checkAd

    Dividendenjäger aufgepasst  1577  0 Kommentare 52 Milliarden Euro - DAX-Konzerne schütten wohl neuen Rekordwert aus

    Obwohl das Jahr 2022 kein Zuckerschlecken war, gibt es eine neue Bestmarke bei der Dividendensumme. Aussicht auf steigende Kurse und eine hohe Dividende: Wir haben drei Favoriten mit dieser Kombination.

    Die Dax-Konzerne bekamen 2022 ordentlich Gegenwind zu spüren. Der Ukraine-Krieg sorgte für einen Energiepreis-Schock und eine hohe Inflation. Trotzdem dürfen sich Dividendenjäger die Hände reiben. Den Schätzungen zufolge schütten 36 Dax-Mitglieder 52 Milliarden Euro aus.

    Richtig, der Dax hat 40 Mitglieder, aber Qiagen, Siemens Energy, Covestro und Zalando zahlen ihren Aktionären keine Dividende. Somit verteilt sich die neue Rekordsumme auf die restlichen DAX-Mitglieder und das Quartett kann von der Dividenden-Jagd-Liste gestrichen werden.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Qiagen!
    Short
    40,65€
    Basispreis
    0,26
    Ask
    × 14,77
    Hebel
    Long
    36,09€
    Basispreis
    0,27
    Ask
    × 14,76
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Dividende kein alleiniges Kaufmerkmal

    An der Dividende scheiden sich bekanntlich die Geister. Die einen freuen sich darauf, die anderen sagen, dass Geld sollte wieder in den Konzern investiert werden. Egal, auf welche Seite sich Anleger schlagen, unterm Strich nehmen sie die Ausschüttung gerne mit. Aber aufgepasst! Eine hohe Dividendenrendite sollte kein ausschließliches Kaufargument für eine Aktie sein. Das Gesamtpaket muss stimmen. Eine gleichbleibende Ausschüttung, kombiniert mit einem fallenden Kurs, führt auch dazu, dass die Dividendenrendite Jahr für Jahr steigt. Daher ist wichtig, dass die Dividende nicht von einem fallenden Kurs wieder aufgefressen wird.

    Die Dividendenentwicklung der zurückliegenden Jahre muss im Blick behalten werden. Steigen Kurs und Ausschüttung über Jahre, ist das ein gutes Zeichen. Wird die Dividende im Vergleich zum Vorjahr gesenkt, dann müssen Anleger genau schauen, wo die Gründe dafür liegen. Da die Dividende nicht der einzige Aspekt für eine Anlageentscheidung sein sollte, ist eine Kürzung nicht unbedingt ein Grund die Finger von der Aktie zu lassen.  

    Adidas ist so ein Beispiel

    Der Sportartikelhersteller hat in der Corona-Pandemie einige Weichen falsch gestellt. Folglich brach der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft 2022 im Vergleich zum Vorjahr von 1,5 Milliarden Euro auf 254 Millionen Euro ein. Die Folge: Der Dax-Konzern kürzte die Dividende von 3,30 Euro für das Jahr 2021 auf 0,70 Euro für das abgelaufenen Jahr.

    Das macht zunächst keinen Appetit auf die Aktie. Für Anleger, die darauf vertrauen, dass der neue Vorstand Björn Gulden den Karren wieder aus dem Dreck zieht, ist die Aktie durchaus interessant. 2023 wird ein Übergangsjahr für den DAX-Konzern werden. Danach könnten die Herzogenauracher wieder durchstarten. Gulden hat bereits bei Puma gezeigt, dass er gute Arbeit leisten kann. Anleger sollten bei Adidas die Dividende außen vor lassen und in dem Fall denken: 70 Cent sind besser als nichts.

    Lust auf die noch unbekannten Outperformer von morgen? Börsenprofi Marcel Torney setzt in seinem Börsendienst smallCap Champions auf Small- und Midcaps, die noch unter dem Radar von Analysten und Anlegern fliegen. Jetzt 30 Tage testen für nur fünf Euro!

