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    Bijou Brigitte: Wer hat eine Meinung zu der Aktie ? (Seite 867)

    eröffnet am 19.03.00 21:44:16 von
    neuester Beitrag 01.06.24 14:23:24 von
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      schrieb am 18.11.14 11:32:25
      Beitrag Nr. 8.316 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.242.284 von philojoephus am 06.11.14 13:46:47Bijou Brigitte – Bonjour Tristesse

      Dieter schauert’s mal wieder. Ich sehe mich deshalb schlussendlich veranlasst, auf die jüngste Zwischenmitteilung der Geschäftsführung, die uns Aktionäre nachhaltig belastet, entsprechend zu reagieren und dies angemessen zu thematisieren. Leider erschwert mir das klägliche Mitteilungsbedürfnis der Vorstände, die korrekte Analyse. Man könnte fast meinen, da sei böswillige Ignoranz am Werk. Trotzdem: rein ins traurige bijouliche Vergnügen!

      Zwischenmitteilung: trügerische Hoffnungen

      Joe hat bereits im Beitrag #8300 sein kluges Urteil gefällt: „Also von Trendwende ist da aus meiner Sicht weiterhin keine Spur“. Ich stimmte dem ausdrücklich zu, denn Q3 erfüllt auch meine Erwartungen nicht. Ich hatte mindestens mit 90 Mio. € Umsatz (Ist: 88,7 Mio. €), einem Bestand von 1.092 Filialen (Ist: 1.086) und einem Ergebnis nach Steuern von 10 Mio. € (Ist: 9,0 Mio. €) gerechnet.

      Darüber hinaus möchte ich ein paar Punkte der Berichterstattung aufgreifen, kommentieren und im Kontext ergänzen. Der Vorstand hat mit der ZM wiederum hart wie Kruppstahl entschieden: in Sachen Transparenz und Angemessenheit bleibt es bei der steinzeitlichen Mode und die IR soll Informationen vor den Aktionären so lange geheim halten, bis diese kaum noch zu stoppen sind. Dabei wäre es doch nur vernünftig und wünschenswert, die rudimentären Aussagen, mit dem entsprechenden, vorhandenen Zahlenmaterial zu kleiden. Deutlich wird das anhand folgender Beispiele:

      1) „Die Hochrechnung (hier Konzernergebnis vor Ertragsteuern) erfolgte auf Basis geschätzter Inventurwerte sowie anhand geschätzter Werte für den Materialeinsatz.“

      Offensichtlich schafft es Bijou immer noch nicht, mit ihrem antiquierten Rechnungswesen (DATEV-Buchführung) eine zeitnahe Bestandsfortschreibung und -Bewertung der Materialbestände zu gewährleisten!? Ich halte es für eine Geringschätzung gegenüber den Klein-Aktionären, wenn unser schweigsamer Finanzvorstand Gabriel, in diesem Zusammenhang nicht einmal die geschätzten Größen (etwa den Materialaufwand oder die -Quote) mit der Genauigkeit von Zehntel Mio. € oder -Prozent herausrückt. Im HJ-Bericht belief sich die MA-Quote auf 18,4% vom Umsatz, per 30.9. halte ich einen %-Wert zwischen 18-18,5 für greifbar!

      2) „Der Ergebnisrückgang fiel aufgrund der nachhaltigen Kostenreduzierungsmaßnahmen moderat aus.“

      Die Summe der Kosteneinsparungen, im Vergleich zum Vorjahr, offenzulegen kommt unserem Vorstand erst gar nicht in den Sinn. Da kann ich nur mit einer eigenen Schätzung nachhelfen. Per 30.09. rechne ich mit einen Aufwand von 222 Mio. €, gegenüber 231 Mio. € zum Vorjahr. Somit dürfte die Reduzierung in etwa bei 9 Mio. € liegen. Freilich, die Kostensenkung vermag den Umsatzverlust nicht völlig zu kompensieren. Von Interesse halte ich, in Anbetracht des gewaltigen Kostenblocks, insbesondere den Rückgang beim Personalaufwand und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Eine entsprechende Aussage oder Zahlenangaben vom Vorstand fallen wohl auch den Sparmaßnahmen zum Opfer?

