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    Ukraine Gasverbrauch wie ganz Osteuropa - geringeres BIP als Polen - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 04.01.06 14:14:31 von
    neuester Beitrag 04.01.06 14:17:12 von
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      schrieb am 04.01.06 14:14:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      [...] Ähnlich sieht es die estnische Zeitung EESTI PÄEVALEHT: "Dieser Schuss ging nach hinten los. Eigentlich war die Preiserhöhung als Revanche für den friedlichen Umsturz in der Ukraine gedacht, aber wieder einmal hat Moskau sowohl taktisch als auch strategisch Stümpertum bewiesen. In ganz Europa ist der Gasdruck gesunken, und damit haben sich Russland und Gasprom als zuverlässige Lieferanten disqualifiziert. So erhielt Österreich, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, ein Drittel weniger Gas. Betroffen waren auch Deutschland und Frankreich, die bislang noch loyale Verbündete Russlands waren. Der Schaden, den sich Russland zugefügt hat, ist folglich enorm. Und die Ukraine? Ihr könnte teureres Gas helfen, ihre Energieeffizienz zu steigern. Denn zur Zeit verbraucht das Land deutlich mehr als alle osteuropäischen EU-Staaten zusammen, obwohl sein Bruttoinlandsprodukt um zwei Drittel niedriger ist als beispielsweise das von Polen", erläutert die Zeitung EESTI PÄEVALEHT aus Tallin.
      [...]

      http://www.dradio.de/presseschau/20060104120000/drucken/
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      schrieb am 04.01.06 14:16:05
      Beitrag Nr. 2 ()
      http://www.dradio.de/presseschau/20060104120000/drucken/


      PRESSESCHAU

      Mittwoch, 04. Januar 2006 12:50 Uhr

      Mit Kommentaren zum ukrainisch-russischen Streit über Gaslieferungen.

      Zunächst ein Blick in den britischen GUARDIAN. "Die Konfrontation zwischen Russland und der Ukraine ist kein Ereignis, das man rasch vergessen kann. Sie hat ein wahres Beben auf unserem Kontinent ausgelöst. Es hat sich einmal mehr die brillante Bemerkung des französischen Diplomaten Talleyrand bewahrheitet, wonach Russland immer zugleich schwach und stark ist. Sie hat auch jeden Europäer an die Gefahren erinnert, die sich aus einer übermäßigen Abhängigkeit von nur einer Energiequelle für die Versorgung von Fabriken, Geschäften, Büros und Wohnungen ergeben. Diese Krise ist größer und komplexer als nur die Frage des Preises, den die Ukraine für russisches Gas zahlt", findet der Londoner GUARDIAN.


      Die in Brüssel erscheinende Zeitung LA LIBRE BELGIQUE schreibt: "Auch wenn die Gaslieferungen nach Europa wieder in vollem Umfang aufgenommen wurden, sollte sich niemand täuschen: In dem Gas-Streit zwischen Russland und der Ukraine geht es um einen viel tiefer liegenden Konflikt, nämlich um die geostrategische Rivalität zwischen einem von Wladimir Putin wieder auf die Beine gestellten Russland und einem Westen im Taumel der Erweiterungen. Die russischen Generäle sehen die Ausweitung amerikanischer Standorte nach Osten und die rasche Expansion der NATO, die das sowjetische Imperium endgültig aufreiben, mit großem Misstrauen", erläutert die Brüsseler Zeitung LA LIBRE BELGIQUE.


      Nach Auffassung der ungarischen Zeitung NEPSZAVA besitzt der ukrainische Präsident Juschtschenko eine Mitschuld an der Eskalation: "Juschtschenko zeigt sich in keinem besseren Licht als Putin. Er ist ähnlich hitzköpfig wie sein Moskauer Amtskollege, wägt nicht kühl die Optionen ab und entscheidet überhastet. Putin wiederum will vor aller Welt beweisen, dass sein Land trotz allem Verlust an Prestige und militärischer Stärke immer noch eine wirtschaftliche Großmacht ist. Um dem Nachdruck zu verleihen, zieht er auch in der Innenpolitik die Zügel straffer, indem er das Russland der Stiefellecker und der braven Untertanen restauriert", so NEPZAVA aus Budapest.


