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     724  0 Kommentare China – Risiken für BMW, Daimler und VW nicht unterschätzen - Seite 3

    Betrachtet man den Gesamtmarkt für Automobile inclusive der Nutzfahrzeuge, so beträgt der Zuwachs in den ersten fünf Monaten magere 2,1 Prozent. Dies ist eine signifikante negative Abweichung zur im Januar veröffentlichten Planzahl des chinesischen Verbands der Autohersteller. Damals wurde ein Wachstumsziel von 7 Prozent für das Jahr 2015 ausgegeben.

    Die jüngst veröffentlichten ifo-Exporterwartungen bestätigen dieses Bild. Seit April schwächen sich die Erwartungen ab. Die Zeit exorbitanter Wachstumsraten für deutsche Hersteller in China scheint erst einmal vorbei zu sein. Einerseits wächst der Gesamtmarkt vergleichsweise schleppend. Andererseits gewinnen die chinesischen Hersteller Marktanteile. Dieser stieg im Mai um 4 Prozentpunkte auf 42,1 Prozent. Wenn der Marktanteil für ausländische Hersteller fällt, muss der Gesamtkuchen entsprechend wachsen, um die Absatzzahlen halten zu können.

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    Negativ-Spirale

    Audi_iaa_13Zurück zum Aktienmarkt. Sollte sich die chinesischen Börsen tatsächlich wie oben dargestellt entwickeln, würden neben Herrn Zhang auch Millionen Spekulanten in nächster Zeit kein Auto kaufen. Ausländer würden ihr Kapital abziehen. Der Markt würde austrocknen.

    Unter diesen Umständen könnte das fast Undenkbare geschehen: Der chinesische Automarkt, der schon jetzt nur einen Zuwachs von 2,1 Prozent in den ersten fünf Monaten aufweist, könnte im Jahr 2015 schrumpfen.

    Als Gegenargument könnte angeführt werden, dass die USA den Crash von 1987 ohne Rezession überstanden. Der scharfe Rückgang war eine Angelegenheit weniger Wochen. Nach dem Crash-Tief stieg der Aktienmarkt; der Dow Jones Index beendete das Jahr 1987 im positiven Bereich. Sollte der Shanghai Composite Index einen ähnlichen Weg gehen, so wäre die Chance auf einen glimpflichen Ablauf gegeben. Aber nur dann.

    Der Umstand, dass bereits im Vorfeld des China-Crashes ein konjunktureller Rückgang auftrat, drängt die Wahrscheinlichkeit einer weichen Landung zurück. Die Macht der Psychologie im Hinblick auf die Ausbildung einer Negativ-Spirale an den Aktienmärkten und deren Einfluss auf die Konjunktur sollte nicht unterschätzt werden.

    Viel heiße Luft

    Es muss klar gesagt werden, dass die chinesische Zentralbank zu wenig getan hat, um diese Blase zu bekämpfen. Im Gegenteil: Sie hat sie durch Zinssenkungen befeuert und Liquidität in den Markt gepumpt. Viele Parteimitglieder dürften an den steigenden Aktienkursen partizipiert haben. Das Stichwort heißt „Fehlallokation“. Anstelle in die Realwirtschaft zu investieren, ließ die chinesische Regierung es zu, dass die Liquidität in den Aktienmarkt floss.

    Massive Wetten auf steigende Kurse führen dazu, dass Käufe für reale Güter zurückgestellt werden. Der Konsum leidet. Dieses Verhalten befeuert den Abschwung. Von Seiten der Konjunkturforschung sollte dieser Aspekt näher beleuchtet werden.

    Robert Rethfeld

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    China – Risiken für BMW, Daimler und VW nicht unterschätzen - Seite 3 Audiatur et altera pars, man soll immer die andere Meinung auch hören, so lautet ein Sprichwort. Wir stellen Ihnen deshalb ab und an auch Meinungen anderer Autoren zur Verfügung. Im Fall von Robert Rethfeld sind wir allerdings gar nicht so weit …

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