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    Tschernobyl - mehr als 100 000 Tote? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.04.06 19:11:52 von
    neuester Beitrag 06.10.06 09:19:30 von
    Beiträge: 80
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      schrieb am 26.04.06 19:11:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      Laut verschiedenen Presseberichten sind die Zahlen der UNO höchst unseriös, wenn sie von lediglich ca. 4000 Toten sprechen. Ähnlich Arbeitslosenstatistiken sind die Zahlen nach allen Regeln der Kunst geschönt. Von über 800000 Liquidatoren sollen heute nur 20 Jahre später 75% verstorben sein, also über 500000!

      Dies ist verwunderlich, sofern man von Unbedenklichkeit der Radioaktivität ausgeht, da die Liquidatoren Männer im besten Alter waren und somit in der Masse noch am Leben sein müßten. Ganz zu schweigen von vielen Opfern in den verstrahlten Gebieten hunderte Kilometer entfernt. Große Landesteile wurden europaweit verseucht.

      Völlig überhöhte Lebensmittelstrahlenwerte in Schweden, Polen, Deutschland, Türkei, Weißrußland, Ukraine, Lettland, Estland, Litauen... (Pilze, Fische, Wild,...). Wieviel Dummheit erträgt der Planet? Möglicher Weise kann man ja bei AKW-Neuplanungen die nächsten Supergaus mit einrechnen und so ein Ende der menschlichen Zivilisation vorhersagen - ganz zu schweigen vom hundertausende Jahre strahlenden Müll, der ja auch hingenommen wird.

      Krebskrankheiten sind europaweit steil angestiegen ganz zu schweigen von anderen Gesundheitsfolgen wie Herz- Kreislauf- und psychische Erkrankungen aufgrund der Reaktorkatastrophe. In den Medien wird weitgehend verharmlost und Interessengruppenmäßig entwerder Kernkraft oder Klimakollaps gegenübergestellt. Verdummend als gäbe es keine regenerativen Energien und Energieeinsparmaßnahmen, um das Problem zu lösen. Arme Menschheit.

      :look:
      Avatar
      schrieb am 26.04.06 19:35:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      Dumm sind Pauschalisierungen. Z.B. "Krebskrankheiten sind europaweit steil angestiegen aufgrund der Reaktorkatastrophe". Nicht jede Krebserkrankung ist auf Radioaktivität zurückzuführen. Proststakrebs bekommt z.B. so gut wie jeder Mann, der nur alt genug wird und nicht vorher an was anderem stirbt. Und die Gesellschaft altert eben. Mit oder ohne Tschernobyl.

      Dumm ist es, irgendwelche Schnapszahlen zur Diskussion zu stellen. Z.B. 100000 Tote. Warum nicht gleich ne Million?

      Dumm ist Panikmache. Z.B. von verstrahlten Landschaften in Westeuropa zu sprechen. Nach jedem oberirdischen Atomtest der Russen, Franzosen, Amerikaner in den 50ern, 60ern war in der Folge die radioaktive Belastung höher. Von irgendwelchem Massensterben ist mir aber nichts bekannt.

      Usw. usw.
      Avatar
      schrieb am 26.04.06 19:50:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.335.092 von hase100 am 26.04.06 19:35:00#2,

      Dumm ...
      Dumm ...
      Dumm ...

      Usw. usw.

      dumm gelaufen vor allem für die Kernkraftlobby, die nichts von Toten, Krebssteigungsraten, drastisch gefälschten Statistiken, Panik... hören will und nur am Geld bzw. eigenen Vorteil interessiert ist.

      Für dümmliche Propagandisten hätte es doch ein angenehmer Jahrestag werden sollen ohne peinliche Erinnerungen an größtes Leid verbunden mit vielen Toten. Schweigen...

      :look:
      Avatar
      schrieb am 26.04.06 20:03:52
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.335.425 von moed am 26.04.06 19:50:31Hast Du irgendeine halbwegs seriöse Quelle fuer 100000 Tote? Oder hat Dir die Zahl einfach so gut gefallen und Du hast Dir gedacht, das Gegenteil kann Dir ja eh niemand beweisen?

      Hast Du irgendne Quelle, dass europaweit Krebskrankheiten aufgrund der Reaktorkatastrophe steil angestiegen sind?

      Oder blubberst Du nur so vor Dich hin?

      Damit wir uns richtig verstehen: Tschernobyl war und ist ein grosse Katastrophe. Mit unfundierten Panikbeitraegen wie Deinen kann ich aber gerade deshalb nichts anfangen.

      Du versuchst, diese Katastrophe, an der tatsaechlich viele Leute gestorben sind, fuer Deine Zwecke ideologisch zu instrumentalisieren.

      Und das finde ich widerlich.
      Avatar
      schrieb am 26.04.06 20:37:28
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.335.679 von hase100 am 26.04.06 20:03:52Wie wäre es mit rechnen: 75% von 800000 eingesetzten Liquidatoren sind tot!!!

      Nimm deine logischen Hirnkapazitäten als Quelle und verabschiede dich von einer gekauften, gleichgeschalteten Presselandschaft.

      Laut Aussage von Professor Lengenfelder Universität München/Neubiberg
      gibt es im Bezug auf Krebs keine kleinste unbedenkliche unnatürliche Strahlung. D.h. jedes Bequerell in einem Nahrungsmittel wegen Tschernobyl ist bedenklich.

      Im bayrischen Alpengebiet mit dem hohen fall out laut Lengfeldners Strahlenatlas gibt es massenhaft Krebserkrankungen. Soviel, daß in München ein riesiges neues Therapiezentrum gebaut wird. Statistiken sind schwierig zu bewerten, da es vor Tschernobyl die überirdischen Atombombenversuche der 50/60er Jahre gegeben hat. Fakt ist, daß massenhaft Menschen am Krebs und Herz- Kreislauferkrankungen leiden und es kaum Interesse gibt den Einfluß von Tschernobyl zu beleuchten.

      Die TAZ spricht von unterdrückten wissenschaftlichen Arbeiten, die Licht ins Dunkel bringen könnten.

      Daß ich ideologisch instrumentalisiere dürfte nur einem Kernkraftbefürworter auffallen, dem Krebskranke, mißgebildete Babies egal sind und dessen Ideologie meine Argumente für widerlich hält. Gleiches halte ich von Menschen, die Kernkraft befürworten.

      :look:

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      Avatar
      schrieb am 26.04.06 20:55:47
      Beitrag Nr. 6 ()
      Ich denke die Bild wird morgen von 100.000.000 Toten sprechen. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 26.04.06 21:24:56
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.336.528 von CaptainFutures am 26.04.06 20:55:47Daß Radioaktivität und Krebserkrankungen eng miteinander verknüpft sind, bestreitet heute wohl niemand mehr. Aufgrund von Hochrechnungen von entwichener Radioaktivität und damit verbundener Erkrankungsrate kommt man auf wesentlich höhere Zahlen als die von UNO, WHO, IAEO-Mafia.

      Wer in Anbetracht des Leids darüber Spaß machen kann, ist wohl nichts anderes als ein Sadist mit makaberem Gedankengut.

      :look:
      Avatar
      schrieb am 26.04.06 22:51:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.336.891 von moed am 26.04.06 21:24:56Es ist schon erstaunlich, wie die Katastrophe von Tschernobyl auf zig tausende Tote und Krebserkrankungen reduziert wird. Die Bilder im Fernasehen sind bedrückend und erdrückend, wie die Menschen sterben, leiden und hoffen. Allerdings wird mit kaum einem Gedanken oder Satz auf die menschenverachtende Informationspolitik der damaligen russischen Regierung eingegangen. Diese Katastrophe hat ja nicht nur die russische Bevölkerung betroffen, sondern ganz Europa und z.T. den Rest der Welt. Die damalige russ. Regierung hat zunächst den Unfall totgeschwiegen, ihn dann heruntergespielt und als es nicht mehr zu vermeiden war in Salamitaktik der weltweiten Öffentlichkeit mitgeteilt. Unverantwortlich, menschenverachtend und z.T. tötlich für Tausende von Menschen. Man stelle sich vor, dieses Vorgehen hätte eine amerikanische Regierung angewandt. Sie wäre heute zum Jahrestag der Katastrophe von unseren linken Spezies in der Luft zerrissen und niedergemetzelt worden. Aber zu Ihren russischen Freunden stehend halten die Bordlinken ihre Mäuler und verweisen heuchlerisch auf die Gefahren der Atomtechnologie und die armen toten Menschen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 00:22:52
      Beitrag Nr. 9 ()
      Die realen Risiken von AKWs werden von informierter Seite massiv kleingeredet, nicht nur in der damaligen SU sondern auch bei uns.

      Vor einiger Zeit wurde in einer Politsendung über einen nachgewiesenermaßen vertuschten Störfall in den 80er Jahren berichtet, bei dem aus einem norddeutschen KKW (Stade oder Brunsbüttel) radioaktives Material entwichen war und sich in Form von radioaktiven "Kügelchen" im näheren Umland verteilt hatten.
      Jahre später traten in dem Gebiet statistisch deutlich meßbar erhöhte Leukämiefälle bei Kindern auf. Der regionale Zusammenhang zwischen Unfall und Krankheit war so stark, das das Ergebnis eigentlich eindeutig war, letzlich aber natürlich - wie immer - nicht zu 100 % beweisbar ist.
      Kleine Anekdote am Rande: das Politmagazin konnte die radioaktiven Proben aus dem Gebiet nur im Ausland analysieren lassen, alle einheimischen Labore hatten abgewunken, nachdem sie erfahren hatten woher die Proben stammten (teilweise sogar nachdem sie vorher ihr grundsätzliches Einverständnis erklärt hatten). Der Verdacht liegt also nahe, das die Atomlobby massiv Einfluß auf die Labore genommen hat. Erschreckend, diese Macht und ihr Mißbrauch.

      Apropos Geld: jedes Alt-AKW das nicht abgeschaltet wird bringt übrigens den Betreibern jährlich zusätzlich 100 - 200 Millionen € Gewinn(!!) ein. Es geht also auch um Geld, und zwar um sehr, sehr viel Geld. Das sollte man immer berücksichtigen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 01:08:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.336.220 von moed am 26.04.06 20:37:28Wie wäre es mit rechnen: 75% von 800000 eingesetzten Liquidatoren sind tot!!!

      Ich bitte hierfür um eine Quellenangabe. Oder hast Du das auch einfach so erfunden wie die 100000 Toten?
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 09:13:00
      Beitrag Nr. 11 ()
      #9, Apropos Geld, es geht auch um viel Geld bei den Windrädchen-Lobbyisten, schau Dir mal die Kurse und Gewinne an !
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 09:26:48
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.338.860 von hase100 am 27.04.06 01:08:03Schau mal in Thread: Die IAEO lügt.


      Ja, die IAEO spricht von weniger als 50 Toten.
      (Das sind an den direkten Strahlenfolgen gestorbenen und in dicken Bleisärgen beerdigten Liqidatoren. Alle Krebstoten, Totgeburten etc. könnten ja auch ohne Strahlung zustande gekommen sein. Wer will denn widerlegen, dass auch ein 1000%iger Anstieg Zufall ist?) :D

      Für mich sind unzähligen nachgewiesenen Lügen und Vertuschungsmanöver der Atomlobby (auch in Deutschland) einer der Hauptgründe, weshalb ich für einen schnellstmöglichen Ausstieg aus dieser Technik bin.

      In kleines Beispiel:
      Der Anlass für das endgültige Aus für den schnellen Brüter in Kalkar war ein Vertuschungsmanöver der Betreiber. Es hatte einen Natriumbrand gegeben (Natrium ist das Kühlmittel bei schnellen Brütern!). Um dies zu vertuschen, wurde behauptet, einige rollen Dachpappen seinen in Brand geraten.
      Oder erinnert sich jemand an die Firma Transnuklear? Fall nein: googelt mal!

      Warum wird bei einer solch sensiblen Technik in dieser Weise mit Tricks und Täuschungen gearbeitet?
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 09:41:01
      Beitrag Nr. 13 ()
      "Warum wird bei einer solch sensiblen Technik in dieser Weise mit Tricks und Täuschungen gearbeitet?"

      Wegen der hohen Politisierung des Bereichs. Die Atomtechnik darf sich Fehler nicht erlauben, ohne ihre Existenz zu gefährden, deshalb ist der Anreiz hoch, Daten zu manipulieren und zu täuschen. Und auf der Gegenseite sieht es nicht besser aus, siehe Beitrag Nr. 5 aus Deinem Link, rv, den von puhvogel zitierten Artikel.

      Deshalb sehe ich auch wenig Sinn in diesen Diskussionen. Der Reaktortyp in Tschernobyl ist so wenig typisch für Deutschland wie die Arbeitsbedingungen dort. Noch schwerwiegender ist aber, daß seit damals bereits mehrere Generationen von Reaktortypen vergangen sind. Es gibt mittlerweile inhärent sichere Reaktoren, bei denen der Ausfall der Kühlung nicht mehr zur Kernschmelze führen kann. Die Diskussion könnte sich auf den technischen Stand beziehen, auf den ökonomischen Sinn, auf die Bedingungen, die für einen sicheren Betrieb erfüllt sein müssen. Aber leider werden lieber historische Störfälle für die Gegenwart und Zukunft genommen und es werden Glaubenskriege ausgefochten. Schade.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 10:11:20
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.340.915 von for4zim am 27.04.06 09:41:01Ich kann dir da teilweise zustimmen. Neue Reaktoren sind um ein vielfaches sicherer; nach dem derzeitigen Wissensstand kann man bei einigen Typen eine Kernschmelze ausschließen.

