Milliarden-Abschreiber
Shell: Gewinn belastet durch bis zu 4,5 Milliarden US-Dollar an Abschreibungen
Wie bereits die beiden großen US-Konkurrenten Exxon und Chevron hat auch die britische Shell Abschreibungen in Milliardenhöhe angekündigt, die den Gewinn belasten werden. Shell profitiert jedoch vom Gashandel.
- Shell kündigt Abschreibungen in Milliardenhöhe an, belastet den Gewinn.
- Gashandel profitiert, Gesamtproduktionsvolumen steigt.
- Quartalsergebnis belastet durch Rückgang im Chemikalien- und Rohölraffineriehandel.
Es ist bereits die dritte Gewinnwarnung in der Ölbranche innerhalb einer Woche: Shell hat bekannt gegeben, dass seine Gewinne im vierten Quartal durch Wertminderungen in Höhe von 2,5 bis 4,5 Milliarden US-Dollar beeinträchtigt wurden. Gleichzeitig betonte der Energieriese jedoch, der Gashandel sei deutlich gestiegen und das Gesamtproduktionsvolumen auf dem Weg, die Ziele zu erreichen. Seit Jahresbeginn haben bereits die beiden US-Ölkonzerne Exxon und Chevron Gewinnwarnungen aufgrund von Abschreibungen in Milliardenhöhe ausgeben müssen.
Der in London ansässige Konzern erklärte am Montag, dass die Wertminderungen in erster Linie auf makroökonomische Entwicklungen sowie auf Portfolioentscheidungen zurückzuführen seien, einschließlich der Anlagen für Chemikalien und Ölprodukte in Singapur, für die ein Käufer gesucht werde.
Das nach Marktkapitalisierung größte Unternehmen im FTSE 100 gab außerdem bekannt, dass sein operativer Cashflow durch eine Belastung in Höhe von 900 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit Emissionszertifikaten in Deutschland und den USA beeinträchtigt werde. Die Anzahl der Rechte, die Shell kaufen muss, hängt von der Menge des verkauften Treibstoffs und den damit verbundenen Emissionen ab. Die Zahlungen erfolgen in der Regel im vierten Quartal.
Der Aktienkurs von Shell rutschte am Montag im Handel an der Börse London in der Spitze um 2,5 Prozent auf 2.506 Pence ab. Zuletzt notierte er bei 2.528 Pence rund 1,7 Prozent leichter. Seit Jahresbeginn hat er damit 2,1 Prozent nachgegeben.
Das Quartalsergebnis werde durch einen deutlichen Rückgang im Handel mit Chemikalien und Rohölraffinerien belastet, die voraussichtlich einen bereinigten Gewinnrückgang verzeichnen werden, erklärte das Unternehmen, ohne genaue Zahlen zu nennen. Die detaillierten Quartalszahlen sollen am 1. Februar veröffentlicht werden.
Es wird allerdings erwartet, dass der Gewinn aus dem integrierten Gashandel deutlich höher ausfallen wird als im Vorquartal, obwohl die Öl- und Gaspreise während des gesamten Berichtszeitraums rückläufig waren und Anfang Dezember ein Fünfmonatstief erreichten.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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