    Dividendenaktien nicht nur für konservative Anleger geeignet

    Wer sich eine Aktie mit einer stetig steigenden Dividendenrendite ins Depot holt, der muss einen weiteren Fakt beachten. Kurs-Sprinter sind diese Aktien in den überwiegenden Fällen nicht. Es sind Unternehmen, die nachhaltig arbeiten und ein sicheres Geschäftsmodell haben. An der Börse werden diese Aktien mitunter als langweilig angesehen. Das stimmt aber nur bedingt. Dividenden-Aktien gehören als Standbein in jedes Depot. Dass sie keine Sprinter sind, hat auch seine Vorteile. Dividendenstarke Aktien werden in vielen Fällen von langfristigen Investoren gekauft. Die lassen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. In stürmischen Börsenphasen sind starke Dividenden-Titel im eigenen Depot häufig der Fels in der Brandung. Das schont die Nerven, wenn es an den Börsen hoch her geht. Daher sollten Dividendentitel einen festen Platz im Depot haben.

    Welche Aktien aus dem Dax bieten sich an?

    Unter den genannten Aspekten bieten sich einige DAX-Werte an. Die Société Générale hat in ihrem ideas-Magazin (April-Ausgabe) alle 40 DAX-Titel im Hinblick auf die Erwartung der Dividende abgeklopft. Das Ergebnis: Neun DAX-Werte lagen mit ihrer Dividendenankündigung über den Erwartungen, 24 haben sie getroffen und sieben lagen unter den Schätzungen.

    Werfen Anleger den Blick auf die Höhe der Dividendenrendite, dann hat BMW mit neun Prozent die Nase vorne. Mit auf dem Siegertreppchen stehen BASF (7,4 Prozent) und Mercedes (7,3 Prozent).

    Am Ende der Liste stehen die vier bereits genannten Dividenden-Muffel Zalando, Siemens Energy, Qiagen und Covestro, die allesamt nichts an die Anleger ausschütten.

    Ein Autobauer sollte es sein

    BMW mit neun Prozent , Mercedes mit 7,4 Prozent und VW mit einer Dividendenrendite von 6,7 Prozent gehören zur Crème de la Crème der Dividendenzahler im DAX. Der Anleger hat hier die Qual der Wahl.

    Alle drei deutschen Autobauer sind besser als erwartet durch die Corona-Krise gekommen, verfügen über niedrige einstellige Kurs-Gewinn-Verhältnisse und die Probleme in den Lieferketten werden immer kleiner. Somit können alle drei PKW-Hersteller auf Nachholeffekte setzen, die im laufenden Jahr für steigende Umsätze sorgen dürften. Die Absatzzahlen deuten dies schon an.

    Es gibt aber auch Risiken zu beachten. China ist für das Trio der wichtigste Absatzmarkt. Eine mögliche Verwerfung mit Peking könnte dazu führen, dass sich die deutschen Autobauer von diesem Markt zurückziehen müssten, was Umsatz und Gewinn drücken könnte. Aber malen wir den Teufel nicht an die Wand.

    Geht es nach den Analysten, dann hat Mercedes die Nase vorn. Die Stuttgarter verzeichnen die meisten positiven Kommentare der Experten. JPMorgan hat die Aktie erst diese Woche wieder gelobt. Das Votum lautet "Overweight" und das Kursziel liegt bei 90 Euro. Bei Goldman Sachs steht Mercedes auf der "conviction buy list" der amerikanischen Bank. Die Experten sehen das Kursziel bei 96 Euro und raten ebenfalls zum Kauf der Aktie.

    7,4 Prozent Dividendenrendite und gute Aussichten auf steigende Kurse bei Mercedes passt das Gesamtpaket. Die Aktie ist unser erster Favorit aus dem DAX. Um die Dividende zu erhalten, müssen Anleger jetzt nur noch beachten, dass die Aktie vor dem 3. Mai im Depot sein muss. Da ist der Tag der Hauptversammlung von Mercedes.  

    Die passende Versicherung dazu

    Ein ähnliches Bild, wie bei den Autobauern, sehen wir bei den Versicherungskonzernen im DAX. Die Allianz hat mit einer erwarteten Dividendenrendite von 5,4 Prozent die Nase vorn. Bei der Münchener Rück wird eine Dividendenrendite von 3,7 Prozent erwartet und bei der Hannover Rück sind es 3,6 Prozent.