      3) „Die liquiden Mittel gingen bis zum 30. September zurück.“

      Entgegen allen Erwartungen sind auch in diesem Punkt die unsinnigen Restriktionen gegenüber den Aktionären nicht aufgehoben worden. Das Bijou nicht gerne Einblick in die Firmenkasse gewährt – geschweige denn den Tresorschlüssel herausgibt -, ist bereits seit der Ära Koetke hinlänglich bekannt. Immerhin wissen wir, dass sich dort seit Jahren ein dicker Batzen befindet (fassen wir einmal zum Stichtag 30.09. ca. 135 Mio. € ins Auge). Freilich, es ist immer gut und nie verkehrt etwas auf der hohen Kante zu haben. Nur der Bijou-Konzern kann vor Geld kaum noch gehen. Darum läuft auch nicht viel. Hauptsache man bleibt flüssig, bis zum Verdampfen. Aus der BWL stammt der Grundsatz: Der Siedepunkt der Liquidität ist der Gefrierpunkt der Rentabilität (vice versa). Es gehört eben mehr Genie dazu, Geld richtig auszugeben (zu investieren), als einfach nur zu horten. Der Bijou-Geldspeicher erweist sich fast schon als Fluch. In Analogie zu den leidenschaftlichen „Tätern“ im gewaltigsten Drama der Musikgeschichte (der Ring des Nibelungen) könnte man sagen: Hoffentlich dämmert es unseren „Vorstands-Göttern“ bald!

      Kein falscher Zauber, das bei dem vielen Geld, dafür das Wort „Aktie“ (Sachwert) in der Mitteilung gar nicht vor kommt. Wahrscheinlich hat der Vorstand schon vergessen, dass die Gesellschaft noch eine börsennotierte Aktiengesellschaft ist! Da passt es auch gut ins Bild, das jeglicher Hinweis auf die IR unterlassen wird. Eine Kontaktaufnahme von Aktionären scheint nicht gewünscht zu sein. Es ist m.E. ohnehin in der Sache zwecklos sich an die IR zu wenden. Oder wie es Joschka bereits vor Monaten so nett geschrieben hat: „Beim Unternehmen nachzufragen, dürfte nichts bringen, da Bijou die schlechteste IR-Abteilung auf dem Planeten hat“.

      Fazit: Die Unternehmenskommunikation bleibt weiterhin ein einziges Trauerspiel. Die Aktionäre müssen erkennen, dass sich der Vorstand dem Appell zur mehr Offenheit weiter verschließt und im Kern keinen Zentimeter bewegt. Offensichtlich will sich der Vorstand den Ärger der Aktionäre nicht ersparen, vor denen er noch in der HV lautstark verkündigt hatte, sich die Kritik zu Herzen zu nehmen und wunde Punkte gerne aufzugreifen. Jedoch sehen wir keine Lernkurve. Ich fürchte, von den „guten Vorsätzen“ wird nichts übrigbleiben und die Hoffnungen auf mehr Transparenz kann man getrost begraben. Wenn Aktionäre das Gefühl haben, dass ihre Anliegen nicht geschätzt werden und ihre Kritik nicht ernst genommen wird, dann wird sich das auch auf ihr (Anlage)Verhalten auswirken. Vielleicht ist das sogar beabsichtigt?

      Wenn die Berichterstattung schon mehr als zu wünschen lässt, dann erlaube ich mir, diese um noch einige weitere Daten und Fakten zu ergänzen. Ich will damit beginnen, meine letzte länderbezogene Filialübersicht (vgl. #8060 vom 14.11.13) zu aktualisieren. Das folgende Schaubild erhebt – aufgrund der Geheimniskrämerei des Vorstands und dem lfd. Geschäftsjahr - keinen Anspruch auf 100%ige Verifizierung:



      Im Vergleich zu 2013 (41 N – 70 S) plane ich für das Gesamtjahr 2014 jetzt mit ca. 40 Neueröffnungen und ca. 93 Schließungen. Hieraus resultiert Ende 2014 ein Filialbestand von 1.084. Dieser fällt somit auf den Stand des Jahres 2008 zurück. Bei den Wettbewerbern beeline, Claire’s und Accessorize vermag ich keine ähnliche Entwicklung zu erkennen. Vielmehr expandieren diese weiterhin, bauen ihre Marktposition aus und gewinnen Marktanteile hinzu.

