Euro-Krise
Papandreou sagt Griechenland-Referendum ab
Der griechische Ministerpräsident Georgios Papandreou hat die umstrittenen Pläne für ein Referendum über die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott abgesagt. Dies war eine Forderung der Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) zur Bildung einer Übergangsregierung.
Am Dienstag stimmte das griechische Kabinett noch einstimmig für den Plan des Ministerpräsidenten zur Durchführung einer Volksabstimmung zur Euro-Rettung. Kurz darauf sprachen sich jedoch mehrere Kabinettsmitglieder dagegen aus. Papandreou verlor zunehmend den Rückhalt.
Für den Freitag dieser Woche war eine Vertrauensabstimmung im griechischen Parlament geplant. Derzeit verfügt Papandreou über eine knappe Mehrheit von 152 der 300 Sitze. Zwei Abgeordnete der eigenen Pasok-Partei kündigten bereits an, dem Ministerpräsidenten nicht das Vertrauen aussprechen zu wollen.
Das Referendum war für Anfang Dezember angesetzt. Die einseitige Ankündigung Papandreous hatte in der Euro-Zone für Unverständnis und an den Märkten für einen Kursrutsch gesorgt. Die nächste Tranche des Griechenland-Rettungspakets wurde vorerst eingefroren.
Die Absage des Referendums über die europäischen Hilfen sowie überraschende Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) sorgten indes für Kursgewinne an den Börsen. Der DAX notiert mit +2,96 Prozent bei 6.141,9 Punkten, der TecDAX legt um 2,25 Prozent auf 698,34 Zählern zu. Dow Jones gewinnt 1,02 Prozent auf 11.956 Punkten und der Nasdaq Composite 1,17 Prozent auf 2.671,0 Zählern.
(Redaktion w:o, n-tv, Spiegel Online)
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