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    PLATOWs Börsen-Ressort-Leiter  31408  0 Kommentare Klaus Brune: Seine Tops und Flops in 2020 und warum er Gerresheimer, Jenoptik oder 2G Energy jetzt anspricht

    Klaus Brune, Leiter des Börsen-Ressorts bei PLATOW, nimmt ehrlich und ungeschminkt Stellung zu seinen besten und schlechtesten Investment-Entscheidungen in 2020 - und verrät seine Tipps für 2021! Exklusiv-Interview.

    "2020 war ein annus horribilis, das nur im Endspurt noch ein klein wenig versöhnen konnte. Im März lagen wir beim DAX 36% im Rückstand, jetzt deutet sich fürs Gesamtjahr ein mageres Plus von 1% an. Da gab’s schon bessere Champagner-Jahrgänge (wie z.B. 2019 mit +25%)", stellt Klaus Brune von PLATOW gleich am Anfang unseres Interviews fest.

    wallstreet:online: Ein paar Blicke zurück auf 2020: Welche Anlagetrends, -klassen und Einzelwerte haben Sie positiv überrascht, welche enttäuscht?

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    Klaus Brune: Corona hat ein paar grundlegende Veränderungen in der Anlegergunst gebracht. Positiv bewerte ich, dass Forschungsgeist und Technologie-Affinität deutlich positiver beurteilt werden als zuvor. Vielleicht sorgt Corona auf diese Weise dafür, dass Anleger künftig mehr Wagniskapital in Deutschland für Biotechnologie-, Medizintechnik- und Internetunternehmen zur Verfügung stellen.

    Negativ überrascht haben mich Qualitätsanker wie Beiersdorf oder Henkel, die kaum vorangekommen sind.

    HelloFresh, Shop Apotheke, Teamviewer, Sartorius, Stratec, Formycon haben dagegen an Statur gewonnen und sollten auch 2021 im Fokus bleiben.

    wallstreet:online: Was war Ihre klügste und was Ihre unvorteilhafteste Investment-Entscheidung in 2020?

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    Klaus Brune: Mitte März waren wir bei all unseren Titeln ausgestoppt. Schon am 22. März haben wir aber damit begonnen, bei den „ausgebombten“ Titeln nach Schnäppchen zu suchen. Zu unseren klugen Entscheidungen gehörte es, schon frühzeitig Werte wie Symrise auf die Kaufliste gesetzt zu haben.

    Nicht ganz so vorteilhaft erwies es sich im Rückblick, damals nicht schon entschiedener auf die Börsenerholung gesetzt zu haben. Mit einer Investitionsquote von lediglich 22% waren wir im April und Mai zu stark an der Seitenlinie, um von der fulminanten Aufwärtsbewegung an der Börse voll profitieren zu können. Danach haben wir etwas zu lange auf den Rücksetzer gewartet, der nicht kommen wollte.

    Erst mit zwei weiteren, zeitlich nicht ganz ungünstigen Kaufwellen im Juni/Juli bzw. Oktober/November haben wir unsere Investitionsquote wieder hochgeschraubt und durch eine kluge Auswahl in der jüngsten Seitwärtsbewegung wieder etwas aufholen können.

    wallstreet:online: Ein paar Blicke in die Zukunft: Welche positiven und welche negativen Anlagetrends könnten Ihrer Meinung nach das Börsenjahr 2021 beherrschen?

    Klaus Brune: Es mag vielleicht keiner hören wollen, aber 2021 werden uns einige Zutaten der fürchterlichen Mischung des Jahres 2020 erhalten bleiben. Das Coronavirus hat mit seiner kraftvollen zweiten Welle und den jüngsten Mutationen gezeigt, dass es das Feld nicht kampflos räumen wird. Eine weiterhin zu erwartende wirtschaftliche Erholung wird also etwas länger als gedacht auf sich warten lassen.

    Daher werden die Notenbanken und wichtigen Industriestaaten weiterhin mit der prall gefüllten Stimulus-Finanzspritze bereitstehen müssen, um die Konjunktur aufzupäppeln. Das hält die Zinsen niedrig und macht Aktien auch 2021 bei allen Risiken alternativlos.

    wallstreet:online: Stichwort Börsen-Crashs im neuen Jahr: Klar, dass viele Anleger bei den aktuellen, hohen Börsenständen zögern, zu investieren. Hier könnte die Angst vor einem Crash nach der Börsenparty vorherrschen. Jetzt zitiert Tim Schäfer hier JP Morgan-Analysten, die die These aufstellen: „Du sollst an allen Allzeithochs investieren!” „Anleger, die auf allen All-Time-Highs investiert haben, haben skeptische Anleger übertrumpft, die zu allen anderen Zeitpunkten investiert haben“, schreibt Tim Schäfer. Was ist Ihre Meinung dazu? Inwiefern sollte man jetzt Cash-Positionen auflösen und wo in der nächsten Zeit an den Börsen investieren?

    Klaus Brune: Wer einen langen Anlagehorizont hat, für den sind auch Allzeithochs der richtige Zeitpunkt für einen Vermögensaufbau bei Aktien. Wer etwas kurzfristiger unterwegs ist/sein muss, sollte genauer hinschauen. Allerdings fühlt sich das derzeitige Niveau beim DAX gar nicht nach Allzeithoch an – denn der zwischenzeitliche Einbruch hat viel heiße Luft aus der Blase genommen.

    Für Anleger wird es 2021 auf die richtige Mischung ankommen. Ein paar Corona-Dauergewinner gehören dazu (neben den oben genannten Titeln denke ich dabei z.B. an Gerresheimer, getreu dem Motto: „Wenn der Goldrausch einsetzt, investiere in Schaufelhersteller“), ebenso ein paar erste zyklische Frühgewinner (Jenoptik, Hella) sowie substanzielle Nebenwerte, die vom Trend zur Nachhaltigkeit profitieren (etwa Steico oder 2G Energy).

    wallstreet:online: Herr Brune, vielen Dank für das Interview!

    Die Fragen stellte Christoph Morisse, wallstreet:online-Zentralredaktion

    Kurzvita von Klaus Brune
    Klaus Brune leitet seit Juli 2017 das Börsen-Ressort bei PLATOW. Nach einem Studium der Amerikanistik in Frankfurt und Illinois (USA) berichtete er mehr als 20 Jahre lang auf Deutsche und auf Englisch über die internationalen Finanzmärkte. Bei der News Corp. war er zuletzt als Managing Editor für die deutschsprachige Redaktion von Dow Jones News verantwortlich, zuvor leitete er fast zehn Jahre lang als stellvertretender Redaktionsleiter das Reporternetzwerk des Unternehmens.





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