      Die slowenische Zeitung DELO bemerkt: "Für die europäischen Erdgasverbraucher gäbe es in diesen Tagen weniger Sorgen, hätte die EU-Kommission im Dezember 2004 die Warnungen von Experten der Internationalen Energieagentur ernst genommen. Diese hatte schon damals gewarnt, dass die russischen Erdgaslieferungen nicht als sicher betrachtet werden können, solange die Gaspipeline durch das Territorium der Ukraine verläuft. Insidern war schon seit langem klar, dass die politischen Streitigkeiten zwischen der nach Unabhängigkeit strebenden Ukraine und Russland zu ernsthaften Spannungen führen könnten, was sich jetzt auch bewahrheitet hat. Denn Erdgas ist längst zu einer ähnlichen Waffe im internationalen polit-strategischen Spiel geworden wie das Erdöl", notiert DELO aus Ljubljana.


      Nach Ansicht der belgischen Zeitung HET BELANG VAN LIMBURG hat der Konflikt Russland und seiner Gaswirtschaft keine Vorteile verschafft: "Der Gasprom-Konzern hat sich als unzuverlässiger Partner erwiesen, der imstande ist, mitten im Winter den Hahn zuzudrehen. Und das ist ein Image, das sich selbst ein Energiegigant nicht ohne weiteres erlauben kann – schließlich ist auch ein Gigant auf den Weltmarkt und damit auf das Vertrauen seiner Kunden angewiesen. Nun, wo die Europäer erkennen müssen, dass Putin seine Schätze als politisches Druckmittel einzusetzen gedenkt, werden sie es sich doppelt überlegen, ob sie weiterhin auf die russische Karte setzen", glaubt die im belgischen Hasselt erscheinende Zeitung HET BELANG VAN LIMBURG.


      Ähnlich sieht es die estnische Zeitung EESTI PÄEVALEHT: "Dieser Schuss ging nach hinten los. Eigentlich war die Preiserhöhung als Revanche für den friedlichen Umsturz in der Ukraine gedacht, aber wieder einmal hat Moskau sowohl taktisch als auch strategisch Stümpertum bewiesen. In ganz Europa ist der Gasdruck gesunken, und damit haben sich Russland und Gasprom als zuverlässige Lieferanten disqualifiziert. So erhielt Österreich, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, ein Drittel weniger Gas. Betroffen waren auch Deutschland und Frankreich, die bislang noch loyale Verbündete Russlands waren. Der Schaden, den sich Russland zugefügt hat, ist folglich enorm. Und die Ukraine? Ihr könnte teureres Gas helfen, ihre Energieeffizienz zu steigern. Denn zur Zeit verbraucht das Land deutlich mehr als alle osteuropäischen EU-Staaten zusammen, obwohl sein Bruttoinlandsprodukt um zwei Drittel niedriger ist als beispielsweise das von Polen", erläutert die Zeitung EESTI PÄEVALEHT aus Tallin.


      In der tschechischen Zeitung HOSPODARSKE NOVINY heißt es: "Die Abhängigkeit der EU von russischem Öl und Gas ist erheblich und kann in Zukunft noch steigen. Die EU sollte sich daher um eine bessere gesamteuropäische Energiepolitik bemühen. Weiter ist es notwendig, ein Konzept für die Beziehungen zu Russland zu entwickeln. Europa darf nicht zur Geisel der nationalstaatlichen Interessen Russlands werden", warnt HOSPODARSKE NOVINY aus Prag.


      Nach Auffassung des Wiener STANDARD könnte eine Einbindung Russlands in die NATO die militärpolitischen und geo-strategischen Bedenken Moskaus zerstreuen: "Mit einer offiziellen Einladung zur Mitgliedschaft würde die Nato die Befürworter einer expansiven russischen Machtpolitik in arge Verlegenheit bringen und Putin dazu zwingen, Farbe zu bekennen. Dabei darf es freilich nicht um einen kurzfristigen taktischen Erfolg des Westens gehen, sondern um eine ehrliche, strategisch angelegte Partnerschaft mit gleichen Rechten und Pflichten. Die praktische Umsetzung einer russischen NATO-Mitgliedschaft wäre sicher kein Spaziergang. Aber der politisch stabilisierende und wirtschaftlich stimulierende Effekt für Europa und die Welt würde jede Anstrengung rechtfertigen", argumentiert der österreichische STANDARD.


