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    Konkurse und Rentenforderungen in den USA - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 12.10.05 18:58:13 von
    neuester Beitrag 13.10.05 23:51:55 von
    Beiträge: 3
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      schrieb am 12.10.05 18:58:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Quelle: Investors Daily

      Parallelen zu Europa? ;)

      Konkurse und Rentenforderungen in den USA
      von unserem Korrespondenten Bill Bonner

      Der Krieg gegen den Terror kostet heute sieben Milliarden Dollar im Monat. Der Wiederaufbau von New Orleans kostet ungefähr 16 Milliarden Dollar im Monat. Eine Milliarde hier, eine Milliarde da ... und schon spricht man bald von echtem Geld ... und das ist genau das, was das Imperium nicht hat. Es hat nur noch Möchte-Gern-Geld – Kredite, die von Fremden in fremden Orten freundlicherweise angeboten wurden.

      Was wir hier gerade beobachten können, ist meiner Ansicht nach ein Imperium, das sich wendet. Dieses Imperium machte seinen Anfang mit Dampfmaschinen und mechanischen Webrahmen. Dann ist es ihm gelungen, den "frühen Vogel"-Vorteil der Industrialisierung in einen imperialen Vorteil umzuwandeln. Es konnte mehr Waffen und mehr Maschinen herstellen (und das Öl, um diese anzutreiben), als irgendein Wettbewerber.

      Aber das angelsächsische Imperium basiert stärker auf Handel als auf wirklicher Eroberung. Bis in die Mitte der Siebziger Jahre hat es die Kosten für die imperiale Ordnung mit den Gewinnen aus den Fabriken bezahlen können.

      Diese Gewinne sind jetzt verschwunden.

      Am Wochenende wurde ein weiterer Meilenstein erreicht – der riesige, 23 Milliarden Dollar schwere Autoteilehersteller Delphi hat Konkurs angemeldet. Ein MSNBC Bericht erklärt:

      "Nachdem die Autoindustrie globalisiert wurde, müssen die amerikanischen Autohersteller heute feststellen, dass sie sich, – unter der Last der teuren Arbeitsverträge, die in besseren Zeiten ausgehandelt wurden – heute an den schlankeren Konkurrenten aus dem Ausland messen müssen."

      "Delphis Konkursanmeldung, die mit der nahenden Deadline am 17. Oktober immer wahrscheinlicher wurde, wirkt dennoch auf die gesamte Industrie wie ein Schock. Das Firmenmanagement sagte, dass die Betriebe davon nicht betroffen seien und dass die Gespräche zwischen Delphi, United Auto Workers und General Motors fortgeführt würden. Es stehen Milliarden von Dollar auf dem Spiel, die der Belegschaft noch geschuldet werden, darunter Löhne, Beihilfen und Rentenzahlungen. GM erklärte sich einverstanden, einen Teil davon zu übernehmen, als man Delphi abstieß und es sich allein durchschlagen sollte.

      Natürlich werden die 185.000 Mitarbeiter bei Delphi in einer solchen Situation am kürzeren Hebel sitzen. Sie dürfen mit bedeutenden Lohnkürzungen und einer Auflösung der "jobs bank" rechnen, die immer noch das volle Gehalt an 4.000 vorübergehend entlassene Mitarbeiter zahlt.

      Im Bericht heißt es weiter: "Die Pensionäre von Delphi haben ähnliche Kürzungen zu erwarten, wenn die Firma den Stahlfirmen und den Fluggesellschaften folgt, die die Konkursgerichte erfolgreich dazu nutzen konnten, ihre Belastungen durch die Pensionen auf die bundesweite `Pension Benefit Guaranty Corporation` abzuwerfen, ein Büro, dass 1974 eingerichtet wurde und durch Prämien finanziert wird, die von den Firmen gezahlt werden. Sobald dieses Büro ein Rentenprogramm übernimmt, erhalten die Arbeiter nur noch einen Teil ihrer Beihilfen."

      "Das Büro steht aber selbst auf wackligem Boden, teilweise wegen der chronischen Finanzierungslücken bei älteren, so genannten `defined benefit`- Rentenprogrammen, ein Rentensparprogramm mit Quellenabzugsverfahren, das es nicht den Arbeitgebern überlässt, langfristige Rentenverpflichtungen an die Pensionäre zu zahlen."

      "Anfang dieses Jahres gab es bei dem Büro Finanzierungslücken von 23 Milliarden Dollar. Ein Bericht des General Accountability Office schätzt, dass diese Lücke in den nächsten 10 Jahren auf 87 Milliarden Dollar anwachsen könnte. Wenn das Büro auch weiterhin die Kosten von gescheiterten Rentenfinanzierungsprogrammen von kränkelnden Firmen übernimmt, könnten die Verbindlichkeiten in 15 Jahren bei 119 Milliarden Dollar liegen, und bei 142 Milliarden Dollar in den nächsten 20 Jahren."