      Die Anzahl der Schließungen über die letzten 5 Jahre (2010 – 2014) beläuft sich auf gut 300 Filialen und stellt einen einsamen, traurigen Rekord dar. Dagegen geht die Anzahl der Neueröffnungen seit dem Jahre 2010 kontinuierlich zurück. Für 2014 dürfte Deutschland mit zusätzlich (netto) 10 Filialen am stärksten zulegen. Hierin sind auch drei Filialen des neuen Konzepts „the P. cookery“ enthalten. Neben den beiden Stores in Hamburg wird Bijou in Herford noch einen neue „Perlenküche“ eröffnen (vgl. Stellenangebote Homepage).

      Der Filialbestand teilt sich meiner Einschätzung nach per 30.09. wie folgt auf:

      Inland 443 = 40,8%
      Ausland 643 = 59,2%
      Total 1.086 = 100,0%

      Weltweit ist Bijou aktuell in 22 Ländern vertreten. Die Anfangs Februar 2011 gegründeten beiden Tochtergesellschaften (Briefkastenfirmen) Schweiz und Brasilien dümpeln dem Vergessen entgegen. In 2013 schlossen, incl. der niederländischen Betriebsstätte, 9 Länder mit Verlust ab. Beim Umsatz konnte neben Deutschland (+6,0%) auch noch Österreich leicht zulegen. Dafür ging hier aber das Ergebnis deutlich zurück:

      Austria für 2013 (VJ 2012)
      Umsatz in T€ 17.173 (16.891) +1,7%
      Jahresgewinn in T€ 2.797 (3.306) -15,4%
      Marge in % 16,3 (19,6) -3,3 %-Pkte.
      Ø Anzahl Mitarbeiter 127 (118)

      Quelle: Firmenbuch.at

      In England gehen bekanntlich für Bijou die Lichter aus:

      Great Britain für 2013 (VJ 2012)
      Umsatz in T£ 3.458 (3.667) -5,7%
      Jahresverlust in T£ 2.681 (1.199) 123,6%
      Marge in % -77,5 (-32,7) -44,8 %Pkte.
      Ø Anzahl Mitarbeiter 87 (79)

      Quelle: Companies House

      Erläuterungen: der Jahresverlust enthält eine Rückstellung in Höhe von 995 T£ für den Rückzug. Seit der Expansion nach Großbritannien im Jahre 2007 hat Bijou bis Ende 2013 dort 5.626 T£ verbrannt. Fasst man noch die kumulierten Verluste der US-Tochter mit ins Auge (geschätzt 2,5 Mio. US$), wissen wir auch wohin der, den Aktionären verwehrte, Jubiläumsbonus geflossen ist.

      Dagegen hat beeline 2012 seine UK-Tochter wiederbelebt und im letzten Jahr die Geschäftstätigkeit wieder aufgenommen (Vertriebsweg Concessions). Für 2013 schreibt die Tochter immerhin schwarze Zahlen.

      In Skandinavien gewinnt Bijou auch keinen Boden und vermag gegenüber dem Marktführer Glitter nichts auszurichten. Hier hat Bijou 2004 die Chance verpasst, einen gegenwärtigen Wettbewerber zu übernehmen. In der Retrospektive gehört die Ablehnung der Glitter-Übernahme gewiss zu den teuersten Fehlentscheidungen des letzten Jahrzehnts. M.E. hätte man mit einem entsprechenden Filialnetz, in den skandinavischen Ländern, die verhängnisvolle Entwicklung und Schieflage der Südschiene („PIGS“) zumindest abfedern können.

      In Südeuropa wird es problematisch bleiben und sich umsatz- und ergebnismäßig keine Trendwette abzeichnen. Insbesondere die Rezession in Italien macht zu schaffen. Die Chancen auf Neueröffnungen sehe ich in diesen Ländern als sehr gering. Bleibt abzuwarten ob das neue Filial-Konzept auch außerhalb der deutschen Grenzen Eingang findet? Insgesamt sollte es für 2015 Ziel sein, dass der Saldo aus Neueröffnungen und Schließungen wieder positiv wird.

      Bleiben noch die beiden Vertriebswege Online-Handel und Concessions. Hier sehe ich noch erhebliches Potential und Chancen. Der Zuwachs im Bereich Concessions um 30 Flächen auf 430 bis Ende September ist zwar gering, sticht aber doch positiv aus dem tristen Umfeld hervor. Bleibt nur zu hoffen, dass sich dieser Vertriebsweg nicht nur auf Deutschland, Italien und Spanien beschränkt.

      Die Investitionen werden 2014 unter den Abschreibungen liegen. Das spart zwangsläufig liquide Mittel ein, die ohnehin im Überfluss vorhanden sind.

      Die HV 2015 findet wieder am 2. Juli statt. Terminlich will der Vorstand keinen Schritt nach vorne machen. Auch hier gilt: „Man kann niemanden überholen, wenn man nur in die Fußstampfen seiner Vorgänger tritt.“

      Ausblick IV-Quartal und Gesamtjahr 2014

      Gerne nutze ich die Gelegenheit meine letzte Jahresprognose (vgl. weiter unten) den konjunkturellen und geopolitischen Krisenherden anzupassen. Obwohl der Vorstand seine Prognose praktisch fortgeschrieben hat – lediglich wird der Umsatz jetzt am unteren Rand der Spanne von 340 – 350 Mio. € erwartet. Ich sehe es ein wenig skeptischer, denn meine Stimmung hat sich eingetrübt. Analog zu den Vorjahren, möchte ich meine aktuelle Einschätzung darbieten:



      Legende:

      SSS = Same-Store-Sales
      EvSt = Ergebnis vor Steuern
      EnSt= Ergebnis nach Steuern
      Δ% = Veränderung zum Vorjahr/Vorperiode
      NFil = Nettozu bzw. -abgang Filialen

      Gegenüber meinem Beitrag #8256 vom 16.9. sind folgende Änderung festzuhalten:

      Rückgang bei
      - Umsatz von 341 auf 338 Mio. €
      - SSS von -1,6% auf -2,0%
      - Filialbestand auf 1084 anstelle 1090
      - Gewinn vor Steuern von 42,5 auf 40,5 Mio. €
      - Gewinn nach Steuern von 27,0 auf 25,7 Mio. €

      Erhöhung bei
      - Concessionsflächen 430 anstelle 445

      Verringerung bei
      - Marge 7,9% auf 7,6%
      - EPS von 3,42 auf 3,26
      - Kursziel der Aktie zum Jahresende jetzt 65 € statt 70 €

      Meine Erwartung an die Dividende bleibt unverändert bei 3,50 € und hierfür gibt es „tausend“ Gründe. Und das sehe ich zum Glück nicht alleine so! Die Div.-Rendite sollte in jedem Fall über 5% liegen.

      Für Q4 rechne ich mit 93,0 Mio. € Umsatz. Gegenüber dem Rückgang in 2013 von 4%, abermals eine Einbuße von 4,7%. Aufgrund der anhaltenden Kostenreduzierung sollte Q4 im Ergebnis mit 9,0 Mio. € nach Steuern, nicht schlechter als das Q3 abschneiden. Erheblich Unsicherheit besteht allerdings beim Materialeinsatz (ab Sept. Euro-Schwäche). Aber das ist wegen der unterlassenen Dollarabsicherung bei Bijou schon immer ein Vabanquespiel gewesen, meist mit negativen Überraschungen.

      Gegenüber 2013 sehe ich in 2014 in keinem Segment/Land Umsatzzuwächse (allenfalls Stagnation D/A/B/F). Selbst unter Berücksichtigung der Filialschließungen werden die entsprechenden flächenbereinigten Umsätze negativ ausfallen. Ob Ausnahmen die Regel bestätigen, kann uns der Vorstand gerne beweisen.

      Fazit: Unser Vorstand kann nicht überzeugen. Offenbar bestehen in der Geschäftsführung wie auch beim Eigentümer weiterhin nur vage Vorstellungen zur zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens. Soweit man überhaupt von einer Strategie sprechen kann, reicht diese m.E. nicht aus, um nachhaltig wieder für ein gesundes Wachstum und bessere Ergebnisse zu sorgen. Der amtierende Vorstand hat jedenfalls bis dato den Gegenbeweis nicht geliefert. Selbst der Aufsichtsrat ist nicht fähig, eine unvoreingenommene, kritische Bestandsaufnahme – und (ggffs.) notwendige Korrekturen – vorzunehmen. Lieber wahrt er die Etikette. Die Gelegenheit, kreative Antworten auf die Herausforderungen und die Wettwerber zu finden, wird nur ungenügend genutzt.

      Immerhin scheint die Aktie ihren Boden gefunden zu haben. Vom Tiefstkurs hat sie schon wieder 10% zulegt. Ob das dem Fondsmanager Hendrik Leber zu verdanken ist, wird uns die Aktie nicht beantworten. Vielleicht melden sich ja noch weitere Käufer?

      Abschließend möchte ich noch eine Bitte an den Vorstand richten: Kritik soll man nicht ablehnen, auch nicht nur ertragen, sondern man soll sie suchen. Das fördert die Einsichtsfähigkeit und stärkt die Glaubwürdigkeit. In diesem Sinne …

      … Bonjour Bijou, werte Aktionäre und liebe Leser.
      CU Dieter :cool:

      "Disclaimer":
      1) dieser Beitrag stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf der Bijou-Aktie dar!
      2) keine Gewähr für die Verfügbarkeit von Webseiten/Links und Richtigkeit der Quellenangaben!

      PS: nur der Form halber: evtl. Schreib-, Rechen- und „Denkfehler“ bitte ich zu entschuldigen - lassen sich trotz aller Sorgfalt nicht immer vermeiden.
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      Avatar
      schrieb am 12.11.14 17:06:37
      Beitrag Nr. 8.315 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.283.945 von philojoephus am 11.11.14 11:51:48Herr Gödecke hat noch in diesem Jahr auf der HV gesagt: Wir fokussieren uns auf Effizienz und Effektivität und nicht auf Quantität; wir könnten jeden Tag 20 Filialen eröffnen, aber wir eröffnen nur dort Filialen, wo es Sinn macht.

      Will man dann die AG abwickeln, wenn man mal komplett im Minus ist? Ich mein, so eine Philosophie läuft doch darauf hinaus, auf bessere Zeiten zu warten. Sicher, die Umstände sind nicht rosig. Soviel Glück man mit Spanien hatte, soviel Pech hatte man im Nachgang durch den Einbruch. Da hat man es als deutsches Unternehmen in Spanien schwerer, als die umgekehrte Konstellation. Es dürfte auch Abwägungen geben, wie schnell ein Aufschwung in Spanien zu erwarten ist, nicht nur dort, sondern eigentlich überall, ausser in D. Und selbst da ist nicht mehr alles rosig.

      Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, das alles ist eher ein Stochern im Nebel. Man weiß nicht, wann und warum Modeschmuck gekauft wird. Es wurde schon vor Jahren entweder von Dir oder Hans das Geschäftsmodell an sich angesprochen. Ist der Modeschmuckhandel langfristig überhaupt tragfähig? Es scheint ja nicht nur ein wirtschaftliches Problem zu sein, sondern auch eine Modeerscheinung. Es funzt jetzt schon seit 50 Jahren mehr oder weniger gut, aber ist das eine Garantie? In Deutschland steigt ja der Segmentumsatz seit mehr als 15 Jahren abgesehen von einer kleinen Delle 2007/2008. Der Segmentüberschuss hat sich bei etwa 25 Mio eingependelt nach exorbitant guten Jahren im letzten Jahrzent. Spanien hat 2007 auch 25 Mio Gewinn ausgewiesen, macht aber nun Verluste bei halbiertem Umsatz.
      Wo liegen also die Chancen? Deutschland scheint eine einsame Insel zu sein, was die Geschicke von BB betrifft. Wenn ich mir die Entwicklung in Spanien betrachte, stellt sich eindeutig die Frage, welches Land auf dieser Erde ist geeignet, grob die Segmentergebnisse von Deutschland zu liefern? GB, ES, I, F, USA fallen aus, dort ist BB aktiv und hat Probleme. BRA, ARG, RUS, TÜR halte ich jetzt persönlich für suboptimal. Japan? China? Afrika?
      Avatar
      schrieb am 11.11.14 11:51:48
      Beitrag Nr. 8.314 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.261.529 von Kampfkater1969 am 08.11.14 08:16:51@ Kampfkater1969 Beitrag Nr. 8.310

      >> Will man in den nächsten Jahren eher schrumpfen in bestimmten Märkten? Sehr gute Standorte, die
      >> 1a Lagen, gibt man ja nicht ohne Not auf.
      Ist die Frage ernst gemeint? Großbritannien macht man dicht. In den Niederlanden schließt man ein Drittel der Filialen in Spanien sinkt die Filialanzahl schon seit 2010. Bijou geht es nicht um Marktanteile. Bijou geht es um Ertrag. Jede einzelne Filiale muss sich rechnen. Tut sie das nicht, wird sie geschlossen. Diese Botschaft zieht sich schon seit mindestens 15 Jahren durch die Aussagen des Managements. Dieses Konzept wird man wohl gerade in der Krise nicht aufgeben.
      Herr Gödecke hat noch in diesem Jahr auf der HV gesagt: Wir fokussieren uns auf Effizienz und Effektivität und nicht auf Quantität; wir könnten jeden Tag 20 Filialen eröffnen, aber wir eröffnen nur dort Filialen, wo es Sinn macht

      >> Und auch in Deutschland gäbe es ja noch genug Potential, mittels großflächiger Ausbringung des
      >> neuen Ladenbaukonzeptes die Umsätze zu steigern. ... Dachte noch vor einiger Zeit, dass man die
      >> Zahl "Ladenrenovierungen/neues Ladenbaukonzept" eher steigern möchte, denn noch hat man ja
      >> eine vierstellige Zahl an Läden.....noch..... Nun habe ich den Eindruck, die Sache plätschert so
      >> dahin......
      Also erstmal hat uncommonsense Recht. Längerfristig decken sich die Filialschließungen plus Renovierungen mit der Anzahl der Filialneueröffnungen vor 10 Jahren. Aussagen aus der HV 2013:
      - Wir müssen nach 10 Jahren renovieren, weil die Filialausstattung nach 10 Jahren stark verbraucht aussehen; und wenn man dann nicht renoviert, macht man wirklich einen ganz, ganz großen Fehler;
      - in einem wettbewerbsintensiven Umfeld führen wir auch außerplanmäßige Renovieren durch; d.h. wir ziehen in einem wettbewerbsstärkeren Umfeld vielleicht die eine oder andere Renovierung vor (bevor die 10 Jahre abgelaufen sind); jede Renovierung wird betriebswirtschaftlich erwogen und setzt voraus, dass man eine angemessene Restlaufzeit im Mietvertrag hat;

      Ich hatte allerdings dieses Jahr den Eindruck, dass der Renovierungseffekt verhaltener ist, als das früher der Fall gewesen ist. Und vermutlich hat man in dem Kraftakt im letzten Jahr schon eine Menge vorgezogen.

      MfG J:)E
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 11.11.14 11:15:13
      Beitrag Nr. 8.313 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.252.883 von Joschka Schröder am 07.11.14 10:42:17@ Goldsteiger Beitrag Nr. 8.306 & Joschka Beitrag Nr. 8.307

      Eure Argumente klingen auf dem ersten Blick plausibel. Aber wenn man sich noch einmal vor Augen führt, was in den Quartalsmeldungen steht und was auf der HV gesagt wurde, merkt man, dass das schlechte Ergebnis im Q3 2014 nicht an den von Euch vorgebrachten Argumenten liegen kann.

      >> Für den stärkeren Gewinnrückgang sehe ich "nachlaufende" Kosten, so werden Kräfte freigestellt, die
      >> womöglich sozialverträglich abgebaut werden müssen
      Das ist nicht der Fall.
      Zu Großbritannien hat man auf der HV 2014 folgendes gesagt:
      - In Großbritannien haben wir bereits 15 Filialen geschlossen, sodass wir dort nur noch 2 Filialen betreiben; die Schließungskosten in Großbritannien beliefen sich auf ca. 1,3 Mio. Euro - hauptsächlich Abstandszahlungen, Personal- und Räumungskosten; diese Kosten waren aber bereits im dem Jahresabschluss 2013 anhand von Rückstellungen berücksichtigt worden;
      FAZIT: Die Filialschließungen in Großbritannien erfolgten bereits im 1HJ 2014 und die Kosten dafür wurden über Rückstellungen bereits in 2013 berücksichtigt. Die können also das Q3 2014 definitiv nicht mehr belastet haben.
      Zu den Niederlanden hat man auf der HV 2014 folgendes gesagt:
      In den Niederlanden planen wir 22 Schließungen; davon wurden im 1HJ 2014 bereits 11 Filialen geschlossen; die Schließungskosten belaufen sich in den Niederlanden auf 110.000 € und betreffen eigentlich nur Räumungskosten;
      FAZIT: Also was die Niederlande angeht, waren die Schließungskosten praktisch zu vernachlässigen. Ich habe mich auch gefragt, warum das Schließen der Filialen dort so überaus günstig war. Ich glaube der Grund dafür ist der Schließungseffekt (siehe am Ende des Beitrag Nr. 5.370 vom „02.05.08 01:00:01“ http://www.wallstreet-online.de/diskussion/98337-5361-5370/b…). Bijou mietet die Filialen in den meisten Fällen für 10 Jahre an. Und wenn man sich die Entwicklung der Filialzahlen in den Niederlanden vor 10 Jahren ansieht, erkennt man, dass es damals einen großen Sprung in der Filialanzahl in Holland gegeben hat. 2004 sind mindestens 28 Filialen eröffnet worden. 2014 sind die 10 Jahre um, weshalb man die Filialen nach Auslaufen der Mietverträge einfach schließen konnte.
      Anzahl der Filialen in den Niederlanden
      2002 4
      2003 13 +11
      2004 41 +28
      2005 62 +21

      >> Ebenso dürften "Sell-offs" in den zu schließenden Filialen kaum das Ergebnis beflügeln.
      Das dürfte keinen so großen Effekt haben, weil im Verhältnis zum Gesamtbestand ja immer nur wenige Filialen geschlossen werden. Auch ist es auf der HV vom Vorstand nicht als Kostenfaktor genannt worden. Der größte Kostenfaktor bei der Schließung der Filialen sind die Abschreibungen auf aktivierte Filialkosten. Folgende Angaben hat man dazu auf der HV 2014 gemacht:

      Bei Filialschließungen gibt es drei Bereiche, in denen die Kosten für die Schließungen auflaufen:
      1.) Impairment = Abschreibungen auf aktivierte Filialkosten
      2.) Personalkosten
      3.) sonstige Kosten, die aber nicht relevant sind;
      Impairment Personalkosten
      2011 1,20 Mio. € 200.000 €
      2012 1,65 Mio. € 300.000 €
      2013 2,25 Mio. € 700.000 €

      >> Die Filialschließungen kosten zunächst Geld. Im nächsten Jahr sollten dann die Früchte geerntet
      >> werden.
      Ja, es kostet erstmal Geld. Aber wie an der Aufstellung oben zu erkennen ist, nicht wesentlich viel. Angesichts eines prognostizierten EBT von 30 bis 40 Mio. Euro in diesem Jahr, liegen Schließungskosten von 3 Mio. Euro im Bereich von Rundungsdifferenzen. Allein eine Veränderung des flächenbereinigten Umsatzes im Konzern hat da größere Auswirkungen.
      Und wer sagt Dir denn, dass es nächstes Jahr mit dem Schließungen Schluss ist?
      Anfang 2013 gab es im Konzern 130 Filialen, die Verluste geschrieben haben. Im Laufe des Jahres 2013 wurden dann 70 Filialen geschlossen. Und wie vielen verlustreiche Filialen waren Ende 2013 noch übrig? Mit 134 waren es sogar mehr als am Jahresanfang.

      Ich hatte erwartet, dass durch die Kosteneinsparungen und die Schließung der verlustreichen Filialen die EBT-Marge im Q3 2014 ggü. dem Vorjahr zumindest stabil ist. Das ist aber nicht der Fall. Was mich vermuten lässt, dass die Umsatzentwicklung in den übrigen Filialen nicht so gut ist.

      @ Goldsteiger Beitrag Nr. 8.311

      Die Angaben von Kampfkater kann ich bestätigen. Außerdem wurde auf der HV 2014 noch gesagt, dass von den 435 deutschen Filialen mittlerweile 151 Filialen auf das neue Ladenbaukonzept umgestellt sind.

      MfG J:)E

      Zusätzliche Informationen:

      ....................Q1 2014...Q2 2014...Q3 2014
      Eröffnet...............11...........6............10
      Geschlossen.........16..........39...........23
      Stand...............1.132......1.099.......1.086

      Q1: „Der überwiegende Teil der Schließungen entfiel im Zuge der fortgeführten Straffung des Standortnetzes auf die Märkte in Spanien und in den Niederlanden.“
      Q2: „Im Rahmen der Optimierung des Standortnetzes wurden die meisten Schließungen in Spanien, Großbritannien und den Niederlanden vorgenommen.“
      Q3: „Neben Spanien hat Bijou Brigitte auch in den Niederlanden und Großbritannien Ausstiegschancen genutzt, um sich der jeweiligen Marktlage entsprechend anzupassen.“
      Avatar
      schrieb am 10.11.14 18:39:28
      Beitrag Nr. 8.312 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.268.072 von Goldsteiger am 09.11.14 19:26:45
      Nach meinem Kenntnisstand wurden in 2012 = 30 Läden in Deutschland renoviert

      In 2013 = 84

      Somit 159 in dieser Zeitspanne...