      Der italienische CORRIERE DELLA SERA erinnert an die angekündigte Mitarbeit von Ex-Bundeskanzler Schröder beim deutschrussischen Gaspipeline-Projekt: "Nun, da die Entscheidungen der Gasprom zur Waffe der Macht-Ambitionen Wladimir Putins werden, erscheint die zukünftige Beschäftigung des Altbundeskanzlers in einem ganz neuen Licht. Und sie stellt Deutschland vor eine wichtige Frage: Wäre es nicht besser, wenn Gerhard Schröder auf den Posten verzichten und so vermeiden würde, eine Politik zu decken, die in erster Linie den Interessen des Kreml dient?"
      fragt der CORRIERE DELLA SERA aus Mailand.


      Die Zeitung THE DAILY TELEGRAPH aus London spricht sich vor dem Hintergrund des Konflikts für eine stärkere Nutzung der Atomenergie aus: "Eine entschiedene Kernkraft-Politik ist wichtig für die Zukunft der britischen Wirtschaft. Es ist unrealistisch, das Land mit tausenden von Masten zur Nutzung von Windkraft auszustatten. Darüberhinaus muss eine Politik, die auf einem großen Import von Energie beruht, erkennen, dass ihre Unabhängigkeit gefährdet ist. Falls Premierminister Blair den Mut oder eine Entschuldigung für eine nötige Wende in der Atompolitik braucht - mit diesem Streit hat er beides bekommen", betont der britische THE DAILY TELEGRAPH.


      Ähnliche Überlegungen gibt es beim französischen FIGARO: "Der Verzicht auf Kernkraft in Europa würde bedeuten, dass ein Drittel der Stromproduktion zusätzlich aus konventionellen Quellen wie Gas oder Öl kommen müsste. Ist das realistisch, nachdem der 11. September 2001 die geopolitische Lage umgestürzt hat, Europa und die USA 2003 Stromengpässe erlebten und China immer mehr fossile Brennstoffe verbraucht? Nach den USA entdeckt Europa dank der Krise um das russische Gas die Vorzüge der Kernkraft, deren Aufstieg einer anderen Krise, dem Ölschock der 70er Jahre, zu verdanken ist", konstatiert der FIGARO aus Paris, mit dem wir die internationale Presseschau beenden. Die Redaktion hatte Matthias Götte, Sprecher war Peter Nießing.
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      schrieb am 04.01.06 14:17:12
      Beitrag Nr. 3 ()
      PRESSESCHAU

      Dienstag, 03. Januar 2006 12:50 Uhr

      Im Mittelpunkt steht der Erdgas-Streit zwischen Russland und der Ukraine.

      BERLINGSKE TIDENDE aus Kopenhagen meint dazu: " Die Machtdemonstration Russlands gegenüber der Ukraine ist besonders unerträglich, weil sie so deutlich den Stempel der außenpolitischen Eisernen Faust des Kreml trägt. Die Preiserhöhung trifft nur die westlich orientierte Ukraine, nicht aber Weißrussland, das von einem pro-russischen Machthaber regiert wird. Der russische Energie-Export wurde nicht einmal während des Kalten Krieges so deutlich als Druckmittel benutzt" , erläutert BERLINGSKE TIDENDE aus Dänemark.


      " Was bezweckt Putin mit dieser stark nach Erpressung riechenden Lieferpolitik gegenüber der Ukraine?"
      fragt die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. " Putin und der von engsten Vertrauten gesteuerte Gasprom-Konzern verfolgen langfristige Ziele. Moskau ist offenkundig bestrebt, die durch die Ukraine führenden Gaspipelines, durch die der Löwenanteil der nach Europa exportierten Energielieferungen fließt, ganz oder wenigstens teilweise in seinen Besitz zu bringen" , vermutet die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG.


      IL MESSAGERO aus Rom erklärt: " Dies sollte eine klare Botschaft an alle Länder der Ex-Ud-SSR sein. Sie sollen die Folgen sorgfältig abwägen, die ihr eventueller Austritt aus der Sphäre des russischen Einflusses und ihre Hinwendung zu neuen Allianzen mit dem Westen haben würde. Es ist ein riskanter Schachzug, der alle hoch entwickelten Länder und besonders die europäischen Staaten mit Sorge erfüllt. Denn die Abhängigkeit Europas von der russischen Energieversorgung ist bekanntlich sehr groß,"
      schreibt die italienische Zeitung IL MESSAGERO.


      Ähnlicher Ansicht ist NEATKARIGA RITA AVIZE aus Riga: " Es sollte freilich auch daran erinnert werden, dass Moskau diese Politik zuvor bereits gegen andere Länder eingesetzt hat, darunter gegen Lettland. Jetzt fällt dieser Stil endlich auch den USA und der EU auf, und auf einmal erklingen überall Solidaritätsbekundungen. In Wirklichkeit zeigt der Gaskrieg jedoch vor allem eines: Lettland, die anderen baltischen Staaten und die gesamte östliche EU sind energiepolitisch von Russland abhängig, und wenn sich dies nicht ändert, werden sie wieder zu russischen Vasallenstaaten" , befürchtet die lettische Zeitung NEATKARIGA RITA AVIZE.


      Die ungarische Zeitung MAGYAR NEMZET fordert die Regierung in Budapest zum Handeln auf: " Die für die Energieversorgung Ungarns verantwortlichen Politiker dürfen den Kopf nicht länger in den Sand stecken. Denn Ungarn ist Russland mehr als alle anderen Länder in der Region ausgeliefert. Die Importabhängigkeit macht 80 Prozent aus, der Erdgasanteil am gesamten Energiesektor mehr als 40 Prozent. Es ist sehr schade, dass nur in einer derart kritischen Lage die Option erwogen wird, der Kohle und der Atomenergie in der Energieversorgung des Landes eine größere Rolle einzuräumen" , findet MAGYAR NEMZET aus Budapest.


      Der DAILY TELEGRAPH aus Großbritannien verlangt eine deutliche Reaktion der internationalen Gemeinschaft: " Der Westen muss sich jetzt entscheiden, ob er den Ton gegenüber Russland verschärft, oder Moskaus Taktik der Einschüchterung einfach aussitzt. Die Gangstermethoden von Gasprom erinnern an Sowjetzeiten. Der Westen muss Russland klar machen, dass sein Verhalten untragbar ist, wenn das Land weiterhin ein Mitglied im Club der zivilisierten Nationen sein will."
      So weit die Einschätzung des DAILY TELEGRAPH.


      Die britische Zeitung THE INDEPENDENT fordert: " Europa braucht eine gemeinsame Energiepolitik, und diese Krise macht die Dringlichkeit deutlich. Tony Blair hat dazu wenig beigetragen während der britischen EU-Ratspräsidentschaft. Österreich, mit seiner Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen, könnte mehr Beharrlichkeit an den Tag legen" , lesen wir im THE INDEPENDENT aus London.


      Als " erste Kriegserklärung des 21.
      Jahrhunderts" bezeichnet LE MONDE aus Paris die Auseinandersetzung: " Der größte Gasproduzent der Welt hat auf den Knopf der Gaswaffe gedrückt. Mit dem Aufstieg von Verbrauchsriesen wie China und Indien sind die Rohstoffe eine wirtschaftliche Waffe der Abschreckung geworden. Eine neue Geopolitik zeichnet sich ab, die Produzentenländer wie Russland in eine Position der Stärke bringt und Käufer wie China zu einer Diplomatie der Versorgungssicherheit gegenüber zum Beispiel Afrika und dem Nahen Osten zwingt. Europa befindet sich im Lager der Verbraucher und ist zu Recht beunruhigt" , folgert die französische Zeitung LE MONDE.


