keine Miete - und am Ende ein Offenbarungseid. Drei mietfreie Jahre kamen damit schon zusammen. Ein schwaches Rechtssystem macht es möglich .

      Blick auf die Binnenalster:

      In der Wohnung der Familie Kögel saß er mit dieser Masche sieben Monate. Er genoss die malerische Aussicht auf die Binnenalster und sparte kräftig - insgesamt fast 10.000 Euro Miete. Im Gespräch mit ZDF.reporter Andreas Ewels zeigte der Mietbetrüger keine Spur von Schuldbewusstsein oder Verantwortungsgefühl.

      Vor einigen Wochen zog der junge Mann schließlich aus und tauchte unter, weil gegen ihn ein Strafverfahren läuft. Die Kögels werden die ausstehende Miete wohl nie wieder sehen. Sie müssen sich inzwischen finanziell einschränken: Die eigene Miete, Nebenkosten, Schulden - und das Baby macht das Leben der Familie nicht billiger.

      ZDF - Eine Reportage von Andreas Ewels und Cathrin Mehlgarten
      Redaktion: Andreas Ewels und Nina Behlendorf

      Quelle: ZDF Reporter
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 10:53:29
      Beitrag Nr. 29 ()
      Welche Gesetze und Regelungen kann man auch schon von Leuten erwarten, die in ihrer Vergangenheit als 68er selber Hausbesetzer waren ?

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 10:55:34
      Beitrag Nr. 30 ()
      Aber vielleicht hilft es ja, wenn Vermieter sich selbr zur Wehr setzen:

      http://www.vermieter-net.de/

      Miet-Nomaden: Für Vermieter der Horror

      Sie zahlen keine Miete, verwüsten die Wohnungen und verschwinden dann plötzlich in einer Nacht- und Nebelaktion, kurz bevor der Gerichtsvollzieher kommt. Immer mehr Vermieter stehen nahezu machtlos vor dem Problem: Chaos-Mieter, auch Miet-Nomaden genannt. In den letzten Jahren sind fast eine halbe Million Fälle bekannt geworden.
      Das Problem der Eigentümer: Die Leute sind ja vorher nicht zu erkennen, wenn sie sich für eine Wohnung interessieren. Zudem werde meist die erste Miete pünktlich überwiesen. Und dann bleibt plötzlich die zweite Zahlung aus. Entschuldigungen und Ausreden folgen, sogar Überweisungsträger würden vorgelegt. Doch vom Geld sei nichts zu sehen. Bis der Vermieter realisiert, dass keine Miete mehr zu erwarten ist, seien schnell mehrere Monate vergangen. Die Eigentümer sind häufig zu gutgläubig. Über Jahrzehnte gab es ja auch keinerlei Schwierigkeiten.

      Um den unliebsamen Mieter wieder loszuwerden, gebe es nur eine einzige Möglichkeit: eine fristlose Kündigung und im Anschluss eine Räumungsklage. Bis zum Urteil vergehen dann aber locker sechs bis neun Monate. Erst wenn das Urteil gefällt ist, kann der Wohnungseigentümer den Gerichtsvollzieher beauftragen. Doch Termine sind Mangelware. Wenn es schnell gehe, verstreiche "nur" ein weiterer Monat, häufig seien es aber bis zu sechs. Und dann, in der Nacht bevor der Gerichtsvollzieher kommt, verschwinden die Leute mit all ihren Sachen und ziehen in die nächste Wohnung ein. Dann beginnt die ganze Prozedur von vorn.

      Für den Wohnungseigentümer ist der Ärger mit dem Auszug des "faulen Kunden" aber noch lange nicht beendet. Er hat nicht nur einen Mietausfall von zirka einem Jahr erlitten, sondern muss oft richtig investieren, um die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen. Häufig seien die Wohnungen komplett verdreckt, Türen zertreten, Sanitäranlagen während der gesamten Zeit nicht einmal geputzt worden. In schlimmen Fällen müsse sogar der Kammerjäger anrücken.

      Grundsätzlich könnte der Eigentümer gegen den Chaos-Mieter klagen, aber die Aussicht auf Erfolg ist eher gering. Zudem entstehen weitere Kosten für den Rechtsbeistand. Für gewöhnlich ist bei den Miet-Nomaden aber ohnehin nichts zu holen. Deshalb verzichten die meisten Vermieter auf weitere rechtliche Schritte. Immer mehr junge Leute fallen als Miet-Nomaden auf. Wohnen sei zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Diese Leute wollen für dieses Grundbedürfnis häufig kein Geld ausgeben, stattdessen leisten sie sich Luxusgüter oder einen Urlaub. Der Gesetzgeber kenne die Problematik genau, tut aber aus wahltaktischen Gründen nichts.

      Was also können wir für Vermieter tun?

      Im Gegensatz zu einigen passiven Listen mit Mietnomaden ist unser Ziel vor allem Wiederholungstäter zu entlarven und somit den Tatbestand des vorsätzlichen Betruges nachzuweisen. Hierzu wollen wir alle Vorgänge sammeln. Sollte ein Mieter mit mehreren Vorgängen hier gelistet sein, werden wir alles unternehmen, um diesen Mieter wegen Betrugs vor Gericht zu bringen.
      Sicherlich ist nicht jeder Mieter, der mal mit seiner Miete in Verzug gerät, gleich ein Miet-Nomade. Jedoch sollte man sich vor solchen Mietern schützen können, die bei mehreren Vermietern nicht nur Mietschulden hinterlassen haben.


      Wie kann man sich in Zukunft schützen?

      Am einfachsten ist es, solchen Leuten erst gar keinen Mietvertrag anzubieten. Da sich diese jedoch nicht als Miet-Nomaden vorstellen, haben wir mit Hilfe von Vermietern eine bundesweite zentrale Liste mit Miet-Nomaden erstellt. Es ist aber wichtig, dass so viel Vermieter wie möglich mitmachen. Auch Sie sollten andere warnen, um von anderen gewarnt zu werden.

      Jeder Vermieter kann hier kostenlos seine Mietschuldner eintragen, sofern er im Besitz eines Urteils, eines Vollstreckungstitels oder ähnlichem ist

      Aus datenschutz-rechtlichen Gründen darf diese Liste nur Mitgliedern zugänglich sein, die ein berechtigtes Interesse haben. Ein berechtigtes Interesse haben alle natürlichen und juristischen Personen, die Vermietungen vornehmen und/oder Mietverträge neu abschließen.
      Vermieter-Net und unsere Mitglieder unterliegen bei der Übermittlung und Speicherung personenbezogener Daten dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Möchte ein Mitglied wissen, ob ein künftiger Mieter hier gelistet ist, muss die betroffene Person der Überprüfung zustimmen (§ 4 Abs. 1 Bundesdatenschutzgesetz). Jeder Mieter hat das Recht auf schriftlichem Wege eine Eigenauskunft zu erhalten. Diese kostet 10,-- €, die vorab eingezahlt werden müssen.