      Und Ende 2013 seien über 300 Filialen mit dem Ladenbaukonzept versehen gewesen

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      Avatar
      schrieb am 09.11.14 19:26:45
      Beitrag Nr. 8.311 ()
      Die Arbeitlosenquote in Spanien liegt noch immer über 20%, In Griechenland, Portugal und Italien dürfte die Lage entsprechend angespannt sein.
      Das Segment Spanien war 2012 und 2013 negativ, vielleicht wird sie 2014 zumindest schwarz Null. Dort bin ich der Meinung, werden noch einige Filialen geschlossen werden und bei den anderen dürfte es momentan eher egal sein, ob die Läden renoviert sind oder auch nicht. Einzig hier in D scheint es notwendig zu sein, und da habe ich nicht die Spur Ahnung, wieviele Läden da renoviert sind. Zudem vermute ich, dass der Rückbau der Läden, ebenso wie die Renovierung in Eigenregie durchgeführt wird. Die Kapazitäten sind daher begrenzt.
      Zudem ist der Einwurf mit den Mietverträgen nicht von der Hand zu weisen. Renovieren vor der Verlängerung stärkt nicht unbedingt die Verhandlungsbasis.
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      schrieb am 08.11.14 08:16:51
      Beitrag Nr. 8.310 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.260.725 von uncommonsense am 07.11.14 22:36:00
      Genau diese Überlegung macht mich stutzig. Will man in den nächsten Jahren eher schrumpfen in bestimmten Märkten? Sehr gute Standorte, die 1a Lagen, gibt man ja nicht ohne Not auf. Und auch in Deutschand gäbe es ja noch genug Potential, mittels großflächiger Ausbringung des neuen Ladenbaukonzeptes die Umsätze zu steigern.

      Wenn ich jedoch weiß, dass ich viele Filialen gar nicht über die Pachtverlängerungsoptionen im Bestand halten will?

      Dachte noch vor einiger Zeit, dass man die Zahl "Ladenrenovierungen/neues Ladenbaukonzept" eher steigern möchte, denn noch hat man ja eine vierstellige Zahl an Läden.....noch.....

      Nun habe ich den Eindruck, die Sache plätschert so dahin......

      Man scheint wirklich kaum noch investieren zu wollen???
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 07.11.14 22:36:00
      Beitrag Nr. 8.309 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.254.500 von Kampfkater1969 am 07.11.14 12:56:12Dafür hat man mehr Filialen geschlossen. Die Zahl der Renovierungen plus die Zahl der Schließungen dürfte etwa der Zahl der in der jeweiligen Periode ausgelaufenen Mietverträge entsprechen. Bei Verlängerung wird die Filiale renoviert (vielleicht mit etwas zeitlichem Versatz), bei nicht-Verlängerung geschlossen. Es wird sich selten lohnen, eine Filiale, die noch 3 Jahre Restlaufzeit auf ihrem Mietvertrag hat, zu renovieren. Jüngere Filialen haben eh noch keine Renovierung nötig.
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      schrieb am 07.11.14 12:56:12
      Beitrag Nr. 8.308 ()
      Was mich etwas ratlos macht, ist das reduzierte Ladenrenovierungsvolumen....man stellte ja bisher als Vorstand fest, dass dies sich lohne.....

      Läuft es nun auch ohne schon soweit besser, dass man viele hundert Läden vorerst so belässt?

      Zur Dividende in 2015:
      Nachdem man nun auch die Investitionen in den bisherigen Bestand reduziert und keine große Filialexpansion 2014 und wohl auch 2015 zeigt, wäre eine nochmalige Dividendenkürzung auf 3 € unsachlich und auch frech.

      Ich erwarte deshalb 3,50 € unverändert, alles andere wäre nicht vernünftig darstellbar. Und ca 6,4% Rendite Stand derzeit wäre auch nicht übertrieben, zeigt die finanzielle Potenz unserer AG......
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      Avatar
      schrieb am 07.11.14 10:42:17
      Beitrag Nr. 8.307 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 48.245.953 von Goldsteiger am 06.11.14 17:20:03Ich sehe es ähnlich. Die Filialschließungen kosten zunächst Geld. Im nächsten Jahr sollten dann die Früchte geerntet werden. Die nunehmend positive wirtschaftliche Situation in Spanien dürfte sich ebenfalls günstig auswirken. Für dieses Jahr erscheint eine Dividende in Höhe von 3,50 € je Aktie machbar (Div.Rendite 6,4 %), in den Folgejahren sollte die Dividende weiter steigen.
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