      Wenn es keinen kommerziellen Vorteil mehr gibt, mit dem sich das Imperium halten kann, dann beruht der gesamte Apparat der Weltherrschaft heute auf Schulden. Amerika leiht heute von dem (immer noch kommunistischen) China Geld, um das bourgeoise Leben in Luxus und Phantasie aufrecht halten zu können.

      Wie die Kinder in ihren SMS sagen: LOL

      Leser, die weniger auf dem Laufenden sind. LOL hieß ursprünglich "laugh out loud" (laut loslachen), erklärt Henry mir. Heute steht es für `ha ha` oder `wow` oder was auch immer.

      Sehen Sie, sie können auf diesen Seiten wirklich noch was lernen.

      Aber jetzt zurück zum Geld.

      "Selbst wenn Sie Recht behalten", mögen Sie vielleicht einwerfen: "Wir gehen davon aus, dass das angelsächsische Imperium seine besten Zeiten hinter sich hat. Ist dieses allzu umfassende `Gesamtbild` denn wirklich sinnvoll? Was hat man von einer solchen Einsicht?"

      Die Antwort lautet: Ich weiß es nicht. Aber ich habe schon vor langer Zeit die Gewohnheit an den Nagel gehängt, Vermutungen über die Aktienpreise von morgen anzustellen. Selbst wenn man nur ein oder zwei Jahre weiterblickt, sind meine Vorhersagen doch sehr verschwommen.

      Und dennoch glaube ich, dass man in der Geschichte große Muster erkennen kann – die, wie die Meeresströme, die langen und langsamen, die sich aus dem All beobachten lassen – den ganzen Schrott in eine bestimmte Richtung treiben lassen. Amerika war 1900 ein sicherer Tipp. Ist es heute noch ein guter Tipp? Ich weiß es nicht. All die Versprechen, die das Land vor hundert Jahren noch gehalten hat, scheinen heute vollständig realisiert und vollständig, ... oder sogar mehr als vollständig ... preislich ausgezeichnet.

      Aber halt, Sie protestieren? Ist es nicht immer noch das gleiche Land, mit den gleichen Leuten, mit der gleichen Verfassung, mit der gleichen kommerziellen Energie, mit dem gleichen Geist der Machbarkeit?

      Es hat sicherlich noch die gleiche Form ... aber das Material ist nicht mehr das Gleiche. Heute werden die großen Unternehmen kaum noch von risikofreudigen Unternehmern geleitet. Stattdessen sind sie in den Händen professioneller Funktionäre, von Rentenfonds und Fondsmanagern.

      Ein kurzer Blick auf einen dieser Männer, der in der Wochenendausgabe der Zeitung auftauchte. Mario Gabelli – er saß regelmäßig an den runden Tischen bei Barron`s – und seiner Familie wird vorgeworfen, sie hätten die "Vermögenswerte der Firma geplündert und damit ihre treuhänderischen Verpflichtungen gegenüber den Aktionären vernachlässigt und die Minderheit der Aktionäre unterdrückt." Familienmitglieder haben dem Artikel zufolge Hunderte von Millionen Dollar aus den Gehalts- und Verwaltungskassen abgezogen.

      Mario wird von einem seiner wichtigsten Anleger angeklagt. Aber können sie sich vorstellen, was die Herren und Damen Lumpeninvestoren noch kriegen? Ist es da noch ein Wunder, dass die amerikanischen Mütter heute nicht mehr wollen, dass ihre Söhne aufwachsen, um Cowboyunternehmer zu werden? Stattdessen helfen sie ihnen, Finanzier, Manager oder Rechtsanwalt zu werden. Oh je.

      Amerika ist alt und dekadent geworden. Genauso wie die wichtigsten Unternehmen. Die Wähler wählen immer noch. Doch wen interessiert heute noch ernsthaft, was sie wählen? Das Imperium führt sein eigenes Leben ... hat ein Schicksal, das sich erfüllen muss ... und eine Bananenschale, auf der es ausrutschen wird. Die Leute wählen, aber die Wächter, die Manager und Politiker, die das große Imperium führen, kriegen die Beute.
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      schrieb am 12.10.05 19:55:26
      Beitrag Nr. 2 ()
      Ich fürchte leider, dass das Imperium noch für eine längere Zeit die Vertriebswege der Weltwirtschaft konrolliert. Ein Verteidigungshalthalt von 445 Mrd. Dollar spricht eben eine eigene Sprache.
      Avatar
      schrieb am 13.10.05 23:51:55
      Beitrag Nr. 3 ()
      hier noch was zu
      Delphi und Gerneral-Motors

      Deutschland ist aber nicht besser dran mit seinem
      Rentenversicherungssystem und dem Sozialsystem
      welche unbezahlbar sind
      Schulden, Schulden und nochmal Schulden
      treiben eben den Motor der Inflation

      http://www.gold-eagle.com/editorials_05/willie101205.html


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