      Allerdings:

      - Auch dort entstehen ungeheure Mengen Radioaktivität, die auf Dauer beherrscht werden müssen.

      - Ist einer dieser KKW-Typen wirtschaftlich?

      - Die abbaufähigen Uran-235-Vorräte sind sehr begrenzt und Brüter sind alles andere als sicher.

      - Da KKWs ausschließlich die Grundlast abdecken können, ist ein weiterer Ausbau der Kernenergie in Westeuropa nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 10:56:33
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ich möchte ja nicht meine Kompetenz überschreiten, aber doch kurze Hinweise, die als Anregungen verstanden werden können:

      Beherrschbarkeit von Radioaktivität ist eine Frage des Standpunktes. In der Erdkruste sind gewaltige Mengen Radioaktivität verborgen. Die Uranindustrie konzentriert diese auf, aktiviert sie, beschleunigt dabei zugleich den Abbau. Am Ende wird die konzentrierte Radioaktivität, als der Kernmüll, wieder in die Erde verbracht. Die Diskussion geht jetzt darum, ob der Kernmüll unter Tage wieder an die Oberfläche kommt und wie stark er in so einem Fall dann noch strahlt. Das ist ein Glaubenskrieg, der angesichts der sicheren Klimaveränderungen durch fossile Energieträger auf mich nur absurd wirkt. Auf der Ebene von Gutachten und Gegengutachten kann man hier wohl ewig streiten, denn der eigentliche Sicherheitsnachweis ist nur die Tat.

      Wirtschaftlichkeit der Kernenergie ist eine Frage der gemachten Auflagen, der Laufzeit, der Stückzahl und der Energiepreise. In Deutschland wurde die Kernenergie durch die extrem langen Genehmigungszeiten, die meiner unmaßgeblichen Meinung nach meist unwichtige Details änderten, und nicht immer sachgerechte Auflagen sehr verteuert. Es kommt gerne der Vorwurf, daß die Kernenergie ja extrem unterversichert sei. Das ist die Kohle, ÖL und Gasindustrie auch, mit dem Unterschied, daß man hier erst gar nicht fordert, daß die Betreiber die Klimaveränderungen bezahlen sollten. Ich denke, daß die Frage nach der Wirtschaftlichkeit mit den stark gestiegenen Energiepreisen beantwortet ist.

      Die Vorräte an Uran-235 sind begrenzt, allerdings geben die Zahlen über die gegenwärtige Reichweite der Vorräte ein falsches Bild. Mit steigenden Energiepreisen und verbesserter Technologie steigen auch die abbauwürdigen Vorräte. Und zwar gewaltig, weil bei der Kernenergie erst mal die Fixkosten besonders hoch sind und die Brennstoffkosten gering. Man kann sich also auch sehr teures Uran noch leisten, und der geringe Anteil der Brennstoffkosten an der Kalkulation gibt hier einen großen Hebel. Auch die Brütertechnologie unterliegt dem technologischen Wandel, und hier würde ich ebenfalls nicht von den 70er und 80er Jahren auf heute oder gar die nächsten Jahrzehnte schließen. Die Brütertechnologie ist sehr kapitalintensiv und damit ihr Aufbau nicht schnell zu bewerkstelligen. Das wäre für mich das Hauptargument, auf keinen Fall einseitig auf die Kernenergie als Hauptlieferanten für Nutzenergie zu setzen.

      Atomkraftwerke sind für die Grundlast konzipiert und daher sollte ihr gegenwärtiger Anteil an der Stromproduktion in Europa nicht wesentlich steigen. Das Argument akzeptiere ich, auch wenn ich als Nichtfachmann jetzt nicht darüber urteilen will, wo nun genau der erlaubte Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung liegen soll. Das Argument reicht aber nur genau so weit. Selbstverständlich sagt es nichts darüber aus, wenn man darüber redet, ob der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung sinken darf. Es ist ein neutrales Argument, wenn man fordert, daß abgeschaltete Kernkraftwerke durch neue ersetzt werden sollen. Die dann natürlich inhärent sicher und wirtschaftlicher sein sollten. Und wohl auch sein können.

      Damit ist dann auch noch nichts gesagt über Kernkraftwerke als Nutzwärmelieferanten, etwa zur Kohleveredlung und -vergasung, für die Herstellung von Wasserstoff, für industrielle Prozesse. Hier wäre vieles möglich, das entsprechend den Einsatz von fossilen Brennstoffen ersetzen würde, aber bislang machen Auflagen dies - teuer sowieso, aber weitergehend noch undenkbar.

      Und bei all diesem muß man auch sagen, so wenig Kernenergie dem Energiesparen und dem Einsatz regenerierbarer Energieträger im Weg stehen sollte, so sehr lehne ich es ab, Kernenergie prioritär zu fossilen Energieträgern durch solche Maßnahmen abzubauen. Man sollte schon die Reihenfolge einhalten, denn die Klimaänderungen sind sicher, die Folgen der Kernenergie hingegen spekulativ und abhängig von der Wiederholung von einer solchen hoffentlich einmaligen Katastrophe wie in Tschernobyl.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 11:24:03
      Beitrag Nr. 16 ()
      Seit der Katastrophe von Tschernobyl sind 200.000 Menschen auf deutschen Straßen gestorben. Millionen wurden verletzt.
      Schaffen wir jetzt auch das Auto ab?

      Im übrigen ist es unredlich veraltete russische Meiler mit deutscher Sicherheitstechnologie zu vergleichen!
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 11:39:05
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.342.264 von for4zim am 27.04.06 10:56:33In der Erdkruste sind gewaltige Mengen Radioaktivität verborgen. Die Uranindustrie konzentriert diese auf, aktiviert sie, beschleunigt dabei zugleich den Abbau. Am Ende wird die konzentrierte Radioaktivität, als der Kernmüll, wieder in die Erde verbracht. red]

      Das ist nicht ganz richtig.
      Durch die Atomwirtschaft wird keineswegs nur die natürliche Radioaktivität konzentriert, sondern es werden ungeheure Mengen neuer Radioativität erzeugt. Der "Brennstoff" U-235 hat eine sehr lange Halbwertszeit, ist also relativ schwach radioaktiv.
      Bei der Spaltung (die in der Natur fast nie vorkommt) entstehen zwei hoch-radioaktive Bruchstücke die binnen Sekunden zu Isotopen mit längerer Halbwertszeit zerfallen. Die dabei entstehende Strahlung und die beim Zerfall freiwerdenden Neutronen erzeugen auch im umgebenden Material radioktive Isotope. Aber nicht nur die Erzeugung neuer Radioaktivität ist problematisch - auch die "Beschleunigung des Abbbaus" durch Umwandlung in Isotope mit kürzerer Halbwertszeit. Schließlich macht es einen großen Unterschied, Ob die Radioaktivität immerhalb von 700.000.000 Jahre (Halbwertszeit U-235) oder in 1000 Jahren frei wird. Die Stahlung steigt dadurch in den nächsten Jahrhunderten auf das 700.000-fache!
      Übrigens: Auch die Kernfusion erzeugt Radioaktivität.


      Wie sehr die Uranvorräte bei steigenden Kosten steigen, ist weitgehend unbekannt - zumindest differieren die Schätzungen da extrem. Und was Brüter angeheht: Neben dem inzwischen von der Industrie selbst aufgegebenen THTR (in Hamm-Uentrop) gibt es da nur die natrium-moderierten Schnellen Brüter - mit einem immensen Gefärdungspotenzial. Natürlich sind andere Entwicklungen nicht auszuschließen, aber derzeit m.W. nicht in Sicht.

      Gegen inhärent sichere AKWs, die ohne Subventionen (z.B. Haftung, Entsorgung) auskommen, hätte ich nicht viel einzuwenden. Aber ist so etwas in Sicht?

      Es gibt nicht nur Ideologie bei der Verteufelung der Atomkraft - bei den Befürwortern und Verharmlosern ist mindestens ebenso viel Ideologie im Spiel.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 11:48:51
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.342.979 von rv_2011 am 27.04.06 11:39:05sorry, kleine Korrektur:

      Statt "beim Zerfall freiwerdenden Neutronen" muss es heißen "bei der Spaltung freiwerdenden Neutronen".
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 12:10:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.334.679 von moed am 26.04.06 19:11:52Wieviel Dummheit erträgt der Planet?


      Wie ich jeden Tag sehe, deutlich mehr als man glauben mag. :rolleyes:

      Von über 800000 Liquidatoren sollen heute nur 20 Jahre später 75% verstorben sein, also über 500000!

      Wie ist denn das so, wenn man einfach Zahlen aus der hohlen Hand erfindet? Warum sind nicht gleich 2 Millionen der 800000 Liquidatoren gestorben? Klingt noch besser!

      @hase100:
      Dumm ist es, irgendwelche Schnapszahlen zur Diskussion zu stellen. Z.B. 100000 Tote. Warum nicht gleich ne Million?

      Kann man sich auch das zurecht konstruieren. Man muss nur solche Analysen auf Chernobyl übertragen, dann kann man damit flugs 150 % aller Krebsfälle erklären. :laugh:

      Wenn unsere Auskenner nur mal konsequent wären, und aus Gesundheitsgründen auf sämtliche medizinische Bildgebung und auf das Leben in befestigten Wohnungen verzichten würden. So frei und ohne Strahlenbelastung in Mutter Natur, das wäre doch prima. Den Rest würde dann die gute alte Evolution lösen.
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 12:23:27
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.343.514 von puhvogel am 27.04.06 12:10:15Lieber Puhvogel

      Es gibt einen ganz einfachen Grund warum es keine auch nur annähernd konkrete Zahlen über Tote nach dem Tschernobyl- Unfall gab. Die sogenannten "Liquidatoren" in der damaligen SU waren simple Wehrpflichtige aus allen Teilen der SU, die einige Minuten am Kernkraft arbeiteten und dort auch dann einer absolut extremen Strahlenbelastung ausgestzt waren. Nach getaner Arbeit wurden diese Leute dann wieder nach Hause geschickt, natürlich ohne irgendwo erfaßt worden zu sein. Was meinst du, warum man das wohl so gemacht hat? Diese Leute wurden ganz einfach "verheizt", weil man das Problem vor dem Ausland und vor der eigenen Bevölkerung möglichst vertuschen, zumindestens aber kleinreden wollte.

      Immer wieder lustig zu sehen, wie hiesige Atomkraftbefürworter immer wieder gerne auf offizielle Daten der damaligen SU zurückgreifen, wenn es ihnen in den Kram paßt. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 27.04.06 22:29:17
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.335.679 von hase100 am 26.04.06 20:03:52:mad:
      widerlich finde ich eher deine Äußerungen.

      ...
      20 JAHRE NACH TSCHERNOBYL 26.04.2006
      1.700 Tote alleine in Österreich
      Vor 20 Jahren explodierte das Atomkraftwerk in Tschernobyl. Das Burgenland sei glimpflich davongekommen, sagen Experten. Laut OECD könnten aber in Österreich 1.700 Menschen an den Folgen der Katastrophe gestorben sein.
      26. April 1986
      Am Samstag, dem 26. April 1986 kam es um 1.23 Uhr in der Früh im Block vier des ukrainischen Atomkraftwerkes Tschernobyl zum GAU, dem größten anzunehmenden Unfall in einem Atomkraftwerk.

      burgenland ORF
      - (dpa) von 86.000 Liquidatoren seien 55.000 gestorben, davon allein 15.000 Russen; davon mehr als ein Drittel Selbstmorde (russ. Vizeregierungschef)
      ....

      nur zur Info, im Umkreis von 50 Km des Atomkraftwerk in Tschernobyl lebten über 300.000 Menschen.
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 11:06:08
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.343.733 von IgnatzWrobel am 27.04.06 12:23:27Tja Ignatz, ich habe keine Zahlen in die Luft geworfen, außer ein paar offensichtlich unsinnige. Das waren hier ganz andere im Thread , die sich offenbar besser im Zahlenmaterial auskennen, besser als die UdSSR. :laugh:
      Das Problem ist aber mehr, ihr möchtet gerne daran glauben, dass viele Liquidatoren daran gestorben sind.

      @rv: Du alter Paniker. Wenn ein U235-Kern so nach und nach in langen Zerfallsketten seine alpha, beta Gamma Strahlen abgibt, so ist das in der Summe mit den vielen Alpha-strahlern eine höhere effektive Strahlendosis
      http://www.vb-tl.de/goethe/fortbildung/internetmedien/radioa…

      als wenn U235 in zwei Tochterkerne zerfällt und die dann schnell unter Positronen oder Betazerfall in stabile Kerne wechseln. Der Weg vom Uran zum Blei ist halt sehr, sehr lang, und jedesmal wird notwendigerweise(!!) ein alpha-Teilchen frei, deren

      Wenn die Energie innerhalb von 10-6 sec frei wird, und die Töchterkerne zerfallen in der Regel in Sekundebruchteilen, weil die so weit von der Hauptreihe entfernt sind, dann ist das nicht wirklich relevant. Eigentlich ist das zur Wärmeerzeugung in einem AKW auch explizit gewünscht. Eigentlich ist ja auch nur wichtig, welche effektive Dosis der Menschen, der sich nur selten in einem Brennstab befindet, erleidet, da spielen Faktoren wie Abschirmbarkeit und biologische Halbwertszeit eine bedeutende Rolle, aber auf eine solche Diskussion lässt Du Dich ja erst gar nicht ein. :)

      Die von Dir stets verleugnete wirtschaftliche Nutzung von Kernenergie wird übrigens in China und Indien vehement vorwärts getrieben. Und glaube mir, die Ingenieure dort sind wirkliche Atomfans und treten bedeutend aggressiver auf als ich.

      Aber vielleicht kannst Du mir ja mit nachvollziehbaren Zahlen vorrechnen, inwieweit die Stromerzeugugskosten in einem AKW überhaupt von den Rohstoffkosten (=Urangewinnung) abhängt. Abegshen davon entwicklen die Inder Thorium-Reaktoren, und Thorium liegt bei denen am Strand herum.

      @Doc: Ich hoffe Dir geht es aber noch gut, so als Verstrahlter und weiterer Kenner exakter Zahlen. :laugh: :keks:
      Woher zum Teufel habt ihre eigentlich das immer mit den 1700 Toten in Österreich von der OECD, und seit wann ist die OECD für die Abschätzung von gesundheitlichen Folgen zuständig?
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 11:11:40
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.355.170 von Doc21 am 27.04.06 22:29:17Was findest Du widerlich an mir?

      Dass ich es Deinesgleichen unter die Nase reibe, wenn sie hier frei erfundene Zahlen präsentieren?

      Wo sind übrigens Deine her? Auch erfunden?
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 13:26:25
      Beitrag Nr. 24 ()
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 13:41:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.360.592 von puhvogel am 28.04.06 11:06:08Man muß sich also in einem Brennstab befinden, um einen Schaden zu erleiden.

      Muß man auch in Zigaretten wohnen, um Lungenkrebs zu bekommen?

      Ach, ich vergass, die Zigarettenindustrie hat ja in unzähligen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, dass kein Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und Rauchen besteht.

      Da kann die Atom-Mafia natürlich nicht nachstehen.
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 13:42:23
      Beitrag Nr. 26 ()
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 16:12:17
      Beitrag Nr. 27 ()
      @inhalator:
      Tja das Problem ist eher, dass die Atomgegner eher an ihren Panikmache verdienen als eine EON, der es im Prinzip egal ist, ob sie Strom mit Kohle, Uran oder auch Biogas erzeugen, wenn sie am meisten an den Leitungskosten verdienen.
      Mit kahlköpfigen traurigen Kindern aus Tchernobyl lässt sich dagegen bei Greenpeace eher Spendengelder akquirieren als mit Kindern mit DDT-Folgeschäden, wobei Greenpeace sicher nicht die schlimmsten sind.

      Das Rauchen hat übrigens seit 1986 , wenn man nach einem Lancet-Artikel geht, weltweit für 100 Millionen Tote gesorgt, absolut vernachlässigbar gegenüber dem Grauen von Chernobyl. Die WHO, die ja eigentlich der Autor dieser teuflischen Atomlobby-Studie ist, dekliniert auf ihrer Seite übrigens rauf und runter, wie gefährlich das Rauchen ist. Umweltaktivisten, die Zigarettenlaster blockieren, sind mir aber bislang nicht aufgefallen, ebenso nicht Mütter , die panisch ihre Kinder von einem Raucher wegziehen.

      @doc: Deine Lobbyseiten der IPPNW kannst Du in die Tonne kloppen

      Nach Auffassung der IPPNW-Vorsitzenden Dr. Angelika Claußen kann es nicht darum gehen, den offenkundig falschen Zahlen der IAEO die „richtigen“ Zahlen gegenüberzustellen, da es diese aus methodischen Gründen niemals geben könne.

      Wie entlarvend..... :D

      Diese ganze Panikscheiße gipfelt dann in Exzessen wie diesem hier
      http://www.newsandstar.co.uk/news/viewarticle.aspx?id=359285
      Nordwest-England direkt angrenzend an Chernobyl natürlich.. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.04.06 13:06:20
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.365.774 von puhvogel am 28.04.06 16:12:17Die Tschernobyl-Katastrophe
      "Ein Super-GAU kann stattfinden"
      Ein Interview mit Edmund Lengfelder

      Edmund Lengfelder vom Institut für Strahlenbiologie der Universität München und der kernenergiekritischen Gesellschaft für Strahlenschutz sieht auch in Niedrigstrahlung eine Gefahr.
      spektrumdirekt:

      Herr Professor Lengfelder, vor zwanzig Jahren ereignete sich die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl. Welche Gedanken schossen Ihnen damals in den Kopf, als Sie zum ersten Mal von dem Unglück erfuhren?

      Edmund Lengfelder: Mein erster Gedanke war: Jetzt ist das passiert, was wir immer erwartet haben. Technische Anlagen haben eine Versagenswahrscheinlichkeit. Kein Flugzeughersteller kann behaupten, dass seine Produkte hundertprozentig sicher sind, dass es nie wieder einen Flugzeugabsturz geben wird. Dies gilt ebenso für Atomkraftwerke.

      spektrumdirekt: Um die Zahl der Opfer wird heftig gestritten: Das Tschernobyl-Forum der Vereinten Nationen spricht von 47 unmittelbaren Todesopfern sowie von etwa 4000 vorzeitigen Todesfällen durch die Strahlenbelastung. Sie selbst gehen davon aus, dass durch die Aufräumarbeiten nach der Katastrophe bereits 15 000 Menschen umgekommen sind; mit bis zu 100 000 zusätzlichen Schilddrüsenkrebsfälle sei zu rechnen. Wie sind diese unterschiedlichen Einschätzungen zu erklären?

      Lengfelder: In die Bewertung sollte man nicht nur die akuten Strahlentoten unmittelbar nach dem Unfall, sondern beispielsweise auch die Liquidatoren einbeziehen, die in der Folge der Strahlenbelastung bei den Aufräumarbeiten erkrankten und deren gesundheitliche Widerstandsfähigkeit dadurch stark eingeschränkt ist. Sie haben deshalb zum Teil die Arbeit verloren, oder die Lebenspartnerin hat sie wegen der körperlichen Hinfälligkeit verlassen; viele sind dem Alkohol verfallen und haben sich später wegen der Perspektivlosigkeit das Leben genommen. All diese Menschen sind Opfer der Tschernobyl-Katastrophe.

      spektrumdirekt: Welche gesundheitlichen Auswirkungen - unmittelbar durch die Strahlung, mittelbar durch kontaminierte Lebensmittel - hatte die Explosion des Kernreaktors auf Deutschland sowie auf andere europäische Länder?

      Lengfelder: Auch im Westen gibt es nachweislich gesundheitliche Effekte nach Tschernobyl. Hagen Scherb und seine Mitarbeiter vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg haben die jährliche Totgeburtenrate einer westlichen europäischen Ländergruppe und einer näher an Tschernobyl liegenden östlichen europäischen Ländergruppe verglichen. Die Daten der östlichen europäischen Ländergruppe zeigten 1986 und 1987 im Vergleich zu 1985 eine deutliche absolute Zunahme der Totgeburtenrate und eine Verschiebung des Trends der Kurve nach oben. Für das Zeitfenster von 1986 bis 1992 bedeutet dies insgesamt zusätzliche 1639 Totgeburten. Die westliche europäische Ländergruppe zeigte keine besondere Auffälligkeit.
      Auch im Westen gibt es nachweislich gesundheitliche Effekte nach Tschernobyl
      Scherb und Mitarbeiter untersuchten auch die zehn am höchsten durch Tschernobyl belasteten Landkreise in Bayern [2]. Hier überstieg die Zahl der Totgeburten im Jahr 1987 den erwarteten Wert um 45 Prozent. Das Ergebnis ist ein deutliches Indiz für die schädliche Wirkung radioaktiver Niedrigstrahlung.
      Die Wissenschaftler um Karl Sperling vom Berliner Institut für Humangenetik stellten fest, dass neun Monate nach der Tschernobyl-Katastrophe in Berlin bei Neugeborenen die Zahl der Down-Syndrom-Fälle sprunghaft angestiegen ist [3]. Im Hinblick auf die Erfassung der Trisomie-21-Fälle war zur Zeit des Reaktorunfalls die Situation in Berlin aus epidemiologischer Sicht einzigartig: Wegen der damaligen Insellage der Stadt - eingeschlossen durch das Gebiet der ehemaligen DDR - konnte für einen großen Zeitraum die Häufigkeit praktisch aller prä- und postnatal diagnostizierten Fälle angegeben und in Bezug zu allen relevanten demografischen Faktoren gesetzt werden.
      In dem Zehn-Jahres-Zeitraum von Januar 1980 bis Dezember 1989 lag in Westberlin die monatliche Zahl von Trisomie-21-Fällen bei durchschnittlich zwei bis drei. Aber im Januar 1987, neun Monate nach der Tschernobyl-Katastrophe, wurden zwölf Fälle beobachtet. Dieser Anstieg war nach einer Zeitreihenanalyse hoch signifikant und konnte nicht mit dem Alter der Schwangeren oder einer häufigeren Inanspruchnahme der vorgeburtlichen Diagnostik erklärt werden.

      spektrumdirekt: Welche Lehren haben wir aus dem Unglück gezogen und welche sollten wir noch ziehen?

      Lengfelder: Verschiedene Kreise unserer Gesellschaft haben unterschiedliche Lehren aus dem Unglück gezogen. Die wichtigste Lehre ist: Ein Super-GAU kann stattfinden! Obwohl wir 1986 in Deutschland 19 AKWs hatten, konnte man an der Konfusion nach dem Unfall sehen, dass niemand auf diesen Ernstfall vorbereitet war.
      Die Bevölkerung ist im Falle eines Super-GAUs weit gehend ungeschützt
      In Europa haben wir heute etwa 230 AKW-Blöcke. Die Bevölkerung ist im Falle eines Super-GAUs weit gehend ungeschützt, weil bei der großen Bevölkerungsdichte für die betroffenen Millionen Menschen ein wirksamer Schutz nicht möglich ist; die Menschen können auch nicht geordnet evakuiert werden. Konsequenz: Die Risikoquelle eliminieren!

      spektrumdirekt: In Deutschland galt der Ausstieg aus der Kernenergie als beschlossene Sache, wird jedoch jetzt wieder diskutiert. Hat die Kernenergie seit Tschernobyl keine Zukunft mehr oder können wir - beispielsweise um unsere Klimaschutzziele zu erreichen - auf Kernenergie in den nächsten Jahrzehnten nicht verzichten?

      Lengfelder: Die Kernenergie trägt zum Erreichen der Klimaschutzziele so gut wie nicht bei. Kernenergie wird von der Energiewirtschaft und zum Teil von politischen Kreisen favorisiert, weil durch besondere Begünstigungen, wie mangelhafte Haftpflichtversicherung oder Befreiung von Brennstoffsteuer, extrem hohe Renditen erwirtschaftet werden. Diese kommen allerdings nicht der Bevölkerung, sondern den Aktionären zugute. Zudem ist die Kernenergie die einzige Stromerzeugungsform, die einen Energiezentralismus aufrechterhält. Diese Tatsache steht einem längst notwendigen Umbau auf dezentrale Energieerzeugung als massive Bremse im Wege.

      Das Interview führte Andreas Jahn, Redaktion spektrumdirekt.
      http://www.wissenschaft-online.de/abo/ticker/840741
      Avatar
      schrieb am 30.04.06 20:54:27
      Beitrag Nr. 29 ()
      #10, #19,

      die Taz schrieb in ca. 15 Sonderseiten über den Jahrestag von Tschernobyl. Darin war nachzulesen, daß ca. 75% der Liquidatoren tot seien. An anderer Stelle wurde von bis zu 800000 Liquidatoren, die jeweils immer nur wenige Minuten eingesetzt waren, zu lesen.

      Hoffe den Zahlenfetischisten hase und puhvogel gedient zu haben. Angeblich wurde in Tschernobyl nach Aussagen von Wissenschaftlern in einem Fernsehinterview mehr Radioaktivität freigesetzt als bei sämtlichen oberirdischen Atomversuchen gesamt.

      Es scheint doch einige Naivität unter der Bevölkerung zu herrschen - danke Stella Luna.

      ;)
      Avatar
      schrieb am 02.05.06 17:11:01
      Beitrag Nr. 30 ()
      Panik hier Panik da, Revolverblatt dort, tralala hopsasa

      Allein das Radon in den Wänden sorgt für wesentlich höhere effektive Strahlungsdosis als Chernobyl. Nochmal gefragt:
      Warum lebt ihr nicht endlich im Freien, wenn ihr tatsächlich meint, was ihr hier zurecht babbelt?
      http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikeldruck.asp?id=2943

      Als kollektive Effektivdosis der Weltbevölkerung durch die Atombombenversuche in der Atmosphäre über alle Zeiten werden bisher 30 Millionen Mann Sievert abgeschätzt. Diese kollektive Dosis entspricht dem 2,3fachen einer Jahresdosis der gegenwärtigen Weltbevölkerung durch natürliche Strahlung.

      Als Beispiel für Beiträge dieser Strahlenquellen zur Exposition seien genannt 600 000 Mann Sv für die Tschernobyl-Katastrophe, wovon 40 Prozent die frühere Sowjetunion, 57 Prozent das restliche Europa und 3 Prozent andere Länder der Welt belasteten, 5 000 Mann Sv und 2 000 Mann Sv für die beiden Unfälle in den militärischen Kernenergieanlagen von Kyshtym und Windscale.
      Avatar
      schrieb am 02.05.06 22:52:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.385.343 von moed am 30.04.06 20:54:27@moed,

      hier im Forum ist es nicht unüblich, derartige Aussagen mit Quellenangaben zu belegen. Das hat nichts mit Fetischismus zu tun und selbst Du wirst wohl zustimmen, dass dies einer konstruktiven Diskussion wohl kaum abtraeglich sein kann. Insbesondere, wenn es um ein sensibles Thema wie Tschernobyl geht.

      Hast Du uebrigens den TAZ-link von doc21 gelesen? Bestaetigt meine Meinung zur Sache und ueber Dich voll und ganz. So steht da:

      "Doch 20 Jahre nach der Reaktorexplosion wird mit den Toten von Tschernobyl jongliert, als ginge es um die Ziehung der Lottozahlen. 4.000, 9.000, 100.000 - oder darf's ein bisschen mehr sein: über eine Million?"

      Da fühlst Du Dich sicher angesprochen moed, was? Fleissig und sensationslüstern mitspekulieren, auf Kosten der Würde der Toten (was übrigens auch von der TAZ so angesprochen wird). Nicht nur meiner Meinung nach geschmacklos.

      Für die von Dir angeführte Aussage, in Tschernobyl sei mehr Radioaktivität freigesetzt worden als bei sämtlichen oberirdischen Atomversuchen insgesamt, brauchst Du im uebrigen keine Quelle. Das ist so absurd und naiv, das glaubt Dir eh niemand.
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 09:14:56
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.410.578 von hase100 am 02.05.06 22:52:14hase100,

      dass die Schätzungen so schwanken, liegt in erster Linie an den bewussten Vertuschungsmanövern der nationalen und internationalen Atomlobby. Wenn die zuständige internationale Kontrollorganisation die Zahl der Opfer auf ein Tausendstel der glaubwürdigen Schätzungen von NGOs herunterredet (die liegen alle mindestens im 5-stelligen Bereich), gibt es keinen Grund, sich über Schwankungen zu mokieren.

      Noch einmal: Die notorischen Vertuschungsmanöver der Atomlobby sind für mich einer der Hauptgründe gegen diese hochsensible Technik.
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 09:54:14
      Beitrag Nr. 33 ()
      @rv,

      die zweistelligen Zahlen der IAEO sind genauso wenig glaubwuerdig wie die von Atomkraftgegnern genannten 6stelligen. Die Toten von Tschernobyl werden instrumentalisiert. Einer konstruktiven Diskussion über die Notwendigkeit der Nutzung der Kernenergie ist weder das eine noch das andere Verhalten foerderlich.

      Die tatsaechliche Anzahl der Toten durch Tschernobyl ist so undefiniert wie die der angeblich durch Feinstaub jedes Jahr in Deutschland sterbenden. Wenn ein Liquidator, der sein Leben lang geraucht hat, an Lungenkrebs stirbt, welcher Statistik wird er dann zugeordnet? Die IAEO wird einen "Haken" bei den Rauchertoten machen, ein Atomkraftgegner bei Tschernobyl. Und ein Anti-Feinstaub-Aktivist wird den Toten fuer seine Zwecke "beanspruchen". Das ist alles schon recht makaber. Und weiterbringen tut es auch niemanden.
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 10:08:24
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.334.679 von moed am 26.04.06 19:11:52#1, unqualifiziert, pauschalisiert, undifferenziert, Allgemeingeschwätz zur Panikmache vorgesehen.:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 10:08:29
      Beitrag Nr. 35 ()
      Also die ganzen leukämiekranken Kinder simulieren nur oder haben geraucht. Hab ich es mir doch gleich gedacht. In Hiroshima und Nagasaki war ja auch die Leicht-bauweise der Japaner schuld an den vielen Toten.

      Der Unterschied zwischen einer Atombombe und einem GAU ist doch nur, dass die Menge an freigesetzter Radioaktivität bei Ersterer Peanauts gegenüber der Letzterer ist und deshalb nicht alle auf einen Schlag tot umfallen sondern die Krebsraten etc. erhöht sind zur normalrauchenden Gesamtbevölkerung. Lieber Hase100, auch was man nicht sieht kann wirklich sein und es gibt Kausalketten, die der Mensch dank seines Gehirnes ergründen kann, obwohl sie nicht offensichtlich sind.
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 11:03:33
      Beitrag Nr. 36 ()
      @inhalator,

      ich habe meinen Beitrag eigentlich bewusst einfach gehalten. Offensichtlich warst Du aber dennoch mit seinem Aussagegehalt überfordert ...
      Avatar
      schrieb am 03.05.06 11:34:46
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.413.681 von hase100 am 03.05.06 11:03:33Mein lieber Hase,

      die korrekte Zahl der Toten ist schon wichtig für eine Risikoabschätzung. Eine Technologie bringt Nutzen und kostet in den allermeisten Fällen Menschenleben. Ob das nun die Atomkraft oder die Gentechnik ist. Man muß dann entscheiden, ob die Kosten dem Nutzen angemessen sind, oder, wie im Falle der Atomkraft das Risiko überhaupt tragbar ist. Wenn ganze Landstriche über Jahrzehnte unbewohnbar werden und im Extremfall tausende Tote zu beklagen sind, dann ist eine solche Technologie ethisch nicht vertretbar. Das wissen auch die Lobbyisten der Atomkraft. Das ich diesen Leuten oder den ehemals kommunistischen Beamten nicht trauen kann, sagt mir schon der gesunde Menschenverstand.

      Oder anders ausgedrückt, ich lasse meine Kinder impfen, wenn das Risiko von Impfschäden sehr viel geringer als das Risiko von Krankheitsschäden ist. Ich würde aber nicht die Brustvergrößerung meiner Tochter finanzieren, wie das einige Zeitgenossen tun.
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 18:37:35
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.412.939 von Brama am 03.05.06 10:08:24# 34,

      100 000 Tote = pauschalisiertes Allgemeingeschwätz und Panikmache. Kernkraft darf weiter verniedlicht werden und wir dürfen uns mit "qualifizierten" gefälschten Zahlenstatistiken weiter verblöden lassen. Das bleibt besser Leuten wie Brama überlassen, damit sie Politiker wie Tony Blair beklatschen können.

      Weiter so?!

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 18:59:50
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.728.405 von moed am 21.05.06 18:37:35IPPNW:

      - bis zum Jahr 2006 sind 50.000 bis 100.000 Liquidatoren (Aufräumarbeiter) gestorben. Zwischen 540.000 und 900.000 Liquidatoren sind Invaliden.

      - in einer vom Tschernobylministerium der Ukraine publizierten Arbeit wurde in der Ukraine eine Vervielfachung der Erkrankungen des Endokrinen Systems (25fach von 1987 bis 1992), des Nervensystems (6fach), des Kreislaufsystems (44fach), der Verdauungsorgane (60fach), des Haut und Unterhautgewebes (50fach), des Knochen-Muskel-Systems und der Psychischen Störungen (53fach) registriert. Unter den Evakuierten sank der Anteil der gesunden Menschen von 1987 bis 1996 von 59 Prozent auf 18 Prozent, unter den Einwohnern in den belasteten Gebieten von 52 Prozent auf 21 Prozent und unter den Kindern betroffener Eltern sank er von 81 Prozent auf 30 Prozent. Seit mehreren Jahren wird berichtet, dass Diabetes Typ I (Zuckerkrankheit mit Insulinmangel) bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen hat.

      weiter so meit Tony Blair?!

      Bei den meisten Kernkraftwerken gibt es keine sichere Notabschaltung!

      :cry:
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 20:25:54
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.728.891 von moed am 21.05.06 18:59:50an alle verantwortungsbewußten Mitmenschen - bitte mitmachen:

      http://www.atomhaftpflicht.de/hintergruende.php3

      :lick:
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 20:36:58
      Beitrag Nr. 41 ()
      Und schon wieder ein Tschernobyl-Opfer :cry:

      Eberswalde Tschernobyl-Opfer verliert durch Unfall Mutter
      Die Mutter eines 13jährigen Tschernobyl-Opfers ist den Verletzungen erlegen, die sie bei einem Unfall vor zwei Wochen auf der A 11 bei Wandlitz (Barnim) erlitt. Die 43jährige Weißrussin und ihr Sohn saßen in einem Kleinbus der "Tschernobylhilfe für krebskranke Kinder", der auf einen Lkw auffuhr. dpa

      http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/05/16/brandenburg/…

      In der aktuellen Berliner Zeitung vom Wochenende im Magazin gibt es einen klasse Beitrag über die Tschernobyl-Hysterie von vor 20 Jahren. Ich hoffe, ja dass er noch online geht.
      Avatar
      schrieb am 21.05.06 21:23:28
      Beitrag Nr. 42 ()
      Falls sich jemand wieder Erwarten um die tatsächlichen Probleme der Region interessieren sollte.


      Allgemeine Lebenserwartung und Kindersterblichkeit bis zum 4.ten Lebensjahr für Russland regional aufgeteilt.

      Pripyat liegt in der Karte direkt neben dem kleinen Vorsprung auf der linken Seite in etwa in der Mitte. Die Region, die immer so hellblau ist.


      Ich zitiere dann
      These events coincided with major changes in mortality. In the Soviet Union, life expectancy at birth had been declining steadily from the mid 1960s. A striking improvement in 1985-87, associated with Secretary General Gorbachev·s anti-alcohol campaign, was short lived and there was a steady decline until 1991. In the subsequent three years the decline accelerated markedly, only to reverse in 1995. Between 1991 and 1994, taking all the former Soviet republics together, life expectancy at birth for males fell by 4 years and for females by 2.3 years. Since 1994, life expectancy has improved in Russia and several other former Soviet Republics, although, in Russia, the improvement came to a halt in 1998 and life expectancy is once again falling.

      Diese Zeitperiode 85-86 wird dann von den "Spezialisten" ganz bewußt als Referenzpunkt genommen, um einen schönen dramatischen Effekt zu erzeugen. Doof nur, dass der Basiseffekt im fernen Sibirien noch drastischer wäre, deshalb verschweigt man das lieber.
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 09:13:27
      Beitrag Nr. 43 ()
      Is Tschernobyl russich ?

      Ansonsten sind deine Postings etwas geschmacklos.
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 14:50:07
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.731.646 von puhvogel am 21.05.06 21:23:28puhvogel,

      mir ist keine seriöse Quelle bekannt, die die gesunkene Lebenserwartung in Russland auf Tschernobyl zurückführt.
      Soll das ein Ablenkungsmanöver sein? :confused:
      Oder willst du den Alkoholismus mit Atomkraft bekämpfen? :D
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 15:11:11
      Beitrag Nr. 45 ()
      Ich finde die letzten beiden Kommentare nicht fair. Der Hinweis sei schon erlaubt, daß Daten über Sterblichkeiten in der ukrainisch-weißrussischen Grenzregion wenig belastbar sind, weil allgemein die Sterblichkeit in den GUS-Staaten höher ist, als in Europa, steigend gegenüber den Zeiten der UdSSR, und daß der Basiswert Mitte der 80er Jahre nicht gerade glücklich gewählt ist.

      Wenn man Sterblichkeiten aus der Reaktorkatastrophe indirekt über statistische Werte erschliessen will, muß man genau auf solche Probleme hinweisen, da hat puhvogel schon recht.
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 15:23:15
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.739.921 von for4zim am 22.05.06 15:11:11ok, for4zim - ich weiß auch, dass puhvogel keine Reaktoren gegen Alkoholismus einsetzen will. Aber ist Ironie so schwer zu verstehen?

      Und ich kenne auch sehr gut die Probleme und Fallen, die man bei der Auswertung von Statistiken beachten muss. Allzuleicht werden aus (anders begründbaren) Korrelationen Kausalzusammenhänge konstruiert.

      Mir ging es allerdings um etwas anderes:
      Keine der mir bekannten Studien zu den Tschernobyl-Folgen rekurriert in erster Linie auf solch pauschale Daten wie Anstieg der Sterblichkeit etc. Dort ging es immer um spezifische Krankheiten, Missbildungen und Todesursachen, die man nicht mit Alkohol, wohl aber mit Radioaktivität in Verbindung bringen kann.

      Insofern empfinde ich das Posting von puhvogel als irrefürend.
      Avatar
      schrieb am 22.05.06 16:23:08
      Beitrag Nr. 47 ()
      Naja, rv, spezifische Krankheiten für Radioaktivität ist ein so ambitionierter Ausspruch wie spezifische Krankheiten für Rauchen oder Alkohol. Da sind überall Unschärfen, die Interpretationsspielraum geben.

      Und speziell als Antwort auf #39, wo man offensichtlich ja doch Indikatoren nimmt, die sich auf sehr unterschiedliche Ursachen zurückführen lassen bzw. eben doch Mortalitäten allgemein, paßt der Beitrag von puhvogel sehr gut.

      Es ist genau dies ein Grundproblem: es ist schwer, belastbare Zahlen aus den betroffenen Ländern zu gewinnen, erschwert durch einen Systemumbruch 1991, der auch die Gesundheitslage stark beeinflußte, und erschwert dadurch, daß hier in die Interpretation der Daten eigene Interessen der Nutzer eingehen.
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 08:50:46
      Beitrag Nr. 48 ()
      @rv: Sorry , aber ich bin gerade vom Stuhl gefallen.
      Willst Du mir erzählen, das Alkohol nicht für schwerste Missbildungen verantwortlich ist? :eek: :cry: Sind all die ganzen Aufklärungskampagnen für die Katz gewesen? Falls Deine Frau schwanger werden , soll die sofort mit Alkohol und Rauchen aufhören!

      Der Trick bei der Erzeugung der hohen Zahlen wie bei den IPPNW ist ja gerade, absolut unspezifische Krankheiten wie eben Diabetes hineingezogen werden, und dann plötzlich viele Opfer dieser Krankheiten dann Tschernobyl zuzugeordnet werden.

      Außerordentlich spezifisch Schäden bei radioaktiver Belastung sind zB Leukämie und im Fall von Cs-Emissionen eben auch Schilddrüsenkrebs, dessen signifikantes Ansteigen nach dem Vorfall ich nicht anzweifle. Ein wenig Jodvorsorge hätte hier aber enorme präventive Wirkung gehabt.

      @inhaltor: Weil ich die Panikmache von IPPNW und Co. so furchtbar geschmacklos finde, werde ich halt als Antwort darauf zynisch (das Stadium der Ironie habe ich lange verlassen).

      Und glaub mir, ich halte mich noch zurück. Das sind gut organisierte Gruppen mit tiefen Verflechtungen in die oberste Politik. Oder was meinst Du, wieviele Würdenträger im Bundestag in der Anti-Atom-Bewegung angefangen haben? Mit denen lege ich mich nicht frontal an!
      Avatar
      schrieb am 23.05.06 09:31:06
      Beitrag Nr. 49 ()
      Fazit - weil der Russe ein Säufer ist, fällt das mit dem bissel Radioaktivität auch nicht ins Gewicht. Das gleiche Problem hatten ja die Einwohner des Bikini-Atolls. Da wurde ja noch weniger Radioktivität als in Tschernobyl freigesetzt und die Babys waren missgebildet. Die US-Regierung ist denen bestimmt auch mit deinem menscheverachtenden Argument gekommen , dass sie zu viel saufen, so wie ich die kenne.

      Nur weil man bei der Stromrechnung ein paar Cent sparen will ein solches Risiko einzugehen finde ich gelinde gesagt zum Kotzen.

      Vielleicht weißte das ja noch nicht puhvogel, aber Geld macht nicht glücklich. Es gibt wichtigeres. Aber diese Erkenntnis unterscheidet nun mal den Homo sapiens vom Homo pecuniensis.
      Avatar
      schrieb am 24.05.06 11:10:31
      Beitrag Nr. 50 ()
      Sehr interessant, was Du für Schlußfolgerungen aus Fakten ziehst. Ist das Eure spezielle Logik in Eurer Schule?

      Wichtig ist nur wie groß die effektive Strahlendosis war, dann kann man vergleichen. Die Strahlendosis der Hiroshima war bedeutend größer als die in Tschernobyl, denn dafür wurde eine Atombombe auch gebaut.

      Über die effektive Strahlendosis der Bewohner des Bikini-Atolls weiß ich nichts, aber vielleicht fragst Du ja Deine Freunde aus der victim-creation-Inc.
      Avatar
      schrieb am 24.05.06 12:13:02
      Beitrag Nr. 51 ()
      Tja so isses, wenn man keine Ahnung von nichts hat.

      Auf Bikini fanden oberirdische Atombombenversuche statt. Die Bewohner der Nachbarinseln wurden nach radioaktivem Fallout evakuiert. Die Menge an freigesetztem radioaktiven Material war ein Scheißdreck gegenüber der in Tschernobyl. Nach ein paar Jahrzehnten wurden die Bewohner zurückgeschickt und erkrankten an den üblichen Sachen, die Kinder wurden häufig missgebildet geboren.

      Die Amis haben die Vegetation ausgetauscht, den Sand etc. - hat alles nichts genutzt. Die Inseln bleiben unbewohnt - inzwischen haben die Bewohner Schadenersatz erhalten - über eine Milliarde Dollar.

      Wer hat hier von Hiroshima geredet? Aber die Strahlendosis von Hiroshima war bestimmt nicht größer als die von Tschernobyl, sie wurde nur in sehr kurzer Zeit freigesetzt. Das mal nur am Rande für Leute die keine Ahnung von Kernphysik haben.
      Avatar
      schrieb am 24.05.06 12:26:22
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.775.954 von inhalator am 24.05.06 12:13:02Die freigesetzte Menge an Radioaktivität ist ungefähr 100 mal größer als die in Hiroshima. Kann man auch bei "seriösen" Quellen nachlesen.
      Avatar
      schrieb am 24.05.06 13:52:30
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.775.954 von inhalator am 24.05.06 12:13:02Wer hat hier von Hiroshima geredet?
      ICH.

      Aber die Strahlendosis von Hiroshima war bestimmt nicht größer als die von Tschernobyl, sie wurde nur in sehr kurzer Zeit freigesetzt.
      Ich, fürchte, Du kannst mit der physikalischen Größe Strahlendosis, oder genauer Energiedosis, nichts anfangen. Das ist die Energie, die die betreffende radioaktive Strahlung pro Gewicht des organischen Gewebes abgibt. Und die Gammastrahlen bei Zündung der Atombombe zählen da nun mal einfach mit. Allein, dass es unzählige akute Strahlekranke in Hiroshima und Nagasaki gab, lässt den Vergleich mit Tschernobyl absurd vorkommen, wo ja nur die Feuerwehrleute in unmittelbarer Nähe des Reaktors solche Strahlenkranheiten erlitten. Die wurden da in den Tod geschickt.

      Anhand dieser einigermaßen gesicherten Daten von den beiden Atombombenabwürfen versuchen ja alle Forscher, die Folgen des Tschernobyl-Falls , also für stochastische Betrahlungsmuster zu extrapolieren. Da wird noch viel vermutet.

      Das mal nur am Rande für Leute die keine Ahnung von Kernphysik haben.
      Vielleicht hast Du da ja in der Kernphysik mehr Ahnung, wer weiß. Aber von der der biologischen Wirkung von radioaktiven Strahlen, ich weiß ja nicht. :rolleyes:

      ____________________________________________________________
      Ich habe noch einen schönen Artikel gefunden.


      «Es gab drei GAUS in einem»
      20 Jahre nach der Reaktorexplosion sei Tschernobyl immer noch eine psychologische, soziale und ökonomische Katastrophe, sagt Strahlenschutzexperte Serge Prêtre.


      Von Barbara Vonarburg

      Am 26. April 1986 um 1.24 Uhr Lokalzeit explodierte der Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Der 20. Jahrestag der Katastrophe gibt vielerorts Anlass, Bilanz zu ziehen. «Über Tschernobyl und seine Auswirkungen kann man alles lesen – und auch genau das Gegenteil», sagt Serge Prêtre, ehemaliger Direktor der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen in der Schweiz (HSK). Er ist mehrmals nach Tschernobyl und Kiew gereist, hat mit vielen Fachleuten vor Ort diskutiert und zusammen mit Experten aus elf Ländern selbst eine Bestandesaufnahme gemacht, die er an einer Tagung des Nuklearforums Schweiz vergangene Woche in Olten vorstellte.

      Prêtre erinnert sich noch gut, wie nach der Reaktorexplosion empfohlen wurde, Schwangere und Kleinkinder sollten keine Frischmilch trinken. «An jenem Tag wurde in der Schweiz so viel Milchpulver verkauft wie sonst in einem ganzen Jahr», sagt der Vize-Chef der damaligen «Einsatzorganisation Tschernobyl», der am Fernsehen und Radio ständig präsent war. Aus heutiger Sicht seien die Strahlendosen für die Mehrheit der Leute erstaunlich tief geblieben, urteilt Prêtre. «Eine Ausnahme waren die Selbstversorger, die in so genannten Hot Spots lebten.» Diese bildeten sich dort, wo starker Regen die radioaktive Wolke auswusch, in der Schweiz im Südtessin. Das Ausmass der Ablagerungen in der Schweiz war aber etwa hundertmal kleiner als in der Nordukraine.

      «In Tschernobyl sind drei GAUS in einem passiert», fasst der Experte zusammen: Es gab eine Explosion, eine Kernschmelze und einen Grafitbrand. «Jedes dieser Ereignisse hätte für einen sehr grossen Unfall genügt.» Der Brand wirbelte radioaktives Material bis in eine Höhe von drei Kilometern. Die schnell ändernden Wetterbedingungen verteilten die radioaktiven Wolken in alle Himmelsrichtungen und über grosse Distanzen. Wäre alles freigesetzte Material vor Ort niedergegangen, hätte es in der nahen Stadt Pripyat mehrere Tausend Tote gegeben, glaubt Prêtre.

      Zusätzliche Krebstodesfälle
      Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schätzt, dass die Schweizer Bevölkerung durch Tschernobyl bis heute im Landesmittel eine Strahlendosis von 0,5 Millisievert erhalten hat. Bei den Meistbetroffenen sind es etwa 5 Millisievert. Zum Vergleich: Die gesamte übliche Strahlendosis pro Jahr beträgt durchschnittlich rund 4 Millisievert; 1,6 Millisievert davon stammen vom Radon und seinen Folgeprodukten aus dem Boden. Auf Grund dieser Zahlen rechnet das BAG mit insgesamt 200 Krebstodesfällen in der Schweiz, verursacht durch die Reaktorkatastrophe. Zum Vergleich: Jährlich sterben in der Schweiz rund 15 000 Menschen an Krebs.

      Ausgangspunkt für die Berechnung der Krebstodesfälle sind die Studien der Überlebenden der Atombombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg. «Doch diese Strahlenbelastung war ganz anders», sagt Prêtre. Bei den Bombenabwürfen waren die Bewohner von Hiroshima und Nagasaki während kurzer Zeit einer hohen Strahlendosis ausgesetzt, was manche Experten für schädlicher halten als eine verdünnte, über längere Zeit akkumulierte Dosis wie nach Tschernobyl.

      Umstrittene Zahlen
      Auch die Gesamtzahl der Todesfälle, die der Reaktorunfall in der Ukraine, in Weissrussland und Russland verursachen wird, ist nach wie vor umstritten. «Die offizielle Zahl ist 4000», sagt Prêtre, «für die einen ist sie zu gross, für die anderen zu klein.» Laut Weltgesundheitsorganisation WHO entspricht dies etwa drei Prozent der ohnehin auftretenden Krebstodesfälle in der betroffenen Bevölkerung oder einem Drittel der durch Rauchen verursachten Todesfälle. Früher sprach die WHO noch von Zehntausenden oder gar Hunderttausenden von Toten.

      Genau abschätzen lassen sich die zu erwartenden Todesfälle unter anderem deshalb nicht, weil heute niemand mehr weiss, welchen Strahlendosen die Aufräumarbeiter in Tschernobyl ausgesetzt waren. «Die Identität dieser Liquidatoren und ihre aufgenommenen Dosen wurden zwar sorgfältig registriert», so Prêtre, «doch diese Logbücher waren so stark kontaminiert, dass sie als radioaktiver Abfall vernichtet wurden.»

      Im Vergleich zu den Liquidatoren war die Bevölkerung in der Nähe von Tschernobyl bedeutend geringeren Strahlendosen ausgesetzt. Die Kleinkinder erhielten aber durch Milchkonsum sehr hohe Schilddrüsendosen. «Dies führte bis jetzt zu etwa 3000 Fällen von Schilddrüsenkrebs», fasst Prêtre zusammen. «Zum Glück ist diese Krebsart fast zu hundert Prozent heilbar.» Ironischerweise werde dabei zur Behandlung der gleiche Stoff eingesetzt, der den Krebs auslöse: radioaktives Jod.

      Der befürchtete Anstieg von Leukämiefällen wurde nur in einer Gruppe von Liquidatoren beobachtet, und auch angeborene Fehlbildungen waren offenbar nicht häufiger als vor der Reaktorkatastrophe, obwohl immer wieder das Gegenteil behauptet wurde. Trotzdem sei Tschernobyl immer noch eine psychologische, soziale und ökonomische Katastrophe, urteilt der Schweizer Experte. Aus heutiger Sicht ist er überzeugt: «Es gab viel zu viele Umsiedlungen.» Die Leute aus den verstrahlten Gebieten wurden von ihren neuen Nachbarn ausgegrenzt, in Kiew beispielsweise bildeten sich eigentliche Gettos, die Arbeitslosigkeit stieg.

      Auch Renten und die Schaffung von Privilegien brachten nach Ansicht von Prêtre mehr Schaden als Nutzen. So gibt es beispielsweise in der Ukraine Ausweise für Liquidatoren, die ihnen das Recht auf Sonderbehandlung in Spitälern und staatlichen Organisationen sichern. «Eine Unterstützung wäre bei rund 400 000 Leuten gerechtfertigt. Doch heute sind sieben Millionen anspruchsberechtigt. Das schafft psychologische Opfer.» Viele dieser Menschen seien apathisch und fatalistisch geworden, was ihre Fähigkeit, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, behindere. Allein 600 000 Menschen haben heute den Status von Liquidatoren, obwohl schätzungsweise nur 200 000 an den Aufräumarbeiten in und um Tschernobyl beteiligt waren. Viele erlangten den Status gar doppelt, während andere Liquidatoren lieber anonym blieben, um die soziale Ausgrenzung zu vermeiden.


      Ärzte waren mitschuldig
      «Man kann sagen, dass die Strahlung indirekt zu dieser Situation beigetragen hat, aber es gibt Mitschuldige», sagt Prêtre und meint damit in erster Linie die Ärzte. Bei vielen auch harmlosen gesundheitlichen Problemen hätten sie den Patienten immer wieder gesagt, «das kommt von Tschernobyl, von der Radioaktivität». So habe man die Angst weiter geschürt. Interessant findet der Strahlenschutzexperte in diesem Zusammenhang, dass es jenen Menschen, die unerlaubterweise in die Sperrzone zurückgekehrt sind, gesundheitlich relativ gut geht.

      Das Sperrgebiet hat einen Radius von 30 Kilometern und gilt als verlorenes Land. Lange wurde die Katastrophenbekämpfung der damaligen sowjetischen Behörden heftig kritisiert, doch heute zeige sich, dass ihr technisches Management «trotz einiger Fehler nicht so schlecht war, wahrscheinlich wegen der Erfahrung, die bei einem ähnlichen Unfall in Kischtim gewonnen wurde, der sich 1957 ereignete und geheim gehalten wurde», schreiben die Experten in ihrem Bericht.

      Bei den Aufräumarbeiten in der Sperrzone wurden allerdings viele Tonnen radioaktiven Abfalls in Gräben geworfen, und heute weiss niemand mehr, wo der strahlende Müll liegt. «Wenn das keine Gefahr für die Umwelt wäre, müssten wir keine komplizierten Endlagerkonzepte ausarbeiten», meint Prêtre lakonisch. Die Deponien verstrahlen das Grundwasser, die Folgen sind kaum abschätzbar. Doch trotz der Strahlung in der Sperrzone haben sich viele Pflanzen und Tiere vermehrt. Die Erklärung des Experten: «Die Abwesenheit des Menschen hat sich für Flora und Fauna positiv ausgewirkt.»
      Avatar
      schrieb am 25.05.06 21:59:53
      Beitrag Nr. 54 ()
      IPPNW:

      50 000 Quadratkilometer in Weißrussland sind radioaktiv verseucht.
      Der Gesamtschaden wird auf ca. 235 Milliarden Dollar entsprechend 32 Jahresbruttosozialprodukten bewertet.

      Verseuchte Nahrung wird auch heute noch landesweit in der Region Gomel angeboten.

      Herzkrankheiten sind unter den Liquidatoren wie auch Lungen-, Magen-, Darm-, Blasen- und Nierenkrebs wesentlich stärker verbreitet als in der übrigen Bevölkerung. Weiterhin stellten Wissenschaftler des strahlenmedizinischen Instituts in Kiew eine deutliche Zunahme von Geisteskrankheiten sowie neurologischen Störungen fest. Schizophrenie, Depressionen treten wesentlich häufiger auf.

      Viele der Liquidatoren nehmen sich das Leben. Kritische Strahlenmediziner wie Juri Bandaschewski Region Gomel werden von gesetzlichen Repressionen bis hin zu Haftstrafen bedroht.

      Laut Hochrechnungen von ICRP (Internationale Strahlenschutzkommision) sind aufgrund von Strahlenforschung (Hiroshima...) 120 000 Krebstote zu erwarten. Das wissenschaftliche Komitee der UNO für die Effekte von Atomstrahlung UNSCEAR nahm im Jahr 2000 einen noch höheren Risikofaktor an wonach bis zu 264.660 Krebstote aufgrund von Tschernobyl zu erwarten seien.

      Wieviel Dummheit verharmlosender Postings verträgt dieser thread? Rege Teilnahme weiterhin erwartet.

      Vier ehemalige Bundesminister ziehen öffentlich ihre Konsequenzen aus der Katastrophe von Tschernobyl. Sie unterstützen die Forderung nach einer vollen Haftpflichtversicherung für Atomkraftwerke. Dr. Norbert Blüm (CDU), langjähriges Kabinettsmitglied der Regierung Kohl unterzeichnete die Forderung auf dem Deutschen Katholikentag. Auf Seiten der SPD sehen Oskar Lafontaine, ehemaliger Parteivorsitzender und Bundesfinanzminister, Prof. Egon Bahr und Erhard Eppler die Notwendigkeit für eine andere Atompolitik der Bundesregierung.
      Jetzt online unterschreiben!

      www.atomhaftpflicht.de/index.php3


      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 25.05.06 23:43:29
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.778.795 von puhvogel am 24.05.06 13:52:30Puhvogel,

      bezüglich der Strahlendosis hast du sicher Recht: Da die Bombe in Hiroshima ohne jede Vorwarnung inmitten einer Großstadt explodierte, bekamen sehr viel mehr Menschen eine akut schädigende Stahlendosis mit als beim Unfall in Tschernobyl.

      Was allerdings die freigewordene (und durch Kernspaltung entstandene) Radioaktivität (in Becquerel) angeht: Die war m.W. erheblich höher als in Hiroshima - sie verteilte sich nur stärker, sowohl räumlich wie zeitlich.
      Avatar
      schrieb am 26.05.06 10:39:10
      Beitrag Nr. 56 ()
      @rv: Das ist ohne Frage völlig richtig. Die Menge radioaktiven Materials ist in einer A-Bombe deutlich kleiner als in einem Atomkraftwerk.

      Wäre die radiokative Wolke in eine Inversionswetterlage geraten, wären deutlich mehr Todesopfer und Krebserkrankungen zu beklagen gewesen!
      Umgekehrt war das Verhalten der sowjetischen Behörden äußerst fahrlässig, so wurden keine Kaliumjodid Tabletten verteilt und keine unbelastete Nahrungsmittel in die Region importiert. Letzteres war sicher fatal für Embryonen bis Babys bis etwa 1 Jahr aus dieser Zeit, die aufgrund der häufigen Zellteilungen sehr empfindlich auf Karzinogene reagieren, zu denen nun aber auch mal Nikotin und Alkohol gehören.

      Mir geht es eigentlich mehr um solche - zu 99 % deutschen- Organisationen wie dem IPPNW: Wie diese Daten sammeln, wie sie sie aufbereiten, wie sie sie darstellen und was die ganz praktischen Folgen dieser "Informationskampganen" sind. Ich schreibe hier nicht explizit hin, was ich über den IPPNW und anderen Datenaufbereitern denke, dafür bin ich schlicht zu feige, aber jeder könnte sich das selbst zurechtreimen.

      Und als letzte Motivation kommt dann der jüngste Trend der letzten 4-5 Jahren in der Klimaforschung hinzu, der eine ganz, ganz schlechte Tendenz hat

      Die Jungs und Mädels vom IPPNW wissen sicher nicht mal ansatzweise, was eine Klimaerwärmung von 8 c° bis 2100 bedeuten würde. Nur zum Vergleich: Bisher ist die Temperatur seit 1880 etwa um eine Zehntel, um 0,8 C° gestiegen, mit dem ganzen Palaver wie "Rekordsommer 2003" inclusive.
      Avatar
      schrieb am 26.05.06 13:40:42
      Beitrag Nr. 57 ()
      #56,

      ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
      http://blog.pictureshuttle.com/2006/04/12/

      ob das telefonierende Kind nikotinabhängige und alkoholsüchtige Eltern hatte? Vielleicht hat es das abgebildete Pferdefohlen ebenfalls wegen Alkohol und Passivrauchen erwischt?

      Zynisch ist wohl auch die Bemerkung des Klimakollaps als gäbe es keine Alternativen. Wo bleibt die Intelligenz und Kreativität?

      Armes Deutschland.

      :(
      Avatar
      schrieb am 26.05.06 15:26:32
      Beitrag Nr. 58 ()
      @moed: Das ist genau die Art der "Informationskampgane", die ich weiter unten meinte. :mad: :mad::mad: :mad: :mad:

      Ich verdiene aber mein Geld nicht damit, dass ich missgebildete Kinder photografiere und die Photos in Szene-Galerien ausstelle. :mad: :mad:
      Erzähl DU mir etwas von Moral!



      785 034 Babys sind 1998 in Deutschland auf die Welt gekommen. Sie alle haben ihr Leben noch vor sich - doch 2200 Kindern hat der Alkohol die Zukunft schon verbaut.

      Die Schäden, die Alkohol im Gehirn der Ungeborenen anrichtet, sind bei schweren Fällen auf Anhieb auch äußerlich zu erkennen: Die Kinder werden mit einem kleineren Hirnschädel und runder Stirn sowie einer kurzen aufgestülpten Nase geboren. Die Rinne zwischen Oberlippe und Nase ist auffallend flach, das Lippenrot ist kaum vorhanden.

      Schon kurze Zeit nach einem Drink hat ein Kind im Mutterleib den gleichen Alkoholgehalt im Blut wie seine Mutter. Doch im Unterschied zu ihr entwickeln sich seine Organe erst. So kann seine Leber den Alkohol noch nicht abbauen. Darum kann eine Alkoholmenge, die der Mutter nichts anhaben kann, die Entwicklung des Kindes massiv stören.

      Mütter, die im zweiten Schwangerschaftsdrittel trinken, riskieren eine gestörte Zellteilung im Gehirn ihrer ungeborenen Kinder. Im letzten Drittel der Schwangerschaft tötet Alkohol bestimmte Gehirnzellen ab. Die Folgen sind untergewichtige Neugeborene mit missgebildeten Gesichtern, Extremitäten oder geschädigten Organen. :mad:

      Doch Alkohol schädigt nicht nur den Körper, sondern auch die geistige Entwicklung des Kindes. So vermuten Mediziner, dass beispielsweise Hyperaktivität mit Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft zusammen hängt. Eine amerikanische Studie zeigt, dass Kinder, die mit körperlichen Missbildungen durch Alkohol geboren wurden, mit großer Wahrscheinlichkeit im späteren Leben eine Geisteskrankheit entwickeln. So sind schwere Persönlichkeitsstörungen wie Psychosen oder Schizophrenie unter ihnen viel häufiger anzutreffen als bei anderen Menschen. Viele werden selbst alkohol- und drogenabhängig.

      Die DAK warnt: Eine Grenze für unbedenklichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft gibt es nicht. Mütter, die ihren Kindern einen guten Start ins Leben ermöglichen wollen, sollten daher während der gesamten Schwangerschafts- und Stillzeit auf Alkohol verzichten.
      Avatar
      schrieb am 30.05.06 21:29:08
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.805.765 von puhvogel am 26.05.06 10:39:10Puhvogel,

      bezüglich der katastrophalen Tendenz der Klimaentwicklung der letzten Jahrzehnte stimme ich dir zu.

      Nur: Die Atomenrgie trägt kaum nennenswert zur CO2-Vermeidung bei: weltweit sind es 15% der Stromproduktion; das sind 6% der Primärenergie - wovon ca. 60% als Abwärme in die Luft bzw. die Flüsse geleitet werden.

      Da Atomkraft nur die Grundlast der Stromproduktion abdecken kann, ist ohne derzeit völlig illusorische Speicherszenarien (Wasserstoffwirtschaft) allenfalls eine Erhöhung des Anteils auf das Dreifache möglich. Das wären dann 18% der Primärenergie oder vielleicht 10% der Nutzenergie. Und das bei Uranvorräten, die bei der derzeitigen Nutzungsart (ohne Brüter, ohne Urangewinnung aus Meerwasser, die derzeit nicht zu vertretbaren Kosten möglich ist - aber auch ohne nennenswerten Ausbau der Kernenergie) nur wenige Jahrzehnte halten.

      Wenn eine Verlangsamung des Klimatrends überhaupt noch möglich ist, kann die Atomenergienutzung kaum dazu beitragen.


      Wenn du an einer fundierten Risikoabwägung (gerade im Zusammenhang Klimawandel/Atomenergienutzung) interessiert bist, schau dir [urldies]http://www.boell.de/downloads/oeko/BuchMythosAtomkraftKap6MatthesEndf(Deutsch).pdf[/url] mal an.
      Avatar
      schrieb am 30.05.06 21:37:17
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.814.533 von puhvogel am 26.05.06 15:26:32Weiterhin pro Kernkraft eingestellt zu sein, ist an Hand der Fakten absolut unmoralisch. Es kann mit Kriegsbefürwortung gleichgesetzt werden. Klar, daß Lobbyisten Bilder, die knallharte Emotionen wecken, ungelegen kommen. In Berlin Kreuzberg gibt es ein Anti-Kriegs-Museum. Natürlich werden da Bilder gezeigt. Die gezeigte Grausamkeit ist logischer Weise dazu da, den Betrachter aufzuwecken, damit der nachdenklich wird und er eventuell etwas gegen die Mißstände unternimmt.

      Durch die Bilder kommt das Leid und der Irrsinn besser als durch jede andere Argumentation zur Wirkung. Gerne können nach meiner Meinung Bilder über Alkohol-, Tabakmißbrauch gezeigt werden. Doch da steht, wie in der Kernkraft die Lobby der jeweiligen Wirtschaftsinteressen dagegen.

      Unfair ist auch Kernkraftgau mit Tabak- Alkoholmißbrauch in einem Atemzug zu erwähnen, da es wie eine Art Gleichsetzung wirkt. Tschernobyl war ein SGAU und damit schlimmer als der exezessivste vorstellbare Alkoholmißbrauch, da dieser letztlich immer noch in der freien Willensentscheidungung des Alkoholikers steht. Folgen des Alkoholmißbrauchs sind bis auf wenige Ausnahmen (Schwangerschaft, Leberzirrose...) meist rückbildbar.

      Tschernobylerkrankungen dagegen kaum (Krebs, Immunschwächen...).

      :look:
      Avatar
      schrieb am 31.05.06 18:13:57
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.879.711 von moed am 30.05.06 21:37:17Tja, man sollte mich erschiessen, wenn ich schon so unmoralsich bin, die Wahrheit anszusprechen.

      Der Vergleich mit Tabak und Alkohol ist in der Tat unfair, denn beide kosten unvergleichbar mehr Tote. Tabak laut WHO-Schätzung 100.000.000 Tote
      Und auf 1000 Geburten weltweit kommt eins mit Alkoholschädigungen zur Welt.

      Offenbar Peanuts gegenüber den 4000 Tchernobyl-Toten, die laut aktueller WHO Studie vorwiegend erst noch sterben werden.

      Und wenn einem Raucher sein Bein abfällt oder ein Alki sich Löcher ins Hirn säuft, dann ist das rückbildbar, ebenso wie die Mikrocephalie der Babys. S U P E R!
      Das ist der alltägliche Wahnsinn , den ich immer meine.

      Aber ich als Todeskandidat will Dich mal weiter ärgern, und stelle ich mal eine völlig unmoralische These von einer Bestie von Mensch hier herein.

      http://www.ecolo.org/documents/documents_in_english/cherno-z…

      CHERNOBYL: THE FEAR OF THE UNKNOWN

      Zbigniew Jaworowski
      Central Laboratory for Radiological Protection, Warsaw, Poland

      For twenty years the drama of the Chernobyl accident at the end of April 1986 has persisted. Vivid worldwide in the memory of the public, even now it affects millions in Belarus, Russia and Ukraine.

      On the night of 25-26 April 1986, an enormous quantity of radioactive dust was released into the air from the melting reactor core of the badly-built and poorly-maintained Soviet reactor at Chernobyl, in the Ukraine. It put out as much radioactivity as 0.5% of all previous 543 nuclear explosions in the atmosphere. The Chernobyl dust covered all Europe and Northern Hemisphere. It penetrated up into the lower stratosphere and fell even at the South Pole. Nothing worse could happen with a power reactor: a total meltdown of its core, and a ten days free release of radioactive material into the open air.

      Surprisingly, however, the worst harm was caused not by radiation, and not to the flesh, but to the minds.

      In terms of human losses (31 early deaths), the accident in the Chernobyl nuclear power plant was a minor event compared with many other man-made catastrophes. In 1984, about 15,000 died from the eruption of a fertilizer factory in Bhopal in India; the collapse of a Chinese dam on the Banqiao river in 1975 caused some 230,000 fatalities. Counted per electricity units produced, which is the only practical comparison, fatalities in Chernobyl were lower than from most other energy sources: three times lower than oil-fired power stations, 13 times lower than liquefied gas, and 15 times lower than hydroelectric stations. But the political, economic, social and psychological impact of Chernobyl was enormous. Let us have a look at what happened, starting with my personal experience.

      About 9 a.m. on Monday 28 April 1986 at the entrance to my institute in Warsaw I was greeted by a colleague saying: "Look, at 07:00h we received a telex from a monitoring station in northern Poland saying that the radioactivity of air there is 550,000 times higher than a day before. A similar increase I found in the air filter from the station in our backyard, and the pavement here is highly radioactive".

      This was a terrible shock. It is curious that all my attention was concentrated on this enormous rise of "total beta activity" used to detect radioactivity, although I knew that the actual dose rate of external radiation penetrating our bodies was only three times higher than the day before and was similar to the average natural radiation dose which we all receive from the ground and cosmic radiation. This "Chernobyl" dose was more than 100 times lower than the natural radiation level in some other areas of the world, where no adverse health effects among inhabitants have ever been observed.

      But in 1986 the impact of a dramatic increase in atmospheric radioactivity dominated the thinking of me and everybody else. This state of mind led to immediate consequences. First there were various hectic actions, such as ad hoc setting of different limits for radiation in food, water etc. These limits varied between countries by a factor of many thousands, reflecting the emotional state of decision-makers and political and mercenary factors. For example, Sweden allowed for 30 times more radioactivity in imported vegetables than in domestic ones and Israel allowed less radioactivity in food from Eastern than from Western Europe. The limit of cesium-137 concentration in vegetables imposed in the Philippines was 8,600 times lower than in the more pragmatic United Kingdom.

      Most of these restrictions were meaningless from the point of view of human health but their costs were enormous. As an example, Norwegian authorities introduced a limit for cesium-137 concentration in reindeer meat and game that was about 200 times lower than the natural dose in some regions of Norway. The costs of this false protection climbed to over US$51 million.

      Other countries were no better. Professor Klaus Becker from the German Institute for Standards estimated recently that this kind of practice, together with its consequences for nuclear industry, meant that the costs of the Chernobyl accident in Western Europe probably exceed US$100 billion.

      The most nonsensical action, however, was the evacuation of 336,000 people from the contaminated regions of the former Soviet Union, where the radiation dose from Chernobyl fallout was about twice the natural dose. Later, the officially acceptable limit was set below the natural level and was five times lower than radiation at Grand Central Station in New York. "Contaminated regions" were defined, using a level of radioactive cesium-137 in the ground ten times lower than the level of natural radioactive matter in the soil. The evacuation caused great harm to the populations of Belarus, Russia and Ukraine. It led to mass psychosomatic disturbances, great economic losses and traumatic social consequences. According to Academician Leonid A. Ilyin, the leading Russian authority on radiation protection, the mass relocation was implemented by the Soviet government under the pressure of populists, ecologists and self-appointed "specialists", against the advice of the best Soviet scientists.

      Besides the 28 fatalities among rescue workers and the employees of the power station due to extremely high doses of radiation, and three immediate deaths due to other reasons (the UN's Chernobyl Forum gives "less than 50" by adding in some later deaths from causes not related to radiation, such as lung tuberculosis, fat thrombosis, car accident, suicide etc. In fact, the mortality rate of survivors of the acute radiation sickness, at 1.09%, was much lower than the mortality rates for the whole population of Belarus of 1.4%, Russia's 1.38%, and Ukraine's 1.65%), the only real adverse health consequence of the Chernobyl catastrophe among about five million people living in the contaminated regions is the epidemic of psychosomatic diseases. These diseases were not due to irradiation with Chernobyl fallout but were caused by "radiophobia", an irrational fear of radiation, aggravated by wrong administrative decisions. These decisions made several million people believe that they are "victims of Chernobyl", although the average dose they receive from Chernobyl radiation is only about one third of the average dose from Nature. This was the main factor behind the economic losses caused by the Chernobyl catastrophe, estimated to have reached US$148 billion by 2000 for the Ukraine, and to reach US$235 billion by 2016 for Belarus.

      Psychological factors, and neglect of radiological protection in the curriculum of medical students, led to some 100,000 to 200,000 wanted pregnancies aborted soon after the accident in Western Europe, where physicians wrongly advised patients that Chernobyl radiation posed a health risk to unborn children.

      In 2000 the United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation (UNSCEAR), the most authoritative body in these matters, and in 2006 also the UN Chernobyl Forum, stated that, except for thyroid cancers, in the highly contaminated areas no increase in the incidence of solid cancers and leukemia was observed.

      As for the thyroid cancers, I believe that the increased discovery is due to a screening effect. In normal populations there is a very high incidence of "occult" thyroid cancers (with no clinical symptoms), which is up to 28% in Japan and 35% in Finland, and a hundred to a thousand times higher than the incidence of "Chernobyl" cancers. After the accident more than 90% of children in contaminated areas started to be tested for thyroid cancers every year. It is obvious that such vast screening resulted in finding the normally undetected occult cancers.

      What is really surprising, however, is that data collected by UNSCEAR and the Forum show 15% to 30% fewer cancer deaths among the Chernobyl emergency workers and about 5% lower solid cancer incidence among the people in the Bryansk district (the most contaminated in Russia) in comparison with the general population. In most irradiated group of these people (mean dose of 40 mSv) the deficit of cancer incidence was 17%. Nor did the incidence of hereditary disorders increase. These epidemiological data should be used as a proper basis for realistic projection of the future health of millions of people officially labeled "victims of Chernobyl", rather than an assumption (LNT) on linear no-threshold relationship between irradiation and medical effect. This assumption tells that even near zero radiation dose can lead no cancer death and hereditary disorders. LNT assumption was used by Chernobyl Forum to estimate 4000 to 9336 future cancer deaths among people who received low radiation doses, lower than lifetime natural doses in many regions of the world. Greenpeace had less hesitations and in its report of April 2006 calculated six million cancer deaths due to Chernobyl event. Dr. Lauriston Taylor, the late president of the U.S. National Council on Radiological Protection and Measurements deemed such practice to be "a deeply immoral use of our scientific heritage".

      UNSCEAR's sober conclusion is that the people living in "contaminated regions of Belarus, Russia and Ukraine "need not live in fear of serious health consequences", and forecasts that "generally positive prospects for the future health of most individuals should prevail." In centuries to come, the catastrophe will be remembered as a proof that nuclear power is a safe means of energy production.

      ______________________________________________________

      @rv: Für die Befridigung des Primärenergiebedarfs weltweit trägt die Kernenergie relativ wenig, zugegeben, dies gilt aber noch viel mehr für regenerative erzeugte Energien.
      Bis wir aber den Zustand von Frankreich (70 % des Stroms stammt von AKWS) erreicht haben, da müssten noch diverse AKWs gebaut werden.

      Wenn die japanische Forschungsgruppe mit ihrer Abschätzung Recht hätten, dann kämen sie auf 300 $/kg Meeresuran. Ein Preis, den ich keineswegs als Killerkriterium für die Kernenergie ansehe, denn bisher dominieren Kreditkosten und Sicherheitskosten das meiste Geld.
      Die Briten wären aber in der Tat blöd, wenn sie die Windenergie vor Ort nicht nutzen würden. Dies hilft aber Ländern wie der Schweiz oder Polen nicht weiter. Ich werde mal Deinen sehr umfangreichen Artikel lesen. Das dauert aber sicher ein paar Tage.

      Langfristig bin ich aber sehr pessimistisch bzgl Reduzierung des CO2-Ausstoß , denn die Verbrennnung von Kohle ist billiger als die Erzeugung von Atomstrom, und wenn es billiger ist, dann macht es auch jemand. Und es liegt noch genug Kohle im außerarabischen Raum herum. Das ist für mich das stärkste Anti-AKW Argument.
      Avatar
      schrieb am 31.05.06 22:47:14
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.893.625 von puhvogel am 31.05.06 18:13:57300$/kg Meeresuran fielen bei den Gesamtkosten tatsächlich kaum ins Gewicht - wenn diese Abschätzung realistisch ist.

      Wichtiger finde ich das Argument, dass sich der Atomenergieanteil in weiten Teilen der erde kaum noch erhöhen lässt. Frankreich kann ja diesen hohen Anteil nur aufrecht erhalten, weil andere Länder (vor allem Italien) in Niedriglastzeiten den überzähligen Strom abnehmen - für ganz Europa muss der Anteil weit unter 50% liegen. (Aus ähnlichen Gründen kann der Anteil der Windenergie nicht beliebig erhöht werden.)
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 09:26:10
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.897.391 von rv_2011 am 31.05.06 22:47:14Ok, das ist ein treffendes Argument.

      Bis vor kurzer Zeit dachte ich noch, dann soll man den überflüssigen Strom in Form von Wasserstoff speichern, sowohl bei den AKWs als auch bei den regenerativen Energien. Dann könnte man die Windanlagen dort aufstellen, wo vernünftiger, kräftiger, gleichbleibender Wind herrscht, aber kein Bedarf an Strom existiert . (Patagonien, Aleuten Schelfmeere im Allgemeinen etcpp). Auch die Reichweite der Geothermie könnte damit erheblich erweitert werden (zB Südgeorgien)
      Tja bis ...ein ehemaliger Befürworter der Brennstoffzellen diese Technologie wegen der hohen Energieverluste bei der Umwandlung Aufbereitung und beim Transport verdammt hat. Da weiß ich auch nicht, was ich von dem Ganzen zu halten habe. Da wird auch viel Lobbyarbeit betrieben, es geht auch um Fördergelder ...

      Kann man jetzt ganz Europa lahm legen wenn man die Strommasten nach Italien kappt?
      Avatar
      schrieb am 01.06.06 10:47:17
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.899.698 von puhvogel am 01.06.06 09:26:10Kann man jetzt ganz Europa lahm legen wenn man die Strommasten nach Italien kappt?

      Das nicht unbedingt - weil u.a. Deutschland noch freie Abnahmekapazitäten hat.

      Als am 28.9.2003 nur eine der großen 380kV-Verbindungsleitungen durch die Schweiz wegen eines herabgefallenen Astes ausfiel, schafften es die Italiener nicht, schnell genug zu reagieren und entweder ihre Verbrennungskraftwerke hochzufahren oder Teile des Netzes zu kappen. Innerhalb einer Stunde fielen dann die anderen drei Verbindungen wegen Überlastung aus.
      Tatsächlich bestand damals die akute Gefahr, dass die französischen AKWs abgeschaltet werden müssten und das gesamte westeuropäische Netz zusammenbrach. In einer Notaktion der deutschen Netzbetreiber wurden hier Kohlekraftwerke abgeschaltet um die riesigen Mengen überzähligen französischen Atomstroms (ca. 6.400 MW) abnehmen zu können.

      In diesem Fall blieb fast eine Stunde Reaktionszeit, weil die Leitungen nach Italien nicht gleichzeitig ausfielen. In einem solchen Fall müsste wohl ein großer Teil der französischen AKWs abgeschaltet werden.
      Avatar
      schrieb am 24.06.06 01:19:32
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.879.711 von moed am 30.05.06 21:37:17Stimmt!:cry::(
      Avatar
      schrieb am 24.06.06 06:56:40
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.778.795 von puhvogel am 24.05.06 13:52:30meinst du diesen Serge Prêtre ??

      .....In der Schweiz stießen seine Erkenntnisse allerdings auf ein geteiltes
      Echo. Nach dem Super-GAU 1986 in Tschernobyl polarisierte Prêtre die
      Öffentlichkeit mit gewagten Thesen. Die Aufregung um die
      Nuklearkatastrophe, analysierte er etwa 1992 im Fachblatt
      "Atomwirtschaft", sei hauptsächlich ein Problem der rechten,
      gefühlslastigen Hälfte des menschlichen Gehirns. "Viele scheinbar logisch
      und rational denkende Menschen wurden durch die symbolischen, unbewussten Gehalte der rechten Hirnhälfte überflutet - und dies löste Panik aus. (.
      . .) Und diese panische Angst war ansteckend." Seine Diagnose: Es handele
      sich um eine "psychische Epidemie" namens "Strahlenphobie", in einem
      Zusammenhang zu sehen mit "Religionskriegen, Inquisition, Hexenjagden,
      Rassismus, Nazismus und allen übrigen nationalistischen
      Wahnvorstellungen".

      Ausgerechnet den Atom-Hardliner Serge Prêtre
      der die Atomlobby personifiziert darstellt ??
      Avatar
      schrieb am 05.08.06 18:43:02
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 22.254.690 von Doc21 am 24.06.06 06:56:40Im weltweiten Wettstreit um den nächsten Gau, S-Gau arbeitet die Atomlobby am Fortschritt:

      Sicherheitsüberprüfungen reichen nicht

      GAU durch Unwetter in Deutschland möglich

      04.08.06 Nach Einschätzung der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW kann bereits ein Kurzschluss, beispielsweise infolge eines Unwetters, in Deutschland jederzeit zum Super-GAU führen. "Der Kurzschluss außerhalb des schwedischen Atomkraftwerks Forsmark hat dazu geführt, dass in der Anlage alles aus dem Ruder lief und nur wenige Minuten bis zum Super-GAU gefehlt haben", so Henrik Paulitz, Atomexperte der IPPNW. In Biblis B habe am 8. Februar 2004 ein wetterbedingter Kurzschluss außerhalb der Anlage dazu geführt, dass es zum gefürchteten "Notstromfall" kam. "Hierbei handelt es sich um eine ganz grundlegende, nicht lösbare Sicherheitslücke."

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 05.08.06 19:35:25
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.331.612 von moed am 05.08.06 18:43:02... deshalb:

      www.million-against-nuclear.net/index_de.php

      :D
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 21:00:53
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.332.083 von moed am 05.08.06 19:35:25noch mehr Tschernobyl-Tote in Zukunft, wegen sprunghaft steigender Zahl von Schilddrüsenkrebs:

      Radiojod
      Schilddrüsenkrebs um mehr als das 30-fache erhöht


      Von den zahlreichen in der Allgemeinbevölkerung auftretenden Erkrankungen wird der durch radioaktives Jod verursachte Schilddrüsenkrebs systematisch erfasst. Bis Ende 2000 sind in Belarus (Weißrussland) etwa 10 000 Menschen an diesem Krebs erkrankt. Auf der Basis von Prognosen der WHO ist zu erwarten, dass allein in der besonders verseuchten weißrussischen Region Gomel künftig mehr als 100 000 Menschen an Schilddrüsenkrebs erkranken werden.

      In Belarus (Weißrussland) war bereits Ende 1990 die Inzidenz für Schilddrüsenkrebs bei Kindern gegenüber dem 10-Jahres-Mittelwert vor 1986 um das mehr als 30-fache erhöht. Die Behauptung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) "... keine mit Strahlung zusammenhängende Gesundheitsstörungen" war zu diesem Zeitpunkt weder aus medizinischer noch aus wissenschaftlicher Sicht nachvollziehbar, denn sie stand im Widerspruch zu den bereits bekannten und dokumentierten Schilddrüsenkrebsfällen in Belarus.


      Im Jahr 1996, anlässlich des 10. Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe, wurden durch das britische Fernsehen BBC Zusammenhänge, Hintergründe und Urheber für diese bewusste Falschinformation der IAEA aufgedeckt.


      mehr:

      http://www.tschernobyl-folgen.de/standard.php?i=Standard&TNr…


      :look:
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 22:22:01
      Beitrag Nr. 70 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.814.533 von puhvogel am 26.05.06 15:26:32Stimmt! :cry::mad:
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 22:32:31
      Beitrag Nr. 71 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.445.536 von moed am 14.08.06 21:00:53:look:
      Dieselbe BBC schreibt wenig später:

      The Chernobyl nuclear disaster had less impact on public health than was initially feared, according to UN data cited by the International Atomic Energy Agency (IAEA).
      About 1,800 children did develop thyroid cancer, a treatable disease which is rarely fatal, and more cases are expected, an IAEA statement said on Tuesday.

      "However, with this exception, there is no scientific evidence of increases in overall cancer incidence or mortality or in non-malignant disorders that could be related to radiation exposure," it said.

      Thirty-one people died from radiation poisoning in the explosion and its immediate aftermath.


      31

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 12:00:23
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.447.149 von puhvogel am 14.08.06 22:32:31# 70,71,

      auf Captains Argumente brauche ich nicht mehr eingehen. Spätestens seit seiner verharmlosenden Aussage über den beinahe Supergau vor kurzem in Schweden, ist er für mich jenseits von gut und böse - nicht mehr ernst zu nehmen.

      puhvogel schreibt die Argumente der bezahlten Atombeführworter. Auf die bewiesene Lüge der Atombehörde der IAEA und der darauf gestützten Aussagen von nachgeschalteten Organisationen UN... brauche ich deshalb auch nicht mehr einzugehen.

      Den verharmlosenden polnischen Vertreter irgendeiner polnischen Behörde, der für seine Aussage wohl ebenfalls bezahlt wurde und über dessen Qualifikation keinerlei Aussage gemacht wird, nehme ich kaum ernst. Unsolide Argumentiert gibt er keinerlei Erläuterungen zu seinem zweifelsohne geschönten Zahlen. So ist beispielsweise weder Zeitpunkt noch Ort der Erhebungen zu erfahren.

      Fakt ist unbestritten, daß es sich in Tschernobyl um einen Supergau gehandelt hat - eine Kernschmelze. Nach Aussagen einiger seriöser, ernst zu nehmender Wissenschaftler ist mehr Radioaktivität wie bei allen überirdischen Atombombentests gesamt entwichen. Wer das noch verharmlost und Zahlen durch nachgewiesene Statistikfälschungen verdreht ist nichts anderes als ein übler Betrüger oder dessen Helfer beim verbreiten solcher Statements.

      Zieht doch einfach nach Tschernobyl, wenn es für euch so harmlos erscheint und die heile Welt darstellt. Tschernobylkinder, die auf Erholung in Deutschland waren mit Immunschwäche, Haarausfall ... sind für Euresgleichen wohl Simulanten. Zynischer als euer Verhalten geht es kaum mehr.

      :cry::mad:
      Avatar
      schrieb am 15.08.06 12:48:01
      !
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      Avatar
      schrieb am 15.08.06 12:53:53
      !
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      Avatar
      schrieb am 04.10.06 12:42:53
      Beitrag Nr. 75 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.452.838 von moed am 15.08.06 12:00:23»Der Atomkonsens war schon immer Etikettenschwindel«

      Antiatominitiative will die vier Atomstromkonzerne unter Druck setzen. Ein Gespräch mit Jochen Stay

      Jochen Stay lebt im Wendland und ist Sprecher der Antiatominitiative »X-tausendmal quer«

      Am 26. September hat RWE längere Laufzeiten für das AKW Biblis A beantragt. Für die Antiatombewegung markiert dieser Tag das Ende des Atomkonsenses. Aber Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat dem RWE-Antrag doch noch gar nicht zugestimmt.
      Wir haben den Atomkonsens ja immer als Etikettenschwindel kritisiert. Aber zumindest wurde öffentlich der Eindruck erweckt, die Stromkonzerne hätten sich auf einen schrittweisen Ausstieg eingelassen. Jetzt wird klar: Sie wollen kein einziges AKW vom Netz nehmen. Es gibt keinen Ausstieg. Bei den ebenfalls geplanten Laufzeitverlängerungen für Brunsbüttel und den anderen Reaktorblock in Biblis muß Gabriel laut Atomgesetz gar nicht erst gefragt werden. Das machen die einfach so.

      Antiatombewegung und Umweltverbände rufen Stromkunden auf, bei den großen Konzernen und ihren Tochterunternehmen zu kündigen und statt dessen Ökostrom zu beziehen. Was wollen Sie damit politisch erreichen?

      aus Junge Welt 04.10.06

      ;)
      Avatar
      schrieb am 04.10.06 13:21:44
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.395.734 von pur13 am 04.10.06 12:42:53Die Argumentation der meisten Atomkraftgegner ist nicht seriös und rein ideologisch, denn sie blendet einen großen Teil der Realität aus.

      Die Stomerzeugung aus Kohle forderte bis jetzt ein vielfaches der Opfer der Atomkraft:

      Der Kohleförderung sind bisher -zig tausende Menschen zum Opfer gefallen.

      Allein in China starben 2005 nach offiziellen Angaben 6027 Menschen! :eek: im Bergbau , die dunkelziffer dürfte noch viel größer sein.

      siehe : Artikel : "Die Welt" - "China spielt schweres Grubenunglück herunter"
      http://www.welt.de/data/2005/02/16/464069.html?s=2
      Avatar
      schrieb am 04.10.06 14:13:13
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.396.523 von cziton am 04.10.06 13:21:44Was ist denn seriös ?
      Avatar
      schrieb am 05.10.06 20:56:31
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.397.482 von Doc21 am 04.10.06 14:13:13# 74,

      die 100000 Tote aus der Überschrift kommen sicher zusammen und werden wahrscheinlich übertroffen durch z.B. massenweise Schildkrebserkrankungen in den verstrahlten Gegenden. Diese Aussagen stammen unter anderen von dem Strahlenbiologen Dr. Lengenfelder aus München.

      Das ist allerdings nur die Folge eines einzigen Atomkraftwerks! Da begreift man was für Höllenfabriken das sind.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 06.10.06 01:44:19
      Beitrag Nr. 79 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.427.722 von pur13 am 05.10.06 20:56:31Über die Anzahl der erkrankten und toten Menschen gehen die Meinungen ja je nach Einstellung zur Atomkraft auseinander . Seitens der Atomkraftgegner scheint es einen „ideologischen Faktor“ zu geben, der immer aufgeschlagen wird, bis die gewünschten Ergebnisse zustande kommen.

      - Kohlekraftwerke sind erst recht „Höllenfabriken“ , denn die Anzahl der Toten im Kohlebergbau geht hier historisch gesehen sicherlich in die Millionen.

      Ich würde die Opfer der Atomkatastrophe von Tschernobyl vor allem auch als Opfer des Kommunismus sehen, denn die Strukturen des Kommunismus waren ursächlich mitverantwortlich für die Katastrophe bzw. den Umgang damit.

      Atomtechnologie gehört nicht in der der Hand von totalitären Regimen , abschaffen kann man sie aber nicht mehr , denn die „Büchse der Pandora“ wurde nun mal geöffnet .

      Die Kraftwerke russischer Bauart, wie Tschernobyl, waren immer auch Teil der Rüstungsindustrie.- ähnlich wie heute im Iran – und dem Iran gestehen ja sogar Joschka Fischer und die Grünen die Kernkraft-Nutzung zu – selbst mit dem Risiko der „Islamischen Bombe“ .

      Und nun wollen mir Antiatomaktivisten weiß machen , daß im Hochtechnologie-Land Deutschland, die Atomkraftwerke mit besonders hohen Risiken behaftet seien und nicht noch etwas länger laufen dürfen , während man dem Iran das Hantieren mit Atomtechnologie erlaubt ?!

      Irgendwie scheinen mir da die Maßstäbe der Anti-Atom-Lobby durcheinader geraten, besonders bei der Risikoabschätzung für deutsche Atomkraftwerke .

      Die Antiatomkraft-Bewegung hat schon immer mit dem Schüren von Ängsten gearbeitet , was in Deutschland, dem Land der „German Angst“ ja auch gut funktioniert hat.
      - in anderen Ländern allerdings , wie z.B. Frankreich ist die deutsche Atomdiskussion kein Thema – auch Finnland investiert in modernste Atomtechnik , was dort allgemein akzeptiert und sogar positiv gewertet wird - dort wird ein echter Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

      Der deutsche Weg des voreiligen Atomausstieg führt zu mehr CO2-Emmision und schadet dem Klimaschutz.
      Avatar
      schrieb am 06.10.06 09:19:30
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.431.564 von cziton am 06.10.06 01:44:19Ich würde die Opfer der Atomkatastrophe von Tschernobyl vor allem auch als Opfer des Kommunismus sehen, denn die Strukturen des Kommunismus waren ursächlich mitverantwortlich für die Katastrophe bzw. den Umgang damit.

      Es sind erhebliche Fehler gemacht worden, und die meisten hingen mit der systemimmanenten Intransparenz der UdSSR zusammen. Die Zahl der Schilddrüsenkarzinome hätte man durch Gabe von Jodpräparaten deutlich senken können, stattdessen versuchten sie es geheim zu halten, was gar nicht verheimlicht werden konnte. Tödlich ist der Schilddrüsenkrebs trotzdem eher nur in Ausnahmefällen, was unserer Angstindustrie nicht weiter abhält. Das Fatale ist, dass die argumentfreie Angstmacherei auch unsere Atomindustrie in die Intransparenz drängt, damit auch das Risiko wieder steigt.

      Wichtig ist mir, dass man die Wirkung radioaktiver Strahlung endlich mal realistisch einschätzen lernt, schon allein um Osama das Leben nicht zu sehr zu erleichtern, wenn er wie angekündigt mal eine schmutzige Atombombe als Angstwaffe einsetzen wird. Es gibt andere potenzielle Massenvernichtungswaffen, vor denen ich mehr Angst habe.

      Das die Verbreitung der Atombombe jetzt explosionsartig zunehmen wird, davon gehe ich aus, insofern steigt auch das Risiko eines Atomkrieges dramatisch. Lässt sich das noch verhindern? Ich denke nicht mehr, und da sind die Weltmächte doch erheblich daran Schuld.


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