    Was das KGV angeht, so liegen alle drei Titel dicht zusammen. Während er bei der Allianz leicht unter zehn liegt, kommen die beiden Rückversicherer aus dem Dax auf einen Wert leicht über zehn.

    Unterm Strich nehmen sich alle drei Titel nicht viel. Trotzdem hat für mich die Allianz die Nase vorn. Die Dividendenpolitik des größten europäischen Versicherers ist klar auf den eigenen Internetseiten definiert: "Im Interesse einer attraktiven Dividendenpolitik strebt die Allianz SE darüber hinaus eine Dividende je Aktie an, die zumindest fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Diese Regelung gilt bereits für die Dividende für das Geschäftsjahr 2021." Daher hat die Allianz auch in den schwierigen Jahren 20/21 die Dividende weiter erhöht. Im kompletten DAX haben das lediglich sechs Mitglieder.

    Die selbstgesteckten Vorgaben hat der DAX-Konzern schon übertroffen. Im Vorjahr zahlte die Allianz 10,80 Euro und dieses Jahr sollen auf der Hauptversammlung 11,40 Euro abgesegnet werden. Das entspricht einer Steigerung von 5,6 Prozent.

    Um die 11,40 Euro je Aktie ausgezahlt zu bekommen, muss das Allianz-Papier vor dem 4. Mai ins Depot der Anleger wandern. Da soll die Erhöhung der Dividende auf der Hauptversammlung beschlossen werden.

    Dividende mit Pfeffer

    Die Aktie von Bayer gehört zu den neun Aktien im DAX, die mit ihrer Ausschüttung die Erwartungen der Experten übertroffen haben. Während die Analysten mit glatt zwei Euro Dividende planten, hat der Agrar- und Pharmariese 40 Cent mehr vorgeschlagen. Gegenüber dem Vorjahr ist diese eine Erhöhung um 20 Prozent und entspricht beim aktuellen Kurs einer Dividendenrendite von 4,3 Prozent.

    Bayer kann es sich durchaus leisten, spendabel zu sein. 2022 konnten die Leverkusener ihren Gewinn auf 4,15 Milliarden Euro steigern. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Vervierfachung. Zwar rechnet Bayer im laufenden Jahr nicht mehr mit so einer dynamischen Entwicklung, trotzdem sind die Leverkusener für weitere Überraschungen gut. Der DAX-Konzern hat angekündigt, dass Werner Baumann das Amt des Vorstandsvorsitzenden ab dem 1. Juni an William Anderson übergibt.

    Eine Einigung im Glyphosat-Rechtsstreit und eine Aufspaltung des Konzerns in die Sparten Agrar und Pharma stehen damit wieder im Raum und könnten die Aktie weiter abtreiben. Seit Jahresbeginn hat das Papier schon über 20 Prozent zugelegt.

    Von den drei vorgestellten Favoriten ist Bayer sicherlich die Aktie, mit dem höchsten Risiko. Negative Schlagzeilen zum Thema Glyphosat könnten den Kurs jederzeit wieder drücken. Auf der anderen Seite schlummert in dem Papier auch die größte Chance. Bekommt der neue Mann am Bayer-Ruder das Problem abschließend in den Griff, dann könnte die Aktie noch ordentlich zulegen.

    Stichtag für die Dividende von Bayer ist der 28. April. Da wird in Leverkusen die Hauptversammlung abgehalten. Vorher sollte die Aktie ins Depot wandern.

    Markus Weingran, wallstreet-online Zentralredaktion





    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Verfasst vonMarkus Weingran
    Dividendenjäger aufgepasst 52 Milliarden Euro - DAX-Konzerne schütten wohl neuen Rekordwert aus Obwohl das Jahr 2022 kein Zuckerschlecken war, gibt es eine neue Bestmarke bei der Dividendensumme. Aussicht auf steigende Kurse und eine hohe Dividende. Wir haben drei Favoriten mit dieser Kombination.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer