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    Softline - eine Chance ?? (Seite 91)

    eröffnet am 23.03.06 13:55:09 von
    neuester Beitrag 16.04.24 14:01:47 von
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      schrieb am 22.07.10 20:15:03
      Beitrag Nr. 780 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.862.990 von fahrenheit am 22.07.10 18:15:01Auch gut. Mit einem Anziehen rechne ich nicht so schnell. Wobei, wenn es gelingt Gewinn dieses Jahr auszuweisen, könnte es Schub geben. Es wäre eine Vertrauensbestätigung. Die stabile Sanierung dauert noch.
      Avatar
      schrieb am 22.07.10 18:15:01
      Beitrag Nr. 779 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.848.517 von CDAXKing am 20.07.10 15:35:31..ist das die Ruhe vor dem Sturm? keine Umsätze keine Postings, keine News... wie ich höre soll ein Bericht von GBC Anfang August erscheinen.....
      Avatar
      schrieb am 20.07.10 15:35:31
      Beitrag Nr. 778 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.848.267 von Paral am 20.07.10 15:09:00@paral

      mit den Vorschusslorbeeren hast du sicher Recht. Sollte Softline die Kapitalerhöhung durchziehen (weil Ihnen kaum eine andere Wahl bleibt), wird der Kurs weiter steigen müssen. Dann müssen die ersten Erfolge im operativen Geschäft erkennbar sein, sonst wird es schnell wieder bergab gehen.

      Gruß CDAXKing
      Avatar
      schrieb am 20.07.10 15:09:00
      Beitrag Nr. 777 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.848.043 von CDAXKing am 20.07.10 14:36:40Super. Danke.
      Ja das Fazit deckt sich mit meinem bisherigen Eindruck. Alles hängt an Herrn Löschke, ob er die Strukturen so organisiert bekommt, wie er es plant.

      Bei der Geschwindigkeit des Euopaweiten Aufbaus könnten also weitere KEs notwendig werden. Das alles aus dem laufenden Geschäft zu finanzieren..., da müssten die Margen sehr hoch sein.

      Ich bleibe dabei. Es gibt keinen Grund zur Eile. Der Kurs enthält schon Vorschusslorbeeren, die erst erreicht werden müssen. Die zweite KE verwässert die Gewinnverteilung auf die bestehenden Aktien nochmals. Der Europaweite Ausbau benötigt erst mal Kapital ohne gleich mit margenstarkem Gewinn zu starten. Regionale Mentaliätsunterschiede streuen schnell Sand ins Getriebe, was zu Verzögerungen und höheren Anfangsverlust führen kann.
      Avatar
      schrieb am 20.07.10 14:51:56
      Beitrag Nr. 776 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.848.043 von CDAXKing am 20.07.10 14:36:40@all

      Eine Aktionärin hatte bereits während der Debatte Widerspruch zu den TOP 4, 8 und 9 zu Protokoll des Notars gegebenen. Um 13:10 Uhr war die Versammlung beendet.


      Es hat also Widersprüche gegeben - und zwar gegen den Vergleich, die Kapitalerhöhung sowie die Streichung des bedingten Kapitals. Letztes macht für mich keinen Sinn, aber bitte schön. Dann bleibt das im Zweifel halt stehen.

      Gruß CDAXKing

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      schrieb am 20.07.10 14:36:40
      Beitrag Nr. 775 ()
      @all

      Hier der GSC-Bericht

      Gruß CDAXKing

      ===============================

      HV-Bericht Softline AG
      Die Neuausrichtung befindet sich in vollem Gange


      Die Softline AG hatte für den 9.7.2010 zur ordentlichen Hauptversammlung über das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2009 in die Räume der Hanns-Seidel-Stiftung nach München eingeladen. Etwa 30 Aktionäre und Gäste hatten sich hierzu eingefunden, darunter Matthias Wahler für GSC Research, um sich über den Stand der Neuausrichtung zu informieren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard von Minckwitz eröffnete die Versammlung um 10 Uhr.

      Zunächst teilte der Versammlungsleiter dann mit, dass der Vorstand im April 2010 mit der Bestellung von Prof. Dr. Knut Löschke auf zwei Personen erweitert worden ist. Dabei äußerte sich Herr von Minckwitz sehr erfreut, dass der langjährige Vorstandsvorsitzende der Leipziger PC-Ware Information Technologies AG seine Expertise nun in die Neuausrichtung der Softline AG einbringt. Der 59-jährige ist bereits seit 25 Jahren im IT-Geschäft tätig und verfügt in diesem Bereich über ein umfassendes Know-how.

      Anschließend verlas Herr von Minckwitz die Punkte der Tagesordnung. Neben der Vorlage des Jahresabschlusses für das Rumpfgeschäftsjahr 2009 umfasste diese unter anderem einen Vergleichsvorschlag in den Klagen gegen ehemalige Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sowie die Beschlussfassung über eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:1, um die Mittel für den weiteren Ausbau der Gesellschaft einzuwerben.


      Bericht des Vorstands

      Im sechsmonatigen Rumpfgeschäftsjahr 2009 wurde die Softline AG nach Aussage von Vorstandsmitglied Christoph Michel zu einer reinen Holding umfunktioniert. Diese betreibt nun selbst kein operatives Geschäft mehr, sondern hält lediglich die Anteile an den beiden Tochtergesellschaften Softline Solutions GmbH und Prometheus GmbH, die das Geschäft mit den Standardsoftwareprodukten weiter betreiben.

      Darüber hinaus wurden der Sitz der Gesellschaft nach München und sämtliche Aktivitäten von Offenburg nach München und Leipzig verlagert. Außerdem hat der Vorstand die Altlasten der Vergangenheit, sprich die gerichtlichen Verfahren gegen die ehemaligen Organmitglieder auf Rückzahlungen von Vergütungen, weiter verfolgt und will sie nun zum Abschluss bringen, um den Weg in die Zukunft freizumachen.

      In diesem Zusammenhang hat der Vorstand nach Aussage von Herrn Michel einen Vergleich ausgehandelt, der für die Gesellschaft zusätzlich zu den bereits vereinnahmten 220 TEUR noch einmal einen Zufluss von 350 TEUR bedeuten würde. Damit hätte die Softline dann mehr als drei Viertel der gesamten Summe erhalten, und es gäbe keine Klagerisiken mehr, was Herr Michel als gutes Angebot ansah. Daher empfahl er den Aktionären, dem Vergleichsvorschlag zuzustimmen und das Thema damit zu beenden.

      Auch mit dem ehemaligen Aufsichtsrat bahnt sich nach Aussage von Herrn Michel ein Vergleich an. Damit wären die Altlasten dann komplett bereinigt. Zudem wurde die Gesellschaft umgebaut und mit der Neuausrichtung weg vom Standardsoftwaregeschäft mit den immer weiter sinkenden Margen hin zu den deutlich lukrativeren Bereichen Softwarelizenzierung und IT-Beratung für die Zukunft aufgestellt. Der Vorstand sieht diese Neuausrichtung unbedingt als richtige Entscheidung an.

      Ein wesentlicher Schritt auf diesem Weg war laut Herrn Michel die Kapitalerhöhung, über die im Februar 2010 im Verhältnis 2:7 insgesamt 3,3 Millionen Aktien zu einem Preis von 1,85 Euro ausgegeben wurden. Die zufließenden Mittel hat der Vorstand unter anderem zur Aufstockung der Beteiligung an der Prometheus GmbH von 65 auf 100 Prozent genutzt. Bei dieser Gesellschaft handelt es laut Herrn Michel um einen „Dienstleister für Dienstleister“, der für seine Kunden Projekte bei anderen Unternehmen übernimmt und ihnen Mitarbeiter überlässt.

      Derzeit verfügt die Prometheus GmbH über einen Pool von mehr als 11.000 Freelancern und IT-Experten. Große Kunden sind beispielsweise T-Systems, der Netzwerkspezialist Pan Dacom oder der Büroausstatter Staples, für den die Prometheus den Vor-Ort-Kundenservice organisiert. Mit Stand 30. Juni 2010 verfügt die Prometheus bereits über einen Auftragsbestand von 7,3 Mio. Euro, der bis zum Jahresende noch auf rund 9 Mio. Euro ausgebaut werden soll.

      Die Softline Solutions GmbH verkauft ihre Lösungen hingegen direkt an den Endkunden. Das Angebot umfasst die EDV-Beratung insbesondere für den gehobenen Mittelstand, Lösungen für den Softwaresupport, das Software Asset Management, Infrastruktur und Outsorcing. Obwohl sie erst im Juli 2009 gestartet ist, wird sie nach Einschätzung des Vorstands bereits in diesem Jahr ein siebenstelliges Umsatzvolumen erreichen und schnell weiter wachsen.

      Für die Softline AG eröffnet sich laut Herrn Michel die große Chance, einer der führenden IT-Dienstleister einer neuen Generation zu werden. Gute Perspektiven sieht er insbesondere im Thema Cloud Computing, das einen Paradigmenwechsel in der EDV-Welt bedeutet. Speziell in diesem Zukunftsbereich verfügt die Softline nach Einschätzung des Vorstands über eine enorme Expertise und kann den Kunden als eines der ersten Unternehmen der Branche ein umfassendes Dienstleistungsspektrum anbieten.

      Für die Gruppe plant der Vorstand eine europaweite Expansion. Dies sieht er als sinnvoll an, nachdem ja auch die Kunden nicht nur in Deutschland tätig sind. Die Finanzierung will er über eine zweite Kapitalerhöhung sicherstellen, die unter TOP 8 zur Beschlussfassung stand.

      Im Anschluss schilderte Prof. Dr. Löschke, der dem Vorstand erst seit dem 13. April 2010 angehört, seinen ersten Eindruck von der Softline AG. Dabei bezeichnete er die Historie des Unternehmens als typische Neue Markt-Story mit Börsengang im Boom des Jahres 2000 und anschließendem rasantem Niedergang. Dennoch erachtet er die Marke Softline, die er selbst schon viele Jahre kennt, als sehr wertvoll.

      Den Kapitalschnitt im Verhältnis 10: 1 mit anschließender Kapitalerhöhung wertet Prof. Dr. Löschke nun als Startschuss für eine bessere Zukunft und den Neuanfang. „Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht völlig von dem Konzept überzeugt wäre“, betonte er. Zudem hat er sich auch mit einer Beteiligung von rund 14 Prozent als Aktionär engagiert.

      Der neue Vorstand bestätigte die Einschätzung seines Kollegen, dass der IT-Markt nach der Delle des vergangenen Jahres ab 2010 wieder deutliche Wachstumsraten aufweisen wird. Insbesondere die Unterstützung von Kostensenkungsbemühungen wird bei den Unternehmen eine große Rolle spielen. Mit den neuen Technologien sieht Prof. Dr. Löschke einen regelrechten Boom auf die Branche zukommen, und er hält den Zeitpunkt jetzt genau für richtig, um in den Aufbau der Gruppe zu investieren.

      Große Themen werden in den nächsten Jahren nach Einschätzung des erfahrenen IT-Experten neben dem Cloud Computing Segmente wie Security, Virtualisierung und Speicherung sein. Als Herausforderung für die Softline-Gruppe sieht er an, den Kunden diese oftmals komplexen Technologien greifbar und einfach zu machen. Damit eröffnet sich für die Softline AG, die mit ihren Töchtern über eine gute Marktstellung in den interessanten Bereichen verfügt, nach den Worten des Vorstands eine tolle Chance.

      Sobald mit der Kapitalerhöhung die erforderliche Kapitalbasis geschaffen ist, will Prof. Dr. Löscke eine Buy and Build-Strategie einschlagen und so eine europaweit aufgestellte Gruppe formen. 2010 sieht er als Jahr des Übergangs und der Reorganisation an, für das er keine konkrete Prognose abgeben wollte. Die Prometheus GmbH wird nach Einschätzung des Vorstands bereits profitabel arbeiten. Bei dieser Tochter erwartet er ein operatives Ergebnis in sechsstelliger Höhe. Die Software Solutions GmbH als Expertengesellschaft wird hingegen noch einen Anfangsverlust von rund 1,5 Mio. Euro verbuchen.

      In 2011 wird die Gruppe dann nach Überzeugung von Prof. Dr. Löschke das erste Mal seit dem Börsengang richtig profitabel arbeiten. Für diesen Zeitraum strebt er bereits einen Ertrag von 2 Mio. Euro an. Und sein persönliches Ziel bis 2015 lautet, ein europaweit anerkanntes IT-Beratungs- und Servicehaus zu formen, das die richtigen Märkte und Segmente abdeckt und einen Gewinn von mehr als 5 Mio. Euro erwirtschaftet. Umsatz ist für ihn kein Maßstab.

      Der neue Vorstand zeigte sich durchaus bewusst, dass diese Planung eine gewaltige Anstrengung bedeutet und dass auch Risiken bestehen. „Wir würden die Versprechungen aber nicht machen, wenn wir sie nicht umsetzen könnten“, erklärte er. Ein Investment in die Softline-Aktie sieht Prof. Dr. Löschke vor diesem Hintergrund als sehr lukrative Anlage an.


      Allgemeine Aussprache

      Der einzige Redner war Maximilian Ott als Vertreter der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Dieser wollte nicht näher auf die wenig aussagekräftigen Zahlen des Rumpfgeschäftsjahres 2009 eingehen. Lediglich die Aussage des Vorstands, dass der Umsatz stabil gehalten werden konnte, wollte er so nicht stehen lassen.

      Nach der Rechnung von Herrn Ott war der Umsatz auch auf angepasster Basis erheblich eingebrochen, was Prof. Dr. Löschke bestätigte. Wie er ausführte, liegt dies jedoch lediglich am Wegfall des margenschwachen und teils sogar verlustreichen Handelsumsatzes durch den Verkauf der TradeMail Distribution GmbH. Nachdem dieses Geschäft dauerhaft keine Perspektiven aufweisen dürfte, hielt der Vorstand diesen Weg für die beste Lösung.

      Die Frage des DSW-Vertreters nach dem Stand der Vergleichsverhandlungen mit dem ehemaligen Aufsichtsrat beantwortete Rechtsanwalt Christian von Sydow, der einen Platz im Aufsichtsrat innehat. Nach seinen Angaben wurde von Seiten der Softline AG eine Vielzahl aktienrechtlicher Ansprüche gegen die ehemaligen Vorstandsmitglieder Peer und Nina Blumenschein, aber auch gegen das Aufsichtsratsmitglied Ruth Blumenschein-Alverdes geltend gemacht. Die als zu hoch beanstandeten Zahlungen sind jedoch an den Vorstand geflossen, weshalb primär dieser die Beträge zurückzahlen sollte.

      Insgesamt wurden nach Aussage des Rechtsanwalts Ansprüche in Höhe von 800 TEUR aus dem Sachverhalt der verbotenen Einlagenrückgewähr geltend gemacht. Das zuständige Gericht in Offenburg hat jedoch nicht viel Erfahrung mit dieser Thematik, zumal der Sachverhalt relativ kompliziert ist und durchaus einige Unbekannte in der Rechnung standen. Die Realisierung von 570 TEUR bzw. fast 80 Prozent der gesamten Summe über den Vergleich wertet Herr von Sydow deshalb als sehr gutes Ergebnis.

      Mit Interesse hatte Herr Ott gelesen, dass die Rechte an der Marke Softline nicht die Gesellschaft, sondern der ehemalige Vorstand hält. Hier stellte Herr Michel klar, dass sich die Wort- und Bildmarke durchaus im Besitz der Softline AG befinden. Das Wort als solches wurde aber noch separat geschützt und hätte eigentlich beim Börsengang auf die Gesellschaft übergehen sollen, was jedoch nicht geschehen ist. Dieses Thema war nun Teil des Vergleichs, und es gab dagegen auch keinerlei Widerstand.

      Die Vermutung des Aktionärsschützers, dass der Verkauf der TradeMail GmbH einen Verlust eingebracht hat, bestätigte Vorstandsmitglied Michel. Dieser bezifferte den Bilanzverlust auf 245 TEUR, stellte aber gegenüber, dass in dieser Gesellschaft tatsächlich ein Verlust von 400 TEUR angefallen ist und dass sie nicht mehr profitabel zu führen war. Die Veräußerung war also die richtige Entscheidung.

      Weiter informierte der Vorstand auf Nachfrage von Herrn Ott, dass er persönlich den Geschäftsführer der TradeMail danach in der Prometheus GmbH eingesetzt hat. Danach war diese Gesellschaft auch fünf Monate profitabel, bevor sie die Wirtschaftskrise wieder ins Minus drückte. Herr Staudte hat nach Ansicht von Herrn Michel den Verkauf der TradeMail erst ermöglicht, war also mehr als qualifiziert, die Prometheus in die Zukunft zu führen.

      Ferner interessierte sich Herr Ott für die Pläne, die der Vorstand mit der Tochter Monaco Service GmbH verfolgt, zu der er im Bericht überhaupt nichts gehört hatte. Diese Gesellschaft hatte, wie Herr Michel erklärte, noch sein Vorgänger gegründet. Da sie dauerhaft Verlust geschrieben hat, habe er sie geschlossen und den Mantel genutzt, um darin die Softline Solutions GmbH zu gründen.

      Die Kritik des DSW-Vertreters an der eher trostlosen Website konnte Herr Michel verstehen. Derzeit findet nach seiner Aussage eine Überarbeitung statt, und die Informationen zu den einzelnen Gesellschaften der Gruppe gehen jetzt nach und nach online. Damit verschwindet dann auch der letzte noch verbliebene Verweis auf ein Logistikcenter in Offenburg.

      Unverständlich war Herrn Ott, warum der Vorstand die Beteiligung an der Prometheus erst veräußert und die Gesellschaft anschließend wieder zu 100 Prozent zurückerworben hat. Wie Herr Michel diesbezüglich darlegte, erfolgte die Veräußerung an eine Beteiligungsgesellschaft im Mai 2009, um die Restrukturierung der Gruppe zwischenzufinanzieren.

      Zugleich wurde jedoch eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach die Gesellschaft im Anschluss an eine erfolgreiche Kapitalerhöhung zu 100 Prozent zurückgekauft werden konnte. Man habe also zu keinem Zeitpunkt am Geschäftszweck der Prometheus gezweifelt. Die zwischenzeitliche Veräußerung war damals nur der einzige Weg, die erforderliche Liquidität zu schaffen.

      Die Frage des DSW-Vertreters, warum nach dem noch nicht lange zurückliegenden Umzug nach München nun schon wieder die Sitzverlegung nach Leipzig ansteht, beantwortete Prof. Dr. Löschke. Er verwies in diesem Kontext auf die Fördermöglichkeiten, die in Sachsen weit besser sind als in Bayern und die zum Aufbau des Geschäfts genutzt werden sollen. Wie er betonte, handelt es sich nur um eine rechtliche Sitzverlegung. Die Münchner Büros bleiben erhalten.

      Etwas kritisch sah Herr Ott, dass nach der Kapitalerhöhung im Februar dieses Jahres, mit der schon mehr als 6 Mio. Euro eingesammelt wurden, nun schon wieder frisches Geld eingeworben werden soll. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn die nötigen Mittel aus dem operativen Geschäft generiert würden, was Prof. Dr. Löschke nur unterstreichen konnte. Dieser sieht aber, wie in seiner Rede dargelegt, gerade jetzt erhebliche Chancen für den Aufbau der Gruppe und erachtet es als unbedingt sinnvoll, nochmals eine Kapitalerhöhung zu platzieren.

      Die Frage des Aktionärsschützers nach der Bonusregelung in der Vorstandsvergütung beantwortete der Aufsichtsratsvorsitzende. Nach seiner Aussage enthalten die Verträge generell eine solche Vereinbarung, die an feste Ziele gekoppelt ist. 2009 hat es jedoch keine Bonuszahlung gegeben. Herr Michel erhielt für diesen Zeitraum ein Fixgehalt von 240 TEUR und aktuell einen Betrag von 216 TEUR.


      Abstimmungen

      Die Präsenz verkündete der Aufsichtsratsvorsitzende nach der Beendigung der Aussprache mit 2.368.031 Aktien. Bezogen auf das Grundkapital von 4,3 Mio. Euro, eingeteilt in ebenso viele Aktien, entsprach dies einer Quote von 55,07 Prozent. Etwa 1,08 Millionen Stimmen entfielen auf den Großaktionär Siegmund Kiener, und weitere 580.000 Stimmen vertrat Prof. Dr. Knut Löschke mit seiner Gattin. Alle Beschlussvorschläge erhielten Mehrheiten weit über 99 Prozent.

      Im Einzelnen abgestimmt wurde über die Entlastung von Vorstand (TOP 2) und Aufsichtsrat (TOP 3) für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juli bis zum 31 Dezember 2009, die Zustimmung zum Vergleich mit den ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern (TOP 4), die Wahl der Rölfs WP Partner AG zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2010 (TOP 5), die Sitzverlegung nach Leipzig (TOP 6), die Anpassung der Satzung an das Gesetz zur Umsetzung der Aktionärsrechterichtlinie (ARUG) (TOP 7), die Erhöhung des Grundkapitals im Verhältnis 1:1 auf 8,6 Mio. Euro (TOP 8) sowie die Aufhebung des nicht mehr benötigten bedingten Kapitals nebst entsprechender Satzungsänderung (TOP 9).

      Eine Aktionärin hatte bereits während der Debatte Widerspruch zu den TOP 4, 8 und 9 zu Protokoll des Notars gegebenen. Um 13:10 Uhr war die Versammlung beendet.


      Fazit

      Nach der unrühmlichen Vergangenheit mit einem nicht tragfähigen Geschäftsmodell und hohen Verlusten versucht sich die Softline AG an einem Neustart. Die finanzielle Basis bildete zunächst der Kapitalschnitt mit anschließender Kapitalerhöhung im Februar dieses Jahres. Zeitnah wird nun eine weitere Kapitalmaßnahme durchgeführt werden, um die Mittel für den Ausbau der Gruppe zu einem europaweit aufgestellten IT-Dienstleistungskonzern zu generieren.

      Mit dem neuen Vorstand Prof. Dr. Knut Löschke, der schon seit Jahrzehnten in der Branche aktiv ist und der als Gründer und langjähriger Vorstandsvorsitzender der Leipziger PC-Ware Information Technologies AG auf große Erfolge verweisen kann, verfügt die Softline AG über gute Voraussetzungen, dass dieser Plan aufgeht. Gleichwohl wird der Weg nicht einfach zu bewältigen sein. Ein Investment in die Aktie muss derzeit als Wette auf den erneuten Erfolg von Prof. Dr. Löschke verstanden werden.
      Avatar
      schrieb am 16.07.10 21:04:08
      Beitrag Nr. 774 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.832.798 von CDAXKing am 16.07.10 15:08:51"Hieße wir bekommen eine Preseoffensive, Börsenbriefe erhalten gezielte Infos, der Kurs kommt ins Laufen - das ganze Programm halt."

      Genau das ist doch ganz offensichtlich in den letzten Monaten gelaufen und irgendjemand muss in dieser Zeit ja auch die gerade erst zu 1,85 EUR bezogenen Aktien gegeben haben. Es kann sein, dass das noch ein Stückchen weiter geht, aber irgendwann sind so viele Aktien in schwache Hände umverteilt, dass nur noch Fakten helfen - und wenn die nicht schnell genug kommen, kann der Kurs fix in die Gegenrichtung drehen ...
      Avatar
      schrieb am 16.07.10 16:22:44
      Beitrag Nr. 773 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.832.798 von CDAXKing am 16.07.10 15:08:51Ja klar kannst Du darauf setzen, dass der Kurs gepusht wird. Das geht nicht mehr so leicht wie früher. Die gepushten Aktien müssen die Insties dann aber auch an irgendjemanden los bekommen. Daran hakte es in letzter Zeit.

      Besser wäre es, wenn Du sicher bist, dass hier bald wachsende Gewinne eingefahren werden. Sicher ist sicher. Dann hast Du zur Pushchance noch die Gewinnanteile im Kurs.

      Also die Betriebe, in denen ich war, kämpften immer mit dem hohen Personalaufwand und den individuellen Konfigurationen. Wenn es Softline gelingt, die Kunden auf einen Standard zu begrenzen, kann das Konzept funktionieren. So ähnlich wie dieses Racksystem. Defekt, rausziehen ein Repariertes Gerät einschieben. Oder auch über Nacht alles automatisch neu installieren. Oder fast reine Terminals.

      Bei SAP kann man bewundern, was die geschafft haben, was Kunden zahlen. Ein neuer Release kostet fast so viel, wie neu kaufen. Aber auch da ist es immer ein immenser Aufwand, wenn andere Funktionen eingebunden werden müssen.

      SAP hat es aber auch geschafft, dass die teure Bewerberschulung vom Arbeitsamt übernommen wurde.
      Avatar
      schrieb am 16.07.10 15:08:51
      Beitrag Nr. 772 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.821.344 von Paral am 14.07.10 18:28:57@paral

      auf die Geschäftsidee aufgeht, kann ich als Nicht-ITler nicht beurteilen - ich kann nur Bau und Börse!! Sie hört sich für einen Laien zumindest schlüssig an.

      Ungeachtet dessen, dürfte die Story an der Börse gespielt werden. Da bin ich mir ziemlich sicher. Die Instis werden sich kaum die Chance entgehen lassen, eine neue Sau durchs Dorf zu treiben und dabei kräftig Reibach zu machen.

      Hieße wir bekommen eine Preseoffensive, Börsenbriefe erhalten gezielte Infos, der Kurs kommt ins Laufen - das ganze Programm halt.

      Ergo der Kurs wird hochgekauft bis 3,20 bis 3,50 EUR (wenn denn der Ausgabepreis wie gemunkelt bei 3 EUR liegen sollte). Zu diesem Preis wird kaum ein Privatanleger bei einem Bezugsverhältnis von 1:1 zugreifen, was auch so gewollt sein dürfte.

      Gut für alle Investierten: Unter 3 EUR darf der Preis dann nicht mehr fallen, sprich es muss für entsprechende Geldseiten gesorgt werden. Eine bessere Gelegenheit, sich mit Gewinn zu verabschieden, kann ich mir nicht vorstellen.

      Schönes WE

      CDAXKing
      Avatar
      schrieb am 14.07.10 18:28:57
      Beitrag Nr. 771 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 39.820.867 von CDAXKing am 14.07.10 17:15:36Vielen Dank für die Informationen- Das sind ja gewaltige Vorhaben. Kann gut gehen. Ich bleibe vorsichtig. :rolleyes: Softline liegt immer noch bei ca. 40% zu meinem Verkaufspreis vor drei Jahren.
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