      Als Mitglied können Benutzer Ihre Anfragen mit sofortigem Ergebnis jederzeit online stellen, wenn der Benutzer präzise Angaben über Namen und Geburtsdatum machen kann.
      Je mehr Vermieter mitmachen, je eher haben wir dieses Problem im Griff. Diese Liste wird sich sicherlich bei Mietern herumsprechen.
      Sollten auch Sie Interesse an unserem Service haben, beantragen Sie doch einfach Ihre Mitgliedschaft. Wollen Sie hier erst einmal kostenlos Ihren Mietschuldner eintragen, ohne gleich Mitglied zu werden, klicken Sie links auf "Mietschuldner eintragen".
      Avatar
      schrieb am 18.05.05 12:26:27
      Beitrag Nr. 31 ()
      Hier wird wieder einmal ein mehr als unerfreuliches Thema von den Medien aus der Mottenkiste hervorgekramt und richtig ausgeschlachtet. - Wieviele der ca. 23 Mio. Mieter gehören zu diesem angeblich selbst vom deutschen Gesetzgeber "geschützten Kreis der Mietnomaden"? - Ich brauche mir nur in den Einkaufsstrassen das "Publikum" anzuschauen - um zu erkennen mit wem ich lieber jeden Kontakt vermeiden möchte. - Als Vermieter habe ich die Möglichkeit über Referenzen, Nachfrage beim Amtsgericht (Schuldnerliste), "Hausbesuch" beim potenziellen Mieter usw. schwarze Schafe auszusondern. Etwas Mühe ist erforderlich, aber schliesslich gebe ich ja auch nicht "mal ebenso" Jemanden den ich nicht kenne 500,--€ in die Hand.Geschweige Wohnungen von 100000,-- € aufwärts. - Wie ich auch im Finanzbreich auf Betrüger stosse, so finde ich auch solches Gesindel im Bereich der Wohnungsanmietungen.- Ich selbst schon habe meine "Erfahrungen" sammeln können".:rolleyes::rolleyes: Viele konnten schon vorher "aussortiert" werden. Einige besonders junge Mietkandidaten schlüpften durch das Netz dank "Referenzen" der Eltern - die froh waren ihre Gören los zu werden. Wegen dieser "Minderheiten" sich generell vom Wohnungsmarkt zu entfernen sollte man nun wirklich nicht.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 13:20:06
      Beitrag Nr. 32 ()
      Bei uns hat sich bewährt,bei Mietrückstand bereits ab der 2.offenen Miete persönlich beim Mieter auf der Matte zu stehen.Dem Mieter wird klar gemacht, dass wir zur Feststellung der Mietrückstände keinen Richter bemühen werden.Glaubt es oder lasst es, bei uns funktioniert es.
      Ohne Zweifel gibt es immer wieder etwas hartnäckige Spezialisten, die gerne überredet werden wollen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 13:32:40
      Beitrag Nr. 33 ()
      Fragt Euch mal lieber, was die Ursachen für das "Nomadentum" sind.

      Einerseits wollen die gleichen die hier rumjammern die Gehälter auf ukrainisches Niveau senken,andererseits sollen aber Mieten gleich hoch bleiben können und die Nebenkosten weiter steigen.

      Die Rechnung wird wohl nicht aufgehen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 13:54:08
      Beitrag Nr. 34 ()
      #33 Witzbold.Nichtzahlung der Miete ist für mich nichts anderes als Diebstahl.Und Ursachen ?? Für jeden der hier bedürftig ist springt bei drohender Obdachlosigkeit das Sozialamt ein.Die Knete vom Amt zocken und diese nicht an den Vermieter weitergeben ist aus Deiner Sicht wohl legitim ??
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 13:59:22
      Beitrag Nr. 35 ()
      Übrigens derdieschnautzelangsamvollhat , Du Auskenner, was hat der Vermieter eigentlich von steigenden Nebenkosten ??
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 14:08:44
      Beitrag Nr. 36 ()
      34,

      ne, daß ist sicher nicht legitim, aber ein Ausdruck von Hilflosigkeit oder einfach eine Frage des Überlebens.

      Ich denke nicht, daß jemand nur aus JUX die Miete nicht bezahlt oder nur um die armen Vermieter zu schädigen.

      Es zeigt einfach, daß mit Niedrigstlöhnen oder Mini-Unterstützungen unser System so nicht weiterlaufen wird können.

      Bei den ALH-Unterstützungen oder Dumpinglöhnen, die pro Person zwischen 5 und 7€ täglich für den gesamten Lebensunterhalt vorsehen, kommen sicher viele in die Versuchung die Miete mal auszulassen.

      Was nützt es Dir, 3 Monatsmieten Kaution zu verlangen, wenn niemand mehr bereit ist die zu bezahlen? Viele Vermieter verzichten bereits gänzlich darauf um überhaupt noch Mieter zu finden. Besser 5 Monate kassiert und den Mieter 3
      Monate länger in der Wohnung als gar nichts!!

      Natürlich nicht überall in D, aber diese Gebiete gibt es zuhauf.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 14:12:39
      Beitrag Nr. 37 ()
      V-12,

      wenn du die hohen Nebenkosten nicht als Teil des Problems sehen kannst, ist das Dein Ding! Habe auch nirgendwo behauptet, die Vermieter wären daran schuld. Ebenso wenig unterstüze ich Mietnomaden in irgendeiner Weise.

      Trotzdem ist eine Sichtweise notwendig, die über das "man hat mich beschissen und ich will jetzt ein Gesetz dagegen" hinausgeht.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 14:17:51
      Beitrag Nr. 38 ()
      #36,entschuldige bitte aber als privater Vermieter fühle ich mich nicht dafür verantwortlich, wie die Mieter ihre Miete aufbringen.Auch kann ich nicht dafür sorgen, dass die Mieter ein Arbeitsverhältnis haben und die Konditionen hierzu liegen auch nicht in meinem Einflussbereich.Schliesslich liegt es auch nicht in der Verantwortung der Mieter, dass ich meinen Hypothekenverpflichtungen,Reparaturen ect.nachkomme.
      Es geht auch nicht darum, dass wenn ein Mieter mal in Schwierigkeiten gerät, man gleich mit Kündigung drohen muss.Hier dreht es sich einzig um notorische Betrüger und nichts Anderes.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 14:19:30
      Beitrag Nr. 39 ()
      #37,Natürlich sind die hohen Nebenkosten ein Problem nur kann ich hieraus keine Vorteile für den Vermieter erkennen, eher das Gegenteil ist der Fall.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 15:15:24
      Beitrag Nr. 40 ()
      #39

      so sieht`s aus.

      Würden die reinen Kaltmieten auch nur annähernd im selben Tempo in den vergangenen 10 Jahren gestiegen sein, wie die Nebenkosten, wären Zinshäuser ein Bombengeschäft gewesen.

      Aber während Mietzinserhöhungen streng reglementiert und noch dazu von der Marktlage abhängig sind, können Energie-, Wasserpreise etc. willkürlich von den entsprechenden Unternehmen erhöht werden und stellen für den Vermieter einen reinen Durchlaufposten dar.
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 15:18:41
      Beitrag Nr. 41 ()
      cashlover,

      wären die Mieten im Ausmaß der Nebenkosten gestiegen, wären viele Vermieter längst pleite. Dafür gäbs mehr Eigentümer.;)
      Avatar
      schrieb am 23.05.05 18:45:31
      Beitrag Nr. 42 ()
      @V12:

      sehe ich genauso!!

      Danke übrigens nochmal, habe es wie empfohlen umgesetzt :kiss:
      Avatar
      schrieb am 24.05.05 09:28:02
      Beitrag Nr. 43 ()
      #36,
      es ist sehr wohl so, dass es Mieter gibt, die aus JUX die Miete nicht zahlen! Ich habe einen Mieter, der sich einen Mietvertrag erschlichen hat. Der wollte nachweislich nicht zahlen.Sah am Anfang alles gut aus:
      -Einkunftsnachweise von sich und seiner Frau ok, wenn auch ein bisschen knapp. Hatte aber kein Auto und Nachweis, dass er Wohngeld bekommt.
      -gute Gründe, aus seiner bisherigen Wohnung auszuziehen (Geruchsbelästigung durch Metzger)
      -Bescheinigung seiner Anwältin über das Nicht-Bestehen von Mietschulden (diese Anwältin dürfte zwischenzeitlich deutliche Probleme mit der Anwaltskammer haben!!!)
      -Hat auch bei Unterzeichnung des Mietvertrags gleich ein Drittel der Kaution Cash mitgebracht.
      -hat nach Einzug einen Kontoauszug gezeigt, auf dem die Überweisung der Miete zu sehen war (das Geld kam aber nie an!). War also irgendwie gefaked. Kümmert sich der Staatsanwalt drum.
      Tja, bezahlt hat der anfangs also nie, mit anwalt- und richterlicher Hilfe ein bisschen. Das Ende vom Lied: demänchst wird er vom Gerichtsvollzieher aus der Wohnung entsorgt (falls dieser Schmarotzer nicht von selbst verschwindet). Zusätzlich hat er eine Betrugsklage bei der Staatsanwaltschaft am Hals (die aber wahrscheinlich zu nichts führen wird oder zumindest mir keinerlei finanzielle Entschädigung bringt).
      Als Vermieter fange ich laut und deutlich an, darüber nachzudenken, die Wohnung nach Räumung einfach mal zwei, drei Jahre leer stehen zu lassen, obwohl die Mietnachfrage deutlich ansteigt. Tür zu, Strom aus, Heizung aus, Wasser aus. Ein paar Anzeigen in der Zeitung (um zu zeigen, dass man sich bemüht hat um Nachmieter!). Spart mir zusätzlich noch eventuelle Kosten für eine Renovierung, sobald die Schmeissfliegen entsorgt sind. Die Abschreibung (Osten, san. Altbau) ist ja noch so satt, dass es unterm Strich - nach Steuern bei Spitzensteuersatz plus Soli plus Kirche - fast schon egal ist, ob man Miete bekommt oder nicht...
      Avatar
      schrieb am 24.05.05 11:41:01
      Beitrag Nr. 44 ()
      #41

      das Problem ist, das die Mieten vielerorts nicht steigen, sondern sinken oder bestenfalls stagnieren.

      Ich denke da besonders an Gewerbemieten.

      Die Instandhaltungskosten steigen aber gleichzeitig und das Leerstandsrisiko ebenfalls.

      Der einzige Anreiz besteht aktuell im niedrigen Zinsniveau.

      Wer momentan ein Zinshaus in halbwegs akzeptablem Zustand zu einem günstigen KP erwirbt, für den mag sich die Immobilie rechnen, sofern er seine Verwaltungskosten schlank halten kann.

      Aber selbst unter diesen Vorraussetzungen ist es notwendig, dass die allgemeine wirtschaftliche Lage sich, absehbar, bessert.

      Außerdem sollte man die Erbschaftssteuerproblematik nicht aus den Augen verlieren, denn es nutzt nichts, wenn langfristig der Staat vom eignen, kaufmännischen Geschick überproportional partizipiert.

      Und bei Immobilien kann man nichts verschleiern oder verstecken.
      Avatar
      schrieb am 20.07.05 10:56:08
      Beitrag Nr. 45 ()
      http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,365427,00.html

      Zu derartigen Verzweiflungstaten werden Vermieter getrieben, weil der Staat keine wirksamen Gesetze gegen Mietpreller erlässt

      :mad::cry:
      Avatar
      schrieb am 24.07.05 10:58:35
      Beitrag Nr. 46 ()
      [posting]17.282.438 von Blue Max am 20.07.05 10:56:08[/posting]#45

      der Text:

      DER SPIEGEL 29/2005 - 18. Juli 2005
      URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,365427,00.html
      Eine Meldung und ihre Geschichte

      Operation Badezimmer

      Von Uwe Buse

      Warum sich eine Frau elf Tage in ihrer Wohnung einsperren ließ



      Hansjörg Hörseljau
      Haus in Mehle: Elf Tage in der Wohnung
      Die Freiheit der Heidrun L. endet an einem Montagnachmittag. L. verlässt ihre Mietwohnung im ersten Stock, sie will noch etwas einkaufen, sie geht die Treppe hinunter, dann den Flur entlang zur Haustür und drückt die Klinke hinab.

      Abgeschlossen.

      L. wundert sich. Die Tür ist sonst immer offen. Sie fingert nach ihrem Schlüsselbund, sucht den richtigen Schlüssel und versucht ihn ins Schloss zu stecken.

      Er passt nicht.

      L. versucht es noch einmal. Die Tür bleibt zu. L. steht im Flur, ratlos. Der Vermieter muss das Schloss ausgetauscht haben.

      Für L. ist das keine wirkliche Überraschung. Sie und ihr Freund leben seit einem halben Jahr in der Wohnung und haben nicht einmal Miete gezahlt. Ihr Freund, Frank B., hatte einen Termin beim Sozialamt im niedersächsischen Elze verschlafen, das Amt kürzte ihm die Unterstützung für drei Monate. Ersparnisse hatten sie keine, also machten sie Schulden, ließen anschreiben beim Bäcker und bezahlten nur das, was sie für wirklich wichtig hielten. Die Miete gehörte nicht dazu.

      L. steht im Flur und fragt sich, was tun? Sie klingelt bei ihrem Vermieter. Er wohnt auch im Haus, im Erdgeschoss. Das Zusammenleben mit ihm sei nicht einfach gewesen, wird L. später sagen. Der Vermieter ist nicht da. Einen anderen Weg aus dem Haus gibt es nicht. L. geht nach oben in ihre Wohnung. Ihr Freund hat das Haus am Morgen verlassen, er muss bald wiederkommen. Vielleicht hat er eine Idee.

      Eine halbe Stunde später steht Frank B. vor dem Haus, den nutzlosen Türschlüssel in der Hand und klingelt empört bei dem Vermieter, schlägt ans Küchenfenster, aber es scheint niemand da zu sein. Der Vermieter hat L. als Pfand genommen. Und dazu ihre Möbel, ihren Fernseher, die Stereoanlage, das Radio.

      Nun wäre es an der Zeit, den Schlüsseldienst zu rufen oder die Polizei. Aber B. und L. fürchten die Konsequenzen. Die Rechnung der Handwerker, die unangenehmen Fragen der Polizei, den wohl fälligen Auszug aus der Wohnung, den Verlust der Möbel. Also rufen sie nirgends an und beschließen, die Gefangennahme in eine Art Belagerung zu verwandeln.

      L. wird in der Wohnung bleiben, B. wird sie versorgen, mit einem Korb und einem Seil, hinten am Badfenster, damit die Nachbarn nichts mitbekommen. Er wird einkaufen, sie den Korb nach oben ziehen. Die Nächte wird B. bei Freunden verbringen.



      Aus der "Süddeutschen Zeitung"
      Es scheint ein guter Plan zu sein. L. verpasst ja nichts. Sie hat keine Verpflichtungen, keine Termine, nicht mal das Wetter ist gut. Vielleicht können sie den Vermieter kleinkriegen, vielleicht können sie mit ihm verhandeln und die Möbel, den Fernseher und den ganzen Rest aus der Wohnung herausholen.

      Am Morgen des nächsten Tages schafft B. die erste Lieferung auf seinem Fahrrad heran. Er schleicht hinter das Haus, ruft, die Tasche schwebt herab und wieder hinauf. Perfekt.

      Nach dem Frühstück geht L. die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, die Verhandlungen können beginnen. Sie klingelt an der Wohnung ihres Vermieters. Diesmal öffnet sich die Tür. Ein wütender Mann steht da, im Schlafanzug, und fragt: "Und?"

      L. sagt: "Mein Hausschlüssel passt nicht mehr."

      Die Tür fliegt zu. Die Verhandlungen sind vorerst gescheitert. Die Belagerung geht weiter.

      Das nächste Mal erscheint B. gegen Mittag hinter dem Haus, dann wieder am Abend. Jedes Mal steigt eine Tasche mit Lebensmitteln nach oben. Jedes Mal senkt sie sich mit einer neuen Wunschliste.

      So bleibt es auch an den folgenden Tagen. In regelmäßigen Abständen versuchen B. und L., mit dem Vermieter in Verhandlungen zu treten. Doch der hat sich verschanzt und öffnet seine Wohnungstür nicht ein einziges Mal. L. ist nicht glücklich darüber, der Vermieter hat Strom und Wasser abgestellt, das mindert ihre Lebensqualität erheblich.

      Am neunten Tag steht die Belagerung kurz vor ihrem vorzeitigen Ende. B. lehnt eine zweiteilige Aluminiumleiter an das Haus und steigt durch ein Fenster in die Wohnung im ersten Stock ein, um sich saubere Kleidung zu holen. Er ist bereit, die Sache abzubrechen. Er hat genug. Doch L. will bleiben. Später wird sie sagen, dass sie sich nicht getraut habe, die Leiter hinabzusteigen. Sie sei zu steil gewesen.

      Doch zwei Tage später erlischt auch L.s Kampfgeist. Die hygienischen Zustände in der Wohnung zwingen sie dazu. B. ruft die Polizei, die Polizei ruft den Vermieter an, und noch bevor ein Streifenwagen vor dem Haus erscheint, schließt er die Haustür auf. Er sagt, er habe nicht gewusst, dass über ihm im Haus noch jemand sei. Dann zwingt er L., das Haus ohne ihre Möbel zu verlassen. Er hat gewonnen. Vorerst.

      Ein paar Tage später erstatten B. und L. Anzeige wegen Freiheitsberaubung. Ein Polizeisprecher: "Formal ist das auch eine." Es werde wohl zu einem Prozess gegen den Vermieter kommen.


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