      DAGSAVISEN aus Oslo ist besorgt über die Vormachtstellung Russlands, die sich durch die Gasvorräte ergebe: " Während des Kalten Krieges waren es die sowjetischen Kernwaffen, die dem Land auf vielen Gebieten Macht und Einfluss sicherten. In der Welt von heute könnten die gewaltigen russischen Öl- und Gasreserven Moskau einen Einfluss verschaffen, von dem frühere Sowjetherrscher kaum zu träumen gewagt hätten. Die Machtdemonstration gegenüber der Ukraine könnte eine Warnung sein, welches großmachtpolitische Spiel uns noch bevorsteht" , notiert die norwegische Zeitung DAGSAVISEN.


      DIARIO DE NOTICIAS aus Lissabon sieht es ähnlich: " Die Reduzierung der russischen Gaslieferungen heizt erneut die Debatte über die Kontrolle von natürlichen Ressourcen an, vor allem aber von Gas und Öl. Russland handelt nicht wesentlich anders als die USA: Moskau kürzt Lieferungen, Washington führt Invasionen durch oder veranlasst Staatsstreiche in Lieferländern, wie zuletzt im Irak geschehen. Der Krieg um die Kontrolle der Energievorräte ist also nichts Neues. Begonnen hat er damit, dass man eine Gesellschaft aufbaute, die von Öl abhängig ist, symbolisiert durch das Auto als Massenverkehrsmittel. Die Ratlosigkeit, die uns nun überkommt, kann nur durch die Vergesslichkeit erklärt werden, dass dieser Krieg existiert und eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit jedes Landes darstellt."
      Soweit die Einschätzung der portugiesischen Zeitung DIARIO DE NOTICIAS.


      VJESNIK aus Zagreb geht auf die Konsequenzen für das internationale Ansehen Russlands ein: " Just an dem Tag, als Russland die Gasleitungen in Richtung Ukraine und EU kappte, übernahm es die Präsidentschaft über die G-8, der Gruppe reichster Industrienationen der Welt. Das ist nur eine der Anomalien, die der Westen immer wieder wortlos schluckt, wenn es um Moskau geht. Russland ist weder ausreichend entwickelt noch reich oder demokratisch genug, um in diesem exklusiven Klub überhaupt Mitglied zu werden, und jetzt wird es für eine gewisse Zeit sogar als G-8-Präsident fungieren" , empört sich die kroatische Zeitung VJESNIK.


      Ganz anders die Einschätzung von LIBERATION aus Paris: " Russland fordert Marktpreise für sein Gas und droht deswegen die Schließung der Gashähne an. Damit wendet das Land nur die erprobten Rezepte des internationalen Kapitalismus an. Wie kann man ihm das vorwerfen? Gasprom und Exxon: der gleiche Kampf! Die Ukraine wird nach der orangenen Revolution zur kapitalistischen Revolution schreiten müssen" , meint die französische Zeitung LIBERATION.


      " Weshalb regt man sich darüber so auf?" fragt auch RZECZPOSPOLITA aus Warschau: " Schließlich ist es eine gute Nachricht, ein Zeichen zivilisatorischen Fortschritts und wachsender politischer Kultur, wenn im Falle der Gehorsamsverweigerung selbst die engsten Nachbarn eines Imperiums keine Angst mehr davor haben müssen, sofort militärisch - im Rahmen der Bruderhilfe - zur Vernunft gezwungen zu werden. Juschtschenko muss nicht fürchten, bei Nacht und Nebel nach Moskau verschleppt zu werden, wo man ihn dann zwingt, seinen Rücktritt zu unterschreiben. Die Ukrainer werden nicht zu Kundgebungen zusammengetrieben, auf denen sie Resolutionen verabschieden müssen, in denen die Irrtümer der demokratischen Wahlen verurteilt werden und für die Entsendung russischer Panzer nach Kiew gedankt wird. Nichts dergleichen nur ein Hahn wird zugedreht. Welch Erleichterung!"
      Mit diesem Kommentar der polnischen Zeitung RZECZPOSPOLITA endet die Presseschau.
      http://www.dradio.de/presseschau/20060103120000/drucken/


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